Megalon22 - Kommentare

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    Megalon22 19.05.2023, 23:57 Geändert 20.05.2023, 00:36

    Ich weiß, "Dirty Dancing" gilt als Klassiker des Tanzfilms, ich fand den einfach nur kaum aushaltbar fade. Kann mich mit dem Genre generell nicht anfreunden, muss aber auch die Aussage, dass sich diesen Vertreter trotzdem (auch wenn man solche Filme sonst nicht schaut) jeder anschauen kann, verneinen.
    Die Liebesgeschichte ist hier in meinen Augen schon extrem seicht, und mitfiebern oder gar mitfühlen konnte ich da zu keiner Sekunde.
    Ansonsten fokussiert sich der Film natürlich sehr stark auf seine Tanzszenen, die zum Teil mit ganz hörbarer Popmusik aus den 80er - Jahren unterlegt sind. Höre zwar meist in anderen Bereichen, aber das war dennoch ganz nett wieder mal zu hören. Aber auch die Tanzeinlagen haben mich, abgesehen von der Mucke, in ihrer vollen Länge überhaupt nicht vom Ofen hervorgelockt.
    Alles in allem können mit "Dirty Dancing" Andere wesentlich mehr Spaß haben, als ich. Da ich nicht in den 80ern aufgewachsen bin, hege ich hier auch keine großen nostalgischen Gefühle, wenn ich mir den Streifen reinlege. Somit weiß ich jetzt zumindest, dass ich alles, was in diese Richtung geht, endgültig, großräumig meiden kann.

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      Megalon22 19.05.2023, 01:40 Geändert 19.05.2023, 02:22

      Also ich habe jetzt den dritten Ableger von "Rambo" gesehen und hatte mit diesem von allen fast die beste Unterhaltung geboten bekommen.
      Diesmal führt die Reise unseren schon etwas ausgelaugten John, der eigentlich in einem buddhistischen Kloster untertauchen wollte, um endlich ein ungestörtes und friedliches Leben führen zu können, nach Afghanistan, wo ein fürchterlicher Krieg zwischen sowjetischen Soldaten und dem afghanischen Volk, das hier noch recht traditionell lebt, tobt. Als auch Colonel Trautman von den Russen gefangen wird, gibt es nur einen, der zusammen mit einem einheimischen Gehilfen und Freund, die Sache in die Hand nehmen kann.
      Natürlich ist "Rambo III" nicht der erste Film, der einen möglichst realitätsnahen Blick auf eine Kriegssituation werfen möchte. Selbstverständlich ist es nicht realistisch, dass eine Person (in diesem Fall Stallone) eine Armee von unzähligen Soldaten einfach so niedermachen kann. Trotzdem hat dies der Film in einer Art und Weise gezeigt, die immerhin für den Zuschauer nachvollziehbar und schlüssig erscheint. Es geht hier ja erstlinig um Spannung und Nervenkitzel, und da hat der Film schon einiges in petto. Für damalige Verhältnisse alles auch schön aufwändig gemacht, und auch die unrealistische Action war meistens gut inszeniert und hat einfach Spaß gemacht.
      Die Szene, in der Rambo erstmals zu den Wüstenbewohnern kommt, sich mit ihnen ein Wenig anfreundet und unterhält, als dann plötzlich Militärhubschrauber auftauchen, die alles niederbomben, war sogar etwas erschütternd. Gerade, wenn man bedenkt, dass sowas nicht unweit von uns gerade zum Alltag gehört, während sich immer diejenigen, die Schuld an den Dingen haben, bequem zurücklehnen und zusehen. Und obendrein noch von Außen mitmischen und Waffen liefern, dass sich das Ganze noch weiter aufstachelt...

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        Megalon22 18.05.2023, 01:02 Geändert 18.05.2023, 01:11

        Kann man sich anschauen, geht aber auch in eine ganz andere Richtung als der ursprüngliche "Rambo" von 1982.
        Hier bekommt Stallone nämlich den Auftrag, in Vietnam, amerikanische Kriegsgefangene zu befreien, was zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem dortigen Militär, sowie aber auch zu Intrigen in seinen eigenen Reihen, führt. Das Ganze gipfelt meist in einem Gemetzel, bei dem Rambos Maschinenpistole nicht nur einmal 1000e Leute in einem Wisch platt machen darf.
        Gespickt wurde die Angelegenheit auch mit recht amüsanten, abenteuerlichen Einlagen im vietnamesischen Urwald, und sogar einer kleinen Lovestory zwischen unserem Muskelprotz Rambo und einer Eingeborenen.
        Alles in allem ist "Rambo - Der Auftrag" bestimmt noch anspruchsloser als der erste Teil, kann aber trotzdem als kurzweiliger Abenteuerstreifen mit ganz solider Action, ohne viel Sinn und Verstand, unterhalten. Die Szenen im Hubschrauber könnte ich übrigens noch als gelungen hervorheben. Insbesondere als dann zu Schluss Stallone in einem feindlichen Hubschrauber ihn hohen Lüften noch mit einem Gegner ringen muss, wo es darum geht, dass einer vom Gefährt gestoßen wird. War schon ganz cool gemacht, auch wenn man nicht sehr schlau sein muss, um zu erahnen, wie die Situation für Stallone wohl ausgehen wird.

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          Megalon22 14.05.2023, 23:43 Geändert 14.05.2023, 23:49
          über Rambo

          Ein wegweisender Film in der Action - Filmlandschaft der 80er Jahre mit Kultdarsteller Sylvester Stallone in seiner Bestform.
          Wenn man den Titel "Rambo" hört, denkt man sofort an viele sinnlose Schießereien und das typische Rambomesser natürlich, mit welchem sich Vietnam - Veteran John Rambo durch die Wildnis schlagen muss, während er von der Polizei gehetzt wird.
          Doch der erste Teil ist dann doch noch ein bisschen mehr, als nur das. Mit "Rambo" hat Regisseur Ted Kotcheff ein intelligentes Actiondrama um einen vereinsamten Mann, der im Krieg in Vietnam all seine Freunde verloren hat, und zu einer Art Kampfmaschine gemacht wurde, abgeliefert.
          Der Film besticht vor allem auch durch wunderbare Naturaufnahmen der wilden kanadischen Gebirge. Dabei geht es recht abenteuerlich zur Sache: Rambo muss über steile Felsenwände klettern, sich in reißenden Wildbächen verstecken, um nicht von den Polizisten erschossen zu werden, sowie sich durch die dunklen und nassen Höhlen einer alten Mine schlagen. Mir persönlich hat der Part des Films, der sich in der Wildnis abspielt, auch weitaus besser gefallen, als die finale Action in der Stadt, die dann halt nichts Besonderes mehr war.
          Im Großen und Ganzen ist "Rambo - First Blood" somit ein sehenswerter Retro - Abenteuerfilm mit gelungener Action. Hie und da wäre vielleicht noch ein bisschen mehr gegangen, aber groß meckern kann man über das Endprodukt eigentlich nicht.

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            Megalon22 13.05.2023, 23:47 Geändert 14.05.2023, 00:02

            Ein weiterer Horrorbeitrag von Martyrs - Regisseur Pascal Laugier aus französischen Landen also, der sich wohl nicht ganz entscheiden konnte, ob er Haunted House, Arthouse, Psychothriller oder Drama sein möchte.
            Ich bin ehrlich, und kann euch vorneweg schon mal sagen, dass mir "Ghostland" nicht das geboten hat, was ich mir dabei eigentlich erhofft habe. Der Film lässt einen weitestgehend kalt und wirkt teils auch ziemlich konfus und seltsam, was die Geschichte und den Handlungsaufbau betrifft.
            Zuerst denkt man, man befinde sich in einem urtypischen, klischeedurchtrieften Spukhausfilm um eine alte Landvilla, in welcher sich, warum auch immer, auch lauter nervige Puppen befinden.
            Später geht Laugier hier aber doch noch etwas andere Wege, die in die tiefen Abgründe der Welt der Geisteskranken und Psychopathen blicken lässt, welche zwei Mädels in diesem besagten "Geisterhaus" gefangenhalten, um perverse Spielchen an ihnen durchzuführen. Leider ist das Ganze ziemlich langweilig und unspannend inszeniert. Erst gegen Ende, das muss man ja sagen, kommen noch ein paar interessante, psychologische Aspekte hinzu, sowie das jahrelange Leid der Protagonistinnen kam in meinen Augen schon rüber, ohne dass man dabei dem Zuschauer alles mit blutigen Spezialeffekten in die Fresse klatschen musste. Man könnte bei der Thematik durchaus auch Vergleiche mit dem realen Fall von Natascha Kampusch ziehen, die tatsächlich als kleines Volksschulmädchen von einem Irren entführt und für Jahre in dessen Keller eingesperrt wurde, bis ihr im Alter von 18 Jahren (!) durch einen glücklichen Zufall die Flucht gelang. Absolut nicht vorstellbar, dürfte aber für die Meisten hier schon ein Begriff sein. Das Ganze wurde ja auch bereits in "3096 Tage" sowohl als Autobiographie von Kampusch selbst, als auch in Form eines eigenen Spielfilms, filmisch aufarbeitet.

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              Megalon22 10.05.2023, 22:46 Geändert 10.05.2023, 23:17
              über Climax

              Ich habe vom französischen Skandalregisseur Gaspar Noé, dessen Werke meist recht kontroverse, und ich sage mal nicht Mainstream - massentaugliche Themen behandeln, bereits den wirklich verstörenden Thriller "Irreverersible" gesehen. Das Bemühen, denselben Stil beizubehalten, war auch bei "Climax" eindeutig vorhanden, ich fand auch ein paar Szenen recht atmosphärisch und gelungen (zum Beispiel wenn wir einzelne Charaktere dabei begleiten, wie sie durch diverse, nur schwach beleuchtete Gänge wandeln, während sich im Hintergrund die Hölle auf Erden abspielt, da hatte ich mich schon stark an den anderen Noé zurückerinnert gefühlt).
              Es wurde auch hier wieder ein bisschen mit der Kamera herumgespielt, was meiner Ansicht nach manchmal ganz gut rüberkommt, mir oft aber auch zu experimentell war.
              Aber worum geht es denn überhaupt in "Climax"? Das ist einfach erklärt, bei einer Tanzparty mischt jemand eine Droge in die Sangría, was bewirkt, dass alle Beteiligten nicht mehr Herren ihrer Selbst sind, und in ihrem Rausch auch ausfällig und gewalttätig werden.
              Dabei finden in der ersten Filmhälfte die ganze Zeit nur langweilige und nervtötende Dialoge über Sex, wer wen "vögeln" möchte, und welche Verhältnisse wer, mit wem hat, statt. Daraufhin folgt dann eine 20 - 30 minütige (habe zwar nicht auf die Uhr geschaut, aber ein gewisses Zeitgefühlt gestehe ich mir jetzt einfach mal ganz frech zu ;-) Tanz - Sequenz. Das soll wahrscheinlich die Atmosphäre stärken, für mich war es einfach viel zu lang.
              Aber ihr werdet es kaum glauben, für kurze Zeit nimmt der Film dann in der Tat ein Wenig an Fahrt auf, und es funkt, vor allem auch in Bezug auf das eingesperrten Kind, sogar sowas wie Spannung auf. Leider verliert sich der Film am Ende aber wieder in öden Sexszenen und irgendwelchen Charakteren, die wahllos durch die Gegend laufen.
              Ist vielleicht einfach nicht mein Genre und Metier. Wer anderer Ansicht ist, kann mich gerne korrigieren.

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                Megalon22 07.05.2023, 01:05 Geändert 07.05.2023, 01:28

                Mein zweiter Anlauf von Olaf Ittenbach, und ich wurde diesmal tatsächlich positiv überrascht. Ich hatte schon die schlimmsten Befürchtungen, als ich die DVD mit der roten Aufschrift "Chain Reaction" in meinen DVD - Player legte. Hatte nämlich schon einen anderen Titel (Garden of Love) von diesem deutschen Splatter/ Kultregisseur gesehen, der mir ganz und gar nicht zugesagt hat. Zwischen diesen beiden Werken liegen qualitativ auch wirklich Welten dazwischen - während der eine schon sehr amateurhaft was Kamera, Schnitte und auch die schauspielerischen Fähigkeiten anbelangt, daherkommt, haben wir mit "Chain Reaction" einen eigentlich gar nicht mal so übel inszenierten, spannenden Dämonenhorror/ Vampirfilm vor uns.
                Es geht um einige Ausbrecher aus einem Gefängnis in Seattle, die sich im Wald, auf dem Weg nach Norden, um die kanadische Grenze zu erreichen, verlaufen. Dabei führt sie der Weg zu zu einer schön schaurig - morbiden und heruntergekommenen, alten Waldhütte, die allerdings nicht ganz unbewohnt zu sein scheint. Dort haust nämlich, ganz zurückgezogen, eine schrullige Großfamilie, die ständig über religiöse Themen schwafelt.
                Mehr und mehr müssen unsere Knackis erfahren, dass es sich hierbei im Grunde um Vampire handelt, die spätestens nach den wunderbar blutigen Mutationsszenen, nur noch nach dem Blut der Menschen trachten.
                Der Film ist kein sinnloses Rumgeschlachte, sondern kann den Zuschauer auch mit einer spannenden, teils sogar recht atmosphärischen Handlung fesseln. Klar, mir sind auch ein paar kleinere Logikfehler aufgefallen, aber das stört kaum, wenn man sich jetzt nicht darauf einschießt.
                Die Effekte, wenn sie denn da sind, sind zudem natürlich super gelungen und auch stets handgemacht (mir wäre zumindest nichts CGI - mäßiges aufgefallen). Da merkt man halt, dass sich Ittenbach seinen Ruf als der Effektspezialist Deutschlands nicht zu Unrecht erarbeitet hat.
                Für Fans ein absoluter Leckerbissen^^

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                  Megalon22 05.05.2023, 23:23 Geändert 05.05.2023, 23:37

                  Wohl eine der ersten Arbeiten, in der sich Ray Harryhausen für seine berühmten Stop Motion Effekte verantwortlich zeigte, leider aber, zumindest meiner bescheidenen Ansicht nach, eher schlecht als recht.
                  Der Riesenoktopus, der die Seefahrt unsicher macht, und später sogar die Golden Gate Bridge und andere Bauwerke vernascht, wirkt halt schon extrem angestaubt und sieht einfach nicht gut aus. Dazu gesellen sich oft recht trashige Dialoge, sowie eine Story, die nur recht ärmlich an Spannungsmomenten ist.
                  Über die aus heutiger Sicht politisch meist nur wenig korrekten Witze (Warnung übrigens) kann man vielleicht hie und da noch lachen, das schon. Auch einige ganz tolle Kamerafahrten übers Meer und die Unterwasserszenen kann man positiv erwähnen, das wurde teilweise ganz gut eingefangen.
                  Insgesamt betrachtet muss man "Das Grauen aus der Tiefe" jedoch als Monsterfilmfan in meinen Augen nicht unbedingt gesehen haben. Er ist mit Sicherheit nicht so mies, dass man ihn sofort abschalten muss, aber gerade was die Effekte angeht, waren da meine Erwartungen schon etwas höher angesiedelt.
                  Die Japaner könnens halt besser, wenn auch nicht immer.

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                    Megalon22 03.05.2023, 15:44 Geändert 03.05.2023, 15:52

                    Schande über mein Haupt, aber das war jetzt tatsächlich meine Erstsichtung des Mega - Blockbusters "Avatar". Ehrlich gesagt hat mich der Film nie wirklich angesprochen, da die Fortsetzung allerdings im letzten Jahr wieder solch hohe Wellen geschlagen hat, kam ich halt doch nicht umhin, mir "Aufbruch nach Pandora" in Vorbereitung zum zweiten Teil mal unter die Lupe zu nehmen.
                    Naja, das waren sie jetzt also, die blauen Indianer - Aliens, die auf einem fernen Planeten friedlich und im Einklang mit der Natur miteinander leben, was der Mensch natürlich alles kaputtmachen muss.
                    Man kann den Film tatsächlich gut mit der Vertreibung amerikanischer Ureinwohner vergleichen, auch die Lebensweise und sogar der Schmuck und die Kleidung dieser Aliens ist ganz klar an die Indianerkultur angelehnt.
                    Was soll man zum Film noch schreiben? Ein CGI - Feuerwerk, mit, für damalige Verhältnisse allemal, bahnbrechenden Computeranimationen, das muss man auf jeden Fall honorieren.
                    Leider fiel es mir schwer, mich mit den Figuren zu identifizieren, da das Aussehen der Außerirdischen halt schon gewöhnungsbedürftig ist. Diese blauen Gestalten sehen halt schon sehr unnatürlich aus, ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Aliens (falls es überhaupt irgendwo da draußen welche geben soll), auch nur im Entferntesten so aussehen.
                    Und ja, wer mich kennt weiß das, ich bin nun mal kein großer Fan von Filmen, wo halt alles CGI - animiert ist. Wäre in diesem Fall nicht anders realisierbar gewesen, ist mir auch alles klar. Trotzdem sind mir Filme, die in der echten Natur spielen, einfach tausendmal lieber.
                    Alles in allem ist "Avatar" aber trotz allem schon ganz gut gemacht und spannend erzählt, übernimmt sich am Ende vielleicht ein bisschen mit der Action.

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                      Megalon22 01.05.2023, 10:01 Geändert 01.05.2023, 10:55

                      Hervorragender Coming of Age - Psychothriller mit einer 13 - jährigen Jodie Foster, die auch schon in jungen Jahren schauspielerisch wirklich sehr überzeugt. Dazu gesellt sich Martin Sheen, der eine derart unsympathische Rolle hat, dass man ihm die ganze Zeit am liebsten nur in die Fresse schlagen möchte, aber gut, gehen wir zuerst mal auf die Handlung ein.
                      In "Das Mädchen am Ende der Straße" geht es um das junge Mädchen Rynn, das angeblich zusammen mit ihrem Vater von Großbritannien in ein kleines amerikanisches Dörfchen gezogen ist. Doch immer, wenn Leute in ihre große Villa kommen, um ihren Vater zu sprechen, ist dieser augenscheinlich nicht zuhause. Das lässt die Dorfbewohner mit der Zeit immer misstrauischer werden und die Frage stellt sich langsam in den Raum, ob dieser überhaupt noch dort wohnt, oder etwa gar nicht mehr unter den Lebenden weilt.
                      Mehr werde ich zur Story ganz bewusst nicht verraten, da einem das dieses großartige Meisterwerk wahrlich kaputtmachen könnte.
                      Der Film ist auf jeden Fall sehr stimmungsvoll inszeniert, besticht dabei auch ganz besonders durch seinen tollen, düsteren Score, der einen bei manchen Szenen ernsthaft schaudern lassen kann, was bei mir richtige Horrorfilmen (das hier ist kein Horrorfilm in meinen Augen, auch wenn ihn Moviepilot so bewirbt), leider nur noch sehr selten bewirken. Auch die Schnitte wurden sehr clever gesetzt, vieles wirkt auch sehr unheimlich, da man es gerade nicht sieht und sich das Grauen der Zuschauer selbst ausmalen kann (der Keller wird zum Beispiel nie von innen gefilmt).
                      Für mich eine klare Empfehlung an alle, auch den psychologischen Aspekt von Rynn, die sich einfach von dem Rest der Gesellschaft abschotten möchte, hat der Film sehr gekonnt herausgearbeitet.

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                        Toller Historienfilmklassiker über die Raubzüge der Mongolen im 13. Jahrhundert, die ganz Europa unterjochen möchten. Der kühne polnische Botschafter Stefan von Krakau macht sich dennoch auf den Weg zum Mongolenanführer Dschingis Khan, um mit ihm den Frieden zwischen den Völkern auszuhandeln. Auch wenn sich dieser nach gründlicher Überlegung selbst für den Frieden ausspricht, ist sein Sohn Ogotais ganz anderer Auffassung, und schmiedet zusammen mit seiner blonden Geliebten Huluna hinterlistige Pläne und Intrigen, damit sie ihre geplante Unterwerfung Polens und letztendlich des gesamten Europas, ungehindert fortführen können.
                        Ein unglaublich spannender und vor allem bei den bildgewaltigen Schlachten, sehr aufwändiger und detailverliebter Vertreter des Italo - Historien/Sandalenfilms der 60er Jahre. Die Story bedient sich typischer Klischees, wir haben wieder zwei Frauen, eine gute, die sich natürlich gleich in unseren Helden verliebt, und selbstverständlich eine machthungrige, intrigante, was wir in sehr vielen Vertretern des Genres immer wiederfinden. Dennoch kann einen "Die Mongolen" mit vielen unerwarteten und spannenden Wendungen überzeugen, besonders die überzeugenden Schlachten und die sehr schnelle, actionorientierte Inszenierung, hebt den Film deutlich von so manchem B - Movie des Genres ab.
                        Interessant, war auch, wie sich Dschingis Khan von den Göttern beraten ließ, ob er sich für Krieg oder für Frieden entscheiden soll - sogar eine schöne Szene, in der währenddessen der Sonnenaufgang gefilmt wird. Das Ganze verleiht dem Film in meinen Augen noch mal eine ganz eigene Note, hat mich von der Stilistik her auch etwas an diverse Indianerfilme erinnert.

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                          Megalon22 29.04.2023, 00:46 Geändert 29.04.2023, 00:51

                          Ganz nettes Horror - B Movie um einen Arzt, der mittels Transplantation von ganzen Augäpfeln, die Erblindung seiner Tochter heilen möchte.
                          Dazu schafft er sich einfach diverse Personen zu sich nach Hause, und entledigt diese unter Betäubung ihrer Augen. Problemlos kann dies aber keineswegs ablaufen, zumal sich seine ganz speziellen Augenoperationen nur bedingt von Nutzen zeigen. Zwar bekommt die Patientin ihr Augenlicht in den meisten Fällen wieder, jedoch setzt die Erblindung im Verlauf von wenigen Tagen erneut ein.
                          Des Weiteren drängt sich ihm natürlich schnell die Frage auf, was mit den ganzen "augenlosen" Menschen, die er im Keller gefangen hält, passieren soll.
                          Der Film geht inszenatorisch für einen Low Budget - Horrorfilm vollkommen in Ordnung. Was Spannung und Atmosphäre angeht, hätte man sich vielleicht noch ein bisschen mehr einfallen lassen können. Die Flucht der Gefangenen aus ihrem "Folterkeller" (nennen wir ihn einfach mal so, auch wenn man sich unter dem Titel möglicherweise etwas anderes vorstellen könnte), indem sie ein Loch in die Wand schaben, kommt zum Beispiel für meinen Geschmack zu kurz - da hätte man mehr damit spielen können, wie sich die Blinden mit Mühen versuchen, durch die Kellergewölbe zu wursten, bis sie endlich ins Freie gelangen. Auch etwas seltsam war, dass der Handlungsstrang mit den Kindern nicht zu Ende geführt wurde, war dann ja eigentlich überflüssig.
                          Insgesamt gesehen ist "Das Haus mit dem Folterkeller" aber auch kein schlechter Film, und kann auch mit guten Schauspielern überzeugen, Lance Henriksen kommt übrigens auch vor. Selbst Jules Vernes "Reise zum Mittelpunkt der Erde" wird in dem Film von einem Mädchen gelesen, großartige Abenteuergeschichte im Übrigen.

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                            Megalon22 25.04.2023, 13:13 Geändert 25.04.2023, 13:19

                            Durchschnittlicher Action - Reißer, in dessen Produktion wohl viel Geld von der WWE (World Wrestling Entertainment) reingeflossen ist. Da wundert es auch kaum, dass die Hauptrolle mit dem Wrestler Steve Austin besetzt wurde, der in "Die Todeskandidaten" so Einige kaltmachen kann.
                            Die Story bedient sich bekannter Motive von klassischen Menschenjagdfilmen, wie etwa der japanischen Battle Royale - Filmreihe. Auch "Die Tribute von Panem" ist im selben Genre anzusiedeln, auch wenn der weitaus weniger reißerisch daherkommt, und die Thematik mehr von einer kritischen Seite beleuchtet.
                            Aber reden wir nicht länger um den Brei herum, in "Die Todeskandidaten" werden 10 zum Tode verurteilte Menschen aus verschiedensten Kontinenten zusammengebracht, und müssen sich auf einer verlassenen Insel gegenseitig umbringen, bis einer übrigbleibt, dem dann als Belohnung die Freiheit geschenkt wird. Das ganze Gemetzel wird von mehreren Kameras auf der Insel gefilmt, und im Internet live ausgestrahlt. Ein gutes, aber moralisch äußerst fragwürdiges Geschäft für den Prozenten, das allerdings extrem großen Anklang bei der Bevölkerung findet.
                            Alles in allem bietet "Die Todeskandidaten" ganz brauchbare Action - und Abenteuerunterhaltung für 1-2 mal anschauen, mehr aber auch wieder nicht. Auch die ganzen gewaltkritischen Ansätze sind halt sehr inkonsequent umgesetzt, und werden mit dem Geballere am Ende eigentlich obsolet gemacht. Versteht mich nicht falsch, ich habe überhaupt nichts gegen solche Filme, aber dann braucht man auch nicht zwanghaft versuchen, einem Film doch noch einen gewissen Anspruch zu verleihen, ist unnötig.

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                              Megalon22 23.04.2023, 09:59 Geändert 23.04.2023, 10:18

                              Ein harter Polizeifilm aus der Hochphase des italienischen Genrekinos.
                              Der Film behandelt im Grunde ein sehr heikles Thema. Es geht um ein 15- jähriges Mädchen, welches ermordet in einem Dachboden aufgefunden wird - zuvor hatte die Arme offensichtlich Geschlechtsverkehr mit mehreren Männern.
                              Dies führt die Ermittlungen in den Pädophilenring, wo minderjährige Mädchen zur Prostitution gezwungen werden, und die Ermordete wohl leider auch reingerutscht ist.
                              Viel mehr möchte ich euch gar nicht vorenthalten. Der Film ist wie ein spannender Krimi erzählt, der nur in meinen Augen gegen Ende ein Wenig schwächelt. Man hätte das Ganze noch kompakter auf den Punkt bringen können, wäre mir da persönlich etwas lieber gewesen.
                              Der Film wurde oft auch als "Giallo" bezeichnet, was er meiner Ansicht nach nicht ist. Es gibt zwar einige härtere Morde und auch die klassischen schwarzen Handschuhe kommen zum Einsatz, aber weitestgehend ist es definitiv mehr Krimi als Horrorfilm. Allerdings keine seichte Krimiunterhaltung, sondern schon auch verstörend in manchen Szenen. Grausig und abstoßend sind vor allem die Bänder, in denen man hört, wie junge Mädchen gegen ihren Willen dazu gezwungen werden, sich auszuziehen und sexuelle Handlungen durchzuführen. Sehen tut man glücklicherweise nichts, das wäre auch absolut verwerflich und äußerst fragwürdig in dem Zusammenhang (ääähm..."A Serbian"). Trotzdem ist es schon extrem hart, wenn man das Ganze "nur" hört.
                              Ansonsten verströmt der Film eine wunderbare 70er Jahre - Italoatmosphäre, auch mit Claudio Cassinelli und Giovanna Ralli als Ermittler hat der Film zwei fähige Schauspieler zu bieten. Außerdem hat auch der deutsche Schauspieler Mario Adorf eine kleinere Rolle in diesem italienischen Kultstreifen.

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                                Megalon22 22.04.2023, 00:46 Geändert 22.04.2023, 01:23
                                über Martyrs

                                Neben "Inside" und "Frontiers" somit einer der bekanntesten Vertreter der sogenannten Terrorfilmwelle aus Frankreich, die ganz neue Maßstäbe in Sachen Härte und Brutalität in Horrorfilmen setzten wollte.
                                "Martyrs" kommt da in meinen Augen auch mit einer höchst interessanten Idee daher, nämlich dem Lüften eines der größten Geheimnisse unserer Existenz, dem Tod.
                                Schon in der Steinzeit machte man sich Gedanken, ob der Tod tatsächlich endgültig sei, oder ob einen danach vielleicht doch noch eine neue, vollkommene und bessere Welt erwartet.
                                Dem möchte in diesem französischen Schocker eine geheim agierende Gemeinschaft auf den Grund gehen, indem sie versucht, Menschen in einen todähnlichen Zustand zu bringen, woraufhin die Beteiligten des Experiments von ihren Erlebnissen des Todes berichten sollen - natürlich unter der Voraussetzung, sie überleben die ganze Prozedur.
                                Dabei könnte man auch etwas Kritik an der Wissenschaft reininterpretieren, die, wie die Geschichte zeigte, leider oft über Leichen ging, um ihre Ziele zu erreichen.
                                Allerdings kommen die richtig interessanten Aspekte erst in der letzten Viertelstunde des Films zum Vorschein, davor ist es halt einfach nur ein harter Folterstreifen, der besonders in der ersten Hälfte einfach Splatter - Eskapaden aneinanderreiht. Das wird mit der Zeit schon etwas ermüdend, da es (wahrscheinlich vom Regisseur so gewollt) auch keine Identifikationsfiguren im Film gibt. Mich hätte zum Beispiel mehr über die Leute, die diese Experimente durchführen, und deren Beweggründe, sowie wie es zu den Versuchen überhaupt kam, interessiert. Die Peiniger bleiben nämlich den ganzen Film über komplett farblos.
                                In der zweiten Hälfte steht dann mehr die psychische Gewalt im Vordergrund, wie dann unsere Hauptfigur in diesem Folterkeller ständig auf übelste Weise geschlagen, misshandelt und zwangsgefüttert wird. Echt hart anzusehen, kann aber gerade durch die gute Schauspielerei und der wirklich bedrückenden, äußerst rohen Atmosphäre (für Leute mit Platzangst ganz schlimm), dem Zuschauer durchaus auch einen gewissen Mehrwert bieten. Man darf sich halt zu keiner Zeit einen unterhaltsamen Film erwarten, denn das ist "Martyrs" wirklich zu keiner einzigen Sekunde.

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                                  Megalon22 17.04.2023, 09:20 Geändert 17.04.2023, 12:48

                                  Tut mir leid, wenn ich mir jetzt mit dem Kommentar einige Moviepiloten zu Feinden mache, aber ich kann bei allem Respekt mit Quentin Tarantinos "Jackie Brown" nicht warmwerden.
                                  Dennoch, zuerst zum Positiven - die Schauspieler wurden mal wieder sehr gut gecastet. Samuel L. Jackson vor allem spielt diesen Gangster wirklich großartig, mit Biss und auch viel Humor. Generell gibt es mehrmals die eine oder andere Szene in "Jackie Brown", die durchaus auch mal zum Schmunzeln anregt. Zum Beispiel als der eine Gangster nicht mehr genau weiß, wo er sein Auto hingeparkt hat, und von Melanie deshalb ziemlich verarscht wird, worauf man natürlich nur mit einem Schuss antworten kann. Das wurde von beiden Seiten eigentlich recht lustig gespielt.
                                  Allerdings zieht sich der Film in meinen Augen wie Kaugummi. Ich brauche nicht unbedingt viel Action, aber eine Story, die mich interessiert und durchgehend unterhält wäre schon nicht schlecht. Es gibt ein paar gute Ansätze, der Großteil des Films hat mich jedoch einfach nur gelangweilt.
                                  "Jackie Brown" ist auch kein klassischer Tarantino, und viel zu weichgespült meiner Meinung nach. Ist halt Geschmackssache.

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                                    Megalon22 16.04.2023, 18:19 Geändert 16.04.2023, 18:49

                                    Amateursplatter, wie er im Buche steht; Handlung 0, Atmosphäre 0, Schauspielerische Leistungen: nicht vorhanden, dafür Gematsche und Blut soweit das Auge reicht.
                                    "Das komabrutale Duell" bietet dem "Gorehound" eigentlich genau das Richtige, und zwar Splatterszenen am laufenden Band. Die Effekte sind dabei eigentlich gar nicht mal so schlecht gelungen und können in Sachen Blutgehalt keinem so schnell was vormachen. Es werden Körperteile in langen Einstellungen, sowohl mit Motor - als auch gewöhnlichen Sägen, zersägt, mit Hämmern und Bohrern wird natürlich auch zuhauf gearbeitet. Einmal wird sogar ein Embryo zertreten, aber keine Sorge, dieser ist so offensichtlich eine Puppe, dass die Szene von keinem wirklich ernstgenommen werden kann.
                                    Ansonsten hat der Film aber halt wirklich gar nichts zu bieten. Die "Handlung" dreht sich einfach um einen, der sich am Tod seines Vaters (der wohl unabsichtlich von einem LKW zerdrückt wurde) rächen möchte und ein Massaker anrichtet, wobei ich irgendwann den Faden verloren habe, wer da wer ist. Es ist auch alles irgendwie ganz seltsam, denn es tauchen dann Leute, die eigentlich schon tot sein müssten, auf einmal wieder auf, ich bin da nicht so ganz mitgekommen. IST JA AUCH SCHEISSEGAL, dem Film geht es ja eh nur um den Splatter. Die Bildqualität ist übrigens auch teils so verschwommen, dass man vieles nicht erkennen kann (vielleicht wäre ich mit der DVD, mal davon abgesehen, dass sie mir das Geld nicht wert wäre, besser aufgehoben gewesen, habe den Film nämlich online geschaut).
                                    Alles in allem wirklich nur für Hardcore - Splatterfans einen Blick wert. Da der Film bis auf die Effekte sowas von grottig ist, kann ich natürlich auch nicht mehr Punkte geben. Höchstens einen gewissen unfreiwillig komischen Charakter könnte man dem Film noch entnehmen.

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                                      Megalon22 16.04.2023, 11:01 Geändert 16.04.2023, 11:08

                                      Eine wahre Kuriosität. Ein Horrorfilm aus Deutschland aus den 50ern, der ein Wenig an Frankenstein erinnert, wobei die Story im Grunde noch viel abgefahrener ist. In einem anderen Kommentar wurde der Film sogar mit "Re-Animator" verglichen - es geht nämlich um einen alten Medizinprofessor, der ein Serum entwickelt hat, mit dem man tote Organe wiederbeleben kann. Das Experiment wurde bereits an Hunden durchgeführt und hat wohl funktioniert.
                                      Allerdings erfährt man, dass der Professor schwer herzkrank ist und nach kurzer Zeit schon im Sterben liegt, was seinem jungen Gehilfen mit wahnsinnigen Gesichtsausdruck (gespielt von einem noch sehr jungen Horst Frank) überhaupt nicht in den Kram passt. Er hat nämlich vor, seine Arbeit fortzusetzen, und es sogar an Menschen auszuprobieren (was der Professor aus ethischen Gründen stets ablehnte), kann aber ohne den alten Mediziner das Serum nicht selbst herstellen, da er die Formel dazu nicht kennt. So trennt er einfach den Kopf des Professors von seinem toten Leib, und belebt sein Gehirn wieder.
                                      Ist schon irgendwie witzig, wie sich Horst Frank dann mit einem Kopf unterhält und mehrmals auch mit ihm recht vehement streitet. Allerdings ist "Die Nackte und der Satan" im Grunde absolut keine Komödie, der Film nimmt sich eigentlich schon immer recht ernst. Die Idee ist in meinen Augen auch sehr innovativ und hat definitiv Potential für einen Horrorfilm - Horst Frank führt dann sein Experiment später nämlich auch noch an einer buckeligen Krankenschwester durch, und gibt ihr einfach einen neuen Körper von einer jungen hübschen Tänzerin. Doch diese merkt gleich, dass mit ihrem Körper etwas nicht stimmt, da er ja jetzt ganz ungewohnt und anders aussieht. Eine sehr gruselige Vorstellung, muss man sagen, der Film hat mich da von der Thematik her auch etwas an den ebenfalls empfehlenswerten französischen Film "Augen ohne Gesicht" erinnert.
                                      "Die Nackte und der Satan" ist somit ein absoluter Geheimtipp im Genre, der vor allem schauspielerisch, nicht nur wegen Horst Frank, überzeugt.

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                                        Megalon22 15.04.2023, 00:09 Geändert 15.04.2023, 08:55

                                        Schmieriger Horrorthriller aus Hongkong, in dem ein Triebtäter, aufgrund eines Kindheitstraumas mit seiner Mutter, bei rotgekleideten Frauen austickt und gewalttätig wird.
                                        Allerdings befindet sich der Psychopath nicht hinter Gittern, sondern leitet ein Heim für geistig behinderte Menschen, und hat dort ein Auge auf die unschuldige Ming geworfen, die auch sehr an ihrer Behinderung leidet, da sie als leidenschaftliche Tänzerin keine Chancen auf große Erfolge hat.
                                        Der Film ist in meinen Augen nur ziemliches Mittelmaß, jetzt nicht absolute Grütze, allerdings wäre dramaturgisch und auch in Sachen Inszenierung und Spannungsaufbau noch viel Luft nach oben gewesen.
                                        Die Schauspieler sind mal so, mal so. Ming, sowie die Sozialarbeiterin Cheung, die Ming stets zur Seite steht, werden zum Beispiel meiner Ansicht nach relativ gut dargestellt. Jedoch hat man bei der Darstellung einiger anderer Behinderter in meinen Augen schon etwas übertrieben, das hat dann einfach nicht mehr authentisch gewirkt. Auch der Gewalttäter übertreibt es mit seinem verzogenen Gesichtsausdruck oft schon arg. Die sehr vordergründige Musik in fast jeder Szene hat ebenfalls meist nur genervt, das war definitiv "too much".
                                        Allerdings bringt "Red to Kill" auch etwas Sozialkritik ins Geschehen. Nachdem Ming nämlich von eben diesem Geisteskranken brutal vergewaltigt wird, wird der Täter sofort von Cheung angeklagt. Als es dann zur Gerichtsverhandlung kommt, wird Mings Beschreibung der Vergewaltigung aber, wegen ihrer Behinderung, wenig Glauben geschenkt. Auch der Richter kommt auf Drängen des gegnerischen Rechtsanwalts zu dem Schluss, dass sie ja den Beschuldigten vielleicht zuerst verführt haben könnte, oder der Geschlechtsverkehr gar einvernehmlich gewesen sein könnte, weshalb der Angeklagte schlussendlich freigesprochen wird.
                                        Alles in allem kann man "Red to Kill" eine Chance geben, wenn man das sogenannte CAT III - Kino mag, muss man aber auch nicht, es ist kein wirklich guter Film.
                                        Unterschätzen sollte man ihn übrigens auch nicht, die Vergewaltigungsszenen werden schon sehr detailliert gezeigt, und würden bestimmt einige Zuschauer mit Wiederwillen zum Abschalten bewegen. Ich sehe das ja auch immer nicht so gern. Das Finale ist dann zudem noch sehr blutig geraten.

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                                          Megalon22 12.04.2023, 08:55 Geändert 12.04.2023, 08:58

                                          Ganz brauchbarer Stallone, der jedoch mehr Drama als Actionfilm ist.
                                          Es geht um einen armen Trucker (Stallone), dessen Ex-Frau im Sterben liegt und möchte, dass ihr Sohn ihren Vater nun nach 10 Jahren erstmals richtig kennenlernt.
                                          Kein leichtes Unterfangen, da der Junge zumindest am Anfang noch sehr misstrauisch seinem Vater gegenübersteht, aber vor allem dessen Großvater legt in der Beziehung viele Steine in den Weg. Er sieht sich nämlich in einer höheren sozialen Klasse, und findet Stallone nicht gut genug für seinen Enkel.
                                          Eine ganz nette Geschichte, die man allerdings halt auch schon sehr oft in verschiedensten Abwandlungen gesehen hat. Sie macht aber dennoch immer wieder Spaß zum Anschauen, und Stallone, der auch viele weise Sprüche für seinen Sohn auf Lager hat, kann in seiner Rolle schon überzeugen.
                                          Leider ist das Finale mit dem Armdrücken für mich sehr enttäuschend gewesen, da würde man sich von einem Stallone irgendwie etwas Spektakuläreres erwartet. Deshalb gehe ich von 6 Punkten auch noch mal einen haben Punkt runter. Der Film ist aber trotzdem ganz gut geeignet für zwischendurch, wie ich finde.
                                          PS: Der Titelsong ist übrigens klasse in dem Film...

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                                            Megalon22 11.04.2023, 09:40 Geändert 11.04.2023, 12:52

                                            Also ich verstehe nicht, wieso alle so gegen den Film wettern. Jetzt mal ohne Scherz, was erwartet ihr euch denn anderes von einem Roland Emmerich - Katastrophenfilm? Dass das Gezeigte so etwa zu 100% physikalisch möglich wäre? Eine bescheuerte Debatte, das ist ein Spielfilm, der ganz allein der Unterhaltung dient, und keine wissenschaftliche Abhandlung über den Mond - das ist doch jedem klar, oder?
                                            Mit "Moonfall" bekommt man in meinen Augen einen spannenden Actionfilm, der einfach gut unterhalten möchte, nicht mehr, nicht weniger. Das CGI ist sehr aufwändig und wirklich hervorragend gelungen, gerade auch die ganzen Überschwemmungen und Vulkanausbrüche tragen zu einer toll eingefangenen Endzeitstimmung bei, auch als dann unsere Protagonisten bei starkem Schneetreiben panisch irgendwo Schutz vor den auf die Erde fallenden Mondbrocken suchen, war spannend inszeniert und konnte optisch sehr überzeugen.
                                            Als ich den Trailer zu " Moonfall" sah, befürchtete ich schon, das könnte so ein komplett überladenes Actionding, wie etwas "Godzilla vs Kong" werden, wurde aber auch da eines Besseren belehrt. So in den ersten zwei Dritteln hat der Film sehr viel Handlung und nur hin und wieder sieht man vielleicht mal ein paar Überschwemmungen oder Ähnliches. Wenn die Reise dann zum Mond führt, wird es natürlich sehr actionreich, aber auch nicht zu überladen, es ist auf jeden Fall jede Handlung noch gut nachvollziehbar. Gegen Ende wird es halt sehr phantastisch mit den Aliens, aber ich steh auf so einen abgedrehten Scheiß.
                                            Alles in allem hatte ich Spaß mit Roland Emmerichs neustem Streich. Klar sind die Figuren und alles sehr klischeehaft, da geb ich den Kritikern schon Recht. Aber der Film hat ja auch keinen anderen Anspruch.

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                                              Megalon22 10.04.2023, 19:38 Geändert 10.04.2023, 19:40

                                              Gut unterhaltender Abenteuer/Piratenfilm, in dem Lex Barker als spanischer Degenheld bei einem Piratenschiff anheuert, um den gefürchteten Seeräuber, den sie "Der schwarze Brigant" nennen, ausfindig zu machen.
                                              Mit von der Partie sind Livio Lorenzon, Nadia Marlowe (im Film die Geliebte von Barker), sowie noch Walter Barnes, der den eher tollpatschigen und wohl recht ungebildeten, jedoch irgendwie sympathischen Piratenkapitän "Calico Jack" verkörpert, der mich in der Rolle sehr an Bud Spencer erinnert hat, wobei dieser ihn natürlich noch lustiger hätte darstellen können.
                                              "Der Schwarze Brigant" ist ein ganz typischer Abenteuerfilm dieser Zeit, die Story mag aus heutiger Sicht vielleicht etwas naiv wirken, vermag es aber trotzdem auch heute noch in meinen Augen hervorragend zu unterhalten. Besonders Lex Barker machte den Film für mich sehr attraktiv, bin nämlich auch großer Freund der Winnetou - Verfilmungen mit ihm und sehe ihn immer wieder recht gern als Schauspieler.
                                              Geboten werden einem tolle Action - und Kampfszenen, wie gesagt, durchaus bekannte Gesichter unter den Darstellern, die klischeehafte, aber brauchbare Figuren verkörpern, und die Liebesgeschichte wurde auch gut in den Film eingebettet und nimmt nicht zu viel von der spannenden Abenteuergeschichte weg. Für Genrefans alles, was das Herz begehrt.
                                              PS: Viele Grüße gehen an "Chev-Chelios", danke, dass du mich mit deinem Kommentar auf den Film aufmerksam gemacht hast.

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                                                Megalon22 08.04.2023, 10:17 Geändert 08.04.2023, 16:37

                                                Historiendrama von Paul Verhoeven über die auf wahren Dokumenten basierende Geschichte um Nonne Benedetta, bei der es aufgrund von lesbischen Handlungen im Kloster Pescia zu einem Verfahren kam.
                                                Wie viel da jetzt im Film dazuerfunden wurde kann ich nicht beurteilen, da ich mich mit dem Thema nicht weiter befasst habe.
                                                Auf jeden Fall scheint Benedetta ja auch nicht mehr ganz "normal" in der Birne gewesen zu sein (um das so mal ganz vorsichtig sagen zu können 😉), hat nämlich ständig Visionen von Jesus, die zumeist sexueller Natur sind, und ritzt sich im Schlaf bewusst die Stigmata in den Körper, da sie meint, Gott würde durch sie zur Menschheit sprechen. Des Weiteren lässt sie einer ihrer Ordensschwester, mit der sie später eine Beziehung eingeht, bewusst Schmerzen zufügen, da Leiden für sie etwas Essentielles auf dem Weg zum Heiland darstellt. Das ist auch ganz klar auf die Erziehung vor allem bei Frauen in der Kirche der damaligen Zeit zurückzuführen, wo ihnen ständig eingetrichtert wurde, der Körper sei ihr Feind, und die erwachende Sexualität komme wohl sowieso vom Teufel und man soll dagegen ankämpfen.
                                                Ganz interessant, dass sie dann das lesbische Verhältnis mit einer anderen Klosterschwester eingeht, was ja für die Kirche somit das Schlimmste vom Schlimmsten war. Benedetta distanziert sich dabei jedoch keineswegs von der Religion, sondern sieht die Beziehung vielmehr als Ausdruck der Liebe Gottes zu den Mitmenschen. Anfangs scheint sie ja noch Zweifel zu haben, das hätte man vielleicht noch besser herausarbeiten können, wie sie ihre Homosexualität zuerst vielleicht als etwas Negatives ansieht, sich dann aber mehr und mehr davon "befreit", bis es dann eben zu den sexuellen Akten kommt.
                                                Alles in allem ist "Benedetta" ein mit Sicherheit interessanter Film, wenn auch in meinen Augen etwas Potential verschenkt wurde. Auf emotionaler Ebene konnte er mich zum Beispiel kaum packen, was bei einem Drama keine sehr gute Voraussetzung ist. Noch dazu hat der Film dann so ab der zweite Filmhälfte auch noch mal einige Durststrecken zu bemängeln, das Finale kann sich dann allerdings wieder sehen lassen.
                                                Mann kann definitiv mal einen Blick reinwerfen wenn einen die Thematik interessiert, gibt auch starke Szenen in dem Film, sollte sich aber auch kein absolutes Meisterwerk erwarten.

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                                                  Megalon22 06.04.2023, 23:59 Geändert 07.04.2023, 00:50

                                                  Spaßiger Monstertrash aus den 50ern über ein gigantisches, vogelähnliches Tier aus einer fernen Galaxie, das Flugzeuge zum Absturz bringt, ganze Stadtteile verwüstet, sich an mehreren Fahrzeugen wie Autos und einer Eisenbahn verköstigt, sowie noch etliche weitere verheerende Dinge anrichtet, um sich dadurch zu ernähren. Gewöhnliche Waffen können diesem Wesen nichts anhaben, zumal es ein Antimaterieschutzschirm umgibt, an welchem alle Kugeln abprallen und daraufhin und auf der Stelle explodieren.
                                                  Wir begleiten in dem Film hauptsächlich die Wissenschaftler Mitchel MacAfee sowie eine Mathematikerin, die somit als erste Bekanntschaft mit diesem außerirdischen Ungetüm machen und später auch einen Plan ausarbeiten, wie man den Schutzwall, den das Monster umgibt, möglicherweise durchbrechen könnte.
                                                  Schauspielerisch bewegen wir uns hier für einen Monsterstreifen aus den 50ern auf einem wirklich sehr hohen Niveau. Man baut einen guten Bezug zu den Charakteren auf, wodurch auch die Actionszenen deutlich spannender wirken, da man durchaus mit den Figuren mitfiebern kann.
                                                  Die Spezieleffekte sind leider recht durchwachsen. Während die Verwüstungen der Gebäude durch das Monster gar nicht mal so übel gemacht sind, sieht das Monster selbst schon arg lächerlich aus, so lächerlich, dass man darüber nur noch lachen kann (der Trashfaktor ist jedenfalls sehr hoch). Und ja, das hätte man auch damals schon besser hinkriegen können. Definitiv.
                                                  Ich meine gelesen zu haben, dass sich die Darsteller aufgrund der trashigen Animation des Monsters später sogar in Grund und Boden geschämt haben, dort mitgespielt zu haben. Irgendwie verständlich, finde ich allerdings auch sehr schade, denn wie gesagt, das Schauspiel und auch die meisten anderen Effekte sahen überwiegend gut und eigentlich überhaupt nicht so trashig aus.
                                                  Alles in allem wird "Angriff der Riesenklaue" Gernefans bestimmt zufriedenstellen. Der Film ist spannend erzählt, hat viel Charme und kann mit seinen kruden Effekte was den Vogel betrifft, auch für den einen oder anderen Lacher sorgen.

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                                                    Megalon22 06.04.2023, 10:44 Geändert 06.04.2023, 11:00

                                                    Tarantino's Filmdebut nimmt von der Stilistik her schon einiges von seinen späteren Werken vorweg. Ein Film, der in erster Linie von seinen großartigen Schauspielern lebt, die diese Verbrecher wirklich schön sadistisch, andererseits aber auch wieder von einer menschlichen Seite beleuchten, und vor allem mit sehr viel schwarzen Humor ausstatten. Die Folterszene an dem Polizisten ist von beiden Seiten, allen voran natürlich von der Täterseite, schon beeindruckend gespielt, und so leicht nicht nachzuahmen.
                                                    Es ist auch keine Figur dabei, die in irgendeiner Weise fehl am Platz wirken würde, alles ist sehr stimmig, selbst der Boss unserer Verbrecher hat eine interessante Rolle und ich habe mich stets gefreut, wenn er auftauchte. Witzig fand ich in diesem Zusammenhang vor allem, als dieser unseren Verbrechern ihre Decknamen vergibt, und sich einer aufregt, weshalb er jetzt "Mr. Pink" heißen soll und dann schon mit anderen den Namen tauschen möchte. Der Boss meint dazu jedoch nur, dass es zu Komplikationen führen würde, wenn sich jeder selbst seinen Namen aussuchen könnte, er spreche aus Erfahrung - so ähnlich wäre es wahrscheinlich auch in der Realität, wie im Kindergarten. 🤣
                                                    Alles in allem eine sehenswerte Gangsterfilmparodie von Tarantino, die mit tollen Schauspielern und schwarzem Humor zu überzeugen weiß, für mich allerdings auch kein absolutes Meisterstück ist, dafür hätte mir noch das gewisse Etwas gefehlt. Den Stil und die Erzählweise mit vielen Rückblenden muss man natürlich mögen, aber bei Tarantino weiß man ja was einen erwartet.

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