Megalon22 - Kommentare

Alle Kommentare von Megalon22

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    Megalon22 30.05.2024, 10:28 Geändert 30.05.2024, 10:32
    über Tornado

    Naturkatastrophenfilm, der jedoch weniger den Tornado selbst in den Vordergrund stellt, sondern mehr die Folgen, wie mehrere Schiffbrüchige danach auf einem Boot auf offener See zusammentreffen. Orientierungslos treiben sie herum und können nur auf ein anderes Rettungsschiff hoffen, zumal der Wasservorrat nicht unerschöpflich ist und auch keine Nahrungsmittel mehr an Bord sind.
    Das Ganze erinnert etwas an den bekannten Flugzeugabsturz in den Anden im Oktober 1972, wo mehrere Leute ohne Lebensmittelvorrat für längere Zeit im Eis verschollen waren und, um sich vor dem Hungerstod zu retten, in größter Not selbst vor dem Verzehr von Menschenfleisch nicht zurückschreckten. So ähnlich verläuft dies auch im Film "Tornado", denn auch hier sieht man, wozu Menschen breit wären, wenn es ums nackte Überleben geht, woran diese zuvor vermutlich nicht mal zu träumen gewagt hätten.
    Soweit fand ich das Skript des Films durchaus nicht uninteressant, ein paar gute Ansätze waren hier schon vorhanden und auch die Aufnahmen der See konnten überzeugen. Leider mangelt es dieser italienischen Low Budget - Produktion jedoch an Spannung und charakterbetonten Schauspielern. Viel zu viele Personen wurden hier in den Mittelpunkt gestellt, sodass man zu keiner davon wirklich eine emotionale Bindung aufbauen konnte - dazu waren leider auch die schauspielerischen Leistungen zu mangelhaft.
    Was die Effekte angeht, so bekommen wir zumindest einige ansehnliche Haiattacken zu Gesicht. Für den Tornado zu Beginn wage ich es mal zu bezweifeln, dass hier kein Stock-Footage von echten Aufnahmen von Tornados eingefügt wurde. Diese Szenen sehen nämlich verdammt authentisch aus und ich denke nicht, dass man hier die Kosten für solche Effekte hätte decken können.
    Alles in allem gibt es auf jeden Fall bessere und spannendere Filme zu dieser Thematik.

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      Ein klassischer japanischer Kaijufilm aus der Feder des Godzilla-Schöpfers Ishiro Honda.
      Außerirdische Lebensformen schmieden Invasionspläne, indem sie von Tieren Besitz ergreifen und dabei noch monströse Auswüchse annehmen, um die Menschheit möglichst einfach und effizient auslöschen zu können. Handlungsort ist eine Insel, auf der man sich schon seit längerem phantastische Geschichten über urzeitliche Ungeheuer erzählt. Die Gefahr kommt jedoch in Form eines riesigen Tintenfisches, einer Krabbe, sowie einer Schildkröte, die pausenlos damit beschäftigt ist, ihren Gummihals ein - und auszustrecken.
      Wer diese älteren Monsterstreifen aus Japan schätzt, wird mit "Monster des Grauens greifen an" ebenfalls ziemlich gut bedient, auch wenn ich dies nicht unbedingt als Ishiro Honda's beste Arbeit bezeichnen würde - da gibt es durchaus noch unterhaltsamere Monsterklopper aus der Zeit (was aber Fans trotzdem nicht von diesem Film abhalten sollte).
      Das Monsterdesgin ist recht durchwachsen - war die Schildkröte nämlich wirklich cool, so sah der Tintenfisch zum Beispiel schon zu arg nach einer Figur aus der Augsburger Puppenkiste aus. Auch war der Monster-Zweikampf zum Schluss aus meiner Sicht nicht ganz so gut inszeniert. Der Vulkanausbruch und die eigentlich ziemlich spannend inszenierte Unterwasserszene stechen im Gegensatz dazu jedoch wieder sehr positiv hervor.
      Rundum macht der Streifen Spaß und bietet gute Unterhaltung für Freunde des gepflegten Monsterkinos aus Japan. Sorry, falls sich meine Kritik nun aufgrund der Kritikpunkte schlechter anhört als ich den Film fand.

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        Megalon22 25.05.2024, 01:29 Geändert 25.05.2024, 01:32

        Tatsächlich fühlte sich diese Fortsetzung zum indischen Bollywood-Epos "Bahubali" noch mal eine Stufe runder an als der Vorgänger.
        Während ich beim ersten Teil von zwei mehr oder weniger zusammenhängenden Handlungen geschrieben habe, so werden diese hier nun ziemlich logisch zusammengeführt und einige Fragezeichen, die sich mir nach dem Ende des ersten Teils auftaten, wurden nun klipp und klar gelöst. Daher würde ich auch empfehlen, sich bei Interesse möglichst beide Teile reinzuziehen, denn eigentlich handelt es sich um einen großen Film mit einer zusammenhängenden Handlung.
        Ansonsten haben wir hier auch wieder einen äußerst bildgewaltigen Fantasystreifen vor uns, der mit prunkvollen Tempeln, Palästen und Statuen nicht geizt. Die Kämpfe und Schlachten sind auch hier wieder herrlich überdreht (jegliche Gesetze der Physik werden hier eiskalt außeracht gelassen) und sehenswert, auch wenn "Bahubali II" ebenfalls nicht gänzlich ohne Längen auskommt.
        Außerdem ist auch die Story um Macht und Intrigen am Königshof immer wieder spannend und interessant zu verfolgen.
        Aber bestimmt warten alle Leser schon gespannt auf die Preisfrage - na klar, auf Gesangseinlagen wurde selbstverständlich nicht verzichtet. Doch muss ich erneut gestehen, dass ich diese in der Tat sehr ansprechend und irgendwie auch auflockernd fand - der Soundtrack kann sich ja auch durchaus hören lassen.
        Unterm Strich scheine ich mich nun doch mehr und mehr dem Bollywoodkino öffnen zu können.

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          Megalon22 24.05.2024, 16:13 Geändert 24.05.2024, 18:41

          Recht früher Söldnerfilm von John Woo. Dieser erfuhr eigentlich erst später, mit Krachern, wie "Bullet in the Head" oder "Hard Boiled", seine volle Anerkennung als begnadeter Hongkonger Actionregisseur.
          Mit "Heroes Shed No Tears" haben wir eher einen zweitklassigen Dschungel-Actioner aus der Feder des "Meisters" vor uns, der aber durchaus auch seine Schauwerte zu bieten hat.
          So hat man hier wirklich für jeden Geschmack etwas parat: Für zahlreiche actiongeladene Explosionen, blutige Schusswechsel, grausame Foltermethoden, jedoch auch eine Menge asiatischen Schenkelklopfer-Humor, sowie ein wenig nackte Haut wurde auf alle Fälle bestens gesorgt.
          Highlight war für mich ja ein gewisses Glücksspiel, bei dem ein sympathischer Chinese, wie durch Gottes Hand gelenkt, immer wieder zu gewinnen schien, was den Zorn seines Gegenspielers nur so zum kochen brachte. Allerdings wäre seine Ehre verletzt, hätte der Gewinner einfach auf die ihm zustehende Beute verzichtet - daher kommt letztendlich ein wuchtiges Maschinengewehr als Gewinngabe zum Einsatz, wobei unserem Protagonisten von den umstehenden Zuschauern leise zugetragen wurde, dass er diesmal besser verlieren sollte - alles natürlich pathetisch und mit maßlosem asiatischen Overacting vorgetragen, aber lustig.
          Auf eine reine Komödie sollte man aber nicht hoffen, beizeiten geht es hier nämlich schon recht ruppig zur Sache. Außerdem wurden mit dem kleinen chinesischen Jungen, der immer wieder in Gefahr gerät, auch einige dramatische Elemente in den Film eingebunden.
          Schauspielerisch bewegen wir uns nicht unbedingt auf höchstem Niveau, die Action ist hingegen ganz gut inszeniert. Alles in allem vielleicht ein
          sympathischer Film mit ein paar Highlights, der aber insgesamt doch nicht so ganz ins blaue getroffen hat. Dennoch für Trashfans, die einen Rambo-Verschnitt aus Hongkong sehen wollen, durchaus mal geeignet.

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          • Danke für die interessante Aktion - hier meine Auswahl:

            1. LA DOLCE VITA (Federico Fellini, 1960)
            2. DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN (George A. Romero, 1968)
            3. DIE JUNGFRAUENQUELLE (Ingmar Bergman, 1960)
            4. GESPRENGTE KETTEN (John Sturges, 1963)
            5. WINNETOU (Harald Reinl, 1963 - angenommen, der Film wirkt heute noch genauso - letzte Sichtung wird schon über 10 Jahre her sein)
            6. NOTLANDUNG IM WELTRAUM (Byron Haskin, 1964)
            7. WER DIE NACHTIGALL STÖRT (Robert Mulligan, 1962)
            8. EIN HAUFEN TOLLER HUNDE (Sidney Lumet, 1965)
            9. TANZ DER VAMPIRE (Roman Polanski, 1967)
            10 ARMEE IM SCHATTEN (Jean-Pierre Melville, 1969)

            Alle Filme habe ich mit mindestens acht Pkt. bewertet. Natürlich könnte ich noch mehr tolle Filme aus dem Jahrzehnt aufzählen, die es aber nicht ins Ranking geschafft haben.

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              Megalon22 18.05.2024, 12:47 Geändert 18.05.2024, 14:31

              Die indische Antwort auf "Hobbit" und "Herr der Ringe" stellt sich mit seiner zweieinhalbstündigen Laufzeit als bildgewaltiges Fantasy-Epos heraus. Die Produktionskosten müssen auch entsprechend hoch gewesen sein, sodass dieser Bollywood-Film sogar als eine der teuersten Produktionen seiner Gattung gilt.
              Auch in meinen Augen besticht "Bahubali" in der Tat durch tolle und bildgewaltige Szenen. Highlights sind unter anderem, wie unser Filmheld Bahubali, mit Gesangseinlagen garniert, einen mächtigen Wasserfall erklimmt oder zusammen mit seiner Geliebten, mit einem als Rodel dienenden Felsklumpen, einer Schneelawine entgeht. Ferner machen aber auch die Schlachten, sowie die ganzen indischen Tempelanlagen und Plätze einen ziemlich starken Eindruck her.
              Im Grunde genommen sind hier zwei indirekt miteinander verwobene Geschichten in diesem Film vereint - die erste dreht sich um den durch Reinkarnation wiedergeborenen, mit göttlichen Kräften ausgestatteten Bahubali, der in einem abgeschotteten Tal aufwächst und sich später dazu beauftragt fühlt, gegen den tyrannischen König anzukämpfen. In der zweiten Geschichte geht es mehr darum, wie Bahubali vor seiner Wiedergeburt zum begnadeten Krieger und neuer Thronfolger wurde.
              Man sollte sich darüber im klaren sein, dass der Streifen für uns westliche Zuschauer teils recht ungewohnt anmuten kann. Wenn man sich darauf einlässt, hatten jedoch auch die wohl genretypischen Gesangs-und Tanzeinlagen, in Verbindung mit den oft malerisch-schönen Bildern, durchaus etwas anmutiges an sich und haben mir sogar gefallen.
              Das Schauspiel ist gewöhnungsbedürftig und die Schlacht am Ende wurde mir etwas zu sehr ausgereizt und in die Länge gezogen - daher "nur" sechs Punkte.

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                Megalon22 16.05.2024, 21:29 Geändert 16.05.2024, 21:43

                Habe mich von den überwiegend guten bis durchschnittlichen Bewertungen dazu überreden lassen, diesem brandneuen Actioner mit Jason Statham eine Chance zu geben. Die Welt hätte ich mir hierbei ja gar nicht erhofft - leider wurde es aber noch viel schlimmer als für möglich gehalten.
                Der Streifen handelt von einem vereinsamten Bienenzüchter (gespielt von Jason Statham), der einst als geprobter Kämpfer einer geheimen Schattenorganisation, den "Beekeepern", angehörte. Nachdem eine ältere Frau, gleichzeitig eine der wenigen wohlvertrauten Bekannten unseres Bienenzüchters, aufgrund eines Geldbetrugs Selbstmord verübt, schwört Statham auf Rache und lichtet erst mal die Reihen unter den Betrügern auf nicht gerade zimperliche Art und Weise.
                Abgesehen von einem bewusst "coolen" Jason Statham, bleibt hier leider rein gar nichts übrig, was ansatzweise von Belang wäre. Die Story ist in den obigen dutzend Worten heruntergebrochen, der Fokus liegt lediglich auf den wirklich unterdurchschnittlichen Actionszenen. Auch finde ich, dass der Bienenzüchter hier doch etwas zu brachial (da die Morde auch recht detailliert gezeigt werden) an die Arbeit geht, um Sympathien zu ihm zu hegen, wie man dies in anderen, überwiegend älteren Actionstreifen manchmal kann. Aber das wäre hier so und so bei allen "Charakteren" schlicht unmöglich.
                Außerdem ist alles dermaßen an den Haaren herbeigezogen - wer bringt sich denn wegen eines Geldbetrugs gleich um?
                Alles in allem wirklich ganz großer Mist und ich ärgere mich noch jetzt für das Geld und möchte meine vertane Lebenszeit zurück.

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                  Megalon22 12.05.2024, 00:47 Geändert 12.05.2024, 01:19

                  Rolf Olsen ("Blutiger Freitag", "In Frankfurt sind die Nächte heiß") inszenierte 1967 diesen für seine Zeit schon etwas gewagten Thriller "Das Rasthaus der grausamen Puppen", in welchem mehrere geflohene Häftlinge eines Frauenknasts in einem Rasthaus bei einem Verlobten von einer der Gefangenen Unterschlupf suchen. Dabei wird zwangsläufig recht rabiat vorgegangen und mit jedem, der etwas vom Aufenthaltsort der Verbrecherinnen spitz kriegt, kurzer Prozess gemacht.
                  Lediglich eine sympathische, von Helga Anders verkörperte Figur, hat Skrupel beim kaltblütigen Vorgehen der übrigen Frauen.
                  Mit gewagt meine ich in diesem Fall jedoch nicht nur die Thematik des Films an sich und vereinzelte Gewaltszenen, sondern auch einige angedeutete lesbische Liebesszenen der Frauen untereinander. Heutzutage wundert die Herabstufung des Films von einer FSK 18 auf eine 12 in diesem Zusammenhang allerdings wohl eher kaum noch, da es sich wirklich nur um Andeutungen handelt und auch keine explizite Nacktheit oder ähnliches gezeigt wird - die Zeiten haben sich geändert.
                  Ansonsten geht der Film ziemlich rasant voran, bietet aber zwischendurch auch immer wieder recht viel Humor, wenn es darum geht, Leichen zu verstecken und alle möglichen Leute, die etwas herausfinden könnten, abzuschütteln.
                  Gedreht wurde diese deutsche Produktion übrigens in Triest in Italien, wobei das Ganze in Schottland spielen soll - auch ziemlich kurios.

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                    Eine Familie mit mehreren Kindern macht während eines Familienausflugs mit einer mysteriösen schwangeren Frau Bekanntschaft. Diese redet kaum ein Wort und jagt einem mit ihrem diabolischen und immer gleichen Gesichtsausdruck schon einen gewissen Schrecken ein.
                    Doch nachdem die Unbekannte schließlich ihre kleine Tochter gebärt, verschwindet sie unmittelbar nach der Geburt spurlos und kann nirgends mehr aufgefunden werden. Aus Liebe wird die Kleine dafür von unseren Protagonisten adoptiert. Ein fataler Fehler, denn diese ist wohl ein Geschenk des Teufels persönlich, welches all ihre Adoptivbrüder und Schwestern nach und nach in den Tod treibt.
                    "The Godsend", der auch mit dem wohlklingenden deutschen Filmtitel "Horror-Baby" versehen wurde, ist ein typischer Vertreter des Genres, der nicht viel neues in Bezug auf die Story hinzufügt, dem es zudem jedoch auch etwas an seinen Highlights fehlt.
                    Als Drehort dienen einige schöne schottische Wiesen und Wälder, bis die Handlung so ab der zweiten Hälfte in die Stadt verlegt wird.
                    Schauspielerisch machen eigentlich alle Beteiligten einen recht soliden Job. Auch unser kleines "Horror-Baby", welches schnell zu einem Kind heranwächst, hat einen ganz schön tollen Killerblick drauf.
                    Soweit bietet der Streifen eigentlich durchaus annehmbare Unterhaltung und man bekommt es auch nie mit der Langeweile zu tun, da die Charaktere schon recht interessant geschrieben sind.
                    Nichtsdestotrotz bleibt das Ganze nun mal recht arm an Horrormomenten und das Ende kommt dann sehr plötzlich, ohne mit einem spannenden Showdown verbunden zu sein, wie man sich das erwarten würde.

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                      Netter Horrorstreifen aus den 80ern, dessen Handlung sich recht nahe an H.P Lovecrafts Kurzgeschichte "Die Farbe aus dem All" orientiert - mit dem Unterschied, dass die Geschichte in die Gegenwart verlegt und die Figuren etwas abgeändert wurden.
                      Im Wald, direkt in der Nähe des Wohnsitzes einer strengreligiösen Bauernfamilie, schlägt ein merkwürdiger, kugelförmiger Meteor aus einer uns völlig fremden Substanz ein. Im Laufe der Zeit löst sich besagtes Objekt aus dem Weltall auf, dafür scheint jedoch der Boden und auch das Wasser der Umgebung von nun an vergiftet zu sein.
                      Die gesamte Ernte der Bauern landet im Eimer, da aus dem Kohl und den Tomaten urplötzlich eine ekelerregende, braun-dampfende Substanz herausquillt und außerdem die Äpfel wurmstichig sind. Ferner erkrankt die Mutter unserer Bauernfamilie, wird zunehmend gewalttätig und verwandelt sich vom Aussehen mehr und mehr in ein degeneriertes Monster.
                      Zwar kann "The Curse" nicht mit der mysteriösen Stimmung der Originalgeschichte um die unbeschreiblich - mysteriöse "Farbe" mithalten, ist aber sehr unterhaltsam geschrieben und bietet erstklassige handgemachte Ekel-und schlabbrige Monstereffekte, die zwar nicht ganz so zahlreich vorhanden sind, wie in Lovecrafts "Necronomicon", aber dennoch das Horrorherz höher schlagen lassen.
                      Besonders für Freunde von kurzweiligen Horrorstreifen mit solidem 80er-Flair geht eine klare Empfehlung für diese gelungene Lovecraft-Verfilmung heraus.

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                        Megalon22 09.05.2024, 11:20 Geändert 09.05.2024, 14:00

                        "Der Koloss von Rhodos" ist einer der aufwändigeren Historienfilme aus dem italienischen Raum und gleichzeitig auch das Regiedebüt von Sergio Leone, der später mit allseits bekannten Klassikern, wie den Italowestern "Spiel mir das Lied vom Tod" oder "Für eine Handvoll Dollar" sehr viel Anerkennung erfuhr.
                        Dieser Historienfilm bleibt hingegen eher das dritte Rad am Wagen, wenn man sich seine Filmographie so ansieht, wobei er rein technisch und auch filmisch durchaus zu beeindrucken weiß.
                        Der Streifen handelt vom erfolgreichen griechischen Kriegshelden Dareios, der auf dem als Friedensinsel bekannten Eiland Rhodos Urlaub machen und sich ein wenig ausruhen möchte. Schneller gesagt, als getan, denn bald schon erlebt er hautnah mit, mit welcher Grausamkeit die dortigen Sklaven gehalten werden. Ferner gerät er in eine Intrige hinein: Die Phönizier schmieden Pläne, um den rechtmäßigen Herrscher von Rhodos zu stürzen und streben eine Fremdherrschaft an.
                        Ich muss sagen, dass der Film mit wirklich toll inszenierten Schwertkampfszenen aufwartet und vor allem die Kulissen, insbesondere der titelgebende majestätische "Koloss von Rhodos", eins der sieben Weltwunder der Antike, in der Tat sehr beeindruckend aussehen. Auch das große Erdbeben im Finale ist noch mal eine richtige Wucht, auch wenn man bedenkt, mit welchem Aufwand das damals, noch ohne Hilfe von Computertechnik, verbunden sein musste.
                        Soviel zum positiven, denn leider hab ich auch einige negative Punkte zu bekritteln. Vor allem die Charaktere, selbst Dareios, bleiben hier nämlich allesamt sehr hölzern und sind dem Zuschauer so ziemlich egal. Das Schauspiel ist hierbei auch nicht bemerkenswert, was schade ist, denn sonst hätte sich der Streifen ohne weiteres mit den großen Monumental-Klassikern "Die zehn Gebote" oder "Ben Hur" messen können. So bin ich halt in einer Zwickmühle - optisch gut, aber auf emotionaler Ebene halt nicht sehr mitnehmend.

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                          Megalon22 08.05.2024, 17:56 Geändert 08.05.2024, 18:08

                          "Das finstere Tal" ist ein düsterer und atmosphärisch stark eingefangener Alpenwestern aus Österreich. Der Film ist im 19. Jahrhundert angesiedelt, Drehort ist ein kleines verschneites Bergdörfchen in einer sehr unwirtlichen Gebirgsgegend. Ein Amerikaner, dessen Mutter einst von den dort hausenden Brenner Bauern beinahe getötet wurde, reist nun dort an, um sich an besagter Bauernfamilie, die alle Einwohner zu terrorisieren scheint, zu rächen.
                          Der Streifen spielt während des Winters und kommt ziemlich wortkarg, sowie ausgesprochen düster und garstig daher, wie wir das auch von den bekannten Italowestern, zum Beispiel von jenen von Sergio Leone, her kennen. Dass die FSK hier mit einer Freigabe ab zwölf durchgewunken hat, kann einen in diesem Fall sogar etwas verwundern. Ich hätte den eher ab 16 freigegeben, da auch kaum aufheiternde Momente vorhanden sind und zeitweise auch auf für einen Streifen ab zwölf Jahren ganz schön viel Blut fließt.
                          Schauspielerisch wurde das Ganze durchaus top mit Tobias Moretti und einigen weiteren bekannten Schauspielern dieser Region besetzt.
                          Also alles in allem nicht abschrecken lassen, "Das finstere Tal ist" ist ein toller und bildgewaltiger Alpenwestern mit verschneitem Berghütten - Flair, den ich gestern Abend auch einer Neusichtung unterzogen habe, da meine Erinnerung daran zwar positiv, aber ziemlich löchrig war.

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                            Megalon22 07.05.2024, 17:39 Geändert 07.05.2024, 17:49
                            über Wunder

                            Ein Drama um den 10-jährigen Jungen Auggie, der im Gesicht mit einigen deutlich erkennbaren Narben, die von Operationen herrühren, übersäht ist.
                            Als der Kleine in die Grundschule kommt, findet er aufgrund seiner Gesichtsdeformationen nur schwierig Anschluss und wird auch immer wieder von Mobbingattacken heimgesucht. Als er dann auch noch mitbekommt, wie sein einziger Freund (wohlgemerkt aus Gruppenzwang heraus) während einer Halloweenparty hinterrücks geringschätzend über ihn spricht, liegt er zumindest für eine Zeit lang ganz am Boden. Mit der Zeit wendet sich jedoch das Blatt.
                            "Wunder" kommt weitaus weniger dramatisch daher, als es die Beschreibung vermuten lässt. Klar sind einige Szenen dabei, die einen nachdenklich und vielleicht auch etwas traurig stimmen, doch letzten Endes hat das Ganze eine sehr positive Note. Zwar würde ich den Film nicht wie hier als Komödie titulieren, aber doch, es sind auch einige lustige Momente vorhanden.
                            Wie realistisch das jetzt ist, dass Auggie am Schluss plötzlich bei allen Klassenkameraden so beliebt ist, sei mal dahingestellt. Aber es geht hier ja eher um die Botschaft, was Freundschaft und Zusammenhalt bewirken können, wenn man nur fest daran glaubt.
                            Somit hatte "Wunder" für mich irgendwo das Herz am rechten Fleck und hat so als Drama für mich wirklich ausgesprochen gut funktioniert, wenn auch nicht perfekt.

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                              McQuade, der "Lone Wolf", gespielt von Chuck Norris, nimmt es gegen eine ganze Schaar von Waffenschmugglern auf. Spätestens als seine Tochter kidnappt wird, spielt unser allseits bekannte Actionheld natürlich voll auf und es wird munter auf sich los geballert, geprügelt, mit Karren durch die Wüstengegend gebrettert und auch ein paar Kungfu-Einlagen krönen das Ganze noch als Sahnehäubchen obendrauf. Dies mag wohl dem Umstand geschuldet sein, dass wir David Carradine, der jahrelang in der beliebten Serie "Kung Fu" die Hauptrolle innehatte, hier als Oberbösewicht und Anführer des Waffenschmugglerrings zu sehen ist. Dieser, der auch in "McQuade" sehr geübt im Kampfsport ist, nimmt dann im lang ersehnten Finale dementsprechend auch ein Kungfu-Battle mit McQuade auf, wobei die Karten, gegen einen Chuck Norris zu gewinnen, für den Gegner nicht immer die besten sind.
                              Ansonsten sollte man bei dem Streifen nicht so sehr auf Logik achten, sondern einfach das Hirn ausschalten und sich auf diesen typischen 80er Jahre-Actioner einlassen, dann wird man auch seines Spaß damit haben. Am besten gönnt man sich auch noch ein oder mehrere Dosenbier dazu, und nein, das ist in dem Fall auch nicht einfach so daher gesagt, sondern die sind bei diesem Film tatsächlich Programm (wer ihn kennt, weiß Bescheid).^^
                              Alles in allem bekommt man mit "McQuade" genau nun mal das, was man sich erwartet - unterhaltsame, hirnlose Actionklopperei mit schöner Atmosphäre, die so nur aus den 80ern entspringen kann. Ich mag solche Filme auch ohne ein Kind dieser Zeit zu sein.

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                                Megalon22 04.05.2024, 10:42 Geändert 04.05.2024, 11:28

                                Angeblich ist es zur Zeit irgendwie in, Horrorversionen von beliebten Fantasy bzw. Kinderfilmen zu drehen. Während letztes Jahr ja "Winnie the Pooh - Blood and Honey" als Horror-Homage zu "Winnie the Pooh" für sehr viel negatives Aufsehen sorgte (der Film wurde fast einheitlich von allen Stimmen vernichtet), gab es bereits 2022 eine zu "Arthur und die Minimoys", die ich mir nun auch angesehen habe.
                                Erstmal sei gesagt, dass ich besagten Kinderfilm auch früher nie gesehen habe. Aber das muss auch nicht zwingend sein, denn bis auf die Kulisse hat das Ganze eh nicht viel damit gemein.
                                "Arthur Malediction" handelt von mehreren Jugendlichen, die alle absolute Fans der Minimoys sind und eines Tages auf das Haus stoßen, das dem Kinderfilm seinerzeit als Kulisse diente. Dort beschließen sie schließlich, zu übernachten, um alles exakt unter die Lupe nehmen zu können. Das Gebäude steht jedoch mitten in der Pampa im Wald und bald schon bemerken sie, dass sie nicht alleine hier sind. Irgendwelche Leute scheinen sich im Haus und der Umgebung zu verschanzen, welche unseren jungen Besuchern nicht unbedingt freundlich gesonnen sind.
                                Der Aufbau erinnert stark an einen typischen Teenie-Slaher im Wald, der anfangs auch eine solide Stimmung aufbaut und nicht gleich mit dem blanken Horror beginnt, sondern uns auch etwas Zeit zum Einstimmen lässt. Richtig unheimlich wird es eher nicht, doch wird man ganz solide unterhalten, wenn man diese Art von Horrorfilmen mag.
                                Mit der Zeit gestaltet sich das Ganze jedoch immer verworrener. Man wartet auf eine Auflösung des Wahnsinns, die einem dann aber äußerst schwach und lieblos vor die Fresse geklatscht wird. Ursprünglich hab ich aufgrund des Covers beim Film ja eher an bösartige kleine Minimoys gedacht, aber so viel sei gesagt, bei den Bösen handelt es sich hier um Menschen.

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                                  Megalon22 01.05.2024, 10:16 Geändert 01.05.2024, 11:10

                                  Yorgos Lanthimos kreierte mit "Poor Things" seine ganz eigene Version des Frankensteinmythos, die überraschend unkonventionell und sehr fantasievoll daherkommt.
                                  Der Streifen handelt von einem vom Aussehen eher an Frankensteins Monster erinnernden Wissenschaftler, welcher einer frisch verstorbenen jungen Frau das Gehirn eines Kleinkindes implantiert und wieder zum Leben erweckt. Diese hat nun den Verstand eines Kindes, steckt jedoch im Körper einer erwachsenen Frau, was auch ihre Sexualität mit einschließt.
                                  Nachdem sie ein Mann, der eher sexuelles Interesse an ihr zeigt, mit auf eine abenteuerliche Reise in die Welt hinaus nimmt, reift das Mädchen geistig Tag für Tag und möchte sich schlussendlich von den Männerfiguren, die sie alle nur für sich vereinnahmen und manipulieren wollen, losreißen.
                                  Hier kommen wir auch schon zum Punkt, der mir weniger am Film gefallen hat. Das Ganze kann man ja als den Weg zur Selbstbestimmung der Frau deuten, wo ich auch dahinterstehe. Aber die Art und Weise, wie hier die traditionelle Familie in einem ausschließlich negativen Kontext dargestellt wird und vor allem, dass Prostitution kaum kritisch hinterfragt wird (was ja wieder überhaupt nicht zum angeblich feministischen Weltbild passt, das der Film vertreten soll), halte ich mitunter für sehr fragwürdig.
                                  Trotzdem konnte mich der Streifen visuell unglaublich überzeugen. Der Film ist in mehrere Kapitel unterteilt und die ganzen farbenprächtigen Umgebungen (sprich Städte, Schiffe, Landschaften, etc.) sind meist nicht real, wurden aber auf künstlerische Weise aus meiner Sicht richtig stark getroffen und tragen auch zur völlig einzigartigen Atmosphäre des Films bei. Zeitweise ist der Streifen auch sehr witzig und wie hier die "feine Gesellschaft" aufs Korn genommen wird war einfach wunderbar.
                                  Leider fand ich aber, dass das Ganze mit der Zeit minimal schwächer wurde, jedoch dennoch unterhalten konnte. Mitunter geht Lanthimos hier auch recht provokant zu Werke, was sich in einigen überraschend expliziten Sexszenen darstellt.

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                                    Megalon22 30.04.2024, 12:59 Geändert 30.04.2024, 18:51

                                    Mitunter einer der bekanntesten Wohlfühlwestern mit Kultwesterndarsteller John Wayne, der hier als Sheriff einen Banditen und Mörder bei sich gefangen hält. Wie das aber im Wilden Westen nun mal so ist, hat der Gefangene einen Bruder mit einer ganzen Bande von bezahlten Gefolgsleuten hinter sich, die den Ort bald sehr unsicher macht.
                                    Neben John Wayne sehen wir in der zweitgrößten Rolle den bekannten Sänger und Schauspieler Dean Martin, der hier in einer Szene auch eine kleine Gesangseinlage spendiert bekommt. Er verkörpert dabei Wayns Hilfssheriff, der es aufgrund einer unglücklichen Frauengeschichte jedoch ein bisschen zu gut mit dem Konsum von Alkohol zu meinen scheint.
                                    Der dritte im Bunde ist dann noch der Gehilfe Stumpy (gespielt von Walter Brennan), der mit seiner markant hohen Stimme und dem Umstand, dass er sehr leicht in Rage gerät, so ein bisschen als Witzfigur herhalten muss, die aber nicht unbeholfen ist, sobald es hart auf hart geht.
                                    Aber halt, wir dürfen natürlich nicht die bezaubernde Angie Dickinson vergessen, die es hier auf den Sheriff abgesehen hat, und seinerzeit wirklich ganz schön attraktiv war.
                                    Der Film selbst bietet jetzt nichts allzu besonderes, relativ wenig Action und die Spannung hält sich ebenfalls in Grenzen. Beizeiten zieht sich das Ganze mit einer Laufzeit von über zwei Stunden auch ganz ordentlich.
                                    Trotzdem, wie eingangs schon mit "Wohlfühlwestern" angedeutet, macht es irgendwie Spaß, sich diesen Film anzusehen. Im Vergleich zu heutigen Filmen hat dieses entschleunigte und die komplett andere Machart auch etwas ansprechendes für mich an sich. Es unterhält einfach wunderbar und die Schauspieler passen auch, obgleich es sich mit Sicherheit nicht um den besten Streifen mit John Wayne handelt.

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                                      Die italienische Antwort auf "Die sieben Samurai" im Gewand eines preisgünstig produzierten Römerfilms, der 1962 während der Blütezeit der Sandalenfilme gedreht wurde.
                                      Der ehemalige Gladiator Darius ruft sechs seiner besten Kameraden, allesamt geübte Krieger, zusammen, um den herrschenden Tyrannen Hiarba zu stürzen, welcher sowohl für den Tod von Darius Vater, als auch für jenen seiner Geliebten verantwortlich ist.
                                      Der Streifen zählt leider nicht zu den besten des Genres. Die Handlung beginnt zwar recht interessant, als Darius seine Freunde aus allen möglichen Situationen für sich gegen Hiarba gewinnen möchte. Da ist dann zum Beispiel ein Hochstapler dabei, der es gleich gegen die gesamte Gemeinde aufnehmen möchte, um seine Kraft zu verdeutlichen, wobei er jedoch kläglich versagt. Ein Anderer wiederum ist ein Säufer, der immer wieder nach etwas trinkbarem verlangt. Und so gesellen sich halt einige klischeehafte Charaktere dazu, wobei sich der Streifen insgesamt schon relativ ernst nimmt, also keine Komödie oder ähnliches.
                                      Im Mittelteil wird das Ganze leider immer langweiliger und belangloser und man merkt einfach, dass auch einiges an Füllmaterial verwendet worden sein muss, um die Laufzeit zu strecken. Spannung sucht man dabei eher vergebens und die Bildqualität der DVD ist leider auch äußerst bescheiden und würde eher zu einer abgenudelten VHS passen.
                                      Von den Schauspielern könnte höchstens Richard Harrison, wenn ich mir seine Filmographie so ansehe, von mehreren Sandalenfilmen oder anderen italienischen Genrefilmen ein Begriff sein.

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                                        Megalon22 27.04.2024, 11:24 Geändert 27.04.2024, 12:43

                                        In Paris im 19. Jahrhundert erlebt die junge Billie hautnah mit, wie ein Freund von ihr, beides arme Straßenkinder, von einer Verbrecherbande zu einer Runde Russischem Roulette genötigt wird, was zur Folge hat, dass sich der Junge erschießt.
                                        Später, nach Verbüßung einer langen Haftstrafe, sucht die inzwischen erwachsen gewordene Billie jene Bandenmitglieder wieder auf und sehnt sich nach Vergeltung für den Tod ihres damaligen Kollegen. Allerdings findet sie in jener Bande zum ersten Mal, nachdem sie sich zuerst freundlich gibt und so tut, als wollte sie sich der Gang anschließen, sowas wie eine Familie und beginnt langsam, ihre Rachegelüste noch mal zu überdenken. Auch eine tragische Liebesgeschichte entwickelt sich bald mit einem Mitglied der Bande.
                                        Aufgrund der wenigen Bewertungen und Kommentare ging ich hier eher von einem unbekannten und zweitklassigen, vielleicht auch etwas billigeren französischen Bandenfilm aus. Ich wurde allerdings eindeutig eines Besseren belehrt. Der Film sieht in allen Belangen sehr hochwertig aus, auch was Optik und Schauspiel betrifft kann sich das definitiv sehen lassen. Da wundert es mich gar etwas, weshalb der Streifen so unterm Radar zu fliegen scheint.
                                        Das Paris zur Zeit des 19. bzw. frühen 20. Jahrhunderts wurde in meinen Augen ebenfalls recht solide eingefangen und die Geschichte bietet zwar weniger Action als ich gedacht hätte (habe mir hier irgendwie mehr einen Actionfilm erwartet), wartet dafür aber mit einer mitnehmenden Geschichte auf.
                                        Lustig und interessant fand ich auch immer wieder die kleinen Einspielungen von alten Stummfilmen oder Werbespots der damaligen Zeit. So sieht man zum Beispiel, wie der damals für das Kino sehr wegweisende Film "Die Reise zum Mond (1902)" nach Jules Verne in einem Kino gezeigt wird.
                                        In allen Belangen ist "Gangs of Paris" zwar kein Meilenstein, aber durchaus auch mal einen Blick wert.

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                                          Megalon22 25.04.2024, 13:11 Geändert 25.04.2024, 18:48

                                          Ich weiß, der Film ist sehr beliebt und durch die namhafte Besetzung mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle, Jack Nicholson als Verbrecherboss und Martin Scorsese als Regisseur natürlich kein unbeschriebenes Blatt mehr unter den "Cineasten".
                                          Ich für meinen Teil bemerke hier jedoch immer mehr, dass ich für Filme, die so im Verbrecher bzw. Mafiamillieu angesiedelt sein, allgemein nicht wirklich geschaffen bin. Ausnahmen bestätigen natürlich nicht die Regel, so gibt es selbstverständlich auch Filme in diesem Bereich, die ich schätze - "Pulp Fiction" zum Beispiel, aber selbst dieser hat mich jetzt nicht so übermäßig umgehauen.
                                          "Departed" handelt von Leonardo DiCaprio, der für einen gefürchteten Verbrecherboss arbeitet. Er nimmt heimlich einen Job bei der Polizei an, um seinen Vorgesetzten am Laufenden über die Ermittlungen gegen das organisierte Verbrechen zu halten.
                                          Später, als ein "Maulwurf" in den eigenen polizeilichen Reihen gefürchtet wird, soll DiCaprio diesen aufspüren, wobei niemand weiß, dass man eigentlich bei ihm selbst ansetzen sollte.
                                          Für Freunde von solchen Verbrecherfilmen mag der Streifen ja ganz interessant sein. Ich konnte dem Ganzen allerdings keinerlei Spannung entnehmen, noch waren die Filmcharaktere für mich zugänglich oder interessant. Die Geschichte wurde auch allmählich verworrener, vielleicht wurde ich ab einem gewissen Zeitpunkt auch zu unaufmerksam, weil mich der Streifen so gelangweilt hat.
                                          Soll ich eine ehrliche Bewertung abgeben, dann war das Ganze nun mal "ärgerlich" für die verlorene Lebenszeit.

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                                            Megalon22 22.04.2024, 17:49 Geändert 22.04.2024, 18:17

                                            Recht frühe Produktion von Horroraltmeister Wes Craven, der mit "Nightmare on Elm Street", "Scream" und etwas früher bereits mit "Hügel der blutigen Augen" das Genre mitgeprägt hat.
                                            "Night Kill", auch besser unter dem deutschen Titel "Sommer der Angst" bekannt, ist eigentlich ein relativ unscheinbarer Vertreter in Craven's Werk, zumal es sich auch um keinen Kinofilm, sondern tatsächlich um eine Fernsehproduktion handelt, die aber ziemlich solide gemacht ist.
                                            Man darf sich hier natürlich nichts allzu wildes erwarten und sollte besser auch keine Vergleiche zu anderen Streifen des Regisseurs ziehen. Die Handlung dreht sich um die junge Pferdeliebhaberin Rachel, deren Cousine Julia plötzlich zu Hause einzieht, da deren Eltern ums Leben gekommen sind. Anfangs ist alles Eitelwonne und die Beiden haben sich sehr lieb, doch nach und nach nimmt Julia immer intrigantere und unsympathischere Züge an. Später entdeckt Rachel, dass es sich bei ihr um eine lupenreine Hexe handelt, die mittels schwarzer Magie Rachel (kurz bevor sie an einem Tanzball teilnehmen wollte) Pusteln ins Gesicht zaubert und sogar ihr heißgeliebtes Pferd um die Ecke bringt. Später wird auch nicht vor Menschen halt gemacht und Julia wird zur Gefahr für die ganze Familie.
                                            Der Film ist dabei wirklich unterhaltsam, kurzweilig erzählt und könnte auch gut so am Sonntagnachmittag für zwischendurch am Programm stehen. Richtiger Horror oder Grusel erwartet einen hier gar nicht, der Streifen ist in sehr helle und freundliche Farben getaucht und blutige Effekte sind praktisch nicht vorhanden. Heutzutage wäre hier aus meiner Sicht sogar eine FSK 12 drin, denn so hart ist der nun wirklich nicht.
                                            Die Schauspieler spielen aber sehr gut und vor allem Linda Blair (hier in der Rolle von Rachel zu sehen) ist allen Horrorfreunden selbstverständlich aus "Der Exorzist" ein Begriff.

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                                              Megalon22 21.04.2024, 15:13 Geändert 21.04.2024, 15:18

                                              Nicht einfach zu beschreibender Mindfuck-Film vom großartigen David Lynch, der einfach in keine Schublade passt und seinerzeit große Wellen schlug.
                                              Zu Beginn meint man, einen starken und etwas arthousig angehauchten Horrorfilm zu sehen. Ein Pärchen findet eine geheimnisvolle Videokassette vor ihrer Wohnungstür auf, welche Aufnahmen von ihnen enthält, während sie schliefen. Während einer Party macht Fred zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem herrlichen Mystery Man, der mit seiner Mimik und der herausstechend bleichen Gesichtsfarbe, immer wieder für eine starke und unheilvolle Atmosphäre sorgt.
                                              Ich denke, dass "Lost Highway" viele zwar schon kennen dürften, dennoch möchte ich euch den weiteren Handlungsverlauf nicht vorwegnehmen. Wer den Film noch nicht kennt, sollte dies dringlichst mal nachholen, doch je weniger man darüber weiß, umso besser funktioniert das Ganze.
                                              Auf jeden Fall nimmt der Streifen später eine ganz unerwartete Wendung und kann schließlich keinem Genre mehr zugeordnet werden. Neben einigen Horrorelementen, ist auch etwas von einem Drama, Liebesfilm und Erotikfilm dabei. In der letzten halben Stunde wird es dann gänzlich surreal und Lynch lässt die Bilder und den hervorragenden Soundtrack für sich selbst sprechen.
                                              "Lost Highway" ist vor allem auch aufgrund der superstarken Inszenierung und Kamera von David Lynch, sowie der fähigen Schauspielern ein echtes Schmankerl. Bill Pullman und Balthazar Getty bilden die männlichen Hauptdarsteller, den bereits erwähnten Mystery Man mimt Robert Blake einfach nur klasse. Auf weiblicher Seite sehen wir unter anderem Patricia Arquette und Natasha Gregson Wagner.
                                              Des Weiteren ist die Musik hier auch sehr beachtlich. Neben David Bowie mit einigen Songs, wie "I’m Deranged" während des Vorspanns, sind auch zwei Lieder der deutschen Musikgruppe Rammstein zu hören, die durch diesen Film wohl zum ersten Mal international mehr Beachtung erfuhr. Die Musik wurde hier aus meiner Sicht auch hervorragend mit den Szenen abgestimmt.

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                                                Megalon22 20.04.2024, 14:26 Geändert 20.04.2024, 14:35

                                                BLOOD RED HORROR # 8
                                                Olaf Ittenbach hatte ursprünglich die Idee, eine Art deutsche Version zur bekannten Gruselserie "Geschichten aus der Gruft" zu drehen, in welcher ein Friedhofswärter unheimliche Geschichten über die Toten erzählt. Leider kam diese in der Form nicht zustande. Dafür hat sich Olaf entschieden, einige Ideen, die im Vorfeld hierzu bereits gesammelt wurden, im Spielfilm "Beyond the Limits" zu verarbeiten. So kam dieser durchaus interessante Episodenhorrorfilm, in welchem eine Journalistin von einem Friedhofswärter zwei miteinander zusammenhängende Geschichten erzählt bekommt, auf die Welt.
                                                Die erste Episode erinnert an einen äußerst trashigen Tarantino-Gangsterverschnitt, der mich nicht sonderlich angesprochen hat. Ich habe gelesen, dass einige diese wohl sogar unterhaltsamer empfanden als die zweite - interessant, denn für mich war es eher andersrum.
                                                Die erste Geschichte lebt, neben den ziemlich krassen, ittenbachschen Splatterausbrüchen, von unwissenden Partygästen, die direkt in eine brutale Mafiageschichte hineingeraten. Es geht ziemlich explizit zur Sache: Köpfe werden mit Hämmern zermatscht, Gliedmaßen abgetrennt und äußerst blutige Kopfschüsse gibt es inklusive. Die Effekte sind natürlich schön, wie von Ittenbach gewohnt, handgemacht und sehen mal mehr, mal weniger realistisch aus. Teilweise durchschaut man die Tricks sehr gut, aber damit kann man leben.
                                                Allerdings hatte dieser Part, abgesehen von den Effekten, meiner Ansicht nach weniger zu bieten gehabt. Die Darsteller neigen wirklich sehr stark zum Overacting und als Hommage an Tarantino hat das für mich einfach nicht so funktioniert.
                                                Interessanter fand ich hier schon die zweite, im Mittelalter angesiedelte, Geschichte. Hier dreht sich alles um das ewige Herz Luzifers, ein Relikt, welches auch in der ersten Story schon am Rande vorkommt.
                                                Diese zweite Episode bietet in meinen Augen mehr Spannung und auch wenn man das geringe Budget und die nicht gerade hochprofessionellen Schauspieler erkennt, sieht das Mittelaltersetting mit der Burg und den Pferden gar nicht mal so übel aus. Den Twist am Ende fand ich dabei auch noch ganz witzig.
                                                Im Vordergrund steht hier ein schrulliger, aber eiskalter Mörder, der für die Inquisition arbeitet und im Besitz des besagten Herzen ist. Er durchforscht manisch alte Schriften und foltert eiskalt Leute, um die Quelle zum ewigen Leben, die in diesem Herz verborgen sein soll, zu entdecken.
                                                Insgesamt gesehen ist der Streifen für Independent-Splatterfans noch ganz akzeptable Kost, "Chain Reaction" bleibt für mich aber von den drei Ittenbach-Filmen, die ich gesehen habe, noch immer mit Abstand auf Platz Eins.

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                                                  Megalon22 19.04.2024, 19:13 Geändert 19.04.2024, 19:19

                                                  Recht unbekannter japanischer Gangsterstreifen in Schwarzweiß.
                                                  Ein gefürchteter Herr der Unterwelt wird von seinen "Kameraden", die Nummer Eins im illegalen Drogenhandel Tokios sind, verraten und entrinnt nur mit Glück der Erschießung, da er von den Verbrechern nicht mehr gebraucht wird.
                                                  Daraufhin schwört er seinem alten Verbrecherdasein ab, sehnt sich aber mit festem Drang danach, Vergeltung an seinen ehemaligen Freunden zu üben.
                                                  So schließt er sich einer weiteren Bande an, die ebenfalls Interesse daran zeigt, den bekannten Drogenbossen das Handwerk zu legen.
                                                  Soweit, so eine eher unreife Gangsterstory nach Schema F, die recht unspektakulär beginnt.
                                                  Nichtsdestotrotz hält einen das Ganze durch eine schöne kontinuierliche Handlung und solide Darsteller stets bei Laune und man findet gut in die Handlung hinein.
                                                  So etwa nach der ersten Filmhälfte geht es um das Eingemachte und eine Autoverfolgungsjagd durch teils ziemlich unwegsame Gebirgsregionen beginnt. Diese hat mir sehr gut gefallen, da man sich neben wirklich netter Naturaufnahmen, auch vieler Elemente bedient hat, die Spannung erzeugen. So zum Beispiel fahren unsere Protagonisten einmal direkt in eine Pfütze hinein und können aufgrund der sich dort befindenden großen Gesteinsbrocken, nicht mehr weiterfahren. Daher müssen alle Steine mühevoll entfernt werden, was aber unerwartet viel Zeit beansprucht, während die Gegner immer näher rücken.
                                                  Zur Abrundung wurde auch noch eine kleine Liebesgeschichte mit eingebunden, die jedoch ein recht unerwartetes Ende nimmt. Überhaupt ist der Schluss ziemlich ungewöhnlich und hart für einen Gangsterfilm dieser Dekade. Ich möchte aber nicht spoilern, da diesen Film die Meisten noch nicht kennen dürften.
                                                  Alles in allem haben wir mit "Die Killer von Tokio" zwar kein Genre-Meisterwerk vor uns, allerdings einen aus meiner Sicht durchaus fähigen und erfrischenden Beitrag, bei dem sich zumindest eine Sichtung schon lohnen kann.
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                                                    Megalon22 18.04.2024, 18:21 Geändert 18.04.2024, 18:28

                                                    In Irland lebt eine alleinerziehende Mutter mit ihrem kleinen Jungen in einem alten Haus im Wald. Ziemlich in der Nähe befindet sich ein großes, merkwürdiges Erdloch, welches etwas einem Krater oder Landeplatz eines UFOs gleicht.
                                                    Plötzlich scheint der Junge wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Während die Mutter verzweifelt nach ihrem Buben sucht, taucht dieser irgendwann wieder auf, allerdings mit einem merklichen Unterschied zu vorhin: Zwar ist sein Aussehen noch exakt das selbe, jedoch hat sich die Wesensart des Jungen so radikal verändert, dass es sich kaum noch um ein und die selbe Person handeln kann. Der wohl schlimmste Alptraum einer Mutter nimmt seinen Anfang.
                                                    An und für sich stellt sich "The Hole in the Ground" als ruhiges, aber effizientes und atmosphärisches Stück Horrorwerk heraus.
                                                    Das Ganze wirkt beizeiten wie ein klassischer Besessenen-Film, mit dem "bösen Kind" als Leitmotiv, allerdings ist es das gar nicht. Denn eigentlich tut dieses Kind, abgesehen von ein paar merkwürdigen Angewohnheiten, wie dem Verzehr von Spinnen, erst mal überhaupt keine verwerflichen Dinge. Ganz im Gegenteil - Fehler, welches das eigentliche Kind hatte, wie die Schwierigkeit, in der Schule Freunde zu finden, kann das neue Kind nun mit Bravour begleichen. Es benimmt sich auch erstklassig am Esstisch und findet plötzlich Dinge, die es zuvor abgelehnt hat, besonders gut. Auf der anderen Seite scheint jedoch die Menschlichkeit im Kind irgendwie verlorengegangen zu sein.
                                                    Und genau das ist es, was den Horror in diesem Film ausmacht und selbst bei einem erfahrenen Horrorschauer ein gewisses Unbehagen hervorrufen kann. Im Anschluss kann ich auch gleich noch das perfekte und doppelschichtige Schauspiel des Kindes lobend hervorheben.
                                                    Leider wird man am Schluss über vieles im Dunkeln gelassen. Ich fand es zwar keineswegs schlimm, nicht zu erfahren, wo diese Formwandler genau herkommen, oder was ihr exaktes Ziel ist (dann würde ja auch die Mystik darum ein Stück weit flöten gehen), allerdings hätte ich mir schon erhofft, dass manche Fragen noch gelüftet werden - zum Beispiel, was es mit der ständig im Vordergrund stehenden Kopfwunde der Mutter auf sich hat.
                                                    Freunde von ruhigen und düsteren Horrorfilmen mit Kindern, sei "The Hole in der Ground" hiermit aber klar zu empfehlen. Am Schluss gibt es sogar noch ein wenig Creature-Höhlenhorror obendrein, auch wenn man aufgrund der starken Dunkelheit nicht viel von den Kreaturen ausmachen kann.

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