LokisSon - Kommentare

Alle Kommentare von LokisSon

  • 2 .5

    [...] High Life versagt als Science-Fiction-Film auf ganzer Linie, hat darüber hinaus nichts zu sagen oder zu erzählen und suhlt sich stattdessen lieber im eigenen Ejakulat, um mich dann noch prätentiös anzugrinsen ob seiner künstlerischen Gewagtheit. Dabei ist High Life ungefähr so aufregend wie ein Porno ohne explizite Sexszenen und auch genauso anstößig.

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    • 8

      [...]
      Underwater wirkt mit seiner simplen Abenteuergeschichte wie aus der Zeit gefallen; wie ein 80s Creature Feature – nur eben für 80 Millionen Dollar. Das Schöne daran: es funktioniert. William Eubanks Werk ist ein wundervoll geradliniger, schnörkelloser Monsterfilm, mit überzeugender Besetzung, einem hohen Tempo, einer überragenden Kameraarbeit und einer absolut beeindruckenden Optik. Das mag für manche zu stumpf sein, für mich ist es eines der besten Creature Features der letzten Dekaden.

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      • 6

        [...] Nichtsdestotrotz würde ich euch den Film ans Herz legen, denn trotz aller Schwächen arbeitet sich der Film mit viel Mut an wichtigen Themen ab, hat einen guten Cast zu bieten, liefert einige schöne Hommagen an das Original und macht über weite Strecken auch wirklich Spaß.
        Es ist einfach nur ein Jammer, dass Black Christmas durchgängig mit angezogener Handbremse unterwegs ist. Also bitte, liebe Sophia Takal und April Wolfe: gerne mehr davon, aber das nächste Mal mit durchgedrücktem Gaspedal.

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        • 3

          Vivarium hat eine überaus spannende Ausgangssituation zu bieten, aus der Regisseur und Drehbuchautor Lorcan Finnegan geschickt Spannung zu kreieren weiß. Gerade das erste Drittel des Films, in dem sich Gemma und Tom in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden versuchen, ist äußerst stark inszeniert. Es sind hier vor allem die einnehmenden Performances von Poots und Eisenberg, die mich in ihren Bann gezogen haben.

          Leider wird sehr schnell klar, dass Finnegan und Ko-Autor Garret Shanley mit der hoffnungsvollen Prämisse nichts anzufangen wissen. So verliert die Versuchsanordnung schnell ihren Reiz, wenn man in Kürze durchschaut, in welche Richtung sich die Story entwickeln wird, und sich die Geschichte nur noch repetitiv im Kreis dreht. Die Hoffnung, dass der Film nur darum bemüht ist, das monotone Vegetieren in Suburbia adäquat darzustellen, um sich danach in spannendere Gefilde weiterzuentwickeln, weicht schlussendlich der Resignation, denn außer einem kleinen visuellen, inhaltlich aber sinnbefreiten Intermezzo hat der Film bis zum unfassbar lahmen Finale leider nichts mehr zu bieten.

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          • 9

            [...]
            We accept her. One of us. Gooble-Gobble

            Freaks ist ein Film, wie er heute wohl nicht mehr möglich wäre und der für Browning das Ende seiner Karriere bedeutete. Ein humanistischerer Einblick in diese Freakshows ist kaum denkbar und wurde seitdem auch nie wieder erreicht. Und während andere Filme seiner Zeit teilweise äußerst schlecht gealtert sind, brilliert Freaks nach wie vor als überragendes Meisterwerk, dem der Zahn der Zeit nichts anzuhaben vermag. Denn Freaks feiert die völlig zeitlose Idee des Andersseins – und das ist einfach nur schön.

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            • 9

              Systemsprenger ist ein unglaubliches intensives Drama über ein traumatisiertes Kind und seine Umwelt, sprich das System, die nicht mit ihr klarkommt.

              Gerade als ehemaliger Sozialarbeiter/Jugendarbeiter kenne ich solche Situationen nur zu gut und weiß wie sie einen an den Rand der Belastbarkeit bringen können. Es ist ein harter Job zwischen Reibungsfläche und Elternsubstitut. Es gilt vieles auszuhalten, denn die Kinder und Jugendlichen, deren Biographie von Brüchen geprägt ist, tun sich schwer Vertrauen aufzubauen und erwarten von erwachsenen Personen fallen gelassen zu werden. Daher werden diese Beziehungen bis an die Grenzen der Belastbarkeit ausgetestet. Diese jungen Menschen haben auch ein unglaubliches Gespür für kleine Nuancen im Verhalten ihres Gegenübers und merken sehr schnell, wie authentisch diese gegenüber ihnen auftreten.
              Dies spiegelt auch der Film in vielen Szenen wieder, in denen Benni, die Systemsprengerin, sofort erkennt, wenn die Zuneigung brüchig wird oder man nicht 100% dahinter steht. Sofort setzt Benni alles daran die Maske zu sprengen und die Angst, Unsicherheit und auch den Frust dahinter sichtbar zu machen. Besonders gut erkennbar in den Szenen als sie zum zweiten Mal bei Micha zuhause ist. Zuerst bei der Szene mit seiner Frau und seinem Kind, aber spannend ist vor allem auch die Szene als Micha ihr hinterherläuft. Als dieser ihr nachschreit, sie solle stehen bleiben, tut sie das auch, aber nur um genau auf Michas Reaktion zu achten. Als dieser nicht weiter auf sie zu läuft, sondern selbst unschlüssig stehen bleibt, ist für sie klar, dass auch Micha nicht zu 100% für sie da ist und rennt weiter.
              Denn zuvor noch war Micha für Benni das angesprochene Elternsubstitut. Während Benni fast alle anderen Erwachsenen im System nicht mit deren Namen, sondern nur mit dem anonymen Betreuer anspricht, wieso auch Namen nennen, wenn diese ohnehin in Kürze ausgetauscht werden, spricht sie Micha mit seinem Namen an und später sogar mit Papa. Da dämmert es Micha dann auch, dass er zwar als einer der wenigen zu dem Mädchen durchgedrungen ist und eine wirklich starke Stütze bildet, aber er auch nicht mehr seine professionelle Distanz gewahrt hat. Während er sich zu Beginn noch klar distanzierte "Ich bin nicht dein Freund, ich bein dein Schulbegleiter", verwischt diese Grenze immer mehr. Und ich weiß wie schwer es ist, für diese Kids da zu sein und die nötige Distanz zu wahren - ganz besonders in einem Wohnkontext.

              Neben seiner Authentizität ist die größte Stärke von Systemsprenger der Humanismus, der sich durch den ganzen Film zieht. Zu keiner Zeit ist der Film darauf bedacht mit dem Finger auf jemanden zu zeigen oder irgendwen zu entmenschlichen. Systemsprenger ist ein Film voller Opfer. Niemand handelt hier aus reiner Bösartigkeit, sondern alle versuchen mit den Mitteln, die sie haben, mit einer äußerst schwierigen und belastenden Situation umzugehen. Glücklicherweise bietet Systemsprenger auch keine einfachen Lösungen dafür an - wie es sie im richtigen Leben eben auch nicht gibt.
              Es bleibt nur zu hoffen, dass allen Systemsprenger_innen auf dieser Welt am Ende der Sprung in die Freiheit und in eine glückliche Zukunft gelingt.

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              • 8

                Der spanische Horrorfilme Der Schacht erinnert einen mit seinem Konzept unweigerlich an Cube. Auf die Fallen muss man zwar verzichten, aber dafür weicht der Hochglanz-Würfel einem richtig räudigen, hunderte Geschosse tiefen Schacht. Allein schon dieses dreckige, triste Setting macht einiges der Atmosphäre des Films aus.

                Regisseur Galder Gaztelu-Urrutia kombiniert seinen High-Concept-Horror mit einer wenig subtilen Kritik an der Klassengesellschaft und fehlender Solidarität. Doch auch wenn angeprangerte Missstände mit dem Vorschlaghammer in die Köpfe des Publikums gehämmert werden, tut das der Wirkung keinen Abbruch. Der Schacht ist ein Gedankenexperiment zur Conditio humana und das Ergebnis ist wie zu erwarten erschütternd. Gerade in Zeiten von Corona komme ich nicht umhin, bei der nach nur wenigen Ebenen leergeräumten Tafel an eben solche Supermarktregale zu denken. Es fällt dementsprechend nicht schwer dem pessimistischen Menschenbild von Der Schacht resigniert zuzustimmen.

                Fesselnd, grimmig und mit einer starken Message.

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                • 1 .5

                  In einer Szene im Film fährt Devon Sawas Charakter mit seinem Sohn im Auto und Fred Durst legt Sawa allen ernstes folgende Worte in den Mund:
                  „You want to hear some music? You like a little Limp Bizkit? Nice and loud. I used to listen to this back in the day. Oh, my God, that is nice. That is nice.”
                  Und wie diese Szene ist auch The Fanatic als Film im Ganzen: peinlich, ironiefrei und dabei erstaunlich selbstverliebt.

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                  • 9
                    LokisSon: 100 Years of Terror 06.02.2020, 23:15 Geändert 10.02.2020, 21:22

                    Warnung: Auszug könnte leichte Spoiler enthalten.

                    [...] Im Zusammenspiel mit der steten Ungewissheit gelingt es Franz und Fiala, wieder eine äußerst bedrohliche Atmosphäre zu kreieren. Der Film legt seine Karten erst sehr spät auf den Tisch und selbst wenn man den Braten bis dahin schon längst gerochen hat, dürfte die Auflösung einem trotzdem einen dumpfen Schlag verpassen.
                    Die große Stärke von The Lodge liegt jedoch nicht nur in seinem clever konstruierten Vexierspiel, sondern an der grimmigen Kompromisslosigkeit, wie Franz und Fiala ihren düsteren Familien-Horror zu Ende bringen. Denn wenn das österreichische Duo das bürgerliche Familienidyll seziert, bleiben am Ende nur leblose Körper, zerfetzte Ideale und ein zerrüttetes Publikum zurück.

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                    • 9

                      [...] Mit The Nightingale gelingt Jennifer Kent ein mutiger Film, der sich nicht gerade zimperlich mit den Ursprüngen des heutigen Australiens auseinandersetzt. Es ist eine grimmige Erzählung, weniger über persönliche Rache, als darüber, wie neben Land, Besitz und Leib auch Erinnerung, Träume und Bewusstsein der Menschen gewaltsam besetzt werden. Und zwar aller Menschen.

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                      • 6

                        [...] Pledge greift vor allem US-amerikanische Traditionen auf, die bei uns eher unbekannt sind, und gerade die vom Film thematisierten Schikanen gegenüber Anwärtern führen immer wieder auch zu Todesfällen. Genau hier setzt der Film an und treibt den Gedanken auf die Spitze. Es ist daher wenig verwunderlich, dass Pledge, der zuerst bewusst das ausgelassene College-Partyleben zelebriert, zum grimmigen Folterfilm mutiert.

                        Dies ist auch sogleich schon die größte Stärke von Pledge. Die anfänglich lebensfrohen, bunten Bilder werden von einem düsteren Abgrund konterkariert und es ist durchaus beeindruckend wie kompromisslos und ironiefrei der Film seinen Stil hier durchzieht. Und während generische reiche Schnöselkinder als Antagonisten durchaus noch ihren Zweck erfüllen, dienen die klischeebehafteten Protagonisten, denen nicht einmal eine wirkliche Exposition gegönnt wird, kaum als Identifikationsfläche. Dies ist jammerschade, denn so verpufft ein Teil der Intensität, von welcher der Film lebt.

                        In seiner rasanten, bedrückenden Erzählweise aber auf jeden Fall einen Blick wert.

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                        • 7 .5

                          [...] Es gibt irrsinnig viel Gründe Ready or Not zu lieben. Einer davon ist die wundervolle Samara Weaving, die durch Filme wie Mayhem oder The Babysitter mit schwarzhumorigen Horrorfilmen vertraut ist. Zudem konnte sie dort schon zeigen, dass ihr die Rolle als sprücheklopfender Badass ausgezeichnet steht und in Ready or Not wirkt Weaving wie die 80er-Actionheldin unter den Final Girls. Doch nicht nur die schlagfertige Braut kann voll und ganz überzeugen, sondern auch die Antagonisten-Familie ist erfrischend nuanciert geschrieben und mit Schauspielerinnen wie Andie MacDowell auch hochkarätig besetzt.
                          Einer der größten Stars des Films ist jedoch das absolut phantastische Setting. Das alte, pompöse Herrenhaus ist mit sehr viel Liebe zum Detail ausgestattet und die atemberaubende Beleuchtung sorgt für einen golden-antiquarischen Glanz, der dem Film ausgezeichnet steht.
                          Das Regie-Duo Bettinelli-Olphin/Gillett setzt die wahnwitzige Grundidee des Films mit einem hohen Tempo um, sodass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt und auch das Drehbuch weiß mit ein paar gewieften Wendungen und einem grandiosen Finale zu überzeugen.

                          Ready or Not ist ein temporeicher, spannender und wahnwitziger Horrorstreifen, den ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

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                          • 7 .5

                            [...] Sweetheart ist ein absolut aufs Wesentliche reduziertes Creature Feature, das durch seine starke, authentische Protagonistin und die schnörkellose Erzählung überzeugen kann. Empfehlung für alle Monsterhorror-Fans.

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                            • 5

                              [...]
                              Itsy Bitsy ist unterm Strich leider nicht der Spinnenhorror, den ich mir nach den ersten Bildern erhofft hatte. Sein Fokus liegt auf einem unterentwickelten Drama und behandelt seinen Horror sträflich stiefmütterlich. Für Spinnenhorrorfans jedoch allein schon aufgrund der absolut überzeugenden Effekte einen Blick wert.

                              • 2

                                [...] Neben einer dynamischen Inszenierung lässt der Film leider auch jeglichen Humor vermissen, was gerade für eine Produktion von James Gunn (Slither) doch sehr ungewöhnlich ist. Den anarchischen Charme, den der Abspann versprüht und der wundervoll mit Billie Eilishs „Bad Guy“ unterlegt wird, lässt der Film ansonsten komplett vermissen. Selbst wenn man über die himmelschreiende Idiotie des Films und die desaströse Inszenierung wohlwollend hinwegsehen könnte, bliebe Brightburn dennoch so unfassbar langweilig, bieder und dröge, dass im Vergleich dazu selbst der ZDF-Fernsehgarten wie die Chaostage wirkt.

                                Trotz des Potentials der Geschichte wurde aus Brightburn leider nie mehr als eine coole Idee. Die gesamte Entwicklung einer Story, von Charakteren und deren Entfaltung wurde schlichtweg übergangen. So hat der Film im Endeffekt nichts zu bieten, was es wert wäre auch nur eine Minute seiner Lebenszeit dafür zu opfern.

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                                • 7 .5

                                  [...]
                                  Mit Adoration ist Fabrice du Welz ein außergewöhnlicher Liebesfilm gelungen. Mit einer dynamischen Kamera und zwei glänzenden Jungschauspielern im Gepäck nimmt uns der Belgier mit auf eine Reise in den Wahnsinn – eine traumhafte, entrückte, sinnliche und zuweilen strapaziöse Reise, aber auf jeden Fall eine zum Verlieben.

                                  • 5 .5

                                    [...] Vincenzo Natalis Adaption von „Im hohen Gras“ wird es nicht in die Ruhmeshallen der besten Kingverfilmungen schaffen, dafür sind die Variation der Story und auch die Charaktere einfach zu unausgereift. Dennoch bietet der Film optisch so manchen Leckerbissen und kann mit einigen guten Performances aufwarten. Wer das Gesehene nicht zu sehr hinterfragt, wird von Im hohen Gras jedenfalls gut unterhalten.

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                                    • 7

                                      [...] Unterm Strich gehört der argentinische Geister-Grusler definitiv zu den besseren Vertretern des Genres. Auch wenn er sich ein paar dramaturgische Schwächen erlaubt und eine zufriedenstellende Erklärung für den paranormalen Horror schuldig bleibt, so kann er mit einer richtig unheimlichen und zudem clever konstruierten ersten Hälfte glänzen. Fans des Genres können in jedem Fall unbesorgt zugreifen.

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                                      • 8 .5
                                        über Wir

                                        [...] Abseits von all den gesellschaftspolitischen Meta-Ebenen bleibt Wir vor allem eines: verdammt unterhaltsam. Jordan Peele verliert sich nicht in seiner Botschaft, sondern verwebt sie geschickt mit der Geschichte. Wir ist jedenfalls einer der spannendsten und innovativsten Horrorfilme der letzten Jahre und kann mit einer atemberaubenden Performance von Lupita Nyong’o aufwarten. Damit ist der Streifen schon jetzt eines der ganz großen Highlights des Jahres.

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                                        • 8 .5

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                                          Suspiria ist ein Monstrum von einem Film, der auch viele vor den Kopf stoßen wird. Insbesondere jene, die sich einen weiteren Argento erwarten. Ich empfehle jedoch wirklich den Film unabhängig von seiner Inspiration als eigenständiges Werk zu sehen. Er ist dann zwar immer noch keine leichte Kost, aber es wird euch definitiv leichter fallen, euch darauf einlassen zu können.
                                          Der Film glänzt mit einer beeindruckenden Ästhetik, starkem Schauspiel und einer intensiven Atmosphäre. Zudem ist er voll an gesellschaftspolitischem Subtext und Verweisen, sodass es unendlich viel zu entdecken und für sich zu deuten gibt, was zumindest mir irre viel Spaß gemacht hat und immer noch tut.
                                          Guadagnino schafft eine tolle Mischung aus Tanzfilm, Nachkriegsdrama und Horrorfilm. Und die wirklich große Überraschung daran: die einzelnen Elemente verschmelzen nahtlos zu einem runden, harmonischen Ganzen. Insbesondere eine inzwischen schon berühmt-berüchtigte Szene vereint Tanz und Horror in ästhetischer und grausamer Perfektion. Selten hat mich eine Montage in einem derartigen Ausmaß fasziniert und schockiert.
                                          Zum Ende hin lädt Guadagnino noch einmal alles nach, was er noch in Reserve hatte und schießt aus vollen Rohren auf alles was sich noch bewegt. Ein Finale, das mich innerlich hat aufjubeln lassen. So ist der unbändige Jubel auch einen Tag später nicht verflogen und ich kann es kaum erwarten, den Film ein zweites Mal zu sehen.

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                                          • 7 .5

                                            Anna and the Apocalypse ist voll an sympathischen Charakteren und witzigen, eingängigen Musical-Nummern, die ich auch einen Monat nach Sichtung immer noch regelmäßig im Ohr habe. So wird neben dem Film definitiv auch der Soundtrack in meine Sammlung wandern.
                                            Zudem sehen die Zombies gut aus und die Effekte können sich ebenfalls sehen lassen. Splatter-Fans müssen hier jedoch Abstriche machen, denn von einem bluttriefenden Gemetzel ist der Film weit entfernt. Der Streifen ist jedoch perfekt für alle, die auf Zombie-Komödien und Musicals stehen. Wer bei diesen Begriffen hellhörig wird, sollte sich diesen ganz besonderen Weihnachtsfilm auf keinen Fall entgehen lassen.

                                            • Was für ein Haufen Scheiße. Mehr Worte hat diese Staffel nicht verdient.

                                              • 7

                                                [...] Wan und Whannell verstehen es jedoch nicht nur die Story langsam aufzubauen, sondern auch die Anspannung stetig, langsam ansteigen zu lassen. Ist es am Anfang nur ein leichtes Unwohlsein, rutsche ich zum Schluss hin schon nervös auf meinem Sessel hin und her. Dazu kommt natürlich noch der gekonnte Einsatz von Jump-Scares. In einer Zeit in der uns diese inflationär und vor allem uninspiriert um die Ohren geschmissen werden, kann man James Wan nicht genug danken. Der Film verzichtet schon einmal komplett auf False-Scares, sprich der klassischen aus dem Schrank springenden Katze und setzt seine Jump-Scares nicht dafür ein um billig Schrecken zu erzeugen, sondern um die Spannung zu erhöhen. Natürlich meint James Wan es hin und wieder etwas zu gut damit, aber wenn jemand heutzutage weiß einen Jump-Scare geschickt einzusetzen, dann ist es James Wan – was er auch in Conjuring eindrücklich beweist.

                                                So gehört Insidious für mich definitiv zu den sehenswerteren Gruselfilmen der letzten Jahre, der sich viel von seinen Vorbildern abschaut und diese im neuen Gewand und schick inszeniert ins Jetzt transportiert. Natürlich ist Insidious nie mehr als eine tolle Geisterbahnfahrt. Kein Unterbau, keine dunklen Nischen, aber eine spaßige Unterhaltung für gut 100 Minuten. Auch das darf mal sein.

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                                                • 4

                                                  [...] Skeet Ulrichs Charakter Brice ist auch mit Abstand der Interessanteste, wodurch es mich sehr wundert, dass dessen Charakter vom Drehbuch links liegen gelassen wird. Brice‘ Escape Room gehörte zu den besten der Stadt und wurde als solcher sogar ausgezeichnet. Leider kämpft die Einrichtung immer mehr mit der Bedeutungslosigkeit und wird nach einer weiteren schlechten Saison bankrott sein. Dies wird jedoch nicht als Ausgangspunkt für die Geschichte genutzt, sondern Dukes weicht auf ein verfluchtes Objekt aus – und viel langweiliger hätte man das nicht lösen können. Das Objekt ist selbstverständlich böse und unverkäuflich, weshalb es besonders viel Sinn ergibt dieses prominent im Verkaufsraum auszustellen. Die Story leidet also nicht nur unter einer mangelnden Charakterzeichnung, sondern auch unter groben dramaturgischen Mängeln.

                                                  Dadurch lohnt sich Dukes Escape Room nur als kleiner Pausenfüller für all jene, die keinen großen Wert auf Story und Charaktere legen. Am Ende bleibt ein kleines spannendes Häppchen, das man ohne viel nachzudenken verspeisen sollte. Verdaut und vergessen ist es dann ohnehin schnell.

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                                                  • 5 .5

                                                    [...] Grundsätzlich sind Regisseur Will Wernicks und Drehbuchautor Noah Dorsey an einer komplexeren Geschichte interessiert. War es bei Dukes noch ein dubioser Fluch, haben wir es hier mit undurchsichtigen menschlichen Abgründen zu tun. Wernick schraubt die Gewaltschraube auch noch einmal ordentlich nach oben, sodass sogar die Splatterfans in einigen Szenen auf ihre Kosten kommen werden. Jedoch sind die Tode weit vom Saw-Niveau entfernt, an welchen der Film zeitweise durchaus erinnert.

                                                    Schauspielerisch konnte mich der hier auch etwas mehr überzeugen, wenn auch hier bestimmt keine Oscars gewonnen werden. Wieso allerdings Elisabeth Hower den halben Film nackt verbringen darf, wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben.

                                                    Auch wenn mir Wernicks Version wesentlich besser gefallen und mich gut unterhalten hat, leidet der Film doch zu sehr an den furchtbaren Charakteren und der zu wenig ausgearbeiteten Hintergrundgeschichte. So bleibt nette Unterhaltung, welche nicht lange im Gedächtnis haften bleibt.

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