MarcelN44 - Kommentare

Alle Kommentare von MarcelN44

  • 7 .5
    über Jackie

    Vor dem ersten afroamerikanischen Präsidenten der USA war John F. Kennedy vielleicht derjenige, der mit den meisten positiven Erwartungen sein Amt antrat. Als er am 22. November 1963 einem Attentat zum Opfer fiel, brach aber nicht nur für seine Anhänger eine Welt zusammen, sondern auch für seine Frau Jacqueline. Dieser Film erzählt die Geschehnisse dieser Tage aus ihrer Perspektive, bzw. aus der Perspektive eines Interviews mit einem Journalisten des Life-Magazins. Sie plaudert zwar aus dem Nähkästchen, wird aber auch nicht müde zu erwähnen, dass er das so ohnehin nicht veröffentlichen dürfe.

    Das Ergebnis ist meiner Meinung nach das Portrait einer starken, aber geltungssüchtigen Frau. Nachdem "Jackie" mit 34 Jahren schon ihr drittes schweres Unglück erleidet, ist ihr Leid dank Natalie Portman (Oscar für "Black Swan") zwar greifbar, doch Empathie entsteht nicht. Ohne Frage ist dies sicherlich ein herausgehobenes Schicksal, doch das dargestellte Verhalten rüttelt gehörig am bis dato sympathischen Status der Stil-Ikone.

    Mit Mica Levi ("Under the skin") ist dieses Jahr zwar erstmals eine Frau alleine für einen Komponisten-Oscar nominiert, die gelernte Violinistin übertreibt es aber gehörig mit ihrem Lieblingsinstrument.

    • 7 .5

      Es ist letztlich (nur) Casey Afflecks (bekannt geworden durch die "Ocean's"-Trilogie) charaktervolles Schauspiel, dass die schicksalhaften Begebenheiten im amerikanischen Fischerdorf "Manchester by the Sea" erträglich machen. Das Drama eines Jedermanns ist weder unterhaltsam noch in irgendeiner Form erstrebenswert, was dessen Genuss nahezu unmöglich macht. Neben dem Oscar-reifen Auftritt des kleinen Bruders von Neu-Batman Ben Affleck bleibt einem aber noch die Erkenntnis, dass es woanders auch scheiße ist, wie wir hier im Ruhrgebiet zu sagen pflegen.

      Ein herzzerreißendes Schicksal über den Verlust der Kompetenz zu lieben. Zum Weitersagen ungeeignet.

      • 8 .5

        Wie der deutsche Zusatztitel "Die Entscheidung" schon vermuten lässt, geht es hier um das Ende der Kampfhandlungen am "Hacksaw Ridge", einem Plateau auf der japanischen Insel Okinawa, deren Eroberung im Mai 1945 strategisch wichtig war. Im Gegensatz zum sonst so in krachenden Actionfilmen Üblichen, ist der Held der Handlung nicht der mit der dicksten Wumme, dem höchsten Bodycount oder strategischem Geschick. Es ist, ja meine lieben Kameraden, ein Sani!

        Mit wuchtigen Bildern und ebensolchem Ton schildert Mel Gibson die wahre Geschichte des Desmond Doss, der, das fünfte Gebot achtend, Waffengewalt ablehnte und dennoch seinen Beitrag als Sanitätssoldat im zweiten Weltkrieg leisten wollte. Gegen den Willen seines Vaters, welcher die Schrecken des ersten Weltkrieges überlebt hatte, meldete er sich zum Dienst und sah sich zunächst Anfeindungen gegenüber. Weil der tiefgläubige Doss die Geschehnisse am Hacksaw Ridge aber Gott allein zuschrieb, widerstrebte ihm eine mediale Ausschlachtung seiner Geschichte. Das änderte sich erst kurz vor seinem Tod 2006.

        Auch wenn es also wohl nicht seinem Willen entsprach, sind diese Ereignisse über alle Maßen erzählens- und sehenswert! Wie schon in "Braveheart" schreckt Regisseur Gibson nicht davor zurück, Kriegsgräuel zu zeigen. Im Gegensatz zu soviel Schmerz, den Menschen sich gegenseitig zuzufügen vermögen, gibt es aber eben auch jene, die versuchen selbst in dieses Chaos etwas Menschlichkeit zu bringen. Hut ab vor dieser Geschichte!

        Persönlich freue ich mich über das Comeback von Mel Gibson, das einen Vergleich mit Steven Spielbergs "Der Soldat James Ryan" nicht scheuen muss. Die Oscar-Nominierungen für den besten Film, die Regie und den Hauptdarsteller finde ich dann aber doch etwas überbewertet, auch wenn Andrew Garfields ("The Amazing Spider-Man") Interpretation an Tom Hanks Oscar prämierte Rolle des "Forrest Gump" erinnert.

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        • 5 .5

          Die Sympathien des ersten Teils sind verflogen und die Story reichlich überkonstruiert. Sophia Thomalla ist leider nur peinlich.

          • 8 .5

            "Vielleicht sind es gerade unsere Unvollkommenheiten, die uns füreinander perfekt machen."

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            • 10

              Ohne irrsinnig viele Worte zu verlieren.
              Das Ensemble.
              Will Smith, Kate Winslet, Michael Peña, Edward Norton, Keira Knightley, Helen Mirren, Jacob Latimore, Naomi Harris.
              Die Inszenierung.
              David Frankel, Allan Loeb, Maryse Alberti.
              Die Musik.
              Theodore Shapiro, OneRepublic.

              Ein trauriger trauriger wahrer Film, unverborgen schön.

              Denkt daran: Niemand weiß, was morgen ist!

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              • 7
                MarcelN44 18.01.2017, 23:22 Geändert 18.01.2017, 23:24

                Ich hab überlegt, ob ich mir "Die Rückkehr des Xander Cage" antun soll. Mit 'Meister Proper' Vin Diesel kann ich nämlich wenig anfangen (auch wenn ich mich auf Ang Lees "Die irre Heldentour des Billy Lynn" freue). Doch gut gemachte Action kann ja alleine schon unterhaltend genug sein. Und wie in der "Fast & Furious"-Reihe wurde rund um den dieses Jahr runde 50 werdenden Ex-Türsteher eine bunte Scharr (zur Ablenkung?) gesammelt. Dabei fallen der nerdige Sidekick Nina Dobrev ("The final girls") und der frisch gebackene Beinahe-Yedi Donnie Yen ("Rogue One") besonders auf.

                So liefert D.J. Caruso ("Eagle Eye") am Ende wie bestellt: Logik freie aber rasante Action vor wechselhafter Kulisse, ein paar Sprüche, schöne Frauen und reichlich Blei. Trotz der Rasanz ist sogar die konvertierte 3D-Vorstellung sehenswert, weil manches mal auch eine Slow Motion eingesetzt wird. Und mit Ice Cube, der seinen Auftritt mit "Thank God" selbst intoniert, kommt auch etwas Best Of-Feeling auf. Aber ein Dauerbrenner ist das auch finanziell nicht (Teil 1: Budget 70 Mio. $, Einspiel 140 Mio. $; Teil 2: Budget 60 Mio. $, Einspiel 25 Mio. $; Teil 3: Budget 85 Mio $, Einspiel: ... ).

                • 9
                  MarcelN44 17.01.2017, 23:51 Geändert 09.11.2019, 00:23

                  Es ist schon absurd, dass man als Teenager aufgrund von familiären Problemen in einen Drogensumpf stürzt, der einen über Jahre begleitet und schließlich auf die Straße wirft, bevor das Engagement einer einzelnen Sozialarbeiterin (Joanne Froggatt, Golden Globe für "Downton Abbey"), das Glück eines zugelaufenen Katers und eine liebe Nachbarin (Ruta Gedmintas, "The Strain") einen wieder auf die eigenen Füße stellen. Absurd? Oder einfach das Leben? Bekanntlich ist eines der härtesten.

                  Sicherlich wäre es hilfreich, auch ein Katzenfreund zu sein, aber wer diesen Streuner nicht in sein Herz schließt, hat keines. Eine dramatisch-mutige Geschichte, die so wohl doch nur das Leben selbst schreiben kann. Dabei ist es tatsächlich Kater Bob höchstpersönlich, den Regisseur Roger Spottiswoode ("James Bond - Der Morgen stirbt nie") auf die Schultern von Luke Treadaway ("Attack the block") setzt. Während letzterer die Straßenmusik auch selbst singt, war Bobs Tiertrainer niemand geringeres als James Bowen, sein echtes Herrchen und Autor der Buchvorlage.

                  Ich mag Filmstarts.de einfach zustimmen, findet Filmkritikerin Antje Wessels den Best British Film der 2017er National Film Awards doch treffenderweise "ungeschönt und traurig, aber doch wunderschön".

                  An dieser Stelle einfach mal ein verstecktes Dankeschön an meine mich seit nunmehr 13 Jahren begleitende feline Freundin, die auch mich ausgesucht hat, nicht umgekehrt, und bei praktisch allen meiner bisher 1.679 Filmkritiken an meiner Seite war. Darauf ein High Five! :)

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                  • 6

                    Walter Matthaus (Oscar 1967 für "Der Glückspilz") letzter Film ist leider sehr belanglos. Schade auch, dass er einen Kranken spielt.

                    • 5

                      "Boy meets girl. Girl eats boy."
                      Guy makes movie. Movie annoys guys.

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                      • 9
                        MarcelN44 14.01.2017, 15:22 Geändert 14.01.2017, 15:27

                        Frei nach "300": THIS .. IS .. 3D ! 8-)

                        Für dieses farbenfrohe und optisch gewaltige Spektakel setze auch ich mir gerne die Brille auf. Pfeile, Speere und Monster schwirren durch den Kinosaal, dass es eine Freude ist. Dafür wurde dieser Gimmick erfunden!

                        Getrickst von den "Star Wars"-Schmieden Industrial Light & Magic und Skywalker Sound sind die SFX eine Augenweide und mit dem 3D der Star des Films, der der Frage nachgeht, wovor sich die Chinesen derart fürchteten, dass sie einst Jahrhunderte und Megatonnen Steine in eine Grenzmauer investierten. Apropos Star: für den internationalen Markt steht bei dieser chinesisch-amerikanischen 1 Milliarden Yen-Produktion kein geringerer als Matt "Jason Bourne" Damon an vorderster Front und weiß zu gefallen. Während Yimou Zhang ("House of flying daggers") Regie führte, schrieb u.a. Edward Zwick ("Last Samurai") am Drehbuch.

                        Eine rundum sehr fantasievolle Interpretation, die unbedingt der großen Leinwand bedarf!

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                        • 8

                          In der Ballade "Mr. Church" begleiten wir den Titel gebenden Autodidakten durch die zweite Halbzeit seines Lebens. Aufgrund seiner leidenschaftlichen Art zu kochen - auch wenn die anfängliche Zigarette dabei befremdlich wirkt. macht der Film viel Appetit. Wie üblich bei Biografien, wechseln die Jahre und die Jahreszeiten und der kleinen Familie Brooks (Natasha McElhone, besonders bekannt aus der Serie "Californication"; Britt Robertson, "A world beyond") geht es mal schlechter und mal besser. Das feine Drama von Bruce Beresford ("Miss Daisy und ihr Chauffeur") steht immer leicht auf der Tränendrüse, was ihren Unterhaltungswert aber auch erst ausmacht.

                          Eddie Murphy gelingt damit ein meiner Meinung nach fulminantes Comeback nach einer selbst auferlegten fünfjährigen Pause. Nach seiner Oscar-Nominierung 2007 für "Dreamgirls" beweist er erneut, dass er mehr als nur quasseln kann - und war dafür bei den Satellites nominiert. Was ihn freilich nicht davon abhält "Beverly Hills Cop 4" und die Fortsetzung von "Twins - Zwillinge" mit Arnold Schwarzenegger und Danny DeVito anzugehen. ;)

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                          • 10
                            MarcelN44 12.01.2017, 23:51 Geändert 14.01.2017, 17:23

                            Kennt Ihr Cupcakes? Diese manches mal zuckersüßen, aber vor allem wunderschön anzusehenden Konditorenkreationen? Sie sind wie Muffins, nur besser. Der Teig hat bisweilen einen harten Kern, trägt aber sein Herz aus Sahne sichtbar nach außen. Ein Genuss!

                            "La La Land" ist wie Film, nur besser. Ein märchenhaftes Musical, ein Traum, eine Fantasie. Eine extra große Portion Zuckerwatte, die man nach und nach zerrupft und Flocke für Flocke auf der Zunge zergehen lässt.

                            Bei den Vorschusslorbeeren waren die Erwartungen natürlich hoch und zu Anfang sah es so aus, als würden sie wie Seifenblasen im tiefsten Winter zerplatzen. Beginnend im kalifornischen Winter (bei optischen 25°C) ist die Tanzeinlage im Stau zum Glück die einzige, die deplatziert wirkt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das die Mentalität eines stillstehenden Autofahrers in Los Angeles widerspiegelt.

                            Schwamm drüber. Oder eben Zuckerwatte. Mit dem Auftreten des "Crazy Stupid Love"-Traumpaares aus Ryan Gosling (zog dies dem "Biest" vor) und der schauspielerischen Naturgewalt Emma Stone - die (glücklicherweise) Miles Teller und Emma Watson (zog "Die Schöne" vor) ersetzten - verfliegen alle Befürchtungen und jedes die Geschichte voran tragende Lied ist keine Nummernrevue, sondern eine Hommage an das alte Hollywood (Choreographie: Mandy Moore, "Silver Linings"). So auch die Anfangs- und Endeinblendungen des Films.

                            Mich erinnert "La La Land", was für nichts anderes steht als Hollywood, an "Mary Poppins". Viel mehr Musicals aus dieser Zeit kenne ich zugegebenermaßen aber auch nicht.

                            Apropos Ende: das finale Kapitel der sehr kurzweiligen 128 Minuten ist ein fiebriger Traum, der endlich die Tränen befreit, und dürfte so manchen Märchenfreund - so auch mich - überraschen. Positiv!

                            Zum Positiven gehören auch die musikalischen Einlagen der Hauptdarsteller: Piano, Tanz, Gesang; alles selbst dargeboten. Und dann auch noch John Legend!! So ist dem erst 31jährigen Regisseur Damien Chazelle zusammen mit seinem Komponisten Justin Hurwitz nach dem trommelnden "Whiplash" ein zweites Mal ein dem unvergleichlichen Jazz gerecht werdendes Meisterwerk gelungen. Eines das zeigt, wie es wäre - frei nach Wincent Weiss - wenn da tatsächlich überall Musik wäre... :)

                            Stand heute warten nach 180 Nominierungen, 122 Gewinnen, davon sieben Golden Globes, die Oscars am 26. Februar. Und nach nur gut einem Monat weltweiter Laufzeit liegt der Film in der Internet Movie Database mit einer 8,6 bereits auf Platz 23 der besten Filme aller Zeiten!

                            [Nicht verschweigen: Die Lieder sind auf Englisch und Deutsch untertitelt.]

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                            • 4

                              Why this movie?

                              Ich habe sogar eine Nacht hierüber geschlafen. Aber auch am Tag danach bin ich noch fassungslos darüber, was "Sausage Party"-Ideengeber Jonah Hill (und da ging das 'Konzept' auf!) hier zusammen mit Regisseur John Hamburg ("...und dann kam Polly") zu Papier gebracht hat.

                              * Spoileranfang *
                              Unzählige Fäkalausdrücke, Hektoliter Urin, Hoden im Gesicht, Tochter beim Sex belauschen, Minderjährigem Pornos zeigen, ins Geschlechtsteil beißen
                              * Spoilerende *

                              Hills dicker Kumpel James Franco, eigentlich ein begnadeter Schauspieler (Oscar-Nominierung für "127 Hours"), mimt den millionenschweren Proleten und sorgt bereits in der ersten von 111 Spielminuten für den K.O. dieses heißen Anwärters auf den Preis für die platteste Komödie des Jahres. Während Zoey Deutch (vielversprechend: "Before I fall", ab 02.03.2017) womöglich der Karriere wegen an Bord ist, macht es Bryan Cranston ("John Carter: Zwischen zwei Welten") vermutlich für den Scheck.

                              Wahrscheinlich hat die Improvisation der Dialoge allen einen Heidenspaß bereitet, doch die daraus konzentrierten 8‰ (angeblich kamen 240 Stunden Filmmaterial zusammen) sind Fremdschämen deluxe. Wer das mag, bitte, aber mehr als zwei Schmunzler waren bei mir nicht drin. Auch nicht in Anbetracht der von Franco höchstpersönlich beigesteuerten Kopulationsgemälde. Daher trotz mit KISS veredeltem Soundtrack: Tschusschen ohne Kusschen.

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                              • 8

                                Eine Vater-Tochter-Geschichte, die sehr zu Herzen geht. Das größtenteils gut gelaunte Drama möchte zwar ein bisschen viel, das Remake des mexikanischen "No se aceptan devoluciones", dem bis dato in den USA erfolgreichsten Spanisch sprachigen Film, nimmt sich aber auch viel Zeit für seine Charaktere. Denen stiehlt einmal mehr das Kind, in diesem Fall die französische 'Curly Sue' Gloria Colston mit ihrem Debut, die Show.

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                                • 0 .5

                                  Wenn ich mir mal merken würde, auf welche Empfehlung hin ich mir so einen voyeuristischen Dreck (sprichwörtlich!) anschaue, dann könnte ich mich ja auch mal beschweren. So bin ich an den verloren 79 Lebensminuten ganz alleine Schuld.

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                                  • 8

                                    Kranke Gehirne gibt es in jeder Rasse...

                                    Dass aber nur die Hälfte der Handlungsstränge zu Ende geführt wird, enttäuscht am Ende etwas.

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                                    • 8

                                      Die zweifache Oscar-Gewinnerin Sally Field ist immer noch klasse!

                                      • 8

                                        Was Kiefer Sutherland ("Blaze of Glory") seit sechs Staffeln mit seinem Jack Bauer-Charakter treibt, ist spannendste Serien-Unterhaltung. Auch wenn die ersten beiden Staffeln die deutlich stärkeren waren, geht das Konzept der Real Time-Inszenierung jedesmal aufs Neue auf. So auch hier: das 2 Stunden-Special als Amuse Bouche vor der siebten Staffel zeigt de Quintessenz des Serienerfolgs: politische Dramaturgie und Agenten-Action. Eine Rolle, die dem 50jährigen unter sechs Nominierungen (so auch für dieses TV-Event) einen Golden Globe eingebracht hat.

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                                          MarcelN44 04.01.2017, 23:37 Geändert 04.01.2017, 23:42

                                          Das noch sehr junge Filmjahr 2017 meint es aber besonders gut mit mir: ein neuer Lieblingsfilm!

                                          Man könnte dem Trailer Vorwürfe machen, aber eigentlich tut er, wofür er da ist: die verschiedenen Zielgruppen ansprechen. Während dann Trekkies und andere Sternenkrieger hinterher jammern mögen, komme ich voll auf meine Kosten: Hollywood hat ein neues Traumpaar und sie reisen durch eine perfekt getrickste Sci-Fi-Romanze par Excellence!

                                          Der 13fach Oscar-nominierte Komponist Thomas Newman klaut ein bisschen bei sich selbst, zaubert mit seinem an die nominierten Klänge von "WALL-E" erinnernden Score aber eine großartige musikalische Atmosphäre, die die Geschichte des Mechanikers und der Autorin, die zu früh aus dem Hyperschlaf erwachen, nur auf die Spitze treibt. Die u.a. von Digital Domain (alles begann 1994 mit "True Lies") stammenden Effekte überzeugen zu jedem Zeitpunkt, während das konvertierte 3D wieder nur für eine Brille auf der Nase 'gut' ist.

                                          Damit hat sich Morten Tyldum nach seinem norwegischen Thriller-Hit "Headhunters" und seiner Oscar-Nominierung für "The Imitation Game" ganz sicher in Hollywoods A-Liga dirigiert. Seine beiden Hauptdarsteller sind ja bereits die derzeit angesagtesten Vertreter ihrer Zunft, deren Filme alleine bisher über 9 Milliarden Dollar eingespielt haben! Kein Wunder, dass ein Drittel der Produktionskosten nur für diese beiden drauf ging...

                                          Auch nicht unerwähnt lassen möchte ich aber Michael Sheen ("Frost/Nixon") und Laurence 'blaue Pille/rote Pille' Fishburne, die den Zweistünder aus der Feder von Jon Spaihts ("Prometheus") mit ihren Auftritten noch adeln.

                                          Bis auf die Sache mit der Brille eine perfekte Unterhaltung: witzig, romantisch, spannend, twisted. Schön zu sehen, dass es Abseits von Sequels, Remakes & Co. noch Potential gibt.

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                                          • 7
                                            MarcelN44 02.01.2017, 23:30 Geändert 02.01.2017, 23:32

                                            Lässig-sympathische deutsche Variante von "R.E.D." und den "Space Cowboys". Zum Ende hin etwas konfus und manchmal mit TV-Charme, aber alles in allem sehenswertes deutsches Kino mit vielen bekannten Gesichtern. Der süffisante Humor des Trailers hält zwar nicht über die volle Distanz, doch die Spielfreude von Antje Traue, Henry Hübchen, Jürgen Prochnow & Co. ist greifbar.

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                                            • Ein Film mit Sean Bean, you know... ;)

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                                                Im gleichen Jahr wie die Guardians brachte diese Space Station Humor in die Galaxy. Aber auch mehr als das. Eine interessante Sci-Fi-Melodramödie fürs Heimkino.

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                                                  MarcelN44 31.12.2016, 02:17 Geändert 31.12.2016, 02:20

                                                  Eine hanebüchene Idee, zugegeben gut getrickst, unnötig in 3D konvertiert. Ein Herzensprojekt von Produzent und Hauptdarsteller Michael Fassbender. Als Nicht-Zocker mit Spieleexpertin an meiner Seite weiß ich nun, dass der Apfel von Eden im ersten Konsolenabenteuer vorkam. Ein nett anzusehender, 125 Mio. Dollar teurer Quatsch. Wusste ich eigentlich vorher. Fraglich, ob ihm die eigentlich avisierte Laufzeit von 140 statt der 108 Minuten besser getan hätte. Dem verwirrende Ende hätten die Minuten eigentlich nur zuträglich sein können.
                                                  Ein weiteres Argument für die Einführung einer eigenen Oscar-Kategorie für Stuntleute liefert der Film allemal: der dreisekündige 38 Meter-Sprung mit 98 km/h ist der höchste Free Fall seit rund 35 Jahren (67 Meter in Burt Reynolds "Sharky und seine Freunde").

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                                                    MarcelN44 31.12.2016, 01:39 Geändert 31.12.2016, 01:49
                                                    über Vaiana

                                                    Disney hat es einfach drauf!

                                                    Um etwas ausführlicher zu werden: selbst diese vegetarisch angehauchte und ökologisch bewusste Reise von "Vaiana", die nach "Merida" erst zweite Disney-Prinzessin, die nicht auf einem Märchen oder einer Legende basiert und auch keinen männlichen Partner hat bzw. bekommt, über den Pazifik ist eine Ausgeburt von Spaß, Fröhlichkeit, Humor, Charme und Witz. Ja, das wiederholt sich. Mit Anleihen bei Vorgängern wie "Ein Königreich für ein Lama" oder "Atlantis" gelingt dem mehrfach Disney-erprobten Regie-Quartett eine überaus unterhaltsame Überfahrt, die Groß wie Klein begeistert. Auch wenn dieses Mal, trotz Abspann-Interpretation von Schlager-Königin Helene Fischer, kein "Lass los" als Chart-Hit dabei herausspringt, ist der Film insgesamt sehr stimmig. Songs wie "Ich bin bereit" oder das im Original auch von Synchronsprecher Dwayne Johnson intonierte "Voll gerne" begeistern ebenso wie die farbenfrohe 2D-Inszenierung, die umweltfreundliche Botschaft und der obligatorische, diesmal zwei-zigartige Sidekick.
                                                    Ich hätte mir im Deutschen zwar auch The Rocks Synchronstimme für den halbgöttlichen Muskelberg Maui gewünscht, aber Liedermacher Andreas Bourani und die als "Bibi" bekannte Stimme von Lina Larissa Strahl machen ihre Sache fraglos gut.
                                                    Da bin ich doch voll gerne bereit für ein neues Meisterwerk zu jeder Weihnachtszeit!