Megalon22 - Kommentare

Alle Kommentare von Megalon22

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    Megalon22 23.06.2024, 10:32 Geändert 23.06.2024, 10:47

    Eine äußerst schwache Fortsetzung zum "King Kong" von 1976, um mit einem ziemlichen B-Movie noch mehr Profit aus unserem guten Riesengorilla schlagen zu können.
    Es ist zwar erfreulich, dass King Kong noch am Leben ist, dennoch hätte dieser definitiv eine würdigere Fortsetzung verdient, auch wenn sich die Geschichte ehrlich gesagt so und so nicht sonderlich gut für Fortsetzungen eignet.
    Aber um mal mit dem positiven beginnen zu können, so fand ich die Kulissen in diesem Film zum Teil durchaus ansprechend. Zwar spielt sich das Ganze nicht mehr auf der Kong Insel ab, doch sehen die Gebirgsgegenden und Sumpfgebiete, wo sich King Kong zusammen mit seiner Affenbraut so herumtreibt (ja, ihr habt richtig gehört - King Kong bekommt hier endlich eine ebenso gigantische Artgenossin, in welche er sich verliebt), ziemlich annehmbar aus.
    Das war dann aber auch schon so gut wie alles, was man hier lobend erwähnen kann.
    Die Handlung ist haarsträubend von vorne bis hinten. Ich bin nun wirklich der letzte, der sich an Logiklöchern sonderlich stört, aber hier sind sogar mir die vielen Ungereimtheiten aufgefallen. Dass King Kong das Finale des ersten Teils irgendwie überlebt hat, im Koma liegt, und nun um zu überleben etwas Blut einer Artgenossin braucht (welche dann natürlich exakt im richtigen Moment an der Stelle ist), kann man ja mit einem Augenzwinkern noch akzeptieren. Aber um nur mal ein Beispiel zu nennen: In einer Szene meint eine Wissenschaftlerin, gleichzeitig die Hauptprotagonistin des Films, dass King Kong höchstens noch einen Tag zum leben hätte. Als es anschließend aber die Militärs auf den Affen abgesehen haben, setzten diese und ihr Freund plötzlich alles aufs Spiel, um King Kong das Leben zu retten... Verstehe ich nicht - vielleicht wollten sie ihn nur vor den Qualen bewahren, falls die Soldaten auf King Kong schießen, aber das müsste dann ja auch irgendwie aufgegriffen werden - aber nein. Und das ist nur ein Beispiel von vielen, die so einfach keinen Sinn ergeben.
    Die Hauptprotagonistin Linda Hamilton ist wohl ein gewisser Name, doch verleiht der Film ihr auch null tiefere Charakterzeichnung - dasselbe gilt auch für alle anderen dümmlichen Charaktere in diesem Film. Die Dialoge sind übrigens auch oft der letzte Murks. Also nein, hier sind wir wohl am Tiefpunkt der Reihe angelangt, was ja schon der Schnitt von unter 4 auf MP gut aussagt. Zum Glück kann es nur noch besser werden.

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    • 6
      Megalon22 22.06.2024, 10:36 Geändert 22.06.2024, 11:45

      Ein relativ originalgetreues Remake des 1933er "King Kongs", welches mit optisch deutlich moderneren Mitteln und in Farbe gedreht wurde.
      Die Geschichte bleibt in etwa dieselbe, mit den einzigen Unterschieden, dass hier nicht um einen Film zu drehen, sondern aufgrund von Ölvorkommen in Richtung der noch unbekannten Kong Insel gesteuert wird, sowie dass die im Originalfilm legendären Kämpfe zwischen King Kong und urzeitlichen Sauriern in diesem Film leider weitestgehend ausfallen. Nur einmal darf unser Riesengorilla gegen eine übergroße Würgeschlange kämpfen, das war dann diesbezüglich aber auch schon alles.
      Schauspielerisch und auch optisch überzeugt der Streifen mit Sicherheit ungemein. Die Kong Insel wurde aus meiner Sicht sehr gut getroffen und auch der Affe konnte sich sehen lassen, wobei man dem Film seine ordentlichen Produktionskosten auch immer ansieht. Die Schauspieler sind ebenfalls relativ sympathisch ausgefallen - allen voran natürlich Jeff Bridges als Tierschützer und zukünftiger Verlobter von Jessica Lange, welche hier das Imitat zur "weißen Frau", auf die unser Riesenaffe ein Auge geworfen hat, verkörpern darf.
      Nichtsdestotrotz muss ich auch erwähnen, dass diese Version der King Kong-Legende mitunter auch mit vielen Längen aufwartet und das Ganze in meinen Augen nicht ganz so gut auf den Punkt bringt. Wie gesagt, der Film hält sich recht stark an das Original und übernimmt dabei sogar einige Szenen, fügt dem Ganzen aber auch nicht viel neues hinzu.
      Das Finale hingegen fand ich wieder richtig stark und deutlich emotionaler umgesetzt als im alten Film. Der einzig wahre König der Kong-Insel tut einem hier wirklich sehr leider, wenn er langsam zu Tode geschossen wird, was hier auch recht blutig dargestellt wurde.
      Aber sind wir nicht traurig - der Titel des nächsten Films beweist ja, dass unser guter alter King Kong nicht so einfach tot zu kriegen ist: "King Kong lebt".

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      • 7 .5

        Mit "Panik um King Kong" hat die deutsche Titelschmiede wieder etwas Markenschwindel betrieben, denn auf unseren wohlvertrauten Bekannten, King Kong, sowie dessen Heimatinsel, kann man in diesem Film wohl lange warten.
        Nichtsdestotrotz kann ich es sogar noch so halbwegs nachvollziehen, wenn das Ganze mit King Kong betitelt wird, zumal die Ähnlichkeiten zu seinem großen filmischen Vorbild "King Kong und die weiße Frau" nicht von ungefähr kommen und für den Streifen zum Teil auch dieselben Macher am Werk waren. Der Originaltitel "Mighty Joe Young" beschreibt dieses sehenswerte Affenwerk mit Sicherheit aber deutlich besser.
        Die Handlung dreht sich um ein junges Mädchen, das als Kind in Afrika aufwächst und dort zwei Schwarzen einen kleinen Babygorilla abkauft, welchen sie Joe tauft (natürlich ohne das Einverständnis ihres Vaters). Zwölf Jahre später, als besagtes Mädchen langsam zu einer jungen Frau heranwächst, und ihr Gorilla mittlerweile eine sensationelle Größe angenommen hat, wird sie von einem Showmeister dazu überredet, nach Amerika zu kommen, wo sie der Affe zu einer weltweiten Berühmtheit machen soll. Gesagt, getan, doch ergeht es unserem absolut friedfertigen Joe nicht besonders gut überm Großen Teich. Er wird in einen kleinen Käfig gepfercht, von Zuschauern mit Gegenständen beworfen und schließlich erlauben sich ein paar besonders geschätzte Typen noch einen Spaß mit unserem King Kong-Klon, indem sie ihm Mengen an Alkohol verabreichen und auch noch mit einem Feuerzeug an seinem Fell herumspielen. Dass unser Joe daraufhin völlig zurecht wütend wird, versteht sich von selbst.
        Aus meiner Sicht haben wir hiermit durchaus eine vergessene Perle vor uns, die sich gut in das Kong Kong - Universum einreihen lässt.
        Der Streifen ist spannend erzählt und hat das Herz am rechten Fleck. Man fiebert auch stets mit dem lieben Gorilla, sowie mit unserer Hauptprotagonistin mit und hofft die Beiden (mit einer sich anbahnenden Liebesgeschichte sind es sogar drei) zum Schluss wieder friedlich miteinander in Afrika zu sehen.
        In diesem Zusammenhang wäre auch noch Ray Harryhausen zu nennen, der hier in einem seiner ersten Filme für die Effektarbeit zuständig war.

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        • Diesmal wird es echt schwierig. Denn es gibt doch einige Regisseure, die eine Erwähnung hier für mich verdient hätten. Ich versuch mich trotzdem mal an einer Top 10:

          1. DARIO ARGENTO ("Suspiria"; "Pofondo Rosso")
          2. LUCIO FULCI ("Ein Zombie hing am Glockenseil")
          3. DAVID LYNCH ("Twin Peaks"; "Lost Highway")
          4. STEVEN SPIELBERG ("Jurassic Park"; "E.T.")
          5. GUILLERMO DEL TORO ("Nightmare Alley")
          6. INGMAR BERGMAN ("Die Jungfrauenquelle"; "Die Zeit mit Monika")
          7. ARI ASTER ("Midsommar")
          8. ISHIRO HONDA ("Godzilla")
          9. HAYAO MIYAZAKI ("Chihiros Reise ins Zauberland")
          10. JOHN CARPENTER ("Christine")

          Übrigens- seht die Reihenfolge nicht so streng. (-;

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          • 4
            Megalon22 17.06.2024, 17:10 Geändert 17.06.2024, 17:19

            Nachdem der große Erfolg von "King Kong und die weiße Frau" hohe Wellen schlug, hat man sich dazu entschlossen, noch im selben Jahr eine Fortsetzung in die Kinos zu bringen, in welcher King Kongs kleiner fluffiger Sohn die Herrschaft über Kong Island übernehmen soll.
            Wer sich einen eher düsteren und ernstzunehmenden Monsterfilm erwartet, wie es der erste King Kong war, ist hier schon mal an der ganz falschen Adresse. Das Ganze ist eine ziemlich seichte Abenteuergeschichte und Kongs Sprössling gibt in der Tat ein sehr niedliches Monsterchen ab.
            Leider merkt man auch, dass hier höchstens mit einem Bruchteil des Budget des Vorgängerfilms gearbeitet wurde und leider auch die großartigen Effekte mit diesem zu keiner Zeit mithalten können. Erst einmal lässt einen der Film recht lange warten, bis Kong Island und unser titelgebender Gorillasohn überhaupt zum ersten Mal in Erscheinung treten, doch auch dann lassen einen die Erwartungen wohl eher enttäuscht zurück. Sieht man sich den Trailer an, hat man im Grunde bereits alle spektakulären Ereignisse gesehen, auch wenn die spärlichen Effektszenen, wie etwa das Erdbeben mit dem Versinken der Insel, zumindest auch hier wieder für die damalige Zeit nett getrickst wurden.
            Außerdem haben sich einige bekannte Gesichter des ersten Teils auch für diese Fortsetzung wieder verpflichtet. Zwar wurde die bekannte blonde Hauptprotagonistin hier durch eine andere Dame ersetzt, der Filmemacher, sowie noch einige andere Charaktere blieben allerdings dieselben.
            Offensichtlich lief dieser Streifen seinerzeit nicht in den deutschen Lichtspielhäusern, weshalb uns leider auch keine deutsche Synchronfassung beschert wurde.

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            • 8 .5
              Megalon22 15.06.2024, 11:14 Geändert 15.06.2024, 11:23

              Die Geburtsstunde aller Monsterfilme, in einem für damalige Verhältnisse sensationellen Abenteuerfilm, der neue Maßstäbe setzte und im Prinzip der Vorreiter für Godzilla und alle weiteren bekannten Filmmonster war.
              Die Handlung sollte hinlänglich bekannt sein. Ein Filmteam reist auf eine sagenumwobene, bislang unbekannte Insel in den Tropen. Die dort hausenden Eingeborenen scheinen einem Kult nachzueifern, in welchem sie Frauenopfer für den Riesenaffen King Kong, welchen sie als Art Gottheit verehren, vollbringen.
              Schließlich entführen sie heimlich eine weiße Frau unseres Filmteams, um diese King Kong zu überliefern. Der Affe hingegen scheint Gefallen an der Schönen zu finden und sie vor allem beschützen zu wollen. Auf der Insel lauern nämlich noch ganz andere Gefahren - so gibt es dort auch sagenhafte Kämpfe zwischen King Kong und urzeitlichen Saurierwesen zu bestaunen. Heutzutage ist sowas ja nichts außergewöhnliches mehr in einem Film, aber ich möchte mir nicht ausdenken, wie diese Szenen 1933 auf das Kinopublikum gewirkt haben müssen. Für die Monster selbst wurde übrigens tolle Stop Motion - Technik verwendet, die auch heute nichts von ihrem wunderbaren Charme verloren hat.
              Besonders haben es mir jedoch die Szenen in New York angetan. Wie unser Riesenaffe als Publikumsattraktion vor tausenden Menschen vorgeführt wird, sich dann losreißt, und die ganzen Miniaturbauten von Zügen und Häusern demoliert, ist in der Tat sehr eindrucksvoll in Szene gesetzt. Am ikonischsten ist wohl die Schlussszene, in welcher der Gorilla King Kong mit seiner Geliebten im Griff, das Empire State Building erklimmt - einfach herausragend und zeitlos.
              Alles in allem ist das für mich als Fan von Monsterfilmen, ohne Frage ein Muss für die Sammlung. Falls ihr diesen Film mochtet, schaut euch unbedingt auch den ersten "Godzilla" von 1954, sowie die Fortsetzung dazu "Godzilla kehrt zurück" aus Japan an. Diese warten auf einer Stufe mit Kong, mit ähnlichen tollen Szenen mit der Riesenechse Godzilla auf.

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              • 7 .5

                Ein waschechter Kultfilm von Stanley Kubrick, der sich den Vietnamkrieg zum Thema nimmt.
                Dabei begleiten wir mehrere junge Rekruten, die unter der Obhut eines äußerst harschen und etwas böswillig auftretenden Ausbildners - übrigens grandios von R. Lee Ermey verkörpert - zu Fitness, Gehorsam und dem richtigen Umgang mit Waffen gelehrt werden.
                Das Ganze sollte abschreckend wirken, wobei besagter Ausbildner durch seine legänderen Wutausbrüche auch für so manchen Lacher sorgen kann.
                Leider (kleiner Spoiler an dieser Stelle) wird hier eine interessante Geschichte aufgebaut, die jedoch spätestens mit dem Selbstmord eines als Hauptcharakter aufgebauten dicklichen und etwas unbeholfenen Rekruten, der es in seiner Ausbildung ganz besonders schwer hatte, ziemlich plötzlich endet.
                Von hier an haben wir einen deutlichen Bruch im Film, woraufhin das Ganze nämlich ins Kriegsgeschehen Vietnams verlagert wird. In diesem Zusammenhang fand ich es gut, dass Kubrick diesen Krieg sehr kritisch beäugt und insbesondere in einer Szene, in welcher ein Soldat feige von einem Flieger herab, unzählige vietnamesische Zivilisten (darunter Frauen und Kinder) zu dutzenden abknallt (und sich daran auch noch zu amüsieren scheint), auch die vollübten grausamen Verbrechen der Amerikaner ungeschönt darstellt.
                Dennoch wurde einem nach dem starken Anfang mit der Militärausbildung, ein aus meiner Sicht nicht mehr ganz so packender Mittelteil geboten. Zum Schluss baut "Full Metal Jacket" dafür erneut Spannung auf, als ein vietnamesischer weiblicher Scharfschütze unsere amerikanischen Soldaten so richtig warm anzieht.
                Alles in allem aus meiner Sicht zwar noch kein Meisterwerk, aber definitiv mehr als sehenswert. Besonders in der heutigen Zeit könnten sich auch unsere Politiker diese Friedensbotschaft gerne zu Herzen nehmen.

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                • Megalon22 10.06.2024, 20:02 Geändert 10.06.2024, 20:09

                  Meine Liste der ganz bösen Buben der Filmgeschichte:

                  1. GRAF DRACULA (Gary Oldman, bzw. Christopher Lee, bzw. Bela Lugosi - Dracula)
                  2. JOHN KRAMER (Tobin Bell - Saw)
                  3. JASON VORHEES (Kane Hodder - Freitag, der 13. )
                  4. LEATHERFACE (Gunnar Hansen - The Texas Chainsaw Massacre)
                  5. TERENCE FLETCHER (J. K. Simmons - Whiplash)
                  6. WONG CHI-HANG (Anthony Wong - The Untold Story)
                  7. LELAND GAUNT (Max von Sydow - In einer kleinen Stadt)
                  8. FREDDY KRUEGER (Robert Englund - A Nightmare on Elm Street)
                  9. LORD VOLDEMORT (Ralph Fiennes - Harry Potter)
                  10. MICHAEL MYERS (George P. Wilbur - Halloween)

                  PS: Danke Kidhan, dass du mit deiner Liste "Whiplash" wieder in meine Erinnerung gerufen hast - der hat auf jeden Fall auch einen Platz auf der Liste verdient.^^

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                    Megalon22 10.06.2024, 14:08 Geändert 10.06.2024, 14:18

                    Brandon Cronenberg, Sohn des großartigen Body Horror - Altmeisters David Cronenberg, inszenierte letztes Jahr mit "Infinity Pool" einen äußerst eigenwilligen Horrorstreifen, der die Gemüter sehr spaltete.
                    Mir war bereits bewusst, dass hiermit vermutlich keine leichte Kost geboten wird, da ich jedoch immer wieder auch für "andere Filme" offen bin, wollte ich auch diesem Werk unseres geschätzten Cronenberg-Sprösslings eine Chance geben.
                    Buuh, das war mir dann aber doch eine Nummer zu sinnbefreit, zumal ich auch keinerlei Aussage hinter diesen ganzen aneinandergereihten absurden Szenen finden konnte. Ich möchte Cronenberg hier ja nichts unterstellen, irgendwie machte mir das Ganze aber den Eindruck, als wollte man lediglich auf den Kunst-Zug aufspringen, ohne sich dabei wirklich viel Gedanken gemacht zu haben - so nach dem Motto, die Interpretation bleibt dann ja schließlich eh dem Zuschauer überlassen.
                    Bevor ich nun mit Hate-Posts überrumpelt werde, weise ich darauf hin, dass dies nur meiner eigenen Auffassung entspricht. Die Möglichkeit, dass ich einfach zu dumm für ein verkanntes filmisches Meisterwerk war, besteht natürlich. Falls jemand eine mögliche Interpretation gefunden hat, kann er diese gerne hier mitteilen - würde mich interessieren, ich hab nämlich keine.
                    Kommen wir aber noch zu den positiven Aspekten. So fand ich nämlich, dass Cronenberg hier durchaus ein gutes Händchen für die Regie und Inszenierung seiner Szenen hatte. Auch das Schauspiel der meisten Beteiligten konnte sich sehen lassen.
                    Die Idee mit dem Klonen von Menschen wäre an und für sich ja ebenfalls nicht uninteressant gewesen, nur verzettelt sich der Streifen mit zunehmender Laufzeit nur noch in seinen verworrenen Szenen, wirft unzählige Fragen auf, bringt dann letztlich aber keine Auflösung - niente.

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                      Megalon22 09.06.2024, 14:36 Geändert 09.06.2024, 14:45

                      Skandalregisseur Lars von Trier, der für verstörende und teils auch recht kontrovers diskutierte Arthaus-Filme bekannt ist, inszenierte mit "The House that Jack Built" ein sehr einprägsames Psychogramm eines Serienmörders.
                      Der Film ist in mehreren Episoden unterteilt, welche Ausschnitte aus dem Leben eines Psychopathen darstellen, für den sich das Morden von vorzüglich unschuldigen Frauen aller Altersklassen, zu einer Art Sucht entwickelt hat. Zugegebenermaßen ist dies kein sehr erfreuliches Thema, mit welchem Trier hier sein Publikum in all seiner Härte konfrontiert. Darüber hinaus trägt nämlich auch das hervorragende Schauspiel von Matt Dillon (dem Psychopathen), sowie das seiner Opfer zu einer teils sehr unangenehmen Atmosphäre bei, die nur durch vereinzelte Szenen mal aufgelockert wird.
                      Man sollte sich auch darüber bewusst sein, dass hier keinerlei herkömmliche Geschichte erzählt wird. Wir begleiten den ganzen Film über besagten Psychopathen bei seinen Aktivitäten, wie er seine Morde vorbereitet und ausübt, in einem fast schon dokumentarischen Stil. Dazwischen ist das Ganze immer wieder von psychologischen und auch philosophischen Selbstdialogen unseres Mörders durchzogen - dieser scheint seine Tötungshandlungen und die anschließende Aufbereitung der Leichen nämlich sogar als eine Art kranke Form von Kunst zu betrachten.
                      Den Abstieg in die Hölle im Epilog des Films fand ich ebenfalls einen recht interessanten Abschluss, der sich bildsprachlich wirklich sehen lassen konnte.
                      Alles in allem also aus meiner Sicht ein starker, wenn auch recht spezieller Serienmörderfilm, der natürlich in diesem Sinne keine leichte Unterhaltung bietet. Wer sich daran stört, wenn Kinder in einem Film zu Tode kommen, sollte den Streifen auch dringlichst meiden (man denke nur an die berüchtigte Jagdszene, in welcher dies gleich zweimal geschieht).

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                        Megalon22 08.06.2024, 10:48 Geändert 08.06.2024, 15:50

                        Vorweg - hier wurde ganz großes Schindluder mit dem Titel betrieben. Ich bin es ja bereits gewohnt, dass des öfteren Titel bekannter Filme für eher minderwertige Produktionen übernommen werden, um größeres Aufsehen zu erregen. Dass man einen Film aber "Day of the Dead 2" tauft, womit ja eindeutig eine Fortsetzung zum großartigen Zombieepos "Day of the Dead" von George Romero suggeriert wird, ist schon eine ganz eigene Klasse an Dreistigkeit, zumal das Ganze gar nichts mit Romeros' Streifen zu tun hat, und diesem qualitativ um Dimensionen unterlegen ist.
                        Aber genug geschimpft. In "Day of the Dead 2" werden einem zuerst lauter Charaktere einer Nervenheilanstalt vorgestellt, wobei es eigentlich ziemlich lange dauert, bis mit der Zombieaction losgelegt wird. Schauspielerisch befinden wir uns dabei im absoluten Amateurbereich, zudem sind einige der Figuren dermaßen nervig geschrieben, dass man seine Fernbedienung stets bei der Hand hält, um dem Spuk jederzeit ein Ende bereiten zu können.
                        Für die erste Stunde des Films wären hier zwei Punkte schon das Maximum für mich gewesen, bis dann, nachdem sich das Zombievirus langsam in besagter Nervenheilanstalt ausbreitet, der Streifen doch noch mit ein paar Schauwerten aufwarten kann.
                        Ein großer Pluspunkt sind hier nämlich die Effekte, die glücklicherweise alle handgemacht aussehen, und derer der Film im letzten Drittel wirklich zahlreiche vorzuweisen hat. Neben einigen ausführlich dargestellten Zombie-Fressszenen, wurden auch die Body-Mutationen von Mensch in Zombie (sich schälende Haut, Pusteln am Körper, usw.) größtenteils toll getrickst. Diese mögen dem Streifen wohl auch einen Ehrenplatz auf der Liste für jugendgefährdende Medien der BPJM verliehen haben.
                        Etwas Spannung wurde außerdem durch die recht langsam voranschreitende Verwandlung in einen Zombie erzeugt, leider versagen hier aber wieder das mangelnde Schauspiel und die unsympathischen Figuren. Daher, und aufgrund der völlig langweiligen ersten Filmstunde, kann ich leider auch keine wirkliche Empfehlung für diese Machwerk aussprechen - höchstens für ganz harte Zombiefans, die mehr Effekte sehen wollen.

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                          Megalon22 07.06.2024, 17:54 Geändert 07.06.2024, 18:27

                          Trashig animierter 70er Jahre-Zeichentrickfilm für Erwachsene, mit Mutationen, barbusigen Elfen, Zauberern und Adolf Hitler (in alten Filmaufnahmen), was ja erst einmal eine ziemlich bemerkenswerte Mixtur ergibt.
                          Allerdings verliert einen die äußerst bescheidene und gänzlich spannungsarme Story über einen bößen Zauberer, der mit einer Armee aus durch einen Atomkrieg entstandenen Mutanten, einen Krieg gegen seinen gutmütigen Bruder entfacht, schneller als es einem lieb ist. Der Film stellt sehr klischeehaft den Kampf zwischen Gut und Böse dar, ohne auf irgendetwas näher einzugehen oder gar interessante Figuren mit Emotionen und tieferen Charakteren abzubilden.
                          Spannung wurde hier ebenfalls ganz schön spärlich geboten, und selbst der Zeichenstil ließ aus meiner Sicht zu wünschen übrig. Also auch wenn ich jetzt nicht als größter Animefan zu euch spreche und vielleicht höchstens eine Handvoll solcher Zeichentrickfilme gesehen habe, so muss ich doch gestehen, dass "Wizards" hier im Vergleich doch ziemlich abstinkt. Nehme man nur mal bekannte Vertreter aus Japan aus der Ghibli- Schmiede her (Hayao Miyazaki als Beispiel), liegen da schon Welten dazwischen - klar, die Streifen sind in der Regel auch etwas moderner und nicht direkt vergleichbar mit unserem Exemplar hier, aber trotzdem war mir das Ganze zu speziell, um dem etwas abgewinnen zu können.

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                          • 7 .5
                            Megalon22 04.06.2024, 17:32 Geändert 04.06.2024, 17:48

                            Kult-Westernlegende Franco Nero schlüpft hier in einer etwas ungewöhnlichen Rolle in die Figur eines exzentrischen Malers, der unter Wahnvorstellungen leidet.
                            Als dieser eines Tages eine alte Villa am Land erwirbt, geschehen dort allerlei merkwürdige Vorkommnisse. Besonders Franco Neros' Verlobte scheint vom diesem sehr speziellen Haus immer wieder von rein zufällig aussehenden Mordversuchen, in Form von herabstürzenden Ziegelsteinen oder ähnlichem, heimgesucht zu werden. Hinter dem Ganzen soll wohl - so erzählt man sich - der Geist eines einst in jener Villa zu Tode gekommenen, jungen nymphomanischen Mädchens stehen, das hier ihr Unwesen treibt.
                            Der Inhalt liest sich nach einem altbackenen Haunted House bzw. Gruselfilm, jedoch trifft dies nur bedingt zu, zumindest nicht im klassischen Sinne. Geisterklischees sucht man hier, mit Ausnahme einer Séance-Sequenz, nämlich vergebens, was aber nicht bedeutet, dass es dem Streifen an einer guten Atmosphäre mangelt.
                            Lange Zeit geht Regisseur Elio Petri hier aber eben einen sehr kunstvollen Weg und es bleibt auch bis zum Schluss offen, ob an dieser Gespenstergeschichte tatsächlich ein wahrer Kern daran ist, oder ob all die Ereignisse vielleicht auch lediglich aus dem etwas mitgenommenen Geist unseres Malers entspringen, welcher zum Schluss übrigens auch im Irrenhaus landet.
                            Schauspielerisch ist das Ganze insbesondere von Franco Nero, aber auch von so gut wie allen Darstellern im Film, allererste Sahne. Ich kann mich auch einigen Vorrednern, die dem Film fehlende Spannung unterstellen, nicht anschließen - aus meiner Sicht bekommt man hier durchaus starke Italo-Kost geboten. Außerdem wartet das Ganze mit tollen Außenaufnahmen von Mailand, Venedig und schönen ländlichen Streifen Italiens auf.

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                              Megalon22 02.06.2024, 12:55 Geändert 02.06.2024, 13:06

                              Erster Kommentar zu einem ziemlich unbekannten, aber durchaus unterhaltsamen Sandalenfilmvertreter aus Italien.
                              Schauplatz sind die Wüsten Ägyptens, wo der tyrannische römische Statthalter von Alexandria die Wüstenvölker versklavt und sich auch illegal an römische Reichtümer heranmacht. Doch keiner ahnt, dass der unter den Wüstenvölkern lebende Sprössling von Cäsar und Kleopatra am Leben ist, gegen den Statthalter ankämpft, und sich für die Freiheit seines Volkes einsetzt.
                              Mit "Der Sohn von Cäsar und Kleopatra" ist zwar kein besonders großer Wurf gelungen, aber allemal ein interessantes Wüstenabenteuer, das sich für Freunde älterer Abenteuerstreifen definitiv auszahlt. Die Charaktere wurden dabei sogar recht interessant gewählt und sind nicht einfach Schablonen, die man während des Films schon wieder vergisst. Besonders der Bösewicht kann hier mit seinem fiesen Lachen und entsprechenden Sprüchen durchaus überzeugen, was auch für unseren recht sympathischen Filmhelden gilt.
                              Alles in allem haben wir hiermit schon einen überdurchschnittlichen Ägypter bzw. Römerfilm vor uns, mit tollen Schauplätzen und eine passablen Handlung ausgestattet. Für Fans lohnt es sich, den aus der Versenkung zu holen.

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                                Megalon22 30.05.2024, 10:28 Geändert 30.05.2024, 10:32
                                über Tornado

                                Naturkatastrophenfilm, der jedoch weniger den Tornado selbst in den Vordergrund stellt, sondern mehr die Folgen, wie mehrere Schiffbrüchige danach auf einem Boot auf offener See zusammentreffen. Orientierungslos treiben sie herum und können nur auf ein anderes Rettungsschiff hoffen, zumal der Wasservorrat nicht unerschöpflich ist und auch keine Nahrungsmittel mehr an Bord sind.
                                Das Ganze erinnert etwas an den bekannten Flugzeugabsturz in den Anden im Oktober 1972, wo mehrere Leute ohne Lebensmittelvorrat für längere Zeit im Eis verschollen waren und, um sich vor dem Hungerstod zu retten, in größter Not selbst vor dem Verzehr von Menschenfleisch nicht zurückschreckten. So ähnlich verläuft dies auch im Film "Tornado", denn auch hier sieht man, wozu Menschen breit wären, wenn es ums nackte Überleben geht, woran diese zuvor vermutlich nicht mal zu träumen gewagt hätten.
                                Soweit fand ich das Skript des Films durchaus nicht uninteressant, ein paar gute Ansätze waren hier schon vorhanden und auch die Aufnahmen der See konnten überzeugen. Leider mangelt es dieser italienischen Low Budget - Produktion jedoch an Spannung und charakterbetonten Schauspielern. Viel zu viele Personen wurden hier in den Mittelpunkt gestellt, sodass man zu keiner davon wirklich eine emotionale Bindung aufbauen konnte - dazu waren leider auch die schauspielerischen Leistungen zu mangelhaft.
                                Was die Effekte angeht, so bekommen wir zumindest einige ansehnliche Haiattacken zu Gesicht. Für den Tornado zu Beginn wage ich es mal zu bezweifeln, dass hier kein Stock-Footage von echten Aufnahmen von Tornados eingefügt wurde. Diese Szenen sehen nämlich verdammt authentisch aus und ich denke nicht, dass man hier die Kosten für solche Effekte hätte decken können.
                                Alles in allem gibt es auf jeden Fall bessere und spannendere Filme zu dieser Thematik.

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                                  Ein klassischer japanischer Kaijufilm aus der Feder des Godzilla-Schöpfers Ishiro Honda.
                                  Außerirdische Lebensformen schmieden Invasionspläne, indem sie von Tieren Besitz ergreifen und dabei noch monströse Auswüchse annehmen, um die Menschheit möglichst einfach und effizient auslöschen zu können. Handlungsort ist eine Insel, auf der man sich schon seit längerem phantastische Geschichten über urzeitliche Ungeheuer erzählt. Die Gefahr kommt jedoch in Form eines riesigen Tintenfisches, einer Krabbe, sowie einer Schildkröte, die pausenlos damit beschäftigt ist, ihren Gummihals ein - und auszustrecken.
                                  Wer diese älteren Monsterstreifen aus Japan schätzt, wird mit "Monster des Grauens greifen an" ebenfalls ziemlich gut bedient, auch wenn ich dies nicht unbedingt als Ishiro Honda's beste Arbeit bezeichnen würde - da gibt es durchaus noch unterhaltsamere Monsterklopper aus der Zeit (was aber Fans trotzdem nicht von diesem Film abhalten sollte).
                                  Das Monsterdesgin ist recht durchwachsen - war die Schildkröte nämlich wirklich cool, so sah der Tintenfisch zum Beispiel schon zu arg nach einer Figur aus der Augsburger Puppenkiste aus. Auch war der Monster-Zweikampf zum Schluss aus meiner Sicht nicht ganz so gut inszeniert. Der Vulkanausbruch und die eigentlich ziemlich spannend inszenierte Unterwasserszene stechen im Gegensatz dazu jedoch wieder sehr positiv hervor.
                                  Rundum macht der Streifen Spaß und bietet gute Unterhaltung für Freunde des gepflegten Monsterkinos aus Japan. Sorry, falls sich meine Kritik nun aufgrund der Kritikpunkte schlechter anhört als ich den Film fand.

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                                    Megalon22 25.05.2024, 01:29 Geändert 25.05.2024, 01:32

                                    Tatsächlich fühlte sich diese Fortsetzung zum indischen Bollywood-Epos "Bahubali" noch mal eine Stufe runder an als der Vorgänger.
                                    Während ich beim ersten Teil von zwei mehr oder weniger zusammenhängenden Handlungen geschrieben habe, so werden diese hier nun ziemlich logisch zusammengeführt und einige Fragezeichen, die sich mir nach dem Ende des ersten Teils auftaten, wurden nun klipp und klar gelöst. Daher würde ich auch empfehlen, sich bei Interesse möglichst beide Teile reinzuziehen, denn eigentlich handelt es sich um einen großen Film mit einer zusammenhängenden Handlung.
                                    Ansonsten haben wir hier auch wieder einen äußerst bildgewaltigen Fantasystreifen vor uns, der mit prunkvollen Tempeln, Palästen und Statuen nicht geizt. Die Kämpfe und Schlachten sind auch hier wieder herrlich überdreht (jegliche Gesetze der Physik werden hier eiskalt außeracht gelassen) und sehenswert, auch wenn "Bahubali II" ebenfalls nicht gänzlich ohne Längen auskommt.
                                    Außerdem ist auch die Story um Macht und Intrigen am Königshof immer wieder spannend und interessant zu verfolgen.
                                    Aber bestimmt warten alle Leser schon gespannt auf die Preisfrage - na klar, auf Gesangseinlagen wurde selbstverständlich nicht verzichtet. Doch muss ich erneut gestehen, dass ich diese in der Tat sehr ansprechend und irgendwie auch auflockernd fand - der Soundtrack kann sich ja auch durchaus hören lassen.
                                    Unterm Strich scheine ich mich nun doch mehr und mehr dem Bollywoodkino öffnen zu können.

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                                      Megalon22 24.05.2024, 16:13 Geändert 24.05.2024, 18:41

                                      Recht früher Söldnerfilm von John Woo. Dieser erfuhr eigentlich erst später, mit Krachern, wie "Bullet in the Head" oder "Hard Boiled", seine volle Anerkennung als begnadeter Hongkonger Actionregisseur.
                                      Mit "Heroes Shed No Tears" haben wir eher einen zweitklassigen Dschungel-Actioner aus der Feder des "Meisters" vor uns, der aber durchaus auch seine Schauwerte zu bieten hat.
                                      So hat man hier wirklich für jeden Geschmack etwas parat: Für zahlreiche actiongeladene Explosionen, blutige Schusswechsel, grausame Foltermethoden, jedoch auch eine Menge asiatischen Schenkelklopfer-Humor, sowie ein wenig nackte Haut wurde auf alle Fälle bestens gesorgt.
                                      Highlight war für mich ja ein gewisses Glücksspiel, bei dem ein sympathischer Chinese, wie durch Gottes Hand gelenkt, immer wieder zu gewinnen schien, was den Zorn seines Gegenspielers nur so zum kochen brachte. Allerdings wäre seine Ehre verletzt, hätte der Gewinner einfach auf die ihm zustehende Beute verzichtet - daher kommt letztendlich ein wuchtiges Maschinengewehr als Gewinngabe zum Einsatz, wobei unserem Protagonisten von den umstehenden Zuschauern leise zugetragen wurde, dass er diesmal besser verlieren sollte - alles natürlich pathetisch und mit maßlosem asiatischen Overacting vorgetragen, aber lustig.
                                      Auf eine reine Komödie sollte man aber nicht hoffen, beizeiten geht es hier nämlich schon recht ruppig zur Sache. Außerdem wurden mit dem kleinen chinesischen Jungen, der immer wieder in Gefahr gerät, auch einige dramatische Elemente in den Film eingebunden.
                                      Schauspielerisch bewegen wir uns nicht unbedingt auf höchstem Niveau, die Action ist hingegen ganz gut inszeniert. Alles in allem vielleicht ein
                                      sympathischer Film mit ein paar Highlights, der aber insgesamt doch nicht so ganz ins blaue getroffen hat. Dennoch für Trashfans, die einen Rambo-Verschnitt aus Hongkong sehen wollen, durchaus mal geeignet.

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                                      • Danke für die interessante Aktion - hier meine Auswahl:

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                                        2. DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN (George A. Romero, 1968)
                                        3. DIE JUNGFRAUENQUELLE (Ingmar Bergman, 1960)
                                        4. GESPRENGTE KETTEN (John Sturges, 1963)
                                        5. WINNETOU (Harald Reinl, 1963 - angenommen, der Film wirkt heute noch genauso - letzte Sichtung wird schon über 10 Jahre her sein)
                                        6. NOTLANDUNG IM WELTRAUM (Byron Haskin, 1964)
                                        7. WER DIE NACHTIGALL STÖRT (Robert Mulligan, 1962)
                                        8. EIN HAUFEN TOLLER HUNDE (Sidney Lumet, 1965)
                                        9. TANZ DER VAMPIRE (Roman Polanski, 1967)
                                        10 ARMEE IM SCHATTEN (Jean-Pierre Melville, 1969)

                                        Alle Filme habe ich mit mindestens acht Pkt. bewertet. Natürlich könnte ich noch mehr tolle Filme aus dem Jahrzehnt aufzählen, die es aber nicht ins Ranking geschafft haben.

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                                          Megalon22 18.05.2024, 12:47 Geändert 18.05.2024, 14:31

                                          Die indische Antwort auf "Hobbit" und "Herr der Ringe" stellt sich mit seiner zweieinhalbstündigen Laufzeit als bildgewaltiges Fantasy-Epos heraus. Die Produktionskosten müssen auch entsprechend hoch gewesen sein, sodass dieser Bollywood-Film sogar als eine der teuersten Produktionen seiner Gattung gilt.
                                          Auch in meinen Augen besticht "Bahubali" in der Tat durch tolle und bildgewaltige Szenen. Highlights sind unter anderem, wie unser Filmheld Bahubali, mit Gesangseinlagen garniert, einen mächtigen Wasserfall erklimmt oder zusammen mit seiner Geliebten, mit einem als Rodel dienenden Felsklumpen, einer Schneelawine entgeht. Ferner machen aber auch die Schlachten, sowie die ganzen indischen Tempelanlagen und Plätze einen ziemlich starken Eindruck her.
                                          Im Grunde genommen sind hier zwei indirekt miteinander verwobene Geschichten in diesem Film vereint - die erste dreht sich um den durch Reinkarnation wiedergeborenen, mit göttlichen Kräften ausgestatteten Bahubali, der in einem abgeschotteten Tal aufwächst und sich später dazu beauftragt fühlt, gegen den tyrannischen König anzukämpfen. In der zweiten Geschichte geht es mehr darum, wie Bahubali vor seiner Wiedergeburt zum begnadeten Krieger und neuer Thronfolger wurde.
                                          Man sollte sich darüber im klaren sein, dass der Streifen für uns westliche Zuschauer teils recht ungewohnt anmuten kann. Wenn man sich darauf einlässt, hatten jedoch auch die wohl genretypischen Gesangs-und Tanzeinlagen, in Verbindung mit den oft malerisch-schönen Bildern, durchaus etwas anmutiges an sich und haben mir sogar gefallen.
                                          Das Schauspiel ist gewöhnungsbedürftig und die Schlacht am Ende wurde mir etwas zu sehr ausgereizt und in die Länge gezogen - daher "nur" sechs Punkte.

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                                            Megalon22 16.05.2024, 21:29 Geändert 16.05.2024, 21:43

                                            Habe mich von den überwiegend guten bis durchschnittlichen Bewertungen dazu überreden lassen, diesem brandneuen Actioner mit Jason Statham eine Chance zu geben. Die Welt hätte ich mir hierbei ja gar nicht erhofft - leider wurde es aber noch viel schlimmer als für möglich gehalten.
                                            Der Streifen handelt von einem vereinsamten Bienenzüchter (gespielt von Jason Statham), der einst als geprobter Kämpfer einer geheimen Schattenorganisation, den "Beekeepern", angehörte. Nachdem eine ältere Frau, gleichzeitig eine der wenigen wohlvertrauten Bekannten unseres Bienenzüchters, aufgrund eines Geldbetrugs Selbstmord verübt, schwört Statham auf Rache und lichtet erst mal die Reihen unter den Betrügern auf nicht gerade zimperliche Art und Weise.
                                            Abgesehen von einem bewusst "coolen" Jason Statham, bleibt hier leider rein gar nichts übrig, was ansatzweise von Belang wäre. Die Story ist in den obigen dutzend Worten heruntergebrochen, der Fokus liegt lediglich auf den wirklich unterdurchschnittlichen Actionszenen. Auch finde ich, dass der Bienenzüchter hier doch etwas zu brachial (da die Morde auch recht detailliert gezeigt werden) an die Arbeit geht, um Sympathien zu ihm zu hegen, wie man dies in anderen, überwiegend älteren Actionstreifen manchmal kann. Aber das wäre hier so und so bei allen "Charakteren" schlicht unmöglich.
                                            Außerdem ist alles dermaßen an den Haaren herbeigezogen - wer bringt sich denn wegen eines Geldbetrugs gleich um?
                                            Alles in allem wirklich ganz großer Mist und ich ärgere mich noch jetzt für das Geld und möchte meine vertane Lebenszeit zurück.

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                                              Megalon22 12.05.2024, 00:47 Geändert 12.05.2024, 01:19

                                              Rolf Olsen ("Blutiger Freitag", "In Frankfurt sind die Nächte heiß") inszenierte 1967 diesen für seine Zeit schon etwas gewagten Thriller "Das Rasthaus der grausamen Puppen", in welchem mehrere geflohene Häftlinge eines Frauenknasts in einem Rasthaus bei einem Verlobten von einer der Gefangenen Unterschlupf suchen. Dabei wird zwangsläufig recht rabiat vorgegangen und mit jedem, der etwas vom Aufenthaltsort der Verbrecherinnen spitz kriegt, kurzer Prozess gemacht.
                                              Lediglich eine sympathische, von Helga Anders verkörperte Figur, hat Skrupel beim kaltblütigen Vorgehen der übrigen Frauen.
                                              Mit gewagt meine ich in diesem Fall jedoch nicht nur die Thematik des Films an sich und vereinzelte Gewaltszenen, sondern auch einige angedeutete lesbische Liebesszenen der Frauen untereinander. Heutzutage wundert die Herabstufung des Films von einer FSK 18 auf eine 12 in diesem Zusammenhang allerdings wohl eher kaum noch, da es sich wirklich nur um Andeutungen handelt und auch keine explizite Nacktheit oder ähnliches gezeigt wird - die Zeiten haben sich geändert.
                                              Ansonsten geht der Film ziemlich rasant voran, bietet aber zwischendurch auch immer wieder recht viel Humor, wenn es darum geht, Leichen zu verstecken und alle möglichen Leute, die etwas herausfinden könnten, abzuschütteln.
                                              Gedreht wurde diese deutsche Produktion übrigens in Triest in Italien, wobei das Ganze in Schottland spielen soll - auch ziemlich kurios.

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                                                Eine Familie mit mehreren Kindern macht während eines Familienausflugs mit einer mysteriösen schwangeren Frau Bekanntschaft. Diese redet kaum ein Wort und jagt einem mit ihrem diabolischen und immer gleichen Gesichtsausdruck schon einen gewissen Schrecken ein.
                                                Doch nachdem die Unbekannte schließlich ihre kleine Tochter gebärt, verschwindet sie unmittelbar nach der Geburt spurlos und kann nirgends mehr aufgefunden werden. Aus Liebe wird die Kleine dafür von unseren Protagonisten adoptiert. Ein fataler Fehler, denn diese ist wohl ein Geschenk des Teufels persönlich, welches all ihre Adoptivbrüder und Schwestern nach und nach in den Tod treibt.
                                                "The Godsend", der auch mit dem wohlklingenden deutschen Filmtitel "Horror-Baby" versehen wurde, ist ein typischer Vertreter des Genres, der nicht viel neues in Bezug auf die Story hinzufügt, dem es zudem jedoch auch etwas an seinen Highlights fehlt.
                                                Als Drehort dienen einige schöne schottische Wiesen und Wälder, bis die Handlung so ab der zweiten Hälfte in die Stadt verlegt wird.
                                                Schauspielerisch machen eigentlich alle Beteiligten einen recht soliden Job. Auch unser kleines "Horror-Baby", welches schnell zu einem Kind heranwächst, hat einen ganz schön tollen Killerblick drauf.
                                                Soweit bietet der Streifen eigentlich durchaus annehmbare Unterhaltung und man bekommt es auch nie mit der Langeweile zu tun, da die Charaktere schon recht interessant geschrieben sind.
                                                Nichtsdestotrotz bleibt das Ganze nun mal recht arm an Horrormomenten und das Ende kommt dann sehr plötzlich, ohne mit einem spannenden Showdown verbunden zu sein, wie man sich das erwarten würde.

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                                                  Im Wald, direkt in der Nähe des Wohnsitzes einer strengreligiösen Bauernfamilie, schlägt ein merkwürdiger, kugelförmiger Meteor aus einer uns völlig fremden Substanz ein. Im Laufe der Zeit löst sich besagtes Objekt aus dem Weltall auf, dafür scheint jedoch der Boden und auch das Wasser der Umgebung von nun an vergiftet zu sein.
                                                  Die gesamte Ernte der Bauern landet im Eimer, da aus dem Kohl und den Tomaten urplötzlich eine ekelerregende, braun-dampfende Substanz herausquillt und außerdem die Äpfel wurmstichig sind. Ferner erkrankt die Mutter unserer Bauernfamilie, wird zunehmend gewalttätig und verwandelt sich vom Aussehen mehr und mehr in ein degeneriertes Monster.
                                                  Zwar kann "The Curse" nicht mit der mysteriösen Stimmung der Originalgeschichte um die unbeschreiblich - mysteriöse "Farbe" mithalten, ist aber sehr unterhaltsam geschrieben und bietet erstklassige handgemachte Ekel-und schlabbrige Monstereffekte, die zwar nicht ganz so zahlreich vorhanden sind, wie in Lovecrafts "Necronomicon", aber dennoch das Horrorherz höher schlagen lassen.
                                                  Besonders für Freunde von kurzweiligen Horrorstreifen mit solidem 80er-Flair geht eine klare Empfehlung für diese gelungene Lovecraft-Verfilmung heraus.

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                                                    Megalon22 09.05.2024, 11:20 Geändert 09.05.2024, 14:00

                                                    "Der Koloss von Rhodos" ist einer der aufwändigeren Historienfilme aus dem italienischen Raum und gleichzeitig auch das Regiedebüt von Sergio Leone, der später mit allseits bekannten Klassikern, wie den Italowestern "Spiel mir das Lied vom Tod" oder "Für eine Handvoll Dollar" sehr viel Anerkennung erfuhr.
                                                    Dieser Historienfilm bleibt hingegen eher das dritte Rad am Wagen, wenn man sich seine Filmographie so ansieht, wobei er rein technisch und auch filmisch durchaus zu beeindrucken weiß.
                                                    Der Streifen handelt vom erfolgreichen griechischen Kriegshelden Dareios, der auf dem als Friedensinsel bekannten Eiland Rhodos Urlaub machen und sich ein wenig ausruhen möchte. Schneller gesagt, als getan, denn bald schon erlebt er hautnah mit, mit welcher Grausamkeit die dortigen Sklaven gehalten werden. Ferner gerät er in eine Intrige hinein: Die Phönizier schmieden Pläne, um den rechtmäßigen Herrscher von Rhodos zu stürzen und streben eine Fremdherrschaft an.
                                                    Ich muss sagen, dass der Film mit wirklich toll inszenierten Schwertkampfszenen aufwartet und vor allem die Kulissen, insbesondere der titelgebende majestätische "Koloss von Rhodos", eins der sieben Weltwunder der Antike, in der Tat sehr beeindruckend aussehen. Auch das große Erdbeben im Finale ist noch mal eine richtige Wucht, auch wenn man bedenkt, mit welchem Aufwand das damals, noch ohne Hilfe von Computertechnik, verbunden sein musste.
                                                    Soviel zum positiven, denn leider hab ich auch einige negative Punkte zu bekritteln. Vor allem die Charaktere, selbst Dareios, bleiben hier nämlich allesamt sehr hölzern und sind dem Zuschauer so ziemlich egal. Das Schauspiel ist hierbei auch nicht bemerkenswert, was schade ist, denn sonst hätte sich der Streifen ohne weiteres mit den großen Monumental-Klassikern "Die zehn Gebote" oder "Ben Hur" messen können. So bin ich halt in einer Zwickmühle - optisch gut, aber auf emotionaler Ebene halt nicht sehr mitnehmend.

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