moviee - Kommentare

Alle Kommentare von moviee

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    moviee 16.05.2012, 23:57 Geändert 10.02.2015, 22:58

    Amüsant, belustigend, erheiternd, humorig, munter, lustig, komisch, belebend, kurzweilig, köstlich, abwechslungsreich, unterhaltsam, gesellig, schwarzhumorig, vergnüglich, stimmungsvoll, lebhaft, kurios, urkomisch, skurril, grotesk, herrlich, einzigartig, spaßig, witzig, kreativ, exquisit, brillant, ausgefallen und enorm britisch.

    Eine Musterkomödie.

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    • 7

      „Home is where your history begins. Home is where they catch you when you fall.“

      Ohne Familie, Behausung und Arbeit findet sich die 17-jährige Novalee eines Tages irgendwo in Oklahoma wieder, nachdem ihr Freund mit seinem Auto davoneilte während sie in einem Wal-Mart die Toilette besuchte. In "Where the Heart is" wird dem Zuschauer die Möglichkeit geboten in eine Seele hineinzuschauen, die durch viele Rückschläge vom Schicksal gebeutelt und über die Jahre immer verwundbar geworden ist. Das Drama besticht durch eine angenehme Erzählweise, besonders die sympathischen, teils bizarren Charaktere machen den Film so liebenswert. Die exzellente Charakterzeichnung ist ein ganz großes Merkmal dieses überwiegend gelungenen Regiedebüts. Die junge Natalie Portman gibt dem Film und der Hauptfigur ein überaus ansehnliches Gesicht, bis hin zu den Sekundärfiguren wirkt nahezu jeder Darsteller goldrichtig besetzt. Die Geschichte um ein junges Mädchen, welches sich praktisch resozialisiert und sich mit der Zeit ein ganz neues Leben aufbaut ist teilweise etwas zu substanzhaltig, dafür aber mit ganz viel Herz erzählt. "Where the Heart is" ist eine trotz kleineren Mankos durchwegs angenehme Charakterstudie, nicht nur die tolle Hauptdarstellerin lässt ein außerordentlich positives Fazit zu.

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      • 6 .5

        Interessiert an einer Reise zum Absturz der Hindenburg? Oder doch lieber an einem Abstecher zum Untergang der Titanic? In der Zukunft ist das alles möglich, denn das Unternehmen Thrill Seekers bietet Ausflüge an, als Zeitreisetourist zu den größten Katastrophen der letzten Jahrhunderte zu reisen.

        Zweifellos, "Thrill Seekers" ist in jeder Hinsicht ein typisches, nicht selten enorm trashiges B-Movie. Ein B-Movie der besseren Sorte. Der Sci-Fi-Thriller nutzt sein dramaturgisches Potential nahezu vollends aus, an Spannung mangelt es dem Film trotz niedriger Produktionskosten zu keinem Zeitpunkt. Die wirklich kreative Geschichte wird durchweg packend erzählt, das hohe Tempo nach dem rasanten Start wie hier über die gesamte Laufzeit hinweg kontinuierlich zu halten, ist dabei keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus ist der Streifen gar nicht mal so mies besetzt. Casper Van Dien hat diesmal wieder ein besseres B-Movie an Land gezogen und verkörpert den Hauptcharakter auch gleich erschreckend glaubhaft. Julian Richings ist nicht nur optisch wie geschaffen für die Figur des Zeitreisetouristen und auch Martin Sheen ist in einer Nebenrolle mit von der Partie. Trotz handwerklicher Mängel ist "Thrill Seekers" eine kurzweilige und recht spannende B-Unterhaltung, besonders die wirklich originelle Geschichte macht den Film so überraschend unterhaltsam.

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        • 7 .5

          Notting Hill ist der Name eines Stadtteils in London im Bezirk Kensington and Chelsea und liegt an der nordwestlichen Ecke des Hyde Parks in der Nähe von West End. Was aber viel wichtiger ist: Notting Hill ist der Titel einer herzerwärmenden und einfach nur zuckersüßen Liebeskomödie. Sechs Jahre nachdem Drehbuchautor Richard Curtis die Hauptrolle in "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" perfekt auf Hugh Grant zugeschnitten hatte und ihm somit nicht unbedeutend zum internationalen Durchbruch verhalf konnte Curtis Grant hier zum wiederholten Male einen Charakter präsentieren, der einmal mehr haargenau für ihn entworfen wurde. Die in fast jeder Art von Filmen oft verschmähten Julia Roberts und Hugh Grant verkörpern in "Notting Hill" zweifellos ein echtes Traumpaar. Das hervorragende Harmonieren der Hauptdarsteller ist aber nur einer von vielen Aspekten, die der ungemein frischen Romantischen Komödie diesen Eigenwert verleihen. Da gibt es skurrile aber unglaublich komische Nebenfiguren, da gibt es Dialoge mit herrlichem Dialogwitz, da gibt es einen tollen Soundtrack und da gibt es nicht zuletzt eine wahnsinnig schöne Liebesgeschichte. "Notting Hill" ist eine ungemein herzliche Romantische Komödie aus England, die besonders von ihren glänzenden Darstellern und ihrer charmanten Erzählart lebt und damals nicht umsonst mit einer kleinen Flut von Preisen überrannt wurde.

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          • 6

            Mein zweiter Film von Pedro Almodóvar sollte einer seiner vergleichsweise frühen Werke werden. "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" hieß meine erste von ihm konzipierte Komödie. Hinter einem sperrigen aber interessanten Titel verbarg sich eine ganz eigenwillige Sozialsatire voll absurden Humors und jeder Menge Situationskomik. Almodóvars siebte Inszenierung hat dabei aber einen streckenweise viel zu überdrehten Charakter, zu jedem Zeitpunkt ist die Produktion darauf aus noch schriller und noch lebhafter zu wirken, ein paar Momente des Innehaltens hätte dem Film, der von seinem Durcheinander und seiner Aufruhr lebt trotz allem gut getan. Besonders die Charaktere sind es, die dem Film ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken. Eine Figur überbietet die nächste an Skurrilität, gegen Ende des Streifens ist ein bunter Haufen schräger Gestalten versammelt, jede hat ihre eigenen Macken, jede hat ihre eigenen Probleme, zusammen sind sie ein herrlich bizarres, aber zu hysterisches Kollektiv. Almodóvars Oscar-nominierte sechste Komödie lebt einmal mehr von seiner ganz eigenen Exzentrik, wirkt dabei an nicht wenigen Stellen aber zu überreizt.

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            • 7

              Carpe diem! "Der Club der toten Dichter" ist ein ganz besonderer Film über das Erwachsenwerden und gleichzeitig eine poetische Hommage an das Leben. Mit viel Liebe zum Detail von Peter Weir ("Truman Show") inszeniert, versucht der Film zu mehr selbstständigen Handeln und freien Denken nicht nur an arg konservativen Internaten aufzurufen, die Botschaft wird auf eine bemerkenswerte Weise vermittelt, wenn auch nicht ganz frei von Pathos. Superb gespielt, Oscarprämiert und heute ein echter Klassiker. Ein eindrucksvolles Plädoyer für mehr Kreativität und Phantasie.

              „No matter what anybody tells you, words and ideas can change the world”

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              • 5 .5

                Nach "Feuer - Gefangen im Inferno" kommt nun also "Inferno - Gefangen im Feuer". Warum auch nicht. Letzteres ist ein durchaus nettes Katastrophendrama um einen verheerenden Waldbrand und um Einzelschicksale en masse. In "Inferno" läuft alles wie gewohnt in diesem Genre: Miese Spezialeffekte, ein Fiesling, ein Bürgermeister, eine Heldin, eine Liebesgeschichte und eine Menge Familiendramen sind die Bestandsteile eines nicht unbedingt originellen, aber recht unterhaltsamen Katastrophenstreifens. Dazu kommen bescheidene Darsteller und ein gelungener Score. Fertig ist die etwas trashige, dafür aber kurzweilige Produktion von der Stange.

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                • 7

                  Auch die Finanzkrise hat ihre gute Seiten, der Film "Bankable" ist eine von denen. Herrlich komisch wird die große Krise hier mal aus ganz ironischer Sicht betrachtet. "Um Bank und Kragen" ist eine wunderbar scharfzüngige und bissige Komödie aus Frankreich um zwei Familien zwischen finanzieller Schieflage und geordnetem Wohlstand. Die Satire zeigt auf amüsante Art und Weise, was die Finanzkrise alles mit sich bringt, wie schnell ein unerwarteter finanzieller Aufschwung erfolgen kann und welche Auswirkungen dieser auf ein geordnetes Familienleben hat. Was sich recht stark auf die Wirtschaft bezogen anhört ist in Wahrheit ein alles andere als zu ökonomischer, dafür aber ein ungemein unterhaltsamer und launiger Film über das Familienleben in schwierigen Zeiten. Ein kleines, erheiterndes Filmjuwel aus Frankreich.

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                  • 8 .5

                    Dieser Film ist heftig. Dieser Film ist extrem heftig. "Unter die Haut". Nicht umsonst wurde dieser deutsche Untertitel gewählt. "Mysterious Skin" geht unter die Haut wie vielleicht kein zweiter Film. Wer sich auf dieses Drama einlässt muss sich im Vorfeld ganz genau darüber informieren mit was er es hier zu tun bekommt. Wenn man von diesem Film spricht fällt es einem schwer Worte wie "ausgezeichnet" oder "toll" in den Mund zu nehmen, was aber nicht daran liegt das der Film inszenatorische Mängel oder ähnliches vorzuweisen hat. Vielmehr ist der Film "erschreckend" oder "verstörend", dieses aber nun wieder keinesfalls im negativen Sinne. "Mysterious Skin" weiß den Zuschauer teilweise auf erschreckende Art und Weise in seinen Bann zu ziehen, welches sich aber keinesfalls in Begeisterung, sondern viel mehr in Erschütterung ausdrückt. Mit dem schlimmen Thema Kindesmissbrauch und seine Folgen beschäftigt sich ein verdammt wichtiger und mutiger Film, der ohne Skrupel die ganze Grausamkeit einer solchen Schandtat aufzeigt. Ein sowohl schwieriger, trauriger, bedrückender als auch teilweise enorm quälender und perverser Film, den man mit Sicherheit so schnell nicht wieder vergessen kann. "Mysterious Skin" hat einen verstörenden Charakter, eine Sichtung bedeutet über einhundert Minuten Prostitution, Missbrauch und Pädophilie, die sich trotz der schwierigen Thematik für den nicht gerade zart besaiteten Filmeliebhaber immens lohnen. Ein kleines, erschreckendes Meisterwerk das wahrlich unter die Haut geht.

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                    • 6

                      Affären. Sie sorgen für Abwechslung, sind oftmals ungewollt und stellen sich meistens doch als Fehler heraus. In "Coffin Rock" geht es um so eine Affäre, um eine folgenschwere Affäre. Der Film mit dem mäßigen deutschen Titel "Rendevouz mit einem Mörder" ist ein ordentlicher und recht spannender Psychothriller, der besonders durch seine dichte Atmosphäre überzeugt. Ohne das Genre wirklich neu zu erfinden wird eine alles andere als originelle, dafür aber recht fesselnde Geschichte erzählt, speziell die letzten Augenblicke des spannenden Finales setzen einen gelungenen Schlusspunkt. Ein smarter, routinierter und spannender Thriller für zwischendurch, den man mit Sicherheit nicht gesehen haben muss, für die kurzweilige Unterhaltung aber allemal gut ist.

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                      • 7 .5

                        Das war er also. Mein allererster Film des spanischen Regisseurs mit dem ganz eigenwilligen Stil. Mein allererster Film von Pedro Almodóvar. Als absoluter Liebhaber spanischer Filme, insbesondere spanischer Dramen erhoffte ich mir im Vorfeld einiges von Almodóvars vielen Werken seit 1980. "Los Abrazos rotos" sollte den Auftakt geben zu einer kleinen Reihe mit Sehnsucht erwarteter iberischer Filme. Was mich nun genau so neugierig auf diese Filme machte kann ich so recht gar nicht beschreiben. Vielleicht war es einfach nur ihr Herkunftsland. | Als der Abspann von "Zerrissene Umarmungen" nach zwei durchwegs intensiven und angenehmen Stunden schließlich über den Bildschirm flimmerte waren meine Erwartungen an den Film noch einmal überboten worden. Es waren zwei träumerische Stunden. Zwei Stunden der Eifersucht. Zwei Stunden der Liebe. Zwei Stunden, die ich so schnell nicht wieder vergessen würde. | Was Pedro Almodóvar mit diesem Melodram geschaffen hat ist kaum in Worte zu fassen. "Zerrissene Umarmungen" ist ein eleganter, teils tragikomischer und zu jedem Zeitpunkt unheimlich schöner Film über das komplizierte Phänomen Liebe. Ein unverkrampfter und stilvoller Film wie man ihn selten gesehen hat. Zu Almodóvars inszenatorischer Genialität kommt eine wunderhübsche Penélope Cruz in einer ihrer besten Filme und ein Soundtrack, der zum dauerhaften leichten dahinschwelgen einlädt. | Almodóvar hat mich zum Träumen gebracht. "Los Abrazos rotos" ist ein elegantes, virtuoses und einfach nur unheimlich schönes Melodram. Es waren zwei Stunden die ich nicht missen möchte.

                        „Filme muss man unbedingt fertig stellen, notfalls sogar blind.”

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                        • 3

                          Ethisch-moralische Fragen verpackt in Emotionsfluten und den ganz großen Gefühlen. Papperlapapp! Viel mehr ist der Film ein zu jedem Zeitpunkt missglückter Versuch dem Zuschauer aus einem zweifellos schlimmen Schicksal das Maximum an Tränen zu entlocken. Der Film setzt auf die großen Emotionen, kommt dabei über den Charakter eines viel zu rührseligen Schmalzdramas jedoch nicht hinaus. Das kunterbunte Drücken auf die Tränendrüse wird dabei von einem Soundtrack unterstützt, den man sonst nur in den schmalzigsten Degeto-Produktionen wiederfindet und von Bildern, bei denen man auf der Stelle losheulen könnte. Mit Sicherheit aber nicht vor Rührseligkeit.

                          „Du musst loslassen” - „Ich kann nicht”
                          Bei solchen Dialogen graust es mir. Aber ganz gewaltig.

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                          • 7 .5

                            „There comes a time when the diseased and the weak must be sacrificed to save the herd.”

                            Ein Bürojob. Keiner will ihn und doch haben ihn so viele Menschen. So auch der zutiefst frustrierte Bob Maconel. Schon seit längerem plant er einen Amoklauf an seinem Arbeitsplatz durchzuführen, gedanklich hat er seine sechs Opfer schon ausgemacht, nur der Mut zu dieser folgenschweren Tat fehlt ihm noch. Als ihm jedoch ein Kollege zuvorkommt und aus den selben Motiven wie er es getan hätte wild um sich schießt, fasst sich Bob ein Herz, bringt den Amokläufer zur Strecke und wird von nun an als umjubelter Held gefeiert.

                            "Amok - He Was a Quiet Man" ist ein enorm intensives und bewegendes Drama, welches besonders von der tollen Charakterzeichnung der Hauptfigur lebt. Bob, ein ausgelaugter Bürohengst, der in seiner Phantasie mit Fischen kommuniziert, am Arbeitsplatz schikaniert wird und sich einfach nur nach dem Ende sehnt stolpert trostlos und innerlich geladen durch sein Leben, nichts scheint auch nur einen Funken Lebensfreude in ihm auslösen zu können, bis sein Leben überraschend eine ganz neue Wendung nimmt. Die Verzeiflung ist ähnlicher Natur wie bei "Falling Down", nur hier fehlt der Hauptfigur der Mut zur Tat. Denn "He Was a Quiet Man". Darüber hinaus wissen tolle Kameraeinstellungen schlichtweg zu beeindrucken, ein tiefschwarzer Humor sorgt trotz des ernsten Themas stellenweise für zynische Einschübe.

                            Fazit: "He Was a Quiet Man" ist ein nachdenkliches und superb gespieltes Drama über die alltägliche Frustration als Büroarbeiter. Christian Slater glänzt in einer seiner besten Rollen.

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                            • 6

                              Und wieder hat es Spielberg geschafft aus einer Kurzgeschichte ein abendfüllendes Science-Fiction-Spektakel zu machen. Mit knapp 2½ Stunden ist das Machwerk fast schon eine Art SF-Epos - eine Art SF-Epos, das so keines hätte werden dürfen.

                              Fluch oder Segen? Im Jahre 2054 gibt es keine Verbrechen mehr, die Precogs informieren die Polizei über zukünftige Morde, welche die Pre-Crime-Einheit später verhindern. Zu Beginn des Streifens ist dieses System ganz klar als Segen anzusehen, sechs Jahre ohne Gewaltverbrechen sprechen für sich, das Konzept hat sich bewährt. Als die Precogs aber den Namen des Chiefs John Anderton als Täter publizieren fängt dieser an am System zu zweifeln, mit der Zeit kommen die wahren Methoden von Pre-Crime, darunter auch der verheimlichte Minderheiten-Bericht zum Vorschein. Alles also doch eher Fluch?

                              Mit "Minority Report" ist Altmeister Spielberg ein überdurchschnittlicher Science-Fiction-Film gelungen, soviel bleibt festzuhalten. In brillanter Optik und mit immer neuen Ideen wurde ein geradezu rasantes und durchgestyltes Zukunftsszenario geschaffen, das optisch unglaublich beeindrucken kann. Inhaltlich sieht das aber teilweise ganz anders aus. Die zweifellos interessante und spannende Geschichte wurde zwar ansprechend verfilmt, jedoch wurde das alles so immens in die Länge gezogen, dass einem die zweieinhalb Stunden um ein vielfaches zu lange vorkommen und der Streifen somit seine Probleme hat, den Zuschauer über die gesamte Laufzeit hinweg zu fesseln. Besonders im Mittelteil hätte man das eine oder andere mehr eindämmen müssen, um sich so näher am roten Faden orientieren zu können.

                              Fazit: "Minority Report" ist ein solider SciFi-Thriller, der das Science-Fiction-Genre zwar nicht unbedingt neu erfindet, durch einen recht klugen Plot und ansehnliche Spezialeffekte aber eine durchaus nette, trotz alledem etwas zu ausgiebige Abendunterhaltung darstellt.

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                              • 8

                                Woohoow! Was bitte war das für ein toller Film?! 'Stranger than Fiction' ist eine in jeder Hinsicht fantastische Komödie, bei der so ziemlich alles richtig gemacht wurde.

                                Als der einsame und zahlenfanatische Steuerprüfer Harold Crick eines Morgens eine Frauenstimme hört, die jegliches Handeln von ihm kommentiert beginnt er seinen eigenen Verstand zu hinterfragen, was ihn aber zu keiner Erkenntnis bringt. Kurze Zeit später prophezeit die Stimme Harold jedoch seinen baldigen Tod, woraufhin dieser zu einer Psychologin geht, Nachforschungen anstellt und zu dem Ergebnis kommt, dass er nicht mehr als eine fiktive Romanfigur ist.

                                'Stranger than Fiction' ist eine ungemein illusorische und gerade deswegen so einzigartige etwas andere Komödie. Einmal mehr mit ganz viel Liebe von Marc Forster ('Monster’s Ball'; 'Wenn Träume fliegen lernen') inszeniert, hinterlässt der Film nicht nur wegen des herrlichen Scores einen immensen Eindruck. Mit subtilem Humor erzählt wirkt der Film fast schon unwirklich-schön, die Liebesgeschichte wird zuckersüß geschildert, die Existenzängste der Hauptfigur wirken auf den Betrachter fast schon wie dessen eigene. Bis in die Nebenrollen perfekt besetzt beeindruckt die Komödie mit einem hervorragenden Cast. Als eine Art Antiheld kämpft der verzweifelte Will Ferrell um sein Leben, der Charakter wirkt bis ins allerkleinste Detail auf ihn zugeschnitten, mit der wunderbaren Maggie Gyllenhaal gibt Ferrell ein tolles Liebespaar ab. Dazu darf man noch einen Dustin Hoffman und eine Emma Thompson in Topform bewundern, fertig ist das Genrejuwel.

                                Fazit: 'Stranger than Fiction' ist eine absolut gelungene und nicht selten sogar recht traurige Komödie um Existenz und Identität, die besonders durch Forsters inszenatorische Genialität zum Pflichtprogramm aller Genrefreunde zählen sollte.

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                                  Im Jahre 1971 kam es zu einem handfesten Skandal in der Medienlandschaft der USA. Der erfolglose Schriftsteller Clifford Irving hielte eine ganze Nation zum Narren, indem er mit allerlei gefälschten Materialien eine Biografie über den Milliardär Howard Hughes ohne dessen Wissen niederschrieb. Unter dem recht sperrigen deutschen Titel 'Der große Bluff - Das Howard Hughes Komplott' wurde der Skandal 2006 unter der Leitung von Lasse Hallström auf die Leinwand gebracht.

                                  Bis zu diesem Film war den meisten Europäern dieser außerordentlich dreiste und unverfrorene Fall noch überhaupt kein Begriff. "The Hoax" ist trotz Abstrichen überwiegend gelungen, die Mediensatire wurde gemäß dem damaligen Bluff nacherzählt, besonders die überaus detaillierte Erzählweise macht das Handeln der Figuren nachvollziehbar. Schauspielerisch glänzt Richard Gere auf ganzer Linie, als Clifford Irving wirkt er überraschend dynamisch was ihm unheimlich gut zu Gesicht steht, die Rolle des Schwindlers scheint wie auf ihn zugeschnitten zu sein. Dennoch muss der Film sich vorwerfen lassen, dass er mit knapp zwei Stunden etwas zu lang geraten ist und das besonders in der zweiten Hälfte der ein oder andere Abstecher zu viel gemacht wurde.

                                  Fazit: "The Hoax" ist eine überwiegend gelungene Verfilmung wahrer Ereignissen, die sowohl inhaltlich als auch schauspielerisch durchaus überzeugen kann, mit einer Laufzeit von 116 Minuten aber unnötig in die Länge gezogen ist und so streckenweise seine Probleme hat, den Zuschauer über die gesamte Dauer hinweg zu fesseln.

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                                    "Der verbotene Schlüssel" - Ein Film von dem ich mir seit langer Zeit einiges erhofft hatte stand nun endlich auf der Agenda. Es geht um die ehemalige Krankenpflegerin Caroline, die nach der Kündigung ihres Jobs mit der Aufgabe der Betreuung eines vollständig gelähmten Mannes vertraut wird. Sie erhält einen Generalschlüssel, der ihr jede Tür in dessen Haus öffnen soll, bis ihr ein Zimmer im Dachboden verwehrt bleibt. Vernarrt versucht sie von nun an hinter das Geheimnis dieser Tür zu kommen.

                                    "Der verbotene Schlüssel" ist für einen Horrorfilm recht ungewöhnlich strukturiert. Anstatt wie andere Filme ähnlicher Art mit krassen Schockeffekten punkten zu wollen, setzt dieser Streifen ganz bewusst auf eine atmosphärisch dichte schleichende Bedrohung mit chronischen Gewitterszenen und einer sich immer weiter zuspitzenden Thriller-üblichen Grundhandlung, was aber nicht selten auf Kosten der - soweit man davon sprechen kann - Dramaturgie geht. Obwohl der Film in der ersten Hälfte recht spannungsarm ja fast schon vor sich hin plätschert schafft er es insbesondere im letzten Drittel den Zuschauer regelrecht vom Hocker zu reißen. Während in den meisten Okkultthrillern die Hoodoo-Elemente meistens als Anfang vom Ende gewertet werden können, erlebt "Skeleton Key" mit diesen geradezu seine Hochphase. Denn ein Hoodoo-Twist kündigt sich gegen Ende an, der sich vorher eben überhaupt nicht abgezeichnet hatte. Exzellent, erstaunlich und ziemlich raffiniert hinterlässt der Film dem Betrachter einen Schlusspunkt, der nicht nur die Qualität des Streifens deutlich anhebt, sondern auch obgleich des alles andere als berauschenden Vorspiels ein durchaus positives Fazit zulässt.

                                    Um den Film in seiner ganzen Fülle bewerten zu können muss ihm auch nach dem etwas enttäuschen Beginn eine faire Chance gewahrt werden, denn mit zunehmender Dauer gelingt es dem Streifen tatsächlich zu begeistern, besonders das Finale hinterlässt einen immensen Eindruck.

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                                      moviee 01.05.2012, 23:06 Geändert 07.01.2015, 22:48

                                      „Manche Dinge müssen einfach passieren - egal wie traurig sie auch sind”

                                      Habt ihr schon mal richtig Pech in eurem Leben gehabt? Oder habt ihr vielleicht sogar schon mal einen Unfall verursacht? Wenn ja - einmal ist keinmal. Der Teenager Billy hatte bereits Pech wie kein zweiter. Billy musste mit ansehen, wie sein Nachbar vor seinen Augen verbrannte, wie er und seine Familie in einen folgenschweren Autounfall gerieten, bei der seine Schwester starb und sein Bruder ins Wachkoma fiel und wie der Vater eines Freundes aufgrund seiner Schuld in den Tod fuhr.

                                      Mit Sicherheit hört sich das nach keiner schönen Geschichte an. 'Accidents Happen' schafft es aber aus einer eigentlich traurigen Story einen sowohl ernsthaften als auch komischen Coming-Of-Age-Film zu machen. Mit lakonischem Humor wird hier eine etwas andere Geschichte erzählt, die in der einen Szene noch ungemein bewegend-einfühlend ist, in der nächsten aber wieder abgrundtief schwarzhumorig und unbeschwert wirkt.

                                      Der Film ist ohne Frage eine der besseren Coming-Of-Age-Dramödien. Größter Pluspunkt bleibt der exzellente Umschwung von Situationskomik zu Ernsthaftigkeit, denn zwischen Tragik und Heiterkeit steht oft nur ein recht kleiner Raum, den der Film spielend leicht zu überbrücken weiß. Viel Negatives gibt es bis auf die Tatsache, dass ab und an der letzte Biss fehlt, kaum zu sagen. Letzten Endes ist 'Accidents Happen' eine originelle, kurzweilige und spaßige Abendunterhaltung, bei der das vorhandene Potential allerdings nichts vollends ausgeschöpft wurde.

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                                        Dritter Teil der Superhelden-Saga rund um die X-Men, der handwerklich nahtlos an die ersten beiden Teile anknüpft. Atemberaubende Spezialeffekte und ein Showdown an der Golden Gate Bridge, den man so schnell nicht vergisst komplettieren die Comic-Verfilmungen um Magneto, Mystique und Mutanten zu einer spektakulären Trilogie.

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                                          Was tun, wenn du gerade am JFK-Flughafen angekommen erfährst, dass in deinem Heimatland ein Bürgerkrieg ausgebrochen ist, dein Land nicht mehr diplomatisch anerkannt wird und du sowohl nicht wieder zurückreisen kannst, als auch keinen Fuß auf das Territorium der USA setzen darfst? Der Amerika-Tourist Viktor Navorski reagiert auf diese Situation ganz locker und nimmt den größten Verkehrsflughafen in NYC ohne Umstände als seine neue Bleibe hin.

                                          "Terminal" ist ein weiterer ganz großer und vergleichsweise neuer Film von Altmeister Steven Spielberg. Spielberg gelingt es aus einem unbequemen und auf den ersten Eindruck alles andere als anonymen Schauplatz eine einzigartige Filmkulisse zu machen. Selten konnte man eine solche Sympathie zu einem Terminal aufbauen, selten stellte ein Flughafen eine bessere Bühne für einen Film dar. Mit viel Witz wurden sowohl hier als auch dort wunderbare Charakterzeichnungen vorgenommen. Beste Beispiele sind die heimatlose Hauptfigur aus dem fiktiven Krakosien oder der unvergessene tiefschwarzhumorige Putzmann (herrlich!). Auch an Ideen mangelt es "Terminal" nicht. Immer neue kreative Leitgedanken und Einfälle lassen trotz des eher simplen Plots zu keinen Zeitpunkt auch nur einen Ansatz von Langeweile zu.

                                          Es macht einfach Spaß und ist fast schon ein Augenschmaus, den wunderbaren Tom Hanks dabei zu beobachten, wie er in seiner Figur als Osteuropäer Viktor Navorski den JFK-Airport zu seiner Bleibe macht, wie er Freundschaften aufbaut, wie er eine Arbeit findet, wie er sich verliebt und wie er sich strikt an alle Regeln hält und ohne sich manipulieren zu lassen. "Terminal" ist ein wahnsinnig unterhaltsamer und gegen Ende hin sogar enorm trauriger Film von Steven Spielberg. Ein Film voller Situationskomik und Witz wie man ihn eigentlich nur lieben kann.

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                                            "Ich habe keine Angst" besticht durch eine detaillierte Erzählstruktur und eine tolle Fotografie. Die richtige Mischung aus Thriller und Drama scheint man aber trotzdem nicht gefunden zu haben. Während im ersten Teil die missliche Lage des Jungen geschildert wird, findet man sich im zweiten Teil plötzlich in einem todernsten Entführungsfall wieder. Die Übergänge sind leider alles andere als gleitend, auch der Spannungsaufbau wird immer wieder durch zwar ausdrucksstarke aber nicht immer angebrachte Bilder der Kornfelder unterbrochen. Es bleibt ein ansehnliches aber nicht immer ideal strukturiertes Thrillerdrama, welches durchaus noch Luft nach oben gehabt hätte.

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                                            • 6

                                              "Eine zauberhafte Nanny - Knall auf Fall in ein neues Abenteuer" knüpft trotz leichter Einbußen nahtlos an den sympathischen ersten Teil an. Nanny McPhee (Emma Thompson) stürzt sich in ein neues Abenteuer, eine Horde neuer Kinder wartet (oder wartet nicht) auf das etwas andere Kindermädchen. Auch dieses Mal gibt es wieder eine Menge skurriler Figuren, eine durchaus nette Geschichte und die ganz eigenen Methoden der zauberhaften Nanny zu bestaunen. Selbige hat aber trotz des Titels fast nur eine Nebenrolle inne, vielmehr stehen dieses Mal Einzelschicksale verschiedener Charaktere im Vordergrund, die die positive Stimmung aber keinesfalls trüben. Trotz allem Frohsinns müssen aber auch die Mankos des Films erwähnt werden. So schlägt die Komödie an einigen Stellen doch sehr über die Stränge, besonders bei den Fantasyelementen hat man es dann doch zu gut gemeint. Schweine, die auf Baumästen Saltos schlagen, Elefantenbabys, die auf Anweisung unbeachtet Kugelschreiber klauen und Bombenwerfer, die nach einer Niesattacke des Piloten senkrecht in den Erdboden stürzen sind bei aller Liebe doch etwas zu viel des Guten. Trotz allem bleibt die Fortsetzung eine überaus nette Fantasykomödie, die nicht nur die ganz junge Zielgruppe überzeugen kann und mit tollen Schauspielern (u.a. Maggie Gyllenhaal, Maggie Smith, Ralph Fiennes) eine richtig schöne Abendunterhaltung darstellt.

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                                              • 7

                                                Ein aus dem Leben gegriffenes Coming-Of-Age-Drama um zwei beste Freundinnen, die nach dem Abschluss der High School einfach nur die gemeinsame Zeit miteinander genießen wollen. Ohne Pläne, dafür aber mit einer enormen Portion Lebensfreude machen sich die beiden über alle Arten von Idioten und Außenseiter lustig und leben jeden Tag voller Freude als wäre es ihr letzter. Doch als die eine mit dem eben noch gedemütigten Außenseiter eine Freundschaft beginnt, hat darunter die gemeinsame Freundschaft zu leiden.

                                                "Ghost World" ist der (auf den ersten Eindruck recht unpassende) Titel eines ungemein liebevollen Teendramas. Die auf einem Comic basierende Geschichte ist mit viel Biss und Selbstironie erzählt. Auch der langsam voranschreitende Wendepunkt von der heiteren und unbeschwerten Freundschaft zu der immer größer werdenden Distanz wird detailliert und nachvollziehbar beschrieben. Besonders gegen Ende hin wird der Film immer unbequemer, der Schlusspunkt selbst fällt vollkommen anders aus als zunächst erwartet.

                                                Schauspielerisch ist die Independent-Tragikomödie eine Klasse für sich. Thora Birch gibt eine tolle Hauptdarstellerin, die sich als heiterer Teenager Enid gegen jede Art des Erwachsenwerdens sträubt und am liebsten alles Zukünftige prokrastiniert. Aber auch die junge Scarlett Johansson als beste Freundin von Enid und Steve Buscemi als eigenbrötlerischer Schallplattensammler glänzen auf ganzer Linie.

                                                Fazit: "Ghost World" ist ein überaus nettes Coming-Of-Age-Drama um Freundschaft und Selbstfindung, das mit einem tollen Cast und einer mindestens ebenso tollen Geschichte unbedingt zu überzeugen weiß.

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                                                • 7 .5

                                                  „Wenn die Gondeln Trauer tragen” - Schon der deutsche Filmtitel klingt wie Musik in meinen Ohren. Aber nicht nur das. Der Psychothriller bewirkte zudem noch ein Funkeln in meinen Augen. Die Filmmusik exzellent. Der leise Spannungsaufbau vorzüglich. Ein zeitloser Klassiker, der einen verstörenden Charakter besitzt.

                                                  Eine einzigartige Bildkomposition mit schnellen Schnitten und einer besonderen Farbgebung ist das Ergebnis einer beeindruckenden Kameraarbeit. Ob es die engen Gassen von Venedig sind, ob es die undurchschaubaren Figuren sind, ob es die parapsychologischen Elemente sind oder ob es einfach nur die Farbe Rot ist, der Film hat etwas, dass ihn zu etwas ganz besonderen auszeichnet. Ein Etwas, das in diesem Fall ein Ganzes ist. "Wenn die Gondeln Trauer tragen" ist ein Gesamtwerk, bei dem einfach alles stimmt. Atmosphäre, Score, Suspense - alles nahezu perfekt. Ein Psychotrip mit leichten Horrorelementen, der den Zuschauer sowohl verwirrt, als auch verstört.

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                                                  • 7

                                                    2000 war ein ganz besonderes Jahr für das Superheldengenre. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es erstaunlich wenige Superheldenfilme. Batman und Superman waren das Maß aller Dinge, danach wurde es schon recht blass. Doch zum Start ins neue Jahrtausend gesellte sich eine ganz neue Spezies dazu. Die X-Men wurden erschaffen, genetisch veranlagte Mutanten, die durch besondere Eigenschaften außergewöhnliche Kräfte aufweisen können.

                                                    Zu verdanken haben wir die X-Men einmal mehr den Marvel-Comics, den Erschaffern von so ziemlich allen Superhelden. Unter dem Titel "X-Men - Der Film" gelangte dann das Science-Fiction-Spektakel auf die Kinoleinwand, schnell zeichnete sich ein Erfolg ab. In brillanter Optik und mit hervorragenden Actionszenen wurden die Zeichentrickbilder mehr als ansehnlich verfilmt.

                                                    Gleichzeitig legte "X-Men - Der Film" den Grundstein für viele weitere Verfilmungen der Marvel-Comics. Spider-Man, Hulk, Thor oder Iron Man sind nur wenige weitere Superhelden, die bis zum heutigen Zeitpunkt ebenfalls den Weg ins Lichtspielhaus fanden.

                                                    Fazit: Beachtlicher Auftakt, dem vier weitere Teile folgten. Hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht.

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