Julio Sacchi - Kommentare

Alle Kommentare von Julio Sacchi

  • 7

    Frischer Krimi, in dem sich Doris Day mal aus dem Rollenkäfig der patenten Ulknudel traut. Ein Trio gern gesehener Männer (Rex Harrison, Roddy McDowall und John Gavin) sekundiert ihr dabei und Myrna Loy darf in bester Screwball-Tradition die freche Tante spielen. Einer genaueren Überprüfung hielte dieses Seemanngsgarn allerdings nicht stand. Sei's drum!

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    • 7

      In ihrem dritten, in Frankreich erneut überaus erfolgreichen gemeinsamen Film haben Richard und Dépardieu endgültig zueinander gefunden. Der liebenswerte Trottel und sein bulliges Opfer wider Willen - hier sind sie erneut ganz wunderbar zusammen. Nach einem viehisch lustigen Anfang macht der Film Platz für Sentiment - und das funktioniert sogar! Einzig die Plötzlichkeit, mit der der dritte Akt die Zeit ins Land streichen lässt, nimmt Wunder. Aber am Ende macht der Film wieder Spaß, ist regelrecht rührend. Wenn Dépardieu poltert, Richards Tochter könne doch ins Heim gehen, da sei er schließlich auch aufgewachsen, und Richard antwortet, mit weisem Lächeln, "Und das ist das Resultat"... wunderbar.

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      • 7

        Ganz im Gegensatz zur fürchterlichen alten deutschen Kinosynchro ist diese - in Frankreich von über sieben Millionen Kinogängern besuchte - erste Zusammenarbeit von Pierre Richard und Gérard Depardieu ein gar nicht mal so plumper Ulk. Richards "Pratfalls" werden von Francis Veber größtenteils vergeigt, aber Depardieu, wie er stoisch geradeaus spielt, wie er irgendwann vor seinem vom Pech verfolgten Gegenüber kapituliert, das ist absolut köstlich. Und wie der Film mit seinem Kopfnuss-Rammbock-Image spielt!

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        • 6 .5

          Selbst bei einem Actionexploiter dieses Kalibers stößt die angebliche Bekümmerung über den weltweiten Mädchenhandel als reichlich unglaubwürdig auf, wenn die Kamera doch nur wieder knackigen Girls in Stripclubs hinterherhechelt. Es scheint vielmehr so, als würde man sich hier mit den niederträchtigsten Verbrechen auseinandersetzen, um Selbstjustiz und rechtsfreie Räume zu legitimieren, die Schweine hams verdient! Abgesehen davon ein sehr ansehnliches Stück Krawall mit tollen Fights und einer ebensolchen, allerdings weitestgehend verschenkten Besetzung. Die gelinde gesagt inadäquaten Schauspielleistungen Tony Jaas und Celina Jades ziehen das Ganze leider immer wieder runter, aua!

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          • 6 .5
            Julio Sacchi: Das Manifest 21.07.2015, 10:23 Geändert 21.07.2015, 10:24

            Durchgängig gehetztes Katz- und Mausspiel zwischen der strahlend schönen Jovovich und einem ultrafiesen, wieder mal schön ungeduldig schnaufenden Brosnan, dem bis auf Genervtheit über Unprofessionalität (oder strahlend schöne Frauen, die einfach nicht ins Gras beißen wollen) keine menschliche Regung zugemutet wird. Eine eindrucksvolle Kollektion fähiger Supporter (Dylan McDermott, Robert Forster, Angela Bassett, Benno Fürmann, James D'Arcy) wertet die am Ende etwas zu großmäulige Verschwörungsplotte ordentlich auf. Der wie üblich in Bulgarien gedrehte Film verkauft die Londoner Locations ungewohnt überzeugend und montiert im New Yorker Finale geschickt den Times Square ins Bild. McTeigues bester Film (was allerdings nichts aussagt). Gute Unterhaltung!

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            • 6

              Die ökologische Botschaft ist selbstverständlich sympathisch und die komplett durchgeknallten psychotronischen Elemente (Zeichentrick, Beatclub-Montagen) eine willkommene Abwechslung zum Monster-Einerlei. Aber das schmale Budget erlaubt nur hüftsteifes Gekloppe im Dunkeln, und Godzilla sah selten so schmal und tapsig aus. Und dieses Bigband-Geömmel bei seinen Auftritten! Trotzdem: Immerhin originell.

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              • 6

                Von Altmeister Aldrich ordentlich, aber auch nicht sonderlich auffällig inszenierter Kriegsfilm, an dem bis auf die hervorragenden Hauptdarsteller Caine und Robertson kaum etwas über den Durchschnitt hinausgucken will. Einzig das dramatische Finale sorgt wirklich für Aufmerksamkeit. Ansonsten fragt man sich schon: Warum das alles?

                • 7

                  Ein Tauber, ein Blinder, ein Krüppel und ein geistig Behinderter zusammen gegen ihren Schänder und dessen Sohn mit den Eisenarmen! Ein orgineller, blutrünstiger Knaller von Chang Cheh mit vielen tollen Fights und Trainingsszenen und unzähligen Gimmicks. Schön!

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                  • 5

                    Im Grunde ist das tatsächlich die Meta-Version von ARMY OF DARKNESS, in der Campbell nicht eine Version von Bruce Campbell, sondern eine von Ash spielt. Aus der auch nicht gerade neuen "But I'm just an actor"-Prämisse holt der Film auch herzlich wenige Gags raus, zumal das Ganze schon in der Anlage scheitert: Die Dorfbewohner sind weder aus dem Mittelalter noch geistig behindert, also warum vertraut da jeder in die Idee, der B-Schauspieler könne sie retten?! Den Film fehlt es mächtig an Tempo und Witz, er wirkt auch zu kalkuliert und daher ein bißchen unsympathisch.

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                    • 4

                      Sehr langweiliger, typisch preisgünstiger Cop-Heuler aus Williamsons eigener Hand; geschwätzig, ereignislos, geradezu sinnlos. Ein Showdown zwischen Fred und einem ferngesteuerten Spielzeughubschrauber (!) wirkt da allenfalls befremdlich, wie auch die Abwesenheit jeglicher Chemie zwischen ihm und Maud Adams oder die redlichen Bemühungen Bo Svensons. Aber der Hammer ist der Hammer, und allein seine lässige Präsenz sorgt schon für ein Mindestmaß an Unterhaltung, auch wenn das ausgedehnte Finale, in dem sehr langsam gelaufen, gefahren und geschossen wird, eher zum Wiehern anregt.

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                      • 5 .5

                        Gut besetzter, handwerklich souveräner Kriegsfilm, der allerdings Stringenz und damit Spannung vermissen und eine zweifelhafte Haltung durchblicken lässt. Am interessantesten fällt noch die Rivalität zwischen Delon und Ronet aus.

                        • 5

                          Die Zutaten sind eigentlich da, aber Sabato läßt sich von seinem bekloppten Schnurri ausbremsen wie der Film vom lahmarschigen Drehbuch. Telly macht natürlich Laune.

                          • 4 .5
                            über Startup

                            Schmerzhaft doofer Klischeethriller mit durch die Bank unterdurchschnittlichen Darstellerleistungen und einem abartigen Score von Don Davis. Interessant nur, wie der Film so manche Idee von Dave Eggers' Bestseller "The Circle" vorwegnimmt.

                            • 5 .5

                              Leidlich unterhaltsame Klamotte, die die eigene Einfallslosigkeit mit zumindest zum Ende hin ordentlicher Action zu kaschieren sucht. Lawrence und Chappelle haben den einen oder anderen inspirierten Moment, aber das ist alles vor allem by the numbers.

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                              • 5 .5

                                Erste halbe Stunde toll. Die geschmackvoll geschmacklose Werbespot-Inszenierung, das generelle Anschwellen zum Siedepunkt und dazu Leguizamo und Nyqvist gut wie nie. Aber dann kommt dieser unsägliche "Rock"-Sound aus dem letzten Jahrtausend. Und die Action. Und die kann gar nichts. Redundant, lahm, gleichförmig, ohne Akzente. Genau wie die nervtötende Musik. Da passiert nichts, gar nichts. In der Nachtclubszene besonders. Und dann, add insult to injury, auch noch Manson. Die totale Langweile.
                                Kino für Filmhasser, irgendwie.

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                                • 2 .5

                                  Sehr langweiliges Austattungskino, wie es die glatten 90er zuhauf zu bieten hatten. Alles sehr klemmig und freundlich und unverdorben, also völlig öde. Newman, man traut es sich kaum zu sagen, nervt mit seiner allzu dick aufgetragenen Südstaatenpolka und Davidovich ist einfach nicht sexy.

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                                  • 6 .5

                                    Schön unterkühlter Thriller, beinahe emotionslos und exakt und genau deswegen gut. Connery und McShane liefern sich ein hartnäckiges Duell übers Telefon vor unwirtlicher Kulisse, angefeuert von einem Jerry Goldsmith in Bond-Laune. Der Daumen geht dennoch nicht komplett nach oben, weil der Film doch etwas ZU unspektakulär dahereiert.

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                                    • 7

                                      Eine Manchette-Verfilmung, die zu Unrecht von der Kritik verteufelt wurde und die das französische Publikum mit anderthalb Millionen Zuschauern auch nicht ignoriert hat, wie Wikipedia uns glauben machen will. Delon ergeht sich unbeirrbar im eitlen Macho-Modus, bringt das aber eben auch unvergleichlich wirksam rüber. Daß Deneuve, die sich laut eigener Aussage ungern an die Dreharbeiten erinnert, sich hier mehr oder weniger zum Anhängsel degradieren lässt, erstaunt dabei dennoch. Robin Davis hat das alles aber so berückend schön inszeniert und ausgestattet und mit der einen oder anderen verblüffenden Gewaltspitze garniert - eine wahre Freude ist dieser Film. Philippe Sarde bespielt das mit einem wunderbaren Score, der eine ganz andere Geschichte zu erzählen scheint und schließlich doch das liebend Herz dieses Films aus dem Eisen schlägt.

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                                      • 5 .5

                                        Sympathischer Versuch, den ganz großen Fantasyzauber abzufackeln - schon Bill Contis Rumgeklaue bei John Williams im Vorspann macht Laune - aber ach, das liebe Geld. Ich habe persönlich kein Verhältnis zum Masters-Spielzeug, aber daß der Großteil der Handlung auf der Erde der späten 80er spielt, wird doch wohl für lange Gesichter gesorgt haben. Kampfszenen zwischen Holzpaletten oder im Musikinstrumenteladen? Naja. He-Man wird zur Nebenfigur, die Show gehört eher Langella hinter seiner Gummimaske, oder auch der tollen Meg Foster, oder dem fürchterlichen Troll da... Große Namen wie Richard Edlund oder, huch, Jean 'Moebius' Giraud geben alles, um dem Publikum was zu bieten, aber fürs schmale Budget ist der Film einfach 15 Minuten zu lang und zu albern.

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                                        • 7

                                          Tanya (D. D. Winters, bevor sie von Prince entdeckt und zu Vanity wurde) ist Model. Gleich zu Beginn des Films betritt sie für ein Shooting einen zugenebelten Bus, in dem falsche Eingeborene hocken. Ihre Welt dreht sich jedoch um ihre Beziehung zum surrealistischen Maler Lobo, der sie offenkundig, so deutet es ein ruppiger Flashback an, in jeder Form mißbraucht. Tanya betritt einen Flur voller Kerzen (oder auch nicht?) und träumt sich auf eine einsame Insel, wo sie mit einer zunächst zärtlicheren Version von Lobo haust. Dort begegnet sie einer Art Affenmenschen (im Rick-Baker-Kostüm), den sie 'Blue' tauft und dem sie ihre Freundschaft förmlich aufdrängt. Das paßt Lobo nicht, der seine Besitzansprüche auf Tanya anmeldet und 'Blue' zu fangen und töten versucht. Während 'Blue' zunehmend menschliche Züge entwickelt, wird Lobo zum Tier. Er vergewaltigt Tanya vor 'Blues' Augen, um ihm klar zu machen, wem sie gehört. 'Blue' überwältigt Lobo und befreit Tanya - aber nur, um sie selbst zu vergewaltigen.
                                          Ein bizarrer, gleichsam trauriger wie seltsam schöner Film von Alfred Sole, der Jahre zuvor mit ALICE, SWEET ALICE sein Gespür für das Irreale unter Beweis stellte. Natürlich liegt es nahe, TANYA'S ISLAND als totalen Trash abzutun, in dem "Zotti das Urviech" der ständig nackten Vanity hinterher steigt. Aber TANYA'S ISLAND ist der Versuch einer feministischen Allegorie (Fabel?), in der das Tier im Mann an der sexuell selbstbewussten Frau verzweifelt und sie besitzen, bestrafen, quälen will. Erst als Tanya sich dieser tristen Tatsache bewusst wird, kann sie sich - möglicherweise, so kann jedenfalls die Schlußszene verstanden werden - aus ihrer Unfreiheit, aus der Opferrolle befreien. TANYA'S ISLAND ist sicherlich kein "guter" Film, aber ein sehr interessanter, der mit den Mitteln des Exploitationkinos größere Inhalte verhandelt.

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                                          • 6

                                            Tierhorror von der Stange, der viel zu schnell zur Sache kommt und seine Figuren ziemlich ruppig von A nach B schubst. Den großen Unterschied macht mal wieder Louis Morneau (MADE MEN, RETROACTIVE) auf dem Regiestuhl, der auch aus einem schmalen Budget noch tolle Bilder und mindestens eine satte Explosion rauszuholen weiß. Kleines Kino, aber großer Spaß.

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                                            • 7 .5

                                              Ein wunderbares Stück Americana und ein Vorzeigebeispiel für die perfekt austarierte Mischung aus Spaß und Horror, wie sie Ende der 80er so mannigfaltig aus den USA in unsere Kinos kam. Der Film hat nichts von seinem Charme verloren, was nicht nur an seiner herzlichen Selbstironie und seinen einfallsreichen Splädda-Effekten liegt, sondern auch und vor allem an einem geradezu vorbildlichen Aufbau mit liebevoller Einführung der Figuren und ihrer Beziehungen zueinander. They don't make 'em like that anymore.

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                                              • 2 .5

                                                Herrje, wie häßlich und billig dieser Film aussieht! Ein unverhohlenes Rip-Off sämtlicher Mentor/Youngster-Spielerfilme (insbesondere THE COLOR OF MONEY), unglaublich ätzend und schlecht gespielt, frei von jeglichen Meriten. Daß Reynolds selbst mit einer okayen Performance noch hundertmal besser ist als alles andere an diesem Film, spricht für sich.

                                                • 6

                                                  Mal wieder ein Schnellschuß von Williamsons Po'Boy-Productions, kostengünstig hergestellt und von Gil Bettman (NEVER TOO YOUNG TO DIE) ziemlich schraubig inszeniert. Fred macht sich aber gut als Alki-Cop und Cynthia ist hier einfach zuckersüß. Die beiden als Paar? Never! Macht aber nichts, diese total an den Haaren herbeigezogene Serienkiller/Dirty Cops-Story hat was unerklärlich Launiges.

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                                                  • 5 .5

                                                    Don 'The Dragon' Wilson als Westentaschen-Blade, das ist ja an sich schon lustig. NIGHT HUNTER beginnt aber recht vielversprechend: Sieht gar nicht so scheiße aus und gibt sich recht grimmig. Leider killt Wilson die Beißer ausschließlich mit - dem schmalen Budget geschuldetem? - Genickbruch. Auf die Dauer ist das fad, hier passiert einfach zu wenig.