Kimikohori - Kommentare
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Alle Kommentare von Kimikohori
Trailer? Gesehen. Um was geht es? Weiß nicht, hab ich bewusst ignoriert. Den originalen Gladiator durfte ich Ende Oktober nochmals im Kino genießen. Starker Film. Meine Erwartungen an die Art Fortsetzung waren sehr vorsichtig, aber nicht negativ.
Letztendlich muss ich sagen, dass ich und meine Freunde sich gut unterhalten gefühlt haben. Man kann wie die professionellen Kritiker BeHaind oder Robert Hoffmann natürlich viel kritisieren, das ist logisch. Vor allem, wenn man immer den Vergleich zu Teil 1 zieht. Ich habe das so gut es ging vermieden. Somit kann ich sagen: In der Erstkinosichtung überzeugt mich "Gladiator II". Er ist kurzweilig, spannend, blutig, voller Intrigen und mit einem auffallen sinisteren Denzel Washington. Mehr wolle ich nicht. Die stolzen 2,5 Stunden gingen zügig vorbei, dazu hat mir dsa Worldbuilding ebenfalls gefallen. Die Story ist wie schon beim 1. Gladiator überschaubar, aber das hat sich nciht negativ ausgewirkt.
Eine Zweitsichtung wird vermutlich ein paar Schwächen zu Tage führen, ansonsten aber ist dieser Film für mich ein Highlight, wo ich nur noch in besonderen Fällen ins Kino gehe.
Man lernt nie aus unbekannte Filme kennen zu lernen. Erst dachte ich, dass sei jetzt einer der neusten Filme auf Netflix. Ich hab nur mal aus Neugier reingeschaut, mit der Absicht, auch schnell wieder abzuschalten. Pustekuchen. Lange war ich nicht mehr sonderlich interessiert, mich in einen ganzen Film reinzufuchsen, wohlwissen, dass sich diese Mühe zu oft nicht lohnt.
Robert De Niro's Charakter Ben Whittaker ist wohl ein Mensch der Klasse "zu gut um wahr zu sein", aber gerade dieses vorbildhafte Verhalten und seine Freundlichkeit waren auf mich äußerst inspirierend. Auf der anderen Seite der Waage braucht es gar nicht mehr als eine toll aufspielende Anne Hathawy als junge, aber dauergestresste Firmenchefin. Eine traufhafte Kombo. Wenn man zwei solcher Schwergewichte in den Hauptrollen hat, braucht man kein überkomplexes Script. Die Geschichte ist simple, aber höchst effektiv. Ich habe gelacht, ich habe mitgefühlt, ich fand auch die anderen Nebenrollen richtig gut besetzt. Einfach Feel-Good-Kino mit einer inspirierenden Geschichte, die mal nicht wie so oft im Film üblich die schlechten Seiten ihrer kaputten Protagonisten hervorhebt. Solche Filme lassen mich mit neuem Schwung in den grauen, kalten Herbst starten...
Mein Lieblingsfilm des Jahres 2015 ist "Room", den ich mir öfter als mir es lieb ist ansehen muss. "The Intern" hat sich daneben einen Platz erobert. Quasi das Gegenteil von "Room" , auch wenn es ob der einfach gehaltenen Story auch kein Film ist, den man sich alle Jahre wieder zu Gemüt führen sollte...
Diesen Oktober war mal wieder der spontante Zeitpunkt gekommen um mir einen Kultfilm von 2001 anzusehen: Donnie Darko ist für mich einer der faszinierendsten Filme, die ich je gesehen habe. Die Mischung aus mysteriösen Themen und psychologischen Elementen zieht mich immer wieder in ihren Bann. Ich kann gar nicht genau sagen, wie oft ich diesen Film schon gesehen habe, aber es fühlt sich an, als könnte ich ihn endlos wiederholen, ohne dass er langweilig wird. Die Atmosphäre des Films ist einfach unglaublich. Jedes Mal, wenn ich die suburbanen Kulissen sehe, wird mir klar, wie perfekt sie zur düsteren Stimmung passen. Ich finde die Spannung, die in jeder Szene mitschwingt, absolut fesselnd. Dazu kann man bei jeder neuen Sichtung neue Details entdecken und sich über die verschiedenen Themen-Ebenen Gedanken machen. Ob man den Film wirklich verstehen kann ist zweitrangig. Ein gutes Drehbuch ist wie gute Songlyrics: Je breitgefächerter sie sind, desto mehr Raum lassen sie dem Publikum, ihre eigenen Gedanken auf das Gesehene/Gehörte zu projizieren.
Top Darsteller, allen voran der junge Jake Gyllenhaal, aber nicht zu vergessen Patrick Swayze und auch die Darstellerinnen Mary McDonnell als seine Mutter Rose und ganz besonders Katherine Ross als seine Psychiaterin waren besonders stark. Dazu fühlt sich der Film einerseits so an, als würde er in der Realität stattfinden, diese mysteriösen Vorkommnisse trüben diesen Eindruck natürlich. Er hat so etwas wunderbar zeitloses an sich, da er Ende der 1980er spielt und somit mit der modernen Welt von heute nichts am Hut hat. Die Drehorte machen den Film auf jeden Fall sehr lebendig. Donnie's Familie symbolisiert die an der Oberfläche perfekte Vorstadt-Familie, hinter der sich aber mindestens ein gestörter Sohnemann versteckt. Nein, natürlich haben so einige Charaktere ihre eindeutigen Macken, der Schein trügt sozusagen.
Der Soundtrack ist ein weiteres Highlight für mich. Ich liebe die Auswahl der Songs und wie sie die Emotionen des Films verstärken. Wenn ich die Musik höre, fühle ich mich sofort in die Welt von Donnie zurückversetzt. Wir haben einerseits die Songs von Tears for Fears, INXS, natürlich Echo & The Bunnymen's "Killing Moon", Duran Duran und Joy Division. Ohne Michael Andrews' meisterhaft düster-einlullenden-mysterischen Score -wäre der Film aber nicht was er ist.
05.09.2024
Um es kurz zu machen (alle anderen können meinen Kommentar aus dem Vorjahr lesen, er ist nicht schwer zu finden^^) : Ja, es ist ein kitschiger Film mit einer einfachen Handlung, die sich wünscht ernst genommen werden zu können, aber mit Gesang, Comedy, eine Liebesdreiecksgeschichte und stereotype Bösewichte aufwartet. Doch die liebenswerte und bezaubernde Brie Larson macht mit ihrer Ausstrahlung alles wett. Trotz mancher scheinbar offensichtlichen Schwächen hat mir dieses Brie-Larson-Feel-Good-Movies tatsächlich gut gefallen. Die Hauptfiguren sind sympathisch, der Film ist trotz seines düsteren Themas leicht verdaulich, das Setting Indien bot mir gelungene Abwechslung. Brie Larson's Linda bekommt nicht nur die Gelegenheit, super charmant zu sein, sondern auch zu singen und zu tanzen. Die Lieder sind ziemlich eingängig, und der Film ist handwerklich solide gemacht – ich hatte wirklich meinen Spaß dabei.
Teil 1 war für mich 2023 ein Überraschungserfolg. Das innovative Konzept wurde spannend und spaßig animiert und verband gekonnt Humor, Herz und Emotionen miteinander. Teil 2 habe ich mir dann im Juli im Kino angeschaut, eine Fortsetzung nach fast 10 Jahren kann man durchaus machen.
Auch wenn ich jetzt mal eine symbolische "7" verteilt habe, habe ich im Kino irgendwie kaum etwas gefühlt. Teilweise mag es auch an mir selbst gelegen haben. Ich kann's nicht beschreiben. Vielleicht war der Film diesemal (etwas zu) überdreht, die Realstory zu vorhersehbar und der Zuseher kann bei dem letztendlich doch abstrakten Konzept des Films den Überblick verlieren.
Da der Film mittlerweile ohnehin schon auf Disney+ zu sehen ist, werde ich ihn mir noch einmal ansehen müssen und dann vermutlich merken, dass es diesen Teil nicht gebraucht hätte. Die Idee liegt auf der Hand weitere Emotionen hinzuzufügen, aber zu viele Köche verderben den Brei. Bei "Zootopia" sehe ich da noch mehr Potenzial. Nach so vielen Jahren Pause habe ich nicht die großen Probleme mit einem zweiten Teil.
Ich habe "Gladiator" gestern zum zweiten Mal im Kino gesichtet. Zum 20. Jährigen Jubiläum vor 4 Jahren hatte ich das Glück, ihn mit Freunden in einer Privatvorstellung sichten zu dürfen und jetzt wurde er erneut für kurze Zeit wegen des nahestehenden Releases von Teil 2 (ich hab mich bewusst nicht mit dem Inhalt beschäftigt) im Kino gezeigt. Das wollte ich sehen und so ist es dann auch passiert. Der Saal war gut voll, der Preis war super günstig. Bereits früher dieses Jahr hatte ich bei "Prinzessin Mononoke" und "Lupin III: Das Schloss des Cagliostro" bei 2 "alten Schinken" meinen Spaß gehabt.
Witzigerweise las ich, dass Russell Crowe das Script ursprünglich mistig fand. Es wurde aber noch überarbeitet und so kam dann dieser Filmklassiker zustande. Zugegeben ist die Geschichte ziemlich simpel gehalten, aber das alleine macht noch keinen Film schlecht. Auch wenn ich Russell Crowe keinen Oscar verliehen hätte, machte er damals einen guten Job. Der Film von Ridley Scott ist spannend gemacht, bringt die Emotionen rüber, lässt den Zuseher mitfühlen und in die damalige Zeit eintauchen. Ich zumindest war auch immer wieder schockiert, wie sehr das römische Volk auf die Gladiatorenkämpfe abging. Nun gut, Fernsehen gab es damals noch nicht, man ist als armer Pöbler einfach dankbar für das Entertainment, was man kriegen kann.^^ Die Action steht aber über der Moral ^_^ und so hat es dann auch Spaß gemacht, wie Maximus und seine Kumpanen ihre Gegner abgeschlachtet haben. Joaquin Phonix liefert eine richtig weinerlich-arschige Performance ab, ein richtig hassenswerter Bösewicht mit Präsenz. Generell war die Besetzung durch die Bank gut.
Teil II stehe ich überhaupt nicht skeptisch gegenüber. Aus dem Genre "Historienfilm" habe ich kaum etwas gesehen, damit ist mir eine Art Vortführung eines Klassikers lieber als die nächsten gesichts- und seelenlosen 08/15 Action-Filme im Hochglanzlook.
2024 Brie Larson Rewatch: 4 von 11 Filmen
Mit letzter Mühe hab ich es am letzten Apriltag gerade noch geschafft, meinem großen Brie Larson Rewatch treu zu bleiben.
Gibt es wirklich viel zu sagen über diesen Film? Ich kann sagen, ich mag dieses verrückte Stück Filmkunst. Man nennt das auch einen Cult-Classic. Die Story an sich würde als relativ normaler Film nicht viel hergeben. Durch die vielen Computer Effekte, die schnellen Schnitte, flotten Sprüche, speziellen Charaktere und einen eigenen Humor holt "Scott Pilgrim vs. the World" das Beste aus seiner Story raus. Der doch schwer merkwürdige und eigenartige Titelheld kämpft schlichtweg gegen die 7 Bösen X seiner neuen Freundin, während er nicht nett zu seiner ersten Freundin Knives ist. Ein kurzweiliger und abgedrehter Spaß. Immer noch muss ich kritisieren, dass der Auftritt mit dem Song "Black Sheep" kurz geschnitten wurde und abrupt endet. Brie Larson's Rolle ist klein, aber fein. Insgesamt macht der Film Spaß und man muss ihn gesehen und erfahren haben, um ihn wertzuschätzen (was ich zum Glück mittlerweile tue).
Nun folgen jene 3 Brie Larson Filme, auf die ich mich am meisten freue.
Ghibli Retrospektive 2024: 13/13
Erstsichtung: 10.04.2020
Wertung: 7,5/10
Kommentar: "Bei jeder Sichtung eines neuen Ghibli-Filmes ist mir irgendwie klar, dass es einen Film weniger von ihnen gibt. Nun hätte ich eigentlich alle mir wichtigen Filme des Studios gesehen. "Wie der Wind sich hebt" ist seit ein paar Jahren einer der letzten Ghibli-Filme. Und wieder wird uns eine eigenständige Geschichte in einem ungewohnten Setting präsentiert. Klar kommen einem manche Elemente vertraut vor, und trotzdem ist es wieder frisch. Ich fand mich nie so ganz in die Geschichte rein, was wohl auch am meist seriösen Stil des Films lag. Nun, Kriegszeiten und Fliegerdesignen bieten nicht unbedingt Zeit für die großen Emotionen. Dafür war unser Hauptheld auch nicht gemacht. Trotzdem mochte ich ihn und seine Art. Trotz mancher leichter Kritikpunkte, eben dass es mich nie so gänzlich gepack hat, war es wieder ein Anime auf hohem Niveau. Auch der gewisse Zwiespalt, dass Jiro eben Kriegswerkzeuge entwirft, wird zumindest angedeutet und macht natürlich nachdenklich."
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«Le vent se lève – Il faut tenter de vivre»
Für mich fühlt sich "Wie der Wind sich hebt" wie der perfekte Abschluss für meine Studio Ghibli Retrospektive von 2024 an. Ich habe 4 1/2 Monate benötigt (etwas länger als eingeplant, dafür aber mit insgesamt 15 Filmen und das in KW16), 13 (+2) Filme des berühmten japanischen Animationsstudios zu beenden. Genau wie mein Abschlussfilm sowohl glückliche als auch traurige/ tragische Zeiten zeigt, habe ich auch gemischte Gefühle, dass mein Projekt jetzt zum Stillstand gekommen ist. Das letzte Mal, dass ich sogar noch mehr Ghibli-Filme gesehen habe, war 2020, als Netflix bekannt gab, dass sie die Rechte erworben hatten, diese Filme praktisch für jeden verfügbar zu machen. Ohne dieses Geschenk hätte ich wahrscheinlich nicht unbedingt daran gedacht, jeden Film auf DVD oder Blu-ray für mindestens 10 Dollar zu kaufen. Aber so ist es nun einmal.
Ich hatte viel Spaß beim Anschauen dieser 15 Filme (ich hatte großes Glück, dass ich ohne Vorahnung sogar 3 Ghibli/Miyazaki-Filme auf der großen Leinwand sehen konnte!), weil ich dieses Mal sorgfältig ausgewählt hatte, welche Filme ich noch einmal sehen wollte. Also war es keine Überraschung, dass 13 der 15 Filme (ich schließe "Lupin III" mit ein, der überraschenderweise Spaß machte, und theoretisch sollte auch „The Boy and the Heron“ mit einbezogen werden, da ich ihn 3 Tage ins neue Jahr begonnen habe) 6 oder mehr Punkte bekommen haben. Die einzige Ausnahme war "Die Legende der Prinzessin Kaguya". Dies war der einzige Ghibli-Film (und ich habe von der Existenz eines 3D-Films gehört, aber das könnten nur Gerüchte sein), den ich noch nicht gesehen hatte, und ich wusste, dass er wahrscheinlich nicht zu meinen Lieblingsfilmen gehören würde. Aber er war nicht zu schlecht, definitiv besser als bestimmte andere, einschließlich des neuesten Hayao Miyazaki-Films von 2024, den ich überhaupt nicht mochte. Ich gönne ihm seinen Oscar trotzdem von Herzen.
Lasst mich nun über den Film sprechen, den ich heute zum zweiten Mal gesehen habe. Obwohl er wie ein typischer Ghibli-Film aussieht und sich auch so anfühlt, unterscheidet er sich in bestimmten Punkten doch deutlich. Es gibt kein junges Mädchen als Hauptfigur, das in einer Fantasy-Welt landet oder auf fantastische magische Wesen trifft. Diesmal wollte Hayao Miyazaki selbst Auszüge des Lebens von Jirō Horikoshi erzählen, einem japanischen Flugzeugingenieur, der tatsächlich existierte! Ich gebe zu, dass mir diese Tatsache nicht bewusst war. Es ist erfrischend und erstaunlich zu sehen, dass Studio Ghibli mit so vielen verschiedenen Geschichten davonkommt. Oberflächlich betrachten denken die meisten Menschen bei Studio Ghibli an magische Fantasiewelten, aber wenn man sich alle über 20 Filme des Studios seit 1986 genauer ansieht, wird man feststellen, dass die meisten, wenn nicht fast alle ihre Animes sehr realitätsnah sind. Das Leben von Jiro wird auf eine sowohl schöne als auch tragische und traurige Weise gezeigt. Er muss den Krieg erleben, und er entwirft definitiv Flugzeuge, die Bomben auf andere Länder im Zweiten Weltkrieg abwerfen werden. Trotz dieses sehr tragischen Tons fühlt sich der Film zuweilen auch erhebend und sogar schön an. Er ist sehr gut animiert, die Geschichte und die Charaktere werden lebendig. Die wenigen Fantasy-Sequenzen waren gut in den Film integriert. Und der Score vom Chef-Komponisten Joe Hisaishi klingt anders als man es von ich sage mal weniger erwachseneren Ghibli-Filmen gewohnt ist und er leistet mal wieder fantastische Arbeit.
Die Geschichte selbst ist nicht zu spektakulär und zieht sich hier und da etwas hin. Ich denke, der Film ist eine weitere qualitativ hochwertige Produktion des Studios, und ich bewundere Miyazaki dafür, dass er nicht den einfachen Weg gewählt hat, indem er eine Geschichte wählt, die nicht so universell ansprechend ist wie "Chihiro" oder "Mononoke". Dies könnte auch einer der wenigen Ghibli-Filme sein, bei denen ich mir vorstellen könnte, dass eine Live-Action-Version genauso gut sein könnte wie dieser animierte Film. Aber ein Film wie dieser existiert wahrscheinlich, da die hier verwendete Geschichte (ein leidenschaftliches Genie, das etwas für einen schlechten Zweck entwirft) für gutes Drama sorgt. Ich mochte die Figur Jiro, die klug, aber ruhig und ein anständiger Mensch war, der mehr oder weniger gezwungen war, seine Leidenschaft und sein Talent zu nutzen, um Flugzeuge zu entwerfen, die Bomben in andere Länder tragen. Allerdings ist Jiro auch kein einfacher Charakter, vielleicht war er auch stark durch die Zeiten geprägt, in denen er aufwuchs. Er wirkte auf mich sehr japanisch-seriös-anständig, das ist halt doch ein starker Kontrast zu kindlicheren Charakteren aus Fantasy bzw. Action lastigeren Ghibli-Animes.
Mir gefielen die verschiedenen Themen, die der Film behandelt. Es fühlte sich nicht repetitiv an, obwohl die Geschichte nicht viele verschiedene Dinge zu zeigen hatte. Wie gesagt, obwohl ich den Film genossen habe, hatte ich das Gefühl, dass ihm ein wenig der Punch fehlte. Die Hauptfigur wirkte vielleicht zu nett oder etwas steif. Und die Geschichte handelte größtenteils von Flugzeugen und Krieg und einer tragischen Liebesgeschichte. Aber das sind nur die Dinge, die den Film daran hindern, 8+ Punkte zu erreichen. Es ist immer noch ein gut gemachter Ghibli-Film, und ich werde ihn an 7. Stelle meiner Liste der besten Ghibli-Filme setzen.
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Finales Ranking 2024:
1. Erinnerungen an Marnie – 9,0/10
2. Das Schloss im Himmel – 9,0/10
3. Der Mohnblumenberg - 8,0/10
4. Mein Nachbar Totoro – 8,0/10
5. Porco Rosso – 8,0/10
6. Whisper of the Heart – 7,5/10
7. Wie der Wind sich hebt – 7,5/10
8. Die letzten Glühwürmchen – 7,5/10
[Lupin III: Das Schloss des Cagliostro – 7,0/10]
9. Ocean Waves – 7,0/10
10. Prinzessin Mononoke – 7,0/10
11. Chihiros Reise ins Zauberland – 6,5/10
12. Only Yesterday – 6,0/10
13. Die Legende der Prinzessin Kaguya – 5,0/10
[Der Junge und der Reiher – 3,0/10]
2023 war für mich das Jahr von Brie Larson. 2024 könnte ich als das Ghibli Jahr betiteln. Wobei: 13 Ghibli Filme hab ich gesehen, einige von Hayao Miyazaki darunter. Dazu gesellt sich die Live Action Forsetzung von "Stimme des Herzens" und "Past Lives" war nun einmal ein koreanischer Film. Der Rest wird von 3 mickrigen Ami-Produktionen übernommen...das waren meine monatlichen Brie Larson Filme. Nun folgte heute Abend bereits mein 15. Japan-Film und der vierte in japanischer Sprache mit Untertitel.
Eigentlich wäre ich wohl nach der Einweg-Vorführung von "Prinzessin Mononoke" bis "Alles Steht Kopf 2" im Juno nicht mehr ins Kino gegangen. Allerdings dachte ich mir: "Lupin III" kannste ruhig mitnehmen, den gibt's nur bei Prime quasi zum Preis einer Kinokarte digital zu kaufen. Und da ich ja ohnehin gerade im Ghibli-Fieber bin und "Lupin III" ein Frühwerk vom "Heidi" Zeichner Hayao Miyazaki ist, hab ich ihn einfach mitgenommen. Lange Zeit hätte ich der einzige Zuschauer im Saal sein können, das änderte sich aber zum Glück nach dem vor "Mononoke" ein wenig Werbung für den Film gemacht wurde. Meine Erwartungen waren nicht besonders hoch. Ehrlich gesagt waren sie äußerst gering. Erstens hab ich keine Ahnung wer dieser Dude ist. Zweitens ist der Film alt und damals sahen Animationen einfach nicht so gut aus wie später. Drittens sprach mich der Trailer nicht an, viel Action und Slapstick, auf dem Papier keine sonderlich ansprechende Story. Also super Voraussetzungen.
Zum Glück kann ich jetzt im Nachhinein sagen, dass der Film sich seine 7 Punkte redlich verdient hat. Und damit so einige (auch prominente) Ghibli Filme hinter sich lässt. Aber wie kam es denn zu dieser positiven Überraschung? Nun, ich finde, dass „Lupin III“ aus dem Jahre 1979, welcher also noch satte 7 Jahre vor „Das Schloss im Himmel“ veröffentlicht wurde, eine in sich geschlossene und runde Sache ist. Man sagt im Englischen „cohesive“ und im Deutschen ähm ja gibt es eine hässliche eingedeutschte Variante davon. Also der Film ist in sich stimmig und macht sehr viel richtig. Erstmal sieht er richtig gut aus. Keine Ahnung ob da eine Remastered Version verwendet wurde oder nicht. Der Film sieht einfach richtig gut aus und die gezeigte Welt fühlt sich lebendig und real an! Tolle Landschaften, die Schlossbereiche waren beeindruckend gezeichnet, gerade wenn man das Produktionsjahr bedenkt.
Klar waren die Figuren einfach gezeichnet, aber das hat schon gepasst. Die Story entfaltet sich langsam und beginnt mit Verlauf immer mehr Spaß zu machen. Das gleiche gilt für mich auch bei den Figuren. Mit der Zeit schloss ich Lupin III und seine Kumpanen immer mehr ins Herz. Ja, der Film bietet auch einiges an Action und Slapstick, aber es war nicht so überdreht wie in anderen Animes oder Disney-Filmen. Das Schöne war, dass man viele der Action-Szenen nicht zu ernst nehmen musste, da sie definitiv mit einem Augenzwinkern präsentiert wurde. Die Atmosphäre wurde trotz allem Drama und Schwere immer wieder durch Lupin’s positive Ausstrahlung und cleveren Tricks aufgeheitert. Der Bösewicht war überzeugend böse, der den Mainplayer Lupin verfolgende Interpolizist brachte ebenso Schwung rein und auch wenn der Film aus verschiedenen Gründen jetzt nicht besonders komplex und tiefgründig geschrieben wurde, konnte er doch viel Spannung vermitteln. Da er wie viele Ghibli-Filme in der Vergangenheit und auch wie viele Ghibli Filme in Europa spielt (siehe aktuelles Video vom Youtuber The Soak), hatte er viel von einem relativ zeitlosen Abenteuerfilm. Und auch der Soundtrack gefiel mir durch seinen Retrocharme und Oldskool Vibe gut.
Ghibli Retrospektive 2024: 12/13
Erstsichtung: Gestern. Endlich. Erst- und Letztsichtung.
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Nun habe ich es endlich geschafft, den vermutlich letzten fehlenden Ghibli Film zu sichten (mal dieses 3D-Ungeheuer ausgeklammert). Ich hab 2 Abenden dafür gebraucht. Ein klarer Kritikpunkt ist alleine schon die Überlänge von mehr als 2 Stunden. Dieses Märchen hätte man auch kürzer erzählen können. Ich wusste nicht mal wirklich, was mich bei dem Film erwarten würde, hatte nur gehört, dass er anders als der typische Studio Ghibli Film sein sollte. Und so kam es dann auch. Der Zeichenstil ist weitaus einfacher gehalten, aber hatte doch seinen Charme. An sich ist der Film auch ganz in Ordnung, bietet aber keine besonders anspruchsvolle Handlung noch so richtig Tiefgang oder Themen, mit denen sich ein moderner Mensch aus der westlichen Hemisphäre wirklich identifizieren kann. Bzw. nur bedingt.
Der Film spielt mal wieder nicht in der Gegenwart, sondern irgendwo im 10-12. Jahrhundert, aber halt in Japan. Ein altes Ehepaar findet zufällig ein kleines Baby, welches eine wundersame Aura um sich hat. Sie soll dann eben zur titelgebenden Prinzessin Kaguya werden. Wie gesagt war der Film immer mal wieder charmant und stimmig, plätscherte dann aber auch wieder langatmig dahin. Der Vater nervt schon ein bisschen mit seiner Geltungssucht und warum die liebenswerte Kaguya unbedingt eine Prinzessin gegen ihren Willen werden musste wurde mir auch nicht klar. "Prinzessin Kaguya" hat etwas sehr märchenhaftes an sich. Denkt man an unsere bekannten Märchen, dann haben diese jetzt nicht wirklich etwas Komplexes an sich. Sie sind viel eher an ein jüngeres Publikum gerichtet. Vielleicht. Oder wirklich nur an japanische Zuseher. Lange Rede, kurzer Sinn. Meins war es nicht. Der Film war immerhin sehenswert und ordentlich gemacht, aber auch klar zu lang und ist keineswegs ein Film, den ich mir noch ein weiteres Mal ansehen wollen würde.
Es war eine Pflichterfüllung und fertig. Auch wenn "Prinzessin Kaguya" der einzige Film meiner Ghibli-Retrospektive war, den ich noch nicht gesehen hatte und der auch nicht zum erweiterten Kreis meiner besten Ghibli-Filme zählt, ist es immerhin nicht der schwächste Ghibli-Film.
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Ranking 2024:
1. Erinnerungen an Marnie – 9,0/10
2. Das Schloss im Himmel – 9,0/10
3. Der Mohnblumenberg - 8,0/10
4. Mein Nachbar Totoro – 8,0/10
5. Porco Rosso – 8,0/10
6. Whisper of the Heart – 7,5/10
7. Die letzten Glühwürmchen – 7,5/10
8. Ocean Waves – 7,0/10
9. Prinzessin Mononoke – 7,0/10
10. Chihiros Reise ins Zauberland – 6,5/10
11. Only Yesterday – 6,0/10
12. Die Legende der Prinzessin Kaguya – 5,0/10
Ghibli Retrospektive 2024: 11/13
Erstsichtung: Keine Ahnung, letzte Sichtung: 30.05.2013
Wertung: 7,0/10
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Dank der einmaligen Gelegenheit, „Prinzessin Mononke“ im Kino erleben zu dürfen, geriet mein bis dahin streng chronologisch verlaufender Ghibli-Rewatch ins Wanken. Natürlich bin ich sehr erfreut über diese einmalige und dazu noch so günstig platzierte Möglichkeit, einen weiteren Miyazaki-Ghibli Film im Kino sehen zu können, der immerhin schon locker 25 Jahre auf dem Buckel hat. Das Haus war ausverkauft (bei „Lupin III“ sieht's ziemlich düster aus^^) und dann ging es auch schon los: Auf Japanisch mit Untertiteln. Wie schon bei Miyazakis neustem Streich war das aber kaum ein Problem, ich zumindest kam gut mit. Meine Erwartungen waren nicht allzu hoch, hatte ich „Mononoke“ zwar das letzte Mal vor 10 Jahren gesehen und zwar keineswegs schlechte, aber sicherlich nicht mit Überzeugung verliehene 7 Punkte vergeben. Diesmal versuchte ich mein Bestes zu geben und mich auf die besonders für nicht-Japaner sicher sehr schräg anmutende Handlung einzulassen.
Der Film spielt ähnlich wie „Erdsee“ in einer kargen mittelalterlichen Welt sag ich mal. Das alleine ist schon eine Umgewöhnung. Der junge Prinz Ashitaka wird zum Hauptprotagonisten, legt sich mit einem dämonischen Riesen-Keiler an und gerät zwischen die Fronten des Kampfes zwischen den Bewohnern einer kleinen Eisenhütte in den Bergen und Natur- und Tiergöttern. Dank gewohnt überzeugendem World-Building, qualitativ hochwertigen Animationen und Scoremusik, macht der Film trotz mancher Merkwürdigkeiten einigen Spaß. Die Charaktere sind sympathisch und handeln nachvollziehbar. Ich wusste worauf ich mich in etwa eingelassen hatte und konnte mit diesem epischen Kampf zwischen Naturgöttern und Menschen nur bedingt etwas anfangen. Fand den Anime aber trotz allem gut gemacht und gewohnt lebendig und in sich selbst als eine Runde Sache.
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Ranking 2024:
1. Erinnerungen an Marnie – 9,0/10
2. Das Schloss im Himmel – 9,0/10
3. Der Mohnblumenberg - 8,0/10
4. Mein Nachbar Totoro – 8,0/10
5. Porco Rosso – 8,0/10
6. Whisper of the Heart – 7,5/10
7. Die letzten Glühwürmchen – 7,5/10
8. Ocean Waves – 7,0/10
9. Prinzessin Mononoke – 7,0/10
10. Chihiros Reise ins Zauberland – 6,5/10
11. Only Yesterday – 6,0/10
Ghibli Retrospektive 2024: 10/13
Erstsichtung: 05.04.2020
Wertung: 9,0/10
Kommentar: "Ach wie ist das schöööööön. Wenn ich jetzt einen Ort wählen könnte, wo ich sein dürfte, ich würde mich in die Filmwelt vom "Mohnblumenberg" hineinversetzen. Ein ganz toller und herzlicher Anime habe ich da gerade erleben dürfen. Bisher mein Lieblings-Ghibli, wobei er mit "Tränen der Erinnerung" konkurrieren muss. Beide dürfen sich den ersten Platz teilen, da gibt es keine Neidgedanken."
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Meine Studio Ghibli Retrospective neigt sich stark dem Ende entgegen. Vergangenen Sonntag sah ich noch den wunderschönen "Mohnblumenberg", bevor es gestern zu "Prinzessin Mononoke" ins Kino ging. Wie im damaligen Kommentar geschrieben, sah ich den zweiten Film von Hayao's Sohn Goro Miyzaki als Konkurrent für "Marnie" um den Titel "bester Studio Ghibli Film" an. Was mich auf jeden Fall freut: Der Film ist auch bei der zweiten Sichtung vier Jahre später wunderschön, ermutigend und Lebensfreude versprühend. Die beiden Hauptcharaktere Umi und Shun sind einfach sehr sympathisch, aber das gilt für praktisch alle Charaktere im Film. Dank der positiven Vibrationen, welche die Schüler und ihr Latin Quarter Klubhaus versprühen, braucht es auch keiner besonders ausgefallenen Story. Die Filmwelt wurde wunderbar traumhaft animiert und macht den Mohnblumenberg zu einem Ort, den ich lieben gerne besuchen würde.
Was mir ein bisschen störend auffiel war die B-Storyline die recht wenig Raum erhält und irgendwie nicht so ganz in den Film passen will. Warum muss man erst für Spannung und leichtes Drama sorgen und dann passiert eigentlich eh nicht wirklich was. Da wäre eine andere Idee besser gewesen. Wobei immer die Frage bleibt, in wie fern die Manga-Vorlage bzw. generell die Vorlage dafür verantwortlich ist. Trotz allem macht der Film viel Spaß und ist für mich das fröhliche Gegenstück zum sehr traurig und mysteriös verstörenden "Marnie", welcher 3 Jahre später veröffentlicht wurde. Mit kurzweiligen 90 Minuten, schöner Musik von Satoshi Takebe samt Chorstücken "Ue o muite Arukou” sung by Kyu Sakamoto, umwerfenden Animationen hat dieser Film schon einiges zu bieten und darf sich in etwa auf den 3. Platz meiner favorisierten Ghibli Filme platzieren. Wobei ich schwerlich sagen kann, ob er besser ist als "Totoro" und das rote Schwein?! Jeder dieser 3 Filme ist in seiner Art einzigartig und spielt außerdem in einer anderen Dekade.
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Ranking 2024:
1. Erinnerungen an Marnie – 9,0/10
2. Das Schloss im Himmel – 9,0/10
3. Der Mohnblumenberg - 8,0/10
4. Mein Nachbar Totoro – 8,0/10
5. Porco Rosso – 8,0/10
6. Whisper of the Heart – 7,5/10
7. Die letzten Glühwürmchen – 7,5/10
8. Ocean Waves – 7,0/10
9. Chihiros Reise ins Zauberland – 6,5/10
10. Only Yesterday – 6,0/10
Kimis & Halunkes Reise in Ghiblis Zauberland
Station 8/9: Erinnerungen an Marnie
Ghibli Retrospektive 2024: 9/13
Erstsichtung: 10.04.2020
Insgesamt war das die 3. Sichtung.
Damalige Kritik: "Besser war Studio Ghibli womöglich nie. Jetzt schauen wir uns die Geschichte mal an. Ich war von Anfang an in der Story drinnen. Eine Hauptcharakterin zu haben, welche weder das coole noch das fröhliche oder mutige Mädchen ist, sondern ein im stillen leidendes (Fine on the outside), depressives, verletztes, ihr Leben nicht mögende junges Mädchen ist, ist eine mutige Entscheidung. Ghibli kann das. So gesehen sah alles sehr gut aus. Bis Anna auf jene Marnie traf. Das wirkte irgendwie merkwürdig und bot neben vielen Höhepunkten einen mysteriösen Touch. Lange Zeit wusste ich dann nicht so richtig, wohin die Reise gehen würde und wie ich das finden sollte."
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Ursprünglich wäre dies mein 13. und finaler Studio Ghibli Film geworden - aber das Leben spielt manchmal Streiche wie Moritz und Max. ;) Da eben "Mononoko" hinten angestellt wird, zog ich diesen Film nun wegen meiner gemeinsamen Reise mit dem Glorreichen Halunken vor. Auch wenn das finale Wort noch nicht ganz gesprochen wurde (immerhin fählt noch der "Mohnblumenberg"), gehört "When Marnie was there" für mich ganz nach oben an die Spitze aller Ghibli Filme. Wo viele "Chihiro" oder eben genannten "Mononoke" als die #1 ansehen (z.B. Ranker.com) und sogar "Das Wandelnde Schloss" auf der 3 landet und die 4 an "Totoro" geht, ist es für mich "Marnie". Der Film ist echt gefühlt sehr anders als man es von einem Animationsfilm erwarten würde. Eigentlich stimmt das so gar nicht ganz, denn die typischen Ghibli-Elemente findet man auch hier wieder: Von der Stadt aufs Land, ein junges Mädchen (echt krass wie sehr sich Ghibli von dem typischen coolen männlichen Hauptprotagonisten distanziert) welches ein surreales Abenteuer in einer doch realen/real wirkenden Welt erlebt. Das ganze verpackt in klassisch-zeitlosen Hand-Drawn-Animationsstil.
Und trotz einem gewissen Wiedererkennungswert ist "Marnie" anders. Denn die Hauptfigur Anna leidet unter psychischen Problemen und sucht ihren Platz in der Welt. Sie wird von ihrer Adoptivmutter aufs Land geschickt, um dort neue Kraft zu tanken. Was sie dann dort erlebt ist eine wunderbare Mischung aus Slice of Life und mysteriös surreal. Ganz ergreifen lässt sich der Film mit normaler menschlicher Logik sicher nicht, aber das muss bei einem Film auch nicht der Fall sein. Durch kreative Kniffe können eben verschiedene Themen erzählt werden und Spannung wird erzeugt. Viel mehr möchte ich auch gar nicht sagen. Ich finde den Film großartig, auch wenn er immer wieder merkwürdig ist. Er liefert viele schöne als auch traurige Momente und der Outro Song von Priscila Ahn "Fine on the Outside" ist einfach nur genial, nicht nur musikalisch, sondern auch der emotionale Gesang und natürlich der perfekt passende Songtext.
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Ranking 2024:
1. Erinnerungen an Marnie – 9,0/10
2. Das Schloss im Himmel – 9,0/10
3. Mein Nachbar Totoro – 8,0/10
4. Porco Rosso – 8,0/10
5. Whisper of the Heart – 7,5/10
6. Die letzten Glühwürmchen – 7,5/10
7. Ocean Waves – 7,0/10
8. Chihiros Reise ins Zauberland – 6,5/10
9. Only Yesterday – 6,0/10
Kimis & Halunkes Reise in Ghiblis Zauberland
Station 7/9: Chihiros Reise ins Zauberland
Ghibli Retrospektive 2024: 8/13
Erstsichtung: 02.06.2008 (vielleicht auch schon früher)
Letzte Sichtung: August 2021
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Nachdem ich bis jetzt jene bei mir am besten angekommenen bzw. mich einfach wieder interessierenden mit deutscher Ordentlichkeit in chronologischer Reihenfolge geschaut habe (angefangen habe ich mit "Das Schloss im Himmel" aus 1986 und das ging dann bis 1995 und "Whisper of the Heart" Jahr für Jahr so dahin), muss ich jetzt aus aktuellem Anlass meine Chronologie unterbrechen. Wie mancheiner mitbekommen hat, werden in manchen Kinos Sondervorstellungen von Miyazaki's Frühwerken muss man schon fast sagen gezeigt. Ende März folgt nämlich fast (aber eben nicht ganz) passend "Prinzessin Mononoke", welcher eigentlich jetzt angestanden hätte. "Lupin III" werde ich mir wohl auch noch zu Gemüte führen. Deshalb haben ich und der Glorreiche Halunke uns entschieden, unser Ghibli Abenteuer mit "Mononoke" zu beschließen und somit "Chihiro" vorzuziehen.
Einer der bekanntesten Anime-Filme überhaupt ist "Chihiros Reise ins Zauberland" aus dem Jahr 2001. Er gewann sogar den Oscar. Für viele Zuseher steht dieser Film stellenvertrend für Studio Ghibli, obwohl das bei genauer Betrachtung nicht ganz der Wahrheit entspricht. Es gibt um die 25 Filme des japanischen Studios und ein ganzer Haufen gehört dem "Slice of Life" Genre an, welches wenig gemeinsam hat mit "Chihiro", "Mononoke", "dem Wandelnden Schloss" oder auch "Der Junge und der Reiher". Wie dem auch sei. "Chihiro" habe ich auf jeden Fall schon mehrere Male gesehen, sogar einst von einer Videokassette. Nun konnte ich ihn komfortabel von meiner Couch aus auf Netflix streamen. Das letzte Mal sah ich ihn zwar nicht 2020, aber dann doch ein Jahr später. Doch lasst mich mal endlich zu meiner Filmkritik kommen...
Anfangs wunderte es mich etwas, warum ich Ghibli's berühmtestes Werk letztes Mal ausgelassen hatte und ihm vor einigen Jahren nur 6 Punkte gegeben hatte – weniger als einigen anderen Ghibli Filmen. Der Film beginnt richtig stark. Alleine schon Joe Hisaishi's Score Musik in diesem Film trifft so richtig einen Nerv. Jene herausstechenden Stücke sind überragend (klar ist, dass ein Filmscore normalerweise auch aus Musik die als Hintergrundmusik im Film funktioniert als abgekoppelt vom Film). Der Film beginnt richtig gut. Chihiro und ihre Eltern werden in eine magische Welt gezogen. Dort werden ihre Eltern in Schweine verwandelt und Chihiro muss von nun an versuchen, sowohl in dieser ihr fremden Welt klarzukommen, als auch heile aus der Sache rauszukommen. So weit, so gut. Leider hat mich die gesamte Geschichte nicht so richtig gepackt. Die Geisterwesen und deren ausgiebigen Szenen im Badehaus waren schon SEHR freakig. Ist auch so ein Japan-Ding, was aber dem allgemeinen Erfolg keinen Abbruch getan hat.
Unterhaltsam ist der Film schon, allerdings gibt es wie gesagt immer wieder Szenen, deren Zweck und Sinn sich mir nicht so ganz erschließt. Die einfache Antwort laut vermutlich: Böser und gieriger Mensch macht Umwelt kaputt. Für mich wurde nicht das Maximum aus der Geschichte rausgeholt, was für mich daran liegt, dass diese Geisterwelt einfach sehr befremdlich ist. Genau das Gleiche trifft auf die Figuren zu. Haku und Lin sind natürlich Sympathieträger, aber diese Geisterwesen und die Bewohner des Badehauses begeisterten mich nicht sonderlich. Auch die Hexe Yubaba war etwas nervig. Genauso empfand ich ein paar Mal Chihiro's „Gedankenstimme“ zu plakativ. Klar werden in Animationsfilmen Gedanken laut ausgesprochen, aber das wirkte ab und an doch so, als müsse dem tumben Zuseher mündlich erklärt werden, dass Haku gerade von Papierfliegern verfolgt wird. Optisch war der Film allerdings richtig schön und wurde sehr aufwändig produziert. Emotional ließ mich die Geschichte über Phasen doch recht kalt. Mir kam es so vor, als wäre Miyazaki nicht klar gewesen, wie er die Flächen zwischen den Umrandungen füllen sollte. Auf eine Alice im Wunderland Geschichte zu kommen ist nicht allzu schwer. Der Rest wurde halt mit sehr fantastisch abgedrehten Szenen mit einem Flussgeist und Ohne-Gesicht gefüllt. Naja. Am Ende ist es ein solider Film, aber für mich keinesfalls der beste Ghibli noch einer meiner Favoriten. 6,5 Punkte geben ich dennoch, da der Film gut gemacht ist, durchaus einen gewissen Spaß macht und trotz mancher Längen unterhaltsam ist.
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Ranking 2024:
1. Das Schloss im Himmel – 9,0/10
2. Mein Nachbar Totoro – 8,0/10
3. Porco Rosso – 8,0/10
4. Whisper of the Heart – 7,5/10
5. Die letzten Glühwürmchen – 7,5/10
6. Ocean Waves – 7,0/10
7. Chihiros Reise ins Zauberland – 6,5/10
8. Only Yesterday – 6,0/10
2024 Brie Larson Rewatch: 3 von 11 Filmen
Ein neuer Monat ist angebrochen und das bedeutet, dass ich mir einen weiteren Film von Brie Larson ansehen darf, der mir am besten gefällt/mir ihre Rolle letztes Jahr gut gefallen hatte. Hier trifft definitiv Letzteres zu. Ich habe den Film beinahe auf den Tag genau letztes Jahr gesehen. Damals schaute ich den Film in verbesserungswürdiger Qualität auf Youtube und ich hatte vorher nur zwei Brie Larson Filme gesehen, also konnte ich Brie Larson's Rolle gar nicht richtig einordnen. Nachdem ich 2023 alles von und mit ihr konsumiert hatte, verstehe ich natürlich viel besser, wo der Film einzuordnen ist. Ich habe "Just Peck" damals nur 5 Punkte gegeben und daran hat sich auch nicht wirklich was geändert. Der Film ist okay, aber eigentlich total vergessenswert. Wäre da nicht eine zukünfigte Oscar-Gewinnerin in einer memorable Rolle dabeigewesen...
Aber von Anfang an. Auch wenn ich den Film nur auf DVD erwerben konnte, war das doch schon deutlich angenehmer und auch völlig okay (ging bei "Hoot" auch). In Zukunft kann ich auf meine Blu-Rays zurückgreifen und was es nicht auf Discs gibt, wird einfach gestreamt. Wir verfolgen das Leben des jungen Teenagers Peck, der sich mit manch typischen Problemen herumschlagen muss - allerdings haben nur wenige Menschen so überzeichnete Helikopter-Eltern, welche ihren kleinen Bub so formen wollen, wie es ihnen Recht ist. Und das will er nicht. Die Eltern haben mich mal wieder leicht bis mittelstark genervt, da wurde einfach spürbar wertvolle Screentime verbrannt. Auch das ganze amerikanische High-School Gedudel ist ausgelutscht bis zum geht nicht mehr. Hat jeder von uns Europäern schon 1000x in Filmen und Serien gesehen. Lustig ist der Film praktisch kaum. Entweder sind die Humorversuche eher cringey und fallen flach oder es wird eher mit teils derber Sprache um sich geworfen. Immerhin macht Keir Gilchrist eine gute Figur in seiner Rolle, welche jener von Marshall Gregson in "United States of Tara" stark ähnelt. Lustigerweise wurde ausgerechnet Brie Larson als seine Serienschwester Kate neu besetzt - und das alles passierte nur wenige Monate nach dem sie diesen gemeinsamen Film gedreht hatten. Schon ein lustiger Zufall.
Eigentlich wäre der Film komplett an mir vorbeigedudelt, wäre da nicht dieses hübsche Mächen mit dieser emotionalen Bandbreite aufgekreuzt. Brie Larson kann in ihrer ersten größeren Rolle trotz begrenzter Möglichkeiten viel von ihrem Talent zeigen. Mal ist sie gut gelaunt und einfach nur süß, dann sarkastisch und mal völlig am Boden zerstört. Die Szenen zwischen ihr und Peck waren die absoluten Highlight dieses mäßigen Films. Davon hätte ich gerne mehr gesehen. Peck an sich ist jetzt nicht der spannendeste Charakter, aber Brie's Emily hat trotz ihrer stellenweise zu sehenden Lebensfreude einen tragischen Hintergrund und man kann ihr Verhalten schwerlich einschätzen, da sich ihr emotionales Befinden von Szene zu Szene verändert. Viel mehr hat der Film aber nicht zu bieten. Manchmal versuche ich zu begreifen, warum ein Film wie "Just Peck" nicht vernünftiger konzipiert wurde, aber das ist leider oft der Fall mit Filmen. Das Motto scheint zu sein: Altbekanntes mit komödiantischen Elementen vermengen, als mal was Neues wagen.
Ich bin echt stolz auf mich, dass ich den Film bis zum Ende durchgehalten habe. Es war wirklich schmerzhaft. Nicht, weil der Film so schlecht wäre, er ist einfach furchtbar langweilig und dudelig. Sonderlich gut gemacht wirkte er auf mich aber auch nicht. Standard vom Standard irgendwie. Seitdem ich im Jahr 2020 fast die kompletten Ghibli Filme anschaute, wurde eine Art Fortsetzung von "Whisper of the Heart" (1995) veröffentlicht. Diese Live-Action Variante aus dem Jahr 2022 kann dem Anime in keinster Weise das Wasser reichen. Was ganz besonders Ghiblis Animes ausmacht, sind die tollen Zeichnungen. Gerade dadurch erhält der originale "Stimme des Herzens" enorm viel Atmosphäre und Lebendigkeit. Das fehlt hier komplett. Während das Original eine runde und in sich stimmige Geschichte erzählt, wird in der Weiterführung in ein paar Rückblenden noch die Verbindung zum Original angedeutet. Darstellerisch war das alles auch nicht berauschend, die Charaktere waren mir zu egal, als dass mich interessiert hätte, ob der Film das Undenkbare wagen würde und kein Happy End präsentiert...
Abgesehen davon ist es eine recht belanglose RomCom, die spürbar an "Past Lives" erinnert. Hier stimmt für mich einfach gar nichts. Wohl gefühlt habe ich mich in der Filmwelt zu keinem Zeitpunkt, vielleicht lag es an dem künstlichen Look. Witzig, dass gezeichnet-animierte Ghibli-Filme so viel lebendiger rüberkommen können als so manche echten Filme... Es mag sein, dass ich mit der japanischen Kultur oder deren Filmen wenig anfangen kann. Ich hab den Film statt auf Deutsch auf Japanisch mit Subtiteln geschaut. Aber darauf alleine kann man die Schuld nicht schieben. "Whisper of the Heart" Teil 2 hat es natürlich auch besonders schwer: Es stellt sich schon bei Produktionsbeginn zwei großen Herausforderungen. Einerseits versucht es, die Fortsetzung eines beliebten Animes zu sein. Dieser hat eine starke 7,8/10 auf IMDB - der neue Film kommt gerade mal auf 5,6/10 (bei nur 138 Bewertungen). Gleichzeitig wird das recht seltene Experiment gewagt, einem Animationsfilm echtes Leben einzuhauchen. Möglicherweise stand bei den Macher die Idee im Raum, wie Disney mit Live-Action-Remakes Kasse zu machen. Lasst es besser bleiben. Ich hab bis heute keinen einzigen der Disney-Remakes gesehen.
Die neue Geschichte des Film hat kaum etwas zu bieten. Keine Szene bleibt in Erinnerung. Selbst der zu sehr gewollte Versuch, die großartige Musizier-Szene des Originals zu reanimieren wirkt nicht gekonnt. Am Ende des Originals gehen die beiden Verliebten getrennte Wege und das wird nun halt im Film erzählt. Er ist in Italien, sie bleibt in Japan. Beide versuchen, aus ihrer brotlosen eine einträgliche Kunst zu machen. Das Ganze weckt Erinnerungen an das "Gilmore Girls Revival", wo die einst (recht) liebenswürdige und erfolgsversprechende Rory auf keinen grünen Zweig zu kommen scheint. Hätte ich den Film nicht explizit wegen Studio Ghibli angesehen, wäre ich nach 30 Minuten draußen gewesen.
Kimis & Halunkes Reise in Ghiblis Zauberland
Station 6/9: Stimme des Herzens - Whisper of the Heart
Ghibli Retrospektive 2024: 7/13
Erstsichtung: 07.04.2020
Wertung: 7,0/10
Kommentar: "Generell bot der Film einen schönen Mix aus interessanten Charakteren in einer schönen Filmwelt. Einzig die Geschichte empfand ich leider leider als zähflüssig. Sicher spricht nichts dagegen, ganz am Anfang anzufangen und praktisch nur Alltagsszenen zu zeigen. [...] Da ist doch noch Luft nach oben, denn Hälfte eins lies mich ernsthaft rätseln, um was es hier eigentlich gehen möchte?! Nichtsdestotrotz gefiel mir die zweite Hälfte dann doch spürbar besser und so sind es dann am Ende doch ordentliche 7 Punkte." [Notiz an mich selbst: Ich bin auch ein Depp. Anstatt meinen alten Kommentar etwas mühselig rauszusuchen, könnte ich doch einfach oben den Filter benutzen und auf "ich" klicken - et voilà mon commentaire. :-)]
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Auch wenn meine und unsere Reise immer noch nicht das neue Jahrtausend erreicht hat, macht sie mir wirklich viel Spaß. Vor 4 Jahren habe ich diesen Film erstmalig gesehen und er hat nicht von seiner Qualität eingebüßt. Im Gegenteil spendiere ich ihm diesmal sogar einen halben Punkt mehr. Wie auch schon bei "Only Yesterday" und "Ocean Waves" erzählt Studio Ghibli mal wieder eine alltägliche Geschichte mit mal wieder einem jungen Mädchen als Hauptfigur. Ich muss sagen, dass mich die Kombination dieser beiden Faktoren ernstlich beeindruckt. Einerseits wagt es das japanische Animations-Studio, statt auf Fantasie und typische Japan-Anime-Action seinen Fokus stark auf Realismus zu setzen und dazu brauchte es keinen coolen überpowerten männlichen Hero, um die Geschichte voranzubringen. Diesmal steht die junge Shizuku im Fokus. Das Mädchen wird in Kürze die Junior High verlassen und auf die Highschool gehen. Dieser Wechsel bringt viele Fragen mit sich, wie ihre Zukunft aussehen soll. Des weiteren zweifelt sie, ob sie irgendwelche Talente hat und ob ihre selbstgeschriebenen Lieder überhaupt einen Wert haben.
Die Story ist grundsolide, aber nicht besonders aufregend. Es ist mal wieder die Mischung aus dem traumhaft schönen Zeichenstil, den charismatisch-interessanten Charakteren und eine Filmwelt in die man eintauchen und sich einfach fallen lassen kann. Das langsame Tempo lässt den Zuseher sicherlich anfangs etwas fragend dasitzen, doch mit den Minuten fühlt man sich immer wohler in der wunderbaren Tama New Town, einem Randbezirk von Tokio. Die Musikszenen machen besonders viel Spaß und stellen ein Highlight des Films dar. Ansonsten sollte man vermutlich genauso dem entspannten Fluss der Story folgen, wie Shizuku es im Film mit der Katze Moon tut. Ich habe ja eingangs erwähnt, dass ich den Film erstmals und einmalig im April 2020 sah. Als ich bei Moviepilot nach diesem Film suchte, wurden mir zwei Filme mit dem gleichen Titel vorgeschlagen. Im Jahr 2022 wurde eine Art Fortsetzung als Realverfilmung veröffentlicht. Klingt spannend und zum Glück ist der Film auf Prime zu finden. Ich werde ihn mir passenderweise als nächstes ansehen und bin gespannt, ob das "Experiment" funktioniert und wie die Geschichte weitergeht.
Ghibli Retrospektive 2024: 6/13
Erstsichtung: 23.02.2020
Wertung: 8,0/10
Kommentar: "That means you realize your world was too small back then?" Und wieder liefert Studio Ghibli einen überzeugenden Film ab, obwohl abgesehen von Bild und Ton eine ganz eigenständige Geschichte erzählt wird. Es handelt sich wie schon bei "Only Yesterday" um einen ganz gewöhnlichen, fast alltäglichen Film über normale Menschen ("Only Yesterday" fand ich aber noch mal ein Stück besser). Ohne Fabelwesen und besondere Dramatik. Dafür schön und ruhig präsentiert, mit dem gewohnten Gibli-Zeichenstil und dem gewissen Gefühl. Ich war von Anfang an in der Geschichte drin und konnte mich wohl besonders dank des Realismuses und der lebensnahen Figuren gut in dieser Welt wiederfinden.
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Nach "Only Yesterday" aus 1991, welcher Federn lassen musste, brachte Studio Ghibli ohne Beteiligung seiner Gründer Miazaki und Takahata einen weiteren "Slice of Life" Film heraus. Auch 1993 waren es noch einige Jahre, bis Studio Ghibli weltweit bekannt wurde (1997 bzw. 2001). Tomomi Mochizuki ist für diesen Film verantwortlich. Seine Geschichte ist sehr lebensnah und erzählt einfach eine etwas merkwürdige, aber dadurch vielleicht doch interessante Geschichte um drei Jugendliche, die nicht viel Ahnung vom Leben haben. Die Essenz des Films hat mir sehr gut gefallen, siehe Zitat aus meiner alten Kritik. Ich hab den Film wie auch schon "Der Junge und der Reiher" bei Netflix zwangsweise OmU schauen müssen, weil es keinen englischen Dub gab. Zum Glück kein Problem und auch mal schön, einen japanischen Film mit japanischen Stimmen zu sehen.
Die Geschichte ist solide interessant, die Charaktere zeigen nicht ihr bestes Verhalten, aber das Leben ist halt auch kein Ponyhof. Man ist als Jungspund auch sehr vielen Umständen ausgeliefert und kann erst wenn man sein Zuhause verlässt (hoffentlich) zu sich finden. Mal wieder ist der Film sehr schön gezeichnet, mir gefiel die gezeigte Filmewelt und die allgemeine Stimmung. Sehr ruhig, menschlich nah. Szenen aus den Leben von zwei, drei Jugendlichen. Die damaligen 8 Punkte kann er zwar nicht mehr erreichen, aber 7 Punkte sind es schon, da "Flüstern des Meeres" auf jeden Fall runder und besser gelungen ist als "Only Yesterday".
Nächste Woche geht es dann mit "Whisper of the Heart - Stimme des Herzens" weiter.
Kimis & Halunkes Reise in Ghiblis Zauberland
Station 5/9: Porco Rosso
Erstsichtung: 26.02.2020
Wertung: 7,0/10
Kommentar: Und wieder überrascht Studio Ghibli positiv. Ich hatte ehrlich gesagt geringe(re) Erwartungen. Ein fliegendes Schwein, welches gegen Luftpiraten kämpft? Funktioniert richtig gut! Wenn es auch keiner der Topfilme des Studios ist, ist es ein schöner Film geworden. Atmosphärisch wie gewohnt eine runde Sache und das fliegende Schwein war ohnehin einfach cool und irgendwie sympathisch. Wirkliche Längen wies die Geschichte nicht auf. Es wurde gemächlich aufgebaut und immer war ein gewisser Drive zu spüren.
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Ich bin immer noch sehr froh, dass ich in diesen Tagen sowohl Ghibli als auch Disney Filme komfortable im Heimkino streamen kann. Vor nicht allzulanger Zeit war das ein schwieriges Unterfangen, weil sehr risikoreich und teuer. Als dieser Film 1992 in Japan veröffentlicht wurde, war Studio Ghibli wohl noch kaum bei uns in Europa bekannt. Zum Glück hat sich das kurze Zeit später geändert. Laut wikipedia sorgten im Jahr 1997 die Veröffentlichung von "Prinzessin Mononoke" und natürlich dann im Jahr 2001 der vielleicht bekannteste Ghibli-Film "Chihiros Reise ins Zauberland" für internationale Erfolge und eine erhöhten Bekanntheitsgrad.
Auch bei der Zweitsichtung 4 Jahre später überzeugt "Porco Rosso". Besser gesagt, er bekommt nun sogar 8 statt 7 Punkte. Dieser Film ist etwas schräg (aber eigentlich für einen japanischen Anime-Film eigentlich ganz normal), dennoch bleibt alles völlig im Rahmen des Annehmbaren. Statt auf große Story und viele Charaktere setzt der Film von Hayao Miyazaki auf wunderbare Landschaften, Atmosphäre, Melancholie und Action. Aber auch Herz, Humor und Wehmut. So richtig erklären kann ich die Faszination mit dem Film gar nicht. Ich denke, die gesamte Filmwelt ist in sich geschlossen, es wirkt wie eine glaubwürdige kleine Welt und die Handlung verschmilzt gut mit den schön gezeichneten Bildern, den Figuren, dem Score als auch dem Humor. Ich fühlte mich schnell wohl und heimisch.
Es gibt immer wieder Ruhephasen, wo man einfach mal durchatmen kann und die wunderbare gemalten Bilder genießen kann. Dazu strahlt der Charakter Marco "Porco Rosso" Rossolini einfach eine Faszination und Coolness aus und sein Sidekick wider Willen Fio war besonders sympathisch und natürlich ist es toll, dass ein junges Mädchen Flugzeuge bauen kann. Trotz dem hohen Alter spürte ich keine Ermüdigungserscheinungen, denn der Film ist für mich zeitlos. Miyazaki beweist mal wieder ein Händchen für hohe Qualität (ich mag auch manche Werke von ihm nicht) und dass dazu gar keine große Story notwendig ist – siehe "Mein Nachbar Tortoro". Trotz Kriegsirren nimmt sich der Film nicht so richtig ernst und das tut auch mal gut. Auch wenn ich nicht alle Ghibli Filme sichten werde. Die 3 der 5 gesehenen Miyazaki Filme platzieren sich in den Top 3. Mitgründer Isao Takahata kann da nicht ganz mithalten und generell zieht er insgesamt klar den Kürzeren gegenber Miyazaki's Werken. Auch hier wird es natürlich am Ende spannend werden, welche Ghibli-Regisseure/Produzenten am besten abschneiden und wie groß der Anteil von Hayao Miyazaki (den man ja allgemein fast mit Ghibli gleichsetzt) sein wird.
Ranking:
1. Das Schloss im Himmel (1986) – 9/10 (+0,5)
2. Mein Nachbar Totoro (1988) – 8/10 (=)
3. Porco Rosso (1992) – 8/10 (+1)
4. Die letzten Glühwürmchen (1988) – 7,5/10 (-1)
5. Only Yesterday – Tränen der Erinerung (1991) – 6/10 (-3)
Kimis & Halunkes Reise in Ghiblis Zauberland
Station 4/9: Tränen der Erinnerung – Only Yesterday
Erstsichtung: 15.02.2020
Wertung: 9,0/10
Kommentar: Wie parallel die Geschichte der 27-jährigen Taeko und ihrem 10-jährigen ich erzählt wird, ist einfach nur faszinierend, kontrastreich und irgendwie schwer in Worte zu fassen. Manche mögen sich langweilen, für mich war es genau das Richtige. Keine Gesangseinlagen, keine Überdrehtheit. Gerade weil es ein japanischer Film ist, wenn er auch in einer relativ modernen Zeit stattfindet, verwunderte es mich schon, so viele klar verständliche Dialoge und Themen zu sehen zu bekommen. So tief kann man in das Leben eines jungen Mädchens und einer erwachsenen Frau nur in den besten Drama-Filmen eintauchen, aber nicht gerade in einem Ghibli-Film.
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Nach dem düsteren "Die letzten Glühwürmchen" folgt bereits der nächste Streich von Ghibli Mitbegründer Isao Takahata. Als dieser Film vor 4 Jahren zu Netflix kam, fand ich ihn wie man im Auszug meines alten Kommentars lesen kann große Klasse. Leider gelingt es "Only Yesterday" nicht, dieses Kunststück zu wiederholen, also seine Qualität zu bestätigen. So ist das leider manchmal. Für mich kam die Geschichte nie in Fahrt, sie ist sehr ruhig erzählt, zu ruhig für meinen Geschmack. Klar gibt es auch Momente, aber durch die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit wurde ich immer wieder aus dem Fluss gerissen. Gerade die ersten 40 Minuten oder so, wo es weitgehend um die Kindheit von Taeko geht, fand ich ziemlich zäh und nichtssagend. Es sind halt viele Szenen von und mit jungen Kindern und zu Hause erfährt Taeko keinesfalls die Liebe, die ein Kind verdient. Sondern eher Ablehnung und Unverständnis, weil sie irgendwie ein seltsames und eigentartiges Kind sein soll.
Aber auch in der Gegenwart auf dem Land regt sich nur wenig. Viele Dialoge, aber wenig emotionale Tiefe. Es wird teilweise viel vom Landleben erzählt. Die Essenz ist schon klar: Die mittlerweile 27-Jährige Taeko ist auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt. Soll sie weiterhin als unabhängiger Single im Bürojob in der großen Stadt bleiben oder liegt ihre Zukunft doch auf dem Land? So weit, so gut. Die Landschaften sind wunderschön gezeichnet, die Score Musik spährlich eingesetzt und mit ein paar Liedern versetzt, die Charaktere sympathisch. Dieses Mal konnte ich die Verbindung zwischen dem Kind und der erwachsenenen Taeko an zu wenigen Stellen herstellen. Ein Highlight war sicher der Abspann, der war ganz wunderbar gemacht. Ich werde "Tränen der Erinnerung" sicher noch ein weiteres Mal sichten, vielleicht geht da ja doch noch was...
2024 Brie Larson Rewatch: 2 von 11 Filmen
Es ist Februar und damit Zeit für den zweiten Teil meiner kleinen Brie Larson Werkschau. Dies ist der letzte Film von Teenagerin Brie und wohl auch der Film, auf den ich mich am wenigsten gefreut habe. Das Script hat einfach zu viele Schwächen. Auf der Habenseite steht ein sympathischer Cast, das sonnige Florida und gute Drehorte. Leider wird oft überdrehte Komik in den Mittelpunkt gestellt und zu viele Szenen fühlen sich wie Zeitverschwendung an. Hätte man doch lieber den Teenagern mehr Tiefe gegeben. Ihren Kampf für die Eulen und gegen dieses Bauprojekt kann man auch nur bedingt ernstnehmen. Letztendlich war da zu viel Leerlauf, ich hab mich immer wieder gelangweilt und Charaktere wie der Bully, dieser unfähige Cop als auch Timothy Blake Nelson's Charakter (mit dem Brie später mehr oder weniger in "Just Mercy" zu sehen war - und mit Clark Gregg in "Captain Marvel") nervten mehr als dass sie einen wirklichen Zweck erfüllten. Viel mehr gibt es nicht zu sagen, ein harmloses Filmchen Marke Made for TV. Ich bin diesmal von 5,5 auf 4,5 Punkte runtergegangen.
Kimis & Halunkes Reise in Ghiblis Zauberland
Station 3/9: Die letzten Glühwürmchen
Erstsichtung: 06.01.2010
Wertung: 8,5/10
Kommentar: Puh, dafür müsste ich jetzt Tief in mein Privatarchiv gehen und schauen, ob ich meinen damaligen Kommentar noch ausfindig machen kann. Die hohe Wertung spricht aber für sich und viele verschiedene Meinung kann man zu dem Film jetzt auch nicht haben.
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Dies ist nun die dritte Station in unserer Ghibli-Rückschau und es war der einzige Film, auf den ich mich nicht gefreut hatte. Zum Glück liegt er nun hinter mir. Ich habe ihn das erste und das einizige Mal vor satten 14 Jahren gesehen. Damals im Jahre 1988 erschien er ähnlich wie 35 Jahre später das #Barbenheimer Phänomen im Doppelpack mit dem Miyazaki-Film "Mein Nachbar Totoro". Die Parallele zu Barbie/Oppenheimer ist klar vorhanden. Chronologisch wäre es passender gewesen, erst den in den 1940er spielenden und dann den in den 1950ern stattfindenden Film zu schauen. Das ergibt dann sicher ein noch besseres Bild, weil diese beide sehr konträren Filme dann noch mehr zu einer Einheit verschmelzen würden und man sich erträumen kann, die beiden Kinder würden auf dem Land weiterleben.
Anders als unsere beiden bisher gesehenen Filme (Das Schloss im Himmel und Mein Nachbar Totoro), stammt dieser Film nicht vom Meister selber, sondern von Studio Ghibli Mitbegründer Isao Takahata, der im Jahr 2018 verstorben ist und ob seines Geburtsjahres 1935 den Krieg ähnlich stark miterlebt hat wie Seita im Film. Während ich mit seinem "Pom Poko" weniger was anfangen konnte, "Meine Nachbarn die Yamadas" ein netter schräger Film ist und ich "Prinzessin Kaguya" endlich sehen werden muss wenn das Jahr 2013 drangekommen ist, war ich ein großer Fan von "Only Yesterday". Der ist von 1991 und Station #4 auf unserer Reise. Darauf freue ich mich ganz besonders.
Nun sollte ich auch noch etwas zum Film sagen. Klar war, dass es kein spaßiger Abend werden würde. Japan wird während des 2. Weltkriegs mächtig bombardiert und dementsprechend sieht das Land dann auch aus. Zwei Geschwister müssen sich mehr oder weniger alleine durchschlagen, da die Mutter verstirbt und der Vater bei der Navy ist. Der ältere Bruder Seita kümmert sich liebevoll um seine kleine Schwester Setsuko. Er versucht so wie Glühmwürmchen Licht in die vorherrschende Dunkelheit zu bringen. Glücklicherweise gibt es immer wieder auch hoffnungsvolle Momente inmitten der Kriegswirren. (Erwähnen möchte ich kurz noch den 2016er Anime "In This Corner Of The World", der ebenfalls im 2WK spielt.)
Solche Filme sind einfach höchst bedrückend und brutal, weil die Leute unschuldig mit reingerissen werden. Die Parallele zu "Totoro" sind eindeutig die zwei Kinder, die ohne große Handlung in alltäglichen Szenen gezeigt werden. Ich tu mich mit einer Wertung schwer. Inhaltlich sehr niederschmetternd, optisch nicht auf der Höhe von "Laputa" und "Totoro", trotzdem sehr ordentlich gemacht. Auch die Handlung bleibt überschaubar. Wir sehen die beiden Geschwister, wie sie den gesamten Film über versuchen, über die Runden zu kommen. Zwischendrin gibt es schön-entspannte Momente, dann setzt wieder der düster-traurige Alltag ein. Mehr fällt mir wirklich nicht ein. Nicht der beste Ghibli-Film, sicher kein Film, den ich bei meiner nächsten Ghibli-Runde nochmal sehen muss, aber ein sehr eindringliches, emotional packendes Werk.
"Das Leben und Ich" war so eine Serie, die ich nur vom Zappen kannte. Natürlich bekommt man dadurch nur so Momente mit. Dadurch hatten so manche Serien einen schlechten Stand bei mir, weil unlustig. Weil das Teil bei D+ verfügbar ist, hab ich mir mal die gesamte erste Staffel angeschaut.
Nun. Die Serie startete 1993, also vor 30 Jahren und so fühlt sich sich auch an. Staffel 1 soll ziemlich anders sein wie das was noch folgen wird, denn es handelt sich quasi um eine klassische Familiensitcom. Das hat seinen Charm und auch Witz, nur nutzt sich das wenig abwechsungsreiche Konzept schnell ab und es traten Ermüdungserscheinungen auf. Der Humor war für mich nur bedingt vorhanden, teils zu erzwungen bzw. zu vorhersehbar bzw. zu gewollt bzw. zu gemusst, weil in Sitcoms alle 10 Sekunden ein Lacher kommen muss. Auf der Habenseite stehen ein sympathischer Cast, Familienidylle und lockere Atmosphäre. Die Themen sind meistens ganz ansprechend, die Gags hin und wieder amüsant.
Anscheinend verwandelt sich die Serie in Kürze in eine Art Teen-Serie. Ich schau mal was Staffel so mit sich bringt. "Boy meets World" ist ganz nett, kann man schauen, muss man aber nicht. "Hör Mal Wer Da Hämmert" hat mich da (wieder) wesentlich mehr überzeugt und es war auch um ein Vielfaches lustiger.
2024 Brie Larson Rewatch: 1 von 11 Filmen
Damals im Februar 2023 stolperte ich glücklicherweise über die wunderbare Brie Larson und wurde zum Fan. Den ersten Film, den ich mir damals ansah, gab es auf Disney+: "Right on Track". Prinzipiell war das der richtige Einstieg, ist es doch die erste größere Filmrolle von Baby Brie Larson. Allerdings war sie damals 20 Jahre jünger und praktisch nicht zu erkennen. Meine Erwartungen waren nicht sehr hoch gewesen, ich wurde eines besseren belehrt. Nun stand für Januar 2024 die erste Neusichtung meiner Favoriten von Miss Larson an. Meine Reise beginnt im Jahr 2003 mit diesem DCOM.
Auch diesmal hat mir "Die Rennfahrerin" wieder gut gefallen. Die Besetzung ist klasse, Beverley Mitchell ist sehr sympathisch und auch die junge Brie Larson als jüngere Schwester und Gegenpol überzeugt in ihrer Nebenrolle. Zwar ist die Geschichte an sich nicht spektakulär und sogar vorhersehbar, doch das fängt das Script zum Glück auf. Es wird genügend auf das Alltags- und Schulleben von Erica Enders eingegangen, was für genügend abwechslung sorgt. Der Film macht weitgehend Spaß und gute Laune. Ab und an gibt es leichtes Drama und am Ende ist alles gut. Ich gebe diesmal sogar noch einen halben Punkt mehr. Wirklich ein schöner DCOM und für mich sogar einer der Top 10 Filme aus Brie Larson's durchwachsener Filmographie.
Kimis & Halunkes Reise in Ghiblis Zauberland
Station 2/9: Mein Nachbar Totoro
Erstsichtung: 24.12.2009 (bestätigt)
Letzte Sichtung: 23.01.2020
Wertung: 8/10
Kommentar: "Mein Nachbar Totoro" bietet eine interessante Mischung aus sehr realistischen gezeichneten Szenen, welche völlig in unserer Realität verankert sind und fantastischen Momenten mit Fantasiewesen à la dem flauschigen Riesenetwas Totoro, der heimliche Star des Films. Spannungstechnisch mag es Luft nach oben geben, darum geht es hier aber nicht. Schöner, nostalgischer Film, der insgesamt eine sehr harmonische Kindheit präsentiert. Dem Zuseher wird es leicht gemacht, in die im Film präsentierte Zeit und Welt einzutauchen.
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Vor 4 Jahren weniger 3 Tagen habe ich "Mein Nachbar Totoro" das letzte Mal gesichtet. Ich habe ihn nun schon zum 4. Mal gesehen und finde ihn immer noch schön. Als erstes stechen im zweiten Flim von Meister Hayao Miyazaki höchstpersönlich natürlich die traumhaft gezeichnet und colorierten Landschaftsbilder ins Auge. Und davon gibt es enorm viele, wir befinden uns auf dem Land und da stehen nun mal wenig Gebäude. Dazu verzaubert Joe Hisaishi mal wieder mit seiner traufhaftem Score-Musik. Wo man dem Studio Ghibli Erstlingswerk "Castle in the Sky" (1986) noch ein wenig das Alter anmerkte, finde ich das zwei Jahre später (1988) entstande Werk extrem zeitlos. Der Film spielt, was ich wikipedia entnehmen muss, im ländlichen Japan der 1950er Jahre. "My Neighbor Totoro" ist ein sehr ruhiges Werk ohne viel Story und Action. Es ist eine Mischung aus Slice of Life mit ein wenig Fantasy-Elementen garniert. Sicher fordern solche ruhigen und alltäglichen Werke generell die Geduld des Zusehers heraus, da wir ja eigentlich bei jeder Ruhephase schon das nächste Drama um die Ecke kommen sehen.
Ich mag diese Ruhe und die wunderschönen Bilder. Man könnte von dem Film zahlreiche Einstellungen als Desktophintergrund hernehmen. Die beiden Schwestern Satsuki und Mei sind sehr sympathisch, genau wie die restlichen wenigen Charaktere. Was die harmlose Geschichte außergewöhnlich macht, ist natürlich dieser super knuffige Naturgeist Totoro, der irgendwie wie eine Mischung aus Katze und Bär aussieht. In sich ergibt der Film ein sehr stimmiges Bild. Auch wenn im Film nicht immer alles Eitel Sonnenschein ist, hält sich das Drama in Grenzen und die schönen und verzaubernden Momente überwiegen. Es ist zwar kein überragender Ghibli-Film, dazu fehlen mir dann die richtigen Highlights, aber ein schönes und gelungenes Werk ist es allemal.
Das war jetzt die Ruhe vor dem Sturm, denn nun wird es im selben Jahr mit "Grave of the Fireflies" extrem düster werden. Darauf freue ich mich jetzt nicht wirklich, es kommen aber auch wieder schöne Ghibli-Fime danach.
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Ranking:
1. Das Schloss im Himmel (1986) - 9/10
2. Mein Nachbar Totoro (1988) - 8/10