Megalon22 - Kommentare

Alle Kommentare von Megalon22

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    Megalon22 07.12.2022, 16:14 Geändert 07.12.2022, 19:50
    über Krampus

    "Krampus" ist ein unterhaltsamer Weihnachtshorrorfilm mit bösartigen Lebkuchenmännern und noch weiteren skurrilen Einfällen, der sich trotz so mancher Jokes weitestgehend allerdings doch relativ ernst nimmt und wegen seiner bedrohlichen Atmosphäre sowie dem durchaus furchteinflößenden Monster seine Altersfreigabe ab 16 Jahren auch nicht ganz zu Unrecht trägt.
    Er handelt von dem titelgebenden Krampus, der hier als böser Schatten des Weihnachtsmannes beschrieben wird, und eine Familie heimsucht, da sie den Glauben an das Weihnachtsfest verloren hat.
    Das Ganze geht auf einen vor allem in Österreich sehr verbreiteten Brauch zurück, wo meist zusammen mit dem Nikolaus, der die "braven" Kinder beschenkt, auch der Krampus kommt, um die "schlimmen" zu bestrafen. Damit wollte man zumindest früher wohl öfter seine Kinder einschüchtern, damit sie auch ja immer artig sind. Heutzutage wird dieser Brauch hauptsächlich noch bei Krampusumzügen am Leben erhalten.
    Auch wenn der Film jetzt damit nicht allzu viel am Hut, finde ich es trotzdem lobenswert, dass ein amerikanischer Film das Thema überhaupt aufgreift und mit Krista Stadler (Großmutter) auch eine österreichische Schauspielerin am Start hat, die hier auch im Dialekt spricht.
    Als Kritikpunkt könnte man die manchmal etwas unlogischen Verhaltensweisen der Figuren anbringen, die mir ihre Situation manchmal ein bisschen zu locker hinnehmen, wodurch die Bedrohung nicht ganz so überzeugend rüberkommt.
    Alles in allem bietet "Krampus" meiner Ansicht nach aber guten Grusel mit einer Prise Humor und kann ihn deshalb auch ziemlich uneingeschränkt weiterempfehlen.

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      Megalon22 04.12.2022, 12:41 Geändert 04.12.2022, 17:58

      "Dr. Who und die Daleks" ist ein auf der Dr. Who - Serie basierender Kinofilm aus dem Hause Amicus, in welchem wir Peter Cushing in der Rolle des Dr. Who sehen.
      Die Handlung dreht sich um eine von Who erfundene Zeit - und Raummaschine, welche unabsichtlich aktiviert wird und vier Personen auf einen anderen Planeten transportiert. Dort erleben sie jede Menge Abenteuer mit den befeindeten Alienspezies Thals und Daleks, von denen zweitere die Alleinherrschaft anstreben und eine große Gefahr für die Thals sowie auch für unsere neuen Besucher darstellen.
      Ein recht unterhaltsamer und familienfreundlicher Science - Fiction / Fantasy - Streifen mit einigen fantasievollen Einfällen, dem man aber auch die günstigen Kulissen und Sets ansieht. In einer Szene, wo eine Felswand bestiegen wird, erkennt man beispielsweise eindeutig, dass es sich ganz offensichtlich um ein Bild handelt, welches da einfach eingeblendet wurde.
      Außer Peter Cushing hat man scheinbar auch keine besonders nennenswerten Darsteller mehr auftreiben können.
      Aber nichtsdestotrotz hatte ich mit "Dr. Who und die Daleks" meinen Spaß und konnte mich schnell in das Geschehen hineinversetzten. Wer mal einen kleinen, lustigen SF - Streifen mit Peter Cushig als durchgeknallten Wissenschaftler sehen möchte, ist hier genau an der richtigen Adresse.
      Da ich sonst tatsächlich noch nie etwas aus dem Dr. Who - Universum gesehen habe, kann ich leider keinen Vergleich zu den Serien ziehen.

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        Megalon22 03.12.2022, 20:54 Geändert 03.07.2023, 19:04

        "Grotesque" ist ein japanischer Exploitation - Film von Kōji Shiraishi aus dem Jahr 2009, der wohl jegliche Geschmacksgrenze zu übertreten versucht und so gut wie keine Tabus auslässt.
        Nach einer Story im konventionellen Sinne wird man in "Grotesque" vergebens suchen. So begleiten wir ein frisch verliebtes Pärchen, das von einem sadistischen Arzt gefangengenommen und in seinem Keller auf brutalste Art und Weise gefoltert wird, was mir persönlich teils auch wirklich zu viel des Guten war, vor allem die unnötig in die Länge gezogene sexuelle Gewalt ist mir hier sehr sauer aufgestoßen.
        Der Film ist meiner Ansicht nach allerdings nicht immer realistisch, da die Opfer bei dem, was ihnen da angetan wird, sofort verbluten müssten oder zumindest nicht mehr aufnahmefähig wären.
        Immerhin gibt es im Mittelteil eine längere Szene, in welcher unsere Leidtragenden mal in Ruhe gelassen und verarztet werden, was den Film zumindest ein bisschen erträglicher macht. Da bekommt man dann tatsächlich auch einen Hauch von Charakterzeichnung geboten und das Schauspiel ist für eine Billigproduktion, wie "Grotesque", gar nicht mal so übel. Zumindest die Liebe zwischen den Beiden kommt ganz überzeugend rüber, sodass man bei den Foltereinlagen sogar ein Wenig mit den Opfern mitfühlt - das muss man hier definitiv honorieren.
        Des Weiteren ist auch die Effektarbeit meiner Meinung nach ganz solide gelungen, ob man sie nun gutheißen möchte, oder nicht.
        Alles in allem kann ich "Grotesque" trotz einiger positiver Aspekte nur an Hardcore - Gorehounds weiterempfehlen. Er hat mir dafür dann doch zu wenig Mehrwert geboten und manche Szenen fand ich einfach nur unnötig und geschmacklos.

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          Megalon22 03.12.2022, 08:59 Geändert 03.12.2022, 09:08

          "Meat Grinder" ist ein asiatisches Horror - Drama von Tiwa Moeithaisong über eine psychisch erkrankte Frau, die in Thailand eine kleine Suppenküche eröffnet. Was ihre Gäste allerdings nicht wissen, ist, dass sie in ihrem Keller Menschen zerhackt und deren angeblich wohlschmeckendes Fleisch in die Suppen mischt. Viel mehr möchte ich euch an dieser Stelle auch gar nicht vorenthalten, jedenfalls arbeitet der Film viel mit in schwarz-weiß gehaltenen Rückblenden, welche einem nach und nach offenbaren, was in ihrer Kindheit und mit ihrem Ehemann alles falschgelaufen ist, weshalb sie vermutlich auch später zu diesem "menschlichen Monster" geworden ist.
          Mit seiner dramatischen Hintergrundgeschichte, der ruhigen Erzählweise und unserer vielschichtigen sowie auch ausdrucksstark dargestellten Hauptdarstellerin, ist "Meat Grinder" viel mehr als ein plumper Splatterfilm. Es gibt zwar einige drastische Gore - Einlagen, so sieht man zum Beispiel, wie ein Mann durch seine Finger hindurch an den Boden genagelt wird und auch bei der Zubereitung unserer Köstlichkeiten wird immer voll draufgehalten, jedoch sind die Szenen immer stimmig und gut über den Film verteilt. Wer sich hier eine einzige Schlachtplatte, wie in "The Sadness" erwartet, wird demnach aufgrund der ruhigen, arthousigen Inszenierung vermutlich enttäuscht werden, auch wenn die Effekte sehr realistisch aussehen.
          Bevor ich zu meinem Fazit komme, möchte ich auch die Filmmusik, die sehr ruhig ist, die Szenen aber hervorragend untermalt, nicht unerwähnt lassen.
          Somit kann ich "Meat Grinder" definitiv empfehlen, wenn man mit den richtigen Erwartungen an ihn rangeht. Ich habe auch ein bisschen gebraucht, um mit dem Streifen warm zu werden, wurde letztendlich dafür aber auch wirklich belohnt.
          Den einzigen Kritikpunkt, den ich anbringen könnte, wäre der manchmal etwas verwirrende Handlungsverlauf. Mit den ganzen Rückblenden kann man da schnell mal durcheinanderkommen.

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            Megalon22 30.11.2022, 19:29 Geändert 01.12.2022, 15:50

            "Stephen Kings Schlafwandler" ist ein in meinen Augen wenig überzeugender Vampirfilm aus den 90ern, dem es sowohl an der spannenden Atmosphäre so viele Stephen King - Verfilmungen, als auch an einer besonders interessanten oder neuartigen Story mangelt.
            Die Darsteller sind in Ordnung und hin und da bekommt man auch ganz drollige Creature - Effekte geboten, weshalb ich auch nicht gerade mit dem Gedanken gespielt hätte, den Film abzubrechen. Wenn uns dann unsere Vampire ihr wahres Aussehen offenbaren, wurde das zugegebenermaßen schon ganz cool mit praktischen Effekten realisiert, die auch gar nicht mal so unblutig daherkommen - kein Wunder auch, dass der Streifen bis 2018 auf dem Index stand. Heute ist er uncut mit einer FSK 16 - Freigabe im Handel, was mich aber nach der FSK - Neuprüfung von "Tanz der Teufel" auch nicht wirklich verwundert, denn so heftig ist er nun auch wieder nicht.
            Allerdings hat man in diesem Genre, trotzdem Stephen King wohl selbst das Drehbuch verfasst hat und sogar einen kurzen Cameo-Auftritt als Friedhofwächter zu verzeichnen hat, schon deutlich bessere Kost gesehen. Mich hat auch die Optik des Films überhaupt nicht angesprochen. Ich weiß nicht, aber für mich wirkte das alles irgendwie billig und seltsam gefilmt, was dann aber wiederum im Kontrast zum restlichen Film sowie der durchaus soliden Besetzung steht.

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              Megalon22 27.11.2022, 09:41 Geändert 09.12.2022, 14:40

              "Die Horden des Khan - Höllenschlacht der Tataren" ist ein Historienfilm von Remigio Del Grosso über Stefan, einen polnischen Prinzen, der von befeindeten Tataren gefangengenommen wird und nur für sehr hohes Lösegeld freigelassen werden würde.
              Während seiner Gefangenschaft lernt er eine junge, hübsche Tatarin kennen, in welcher er sich sofort verliebt, allerdings stellen sich ihnen sowohl ihre unterschiedliche Religion, als auch der Khan, der sie bereits seinem Sohn versprochen hat, entgegen.
              Ein durchaus sehenswerter Sandalenfilm, der mit einer interessanten Liebesgeschichte, und im letzten Filmdrittel auch wirklich aufwändigen und toll inszenierten Kampfszenen mit zahlreichen Statisten und Pferden, angereichert ist.
              Manch einer könnte vielleicht mit der christlichen Botschaft des Films seine Probleme haben, allerdings versucht er einem nichts mit erhobenem Zeigefinger reinzupressen. Er stellt nun mal den Konflikt zwischen den Polen und (muslimischen) Tataren aus christlicher Sicht dar, wer aber mit religiösen, z.B auch Bibelfilmen, überhaupt nichts anfangen kann, sollte diesen ebenfalls lieber meiden.
              Ansonsten hatte ich aber mit "Höllenschlacht der Tataren" schon meinen Spaß und kann ihn Freunden dieser alten italienischen Kostümfilmen jedenfalls weiterempfehlen.
              Die Kostüme der Tataren, sowie die Locations fand ich übrigens auch ganz ansehnlich.

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                Megalon22 26.11.2022, 00:31 Geändert 26.11.2022, 00:41

                "Herkules im Netz der Cleopatra" ist ein italienischer Sandalenfilm von Gianfranco Parolini aus dem Jahr 1961.
                Die Story dreht sich um den intriganten Stadtratgeber Warkalla, der Mila, die eigentliche Königin des Stadtstaats Sullam, stürzt und in einem unterirdischen Kerker gefangen hält. Allerdings macht ihm und seiner Frau Cleopatra, bald der sagenumwobene Herkules (im O - Ton Samson genannt) zu schaffen, der neben seiner enormen Muskelkraft auch noch übernatürliche Kräfte zu haben scheint, und sich, zum Leidwesen des neu ernannten Königs, auf die Seite der Rebellen stellt.
                In der Rolle des Herkules sehen wir Brad Harris, welcher übrigens eine sehr ähnliche Rolle im 2 Jahre später entstandenen "Samson - Befreier der Versklavten" innehat, und man hier hauptsächlich im Kampf sieht - meist leicht bekleidet, sodass die Muskeln des Bodybuilders auch ordentlich zur Geltung kommen.
                Des Weiteren hat sich Serge Gainsbourg für den Film gefunden, der als Bösewicht Warkalla wirklich gut zu überzeugen weiß, wobei er gar nicht mal so oft im Bild ist, da hätte man ihm meiner Ansicht nach schon noch eine etwas größere Rolle vergeben können.
                Die Kampfszenen kommen hier meines Erachtens nach leider nicht so toll rüber und können leicht enttarnt werden. Außerdem bleibt die Spannung manchmal schon arg auf der Strecke, da unser Herkules ja so und so alle Hindernisse sofort ohne Probleme bewältigt und er keiner Aufgabe mal nicht gewachsen wäre.
                Dennoch könnten Fans des Genres durchaus Gefallen an den Kampfszenen sowie an den Darstellern finden, weshalb es eine bedingte Empfehlung für "Herkules im Netz der Cleopatra" von mir gibt. Man sollte sich nur nicht von dem deutschen Titel irreführen lassen, denn mit Herkules und Cleopatra im herkömmlichen Sinne hat dieser Film im Grunde gar nichts am Hut. (-;

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                  Megalon22 23.11.2022, 15:10 Geändert 23.11.2022, 16:16

                  "Zwei Asse trumpfen auf" ist eine unterhaltsame 80er Jahre - Komödie mit den Kult - Akteuren Terence Hill und Bud Spencer, welche - wie so oft - für viel gute Laune und natürlich ausgiebige Prügeleinlagen sorgen.
                  Die Figuren sind hier allesamt völlig überzeichnet und keine davon auch nur ansatzweise ernst zu nehmen.
                  So machen unsere beiden Schatzsucher (Hill und Spencer) auf einer Südseeinsel Bekanntschaft mit einem schrulligen Eingeborenenstamm, bösen Seeräubern, welche noch klischeehafter gar nicht hätten sein können, sowie mit einem durchgeknallten Japaner, der trotzdem der Zweite Weltkrieg schon längst zu Ende ist, noch immer denkt, er befände sich im Krieg gegen Amerika, und unsere Hauptprotagonisten schon bei ihrer Ankunft auf der Insel im Visier hat.
                  Das Ganze gipfelt dann noch in einem durchaus spannenden Finale, obwohl der Film natürlich als reiner Klamauk zu sehen ist, der jetzt keine besonders gute und ausgefinkelte Story zu bieten hat, was er meiner Ansicht nach jetzt aber auch nicht unbedingt benötigt hätte.
                  Lässt man sich nämlich auf den dämlichen Humor des Films ein, wird man mit "Zwei Asse trumpfen auf" bestimmt jede Menge Spaß haben.

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                    Megalon22 20.11.2022, 12:17 Geändert 20.11.2022, 22:35

                    "When Animals Dream" ist ein dänisches Horror - Drama um eine junge Frau (Marie), die zusammen mit ihrem Vater und der an einer erstmals unbekannten Krankheit leidenden Mutter, ein sehr tristes Leben in einem abseits gelegenen Dorf an der Nordküste Dänemarks führt.
                    Auf ihrem Arbeitsplatz in einer Fischfabrik herrschen ziemlich raue Sitten und ihre Mitarbeiter machen ihr das Leben auch nicht gerade leicht.
                    Doch breitet sich plötzlich ein ungewöhnlich starker Haarwuchs an Marie` s Körper aus und sie scheint zudem ihre Beherrschung immer mehr zu verlieren...
                    Ein interessanter Film mit einer gelungenen, depressiven Atmosphäre, die zwar nicht "over the top" ist, aber durchaus funktioniert. Besonders das Finale auf dem Schiff kommt inszenatorisch wirklich ganz solide rüber.
                    Die Erzählweise ist ruhig, geht allerdings auch nicht zu sehr in den experimentellen Bereich und es kommen zwar nicht allzu viele, aber doch auch einige Dialoge vor und die Kamera ist ebenfalls als relativ konventionell zu bezeichnen.
                    Von der Umgebung bekommen wir leider nur recht wenig zu Gesicht, da sich der Großteil des Films im Inneren von Gebäuden abspielt. Ein bisschen mehr davon hätte ihm bestimmt nicht geschadet, ist aber Geschmackssache.
                    Alles in allem kann man "When Animals Dream" als Fan von düsteren Dramen mit Horrorelementen durchaus mal eine Chance geben, allerdings gibt es da in meinen Augen auch wesentlich stärkere Vertreter mit besseren Darstellern, mehr Highlights und einer noch stimmigeren Atmosphäre.
                    Fand zum Beispiel auch die Musik (wenn man das überhaupt so bezeichnen kann) sowie die Soundeffekte unpassend und viel zu laut im Vergleich zu den Dialogen. Damit wollte man den Film vermutlich künstlich noch bedrohlicher machen, was meiner Ansicht nach aber nur stört.

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                      Megalon22 19.11.2022, 11:29 Geändert 20.11.2022, 00:16

                      "Der gebrochene Pfeil" ist ein sehenswerter Westernklassiker und wohl auch einer der ersten Genrevertreter, der den amerikanischen Ureinwohner ohne jegliche Vorurteile und (rassistische) Klischees darstellt.
                      Die Handlung basiert auf wahren Begebenheiten und spielt sich in den 1870er Jahren ab, wo ein gewisser Tom Jeffords auf der Suche nach Gold, Bekanntschaft mit Prärieindianern macht, welche aus nachvollziehbaren Gründen nicht sonderlich gut auf die weißen Siedler zu sprechen sind.
                      Nach einigen Hürden befreundet er sich jedoch mit Cochise, dem Häuptling der Apachen, und versucht sich als Friedensvermittler zwischen Apachen und Weißen, was sich allerdings als kein leichtes Unterfangen herausstellt, da es auf beiden Seiten Leute gibt, die sich dem ganz vehement in den Weg stellen.
                      Der Film erzählt eine packende Geschichte, überzeugt mit guten Charakteren und hat zudem auch einigermaßen nennenswerte Darstellern in petto. Jeff Chandler, der sich im Western - Genre einen gewissen Namen gemacht hat, und hier für seine Rolle als Cochise sogar mit dem Oscar als bester Nebendarsteller ausgezeichnet worden ist, macht eine wirklich gute Figur her und spielt ausdrucksstark und überzeugend. Seine Performance hat mir sogar noch einen Ticken besser gefallen, als die von James Steward, der Tom Jefford aber ebenfalls gekonnt verkörpert.
                      Ähnlich wie bei vielen weiteren Filmen aus den 50ern, sind die Dialoge teilweise recht schnell und wirken manchmal etwas abgehackt, was mir jetzt nicht sonderlich viel ausgemacht hat, für den einen oder anderen aber vielleicht störend auffallen könnte.
                      Dennoch kann ich "Der gebrochene Pfeil" jedem Liebhaber von Western, aber auch Anderen, die mit älteren Filmen etwas anfangen können, empfehlen.
                      Die hervorragende Bildqualität der neu veröffentlichten Blu-ray steigert das Sehvergnügen auch noch mal um Einiges.

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                        Megalon22 16.11.2022, 16:22 Geändert 16.11.2022, 16:37
                        über Jigsaw

                        Mit "Jigsaw" hat man 2017 das mittlerweile schon recht ausgelutschte "Saw" - Franchise nach einer kürzeren Pause (warum auch immer) wiederaufleben lassen.
                        Vielleicht hätte man es besser bei den ersten drei Filmen belassen sollen, denn sind wir uns ehrlich, nach "Saw III" hat die Reihe nun wirklich keine Überflieger mehr hervorgebracht.
                        So ist auch dieser im Grunde nur ein weiterer Aufguss, der genau das selbe Handlungsmuster seiner Vorgängern aufweist - eine Gruppe von Leuten, die alle in ihrem Leben irgendetwas verbockt haben, finden sich angekettet in einem unbekannten Raum wieder und müssen dort auf sehr unangenehme Art und Weise für ihre Sünden büßen.
                        Zumindest hat man hier noch eine kleine Kriminalgeschichte mit eingebaut und kann ein bisschen rätseln, wer wohl der Nachahmungstäter sein wird, oder ob gar John Kramer von den Toten auferstanden ist und wieder sein Unwesen treibt. Aber das bringt halt auch nicht wahnsinnig viel frischen Wind in die Reihe.
                        Alles in allem ist "Jigsaw" kein schlechter Film, die Darsteller sind in Ordnung und auch wenn die Fallen jetzt nicht gerade die interessantesten sind, hat er schon einige spannende Momente parat. Allerdings bietet er auch nur sehr seichte Unterhaltung, vor allem wenn man bereits 7 sehr ähnliche Filme zuvor gesehen hat. (-;

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                          Megalon22 13.11.2022, 10:46 Geändert 14.11.2022, 22:30

                          "Mississippi Burning - Die Wurzel des Hasses" ist ein tolles Drama mit Willem Dafoe und Gene Hackman, welches in den 60er Jahren in den Südstaaten der USA spielt und den dort noch stark verankerten Rassismus vieler weißer Bürger behandelt.
                          Der Film basiert auf wahren Begebenheiten, so wurden am 21. Juni 1964 im Bundesstaat Mississippi tatsächlich drei Bürgerrechtler von Mitgliedern des Ku Klux Klans erbarmungslos ermordet.
                          Ein aufrüttelnder und spannender Film, der von guten Schauspielern getragen wird und eine interessante Thematik aufgreift, auch wenn er mich jetzt emotional nicht so mitgenommen hat. Da hätte ich mir noch mehr Figuren von der Opfergruppe mit einer bedeutenderen Rolle gewünscht, dann wäre der Film vielleicht noch mitreißender geworden.
                          Aber nichtsdestotrotz kann der Film 2 Stunden lang gut unterhalten und hat daher seine 7 Punkte auch redlich verdient.

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                            Megalon22 12.11.2022, 10:18 Geändert 12.11.2022, 10:27

                            "Death Smiles on a Murderer" stellt eine der ersten Regiearbeiten von Aristide Massaccesi (besser bekannt unter dem Pseudonym Joe D'Amato) dar, der hier einen wirklich sehenswerten übernatürlichen Horrorfilm mit leichtem Giallo - Einschlag abgeliefert hat. Dabei verliert er sich, im Gegensatz vielen seiner späteren Werke, in fast schon künstlerischen Kameraeinstellungen, wo zum Beispiel Personen von ganz unten gefilmt werden, und dadurch sehr groß und bedrohlich auf den Zuschauer wirken. Der Film ist überhaupt ziemlich ruhig erzählt und kommt streckenweise nur mit relativ langen Kamerafahrten, welche lediglich von einem tollen, sehr geheimnisvoll klingenden Soundtrack von Berto Pisano unterlegt sind, aus.
                            Wenn man sich die Darstellerriege von "Der Fluch der Bestie" ansieht, wird einem sofort Klaus Kinski ins Auge fallen, der hier allerdings nur eine mittelgroße Rolle innehat und ungefähr nach dem ersten Filmdrittel bereits abgemurkst wird, was für viele Kinski - Fans eine Enttäuschung sein kann. Auch ich hätte mir da mehr Screentime gewünscht, zumal seine Rolle nicht mal sehr bedeutend für die Handlung ist, was bei so einem Schauspieler sehr schade ist.
                            Dafür haben wir Ewa Aulin in der Hauptrolle, die sich ebenfalls sehen lassen kann und diese zuerst so unschuldig wirkende, aber irgendwie auch mysteriöse Greta von Holstein meiner Ansicht nach gekonnt verkörpert.
                            Somit ist "Death Smiles on a Murderer" jedenfalls ein sehr eigenwilliger Film, der bestimmt nicht jedem zusagt, für Genrefans aber definitiv interessant sein wird.
                            Man sollte sich zwar kein Meisterwerk erwarten und manchmal auch die Logik außenvor lassen, wer Joe D'Amato aber nur als miesen Schundfilmer abtut (zu dem er später ja auch wurde), kann sich hier ja mal ein etwas anderes Bild des in meinen Augen durchaus talentierten Regisseurs verschaffen.

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                            • Megalon22 10.11.2022, 17:19 Geändert 10.11.2022, 18:14

                              Tolle und umfangreiche Liste mit vielen unbekannten Filmtipps.
                              Ich mag das Genre ebenfalls und hab mir einige Titel gleich vorgemerkt.
                              "Die Außerirdischen erscheinen in Tokio" sieht ja sehr abgefahren aus, die "seesternartigen Außerirdischen" muss ich mir definitiv irgendwann zu Gemüte führen, Saasmann. (-;
                              Vielen Dank und LG.

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                                Megalon22 08.11.2022, 17:51 Geändert 08.11.2022, 21:13

                                "Scarface", der große Klassiker des Gangster - bzw. Mafiafilms von Brian De Palma und Al Pacino in der Hauptrolle des einerseits skru­pel­losen, in anderen Szenen aber fast schon wieder sympathischen Tony Montana, ist leider nicht so mein Fall.
                                Vorweg, Pacinos Schauspiel ist großartig. Er verleiht seiner Figur viel Charaktertiefe und passt wirklich hervorragend in seine Rolle.
                                Auch sonst haben sich einige weitere, durchaus prominente Darsteller für den Film gefunden, an deren Schauspiel es insgesamt betrachtet nichts auszusetzten gibt, und "Scarface" unter anderem wahrscheinlich auch zu einem so angesehenen, ja ikonischen Kultklassiker mit Auswirkungen auf die Popkultur, gemacht haben.
                                Ich persönlich bin allerdings dennoch nicht wirklich warm mit dem Streifen geworden und fand ihn spätestens ab der zweiten Filmhälfte nur noch zäh, langatmig und uninteressant von der Story her. Auch Al Pacino hat da nicht mehr viel geholfen, den Film wesentlich attraktiver für mich zu machen.
                                Somit hält sich meine Begeisterung für "Scarface" tatsächlich in Grenzen und kann persönlich den großen Hype um den Film nicht ganz nachvollziehen, auch wenn ich ihm seine definitiv vorhandenen Qualitäten nicht absprechen möchte. Die Filmmusik finde ich zum Beispiel auch gelungen und trägt in meinen Augen viel zur toll eingefangenen 80er Jahre - Atmosphäre des Films bei, was ich wiederum sehr schätze.

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                                  Megalon22 06.11.2022, 09:34 Geändert 06.11.2022, 09:46

                                  "Der Affe im Menschen" ist ein Tierhorrorstreifen von George Romero aus dem Jahr 1988, der auf dem Roman Monkey Shines von Michael Stewart basiert.
                                  Er handelt von Allan, einem Querschnittsgelähmten, der zur Hilfe ein unter die Intelligenz steigernde Drogen gesetztes Äffchen geschenkt bekommt. Mit der Zeit baut Allen telepathischen Kontakt mit dem Affen auf und dieser schreckt auch nicht davor zurück, Allan's Feinde kaltblütig zu meucheln.
                                  Der Film hat einen recht gemächlichen Handlungsaufbau, ist aber von Anfang an spannend und baut langsam eine bedrohliche Stimmung auf.
                                  Das Schauspiel ist durch und durch gelungen und die Dressur des (echten) Affen sehr bemerkenswert, da hat man sich wirklich viel Mühe gegeben. Lustigerweise sind die hier gezeigten Affen laut Wikipedia alle tatsächlich zur Hilfe von Gelähmten dressiert worden, was nebenbei noch ein ganz interessanter Fun Fact ist.
                                  Gegen Ende baut "Der Affe im Menschen" meiner Meinung nach allerdings ein bisschen ab und hätte auch etwas kürzer ausfallen können. Des Weiteren kommen dann noch einige Ungereimtheiten (zumindest in meinen Augen) dazu, weshalb ich ihn von den ursprünglich gedachten 7 Punkten auf 6,5 herabstufe.
                                  Aber nichtsdestotrotz kann der Film mit einer guten Handlung und niedlichen Äffchen überzeugen. Für absolute Tierliebhaber ist er vielleicht dennoch nicht zu empfehlen, da die Affen hier ja auch nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst werden, glücklicherweise aber nur im Film nicht.

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                                    Megalon22 05.11.2022, 08:41 Geändert 05.11.2022, 13:48

                                    „Karawane nach Zagora“ ist eine französisch - spanische Koproduktion von Edmond Agabra und Lex Barker in der Hauptrolle.
                                    Die Story dreht sich um Fred (Lex Barker), der sich in der Sahara auf die Suche nach dem sagenumwobenen Goldschatz der Suleika begibt, dort allerdings von bösen Ganoven, welche ebenfalls den Schatz im Sinn haben, gefährdet wird. Nebenher läuft noch eine Liebesgeschichte mit ihm und dem Eingeborenenmädchen Maleika, sowie mit der weißen Kaufmannstochter Suzanne, zwischen welchen er sich während des Films wohl noch entscheiden muss.
                                    Eine recht simple Handlung mit wenigen Highlights und kaum nennenswerter Action. Lex Barker macht seine Arbeit wie gewohnt ganz gut und der Film kann durchaus unterhalten, wenn man nicht mit hohen Erwartungen an ihn rangeht und sich einfach mal anderthalb Stunden lang berieseln lassen möchte.
                                    Allerdings hat er meiner Ansicht nach auch einige Längen zu bemängeln. Besonders die Liebeszenen sind zwar auch interessant, halten die Story manchmal aber schon arg auf.
                                    Alles in allem ist „Karawane nach Zagora“ definitiv kein Film, den man unbedingt gesehen haben sollte. Genrefans, die sich mit einer einfachen Handlung und tollen Wüstenaufnahmen, die auch tatsächlich in der Sahara gedreht worden sind, zufriedengeben, werden aber vermutlich dennoch nicht enttäuscht werden.

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                                      Megalon22 01.11.2022, 16:19 Geändert 01.11.2022, 16:25

                                      "Ich weiß was du letzten Sommer getan hast" ist ein Slasherfilm aus den 90ern mit einer recht klischeehaften und nicht besonders einfallsreichen Story über eine Gruppe von Jugendlichen, welche unbewusst einen Mann überfährt, dies totschweigt und ein Jahr später von einem Killer in Öljacke aufgelauert wird.
                                      Auch wenn der Film ganz klar von "Scream" und anderen populären Serienkillerfilmen der 80er und 90er beeinflusst ist, kann er meiner Ansicht nach mit einer intensiven Atmosphäre und einigen tollen Einfällen, wenn es darum geht, Horror und Grusel zu erzeugen, punkten und kommt nebenher noch mit einer spannenden Krimihandlung daher. Ich finde es auch toll, dass man es hier geschafft hat, ohne viel Blut und Splatter, den Horror auf subtiler Ebene rüberzubringen, was in meinen Augen wirklich sehr gut gelingt.
                                      Zudem ist die Location ganz interessant gewählt und das Finale, welches dann auf einem Schiff im offenen Meer spielt, finde ich sehr beklemmend inszeniert und mal eine ganz innovative Idee für einen Slasher.
                                      Somit ist "Ich weiß was du letzten Sommer getan hast" jedenfalls ein Film, der aus der Masse der unzähligen amerikanischen Slasher - Produktionen heraussticht und für Fans des Genres zu empfehlen ist, trotzdem ich ihm die eine oder andere Länge nicht ganz absprechen kann.

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                                        Megalon22 31.10.2022, 16:15 Geändert 01.11.2022, 16:45

                                        Kommentar mit Spoilern!
                                        "The Hatching" ist ein finnischer Psychohorrorfilm mit Coming of Age - sowie Bodyhorroranleihen, der das Langfilmdebut der Regisseurin Hanna Bergholm darstellt.
                                        Er handelt von Tinja, einem 12-jährigen Mädchen, das eines Tages im Wald ein Vogelei findet und es zu sich mit nach Hause nimmt. Mit der Zeit wird dieses dann immer größer, bis daraus eine Kreatur schlüpft, welche übrigens mit praktischen Effekten dargestellt worden ist und anfangs mit seinen übergroßen Augen sogar noch ganz niedlich aussehen könnte.
                                        Mit der Zeit nimmt diese Kreatur allerdings immer menschlichere Züge an und gleicht irgendwann eins zu eins unserer Tinja, fällt aber durch äußerst aggressives Verhalten und bald auch gewaltsame Taten auf...

                                        Der Film zeichnet sich durch seine spannende Erzählweise und im weiteren Verlauf wirklich unheimlichen und verstörenden Szenen aus, was "The Hatching" zu einen sehenswerten Genrebeitrag macht.
                                        Mit der Influencer - Mutter, die ihre Tochter auf Biegen und Brechen zu einer Spitzensportlerin machen möchte, und sie ständig unter starken Leistungsruck setzt, wenn sie eine Übung mal nicht sofort beherrscht, hat man zudem noch ein wenig Sozialkritik miteingebracht, was dann die wohl gespaltene Persönlichkeit (so habe ich das zumindest ausgelegt) der sonst so "braven" Tinja, die sich bereitwillig alles von ihrer Mutter gefallen lässt, erklärt.
                                        Alles in allem ist "The Hatching" in meinen Augen ein durchaus überzeugender Film, der von den Schauspielern und der Charakterzeichnung her vielleicht noch etwas runder hätte sein können, aber insgesamt betrachtet definitiv einen Blick wert ist und außerdem noch zum Nachdenken anregt.

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                                          Megalon22 30.10.2022, 10:19 Geändert 30.10.2022, 13:37

                                          Mit "Armee im Schatten" verschafft einem Regisseur Jean-Pierre Melville, der seinerzeit selbst im Wiederstand gegen das NS-Regime tätig war, einen anschaulichen und wohl auch sehr realistischen Einblick in die Arbeit der französischen Résistance während des Zweiten Weltkriegs.
                                          Dabei zeigt der Film, welchen Gefahren die Widerstandstruppen immer und überall ausgesetzt waren und die Gestapo mit ihren Gefangenen mit fiesen Foltermethoden versucht hat, so viele Namen wie möglich und natürlich die Pläne der Résistance von ihnen zu erfahren.
                                          Allerdings wird hier, anders als in vielen Hollywoodproduktionen, überhaupt nichts glorifiziert, sondern alles aus einem sehr distanzierten Blickwinkel betrachtet. So sieht man zum Beispiel auch, wie schonungslos Mitglieder der Résistance mit Kollaborateuren umgehen. Besonders als dann am Schluss Mathilde, die von der Gestapo gezwungen wurde, Namen ihrer Bewegung zu nennen, da sonst ihre Tochter in ein Lager deportiert und dort prostituiert worden wäre, von ihnen einfach erschossen wird, hat das schon einen üblen Beigeschmack, auch wenn ihre Mörder der Überzeugung sind, dass sie das sogar selbst so gewollt hätte und das vermutlich für ihren Job auch notwendig war. Waren nun mal sehr harte Zeiten für alle Beteiligten damals.
                                          Die Besetzung in "Armee im Schatten" ist mit Lino Ventura, Simone Signoret, Jean-Pierre Cassel und noch vielen weiteren bekannten Gesichtern, recht prominent, das Schauspiel minimalistisch, was in meinen Augen aber hervorragend zu dem sachlichen Stil des Films passt.
                                          Alles in allem kann ich somit eine klare Empfehlung für alle, die mal einen richtig guten Einblick in das Leben und den Alltag der Résistance sehen möchten, aussprechen. Der Film verzichtet weitestgehend auf Action und spannend wird es erst so ab dem letzten Filmdrittel, besticht aber durchgehend mit seiner realistischen Atmosphäre und einem tollen Schauspiel.

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                                            Megalon22 29.10.2022, 10:52 Geändert 29.10.2022, 11:49

                                            "The Clone - Schlüssel zur Unsterblichkeit" ist ein sehenswertes Science-Fiction - Drama aus Südkorea mit einer bewegenden Geschichte um einen, im Zuge eines geheimen wissenschaftlichen Experiments erschaffenen, geklonten Menschen, der unsterblich ist und mit welchem man mithilfe von operativen Eingriffen wohl auch selbst die Unsterblichkeit erlangen könnte.
                                            Wie man sich denken kann, haben es daher so einige auf ihn abgesehen und Min Gi-heon, ein ehemaliger Geheimdienstagent, der an einer tödlichen Krankheit leidet und auf unseren Klon angewiesen ist, hat erstmal die Aufgabe, ihn sicher dorthin zurückzubringen, wo man ihn erschaffen und großgezogen hat. Währenddessen merkt Min Gi-heon jedoch immer mehr, dass der Klon Gefühle sowie einen eigen Willen hat und wohl auch stark an seiner Unsterblichkeit und dass er nicht als eigenständiger Mensch, sondern ständig nur als ein Versuchsobjekt behandelt wird, leidet. Dabei kommt es zwischen den beiden zu fast schon philosophischen Gesprächen über Leben und Tod und was Unsterblichkeit überhaupt bedeutet, was ich recht interessant fand und anfangs noch gar nicht so erwartet hätte.
                                            Außerdem kann der Film durchaus auch schauspielerisch überzeugen. Park Bo-gum stellt den Klon Seo Bok wirklich sehr gut und ganz ohne dem typischen asiatische Overacting dar, aber auch an Gong Yoo´s (Min Gi-heon) Job gibts da definitiv nichts auszusetzen.
                                            Das einzige, was man dem Film ankreiden kann, ist das in meinen Augen völlig übertriebenen CGI - Gewitter am Ende. Das passt überhaupt nicht zu der sonst eher ruhigen Dramahandlung des restlichen Films. Zudem habe ich auch nicht immer alle Wendungen im Film so ganz nachvollziehen können, was aber auch an mir liegen kann und welche sich bei einer zweiten Sichtung vielleicht klären würden.
                                            Dennoch kann ich "The Clone - Schlüssel zur Unsterblichkeit" als koreanisches SF-Drama definitiv weiterempfehlen. Wer einen Actionfilm erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden, da wir bis auf den Schluss nur sehr vereinzelt Actioneinlagen haben und das Hauptaugenmerk des Films ganz klar auf die dramatische Geschichte und die Charaktere gelegt worden ist.

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                                              Megalon22 27.10.2022, 14:21 Geändert 27.10.2022, 19:01

                                              "Irreversibel" ist ein französisches Arthaus - Drama von Gaspar Noé und der großartig spielenden Monica Bellucci in der Hauptrolle. Der Film zeichnet sich durch seine Rückwärtserzählweise aus, was sich trotz meiner leichten Skepsis am Anfang, als sehr passend erwiesen hat. Die Handlung wird dadurch auch in keinster Weise weniger interessant, da man ja im Verlauf des Films nach und nach immer mehr Einzelheit erfährt, wie es letztendlich zu dem schonungslosen Racheakt, mit welchem wir gleich zu Beginn konfrontiert werden und uns noch überhaupt nicht auskennen, gekommen ist.
                                              Die Kameraführung in "Irreversibel" ist ebenfalls als bemerkenswert zu bezeichnen. Während sie am Anfang noch extrem schnell und hektisch, für meinen persönlichen Geschmack stellenweise sogar etwas zu viel des Guten, daherkommt, wird sie mit der Zeit immer ruhiger und kommt mit äußerst wenigen Schnitten aus. Das macht auch die recht kontrovers diskutierte Vergewaltigungsszene, bei welcher seinerzeit wohl jede Menge Kinobesucher den Saal empört verlassen haben, noch mal eine Stufe unangenehmer, da die Kamera auf die bestimmt an die fünf Minuten andauernde Vergewaltigung voll draufhält und nie wegblendet.
                                              Neben Monica Bellucci sind hier unter anderem noch Vincent Cassel, der damals sogar mit Bellucci verheiratet war, und Albert Dupontel vertreten, deren Schauspiel ich ebenfalls nur loben kann.
                                              Somit ist "Irreversibel" aufgrund der experimentellen Kameraführung und auch seiner Erzählweise von hinten nach vorne sicher nicht jedermanns Sache, hat mich aber gerade auch deshalb die ganze Zeit in seinen Bann gezogen. Der Film fühlt sich an, wie ein Albtraum, der einen so schnell nicht mehr loslässt. Von mir gibt es jedenfalls eine klare Empfehlung an alle, die mit arthousiger Kost etwas anfangen können.

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                                                Megalon22 26.10.2022, 15:07 Geändert 26.10.2022, 18:25

                                                Im Fahrwasser des Erfolgs von "Witchfinder General" und "Mark of the Devil" erschien 1971 der dritte große Hexenfilm der damaligen Zeit unter dem deutschen Titel "In den Krallen des Hexenjägers", der etwas passendere Originaltitel lautet "The Blood on Satan's Claw".
                                                Im Gegensatz zu den beiden vorher genannten Genrevertretern, existiert in diesem Film eine diabolische Macht, welcher die Jugendlichen eines kleinen ländlichen Dorfes verfallen, tatsächlich und ist keine reine Erfindung der Inquisition, um grausame Folterungen und Morde an vermeintlichen Hexen rechtzufertigen. Dabei spitzt sich die Lage in diesem, von der Außenwelt abgeschotteten Dorf immer weiter zu und es kommt bald zu rituellen Morden der jungen Satansanbetern, sowie auch zu einer Vergewaltigungsszene, die von der Inszenierung her sogar unerwartet derb ausgefallen ist.
                                                Der Film kann mit einer dichten und spannenden Atmosphäre und größtenteils wirklich überzeugenden Darstellern, darunter auch Patrick Wymark und Linda Hayden, die unsere vom Satan besessene Hauptantagonistin mit viel Ausdruck und Liebe darstellt, bestechen.
                                                Auch wenn die Story jetzt vielleicht nicht die einfallsreichste ist, hat mir die Umsetzung und der Handlungsaufbau, der noch recht unspektakulär beginnt, dann aber immer spannender und interessanter wird, gut gefallen.
                                                Leider hat mir die Auflösung nicht so sehr zugesagt. Das ging mir alles irgendwie zu einfach und zu schnell. Da hätte man sich definitiv noch was Besseres einfallen lassen können, vielleicht noch einen kleinen Twist um das alles etwas aufregender zu gestalten.
                                                Aber alles in allem ist "In den Krallen des Hexenjägers" zwar kein Meisterstück in meinen Augen, für Genrefans jedoch sicher kein Fehlgriff.

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                                                  Megalon22 25.10.2022, 14:31 Geändert 25.10.2022, 14:40

                                                  "The Death Warmed Up" ist eine Low - Budget Produktion aus Neuseeland mit einer recht konfusen Mad Scientist - und im späteren Verlauf auch Rachestory, die mich weitestgehend kaltgelassen und gelangweilt hat.
                                                  Nachdem man sich ungefähr eine Dreiviertelstunde lang durch irgendwelche lächerlichen Dialoge und Blödeleien unserer Hauptfiguren gekämpft hat, sind die Schnitte während des doch recht actiongeladenen letzten Filmdrittels dann viel zu schnell und manche Szenen oft so dunkel gehalten, dass man einiges gar nicht mehr erkennen kann.
                                                  In einer durchaus gelungenen Szene (für mich sogar das Highlight des Films) in einem unterirdischen Tunnelsystem, wo alles dunkel ist und man nur das Licht der Taschenlampen unserer Protagonisten sieht, hat das als Stilmittel zugegebenermaßen zwar ganz gut funktioniert und dadurch ein Gefühl der Nähe zum Geschehen erzeugt, ansonsten hätte eine etwas hellere Farbgebung aber definitiv nicht gestört.
                                                  Die Schauspieler sind okay, verleihen ihren Filmcharakteren meiner Ansicht nach aber überhaupt keine Figurenzeichnung und es interessiert einen kaum, was mit ihnen passiert oder wie der Film wohl ausgeht.
                                                  Alles in allem bleibt "Death Warmed Up", der auch unter dem Alternativtitel "Robot Maniac" bekannt ist, ein in meinen Augen uninteressanter, sowie langweiliger Zombieaufguss, der nur wenig Unterhaltungswert bietet.
                                                  Auch Trash - Fans werden nur wenig Freude an dem Film haben, da man ihm sein geringes Budget zwar ansieht, er aber bis auf das vielleicht etwas merkwürdige Zombie Make - up, auch nicht durch irgendwelche unfreiwillig komischen oder besonders abgefahrenen Ideen überzeugen kann.

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                                                    Megalon22 22.10.2022, 09:02 Geändert 23.10.2022, 10:01

                                                    "Im Todesgriff der roten Maske" ist ein britischer Horrorfilm nach The "Oblong Box", einer Erzählung von Edgar Allan Poe, wobei man sich wohl nicht so genau an die Originalgeschichte gehalten und vieles verändert hat.
                                                    Die Handlung ist hier überhaupt etwas verworren und manche Entscheidungen der Figuren sind sehr seltsam. Mit den Erwartungen an einen durch und durch gut durchdachten, logischen Film sollte man bei "Im Todesgriff der roten Maske" sowieso lieber nicht rangehen, auch wenn die Grundidee und auch der kleine Twist am Ende gar nicht mal so schlecht rüberkommen.
                                                    Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass der Film für sein Erscheinungsjahr 1969 ungewöhnlich blutig daherkommt. Klar, die Effekte sind alle sehr schlecht gealtert, müssen für die Kinobesucher damals aber schon nicht zum Alltag gehört haben. Meines Erachtens hat man hier mit dem Mörder mit Maske auch schon einiges vom typischen Slasher - Genre, das ja erst so in den 70ern mit "Halloween", und zuvor mit dem etwas unbekannteren, aber nicht minder bedeutsamen "Black Christmas" ins Leben gerufen wurde, vorweggenommen. Einige Mordszen sind sogar ganz spannend inszeniert und können durchaus auch heute noch für seichten Horror sorgen.
                                                    Außerdem könnte der Film wegen der Schauspieler für den einen oder anderen von Interesse sein. So haben wir hier neben Vincent Price auch Christopher Lee in einer größeren Rolle, deren Schauspiel das sonst nur recht mittelprächtige Werk deutlich aufwertet und für Fans dieser alten britischen Gruselfilme sehenswert macht. Allerdings gibt es in diesem Bereich meiner Ansicht nach auch wesentlich besseres, weshalb der Film wohl ausschließlich für Genrekenner interessant sein wird.

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