Megalon22 - Kommentare

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    Megalon22 06.08.2024, 00:07 Geändert 06.08.2024, 01:11

    Ein historisches Horror-Drama, das sich mit der Verfolgung von vermeintlichen Hexen beschäftigt. Am Ende wird eingeblendet, dass geschätzt mehr als 500.000 junge Frauen von der sogenannten Inquisition brutal gefoltert und verbrannt wurden. Und am schlimmsten, diese grausamen Verbrechen wurden noch im Namen des Glaubens verübt und als notwendige Taten für die gute Sache getarnt - an Heuchelei wohl nur noch schwer zu übertreffen.
    In "The Reckoning" begleiten wir eine junge schöne Frau, die ihren Gatten durch den "Schwarzen Tod" (die Pest) verloren hat. Ganz alleine mit ihrem Baby kann sie sich jedoch die Pacht nicht mehr leisten. So denkt sich ihr Gutsherr einen hinterlistigen Plan aus, indem er ihr Sex für die Bezahlung anbietet. Die Frau lehnt ab, was dazu führt, dass er die Gute mit irgendwelchen erfundenen Hirngespinsten der Hexerei bezichtigt.
    Wie wir aus der Geschichte wissen, wird hier aber kein kurzer und schmerzloser Prozess gemacht. Nein nein, es werden unvorstellbar grausame Foltermethoden angewandt, um der "Hexe" ein Geständnis zu entlocken, was sich in diesem Fall jedoch nicht so einfach gestaltet, wie gedacht.
    Die Hauptdarstellerin wirkt für meinen Geschmack ein bisschen zu glatt, ohne Ecken und Kanten. Die Darstellung ihres festen Willens ist in der Regel wohl auch etwas unrealistisch. Unter derartigen Foltermethoden gesteht am Ende vermutlich jeder, zumal so oder so keine Bewahrung vor dem Scheiterhaufen in Sicht ist. Aber klar, Ausnahmen gibt es natürlich immer und überall und ist natürlich auch ehrenhaft von ihr.
    Die Fieslinge kommen hier wirklich fies rüber, was auch gut so ist. Dennoch hätte ich mir für den Film insgesamt noch mehr Emotionalität gewünscht, um noch mehr Mitgefühl für die armen Opfern aufbauen zu können. Die Vergeltung am Ende kommt möglicherweise auch etwas gewollt.
    Alles in allem ist "The Reckoning" nicht wirklich schlecht und verfolgt eine wichtige Thematik, aber aus meiner Sicht noch mit Luft nach oben.

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      Megalon22 03.08.2024, 00:32 Geändert 03.08.2024, 00:40

      Leider in meinen Augen deutlich schwächere Fortsetzung, die nicht mehr die trashige Atmosphäre des ersten Films darbietet.
      Während mir im Vorgängerfilm die unterschiedlichen Gangs so gefallen und amüsiert haben, so fällt dies hier komplett weg. Seit dem letzten Angriff auf die Bronx sollen nur noch wenige überlebt und sich alle zu einer kleinen Rotte zusammengeschlossen haben, die sich optisch nicht mehr voneinander unterscheidet. Da geht es nur noch um den Kampf zwischen den Überbleibsel der Bronx-Bewohner und den bösen Reichen, die alle ihre Gegner vernichten wollen, um eine neue Luxusstadt auf dem Gebiet der Bronx zu errichten.
      Die Kulissen der Unterwelt sind zwar auch in diesem Streifen wieder durchaus positiv zu erwähnen, doch wird einem fast durchgängig immer die gleiche Action vorgesetzt, ohne viel dazwischen zu bieten. Am Anfang war ich noch positiv angetan von der vielen Action. Mit der Zeit wird das aber ermüdend, zumal man sich davon irgendwann einfach auch sattgesehen hat. Spannung wird dabei eher wenig geboten, selbst die Entführungsgeschichte mit dem Präsidenten würde man sich um Welten interessanter vorstellen als sie im Film umgesetzt wurde. Nein danke, hier haben sich die Macher aus meiner Sicht etwas ins Bein geschossen.
      Zumindest hat Mark Gregory auch hier wieder die Hauptrolle als "Trash" inne.

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        Megalon22 02.08.2024, 18:19 Geändert 02.08.2024, 18:27

        Kann man als kleine italienische Genreperle im Bereich des futuristischen Banden-Actionfilms betrachten.
        Die Bronx ist praktisch unbewohnbar geworden und wird nur noch von verschiedenen, zum Teil miteinander verfeindeten Banden kontrolliert. Neben den "Riffs", einer wilden Motorradgang mit seltsamen Nazi(?)-Anzügen und leuchtenden Plastiktotenschädeln auf ihren Maschinen als Erkennungszeichen, gibt es noch die "Rollers", die auf Rollschuhen und Hockeyschlägern in den Kampf ziehen, oder weiß bemalte Typen, die etwas an amerikanische Ureinwohner erinnern.
        Hauptsächlich dreht sich die Handlung um den übergroßen und langhaarigen "Trash", der sich in die blonde junge Dame Ann verliebt. Am Ende gibt es einen ziemlich actiongeladenen Showdown, in dem die Polizei ziemlich kompromisslos mit Feuerwaffen gegen die Gangs vorgeht.
        Der Film bietet beste trashige Actionunterhaltung aus den 1980er-Jahren. Die Kulissen sind diesem Streifen zum Teil überraschend gut gelungen. Die unterirdischen Gänge, Höhlen und Bereiche der Bronx, wo die Banden hausen, erzeugen eine solide dystopische Atmosphäre.
        Schauspielerisch darf man sich natürlich keinen Überflieger erwarten, auch wenn der bekannte Man Eater-Darsteller George Eastman hier einen coolen Kurzauftritt als mongolischer "Roller" hat. Offenbar haben sich auch einige amerikanische Schauspieler dazu "herabgelassen", hier mit an Bord zu sein, wie der schwarze Darsteller Fred Williamson oder Vic Morrow. Mark Gregory in der Rolle des "Trash" ist allerdings ein Italiener, der ähnlich wie Eastman nur ein englisch anmutendes Pseudonym verwendet.

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          Megalon22 01.08.2024, 12:24 Geändert 01.08.2024, 12:32
          über Saw X

          MÖGLICHERWEISE EINIGE SPOILER - LESEN AUF EIGENE GEFAHR
          Da "Saw Spiral" ziemlich gefloppt ist, wollte man mit dem Nachfolger "Saw X" wohl wieder mehr "back to the roots" gehen. So ist der Film zu einer Zeit irgendwo zwischen dem ersten und dritten Teil des Reihe angesiedelt und stellt die Figur Jigsaw in den Mittelpunkt. Auch alte Bekannte wie Jigsaws Helferin Amanda kommen hier wieder zu Wort.
          Der Film beginnt recht untypisch und zeigt John Kramer, der auf eine zwielichtige Organisation zur Heilung seiner Krebskrankheit hereinfällt. Schnell stellt sich heraus, dass es sich dabei jedoch um einen glasklaren Schwindel handelt und lediglich das Geld der Kunden eingesteckt wird. Für Jigsaw natürlich ein gefundenes Fressen, um den Verantwortlichen die Chance zu geben, ihre Schuld "reinzuwaschen".
          Vorab muss ich sagen, dass ich die Figur von Jigsaw immer schon sehr interessant fand und seine meist nicht sehr häufigen, aber eindringlichen Auftritte in der Reihe immer schätzte. Hier war er hingegen fast den ganzen Film lang sehr präsent, was mir gefiel, andererseits aber auch so ein bisschen die Mystik um die Person nahm. Vor allem fand ich das erste Drittel des Films ein bisschen zu langatmig und die Geschichte mit Jigsaw und seine Krankheit hätte man vielleicht ein bisschen kürzer und prägnanter halten können.
          Dann geht es natürlich in bester Saw-Manier ziemlich rund, wobei man diesmal, mit Ausnahme einer Person, weniger Mitleid für die extrem unsympathisch gezeichneten Opfer hat.
          Gegen Ende wartet der Streifen sogar noch mit einer unerwarteten Wendung auf, wo sich die Hauptinitiatorin der besagten Fake-Organisation retten kann und Jigsaw selbst in eine seiner eigenen Fallen steckt. Um das Ganze noch grausamer zu gestallten, soll Kramer währenddessen noch beobachten, wie ein unschuldiges Kind sterben soll (was ihr letztlich jedoch nicht glückt).
          Hier stehen die Sympathien klar auf der Seite von Jigsaw und Amanda, die von Anfang an nicht unsympathisch sind.
          Insgesamt fand ich "Saw X" in Ordnung, gehe aber mit dem Hype nicht ganz mit. Dafür kam der Film einfach nicht so richtig oder erst zu spät in Schwung.

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            Megalon22 30.07.2024, 10:29 Geändert 30.07.2024, 10:57

            Eigentlich gar nicht so übel wie gedacht. Dennoch ist der Missmut der Fans verständlich, zumal "Saw Spiral" letztlich nichts weiter ist, als ein neuer Saw-Aufguss, in dem noch nicht einmal die Geschichte um Jigsaw (Tobin Bell) weitergeführt wird, sondern ein Nachahmungstäter sein Unwesen treibt. Das wirkt fast so, als wollte man lediglich einen gewöhnlichen Krimi mit einigen blutigeren Mordszenen und einem Saw-Nachahmungstäter aufpeppen, um ihn als neuen Saw-Teil verkaufen zu können.
            Auch die Handlung konzentriert sich hier in erster Linie auf die Ermittlungen von Chris Rock, ohne dabei besonders viele Jigsaw-Fallen in den Film einzubauen oder eine kammerspielartige Atmosphäre zu erzeugen, wie in den meisten Vorgängerfilmen der Fall. Die Fallen sind, wenn sie mal da sind, zwar auch hier recht blutig und unangenehm geraten (vor allem die "Zungenfalle" oder die Szene mit den Glasscherben haben sich mir sehr eingebrannt), dennoch kann man nicht leugnen, dass die Quantität derartiger Gewaltszenen deutlich verringert wurde und diese auch ziemlich unspannend und lediglich der Effekte willen reingeflickt wurden.
            Das alles muss jetzt nicht zwangsläufig auf einen schlechten Film hinweisen. Ich persönlich wurde mit "Spiral" durchaus solide unterhalten, aber auch eher nur auf Fernseh-Niveau. Allerdings gingen schauspielerisch Chris Rock und sogar Samuel L. Jackson in einer mittleren Rolle durchaus in Ordnung.
            Insgesamt ist der Film für sich genommen okay. Gebraucht hätte man ihn aber nicht, da er der Reihe absolut nichts neues hinzufügt. Da bin ich dann auch lieber für neue Ideen, anstatt den gleichen alten Käse tausendmal aufzuwärmen.

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              Megalon22 29.07.2024, 01:06 Geändert 29.07.2024, 01:21

              Nicht mein Genre. Ohne Frage handelt es sich bei "Vom Winde verweht" um einen ganz großen Filmklassiker, den jeder Filminteressierte zumindest einmal in seinem Leben gesehen haben sollte. Andererseits wäre es aber auch ratsam, einiges an Sitzfleisch mitzubringen, denn die 4 Stunden Laufzeit fühlen sich schon verdammt lange an. Da kann ich anderen Monumentalwerken wie "Ben Hur" deutlich mehr abgewinnen, ganz unabhängig von der Länge.
              Optisch mag das Ganze für seine Zeit wohl ganz nett überzeugend gewesen sein. Man bekommt auch einige fast schon malerisch-schöne Landschaftsaufnahmen mit Sonnenuntergang oder Abendröte geboten.
              Dies täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass mir die ersten drei Stunden Handlung echt viel abverlangt haben. Außerdem war die kreischende Stimme der Hauptdarstellerin sowas von nervig, tut mir leid.
              Immerhin fand ich wohl so das letzte Viertel des Films, was etwa der letzten Stunde entspricht, überraschenderweise sogar relativ spannend. Hier dominiert klar ein kritisches Beziehungsdrama, das mit einigen dramatischen Wendungen bestickt ist. Hier wurde ich zum ersten Mal auch emotional etwas mitgenommen, was zuvor leider nicht der Fall war.
              Insgesamt überwiegt für mich aber der negative Anteil in Hinsicht auf die Laufzeit. Man kann halt leider auch nicht alle Klassiker so abfeiern.
              Über die Rassismus-Debatte kann man sich nur ärgern.

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                Megalon22 27.07.2024, 14:15 Geändert 27.07.2024, 14:30

                Ein Horror-B-Movie, das aus unverständlichen Gründen lange Zeit auf dem Index für jugendgefährdende Medien war. Wie schon "Tanz der Teufel", erhielt jedoch auch "Dead and Buried" nach einer Neuprüfung eine zu erwartende FSK-16, wobei das "Blutlevel" sogar noch wesentlich unter dem von Sam Raimis delikaten Meisterstück "Evil Dead" liegt.
                Eine detaillierte Inhaltsangabe kann man sich eigentlich schenken, da die Handlung dünn ist, wie ein Blatt Papier. Der Film spielt sich in einem kleinen Küstenstädtchen namens Potters Bluff ab, wo mehrere Morde geschehen und grausam zugerichtete Leichen aufgefunden werden. Doch verschwinden diese Leichen nach geraumer Zeit wieder und tauchen erst später als lebende Tote wieder auf.
                Auch wenn das vielleicht so klingen mag, erwartet euch bloß keinen Zombiefilm nach Schema F, zumal die Untoten hier gar nicht klassisch als willenlose und blutgierige Monstren auftreten. Sie unterscheiden sich auch kaum von den Lebenden.
                Dem Streifen mangelt es eindeutig an Highlights. Das Ganze konnte mich weder mit seiner kaum vorhandenen Action, Splatter, Grusel oder durch eine besonders transparente Story überzeugen.
                Schauspielerisch ist der Streifen zumindest gar nicht so übel im Vergleich zum Großteil aller kleinen Videotheken-Horrorfilme der 80er. So hat der Film auch durch die mäßig spannenden Mordermittlungen zwar einen bedingten Unterhaltungswert, für mehr reicht es aber nicht.

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                  Megalon22 26.07.2024, 19:13 Geändert 26.07.2024, 19:29

                  Ein gelungener Actionstreifen aus den 1970er-Jahren, als Katastrophenfilme wohl gerade der neueste Hit waren.
                  Als erstes möchte ich hier die hervorragenden Soundkulissen bei den Erdbeben erwähnen. Diese wirken wirklich sehr bombastisch und klingen beinahe so, als wäre man direkt vor Ort. Selbst auf der mir vorliegenden BluRay von Capelight kommen diese Beben soundmäßig super rüber, ganz zu schweigen, wie dies seinerzeit im Kinosaal gewirkt haben muss. Da wäre ich echt gerne Mäuschen gestanden, muss 1974 wohl ein einmaliges Kinoerlebnis gewesen sein.
                  Handlungstechnisch bekommen wir gerade das, was wir uns bei einem Katastrophenfilm erwarten. Die erste Stunde wirkt dabei vielleicht ein bisschen verwirrend, zumal ziemlich viele verschiedene Handlungsstränge und Charaktere angerissen werden, ohne auf den ersten Blick einen großen Zusammenhang zu erkennen. Doch am Ende passte das dann doch alles irgendwie zusammen. Wir sehen die Erdbeben und die Auswirkungen derselben halt aus mehreren Perspektiven, was dann im nachhinein gar nicht mehr so verkehrt für mich war.
                  Eine bedeutetende Rolle ist hier Charlton Heston zuteil geworden. Doch spielen noch viele weitere Hollywoodgrößen mit, wie eine Ava Gardner, die seinerzeit wohl auch so als Sexsymbol gesehen worden sein soll, oder George Kennedy.
                  Einen Oscar für die damals revolutionäre Effektarbeit ging ebenfalls für "Erdbeben" raus. Dies ist absolut nachvollziehbar, zumal ich diese in der Tat recht realistisch fand. So ähnlich würde es wohl tatsächlich aussehen, sollten wir mal in die unglückliche Lage eines derart heftigen Bebens geraten. Die Action war hier auch nicht so übetrieben dargestellt wie leider in vielen aktuellen Katastrophen-Blockbustern der Fall.

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                    Ein schöner klassischer Vampirfilm aus Italien, der unterm Radar fliegt, aber durchaus sehenswert ist.
                    Eine Gruppe von Balletttänzerinnen gerät in die Fänge eines Vampir-Pärchen, das in einem wunderbaren Schloss im Wald haust und es auf das Blut von hübschen jungen Damen abgesehen hat.
                    Der Film bietet einen hervorragenden altmodischen Gruselfilm-Flair und insbesondere die Einrichtung des Schlosses mit seinen Kronleuchtern, alten Gemälden, Ritterrüstungen und dunklen Kellergewölben kreiert unter anderem eine tolle Gothichorror-Atmosphäre.
                    Auch die Frauen wissen sehr zu gefallen und sind während der Ballettänze oft in sehr aufreizenden Posen und nur recht spärlich bekleidet zu sehen. Selbst wenn man natürlich nie explizite Nacktheit von Geschlechtsteilen zu Gesicht bekommt, mag der Streifen für sein Entstehungsjahr 1960 schon ungewöhnlich freizügig gewesen sein. Für mich als männlicher Zuschauer war dies selbstverständlich eine nettes Sahnehäubchen obendrauf.
                    Die praktischen Effekte der Vampire und das Ableben derselben sind ebenfalls ziemlich krude geraten für die damalige Zeit.
                    Unterm Strich lohnt es sich für Genrefans, diesen Vampirstreifen mal wieder aus dem Keller hervor zu kramen. Ein unterhaltsamer altbackerner "Grusler" mit einer latenten erotischen Komponente, ohne zu aufdringlich zu werden.

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                      Megalon22 22.07.2024, 00:03 Geändert 22.07.2024, 00:20

                      Eine auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte über Solomon Northup, der von zwei Gauklern, die sich als Artisten eines Zirkus ausgeben, entführt und an Sklavenhändler verkauft wird. Der Film ist zu einer Zeit angesiedelt, als Sklaverei von Schwarzen zwar in den Nordstaaten der USA bereits verboten war (so wächst Solomon hier zuerst auch als freier Mann auf), in vielen amerikanischen Südstaaten jedoch noch rege betrieben wurde.
                      Der Film zeigt schonungslos, in oft recht brutalen Bildern, die harten Arbeitsbedingungen, kargen Unterkünfte und bösartigen Launen der Sklavenhalter, denen die Sklaven bedingungslos ausgesetzt waren. Als ihr Eigentum, konnten diese tun und lassen, was ihnen beliebte, was harte Strafen, brutale Gewalt und natürlich auch Vergewaltigungen gegen ihre "Ware" bedeutete.
                      Solomon lässt sich anfangs vieles auch von seinen Dienstherren nicht gefallen, was ihm das Leben als Sklave ganz besonders hart macht.
                      Der Film "12 Years a Slave" bietet hier aus meiner Sicht gute Einblicke über diesen Schandfleck der amerikanischen Geschichte. Schauspielerisch ist der Streifen absolut erstklassig besetzt, vor allem Fassbender und Brad Pitt, letzterer allerdings nur in einer kleineren Rolle, dürften den Meisten wohl auch nicht unbekannt sein. Die Oscars waren hier durchaus gerechtfertigt für den Film.
                      Wegen der harten Thematik und einiger sehr expliziter Auspeitschungen würde ich den Film allerdings nicht ab 12, sondern eher erst ab 16 empfehlen.

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                        Megalon22 21.07.2024, 00:15 Geändert 21.07.2024, 01:08
                        über M3GAN

                        Ein Film, der das Chucky-Thema gekonnt in die heutige Zeit verfrachtet, wo künstliche Intelligenzen auch im Alltag immer mehr an Bedeutung gewinnen. Der Film "Megan" setzt sich kritisch mit dieser Thematik auseinander und stellt die Frage in den Raum, ob KIs eine Art Selbstbewusstsein entwickeln und vielleicht sogar eine Gefahr für uns Menschen darstellen könnten.
                        Natürlich ist dies nach wie vor absolute Science-Fiction und ob es dazu je kommen wird, sei mal dahingestellt. Dass ein von Menschen programmierter Computer zu echten Gefühlen fähig sein wird, wage ich einmal stark zu bezweifeln. Trotzdem finde ich es immer wieder erstaunlich zu sehen, wie weit unsere Technik diesbezüglich ja schon fortgeschritten ist. Bedenklich finde ich in diesem Zusammenhang vor allem, dass es mittels KI bereits möglich ist, einen Menschen in Stimme und Ausdruck nahezu eins zu eins zu imitieren. Aber genug davon, das würde sonst den Rahmen sprengen.
                        Die Handlung des Films dreht sich um das Mädchen Kathy, das ihre Eltern verloren hat und nun bei ihrer Tante aufwächst, die zufällig an einem ganz ausgereiften Kinderspielzeug mit künstlicher Intelligenz, namens MEGAN arbeitet. Als man Kathy einen Prototyp von Megan als Spielgefährten schenkt, kommt es irgendwann so weit, dass die KI ihre Mutter und schließlich alle zwischenmenschlichen Kontakte für Kathy vollkommen ersetzt. Sie hat gar kein Interesse mehr daran, in der Schule neue Freundschaften zu knüpfen, da Megan schon so ihr perfekter Kamerad ist.
                        Hier kommen wir zum nächsten Punkt, der durchaus seine Daseinsberechtigung hat. Unsere moderne Technik ist in vielerlei Hinsicht ein Segen für uns, kann aber schnell auch zum Fluch werden, wenn es überhand nimmt oder zur Vereinsamung führt. Besonders Kinder sollten bis zu einem gewissen Alter klar Abstand vor solchen Geräten haben.
                        Alles in allem fand ich den Streifen in diesem Sinne durchaus gelungen. Wer sich einen waschechten Horrorfilm erwartet, wird enttäuscht werden. Vielmehr handelt es sich hier um ein interessantes und unterhaltsames SF-Drama, das erst zum Schluss mit seinen Horroreinschlägen ala Chucky aufwartet. Meisterwerk ist das Ganze zwar keines, trotzdem kann ich die vielen negativen Stimmen absolut nicht nachvollziehen - falsche Erwartungshaltungen wohl.

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                          Megalon22 20.07.2024, 07:05 Geändert 20.07.2024, 07:14

                          In eine Rahmenhandlung eingebettte Kurzfilmsammlung mit vier Episoden, wobei die erste davon nur eine überschaubare tentakelige Horrorsequenz bietet.
                          Rundherum dreht sich der Film um ein Mädchen, das sich bei einem Leichenbestatter bewirbt und von diesem unheimliche Geschichten über die Todesursachen von Verstorbenen erzählt bekommt.
                          Die erste ernstzunehmende Geschichte handelt von einem schwangeren Mann, was mir somit am wenigsten gefallen hat. Das Ganze wirkte sehr unausgegoren, bot keinerlei einem Horrorfilm gerechte Atmosphäre und die eingebaute Sozialkritik mit den Kondomen war einfach arg aufgesetzt.
                          Da gefiel mir die zweite Episode über einen Herren, der seine bettledrige Frau "erlösen" möchte und daraufhin zurecht für seine Untat bestraft wird, schon etwas besser. Gleiches gilt auch für die eher mittelprächtige letzte Geschichte, die aber eben stark mit der Rahmenhandlung verbunden ist. Denn um ehrlich zu sein mochte ich diese Rahmenhandlung somit am liebsten, zumal ihr ein schön schauriger Horrorflair innewohnt, der gerade am Schluss mit diesen gruseligen Kinderleichen oder dem seltsamen Leichenbestatter gut zum Ausdruck kommt.
                          Mitunter war "The Mortuary" auch ungewöhnlich blutig. Insbesondere die eine Amputationsszene oder eine Sequenz mit einer Hand in einem Fleischwolf, sind Dinge, die man sonst eigentlich nur aus FSK-18-Streifen kennt.
                          Kurzum verpasst man hier aus meiner Sicht aber nichts hervorragendes. Der Film zeichnet sich durch keine besonderen Merkmale aus und ist eigentlich recht spannungsarme Stangenware.

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                            Megalon22 17.07.2024, 23:16 Geändert 18.07.2024, 00:00

                            Ein absolut begnadeter Filmklassiker von Orson Welles, der gleich als Regisseur und Hauptdarsteller tätig war.
                            Die Handlung lässt sich grob auf Kane, einen fiktiven und steinreichen Mann, herunterbrechen, der als Zeitungsredakteur tätig ist. Er führte in seinem Leben zwei Beziehungen, hatte jedoch aufgrund seiner sozialen Inkompetenz wenig Glück in den Ehen und stirbt schließlich völlig vereinsamt in seinem riesigen Palast, der ihn trotz seines Vermögens letztlich nicht glücklich macht.
                            Oft wird "Citizen Kane" als einer der herausragendsten Beiträge der gesamten Filmgeschichte angesehen. Dieser Meinung kann ich mich nach der Erstsichtung so nicht anschließen, was aber nicht bedeutet, dass ich von dem Streifen abrate. Ganz im Gegenteil - fand die Botschaft hier ziemlich stark und auch das Ende, welches im Zusammenhang mit "Rosebud", dem letzten Wort vor Kanes' Tod, steht, sehr stimmig. Hieran erkennt man sehr deutlich, dass Kane am Ende wohl das im Vergleich ärmliche, dafür aber von einer intakten Familie und Gemeinschaft geprägte Leben in seiner Kindheit mehr bedeutet haben muss, als alles Gold und Geld danach.
                            Leider habe ich nicht sofort in den Film hineingefunden. Der Anfang war mir zu hektisch und dialoglastig mit viel zu vielen Personen auf einen Schlag. Spätestens ab der zweiten Filmstunde findet man sich aber schön mit der Geschichte zurecht.
                            Für alle Filmliebhaher und "Cineasten" unter euch ist es auf jeden Fall wert, hier einen Blick zu riskieren.

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                              Megalon22 16.07.2024, 23:40 Geändert 17.07.2024, 00:06

                              Ein Astronaut (Adam Driver) muss wegen eines heftigen Mereoritenschauers auf einem unbekannten Planeten notlanden - neben ihm gibt es nur eine Überlebende an Bord des Schiffs, ein Mädchen von neun Jahren.
                              Nach und nach stellt sich heraus, dass es sich bei besagtem Planeten eigentlich um die Erde handelt - allerdings vor etwa 65 Millionen Jahren, unmittelbar vor dem großen Meteoriteneinschlag, der zum Aussterben der Saurier führte.
                              Als ich gelesen hatte, dass der Streifen von den Produzenten meines absoluten Hassfilms "A Quiet Place" stammt, machte mich das schon stutzig. Ganz so schlimm war "65" zum Glück nicht, obwohl auch hier reichlich Potenzial liegengelassen wurde.
                              Positiv sind auf alle Fälle die CGI-Effekte hervorzuheben. Die Riesenechsen machen hier schon einen recht erstaunlichen Eindruck. Leider wirkt das Ganze beizeiten etwas zu düster von der Atmosphäre her. Saurierfilme können für mich gerne auch eine positivere Stimmung verbreitet, da machen die "Jurassic" - Filme schon deutlich mehr Laune.
                              "65" hat sogesehen tatsächlich etwas von der Stimmung von "A Quiet Place" , was auch durch die wenigen Dialoge und die Sprachbarriere des Mädchens zum Vorschein kommt.
                              Alles in allem fand ich die Charaktere aber zu mau, um mit den Beiden mitfiebern zu können. Für einmal anschauen war es ok, aber das reichte auch mehr als aus. Zu empfehlen, falls man sich an allen guten Saurier- und Monsterfilmen sattgesehen hat.

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                              • Megalon22 15.07.2024, 19:44 Geändert 15.07.2024, 19:47

                                Find ich auch klasse, noch mal ein Jahrzehnte-Ranking zu machen. Die 90er könnten für mich ganz besonders interessant sein.

                                1. DER MIT DEM WOLF TANZT (Kevin Costner, 1990)
                                2. JURASSIC PARK (Stephen Spielberg, 1993)
                                3. NEEDFUL THINGS - IN EINER KLEINEN STADT (Fraser Clark Heston, 1993)
                                4. LOST HIGHWAY (David Lynch, 1997)
                                5. TITANIC (James Cameron, 1997)
                                6. MARY SHELLYS' FRANKENSTEIN (Kenneth Branagh, 1994)
                                7. BRAMS STOKERS' DRACULA (Francis Ford Coppola, 1992)
                                8. KEVIN ALLEIN ZUHAUS (Chris Columbus, 1990)
                                9. EYES WIDE SHUT (Stanley Kubrick, 1999)
                                10. FIGHT CLUB (David Fincher, 1999)

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                                  Megalon22 14.07.2024, 22:37 Geändert 14.07.2024, 23:02

                                  Ein italienischer Krimi von Lamberto Bava, dem Sohn des bekannten "Meisters" Mario Bava.
                                  Eine hübsche junge Frau hat ihren Bruder und Ehemann verloren und lebt ganz alleine in einer großen luxuriösen Villa.
                                  Plötzlich findet die Gute verschiedene Körperteile von Menschen, wie Ohren oder Augäpfel in Ihrer Wohnung auf. Die Ermittlungen der Polizei ergeben, dass diese und die damit verbundenen Morde wohl irgendwie in Verbindung mit ihrem verstorbenen Ehemann stehen könnten.
                                  Ob man "Body Puzzle", wie so oft, tatsächlich als Giallo betiteln kann, ist fraglich. Für mich weist der Streifen eher die Merkmale eines klassischen Krimis auf, wo die Polizeiermittlungen klar im Mittelpunkt stehen, und weniger die Morde oder eine düstere Atmosphäre. Ein paar blutige Szenen hat Bava hier dennoch mit einfließen lassen, jedoch alles FSK 16-konform.
                                  Aufgrund der fehlenden Atmosphäre und eher uninteressanter Figuren (der Ermittler scheint auch nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte zu sein) finde ich diesen Film absolut nicht sehenswert. Vergleichbar mit einer unterdurchschnittlichen Tatort-Folge. Die Auflösung ergibt außerdem keinerlei Sinn, kann man also getrost im Klo runterspülen.

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                                    Megalon22 12.07.2024, 23:56 Geändert 13.07.2024, 00:24

                                    Fällt für mich klar unter die Kategorie von Remakes, die die Welt nicht braucht.
                                    Marcel Walz - der Regisseur, der sich dieser Neuverfilmung von "Blood Feast" angenommen hat - hat seine Wurzeln eigentlich in der deutschen Amateur-Horror-Splatterszene. Mit "Blood Feast" hatte er jedoch in einer etwas "professionelleren" Produktion die Möglichkeit gehabt, in Amerika und mit einigen im Horrorgenre nicht einmal gänzlich unbekannten Akteuren (so z.B. Robert Rusler aus "Nightmare 2"), sein Können als Regisseur unter Beweis zu stellen.
                                    Nichtsdetotrotz ist "professionell" hier nach wie vor unter Anführungszeichen zu setzen, denn Kamera, Schnitt oder Beleuchtung (der Film hat keinen besonders schönen Look), lassen auf ein recht überschaubares Budget hinweisen.
                                    Alles in allem möchte das Remake wohl mit noch drastischeren grausamen und perversen Gewaltszenen punkten, wobei Gorehounds wohl auch erst ab der zweiten Filmhälfte auf ihre Kosten kommen.
                                    Die Handlung ist uninteressant und von den allesamt schier unsympathischen Charakteren hat auch nur Rusler als Fuad Ramses Charisma.
                                    PS: Alle Achtung vor der stark zensierten FSK18-Fassung. Wenn überhaupt, dann nur zur Unrated greifen.

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                                      Megalon22 12.07.2024, 09:58 Geändert 12.07.2024, 17:18

                                      BLOOD RED HORROR # 9
                                      "Blood Feast" gilt allgemein als erster Horrorfilm, der besonders blutige und "gorige" Effekte zur Schau stellte, weshalb er selbstverständlich auch in Büchern, die sich mit Splatterfilmen beschäftigen, stets als Ehrenmitglied aufgenommen werden muss.
                                      Die Handlung ist relativ einfach erklärt: Fuad Ramses betreibt einen Spezialitätenladen, und ist wie besessen von einem uralten Ritual, welches im alten Ägypten zur Heraufbeschwörung der Göttin Ishtar zelebriert wurde. Hierzu soll ein besonderes Festmahl angerichtet werden, das aus verschiedenen menschlichen Körperteilen besteht (etwa die Zunge für den Geschmack, etc.). Die Folgen kann sich wohl jeder denken. Ramses macht sich auf den Weg, um junge Frauen zu töten und ihnen ganz spezielle Körperteile für das Festmahl zu entnehmen.
                                      Der Film war ziemlich Low-Budget, weshalb man sich keine besonderen schauspielerischen Leistungen oder spektakuläre Kulissen erwarten kann.
                                      Dennoch, der Streifen macht irgendwie Spaß und könnte stilistisch sogar als extrem blutiger Krimi angesehen werden, zumal auch die Ermittlungen der Polizei gegen diesen ungewöhnlichen Frauenmörder sehr im Vordergrund stehen.
                                      Was die Effekte anbelangt, so war "Blood Feast" für 1963 wirklich sehr mutig, das muss damals wohl ein absoluter Tabubruch im Filmbusiness gewesen sein. Der "Godfather of Gore" Herschell Gordon Lewis war offenbar so besessen von seinen blutigen Effekten in diesem Film, dass er auch nur noch in diesem Genre unterwegs war, leider aber 2016 verstarb.
                                      Aber was bekommen wir nun tatsächlich zu sehen in diesem Ur-Splatter? Hauptsächlich blutige Leichenteile oder Organe, die wohl aus mit Kunstblut beschmierten Fleischstücken vom Metzger bestehen. Der Tatvorgang wird uns erspart, wir sehen lediglich die Ergebnisse, was aber auch schon nicht ohne ist, insbesondere für die damalige Zeit. Am heftigsten wirkt wohl die Szene, wo Ramses einer Frau ihrer Zunge entledigt, aber auch hier sehen wir zumindest nicht den Tatvorgang direkt.
                                      Alles in allem ein historisch interessantes Werk, auch wenn es heutzutage seine schockierende Wirkung wohl etwas verloren hat. Trotzdem habe ich die Filmmusik, die aus Trommeln oder unheilvollen Geigenklängen besteht, als ganz atmosphärisch empfunden.
                                      Man muss natürlich damit klarkommen, dass der Film aus den 60ern noch ziemlich im alten Stil gedreht wurde, was ich aber mochte, wobei wir es hier eindeutig mit einem B - oder vielleicht sogar C-Movie zu tun haben.

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                                        Megalon22 10.07.2024, 23:18 Geändert 11.07.2024, 00:07

                                        Ein charmantes Fantasy-Märchen, das sich stark an den seinerzeit sehr populären Sindbad-Filmen orientiert.
                                        Die Handlung ist ganz schön klassisch aufgebaut und repräsentiert den typischen, oft recht knalligen und bunten Stil des 60er-Abenteuerkinos.
                                        Ein böser Magier hat es auf den König Cornwalls' abgesehen und entführt dessen Tochter, um sich einen Platz auf dem Thron sichern zu können. Doch glücklicherweise ist da noch ein heldenhafter Ritter, der unsere Prinzessin einmal schon vor einem riesigen Ungetüm bewahrt hat. Der Weg führt ihn übers Meer, zu einer geheimnisvollen Insel, wo der böse Zauberer mit all den Schattenwesen der Unterwelt gemeinsam sein Dasein fristet.
                                        Im Zuge dessen versuchte man auch wirklich alles mögliche an Märchenklischees rasch mit in die Tüte zu packen: Neben zwei - und einköpfigen Riesen, schemenhaften Monster-Hexen, Furien und Drachen auf der bösen Seite, können wir auch ein nettes Heinzelmännchen, das als Flaschengeist auftritt, eine lebendig gewordene Puppe und sogar einen lustigen Wikinger begutachen - also doch alles, was unser Herz begehrt.
                                        Für die Monstereffekte kam Stop Motion zum Einsatz - diesmal allerdings anders als bei "Sindbad" meines Wissens nicht von Ray Harryhausen. Und das sieht man auch, denn objektiv betrachtet kann man diese wohl kaum als gut betrachten. Das Ganze ist Augsburger Puppenkiste pur, kann aber Trashfans wie mir auch den einen oder anderen Schmunzler aufs Gesicht zaubern. Auch der Antagonist macht eigentlich eine ziemlich unfreiwillig witzige Figur her.
                                        Alles in allem ein durchaus unterhaltsames Kind seiner Zeit, das aber vor allem für ein jüngers Publikum, gutes und für Kinder wohl auch recht gruseliges Fanrasykino abgibt. Wertung liegt am oberen Rand der 5,5 und eigentlich bei fast 6 Punkten.

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                                          Megalon22 10.07.2024, 09:47 Geändert 10.07.2024, 10:54

                                          Ein Giallo-Drama des italienischen Regisseurs Francesco Barilli, der zuvor bereits den wohl ziemlich ähnlich gelagerten Genrebeitrag "Das Parfum der Dame in Schwarz" auf die Kinoleinwände bannte. "Pensione Paura", auch als "Hotel Fear" bekannt, sollte seine zweite und leider auch letzte Regiearbeit werden, die bis vor kurzem noch nicht mal eine deutsche Synchro erfahren hat. Erst heuer hat sich das von mir sehr geschätzte Kult-Label "X-Rated" im Rahmen ihrer "Euro-Cult-Collection (ECC)" dafür eingesetzt, dem Streifen eine ordentliche deutsche Synchro anfertigen zu lassen, die aus meiner Sicht auch ganz gut gelungen ist.
                                          Die Handlung des Films spielt zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, was dem Genre durchaus eine gewisse eigene Note verpasst. Eine junge Frau führt zusammen mit ihrer Mutter eine Pension am Land - ihr Vater befindet sich im Krieg. Nachdem die Mutter plötzlich tot aufgefunden wird, ist das Mädchen ganz auf sich allein gestellt. Um sie herum nur die ganzen Hotelgästen, die teilweise nach ihr schmachten - die Faschisten und Perversen.
                                          Auch wenn das Ganze als Giallo betitelt wird, würde ich "Pensione Paura" nicht als reinrassigen Vertreter des Genres ansehen, da sich die Morde hier tatsächlich eher im Hintergrund abspielen und erst so etwa im letzten Drittel eine klassische horroreske Gialloatmosphäre aufgebaut wird. Zuvor erinnert der Film eher an ein Drama - vor allem die Komponente des Vaters im Krieg wäre so ein typisches Element, das irgendwie nicht ganz dazupasst.
                                          Dies mag allerdings nicht bedeuten, dass der Streifen weniger hart sei. Insbesondere eine ausgewalzte Vergewaltigungsszene kann sensiblen Zuschauer schon an die Nieren gehen.
                                          Leider, so gut das alles klingen mag, hat mich der Film stark enttäuscht. Die Handlung hätte Potenzial gehabt, aber wenn die eher langweilige und charakterschwache Hauptdarstellerin nicht mitspielt, gestaltet sich das Ganze halt als ziemlich zähe Nummer, die mich kaum gefesselt hat, auch wenn im Film durchaus einige solide atmosphärische Ansätze vorhanden wären. Aber insbesondere die erste Filmstunde verlangt dem Zuschauer extrem hartes Durchhaltevermögen ab. Selbst von der Atmosphäre her ist der Film zwar nicht schlecht, bietet aber auch nichts, was man aus meiner Sicht unbedingt gesehen haben muss (absolut kein Vergleich zu inszenatorischen Meisterleistungen von Argento oder so).

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                                          • Megalon22 01.07.2024, 23:21 Geändert 01.07.2024, 23:36

                                            Diesmal 10 Schauspieler, ohne Ranking. Konnte mich hier einfach auf keine Reihenfolge festlegen.

                                            1. VINCENT PRICE
                                            2. KLAUS KINSKI
                                            3. ANTHONY QUINN
                                            4. SYLVESTER STALLONE
                                            5. CHARLES BRONSON
                                            6. MICHAEL LANDON
                                            7. KEVIN COSTNER
                                            8. AL PACION
                                            9. BUD SPENCER
                                            10. MARIO ADORF

                                            und:

                                            11. BRENDAN FRASER (für seine herausragende Leistung in "The Whale" letztes Jahr)
                                            12. CHRISTOPHER LEE
                                            13. PETER USTINOV
                                            14. LEX BARKER
                                            15. MEL GIBSON
                                            16. ANTHONY WONG
                                            17. MAX VON SYDOW
                                            18. ROBERT DE NIRO
                                            19. DAVID DUCHOVNY
                                            20. TERENCE HILL
                                            21. BRAD PITT
                                            22. CHUCK NORRIS

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                                              Megalon22 01.07.2024, 22:42 Geändert 01.07.2024, 22:50
                                              über Tides

                                              Durch den Klimawandel soll die Erde überflutet worden sein. Die vermeintlich letzten Überbleibsel haben sich inzwischen auf einem fernen Planeten angesiedelt, mit dem einzigen Problem, dass es dort dem Menschen unmöglich ist, sich fortzupflanzen.
                                              Aus diesem Grund wird eine Astronautin für eine Mission auf die Erde geschickt, wo allerdings doch ein paar Leute überlebt zu haben scheinen. Leider findet sich dort auch ein skrupelloser Beauftragter, der die Kinder der Erdenbewohner entführen möchte, um mit ihnen wieder junges Leben auf besagten, nach und nach veralternden Planeten, zu bringen.
                                              Für einen deutschen Science-Fiction-Film ist "Tides" optisch eigentlich ziemlich ansprechend gemacht. Die Atmosphäre auf der trostlosen, zum Großteil von Wasser überfluteten Erde, ist durchaus gelungen und bringt teils ein tolles Endzeit-Feeling an den Mann.
                                              Nichtsdestotrotz war mir das Ganze aber leider zu langatmig und die Story konnte mich auf Dauer einfach nicht catchen. Die erste Hälfte fand ich außerdem sehr unklar. Der Zuschauer wird sofort in ein wildes Szenario katapultiert, ohne sich sonderlich auszukennen. Erst mit der Zeit erfährt man Stück für Stück, was Sache ist.

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                                                Megalon22 01.07.2024, 11:16 Geändert 01.07.2024, 13:25

                                                Eine Frau möchte aufgrund einer Krankheit einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen, der ihr jedoch verwehrt wird (der Film ist in den 60er - Jahren in den USA angesiedelt).
                                                Irgendwann wird sie jedoch auf "Jane", eine geheime Untergrundorganisation, aufmerksam, die Frauen gegen Geld illegale Abtreibungen ermöglicht. Nachdem sie auf diesem Weg ihre Abtreibung vornehmen kann, engagiert sie sich immer mehr in dieser von Frauen geführten Abtreibungstruppe und erlernt schließlich selbst, eine Abtreibung vorzunehmen, um mehr Frauen eine solche zu ermöglichen.
                                                Zuerst muss ich sagen, dass ich Abtreibungen aus moralischer Sicht ablehne. Das Selbstbestimmungsrecht der Frauen ist eine hervorragende Errungenschaft, aber bei einer Schwangerschaft bestimmt man eben nicht nur über seinen eigenen Körper, sondern trägt auch die Verantwortung für das kleine Baby, das im Mutterleib heranwächst.
                                                In diesem Film wird es allerdings als etwas absolut positives dargestellt, dass Jane in den Jahren angeblich über 10.000 Kinder abgetrieben haben soll. Auch bekommen die Frauen hier keinerlei beratendes Gespräch angeboten. Es wird nicht mal nach den Gründen gefragt, sondern einfach abgetrieben. Die Möglichkeit, dass manche Frauen diesen Schritt vllt. nur aus einer Laune heraus gehen, und später auch bereuen könnten, wird einfach außenvor gelassen. Das nenn ich mal eine super Sache.... nicht.
                                                Auch finde ich es unrealistisch, dass das alles dermaßen aalglatt abläuft und nicht eine Abtreibung daneben geht (denn das sind ja keine gelernten Ärzte, die das durchführen).
                                                Abgesehen davon fand ich den Film aber auch äußerst langweilig und nicht gut. Keine Ahnung, wie der auf 6,3 Punkte kommt. Würde davon eher abraten.

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                                                  Megalon22 29.06.2024, 23:14 Geändert 29.06.2024, 23:27

                                                  Sehr schwaches und kostengünstiges Imitat von Spielbergs' "Der weiße Hai" aus Italien, welches nicht mal im Ansatz diesem Klassiker das Wasser reichen kann.
                                                  Die Haiattacken wurden zum Teil ganz nett umgesetzt, ansonsten bietet der Film für mich jedoch einfach zu wenig, um am Ball zu bleiben. Die Rahmenhandlung, sofern man das überhaupt als Handlung bezeichnen kann, ist unspektakulär und absolut irrelevant, zumal auch keinem einzigen der im Film agierenden Charaktere auch nur die mindeste Bedeutung zugemessen wird.
                                                  Ich hoffte ja zumindest auf einen relativ unterhaltsamen, vielleicht etwas trashigen Haifilm mit Charme, wurde in meinen Erwartungen leider aber maßlos enttäuscht.

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                                                    Megalon22 29.06.2024, 22:58 Geändert 29.06.2024, 23:34

                                                    Christopher Lee schlüpft nach dem großen Erfolg der Dracula-Filme der berühmten britischen Hammer-Studios, noch einmal in seine Paraderolle des gefürchtetsten Vampirfürsten Graf Dracula.
                                                    Die Regie übernahm Jesus Franco, ein Spanier, der sich hauptsächlich für billige und schmuddelige Erotikfilme im Eurokino einen unrühmlichen Namen machte und allgemein nicht sonderlich hohes Ansehen genießt (es finden sich jedoch auch zahlreiche Horror, Splatter und Abenteuerstreifen in seiner Filmographie).
                                                    Man sieht auch diesem Vertreter definitiv an, dass sein Budget nicht das höchste war. Man sollte sich auch nicht von den teils nicht gänzlich unbedeutenden Schauspielernamen zu sehr hinters Licht führen lassen. Klaus Kinski als Renfield ist hier einfach nur ein dummer Witz - er spielt lustlos, da man ihm kaum Freiraum zum spielen lässt, was ich als großer Kinski-Fan sehr schade fand.
                                                    Ferner hat der Film aufgrund seiner extrem langatmigen Inszenierung oft auch einfach die Wirkung einer Schlaftablette. Erst im letzten Drittel kommt endlich so etwas ähnliches wie Spannung auf.
                                                    Nichtsdetotrotz besticht der Streifen immerhin durch vereinzelte schaurige Aufnahmen und Lee ist als Dracula einfach der Beste. Positiv ist auch, dass sich das Ganze tatsächlich relativ nahe an der unerreichten Romanvorlage von Bram Stoker orientiert.
                                                    Insgesamt kann man sich diesen Dracula aber eigentlich schenken - außer man ist wie ich absoluter Draculafan, der alles gesehen haben muss.

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