Megalon22 - Kommentare

Alle Kommentare von Megalon22

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    Megalon22 29.05.2023, 00:43 Geändert 29.05.2023, 01:04

    "Jungen der Gewalt", mit dem etwas unpassenden Beititel "Note 7", bei welchem man eher an Highschoolhorrorfilme wie "Die Klasse von 1984" denkt, ist ein früher italienischer Poliziotteschi, der durchaus unterhalten kann. Ein Kommissar deckt den Fall über den Mord und der Vergewaltigung von Schülern, die wohl mehr oder weniger in ihrer Vergangenheit alle schon Dreck am Stecken hatten, an deren Lehrerin auf. Bei dem Verhör an den einzelnen Schülern, neigt der Kommissar auch immer wieder zu unkorrekten Ausrastern, die oft unfreiwillig lustig wirken. Spätestens, als er welche als "Hurensöhne" oder ähnliches beschimpft, konnte ich mir das Lachen nicht mehr ganz verkneifen. Das kann ich doch in diesem Amt nicht bringen.^^
    Aber gut, insgesamt betrachtet haben wir hier schon einen ernstzunehmenden Krimi vor uns. Kein besonders herausragender Streifen, aber für Fans des Genres ist dieser eher unbekannte Polizeifilm durchaus eine Entdeckung wert. Bei der Auflösung darf man sich halt keinen großen Clou mehr erwarten, die war eher unspektakulär.

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      Megalon22 28.05.2023, 01:12 Geändert 29.05.2023, 23:53

      Auf Prison Island steht das gefürchteste Frauengefängnis der Welt. Die Festung, in der viele unschuldige Damen festsitzen, ist im Norden von wildem Urwald, in dem lauter giftige Tiere lauern, und auf der Südseite der Insel von einer steilen Felsküste begrenzt, sodass es selbst ein schwieriges Unterfangen ist, lebend bis zur Küste zu gelangen - geschweige denn, mit einem Boot von dieser durch das weite Meer zu fliehen.
      Der einzige Hoffnungsschimmer steckt in einer jungen Frau aus Deutschland, deren wohl sehr reiche Vater einen Trupp organiesiert, der sie aus diesen schmutzigen Kerkern, wo Frauen zur Befriedigung und Belustigung der Leiterin unvorstellbare Qualen durchleiden müssen, befreien soll.
      Das Ganze ist eigentlich eine ziemlich gute Idee, die Potential für einen spannenden Gefängnisfilm hätte. Bei "Flucht von der Todesinsel" hapert es halt an der Umsetzung schon massiv. Wer schon mal etwas von Andreas Bethmann (ist der einzige Film von ihm, den ich bisher kenne) gehört hat, weiß, dass er für sehr günstig produzierte Streifen steht, die oft auch mit nackten Tatsachen und sexualisierter Gewalt nicht geizen. Hier wurde ziemlich am Anfang des Films (noch bevor wir uns überhaupt auf Prison Island befinden) sogar eine Hardcoresequenz eingebaut, in der eine Frau zum Oralverkehr mit einem Mann gezwungen wird - komplett unnötige Scheiße halt, die hier Null verloren hat. Ansonsten bekommt man aber auch auf der Insel ziemlich menschenverachtende Grausamkeiten sexueller Natur zu Gesicht, die zwar keine Hardcore - Pornographie enthalten, aber im klassischen Sexploitation - Style, süffisant ausgekostet wurden.
      Die Schauspieler sind alle ziemliche Amateure und spielen oft auch einfach lustlos. Selbst wenn im Film Freunde von jemandem sterben, wird das vom Gegenüber scheinbar ohne jegliche Bestürzung aufgenommen, wenn darüber mal ganz ausdruckslos "scheiße" gesagt wird, ist das anscheinend schon das höchste der Gefühle. Lediglich die sadistische Leiterin hatte ein Wenig Charisma.
      Immerhin wegen der paar ganz netten Effekte am Schluss, wo das Gefängnis zum Einsturz gebracht wird, sowie einiger extremer Goreszenen, die mich in ihrer Machart überzeugt haben, kann ich den Streifen noch mit wackeligen 2 Punkten bewerten. Besonders die Zahnreiß - Szene war wirklich sehr schmerzhaft anzusehen (für mich tatsächlich eine der schlimmsten, die ich kenne). Die Kamera hält da wirklich voll drauf, das hätte ich so mit dieser Konsequenz nicht erwartet. Naja, hatte ja auch Ittenbach die Finger im Spiel, soweit ich weiß.

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        Megalon22 27.05.2023, 23:41 Geändert 27.05.2023, 23:48

        Ein würdiger Abschluss der bekannten Actionfilmreihe, der sich auch wirklich noch lohnt. Während wir Rambo meist als Kriegshelden und Kämpfer in oft exotischen Gebieten kennen, spielt sich "Last Blood" im schmutzigen Verbrechermilieu Mexikos ab, wo junge Frauen zur Prostitution gezwungen und von ihren Freiern vergewaltigt und schwerst misshandelt werden. Ich finde, diese neue Prämisse war jetzt mal ganz erfrischend und definitiv nicht wieder der selbe Einheitsbrei, den wir schon von den drei vorherigen Filmen kennen (Teil 1 zähle ich bewusst nicht dazu, da der ja auch etwas anders gestrickt war).
        John Rambo's Rachefeldzug ist hier auch sehr glaubhaft und nachvollziehbar, da ja hier eine gute Bekannte von Rambo, die von ihm wie seine eigene Tochter großgezogen wurde, betroffen ist. Als es Rambo schafft, diese aus den dreckigen Fängen der Mexikaner zu befreien, stirbt sie nämlich an den Folgen ihrer Pein noch im Auto am Heimweg. Das Ganze war emotional sehr aufwühlend in Szene gesetzt, denn während ihres Todes, erzählt ihr Rambo noch etwas über seine Zuneigung zu ihr, und macht ihr Hoffnungen, dass nun alles gut werden würde. Da kann man dann seinen Groll, den er gegen die Perversen hegen muss, die schuld an allem sind, gut mitfühlen. Viel stärker als bei "John Rambo", wo einfach unzählige Leute, die einem zu einem Großteil nichts sagen, mit einer Maschinenpistole kaltgemacht werden.
        Vor allem der Schluss war auch noch richtig stark, wenn auch sehr traurig.

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          Megalon22 26.05.2023, 23:04 Geändert 26.05.2023, 23:12

          Beim vierten Eintrag der Rambo - Reihe ist die Kacke endgültig am Dampfen. Rambo verschlägt es diesmal in die Tiefen des thailändischen Dschungels, wo er in den Wirren des Bürgerkrieges, an der Rettung einiger Friedensboten, die von sadistischen Kriegstreibern gefangen wurden, beteiligt ist. Am Schluss ergibt sich wieder einmal eine wahnsinnige Schießerei, die diesmal alles von der Filmreihe bisher dagewesene, absolut in den Schatten stellt. Bestimmt an die 20 Minuten wird da durchgeballert, das Blut spritzt nur so durch die Gegend und färbt den Boden des Urwalds mit rotem Lebenssaft. Selbst vor Kindern wird hier kein Halt gemacht.
          Kein Wunder, dass der Streifen bei der FSK keine Chancen hatte, nach Definition müsste er eigentlich beschlagnahmt worden sein, mal davon abgesehen, dass ich von Beschlagnahmungen von Filmen generell nicht viel halte.
          So, aber hat "John Rambo" jetzt abgesehen von den Gewaltszenen überhaupt noch etwas mehrwertiges zu bieten? Die Antwort lautet ja, wenn auch die Qualität der vorherigen Teile meiner Meinung nach nicht mehr ganz eingehalten werden konnte. Es war mir dann doch zu sehr auf die blutigen Ballerszenen fokussiert, bei der Action wäre auch mehr Kreativität und innovativere Einfälle gefragt gewesen.
          Dennoch kann man sich als Stallone - Fan, der übrigens auch die Regie übernommen hat, diesen blutigen und überaus gewaltverherrlichenden Trip schon mal leisten.

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            Megalon22 24.05.2023, 23:57 Geändert 25.05.2023, 00:06

            Meinen ersten Kontakt mit dem umstrittenen japanischen Regisseur Takashi Miike habe ich nun mit "Audition" hinter mir.
            Also gut, ich musste diesen Streifen jetzt erst mal auf mich sacken lassen, da viele Zusammenhänge und Metaphern hier einem doch nicht einfach mit dem Holzhammer ins Gesicht geprügelt werden, sondern auch die Gehirnzellen ein Wenig in Anspruch nehmen.
            Wir haben hier ein ziemlich anspruchsvolles Werk vor uns, das auf sehr viele Missstände in Japan hinweist - die Vereinsamung vieler japanischer Männer, die sozialen Stellung von Frauen und vor allem auch Missbrauch und Gewalt an Kindern, sind zentrale Themen in diesem Drama mit starkem Horror - und Folterfilmeinschlag. Was mir das Ende sagen will, habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden. Der ganze Erzählstill wurde mir dann auch viel zu verworren, eine Grundaussage konnte ich für mich aus dem Ganzen leider nicht ziehen.
            Naja, in der Handlung begleiten wir halt einen eigentlich ganz sympathischen Japaner, dessen Frau verstorben ist, und sich nun nach einer neuen Freundin umsieht. Dazu veranstaltet ein Kumpel von ihm ein Fake - Casting zu einem Film, bei dem sich mehrere junge Frauen vorstellen, von welchen er sich eine aussuchen soll, die als zukünftige Partnerin in Frage käme. Natürlich ist diese ganze Aktion von Außen betrachtet moralisch nicht ganz zu befürworten, jedoch schien sich daraus eine große Liebe zu der sehr zurückhaltenden und in ihrer Weltanschauung recht pessimistischen Asami entwickelt zu haben. Zumindest wirkt es auf den ersten Blick so, denn die Verhaltensweise dieser hübschen Asami wird immer rätselhafter...
            Ohne weiteres Geschwafel bleibt zu sagen, dass es für mich zuerst zwar schwer war, in den Film "Audition" reinzufinden, mich Miike ab einer gewissen Zeit aber durchaus mit seiner sehr ruhigen, aber nicht uninteressanten Erzählung in seinen Bann zu ziehen vermochte. Nur am Ende bin ich dann halt, wie schon erwähnt, ausgestiegen.
            Mit den verstörenden Foltereskapaden, welche dem Regisseur ja eigentlich diesen Bekanntheitsgrad verschafft haben, hat man sich hier wirklich sehr viel Zeit gelassen (beinahe die ersten anderthalbstunden Stunden siehst du diesbezüglich noch gar nichts). Dafür geht dann halt so richtig die Post ab, was für mach einen bestimmt schon zu viel des Guten sein wird. Ich bin da schon etwas abgehärtet und hatte keine großen Probleme beim Anschauen, trotzdem war es nicht ohne.

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              Megalon22 23.05.2023, 23:05 Geändert 23.05.2023, 23:14

              Nun hab ich mich auch endlich diese überdimensionalen Maden, die sich einen Weg aus dem Erdreich, direkt in die Garage des neulich in den Polizeidienst eingetretenen Danny, der wohl in einer ordentlichen Krise steckt, da ihn seine Freundin verlassen hat, bahnen.
              Die starke negative Resonanz, die dieser kleine Wurmhorror weitestgehend erfahren hat, ließ mich schon hart an der Qualität desselben zweifeln. Und ja, was soll ich sagen, ich hätte hier wirklich gerne, zumindest eine Bewertung rund um die 5 Punkte springen lassen wollen, aber es ist halt wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Der Hauptcharakter Danny, den wir zu 80% des Films, in der bereits erwähnten Garage bei seinem Überlebenskampf mit den Riesenwürmern begleiten, bleibt farblos und hat kaum Alleinstellungsmerkmale oder charakterliche Tiefe. Das Ganze ist ziemlich spannungsarm und erst zum Schluss kommt die Bedrohung beim Zuschauer so ein kleines Bisschen an.
              Es wäre auch wünschenswert gewesen, wenn wir vielleicht öfter mal andere Locations zu Gesicht bekommen hätten, ständig nur diese Garage wurde mit der Zeit einfach langweilig. Man kann zwar schon so ein Kammerspiel mit einer Bedrohung (in diesem Fall eben mit besagten Killerwürmern) machen, aber dazu war alles einfach zu schwach und unspannend in Szene gesetzt. Das Einzige, was ich an dieser Stelle noch positiv erwähnt lassen möchte, sind die Würmer an sich. Diese wurden in meinen Augen nämlich gar nicht mal so übel animiert und sehen auch schon schön ekelhaft aus. Vor allem eine Szene, in der Danny in eines dieser delikaten Kriechtiere hineinbeißt, um es abzuwehren, hat schon... sehr lecker ausgeschaut...Das muss man dem Streifen lassen.

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                Megalon22 22.05.2023, 22:49 Geändert 22.05.2023, 23:56

                "TRASHMOB - 2"
                Jetzt hab ich dieses 60er Jahre - Endzeit/ SF- Filmchen für dieses Format also auch zum ersten Mal über mich ergehen lassen dürfen, vielen Dank erstmals für die Einladung, an dieser elitären Trashmob - Aktion teilzuhaben. ^^
                Nun gut, was soll ich jetzt zu diesem Streifen noch schreiben - ich wurde hier tatsächlich im positiven Sinne überrascht. Der schon mal herrlich reißerische deutsche Filmtitel "Mutan - Bestien gegen Roboter", der dann doch ein klitzekleines Bisschen vom einfachen englischen Originaltitel "The Time Travellers" abgewandelt wurde, lässt schon mal auf klassische B - Movie - Unterhaltung aus älteren Tagen hoffen, und die wird dem geneigten Zuschauer auch definitiv geboten.
                Die Story dreht sich um eine Handvoll Wissenschaftler, die mittels eines Zeitportals in eine, zunächst noch unbekannte, Zukunft reist. Dort wurde die Erde aufgrund eines schrecklichen Atomkrieges weitestgehend vernichtet und die meisten Menschen mutierten zu besagten "Mutan - Bestien", die sich wohl zurückentwickelt haben, und wie wilde Tiere leben.
                Zumindest konnten sich noch ein paar wenige Personen vor jener schrecklichen Katastrophe retten, und an dem Bau eines Raumschiffs, welches sie auf einen fernen, noch bewohnbaren Planeten eines anderen Solarsystems bringen soll, arbeiten. Zu diesen letzten Überlebenden treffen auch unsere Wisschenschaftler, doch die Mutanten sind drauf und dran, das Vorhaben unserer letzten Überbleibsel zunichte zu machen.
                Im Großen und Ganzen kann man mit diesem Streifen definitiv seinen Spaß haben, es wird eine einfallsreiche, interessante und zumindest gegen Schluss auch relativ spannende Endzeitstory erzählt, die mit der knallig bunten Farbgestaltung und zum Beispiel auch den ganzen technischen Geräten, die eher wie Kindespielzeug aussehen, mit Trash, aber auch dem Charme, den viele dieser alten Genreproduktionen für mich so ansprechend machen, verbunden ist.
                Auch das kleine Verwirrspiel am Ende hat bei mir gezündet und auch noch für kleine Spannungsmomente gesorgt.
                In keinen Belangen ein bestens ausgeklügeltes Meisterwerk, aber für Fans definitiv eine Sichtung wert.

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                  Megalon22 21.05.2023, 23:54 Geändert 21.05.2023, 23:57

                  Low Budget - Tierhorrorstreifen aus den 80ern, der für einen geselligen Filmabend zum Gruseln, aber vielleicht auch, um sich über ein paar schräge Einfälle, wie zum Beispiel den Kampf zwischen einem Mann mit schlechter Bärenmaske (den titelgebenden Berserker) und einem echten Bären, lustig zu machen, recht unterhaltsam sein kann.
                  Man muss "Berserker" ja lassen, dass er es durchaus vermag, eine ziemlich unheimliche Waldatmosphäre zu erzeugen, diesbezüglich kann der Film in meinen Augen ohne Weiteres auch mit dem grandiosen Klassiker "Freitag der 13" mithalten. Wer selbst schon mal die Nacht im Wald in einem Zelt verbracht hat, kann sich hier auch sehr gut in die Filmcharaktere hineinversetzen. Jetzt mal vom Berserker abgesehen, der klar eine Legende ist, kann einem so ein Braunbär ja tatsächlich auch in unseren Gefilden begegnen - wenn die Wahrscheinlichkeit auch gegen Null geht und es natürlich bekloppt wäre, eine Sorge, die man beim Zelten haben kann.
                  Leider muss man im Fall vom Film "Berserker" aber die Schauspieler, die halt gerade nur ausreichend für so einen B - Streifen sind, sowie die in manchen Fällen recht unprofessionelle Inszenierung, bemängeln. Die Bärenangriffe sind natürlich nie in ihrer vollen Pracht zu bewundern, man sieht meist nur irgendeine Pranke, und das Gesicht des Opfers, dass plötzlich blutig gekratzt wird. Das Ganze wurde einfach geschissen getrickst, da hätte man lieber einfach nichts gezeigt, und sich ausschließlich auf Geräuschkulissen verlassen - höchstens nach dem Angriff evtl. noch einen Shot von der blutverschmierten Leiche zeigen.
                  Alles in allem ist "Berserker" aber durchaus für Genrefans eine Chance wert, wenn man Trash gut abkann, und vielleicht von der Atmosphäre her mal wieder etwas in der Art des ersten "Freitag der 13." von 1980 sehen will. Von mir eine Empfehlung mit Vorbehalt.

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                    Megalon22 21.05.2023, 00:22 Geändert 21.05.2023, 00:44

                    Extrem atmosphärischer Psychohorrorthriller um eine Filmschauspielerin (gespielt von Mary Steenburgen), die nach einem Casting dazu eingeladen wird, in einem luxuriösen Landhaus, inmitten eines Waldes weitab der Zivilisation, ihre Schauspielkünste vor dem Regisseur noch mal zu beweisen.
                    Dort angekommen, begrüßen sie schon zwei dubiose ältere Herren, die ihr schon mal einen äußerst merkwürdigen Empfang bereiten. Spätestens, als sie bemerkt, dass ihr Pass und Kreditkarte heimlich genommen wurden, und auch der Telefonanschluss abgetrennt ist, weiß sie, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
                    Doch wie kann sie diesem elendigen Alptraum entrinnen? Es ist mitten im Winter, draußen tobt gerade ein starker Schneesturm, und umgeben ist das Haus nur von Wald, weiter nichts.
                    Der Film überzeugt durch seine sehr intensive und beklemmende Atmosphäre, die für mich tatsächlich auch gewisserweise den Touch von so älteren britischen Horrorklassikern (wie von den Hammer und Amicus - Studios) hatte. Die Aussichtslosigkeit unserer Hauptprotagonistin kommt hier wirklich extrem stark rüber, auch schauspielerisch konnte Steenburgen sehr viel reißen (übrigens kleiner Spoiler - es wird im Verlauf nicht nur bei einer Rolle bleiben). Besonders aber das Schauspiel der Bösewichter sollte man sich auch auf keinen Fall entgehen lassen.
                    Alles in allem kann ich dieses Kleinod nur weiterempfehlen. Ich möchte ja nicht zu viel spoilern, aber das einzige was man kritisieren könnte (wenn man ganz pingelig sein möchte), ist die Unlogik, dass sich zwei Personen, die keine Zwillinge sind, normalerweise nicht so ähneln können. Wer den Film kennt, weiß jetzt, wovon jetzt die Rede ist. Das fand ich etwas komisch, aber Leute, das ist im Grunde unwichtig. Der Film funktioniert trotzdem wunderbar und bietet eine unheimlich spannende und atmosphärische Horrorunterhaltung. Absolut sehenswert.

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                      Megalon22 19.05.2023, 23:57 Geändert 20.05.2023, 00:36

                      Ich weiß, "Dirty Dancing" gilt als Klassiker des Tanzfilms, ich fand den einfach nur kaum aushaltbar fade. Kann mich mit dem Genre generell nicht anfreunden, muss aber auch die Aussage, dass sich diesen Vertreter trotzdem (auch wenn man solche Filme sonst nicht schaut) jeder anschauen kann, verneinen.
                      Die Liebesgeschichte ist hier in meinen Augen schon extrem seicht, und mitfiebern oder gar mitfühlen konnte ich da zu keiner Sekunde.
                      Ansonsten fokussiert sich der Film natürlich sehr stark auf seine Tanzszenen, die zum Teil mit ganz hörbarer Popmusik aus den 80er - Jahren unterlegt sind. Höre zwar meist in anderen Bereichen, aber das war dennoch ganz nett wieder mal zu hören. Aber auch die Tanzeinlagen haben mich, abgesehen von der Mucke, in ihrer vollen Länge überhaupt nicht vom Ofen hervorgelockt.
                      Alles in allem können mit "Dirty Dancing" Andere wesentlich mehr Spaß haben, als ich. Da ich nicht in den 80ern aufgewachsen bin, hege ich hier auch keine großen nostalgischen Gefühle, wenn ich mir den Streifen reinlege. Somit weiß ich jetzt zumindest, dass ich alles, was in diese Richtung geht, endgültig, großräumig meiden kann.

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                        Megalon22 19.05.2023, 01:40 Geändert 19.05.2023, 02:22

                        Also ich habe jetzt den dritten Ableger von "Rambo" gesehen und hatte mit diesem von allen fast die beste Unterhaltung geboten bekommen.
                        Diesmal führt die Reise unseren schon etwas ausgelaugten John, der eigentlich in einem buddhistischen Kloster untertauchen wollte, um endlich ein ungestörtes und friedliches Leben führen zu können, nach Afghanistan, wo ein fürchterlicher Krieg zwischen sowjetischen Soldaten und dem afghanischen Volk, das hier noch recht traditionell lebt, tobt. Als auch Colonel Trautman von den Russen gefangen wird, gibt es nur einen, der zusammen mit einem einheimischen Gehilfen und Freund, die Sache in die Hand nehmen kann.
                        Natürlich ist "Rambo III" nicht der erste Film, der einen möglichst realitätsnahen Blick auf eine Kriegssituation werfen möchte. Selbstverständlich ist es nicht realistisch, dass eine Person (in diesem Fall Stallone) eine Armee von unzähligen Soldaten einfach so niedermachen kann. Trotzdem hat dies der Film in einer Art und Weise gezeigt, die immerhin für den Zuschauer nachvollziehbar und schlüssig erscheint. Es geht hier ja erstlinig um Spannung und Nervenkitzel, und da hat der Film schon einiges in petto. Für damalige Verhältnisse alles auch schön aufwändig gemacht, und auch die unrealistische Action war meistens gut inszeniert und hat einfach Spaß gemacht.
                        Die Szene, in der Rambo erstmals zu den Wüstenbewohnern kommt, sich mit ihnen ein Wenig anfreundet und unterhält, als dann plötzlich Militärhubschrauber auftauchen, die alles niederbomben, war sogar etwas erschütternd. Gerade, wenn man bedenkt, dass sowas nicht unweit von uns gerade zum Alltag gehört, während sich immer diejenigen, die Schuld an den Dingen haben, bequem zurücklehnen und zusehen. Und obendrein noch von Außen mitmischen und Waffen liefern, dass sich das Ganze noch weiter aufstachelt...

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                          Megalon22 18.05.2023, 01:02 Geändert 18.05.2023, 01:11

                          Kann man sich anschauen, geht aber auch in eine ganz andere Richtung als der ursprüngliche "Rambo" von 1982.
                          Hier bekommt Stallone nämlich den Auftrag, in Vietnam, amerikanische Kriegsgefangene zu befreien, was zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem dortigen Militär, sowie aber auch zu Intrigen in seinen eigenen Reihen, führt. Das Ganze gipfelt meist in einem Gemetzel, bei dem Rambos Maschinenpistole nicht nur einmal 1000e Leute in einem Wisch platt machen darf.
                          Gespickt wurde die Angelegenheit auch mit recht amüsanten, abenteuerlichen Einlagen im vietnamesischen Urwald, und sogar einer kleinen Lovestory zwischen unserem Muskelprotz Rambo und einer Eingeborenen.
                          Alles in allem ist "Rambo - Der Auftrag" bestimmt noch anspruchsloser als der erste Teil, kann aber trotzdem als kurzweiliger Abenteuerstreifen mit ganz solider Action, ohne viel Sinn und Verstand, unterhalten. Die Szenen im Hubschrauber könnte ich übrigens noch als gelungen hervorheben. Insbesondere als dann zu Schluss Stallone in einem feindlichen Hubschrauber ihn hohen Lüften noch mit einem Gegner ringen muss, wo es darum geht, dass einer vom Gefährt gestoßen wird. War schon ganz cool gemacht, auch wenn man nicht sehr schlau sein muss, um zu erahnen, wie die Situation für Stallone wohl ausgehen wird.

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                            Megalon22 14.05.2023, 23:43 Geändert 14.05.2023, 23:49
                            über Rambo

                            Ein wegweisender Film in der Action - Filmlandschaft der 80er Jahre mit Kultdarsteller Sylvester Stallone in seiner Bestform.
                            Wenn man den Titel "Rambo" hört, denkt man sofort an viele sinnlose Schießereien und das typische Rambomesser natürlich, mit welchem sich Vietnam - Veteran John Rambo durch die Wildnis schlagen muss, während er von der Polizei gehetzt wird.
                            Doch der erste Teil ist dann doch noch ein bisschen mehr, als nur das. Mit "Rambo" hat Regisseur Ted Kotcheff ein intelligentes Actiondrama um einen vereinsamten Mann, der im Krieg in Vietnam all seine Freunde verloren hat, und zu einer Art Kampfmaschine gemacht wurde, abgeliefert.
                            Der Film besticht vor allem auch durch wunderbare Naturaufnahmen der wilden kanadischen Gebirge. Dabei geht es recht abenteuerlich zur Sache: Rambo muss über steile Felsenwände klettern, sich in reißenden Wildbächen verstecken, um nicht von den Polizisten erschossen zu werden, sowie sich durch die dunklen und nassen Höhlen einer alten Mine schlagen. Mir persönlich hat der Part des Films, der sich in der Wildnis abspielt, auch weitaus besser gefallen, als die finale Action in der Stadt, die dann halt nichts Besonderes mehr war.
                            Im Großen und Ganzen ist "Rambo - First Blood" somit ein sehenswerter Retro - Abenteuerfilm mit gelungener Action. Hie und da wäre vielleicht noch ein bisschen mehr gegangen, aber groß meckern kann man über das Endprodukt eigentlich nicht.

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                              Megalon22 13.05.2023, 23:47 Geändert 14.05.2023, 00:02

                              Ein weiterer Horrorbeitrag von Martyrs - Regisseur Pascal Laugier aus französischen Landen also, der sich wohl nicht ganz entscheiden konnte, ob er Haunted House, Arthouse, Psychothriller oder Drama sein möchte.
                              Ich bin ehrlich, und kann euch vorneweg schon mal sagen, dass mir "Ghostland" nicht das geboten hat, was ich mir dabei eigentlich erhofft habe. Der Film lässt einen weitestgehend kalt und wirkt teils auch ziemlich konfus und seltsam, was die Geschichte und den Handlungsaufbau betrifft.
                              Zuerst denkt man, man befinde sich in einem urtypischen, klischeedurchtrieften Spukhausfilm um eine alte Landvilla, in welcher sich, warum auch immer, auch lauter nervige Puppen befinden.
                              Später geht Laugier hier aber doch noch etwas andere Wege, die in die tiefen Abgründe der Welt der Geisteskranken und Psychopathen blicken lässt, welche zwei Mädels in diesem besagten "Geisterhaus" gefangenhalten, um perverse Spielchen an ihnen durchzuführen. Leider ist das Ganze ziemlich langweilig und unspannend inszeniert. Erst gegen Ende, das muss man ja sagen, kommen noch ein paar interessante, psychologische Aspekte hinzu, sowie das jahrelange Leid der Protagonistinnen kam in meinen Augen schon rüber, ohne dass man dabei dem Zuschauer alles mit blutigen Spezialeffekten in die Fresse klatschen musste. Man könnte bei der Thematik durchaus auch Vergleiche mit dem realen Fall von Natascha Kampusch ziehen, die tatsächlich als kleines Volksschulmädchen von einem Irren entführt und für Jahre in dessen Keller eingesperrt wurde, bis ihr im Alter von 18 Jahren (!) durch einen glücklichen Zufall die Flucht gelang. Absolut nicht vorstellbar, dürfte aber für die Meisten hier schon ein Begriff sein. Das Ganze wurde ja auch bereits in "3096 Tage" sowohl als Autobiographie von Kampusch selbst, als auch in Form eines eigenen Spielfilms, filmisch aufarbeitet.

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                                Megalon22 10.05.2023, 22:46 Geändert 10.05.2023, 23:17
                                über Climax

                                Ich habe vom französischen Skandalregisseur Gaspar Noé, dessen Werke meist recht kontroverse, und ich sage mal nicht Mainstream - massentaugliche Themen behandeln, bereits den wirklich verstörenden Thriller "Irreverersible" gesehen. Das Bemühen, denselben Stil beizubehalten, war auch bei "Climax" eindeutig vorhanden, ich fand auch ein paar Szenen recht atmosphärisch und gelungen (zum Beispiel wenn wir einzelne Charaktere dabei begleiten, wie sie durch diverse, nur schwach beleuchtete Gänge wandeln, während sich im Hintergrund die Hölle auf Erden abspielt, da hatte ich mich schon stark an den anderen Noé zurückerinnert gefühlt).
                                Es wurde auch hier wieder ein bisschen mit der Kamera herumgespielt, was meiner Ansicht nach manchmal ganz gut rüberkommt, mir oft aber auch zu experimentell war.
                                Aber worum geht es denn überhaupt in "Climax"? Das ist einfach erklärt, bei einer Tanzparty mischt jemand eine Droge in die Sangría, was bewirkt, dass alle Beteiligten nicht mehr Herren ihrer Selbst sind, und in ihrem Rausch auch ausfällig und gewalttätig werden.
                                Dabei finden in der ersten Filmhälfte die ganze Zeit nur langweilige und nervtötende Dialoge über Sex, wer wen "vögeln" möchte, und welche Verhältnisse wer, mit wem hat, statt. Daraufhin folgt dann eine 20 - 30 minütige (habe zwar nicht auf die Uhr geschaut, aber ein gewisses Zeitgefühlt gestehe ich mir jetzt einfach mal ganz frech zu ;-) Tanz - Sequenz. Das soll wahrscheinlich die Atmosphäre stärken, für mich war es einfach viel zu lang.
                                Aber ihr werdet es kaum glauben, für kurze Zeit nimmt der Film dann in der Tat ein Wenig an Fahrt auf, und es funkt, vor allem auch in Bezug auf das eingesperrten Kind, sogar sowas wie Spannung auf. Leider verliert sich der Film am Ende aber wieder in öden Sexszenen und irgendwelchen Charakteren, die wahllos durch die Gegend laufen.
                                Ist vielleicht einfach nicht mein Genre und Metier. Wer anderer Ansicht ist, kann mich gerne korrigieren.

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                                  Megalon22 07.05.2023, 01:05 Geändert 07.05.2023, 01:28

                                  Mein zweiter Anlauf von Olaf Ittenbach, und ich wurde diesmal tatsächlich positiv überrascht. Ich hatte schon die schlimmsten Befürchtungen, als ich die DVD mit der roten Aufschrift "Chain Reaction" in meinen DVD - Player legte. Hatte nämlich schon einen anderen Titel (Garden of Love) von diesem deutschen Splatter/ Kultregisseur gesehen, der mir ganz und gar nicht zugesagt hat. Zwischen diesen beiden Werken liegen qualitativ auch wirklich Welten dazwischen - während der eine schon sehr amateurhaft was Kamera, Schnitte und auch die schauspielerischen Fähigkeiten anbelangt, daherkommt, haben wir mit "Chain Reaction" einen eigentlich gar nicht mal so übel inszenierten, spannenden Dämonenhorror/ Vampirfilm vor uns.
                                  Es geht um einige Ausbrecher aus einem Gefängnis in Seattle, die sich im Wald, auf dem Weg nach Norden, um die kanadische Grenze zu erreichen, verlaufen. Dabei führt sie der Weg zu zu einer schön schaurig - morbiden und heruntergekommenen, alten Waldhütte, die allerdings nicht ganz unbewohnt zu sein scheint. Dort haust nämlich, ganz zurückgezogen, eine schrullige Großfamilie, die ständig über religiöse Themen schwafelt.
                                  Mehr und mehr müssen unsere Knackis erfahren, dass es sich hierbei im Grunde um Vampire handelt, die spätestens nach den wunderbar blutigen Mutationsszenen, nur noch nach dem Blut der Menschen trachten.
                                  Der Film ist kein sinnloses Rumgeschlachte, sondern kann den Zuschauer auch mit einer spannenden, teils sogar recht atmosphärischen Handlung fesseln. Klar, mir sind auch ein paar kleinere Logikfehler aufgefallen, aber das stört kaum, wenn man sich jetzt nicht darauf einschießt.
                                  Die Effekte, wenn sie denn da sind, sind zudem natürlich super gelungen und auch stets handgemacht (mir wäre zumindest nichts CGI - mäßiges aufgefallen). Da merkt man halt, dass sich Ittenbach seinen Ruf als der Effektspezialist Deutschlands nicht zu Unrecht erarbeitet hat.
                                  Für Fans ein absoluter Leckerbissen^^

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                                    Megalon22 05.05.2023, 23:23 Geändert 05.05.2023, 23:37

                                    Wohl eine der ersten Arbeiten, in der sich Ray Harryhausen für seine berühmten Stop Motion Effekte verantwortlich zeigte, leider aber, zumindest meiner bescheidenen Ansicht nach, eher schlecht als recht.
                                    Der Riesenoktopus, der die Seefahrt unsicher macht, und später sogar die Golden Gate Bridge und andere Bauwerke vernascht, wirkt halt schon extrem angestaubt und sieht einfach nicht gut aus. Dazu gesellen sich oft recht trashige Dialoge, sowie eine Story, die nur recht ärmlich an Spannungsmomenten ist.
                                    Über die aus heutiger Sicht politisch meist nur wenig korrekten Witze (Warnung übrigens) kann man vielleicht hie und da noch lachen, das schon. Auch einige ganz tolle Kamerafahrten übers Meer und die Unterwasserszenen kann man positiv erwähnen, das wurde teilweise ganz gut eingefangen.
                                    Insgesamt betrachtet muss man "Das Grauen aus der Tiefe" jedoch als Monsterfilmfan in meinen Augen nicht unbedingt gesehen haben. Er ist mit Sicherheit nicht so mies, dass man ihn sofort abschalten muss, aber gerade was die Effekte angeht, waren da meine Erwartungen schon etwas höher angesiedelt.
                                    Die Japaner könnens halt besser, wenn auch nicht immer.

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                                      Megalon22 03.05.2023, 15:44 Geändert 03.05.2023, 15:52

                                      Schande über mein Haupt, aber das war jetzt tatsächlich meine Erstsichtung des Mega - Blockbusters "Avatar". Ehrlich gesagt hat mich der Film nie wirklich angesprochen, da die Fortsetzung allerdings im letzten Jahr wieder solch hohe Wellen geschlagen hat, kam ich halt doch nicht umhin, mir "Aufbruch nach Pandora" in Vorbereitung zum zweiten Teil mal unter die Lupe zu nehmen.
                                      Naja, das waren sie jetzt also, die blauen Indianer - Aliens, die auf einem fernen Planeten friedlich und im Einklang mit der Natur miteinander leben, was der Mensch natürlich alles kaputtmachen muss.
                                      Man kann den Film tatsächlich gut mit der Vertreibung amerikanischer Ureinwohner vergleichen, auch die Lebensweise und sogar der Schmuck und die Kleidung dieser Aliens ist ganz klar an die Indianerkultur angelehnt.
                                      Was soll man zum Film noch schreiben? Ein CGI - Feuerwerk, mit, für damalige Verhältnisse allemal, bahnbrechenden Computeranimationen, das muss man auf jeden Fall honorieren.
                                      Leider fiel es mir schwer, mich mit den Figuren zu identifizieren, da das Aussehen der Außerirdischen halt schon gewöhnungsbedürftig ist. Diese blauen Gestalten sehen halt schon sehr unnatürlich aus, ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Aliens (falls es überhaupt irgendwo da draußen welche geben soll), auch nur im Entferntesten so aussehen.
                                      Und ja, wer mich kennt weiß das, ich bin nun mal kein großer Fan von Filmen, wo halt alles CGI - animiert ist. Wäre in diesem Fall nicht anders realisierbar gewesen, ist mir auch alles klar. Trotzdem sind mir Filme, die in der echten Natur spielen, einfach tausendmal lieber.
                                      Alles in allem ist "Avatar" aber trotz allem schon ganz gut gemacht und spannend erzählt, übernimmt sich am Ende vielleicht ein bisschen mit der Action.

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                                        Megalon22 01.05.2023, 10:01 Geändert 01.05.2023, 10:55

                                        Hervorragender Coming of Age - Psychothriller mit einer 13 - jährigen Jodie Foster, die auch schon in jungen Jahren schauspielerisch wirklich sehr überzeugt. Dazu gesellt sich Martin Sheen, der eine derart unsympathische Rolle hat, dass man ihm die ganze Zeit am liebsten nur in die Fresse schlagen möchte, aber gut, gehen wir zuerst mal auf die Handlung ein.
                                        In "Das Mädchen am Ende der Straße" geht es um das junge Mädchen Rynn, das angeblich zusammen mit ihrem Vater von Großbritannien in ein kleines amerikanisches Dörfchen gezogen ist. Doch immer, wenn Leute in ihre große Villa kommen, um ihren Vater zu sprechen, ist dieser augenscheinlich nicht zuhause. Das lässt die Dorfbewohner mit der Zeit immer misstrauischer werden und die Frage stellt sich langsam in den Raum, ob dieser überhaupt noch dort wohnt, oder etwa gar nicht mehr unter den Lebenden weilt.
                                        Mehr werde ich zur Story ganz bewusst nicht verraten, da einem das dieses großartige Meisterwerk wahrlich kaputtmachen könnte.
                                        Der Film ist auf jeden Fall sehr stimmungsvoll inszeniert, besticht dabei auch ganz besonders durch seinen tollen, düsteren Score, der einen bei manchen Szenen ernsthaft schaudern lassen kann, was bei mir richtige Horrorfilmen (das hier ist kein Horrorfilm in meinen Augen, auch wenn ihn Moviepilot so bewirbt), leider nur noch sehr selten bewirken. Auch die Schnitte wurden sehr clever gesetzt, vieles wirkt auch sehr unheimlich, da man es gerade nicht sieht und sich das Grauen der Zuschauer selbst ausmalen kann (der Keller wird zum Beispiel nie von innen gefilmt).
                                        Für mich eine klare Empfehlung an alle, auch den psychologischen Aspekt von Rynn, die sich einfach von dem Rest der Gesellschaft abschotten möchte, hat der Film sehr gekonnt herausgearbeitet.

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                                          Toller Historienfilmklassiker über die Raubzüge der Mongolen im 13. Jahrhundert, die ganz Europa unterjochen möchten. Der kühne polnische Botschafter Stefan von Krakau macht sich dennoch auf den Weg zum Mongolenanführer Dschingis Khan, um mit ihm den Frieden zwischen den Völkern auszuhandeln. Auch wenn sich dieser nach gründlicher Überlegung selbst für den Frieden ausspricht, ist sein Sohn Ogotais ganz anderer Auffassung, und schmiedet zusammen mit seiner blonden Geliebten Huluna hinterlistige Pläne und Intrigen, damit sie ihre geplante Unterwerfung Polens und letztendlich des gesamten Europas, ungehindert fortführen können.
                                          Ein unglaublich spannender und vor allem bei den bildgewaltigen Schlachten, sehr aufwändiger und detailverliebter Vertreter des Italo - Historien/Sandalenfilms der 60er Jahre. Die Story bedient sich typischer Klischees, wir haben wieder zwei Frauen, eine gute, die sich natürlich gleich in unseren Helden verliebt, und selbstverständlich eine machthungrige, intrigante, was wir in sehr vielen Vertretern des Genres immer wiederfinden. Dennoch kann einen "Die Mongolen" mit vielen unerwarteten und spannenden Wendungen überzeugen, besonders die überzeugenden Schlachten und die sehr schnelle, actionorientierte Inszenierung, hebt den Film deutlich von so manchem B - Movie des Genres ab.
                                          Interessant, war auch, wie sich Dschingis Khan von den Göttern beraten ließ, ob er sich für Krieg oder für Frieden entscheiden soll - sogar eine schöne Szene, in der währenddessen der Sonnenaufgang gefilmt wird. Das Ganze verleiht dem Film in meinen Augen noch mal eine ganz eigene Note, hat mich von der Stilistik her auch etwas an diverse Indianerfilme erinnert.

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                                            Megalon22 29.04.2023, 00:46 Geändert 29.04.2023, 00:51

                                            Ganz nettes Horror - B Movie um einen Arzt, der mittels Transplantation von ganzen Augäpfeln, die Erblindung seiner Tochter heilen möchte.
                                            Dazu schafft er sich einfach diverse Personen zu sich nach Hause, und entledigt diese unter Betäubung ihrer Augen. Problemlos kann dies aber keineswegs ablaufen, zumal sich seine ganz speziellen Augenoperationen nur bedingt von Nutzen zeigen. Zwar bekommt die Patientin ihr Augenlicht in den meisten Fällen wieder, jedoch setzt die Erblindung im Verlauf von wenigen Tagen erneut ein.
                                            Des Weiteren drängt sich ihm natürlich schnell die Frage auf, was mit den ganzen "augenlosen" Menschen, die er im Keller gefangen hält, passieren soll.
                                            Der Film geht inszenatorisch für einen Low Budget - Horrorfilm vollkommen in Ordnung. Was Spannung und Atmosphäre angeht, hätte man sich vielleicht noch ein bisschen mehr einfallen lassen können. Die Flucht der Gefangenen aus ihrem "Folterkeller" (nennen wir ihn einfach mal so, auch wenn man sich unter dem Titel möglicherweise etwas anderes vorstellen könnte), indem sie ein Loch in die Wand schaben, kommt zum Beispiel für meinen Geschmack zu kurz - da hätte man mehr damit spielen können, wie sich die Blinden mit Mühen versuchen, durch die Kellergewölbe zu wursten, bis sie endlich ins Freie gelangen. Auch etwas seltsam war, dass der Handlungsstrang mit den Kindern nicht zu Ende geführt wurde, war dann ja eigentlich überflüssig.
                                            Insgesamt gesehen ist "Das Haus mit dem Folterkeller" aber auch kein schlechter Film, und kann auch mit guten Schauspielern überzeugen, Lance Henriksen kommt übrigens auch vor. Selbst Jules Vernes "Reise zum Mittelpunkt der Erde" wird in dem Film von einem Mädchen gelesen, großartige Abenteuergeschichte im Übrigen.

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                                              Megalon22 25.04.2023, 13:13 Geändert 25.04.2023, 13:19

                                              Durchschnittlicher Action - Reißer, in dessen Produktion wohl viel Geld von der WWE (World Wrestling Entertainment) reingeflossen ist. Da wundert es auch kaum, dass die Hauptrolle mit dem Wrestler Steve Austin besetzt wurde, der in "Die Todeskandidaten" so Einige kaltmachen kann.
                                              Die Story bedient sich bekannter Motive von klassischen Menschenjagdfilmen, wie etwa der japanischen Battle Royale - Filmreihe. Auch "Die Tribute von Panem" ist im selben Genre anzusiedeln, auch wenn der weitaus weniger reißerisch daherkommt, und die Thematik mehr von einer kritischen Seite beleuchtet.
                                              Aber reden wir nicht länger um den Brei herum, in "Die Todeskandidaten" werden 10 zum Tode verurteilte Menschen aus verschiedensten Kontinenten zusammengebracht, und müssen sich auf einer verlassenen Insel gegenseitig umbringen, bis einer übrigbleibt, dem dann als Belohnung die Freiheit geschenkt wird. Das ganze Gemetzel wird von mehreren Kameras auf der Insel gefilmt, und im Internet live ausgestrahlt. Ein gutes, aber moralisch äußerst fragwürdiges Geschäft für den Prozenten, das allerdings extrem großen Anklang bei der Bevölkerung findet.
                                              Alles in allem bietet "Die Todeskandidaten" ganz brauchbare Action - und Abenteuerunterhaltung für 1-2 mal anschauen, mehr aber auch wieder nicht. Auch die ganzen gewaltkritischen Ansätze sind halt sehr inkonsequent umgesetzt, und werden mit dem Geballere am Ende eigentlich obsolet gemacht. Versteht mich nicht falsch, ich habe überhaupt nichts gegen solche Filme, aber dann braucht man auch nicht zwanghaft versuchen, einem Film doch noch einen gewissen Anspruch zu verleihen, ist unnötig.

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                                                Megalon22 23.04.2023, 09:59 Geändert 23.04.2023, 10:18

                                                Ein harter Polizeifilm aus der Hochphase des italienischen Genrekinos.
                                                Der Film behandelt im Grunde ein sehr heikles Thema. Es geht um ein 15- jähriges Mädchen, welches ermordet in einem Dachboden aufgefunden wird - zuvor hatte die Arme offensichtlich Geschlechtsverkehr mit mehreren Männern.
                                                Dies führt die Ermittlungen in den Pädophilenring, wo minderjährige Mädchen zur Prostitution gezwungen werden, und die Ermordete wohl leider auch reingerutscht ist.
                                                Viel mehr möchte ich euch gar nicht vorenthalten. Der Film ist wie ein spannender Krimi erzählt, der nur in meinen Augen gegen Ende ein Wenig schwächelt. Man hätte das Ganze noch kompakter auf den Punkt bringen können, wäre mir da persönlich etwas lieber gewesen.
                                                Der Film wurde oft auch als "Giallo" bezeichnet, was er meiner Ansicht nach nicht ist. Es gibt zwar einige härtere Morde und auch die klassischen schwarzen Handschuhe kommen zum Einsatz, aber weitestgehend ist es definitiv mehr Krimi als Horrorfilm. Allerdings keine seichte Krimiunterhaltung, sondern schon auch verstörend in manchen Szenen. Grausig und abstoßend sind vor allem die Bänder, in denen man hört, wie junge Mädchen gegen ihren Willen dazu gezwungen werden, sich auszuziehen und sexuelle Handlungen durchzuführen. Sehen tut man glücklicherweise nichts, das wäre auch absolut verwerflich und äußerst fragwürdig in dem Zusammenhang (ääähm..."A Serbian"). Trotzdem ist es schon extrem hart, wenn man das Ganze "nur" hört.
                                                Ansonsten verströmt der Film eine wunderbare 70er Jahre - Italoatmosphäre, auch mit Claudio Cassinelli und Giovanna Ralli als Ermittler hat der Film zwei fähige Schauspieler zu bieten. Außerdem hat auch der deutsche Schauspieler Mario Adorf eine kleinere Rolle in diesem italienischen Kultstreifen.

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                                                  Megalon22 22.04.2023, 00:46 Geändert 22.04.2023, 01:23
                                                  über Martyrs

                                                  Neben "Inside" und "Frontiers" somit einer der bekanntesten Vertreter der sogenannten Terrorfilmwelle aus Frankreich, die ganz neue Maßstäbe in Sachen Härte und Brutalität in Horrorfilmen setzten wollte.
                                                  "Martyrs" kommt da in meinen Augen auch mit einer höchst interessanten Idee daher, nämlich dem Lüften eines der größten Geheimnisse unserer Existenz, dem Tod.
                                                  Schon in der Steinzeit machte man sich Gedanken, ob der Tod tatsächlich endgültig sei, oder ob einen danach vielleicht doch noch eine neue, vollkommene und bessere Welt erwartet.
                                                  Dem möchte in diesem französischen Schocker eine geheim agierende Gemeinschaft auf den Grund gehen, indem sie versucht, Menschen in einen todähnlichen Zustand zu bringen, woraufhin die Beteiligten des Experiments von ihren Erlebnissen des Todes berichten sollen - natürlich unter der Voraussetzung, sie überleben die ganze Prozedur.
                                                  Dabei könnte man auch etwas Kritik an der Wissenschaft reininterpretieren, die, wie die Geschichte zeigte, leider oft über Leichen ging, um ihre Ziele zu erreichen.
                                                  Allerdings kommen die richtig interessanten Aspekte erst in der letzten Viertelstunde des Films zum Vorschein, davor ist es halt einfach nur ein harter Folterstreifen, der besonders in der ersten Hälfte einfach Splatter - Eskapaden aneinanderreiht. Das wird mit der Zeit schon etwas ermüdend, da es (wahrscheinlich vom Regisseur so gewollt) auch keine Identifikationsfiguren im Film gibt. Mich hätte zum Beispiel mehr über die Leute, die diese Experimente durchführen, und deren Beweggründe, sowie wie es zu den Versuchen überhaupt kam, interessiert. Die Peiniger bleiben nämlich den ganzen Film über komplett farblos.
                                                  In der zweiten Hälfte steht dann mehr die psychische Gewalt im Vordergrund, wie dann unsere Hauptfigur in diesem Folterkeller ständig auf übelste Weise geschlagen, misshandelt und zwangsgefüttert wird. Echt hart anzusehen, kann aber gerade durch die gute Schauspielerei und der wirklich bedrückenden, äußerst rohen Atmosphäre (für Leute mit Platzangst ganz schlimm), dem Zuschauer durchaus auch einen gewissen Mehrwert bieten. Man darf sich halt zu keiner Zeit einen unterhaltsamen Film erwarten, denn das ist "Martyrs" wirklich zu keiner einzigen Sekunde.

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                                                    Megalon22 17.04.2023, 09:20 Geändert 17.04.2023, 12:48

                                                    Tut mir leid, wenn ich mir jetzt mit dem Kommentar einige Moviepiloten zu Feinden mache, aber ich kann bei allem Respekt mit Quentin Tarantinos "Jackie Brown" nicht warmwerden.
                                                    Dennoch, zuerst zum Positiven - die Schauspieler wurden mal wieder sehr gut gecastet. Samuel L. Jackson vor allem spielt diesen Gangster wirklich großartig, mit Biss und auch viel Humor. Generell gibt es mehrmals die eine oder andere Szene in "Jackie Brown", die durchaus auch mal zum Schmunzeln anregt. Zum Beispiel als der eine Gangster nicht mehr genau weiß, wo er sein Auto hingeparkt hat, und von Melanie deshalb ziemlich verarscht wird, worauf man natürlich nur mit einem Schuss antworten kann. Das wurde von beiden Seiten eigentlich recht lustig gespielt.
                                                    Allerdings zieht sich der Film in meinen Augen wie Kaugummi. Ich brauche nicht unbedingt viel Action, aber eine Story, die mich interessiert und durchgehend unterhält wäre schon nicht schlecht. Es gibt ein paar gute Ansätze, der Großteil des Films hat mich jedoch einfach nur gelangweilt.
                                                    "Jackie Brown" ist auch kein klassischer Tarantino, und viel zu weichgespült meiner Meinung nach. Ist halt Geschmackssache.

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