Kimikohori - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+37 Kommentare
-
MobLand - Familie bis aufs BlutMobLand - Familie bis aufs Blut ist eine Gangsterserie aus dem Jahr 2025 mit Helen Mirren und Pierce Brosnan.+12 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens144 Vormerkungen
-
One Battle After Another119 Vormerkungen
-
Bring Her Back94 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch81 Vormerkungen
-
Das Kanu des Manitu61 Vormerkungen
Alle Kommentare von Kimikohori
Nach Ende der Sichtung meines letzten noch fehlenden 1960er Disney-Films bleibt die Frage offen, wie viel der gesehene Filme so wohl mit dem Filmtitel "The Sword in the Stone" gemein hat und warum die Hexe sich im Titel wiederfindet, wenn sie doch nur gegen Ende für ein paar Minuten auftaucht. Hätte man den Film bloß "Merlin und sein Lehrling" genannt, das hätte sich sogar fast gereimt. Das für seine 60 Jahre erstaunlich angenehm aussehende Werk verliert sich für fast die gesamte Länge in Nichtigkeiten. Da verwandeln sich der Zauberer Marvin äh Merlin zusammen mit Lehrling Arthur erst in Fische, dann in Oachkatzln und schließlich werden sie zu Vögeln. Diese Verwandlungen werden in minuntenlangen Sequenzen zelebriert, obwohl sie dem gernemöchte Ritter Arthur auf seiner Werdung zum Ritter keinesfalls dienlich sind.
Schlecht ist "Das Schwert im Stein" an sich gar nicht so wirklich, auch wenn es die gleiche Abstrafungswertung wie der nervötende "Peter Pan" erzählt und bei mir nun auf #35 von 37 Disney-Filmen rangiert. Die ganze Geschichte wird nur einfach so langweilig und sinnbefreit umgesetzt. In den letzten 10 Minuten wird die epische Schwert-aus-dem-Stein-zieh Szene mal eben abgefrühstückt, weil keine Zeit mehr übrig war? Der Film weiß nicht mal was er will. Er bietet keinerlei vernünftige Story, lediglich Szenenaneinanderreihungen, den üblichen kindlichen Slapstick und vermutlich für damalige Verhältnisse haben die Animationen auch etwas von "seht mal her, was alles möglich ist".
Die guten alten 80er, da hab ich sehr wenig gesehen. Im Vergleich zu allen anderen Dekaden ist der Durchschnitt dieser Flop 10 extrem hoch.
1. Magnolien aus Stahl (1989) - 3/10 ...Erinnere mich, dass dieser zerquatschte Film super anstrengend und nervig war. Trotz Starbesetzung nervte einfach jeder.
2. Liebling, Ich Habe Die Kinder Geschrumpft (1989) – 3/10 … „Langweilig auf allen Ebenen.“
3. Das Geheimnis meines Erfolgs (1987) - 3/10 ... keine Ahnung warum und um was es ging.
4. Eine Wahnsinnsfamilie (Parenthood) (1989) – 3,5/10 … Hatte leider qualitätsmäßig äußerst wenig mit der NBC Serie gemein.
5. Mrs. Brisby und das Geheimnis von Nimh (1982) – 4/10 … Von Don Bluth. Wir werden keine Freunde mehr.
6. Zurück In Die Zukunft II (1989) – 4/10 … Teil 1 war klasse, Teil 2 wirkte wie ein äußerst müder Abklatsch.
7. Taran und der Zauberkessel (1985) – 5/10 … Gnädige 5 Punkte. Hätten auch weniger sein dürfen.
8. Sixteen Candles (1984) – 5/10 … war halt nix. Aber auch nicht grottig.
9. Feivel der Mauswanderer (1986) – 5/10 … Dan Bluth, you won the 80s.
10. Pretty in Pink (1986) – 5/10 … Keine Erinnerungen.
Es gibt Disney-Filme, von denen hat schon fast jeder schon mal gehört. Und es gibt welche wie "Meet the Robinsons", ich kann bis heute nicht glauben, dass es sich um einen Disney-Film handeln soll. So un-Disney-haft fühlt er sich an. Was an sich ja nicht schlecht ist. Aber es in diesem Fall mal wieder der Fall ist und somit die dunkle 2000er Disney-Dekade erneut bestätigt.
Abgesehen von der sichtlich in die Jahre gekommenen Optik hätte die Grundidee sicher Potenzial gehabt. Lewis wird auf der Suche nach seiner Mutter in die Zukunft katapuliert. Leider trifft er dort auf eine überdrehte Freakshow an Charakteren, ich kann so etwas gar nicht leiden. Ich fühlte mich dann auch an "Toy Story" erinnert, der optisch ähnlich aussieht und auch einen Haufen an ganz verschiedenen Spielzeugen präsentiert. Wenigsten hatten die aber keinen so dämlich-nervig-blöden Bösewicht samt blödem fliegenden Hut. Und die Charaktere waren bei "Toy Story" viel besser und liebenswürdig.
Leider einer der Animationsfilme, die mir deutlich zu überdreht sind, keine sonderlich interessanten Charaktere bieten, eine merkwürdige, eine kaum ausgearbeitete Geschichte mit viel Leerlauf präsentieren und sich somit elendig in die Länge ziehen. Ein typischer 2000er Disney-Film, welcher sich auf Platz 34 von 36 gesehenen Disney-Filmen plaziert.
Nun habe ich diesen Film also endlich gesehen - ich hatte mich nicht wirklich drauf gefreut. So weit ich mich erinnere sollte dies mein erster gesehener Kinobesuch gewesen sein. Mit einer Laufzeit von nur etwa 75 Minuten war er immerhin schnell vorbei, auch weil die Geschichte wenig zu bieten hat (oder haben will). "Pocahontas" ist für mich ein recht "merkwürdiger" Film. Die Handlung lässt sich grob in vier Abschnitte einteilen: die Ankunft der Siedler in Amerika, das Leben der Powhatan, das Aufeinandertreffen von Pocahontas und John Smith sowie ein überraschend kurzes Finale.
Visuell hat der Film auch nach 30 Jahren nichts von seiner Qualität eingebüßt. Die Animationen sind beeindruckend, und die Farbgestaltung verleiht der Geschichte eine gewisse Magie. Auch die Musik trägt zur Atmosphäre bei und sorgt für emotionale Momente. Pocahontas selbst ist eine präsente und starke Frauenfigur, was dem Film durchaus zugutekommt. John Smith hätte man schon etwas jünger gestalten können, denn egal wie alt man meinen könnte dass Pocahontas sein könnte, sie kann muss mindestens eine Dakade jünger sein als ihr (fast) Liebe auf den ersten Blick Lover. Die Handlung bleibt insgesamt sehr flach, romantisiert viele Aspekte und wirkt stellenweise fast schon unfreiwillig komisch. Ich meine damit ganz explizit jenen Moment wo der junge Dude einen Schuss abgibt, damit die Dramatik und die Geschichte mit aller Kraft vorangetrieben werden können.
Natürlich könnte man argumentieren, dass es sich um einen Disney-Zeichentrickfilm handelt und eine gewisse künstlerische Freiheit dazugehört. Doch warum dann der Anspruch, den Film als historisch inspiriert zu präsentieren, wenn er sich kaum an die wahren Ereignisse rund um die Figur "Pocahontas" hält? Vor allem das völlig überzeichnete Friedensende hinterlässt einen schalen Beigeschmack – als wäre eine harmonische Einigung zwischen Kolonisten und Ureinwohnern eine realistische Option gewesen (auch Ausnahmen bestätigen die Regel). Diese naive Darstellung wirkt umso fragwürdiger, wenn man bedenkt, dass Disney auch 30 Jahre später nicht davor zurückschreckt, das klassische Grimm-Märchen "Schneewittchen" bis zur Unkenntlichkeit umzudeuten.
Selbst mein Freund Chat ist der Meinung: Man hätte gleich einen anderen Titel wählen sollen. Bei manchen Thematiken sollte man sich schon ein bisschen Gedanken machen, auch wenn es "nur" ein Zeichentrickfilm ist, hinterlässt der Film mich mit einem zwiespältigen Gefühl. Die tierischen Sidekicks sind oft penetrant, die Geschichte klischeebeladen, und das Happy End wirkt nicht gerade überzeugend – genauso glaubwürdig wie Pocahontas’ plötzliche Sprachkenntnisse, die direkt aus Der 13. Krieger stammen könnten.
Wer nach dem Ende mit Tränen in den Augen dasitzt, kann sich direkt im Anschluss die Direct-to-Video-Fortsetzung "Pocahontas II" gönnen, in der Pocahontas nach England reisen wird. Doch bereits der erste Film zeigt, dass Disney hier mehr Wert auf Märchenstimmung als auf historische Genauigkeit legt. Technisch gut gemacht, aber inhaltlich bleibt Pocahontas ein fragwürdiges Produkt, das mich eher ratlos zurücklässt.
Na endlich sind sie da! Dann mal ran an den Speck. 😀
1. Otto's Eleven (2010) - 0/10 ... den hatte ich schon lange verdrängt. Warum ich mir nach dem Vollausfall "7 Zwerge Der Wald ist nicht genug" noch diesen Film ansah, niemand weiß es. Platz 2 wird aber niemand kommen sehen...
2. Die Legende Der Weißen Schlange (2012) - 0/10 ... Solche Filme langweilen mich zu Tode und machen mich einfach wütend.
3. Duell der Magier (2010) - 1/10 ... im Kino gesehen. Autsch. Sieht genaus grauenhaft künstlich aus wie er sich anfühlt.
4. Don Jon (2013) - 1/10 ... Dieser strohdumme zugefluchte von und mit Joseph Gordon-Levitt Film lässt Brie Larson in genauer einer einzigen Szene sprechen. Trotz Gordon-Levitt, Scarlett Johansson, Julianne Moore und Brie Larson so einen Rotz abzuliefern ist tatsächlich eine applaudierenswerte Meisterleistung.
5. Godzilla (2014) – 1/10 … Gab ich den einen Punkt für Bryan Cranston? Vermutlich. Mit solchen Filmen kann man mich jagen. Gar nichts daran gefällt mir auch nur annähernd.
6. Free Fire (2016) – 1/10 … Und da ham wer sie wieder, die Madame Larson. Sie vollbringt das einmalige Künststück, nach ihrer Meisterleistung in „Room“ (wofür sie dann auch später den Oscar, Golden Globe usw. bekam) mit dem nächsten veröffentlichten Film eine totale Bruchlandung zu landen. Der Film beschreibt eine einzige Schießerei, es wird eigentlich nur geflucht und geballert. Non-Stop.
7. Alice im Wunderland (2010) – 2/10 … den hab ich tatsächlich vor 3 Monaten gesehen. Hätte ich mal lieber bleiben lassen sollen. Grauenhafter Look, langweilige Geschichte, nervige Charaktere und Overacting.
8. Men In Black International (2019) – 2/10 … Seelenloser Effektfilm mit grottigem Drehbuch und verschwendete Darstellern.
9. Alles erlaubt (2011) – 2/10 … Damals im Kino gesehen, als Deal, damit ich danach „Black Swan“ gucken kann. Einfach nur ein plumper, humorbefreiter Haufen Peinlichkeiten.
10. Der Plan (2011) – 2/10 … Ein misslungener Versuch, Science-Fiction und Romantik zu verbinden, der in einem Matsch aus verwirrter Handlung und unnötigen Geheimorganisationen versinkt. Hat mich irgendwie im Kino (^_^) total genervt, verwirrt und aggressiv gemacht.
Ah ja, die guten alten 2000er Jahre. Da kenne ich deutlich mehr Filme als aus den 1990ern. Und ich sag's euch gleich: Wer 2 Punkte bekommen hat, der hat in dieser Top 10 nix verloren. 😀😜 Alle Wertungen sind wie so oft ohne Gewehr, damals "musste" ich mich leider öfters als mir lieb war mit den Filmen zufrieden geben, die mir in die Hände fielen - oder ich ging ins Kino mit und sah gar abscheuliche Werke. Wir hatten ja damals nichts auf dem Land...nicht mal Streaming und gescheites Internet.
Heute sehe das ganz anders aus. Einerseits ist die Auswahl IMMER und ZU JEDER ZEIT viel besser bzw. genial und fast unendlich groß. Statt mir solchen Schrott anzusehen fallen mir mehrere Alternativen ein, was ich stattdessen schauen könnte. Und wenn ich nach 10-20 Minuten drauf kommen sollte, dass ich absolute Grütze schaue, dann schalte ich einfach ab. Ohne Wunder stammen alle Filme aus den 2000er Jahren...weil das ja auch das Thema der Liste ist. LOL. Auch für die 2010er würde ich leicht eine Top 10 finden, aber keine so schlechte Top 10.^^
1. Catwoman (2004) - 0/10 ... Ohne Worte.
2. High School Musical 2 (2007) - 0/10 ... damals ist hier irgendwas in mir gestorben.
3. Twilight (2008) - 0/10 ... Totalschaden
4. Final Destination 4 (2009) - 0/10 ... in 3D im Kino gesehen. Warum ich da damals mitgegangen bin. Wie kann ich das jemals wieder gut machen?
5. Die Zauberer Vom Waverly Place - Der Film (2009) - 0/10 ... hätte ich halt nicht anschauen sollen, da ich praktisch alle Kinder Sitcoms hasse und die Serie auch nie gesehen hatte.
6. Dead or Alive (2006) - 0,5/10 ... wieder so ein Fall von: Kannte ich nicht, einfach mit ins Kino. Holly Valance war hot, der Film aber scHrOtT.
7. Material Girls (2006) - 0,5/10 ... der halbe Punkt ging an Hilary Duff. Anscheinend sollte dieser Film der Duff Schwestern eine Parodie auf Paris Hilton oder so sein. Grauenhaft.
8. Meine Frau, die Spartaner und Ich (2008) - 1/10 ... Wer nichts kann, wird Wirt - oder er klaut einfach sein Material aus Hollywoodfilmen zusammen.
9. Speed Racer (2008) - 1/10 ... Das war wirklich ein alptraumhafter Film. Der Style, die farbenfrohen Animationen. Grässlich. Glaube auch nicht, dass ich den Film jemals nochmal gucke und ihn dann plötzlich mag wie "Scott Pilgrim vs. the World".
10. Brüno, Jennifer's Body, Krieg der Welten, die Nackte Wahrheit (alle 2009) - 1/10 ... hier einfach noch mal 3 Titel in einem. Da weiß ich nicht, welcher Film schlimmer ist.
Man nehme: Eine Excel-Tabelle, filtere alle 90er Filme raus und suche sich 10 passende Kandidaten raus. Kontroverse Kandidaten sind auch dabei und die Sichtungen sind schon einige Jahre her, aber here we go...
Event Horizon (1997) - 2,5/10
Perfect World (1993) - 2,5/10
Tötet Mrs. Tingle (1999) - 3,0/10
Fletchers Visionen (1997) - 3,0/10
Waterworld (1995) - 3,0/10
Sinn und Sinnlichkeiten (1995) - 3,0/10
Eve und der letzte Gentleman (1999) - 3,0/10
Der Klient (1994) - 3,5/10
Die Akte (1993) - 3,5/10
Matilda (1996) - 4,0/10
Ein Ghibli-Juwel der frühen Jahre – Magie, Wärme und Nostalgie
„Kikis kleiner Lieferservice“ ist ein Film aus den Anfangsjahren von Studio Ghibli und versprüht einen ähnlich harmonischen Charme wie „Mein Nachbar Totoro“. Ohne großes Drama, aber mit viel Herz erzählt Meister Hayao Miyazaki die Geschichte der jungen Hexe Kiki, die sich mit nur 13 von daheim aufmacht, um in der weiten Welt ihren Platz zu finden.
Der Animationsfilm lebt von seinen wundervollen, herrlichen und unnachahmlich gezeichnet und gemalten Landschaftsimpressionen und tollen Stadteindrücken, die mich sehr an "Porco Rosso" erinnerten (logisch, kam ja auch von Miyazaki und spielt ebenfalls in Europa), die eine malerische, sehr europäisch anmutende Stadt zum Leben erwecken. Mal wieder wünschte ich, ich könnte in einem Ghibli Film leben. Passend dazu wird das eher beschauliche Leben der Junghexe Kiki beschrieben, welches aber nicht ohne seine Tücken daherkommt. Es gibt wenig Action oder tiefgreifende Konflikte, stattdessen begleiten wir Kiki durch kleine, aber bedeutsame Alltagserlebnisse, die ihre persönliche Entwicklung formen.
Gerade durch diese ruhige Erzählweise und die liebevollen Details entfaltet der Film seinen besonderen Zauber. Zwar mag er für manche etwas langsam und zu ereignisarm wirken, für mich waren es gerade die kleinen Momente, die "Kiki" so charmant machen. Der behutsam eingesetzte Humor, Kikis lebensfrohe Art, ihr toller Sidekick der Kater Gigi. Das Treffen mit diesem Jungen, die vielen liebevollen Charaktere die sie und wir Zuseher kennen lernen dürfen, Kikis einzigartige Art, mit der sie nicht immer auf Gegenliebe stößt. Das Finale fiel für mich im Verhältnis zum weitgehend konfliktfreien Rest des Films vielleicht etwas zu groß aus, letztendlich durfte man aber dann einfach mitfiebern und das hat ja auch seinen Reiz. So kann man Ende auch versichert sein: Kiki wird ihren Platz in der Welt mit Sicherheit finden.
Ghibli-Ranking: #7/26
„There was a scene in the trailer that wasn’t in the movie.“
Wenn ich mich nicht irre, war Chaos im Netz (2018) meine erste moderne Disney-Fortsetzung dieses Jahrtausends. Wreck-It Ralph ist zurück - zum Glück! Sechs Jahre nach dem ersten Film kehrt der muskelbepackte Riese zurück, um seiner besten Freundin Vanellope zu helfen, ihr Spiel zurückzubekommen.
Der Film bietet eine Menge Spaß und punktet mit einer interessanten, kreativen und absurden Geschichte, die dank sympathischem Duo, gutem Humor und Spannung funktioniert. Verglichen mit klassischen und modernen 3D-Animationsfilmen aus dem Hause Disney ist Chaos im Netz geradezu „wyld“ geworden! Ralphs und Vanellopes Reise ins Internet ermöglicht eine Fülle an popkulturellen Referenzen, die in anderen Animationsfilmen oft undenkbar wären. Die erste gute Stunde des Films lässt kaum locker und bringt regelmäßig mit spaßig schönen emotionalen Momenten neue Energie in den Film rein.
Allerdings verliert die Geschichte im letzten Viertel spürbar an Fahrt. Es wirkt, als habe man keine wirklich überzeugende Idee für ein rundes Finale gefunden – das Ende fühlt sich daher etwas lasch und unfertig an. Dennoch hat mich der Film mehrfach zum Lachen gebracht, die temporeiche Handlung unterhalten und vor allem das dynamische Duo Ralph und Prinzessin Vanellope überzeugt. Ein besonderes Highlight war für mich die Szene mit den Disney-Prinzessinnen – ein surreales, herrlich selbstironisches Meta-Spektakel, das einfach großartig war. Ich kann immer noch nicht wirklich fassen, was ich da gerade gesehen habe. Als ebenfalls erwähnenswert kann man den Abspann sehen, da wurde sich wirklich Mühe gegeben.
Auch wenn die Fortsetzung rein wertungstechnisch einen halben Punkt hinter dem ersten Teil landet, hat Disney für mich mal wieder geliefert. In den 2010er Jahren (meine Lieblingsdekade des House of Mouse) liefert Disney ab ohne nachzulassen. Auch ein sehr ordentlicher, wenn auch nicht guter zweiter "Ralph reichts" Teil ist mir wesentlich lieber als die nicht wenigen durchschnittlichen bis schwachen Disney Produktionen. Meistens sehen diese Animationsfilme gut bis toll aus und sind um kreative Einfälle bemüht und enfernen sich dadurch nicht nur optisch von vielen klassischen Disney Filmen.
Platz 13 von 34 im Disney-Animationsfilm-Ranking
Dieser untypische Disney-Film präsentiert Mittelmäßigkeit in Reinform.
Der Versuch Disneys, eine düsterere Fantasy-Geschichte zu erzählen, scheitert in vielerlei Hinsicht: Optisch ist "Taran" wenig ansprechend, erzählerisch unausgegoren und tonal eine merkwürdige Gratwanderung zwischen kindlichem Slapstick, vorhersehbaren Verhaltensmustern und albtraumhaftem Horror. Tiefe, Spaß, Freunde und Emotionen vermisst man hier sträflich.
Visuell fühlt sich dieser nun bereits 40 Jahre alte Film mit seiner uncharmanten Ästhetik kaum wie ein Disney-Werk anfühlt. Der Film ist einerseits sehr und zu düster und teils gewalttätig, dann wiederum aber auch märchenhaft verspielt. Das ist nicht was ich von Disney erwarte, sondern viel mehr von Don Blooth. Schon ein Jahr später brachte Disney "Basil" (1986) auf dem Markt, der diesem Film hier in allen Bereichen überlegen ist.
Die Handlung ist denkbar simpel: Der junge Taran stolpert in ein Abenteuer, das ihn mit einem magischen Schwert ausstattet, und dank dessen er sich gegen das Böse behauptet. Das klingt nach klassischem Fantasy-Stoff, bleibt aber erstaunlich spannungsarm. Die Figuren sind bestenfalls blass, schlimmstenfalls nervtötend. Selbst der Protagnoist Taran ist wegen seiner Naivität und stellenweisen Arroganz nicht der richtige Bringer - die Prinzessin wirkt wiederum mit ihrer säuselnden Stime zu liebenwürdig um wirklich ernst genommen werden zu können. Beim Bösewicht hat man es völlig übertrieben, weniger wäre mehr gewesen.
Natürlich war nicht alles schlecht. Der Beginn war durchaus charmant, manche Figuren sind ganz in Ordnung, grottenschlecht sieht "Taran" trotz aller Kritik immerhin nicht aus. Gegen meine 80er Favoriten "Cap und Capper" und "Basil" verliert er halt auf ganzer Linie und diese Werke zeigen, dass es auch damals sehr wohl möglich war, qualitativ hochwertige Animationsgeschichten zu erhählen.
Nausicaä aus dem Tal der Winde – Ein düsteres, beeindruckendes Frühwerk
"Nausicaä aus dem Tal der Winde" (1984) markiert den inoffiziellen Beginn von Studio Ghibli und zeigt bereits viele von Hayao Miyazakis Markenzeichen: eine faszinierende Welt, starke Charaktere und ein eindringliches Naturmotiv. Studio Ghibli beendete ihre "Triologie der Bedrückung" mit ihrem 1988er Barbenheimer Double-Feature "Die letzten Glühwürmchen" (zusammen mit "Mein Nachbar Totoro") und veröffentlichte nun mehr vermehrt eher optimistischere, positivere Filme. Nur wenige Jahre vor dem Übergang hin zu generell humorvolleren, leichteren Filmen wie "Kikis kleiner Lieferservice" (1989) oder "Porco Rosso" (1992) ist "Nausicaä" ein düsteres, postapokalyptisches Abenteuer mit teils brutalen Konflikten. Er erinnerte mich auch deutlich an meinen Ghibli-Liebling, den zwei Jahre später erschienenen "Das Schloss im Himmel" (1986).
Damals 2016 kannte ich großteils nur die bekanntesten Miyazaki Filme und verstand nicht mal wirklich, was Studio Ghibli eigentlich genau sein sollte/wollte. Nachdem ich nun ihre komplette Filmographie gesehen habe und alle Filme aus allen Epochen kenne, ergibt sich nicht nur inhaltlich sondern auch chronologisch ein weiteraus klareres Bild. Damals ahnte ich nicht, dass wir nur 4 Jahre später alle Ghibli Filme auf Netflix streamen können würden. Ich fühlte mich von der post-apokalyptischen Welt mit gigantischen mutierten Insekten überfordert, es war einfach sehr gewöhnungsbedürftig und traf nicht meinen Nerv. Wenn allerdings Disney’s nervtötender „Peter Pan“ 3 Punkte bekommt, dann musste ich schleunigst „Nausicaä“ eine zweite Chance geben – und die hat sich absolut gelohnt. Es ist zwar keiner meiner Lieblingsfilme geworden, diesmal aber konnte ich mich schnell in der ungewohnten Filmwelt zu Recht finden. Ein gutes Script schafft es, den Zuseher mit in eine andere Welt zu nehmen, auch wenn das Gezeigte den Sehgewohnheiten deutlich widerspricht. Mit der Prinzessin Nausicaä (nicht nur der Name erinnert deutlich an die spätere "Prinzessin Mononoke") hat man eine die Geschichte gut vorantreibende Protagonisten geschaffen, die mit aller Macht versucht, die von Menschen und Tieren zerstörte Welt vor dem kompletten Untergang zu bewahren.
Visuell und erzählerisch bleibt der Film trotz seines Alters von nun bereits 40 Jahren beeindruckend. Die Animationen sind flüssig, die Welt atmosphärisch dicht (wie man so schön sagt: Screenshot-worthy), die Landschaften faszinierend. Die Geschichte hält die Spannung durchgehend hoch, es ist ein sehr actionlastiger Film. Es tut sich immer etwas, regelmäßige ruhige Momente lassen den Zuseher nur kurz verschnaufen und eine Gruppe an interessanten Charakteren sorgt für ein konstantes Hin und Her. Der Soundtrack von Joe Hisaishi kombiniert seine wunderschönen Klaviermelodien mit gewöhnungsbedürftigen experimentellen 80er-Synthesizer-als auch psychodelischen Orgel-Klängen, was nicht immer perfekt harmoniert, aber zur ungewöhnlichen Ästhetik beiträgt und letztendlich genau wie die dem Alter und Budget geschuldete Einfachheit der Zeichnungen kein sonderlicher Störfaktor darstellt.
Wer mit den düsteren, Natur vs. Mensch Ghibli-Filmen wie "Prinzessin Mononoke" weniger etwas anfangen kann, wird sich hier schwerer tun. Doch für alle, die sich auf die Geschichte einlassen, bietet Nausicaä ein packendes, gut gealtertes Abenteuer, das sich von westlicher Animationskunst deutlich abhebt.
Ein teures Missverständnis – Disney strauchelt in die CGI-Ära
Vor unglablichen 20 Jahren wagte Disney mit "Himmel und Huhn" den Sprung in die vollwertige CGI-Animation – und stolperte dabei gewaltig. Trotz eines absurden Budgets von 150 Millionen Dollar wirkt der Film optisch eher wie eine mittelmäßige TV-Produktion als ein echtes Disney-Meisterwerk. Man vergleiche ihn mal mit "Die Unglaublichen" von 2004.
Doch nicht nur die Animationen enttäuschen. Die Geschichte verliert sich ab der Hälfte in einer überlangen Alien-Invasion. Die Charaktere bleiben blass und nerven auch ein bisschen, ihre verzweifelte Humorversuche bleiben ungelenk. Dazu kommen einige sehr fehlplatziert und störende Popsongs. Sorry, das will ich genauso wenig bei Disney oder Pixar sehen wie 3D-Animationen von Studio Ghibli...
Nach "Onward" mit Chris Pratt gab es auch hier ein typisches Voice-Stuntcasting: Der damals populäre, über 30-jährige Zach Braff spricht einen kleinen Hahn – eine Wahl, die genauso unnatürlich wirkt wie vieles in diesem Film. Es stört mich einfach, wenn man regelmäßig an den Schauspieler denken muss.
Ich kann jeden verstehen, der die damalige Umstellung bei Disney auf 3D-Animationen belächelt hat. Doch nur 5 Jahre später sollte das Disney-Revival mit "Rapunzel" (2010) beginnen. Dieser Film hat all das, was "Chicken Little" nicht hat - und die Nachfolgefilme von Disney sind ihrem 3D-Erstling meistens klar überlegen.
Ghiblis 3D-Experiment bleibt blass
Der berüchtigte CGI-Abstecher von Studio Ghibli erweist sich als wesentlich erträglicher und kurzweiliger als befürchtet, doch überzeugen kann er nur wenig. Im Mittelpunkt steht Aya, eine freche, aber furchtlose Göre, die bei einer Hexe und deren merkwürdigem Begleiter unterkommt – und dort vor allem schuften muss. Viel passiert nicht, die Handlung bleibt repetitiv und eher destruktiv als inspirierend. Es wechseln sich eigentlich immer nur die humorlosen Anweisungen der Hexe und Ayas wahlweise genervte und/oder coole Reaktion.
Animationstechnisch solide, aber weit hinter Pixar und Disney, fehlt dem Film die Magie früherer Ghibli-Werke. Man kann nur hoffen, dass die negative Reaktion auf dieses 3D-Experiment weitere Filme dieser Art verhindern können wird. Ich habe überhaupt nichts gegen gut gemachte 3D-Filme, davon ist aber "Aya und die Hexe" deutlich entfernt. Einzig der coole Kater Thomas sticht positiv hervor - zur Um-den-Finger-Wicklerin Aya bleibt mein Verhältnis gespalten. Ja, auch die Hexe kann man nicht so hassen wie man es gerne möchte. Am Ende bleibt vor allem eine Frage: Warum schon wieder nicht abgeliefert, Gorō Miyazaki? Und natürlich: Was sollte dieses lose Ende?
Ein solider Fantasy-Film, dem man nicht böse sein kann
Pixar liefert 2020 mit dem mir unbekannten und mich vorher wenig reizenden "Onward" eine recht klassische Abenteuerreise, die mal ganz gut funktioniert, aber auch nicht viel Neues bietet und ein bisschen Leerlauf produziert. Der Quest-Roadtrip der beiden unterschiedlichen Brüder ist in seinen Absichten zu vorhersehbar. "Luca" kam ein Jahr später heraus und gefiel mir mit ebenfalls dieser brüderlichen Jungs-Freundschaft trotz auch nicht super originellen Story aber dank schönem Worldbuilding ein gutes Stück besser.
Die Filmwelt wirkt trotz kreativer Ansätze wenig einladend, der Quest eher generisch als spannend. Gerade in der Mitte gibt es Längen, und die „laufenden Beine“ des Vaters sind mehr befremdlich als dass sie wirklich berühren können. Humor ist nur manchmal vorhanden, gerade "Onward" hätte ihn benötigt, so werden halt weitgehend Zwischenstopps abgearbeitet.
Was mich am Film am meisten überzeugt, ist die wachsende Verbundenheit der Brüder, die dem Film Herz gibt. Klar war das vorhersebar, trotzdem sehr schön wie die beiden nach und nach zusammenwachsen und ihre Differenzen überwinden können. Der finale Showdown hingegen übertreibt es dann leider: Plötzlich wird Ian zum Supermagier, was die Glaubwürdigkeit selbst in einem Pixar-Film überstrapaziert.
Tom Holland als Ian's Stimme funktionierte gut, während Chris Pratt als Barley stark an sich selbst erinnert. Das ist das Dilemma mit berühmten makanten Stimmen. Ich mag den Dude, aber die beste Synchro-Stimme hat er nicht (in "Super Mario" hat's mich nicht so gestört).
Kurz, belanglos und voller Klischees
Während des Zweiten Weltkriegs sollte dieser 42-minütige Film die Beziehungen zwischen den USA und Südamerika stärken. Heute wird er auf Disney+ mit einer Warntafel versehen – eine vage Anmerkung zu problematischen Darstellungen, ohne konkrete Nennung. Und tatsächlich: Der Film strotzt vor simplifizierenden Stereotypen über Südamerika, womit das ursprüngliche Ziel wohl eher verfehlt wurde...sich aber wiederum die USA mal wieder als wohlwollender Überbringer von Fortschritt und Kultur inszenieren konnten.
Ähnlich wie bei "Peter Pan" spielt das für die Bewertung aber kaum eine Rolle. Das einzig wirklich Positive an diesem leider kanonischen Disney-Werk ist seine Kürze. Die vier Kurzgeschichten sind wenig unterhaltsam, und der Sprecher dieser faux Documentary strapazierte wirklich arg meine Nerven. Wer sich ernsthaft für südamerikanische Kultur und Länder interessiert, wird ohnehin nicht auf einen Trickfilm mit Donald und Goofy zurückgreifen.
Gesehen und wieder vergessen. Aber u.a. auch hier dokumentiert, damit nicht vergessen, dass gesehen und nie mehr sehen möchte.
Bolts holprige Heldenreise – Ein Superhund in der Sinnkrise
Der Zufallsgenerator hat mir "Bolt" vorgeschlagen – also musste ich da durch. Animationstechnisch wirkt der Film inzwischen ziemlich angestaubt. Er erinnert optisch an "Die Unglaublichen" oder "Toy Story 2", die mir aber besser gefielen, obwohl sie nicht übermäßig gut aussahen. Natürlich habe ich mittlerweile viele Animationsfilme bis 2024 gesehen, und da fällt der technische Unterschied extrem auf. Allerdings ist eine veraltete Optik kein Dealbreaker, solange die Geschichte überzeugt.
Und da liegt das Problem: "Bolt" hat einen sympathischen gleichnamigen Hauptcharakter, aber eine eher lahme Story: Im Grunde steckt Bolt in einer modernen Version der Truman Show – nur dass es hier um einen Hund geht, der nicht weiß, dass er bloß in einer TV-Serie lebt. Erst als er gemeinsam mit der Katze Mittens und dem Hamster Rhino aufbricht, um seine Besitzerin Penny zu finden, nimmt der Film etwas Fahrt auf. Besonders Rhino als überdrehter Sidekick bringt einige lustige Momente. Ansonsten plätschert die Handlung jedoch zu lange ziemlich uninspiriert vor sich hin, visuell bleibt der Film unspektakulär, und der Mainplot um den „verlorenen Superhund“ reißt mich nicht vom Hocker.
Natürlich bietet so der Plot um die Trudog Show die Möglichkeit moralischer Fragen, doch dafür sind Disney-Animationsfilme normalerweise der falsche Platz. Ich bin auch kein großer Fan des Jim-Carrey-Films, weil die Story letztendlich nur an der Oberfläche bleibt und viel zu viel offen lässt (ich fordere ein Spin Off^^). Allerdings lässt Peter Weir's Werk viel Raum für philosophische Diskussionen über Realität, Manipulation und freien Willen – ganz im Gegensatz zu "Bolt". Ein Hund kann in der Realität schließlich nicht zwischen einem Filmset und der echten Welt unterscheiden, sodass eine vielschichtige Auseinandersetzung mit dem Thema von vornherein nicht möglich ist. Bolt will gar nicht in die Diskussion gehen, sondern einfach ein spaßiges Abenteuer erzählen. Das gelingt ihm stellenweise, aber eben nur bedingt.
Letztendlich bleibt Bolt ein solider, aber wenig erinnerungswürdiger Film. Ein paar gute Momente, ein lustiger Hamster, ein charmantes Grundkonzept – aber insgesamt nur Durchschnitt.
Platzierung im Disney-Ranking: #21 von 30
La Dolce Vita zwischen Wellen und Vespas – Ein launiges Abenteuer mit Herz
Manchmal sind es die unerwarteten Entdeckungen, die am meisten begeistern – so auch "Luca", den ich mir zufällig auswählen lies. Dieser unscheinbare Pixar-Film entpuppte als wahre Sommerperle. Die italienische Küstenidylle, das glitzernde Meer und die warmen Sonnenstrahlen erschaffen eine Atmosphäre, die einfach glücklich macht. Da kann ich zumindest auch über die recht überschaubare Story hinwegsehen, der Spaß überwiegt letztendlich deutlich.
Im Mittelpunkt steht das charmante Duo Luca und sein draufgängerischer Freund Alberto, deren Abenteuerlust von der energiegeladenen Giulia ergänzt wird. Logik sollte man hier nicht unbedingt überstrapazieren – aber wenn Elsa ganze Königreiche vereist oder Mei Lee sich in einen Panda verwandelt, darf auch Luca ein wenig mit dem Fantastsichen spielen. Und genau darin liegt seine Stärke: Der Film hat Herz.
Auch wenn die Handlung stellenweise vorhersehbar wirkt, sorgen kreative Fantasie-Sequenzen, sehr liebenswürdige Charaktere und spürbare Emotionen für ein rundum gelungenes Filmerlebnis. Von allen Meeresabenteuern (Ponyo, Nemo, Dorie, Moana) ist "Luca" für mich der klar Schönste und Gelungendste. Visuell ein Genuss, voller Nostalgie an (hoffentlich) unbeschwerte Kindertage und dem total nachvollziehbaren Wunsch, mit einer Vespa die Welt zu erkunden.
Das Ende mag fast zu schön sein, um wahr zu sein...aber genau das macht den Charme des Films aus und als Zuseher solcher Animationsfilme sehnt man sich doch genau nach diesen Happy Ends. Der Abspann ist übrigens besonders erwähnenswert, weil hier in einigen Zeichnungen gezeigt wird, was nach dem Filmende alles passieren wird. Gänsehautalarm.
Ein eiskaltes Abenteuer, das Herzen erwärmt ❄️🌬️
Unverhofft kommt oft. Jahre nachdem der Hype um „Frozen“ an mir vorbeigezogen war, habe ich mich endlich meinem letzten noch fehlenden Disney-Erstling der 2010er gewidmet. Und was soll ich sagen? Ich bin durchaus verzaubert worden.
Natürlich kannte ich „Let it go“, damit hatte es sich aber auch schon. Dank der heutigen Streaming-Möglichkeiten konnte ich meine Reise ins winterliche Arendelle ohne wirkliches Risiko antreten. Meine anfängliche Skepsis, ob ich mitten im Winter Lust auf eine Schneewelt hätte, war unbegründet. Denn so frostig die Kulisse auch sein mag, „Frozen“ fühlt sich nie kalt oder ungemütlich an, die Charakter und die Spielorte verleihen dem Film einiges an Lebendigkeit und auch Wärme. Der Film erinnerte mich von seinem Animationsstil stark an „Rapunzel – Neu verföhnt“, den ich zu meinen liebsten Disney-Filmen zähle.
Schon am Filmbeginn offenbart sich einiges an Tragik. Die Last eines eisigen Fluchs zwingt Elsa in die Einsamkeit, worunter ihre jüngere Schwester Anna besonders leidet. Nach einem unrühmlichen Zwischenfall liegt es an Anna, die dauerhaft gefrorene Welt vom Eis zu befreien. Ihre Reise wird von charmanten Weggefährten begleitet: dem gutherzigen Kristoff und seinem leider zu wenig eingesetzten treuen Rentier Sven (meccha kawaii!), sowie Olaf, dem liebenswerten Schneemann, der mit seinem sonnigen Gemüt und dank Josh Gad’s Stimme (erinnerte mich total an Chris Rock) für viele Lacher sorgt. Unbedingt zu erwähnen sei, dass mit Prinzessin Anna eine starke, selbstbewusste und mutige Frauenfigur präsentiert wird, die keineswegs von Männern gerettet werden muss. Auch wenn vielleicht etwas mehr Balancing zwischen Anna und Kristoff’s Stärken besser gewesen wäre, fand ich Anna und ihr Verhalten sehr gelungen.
Zugegeben, die Handlung mag nicht immer vor Spannung überkochen, dafür sorgt die Gruppe von liebenswerten Charakteren für Emotionen, es wird einiges an Schneeaction geboten und auch der Humor kommt keineswegs zu kurz. Selbst die zahlreichen Songs störten mich nur minimal, eigentlich mochte ich sie, sie waren wohldosiert und wirkten mit Bedacht platziert. Abgerundet wird der Film durch ein herzerwärmendes Finale in bester Disney-Tradition. Ob es einen zweiten Teil gebraucht hätte? Wer weiß es. Bisher hab ich noch keine Disney-Fortsetzung gesehen. Ich sehe das sportlich und sehe gerade bei „Frozen“ das Potenzial, mit den bekannten Figuren ein weiteres erfolgreiches Abenteuer zu absolvieren.
Moral, Magie und düstere Abgründe: Disneys „Pinocchio“ im Rückblick
Es war eine kluge Entscheidung, zu den Wurzeln von Disney zurückzukehren und mir „Pinocchio“ anzusehen (auch "Bambi" und "Dumbo" fand ich damals gelungen). Der Film macht vieles richtig – insbesondere im Vergleich zu späteren Werken wie „Peter Pan“, der 13 Jahre später erschien und irgendwie alles falsch macht.
Wie es für klassische Disney-Filme typisch ist, beginnt die Geschichte in einer heilen Welt voller Harmonie. Gepetto, seine treue Katze Figaro, der Goldfisch Cleo, Jiminy Cricket und natürlich die lebendig gewordene Holzpuppe Pinocchio sorgen für eine warme, fast märchenhafte Atmosphäre. Doch mit dem ersten Schultag schlägt die Stimmung schlagartig um (wer kann das nicht mitfühlen?^^). Als Pinocchio zwei zwielichtige Gestalten trifft, die ihn vom rechten Weg abbringen, nimmt die Geschichte eine deutlich düstere Wendung. Ohne Überraschung (die Kernpunkte der Geschichte sollten bekannt sein) funktioniert die Kombination aus lebendigem Holzjungen und sprechendem Gewissen aka Jiminy Cricket nicht mal annähernd so gut, wie von der guten Fee erwunschen. Dennoch bleibt die Handlung spannend und fesselnd, gerade weil der Film im Gegensatz zu „Peter Pan“, „Susi & Strolch“ oder „101 Dalmatiner“ keine Kompromisse macht. Die üblichen Slapstick- und Gesangssequenzen sind diesmal wohldosiert, werden liebevoll mit schöner Orchestermusik präsentiert, ohne zu laut oder zu überdreht zu sein.
Was den Film einerseits auszeichnet aber gleichzeitig auch nicht kinderfreundlich und schockierend macht, sind seine Antagonisten. Wer glaubt, das Gaunerduo wäre bereits die größte Bedrohung oder der skrupellose Puppenspieler Stromboli die unangefochtene Spitze des Schreckens, der wird spätestens beim dritten Bösewicht eines Besseren belehrt. Hier offenbaren sich Abgründe, die in einem Kinderfilm dieser Zeit bemerkenswert düster sind, man darf als erwachsener Zuseher gar nicht zu sehr drüber nachdenken, was genau im Subtext unter der ohnehin schon hässlichen Oberfläche angedeutet werden soll...
Neben der eindringlichen, aber irgendwie auch merkwürdig naiven Moral überzeugt „Pinocchio“ aber auch visuell. Trotz dem stolzen Alter von 85 Jahren habe ich hier praktisch keine Beschwerden loszuwerden. Der liebevoll gestaltete Look, sympathische Charaktere, eine emotionale Erzählweise und stetige Dynamik halten die Spannung aufrecht. Es ist eine Achterbahn der Gefühle. Besonders das große Finale – von der spektakulären Tauchszene über den dramatischen Showdown im Bauch des Wals bis hin zur finalen Rettung – rundet das Gesamtbild meisterhaft ab.
So vorhersehbar wie ein Stöckchen-Wurf
Schon wieder Disney Hunde? Nun, zwischen "Susi & Strolch" lagen auch bei mir 1 Tag, bei Disney nur 6 Jahre. Besser als der Vorgängerfilm war "101" nur sehr bedingt. Immerhin ist der diesmal Ton ernster, wir bekommen einen leicht abstrakten Zeichenstil mit solider Unterhaltung. Die "Aristocats" fand ich bei ähnlicher Story deutlich besser. Am Ende dieser alten Disney-Filme frage ich mich immer: Was ist denn jetzt eigentlich in den 80 Minuten überhaupt passiert?
Viel war es wirklich nicht. Es war sogar äußerst wenig. Ein Ehepaar kommt zusammen, bekommt einen Haufen Dalmatiner-Welpen, Cruella de Vil tritt auf den Plan, Hunde werden entführt, nervige Bell-Nachrichten-Szenerie und Befreiung samt obligatorischem Happy End. Was ich damit sagen will: Es gibt (mal wieder) keinerlei Überraschungen. Der Film passiert so simple, ich hätte ihn schreiben können - und ich habe noch nie ein Filmscript geschrieben.
Klar sind die Dalmatiner süß und der Film hat mir stellenweise auch ganz gut gefallen. Dann war er aber auch wieder so unglaublich flach und ich will nicht mal vorhersehbar sagen, weil einfach alles von Anfang an klar war. So böse Cruella auch ist, sie tritt kaum auf. Ihre beiden Schergen sind mal wieder typisch grenzdebil, als ob sich diese wohlhabende Frau keine Profis leisten könnte, vor allem da es für sie ja um alles geht. Und als ob die Haushälterin alle total ident aussehenden Dalmatiner auseinander halten könnte...
Mehr als 1x lohnt so ein oberflächlicher, wenn auch teilweise unterhaltsamer Film nicht.
Charmant, aber mit wenig Biss – ein Relikt seiner Zeit
Zwei Jahre nach dem für mich enttäuschenden Peter Pan erschien 1955 Susi & Strolch – und feiert nun sein 70-jähriges Jubiläum. Disney-Filme mit realistisch agierenden sprechenden Tieren sind eher selten, doch während Aristocats und Cap und Capper zu meinen absoluten Favoriten zählen, bleibt Susi & Strolch für mich bestenfalls solider Durchschnitt.
Optisch gibt es dank Remaster nichts zu bemängeln – der Film sieht und fühlt sich großartig aus und an. Doch stilistische Brillanz allein reicht nicht. Die Geschichte? Lady wächst in einer wohlhabenden Familie auf, die ein Baby bekommt, eine strenge Tante ins Haus holt, im Verlauf wird Lady dann mit allerlei Straßenhunden konfrontiert. Der Film reiht Episoden aneinander, mal charmant, mal überdreht – inklusive der berüchtigten, fehlplatzierten, rassistisch-stereotypisierten siamesischen Katzen in genau einer Szene und endet mit einer für mich schwer verdaulichen und sehr gewollten Szene mit einer Ratte im Babyzimmer.
Aber man darf nicht vergessen: 1955 war dieser Film das Nonplusultra. Fernsehen war schwarz-weiß, Animationen in dieser Qualität waren atemberaubend, und diesmal gab es als Novum statt Fantasiewelten eine realistisch dargestellte Stadt als Spielort. Als Susi & Strolch erschien, war sein Setting um 1910 zwar nostalgisch, aber für viele Zuschauer noch eine vertraute Erinnerung – heute hingegen wirkt es wie ein Fenster in eine längst vergangene Welt, die über ein Jahrhundert zurückliegt. Natürlich wäre ich damals begeistert ins Kino gegangen. Heute aber, nach unzähligen ähnlichen – und oft besseren – Filmen, bleibt „Lady & The Tramp“ ein charmantes, aber wenig tiefgehendes Relikt seiner Zeit.
Vor dem Live Action Remake von 2019 graut mir allerdings. Dass es in den letzten 10 Jahren um die 10 Live Action Remakes klassischer Disney-Filme gab ist total an mir vorbeigegangen. Aber nicht zu unrecht.
Rassismus ist nur eines der vielen Probleme dieses Disney-Klassikers
Der Zufallsgenerator spuckt "Peter Pan" aus dem Jahre 1953 aus. So soll es sein. Bisher hab ich von den uralten Disney-Filmen nur "Bambi" und "Dumbo" gesehen, aber das ist auch schon bald 20 Jahre her. Man merkt "Peter Pan" sein Alter als auch seine starke Simplizität an. Die Geschichte bietet zwar im Ansatz charmante Züge, die Umsetzung hingegen ist sehr an Kinder ausgerichtet. Slapstick, Hektik, Gesang, Stereotypie, Albernheiten - und ein Orchesterscore laut wie eine Kanonkugel.
Viel mehr als ein paar Sätze hat die Ausgangssituation nicht zu bieten. Peter Pan "entführt" drei Geschwister nach Nimmerland, wo sie mit den Lost Boys gegen amerikanische Ureinwohner und Captain Hook's Piratenbande kämpfen dürfen. Das zwischendrin die Ureinwohner als rote Primitive dargestellt werden passt perfekt zur Gesamtqualität des Films. Nach 30 Minuten war ich eigentlich fertig mit der Chose, die man problemlos in einer Viertelstunde hätte abfertigen können.
Einmal im Leben werde ich mir vermutlich alle Disney Filme zu Gemüte führen, dieser wird definitiv nicht noch mal geschaut werden brauchen.
Düsteres Geheimnis ohne Magie
Ich war mal wieder über den Film gestolpert ohne wirklich was zu darüber zu wissen. Der Film weckt mit seinem Titel die Erwartung eines mystischen Abenteuers – vielleicht die Suche nach einem geheimnisvollen Ort wie Atlantis. Stattdessen entpuppt sich NIMH als nüchterne Abkürzung... Die Handlung kommt nie richtig in Fahrt, viel der wenigen Zeit werden mit einem nervigen, tolpatschigen und völlig fehlplatzierten Raben, manchmal einer Katze und Herumhetzen verschwendet. Und als man die Zuseherschaft über die Handlung aufklärt, ist der Film schon fast zu Ende. Auch fehlten mir charismatische Protagonisten.
Trotz eines stolzen Alteres von über 40 Jahren sah "Nimh" mit leichten Abstrichten ziemlich gelungen aus. Andere 80er Werke wie „Basil“ oder „Das Schloss im Himmel“ überzeugten mich dank starken Drehbüchern. Don Bluth und ich hingegen sind definitiv nicht auf einer Wellenlänge beheimatet. Fand alle seine mir bekannten Post-Disney Werke mittelmäßig. Dass mich "Nimh" an den 1977er Disney-Film "Bernard und Bianca" erinnerte kommt nicht von ungefähr - und der gefiel mir noch weniger als der hier. Durchgehend bedrückend möchte ich Animations-Filme nicht haben. Eine gesunde Mischung aus Spaß, Spannung, Herz und Drama samt Charaktere mit Präsenz und Charme gefallen mir da deutlich besser.
I like to move it...
"Madagascar" bietet eine solide, wenn auch dünne Handlung, recht charmante Figuren und Animationen, die ganz klar ihr Alter verraten (was nicht immer schlecht sein muss, aber hier fiel es halt besonders stark auf). Der Humor trifft teils ins Schwarze, teils verpufft er aber auch ohne nachhaltig zu beeindrucken. Ein netter Spaß für die Jüngeren der meiner Meinung nach "einmal reicht" Kategorie.
Daydream, I fell asleep amid the flowers...
Ein 99-Cent-Film. Der Preis ist so niedrig, dass man schon fast hofft, er würde auch die Erwartungen drücken. Doch stattdessen sitzt man da, blickt in Daisy Ridleys leere Augen und erkennt... sich selbst? Ja, Fran – oder wie sie heißt – ist so herrlich merkwürdig, dass ich mich erschreckend oft in ihr wiederfinden konnte. Aber mal ehrlich: Möchte man im Kino wirklich eine Version seiner selbst sehen? Oder eher lieber doch Charaktere, die das Leben besser meistern, anstatt wie Fran bei jeder Gelegenheit in Zeitlupe vor sich hinzustarren?
Diese 99 Cent, die ich in den Film investiert habe, sahen in manchen Einstellungen tatsächlich aus wie 9,99 Euro. Aber am Ende bleibt das Gefühl: Will ich wirklich 90 Minuten lang jemandem beim Selbstzweifel-Zelebrieren zuschauen? Daisy Ridley spürt das gleiche Gefühl der Fremdheit in Gruppen, das Alessia Caras „Here“ so treffend beschreibt – die stille Isolation, die selbst inmitten von Menschen allgegenwärtig ist.
Der Filmstil wirkte so karg wie ein Toastbrot ohne Butter und so behäbig wie und wie ein übergeladener Einkaufswagen, der den Berg nicht mehr hinaufkommt, was auch im Jahr 2023 angeblich Kunst sein soll. Und doch: Dieser beinahe eine eingezahlte Euro hielt mich am Leben, fast so, als wäre der Film eine Lektion in Selbstakzeptanz und minimalistischem Set-Design. Ein Arthouse-Experiment, das irgendwo zwischen "Seelenverwandtschaft" und "hätte ich bloß Instant-Nudeln gekauft" schwankt.
Fazit: Daydreams zeigt mir nicht nur, wer ich bin, sondern auch, wer ich nie sein möchte – und das alles für weniger als eine Tüte Chips. 4/10, weil Selbsterkenntnis immerhin günstiger war als Therapie.