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Alle Kommentare von moviee
Eine echte Männerfreundschaft ist geprägt von Loyalität und Treue und sollte selbst über den Tod hinaus Bestand haben. Diese Botschaft versucht Tommy Lee Jones dem Betrachter in seinem beeindruckenden Kino-Regiedebüt mitzuteilen. „The Three Burials of Melquiades Estrada“ schildert eine Odyssee durch das Niemandsland im Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko. Inmitten hypnotischer Landschaftsaufnahmen wird eine Geschichte um ewig währende Freundschaft und sühnende Vergeltung zugleich erzählt. Während nach dem recht harschen Beginn noch ein eher grobmaschiger Neowestern zu erwarten ist, so werden nach einem vorzeitigen Höhepunkt überraschend ganz andere, fast schon seelenruhige Klänge angeschlagen. Klänge von Melancholie, die einen rauen Neowestern in endlose Dramaturgie novellieren. Ein durch und durch intensives, ruhiges und tiefgreifendes Westerndrama.
Wir kennen sie alle. Sportlerdramen, in denen entweder ein Schwarzer, ein Behinderter, ein Knastie oder ein Außenseiter um seinen großen Traum kämpfen muss und am Ende als umjubelter Held gefeiert wird. "Carlitos großer Traum" ist bis auf die Tatsache, dass hier ein kleiner Junge Willensstärke beweisen muss nicht viel anders gestrickt. Die spanische Komödie um einen heranwachsenden Fussball-Virtuosen bietet nichts neues, ist mit viel Witz und einem Haufen skurriler Figuren aber kurzweilig erzählt und durchaus nett anzuschauen. Trotz so mancher Übertreibung (die spanische U12-Nationalmannschaft spielt im Stadion vor ca. 30.000 Zuschauern, die Partie wird gleichzeitig im Fernsehen übertragen) und der jungen Zielgruppe muss man hier nicht zwangsläufig abgeneigt sein.
Was muss das in Eltern für ein Gefühl auslösen, wenn die eigene Tochter, mit der man wenige Minuten zuvor noch kommunizierte sich auf brutalste Weise das Leben nimmt. Es wird ein Gefühl sein, dass nicht zu beschreiben ist. Ein Gefühl, dass man sich nicht vorstellen mag. Und zum Glück auch nicht muss. „The Virgin Suicides“ befasst sich mit der Zeit danach. Die Geschichte um das „Jahr der Selbstmorde“ ist schwer durchschaubar und im Rückblick auf den gesamten Film extremst verwirrend. Die Suizide der Lisbon-Schwestern bleiben dem Betrachter auch im Nachhinein ein nahezu undurchdringbares Mysterium. Zu wenige Anzeichen, zu wenige Motive und zu wenige Erklärungen lassen eine plausible Beurteilung zu. Wollten sie aus dem amerikanischen Spießbürgertum ausbrechen? Wollten sie ihrer Schwester in irgendeiner Form die letzte Ehre erweisen? Wollten sie einfach nur einmal selbst über ihr Leben bestimmen? Fragen über Fragen bleiben. Irritierend, ungewöhnlich, rätselhaft. Coppolas eigenwilliges Jugenddrama lässt einen nicht los, der Betrachter wird bewusst hilflos im Dunkeln zurückgelassen. Ein Mysterium bleibt.
„Ein Twister ist ein kleinräumiger Luftwirbel in der Erdatmosphäre, der eine annähernd senkrechte Drehachse aufweist und im Zusammenhang mit konvektiver Bewölkung steht. Der Wirbel erstreckt sich hierbei durchgehend vom Boden bis zur Wolkenuntergrenze.“
So definierte der bekannte Geowissenschaftler Alfred Wegener 1917 das Phänomen Tornado. Diese Form einer Windhose gehört zu den faszinierend- sten, aber auch schwer berechenbarsten Naturgewalten. Für Jan de Bont ('Speed') Grund genug den bis Dato spektakulärsten Katastrophenfilm über einen derartigen Wirbelsturm zu inszenieren. Trotz des heutigen Alters von über 15 Jahren ist „Twister“ der Genrekonkurrenz in allen Belangen immer noch um Längen voraus. Die im selben Jahr entstandenen „Tornado!“ und „Night of the Twisters“ kamen genauso wenig wie die Vielzahl der nachfolgenden Billigproduktionen an de Bonts Katastrophenklassiker heran. Das Erfolgsgeheimnis scheint ganz klar die herrliche Selbstironie zu sein, denn „Twister“ nimmt sich glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt sonderlich ernst. Inhaltlich ist und bleibt der Streifen dennoch recht hanebüchen, besonders die Liebesgeschichte wirkt schon arg krude konstruiert. Dabei ist die Story eher nebensächlich, vielmehr ist die Action das Herzstück dieser windigen Naturkatastrophe. Die Oscar-Nominierten Spezialeffekte suchen bis heute ihresgleichen, nicht zuletzt der erstklassige Cast macht den Streifen zumindest für dieses Genre vollkommen. Heute gehört „Twister“ mit einem Einspielergebnis von über 240 Mio. Dollar zu den 100 erfolgreichsten Filmen aller Zeiten. Man gönnt es ihm, irgendwie.
„Mum, ihr Wagen hängt im Baum um die Ecke.“
Überraschend kurzweiliges Katastrophendrama um einen massiven Erdrutsch und dessen gravierende Folgen. Auch diesmal kommen die Klischees nicht zu kurz: Geldgierige Geschäftemacher, haufenweise Familiendramen - normalerweise sollte das schon reichen um den Film abzustempeln. Allerdings ist die Billigproduktion stellenweise erstaunlich spannend gemacht, selbst die wenigen Actionszenen wissen durchaus zu gefallen. Der gewohnte B-Cast (diesmal u.a. wieder mit Alexandra Paul und Vincent Spano) macht seine Sache vergleichsweise ordentlich und selbst das (extrem absehbare) Ende ist sogar noch einmal für einen Hauch von Spannung gut. Ziemlich hanebüchen das Ganze, aber recht unterhaltsam gemacht.
Er kämpft. Er fliegt. Er knallt auf. Aber tot ist noch lange nicht. Die beiden 'Crank'-Regisseure Mark Neveldine und Brian Taylor wollten die Fortsetzung noch abgedrehter gestalten und mit mehr Sex und Gewalt eine wahre Action-Orgie von nie da gewesener Größe zelebrieren. Es war nahezu unmöglich den ersten Teil zu überbieten, und es ist bis heute auch nahezu unmöglich geblieben. Ein zweites mal setzt sich Jason Statham unfreiwillig physischen Extremsituationen aus, nur diesmal wird Strom für sein künstliches Herz benötigt - notfalls in Form von Elektroshocks und Körperreibung. Auch die Fortsetzung ist zweifellos eine irre Inszenierung, nur ist 'Crank 2' im Gegensatz zum Vorgänger mehr Action denn Farce. Wie angekündigt stehen Gewaltexzesse und nackte Haut im Vordergrund, also wertvolle Sequenzen die auf Kosten der Absurdität gehen. Nach einem starken Beginn lässt 'High Voltage' kontinuierlich nach und vergisst mit dem Ziel noch lauter und härter zu wirken stellenweise die berühmten irrwitzigen Einschübe. Auch 'Crank 2' ist ein ausgefallener Realcomic von zwei waschechten Werbeclipfilmern, nur fehlte diesmal nicht selten die Genialität des Vorgängers. Abgedreht, reißerisch, krank - na klar! Aber auch das beste Beispiel dafür, dass etwas einmaliges eben einmalig ist.
Passables Katastrophendrama um den Kampf einiger Kleinstadtbewohner gegen die immensen Wassermassen des nach starken Regenfällen über die Ufer getretenen Mississippi River. Neben den genretypischen Klischees kommen natürlich auch die unvermeidlichen Familiendramen nicht zu kurz, auch um eine aufgesetzt wirkende Liebesgeschichte kommt der Streifen nicht herum. Schließlich gibt's wie immer noch eine Menge Unwahrscheinlichkeiten und Logiklöcher, neben billig reingeschnittenem Archivmaterial realer Überflutungen. Fertig ist die nächste Durchschnittsproduktion, die bis auf relativ sympathische Darsteller mal wieder überhaupt nichts Neues bietet. Wenig berauschender und mäßig kurzweiliger TV-Katastrophenstreifen, der einmal mehr völlig ohne frische Ideen auskommt.
[Enthält Spoiler]
Penns dritte Regiearbeit ist Kino in Perfektion und gleichzeitig eine der beeindruckendsten und bedrückendsten Psychodramen des neuen Jahrtausends. Wie leicht auf der einen Seite und wie intensiv auf der anderen Seite Penn mit dem Thema des physischen Verfalls umgeht ist mehr als nur beachtlich. In 'The Pledge' wird der Charakter des alternden Polizeidetektivs Jerry studiert, dessen letzter Fall vor dem Ruhestand für ihn in Besessenheit ausartet. Jerry verbeißt sich in diesen Fall und entwickelt mit fortschreitender Dauer eine Art Fanatismus zu einem abschließenden Ergebnis zu kommen. Er scheint wie besessen zu sein, die Aufklärung der Akte wird zu seiner verspäteten Lebensaufgabe. Den Niedergang des melancholischen Einzelgängers besonders gegen Ende hin zu beobachten fällt dem Zuschauer dabei enorm schwer. Noch im Mittelteil gibt es nur einzelne Anzeichen für eine paranoide Persönlichkeitsstörung, in den letzten Minuten wird die erschreckende Wahrheit, die man vorher nicht zu glauben wagte, auf drastische Weise dargelegt. Ganz im Gegensatz zu den schrecklichen Schlussbildern herrscht innerhalb des Films besonders im Mittelteil streckenweise fast schon eine Art Idylle. Immer wieder werden wunderschöne Landschaftsaufnahmen inmitten hypnotischer Klänge präsentiert, nicht selten fragt man sich nach dem näheren Bezug zur Ermittlungsarbeit am Anfang. Das diese harmonische Atmosphäre einmal so wie es am Ende erfolgt kippen wird, hätte wohl niemand auch nur im Ansatz für möglich gehalten. Auch deswegen ist 'Das Versprechen' Kino in Perfektion.
'Metal Tornado'. Was sich nach einem Hardrock-Festival anhört ist in Wahrheit ein enorm unterhaltsamer Sci-Fi-Katastrophenthriller vom amerikanischen Fernsehsender Syfy. Es geht um magnetische Wirbelstürme, die nach einem Experiment zur alternativen Energiegewinnung über die Landschaften fegen und Gegenstände mit Magnetpol förmlich in sich hineinmanövrieren. Es ist schwierig abzustreiten, dass es sich bei 'Metal Tornado' um astreinen Trash handelt. So muss man versuchen den Streifen unter besonderen Aspekten zu betrachten um hier seine Freude haben zu können. Fliegende Wohnwagen, metallische-Menschen-massakrierende-Mistgabeln und durch-den-Wald-schwebende-Kettensägen müssen einfach mit Humor genommen werden. Inhaltlich ist 'Metal Tornado' natürlich absoluter Käse, dafür nimmt er sich aber nicht allzu ernst und ist trotz vieler handwerklicher Mängel überraschend kurzweilig.
„Es ist eine Verschwörung lebloser Gegenstände“
Unterirdische Katastrophenaction um einen Lavastrom und reichlich Familiengedöns. Die kanadische Billigproduktion sucht sein Heil in maßloser Übersteigerung, bietet aber nicht mehr als die üblichen Genreklischees und eine völlig unglaubwürdige Geschichte. In 'Lava - Die Erde verglüht' bewahrt eine einzige Familie die Erde vor apokalyptischen Zuständen und bewältigt dabei natürlich noch sämtliche Familienkonflikte. Der von vorne bis hinten hanebüchene Quark bekommt dabei Unterstützung von unprofessionell getrickster Lava und Dialogen zum Abgewöhnen. Zugute kommen lassen muss man dem Streifen aber, dass er sich zum Glück nicht ganz so ernst nimmt und dass die Figuren recht sympathisch gezeichnet sind, was aber nicht über das absolut unbefriedigende Ergebnis hinwegtäuschen soll.
Schägt alle TV-Tipps in den Wind. Die Pfingsten bei RTL2 sind eine reine Katastrophe:
09:45 - Die Todesflut
11:20 - Lava - Die Erde verglüht
13:00 - Erdbeben - Wenn die Erde sich öffnet...
14:45 - Metal Tornado (Free-TV-Premiere!)
16:15 - Twister
Ein wahrer Festtag. :)
"Are you dying to get rich?" fragt der Trailer den Betrachter rhetorisch. Und auch das Filmplakat schließt sich der Frage an "Ein Haus. Eine Party. 1.000.000 Dollar. Was kostet dein Leben?" Dazu gesellt sich mit 'Haunted Hill' ein recht aussagekräftiger Filmtitel und mit 'Evil Loves to Party' ein ironiebetonter Untertitel auf einem blutrot untermalten Filmplakat. Die Außendarstellung des Horrorthrillers weiß schon früh Neugierde zu wecken und eine gewisse Erwartungshaltung aufzubauen. Nur leider kann diese Erwartungshaltung bis auf den starken Beginn zu keinem Zeitpunkt aufrechterhalten werden. Recht schnell rutscht die Produktion von Robert Zemeckis und Joel Silver ins Lächerliche ab, von der so groß beworbenen Party ist bis auf den Anfangsgedanken überhaupt nichts zu bemerken. Vielmehr wird dem Betrachter ein mit reichlich Kunstblut übergossenes Gemetzel der untersten Schublade präsentiert, das inhaltlich von hanebüchen bis haarsträubend so ziemlich alles ist. Der erbärmliche letzte Teil setzt dem ganzen Elend dann mit einer Reihe durch die Gänge der Irrenanstalt schwebender Untoter die unrühmliche Krone auf. Lichtblicke sind die annehmbaren Horroreffekte und ein ihm Gegensatz zu den anderen indisponierten Darstellern passabler Geoffrey Rush.
„Das Haus ist Böse, es kennt keine Moral“
'Gomorrha - Reise in das Reich der Camorra' ist eine enorm realistische und ungeschönte Milieustudie über das Innenleben der süditalienischen Mafia. Die beindruckende Authentizität des Films ist nicht nur daran festzumachen, dass Matteo Garrones Romanverfilmung fast ausnahmslos mit Laiendarstellern und an Originalschauplätzen gedreht wurde, denn ebenso lässt die Kamera das Abgebildete in einer Art und Weise dokumentarisch erscheinen und vermittelt dem Filmbetrachter somit das Gefühl direkt am Geschehen beteiligt zu sein. Inhaltlich ist das Kriminaldrama mit Dokuanstrich episodisch in fünf sich von minimal bis entscheidend verwobene Segmente unterteilt. Fünf Geschichten mit fünf vollkommen unterschiedlichen Bezügen zur Camorra werden in 135 Laufzeitminuten voller Gewalt, Grausamkeiten und Kapitalverbrechen begleitet. Mit dem großen Preis der Jury in Cannes ausgezeichnet ermöglicht das italienische Mafiadrama dem Zuschauer einen Blick auf eine ihm völlig fremde Welt zu werfen. Eine Welt, die von Waffenhandel, Produktpiraterie von Luxusgütern, Schutzgelderpressung und illegaler Abfallentsorgung dominiert wird. Die Welt der Camorra.
'Mannen som elsket Yngve' ist ein sensibles und authentisches Jugenddrama um Freundschaft, Liebe und Coming Out. Die angenehme Erzählweise macht die Romanverfilmung zu einer ungemein einfühlsamen und taktvollen Coming-Of-Age-Perle mit Gänsehautgarantie.
Er wacht auf. Er sieht. Er rennt. So oder so ähnlich kann man die spärliche Handlung dieser vollkommen kranken Actionfarce beschreiben. In einem nie dagewesenen Tempo schildern die Werbeclipfilmer Brian Taylor und Mark Neveldine eine der vielleicht größten physischen Extremsituationen der Filmgeschichte. Jason Statham rennt mit einer chinesischen High-Tech-Droge im Magen um sein Leben und nimmt dabei keinerlei Rücksicht auf Verluste. Adrenalin lautet dabei das Stichwort. Statham verkörpert den personifizierten explodierenen Adrenalinspiegel, selbst dem Betrachter kocht vor Adrenalin bereits nach kürzester Zeit das Blut in den Adern. In 'Crank' werden Action und Humor unschlagbar kombiniert, die Irre Inszenierung sucht seinesgleichen und hat als außergewöhnliche Genreperle mit Sicherheit sogar Kult-Potential. Ein schön reißerischer, durchgestylter und niemals zu überzogener Highspeed-Trip, der einfach nur Spaß macht. Genau so und nicht anders muss abgedrehte Action aussehen.
Nach dem widerlichen dritten Teil der Reihe stand ich kurz davor das Experiment 'Saw' vorzeitig abzubrechen. Was hatte ich mich geärgert, was hatte ich mich entzürnt, ein Abbruch der Reihe wäre die logische Konsequenz gewesen. Und doch saß ich nun einige Wochen später wieder auf der Couch um 'Saw IV' zu besichtigen. In dem Glauben, das es nur bergauf gehen könne ließ ich mich ein viertes Mal auf die umstrittene Reihe ein. Meine Hoffnungen wurden völlig überraschend in Ansätzen erfüllt, die Fortsetzung von der Fortsetzung von der Fortsetzung ist weitaus gelungener als dessen direkter Vorgänger, trotzdem aber keineswegs gut. Zu meiner Freude wurde der Splatter-Anteil erheblich zurückgeschraubt, sodass sich Sequenzen purer Widerwärtigkeit diesmal erstaunlich im Zaum hielten. Die Twists sind nicht selten vollkommen abstrus, vereinzelt jedoch blitzt ein ganz leichter Hauch des Ideenreichtums des ersten Teils hervor. Gelegentlich ungemein verworren, dann aber wieder einigermaßen interessant. Mit Sicherheit kein guter Horrorstreifen, nach 'Saw IV' gibt es aber wieder ein Licht am Ende des Tunnels.
U-Bahn Entführungen haben heutzutage alles andere als Hochkonjunktur. Liegt es an den mangelnden Fluchtmöglichkeiten? An der zu hohen Öffentlichkeitswirkung? Oder doch eher an weitaus erfolgsversprechenderen Alternativen zur Bargeldbeschaffung? In "The Taking of Pelham One Two Three" geht es um eine solche auf den ersten Blick recht aussichtslose U-Bahn Entführung, jedoch wurde diesmal der Coup bis ins Detail entsprechend durchgeplant. Joseph Sargents bekanntestes Werk ist über die Jahre zu einem echten Klassiker gereift, zu einem enorm spannungsgeladenen Klassiker dazu. Seine zweite Regiearbeit glänzt durch all das, was einen gelungenen Entführungsthriller auszeichnen sollte. Ein dunkler und finsterer U-Bahn-Schacht beschert dem Film eine aufregende Kulisse, atmosphärisch wirkt alles mehr als authentisch. Dazu gelingt es dem Streifen den Betrachter sprichwörtlich zu fesseln und kontinuierlich eine Spannung aufzubauen, die in einem packenden und furiosen Finale seinen Höhepunkt erreicht. Ein zeitloses Duell zwischen Walter Matthau und eine Reihe von Kidnappern, dass dem Remake von 2009 mehr als nur seinen unverwechselbaren Charme voraus hat.
In Pedro Almodóvars Werken wirkt alles immer so perfekt. Jede Einstellung scheint bis ins kleinste Detail über Jahre hinweg genauestens durchdacht worden zu sein. Die Dialoge bewegen sich zwischen Nüchternheit, Poesie und Witz, die Kongruenz von Bild und Ton lässt einen nicht selten dahinschwelgen. Präzise gezeichnete Charaktere entscheiden über die Lautstärke des Streifens, ob leise oder hysterisch, nahezu jedes Schaffen scheint irgendetwas von einem Meisterwerk zu haben. Und auch 'Alles über meine Mutter' geht einem Nahe ohne dabei auch nur im Ansatz pathetisch zu wirken. Es wird eine traurige und doch dynamisch-fröhliche Geschichte um Einsamkeit, Sehnsucht und Freundschaft erzählt. Almodóvar inszenierte eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle, die von tiefberührender Tragik bis kurzweiligem Humor nahezu alle Emotionslagen repräsentiert. Nicht nur der verdiente Oscar macht Almodóvars 'Todo sobre mi madre' zu einer bemerkenswerten Hommage an die Frauen und Mütter dieser Welt.
Traumjob oder Albtraum? Der smarte Ryan Bingham führt ein Leben ganz nach seinen Wünschen. Er reist durch die ganze Welt, sammelt leidenschaftlich Flugmeilen und bietet Dutzenden von Angestellten die Möglichkeit sich beruflich neu zu orientieren. Unbeschönigt aber ist er der Überbringer schlechter Nachrichten und feuert gnadenlos täglich Dutzende Angestellte.
Gerade diese Antithese zwischen seinem unbeschwerten Lebensstil und seinem todernsten Job zeichnet "Up in the Air" so aus. Soll man diesen Kerl hassen? Immerhin ist er Profi-Rausschmeißer und feuert sowohl Familienväter als auch schwangere Frauen ohne auch nur ein einziges mal mit der Wimper zu zucken. Oder soll man diesen Kerl bewundern? Immerhin meistert er seinen Job grandios und legt die Fakten ohne unnötiges Pathos direkt auf den Tisch. Gewissensbisse würden ihn wohl auch innerlich zerstören. Einen Zorn auf die Hauptfigur zu hegen ist mit fortschreitender Dauer aber auch nahezu unmöglich, viel zu schnell erliegt man dessen Charme.
In einem Moment noch bitterböse, im nächsten dann wieder todtraurig. "Up in the Air" gelingt der permanente Umschwung von Satire zu Tragikomik zu jedem einzelnen Zeitpunkt exzellent. Neben einem superben George Clooney werten besonders die bis in die Nebenrollen brillanten Darsteller und das rasante Tempo den Film unheimlich auf. Ein exquisiter Score und wunderbar spritzige Dialogduelle runden Jason Reitmans Satire auf den 'Turbokapitalismus' zu einer teils skurrilen, teils nachdenklichen aber durchweg geistreichen Romanverfilmung ab.
Lange vor Film-Epen wie "Armageddon" oder "Deep Impact" wurde der Grundstein für einen weiteren Themenbereich im Katastrophenfilm-Genre gelegt. Meteoriten, Kometen und Asteroiden wurden als neues Filmmaterial entdeckt, von nun an rasten eben jene Gesteinsbrocken auf die Erde zu, während sich Regierungen auf deren Abschuss oder auf ähnliche Vernichtungsmöglichkeiten fokussierten. "Meteor" war zwar bei weitem nicht der erste Film mit diesem Muster, lieferte aber die Basis für oben genannte Musterstreifen. Ende der Genrehochphase 1979 wurde der Sean Connery-Film mit einem Oscar gefeiert, 33 Jahre später wirkt "Meteor" nicht nur angestaubt, sondern geradezu verstaubt. Ronald Neames ("Die Höllenfahrt der Poseidon") führte eine souveräne, aber eben auch etwas zu trockene Regie. Nicht zuletzt die Spezialeffekte sind es, die den Film einfach nicht mehr zeitgemäß und etwas überholt aussehen lassen. "Meteor" ist über die Jahre extrem gealtert und trotz des heutigen Status als Klassiker nicht mehr als trister Durchschnitt.
Erschreckend schwache Katastrophenaction in der von vorne bis hinten einfach überhaupt nichts stimmt. Inhaltlich würde dieser Film selbst jeden Hobby-Wissenschaftler zum Haareraufen bringen, visuell scheint selbst das Testbild anspruchsvoller zu sein. Zum grottigen Drehbuch gesellen sich noch hölzerne Darsteller, schwache Dialoge und erbärmliche CGI-Spezialeffekte. Selbst der Pseudo-einschneidende Titel ist zum größten Teil nur Schall und Rauch.
„Es ist Kanalrattenzeit“ - Und das gleich 90 Minuten lang...
Alles andere als origineller und dazu handwerklich unglaublicher mieser Katastrophenfilm um eine Reihe von Vulkanausbrüchen. Die abartig getrickste Lava erinnert mehr an einen ausgelaufenen Wackelpudding als an ein mindestens 800 °C heißes vulkanisches Förderprodukt. Die Story ist dabei konstruiert wie keine zweite und darüber hinaus alles andere als geistreich. Beispiel gefällig? Ein Professor und eine Gruppe von Studenten untersuchen den isländischen Vulkan Grímsvötn, der seit über 700 Jahren nicht mehr ausgebrochen ist, doch genau an diesem Tag fängt dieser wieder an Lava zu speien. Natürlich hat der Professor eine Theorie, doch keiner glaubt ihm, bis seine tolle "Exodus"-Theorie bestätigt wird, die die Welt in apokalyptische Zustände bringen soll... Also wenn das nicht realistisch klingt. Immerhin, "Magma - Die Welt brennt" ist leidlich unterhaltsam und schauspielerisch gar nicht mal so übel. Eine gelungene Gesamtperformance sieht dennoch anders aus.
'Supervolcano' ist ein erschreckend realistischer Katastrophenfilm, erzählt in Form einer Pseudo-Dokumentation. Es geht um einen sogenannten Supervulkan, einen Vulkan mit einer besonders großen Magmakammer und einer Auswurfmenge von mindestens 1000 km³. Am Beispiel des Supervulkans unter dem Yellowstone-Nationalpark, dessen Magmakammer 60 km lang und 40 km breit ist und etwa 15.000 km³ Magma umfasst, wird auf bedrückende Art und Weise geschildert, wie nah dieser Supervulkan vor einer derartigen Eruption steht und welche grausamen Konsequenzen ein Ausbruch auf die direkte Umwelt und die ganze Welt haben könnte. Dabei reiht sich der Streifen zu 'Volcano' und 'Dante's Peak' in die Reihe der wohl gelungensten Desasterfilme über eine solche Naturkatastrophe ein. Die Dramaturgie wird kontinuierlich auf höchsten Level gehalten, selbst die Spezialeffekte sind ziemlich gut. Insgesamt ein wirklich spannender und packender, aber auch enorm wirklichkeitsnaher Film über ein auf ewig brandaktuelles Thema, Vulkanausbrüche.
"This is a true Story, it just hasn't happened yet."
Ursprünglich für die BBC als TV-Miniserie konzipiert ist 'Superstorm' zweifellos eine hochwertige Produktion in einem Genre, in dem man mit Lupen nach derartigen Perlen suchen muss. Der Katastrophenthriller beschäftigt sich mit einem sowohl interessanten als auch bedenklichen Thema, er beschäftigt sich mit der Manipulation von Wetter. Dabei macht die Produktion alles das richtig, was in unzähligen ähnlichen Filmen falsch gemacht wird. Zum einen wurde etwas mehr Geld als gewöhnlich in die Hand genommen, womit der Streifen den massenhaften Low-Budget-Gurken wohl schon alles voraus hat. Zum anderen gibt es hier einen gezielten Spannungsaufbau, eine brillante Optik und Spezialeffekte, die sich mehr als sehen lassen können. 'Superstorm' ist ein exzellenter Katastrophenthriller um eine bis hierher unberechenbare Naturgewalt, Hurrikans. Spannend, fesselnd und keineswegs melodramatisch. Drei Stunden die sich lohnen, so muss ein Katastrophenfilm aussehen.
Neuseeländisch-amerikanischer Katastrophenfilm nach altbewährten Rezept um einen Vulkanausbruch und reichlich Familiengedöns. "Terror Peak" ist eine recht krude Mischung aus Action-, Abenteuer-, Katastrophen- und Familiendrama, unterhält trotz schwacher Schauspieler und abgrundtief mieser Spezialeffekte aber einigermaßen. Die Billigproduktion bietet (bis auf den albernen einheimischen Stamm) kaum etwas Neues und wird zu jedem Zeitpunkt von einer permanenten Vorhersehbarkeit dominiert. Nichts besonderes, aber immerhin recht kurzweilig.