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Alle Kommentare von moviee
'Carrie' war seinerzeit die erste Verfilmung eines Stephen-King-Romans. Brian De Palma inszenierte 1976 einen effektvollen und ungemein verstörenden Psychohorror, der auch Jahrzehnte später nichts von seiner Virtuosität verloren hat. Fast schon porträtierend schildert der Film in einer Art Mischung aus Psychostudie und Außenseiterdrama das traurige Schicksal der Carrie White. Während sich nach einem bedrückenden Beginn noch im Mittelteil die gesamte Lage zu beruhigen scheint und sich das so hoffnungslose Leben der Hauptfigur allmählich einer neuen Richtung zuwendet, bereitet sich De Palma still und leise auf das unfassbare Finale vor, in dem er das gerade noch gemäßigte Tempo um das Dutzendfache erhöht und gleich darauf grausame Bilder präsentiert, die dem Zuschauer buchstäblich das Blut in den Adern gefrieren lassen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt kommt der ganze verstörende Charakter dieses Streifens auf überwältigende, aber auch erschreckende Weise zum Ausdruck. Die abschließenden Bilder der blutüberströmten Carrie wirken selbst Stunden später immens nach.
Sympathisch, amüsant, frech, liebenswert und wirklichkeitsfern. Das alles sind Attribute mit denen man Mathieu Kassovitz' Spielfilmdebüt treffend beschreiben könnte. In seiner Gesellschaftskomödie 'Métisse' krempelt der spätere Regisseur von 'Hass' das Modell des verarmten Schwarzen und des betuchten Weißen einmal völlig um und erzählt so die Geschichte zweier Männer, die fernab jeglicher Rassen-Klischees um die Vaterschaft eines ungeborenen Säuglings konkurrieren. Die Geschichte dieses Films ist auf der einen Seite vollkommen absurd und realitätsfremd, auf der anderen Seite dagegen jedoch herrlich aberwitzig und abwechslungsreich. Neben der ganz eigenen Story wertet die Komödie mit reichlich Wortwitz und Situationskomik auf, den Charakteren wird dabei ein erheblicher Spielraum zur Selbstdarstellung geboten, der letztlich aber nicht vollends ausgeschöpft wird. Somit bleiben die Beschreibungen der verschiedenen Figuren für einen derartigen Film trotz sichbarer Bemühungen immer noch zu oberflächlich. Diese Randnotiz soll aber nicht über das positive Gesamtbild hinwegtäuschen. Mathieu Kassovitz hat in seinem ersten Streifen gleich einen Start nach Maß erwischt und schon früh den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere auf dem Regiestuhl gelegt, aus dem anfänglichen Kampf gegen die Vorurteile wurde schnell ein sympathisches Vergnügen. Aus diesem resultierte eine nette und überaus ansehnliche Komödie.
Eine Frau wird von unheimlichen Geistererscheinungen heimgesucht, woraufhin sie den paranormalen Begegnungen auf den Grund geht und fast schon detektivisch hinter das Geheimnis ihrer schrecklichen Visionen kommt. Zugegeben, originell ist die Story dieses Streifens keineswegs. 'The Dead Will Tell' ist ein weiterer Mysteriethriller der mäßigen Art. Eine Produktion von Fließband, sozusagen. Inhaltlich erinnert vieles - nicht nur wegen der Grundidee - an eine Ghost-Whisperer-Folge. Vom Spannungsgehalt hebt sich der Film von der Serie dagegen deutlich ab. Mehrere recht brauchbare Horroreffekte lassen besonders zu Beginn keine Langeweile aufkommen. Im weiteren Verlauf gibt es zwar ein paar Wendungen, letztlich bleibt vieles aber zu schematisch. Positiv hervorzuheben kann man eindeutig die dichte Atmosphäre inmitten des meist düsteren New Orleans. Alles in allem hat man derartige Filme aber bereits zur Genüge, auch schon deutlich besser gesehen. Viel Neues wird einem nicht geboten, somit bleibt ein durchschnittlicher Mysteriethriller aus der Massenproduktion.
Oberflächliches Katastrophendrama aus Kanada um eine Reihe von Erderschütterungen in Manhattan. 'Earthquake in New York' ist handwerklich nicht besonders hochwertig inszeniert. Die Actionszenen der TV-Produktion sind überwiegend zusammengeschnitten aus Teilen ähnlicher Filme, Archivaufnahmen von umstürzenden Häusern und am PC selbst entworfenen Animationen. Dabei kommt der Streifen zu keinem Zeitpunkt über ein minderwertiges Gesamtbild hinaus. Die Story trieft nur so vor Klischees, auf die gesamten Ausmaße der Katastrophe wird bis auf ein paar zerstörerische Bilder nicht weiter eingegangen und die Logiklöcher sind erwartungsgemäß ziemlich groß. Dazu gesellen sich wenig motivierte Darsteller und überaus schwache CGI-Effekte, die auch nicht mit dem Erscheinungsjahr des Streifens zu Entschuldigen sind. Alles in allem ein sehr mäßiger Genrevertreter, der mit substanzhaltigen Bildern der Zerstörung groß aufzutrumpfen versucht, damit letztendlich aber scheitert.
2020 haben die altbewährten Strafen ausgedient. Haftstrafen sind einer neuen Methode zur Ahndung von Verbrechen gewichen. Von nun an werden Übeltäter mit einer vorzeitigen Alterung bestraft, so auch unsere Hauptfigur Vinnie, der zu Unrecht um dreißig Jahre gealtert wird. Hinter diesem äußerst fragwürdigen System verbirgt sich ein ungemein sympathisches Sci-Fi-Drama, dem man seine Eigenschaft als B-Movie nur beiläufig anmerkt. 'Time Out - Richter der Zeit' gefällt vor allem durch seine überraschend starken Darsteller aus der zweiten Reihe. Robert Hays ('Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug') verleiht der Hauptfigur neben einer tollen Körpersprache auch das gewisse Charisma und legt als irrtümlich Bestrafter zwischen der ersten Liebschaft und der Suche nach dem wahren Schuldigen eine ganz starke Performance hin. Eine weitere positive Überraschung ist die angenehme Erzählweise. So wird sich jenseits aller Hektik auch für die kleinen Dinge ausreichend Zeit genommen. Letztlich war 'Time Out - Richter der Zeit' so im Voraus nicht zu erwarten gewesen. Es bleibt ein überaus nettes, völlig untypisches Sci-Fi-Drama, dass durchaus als Überraschung gewertet werden darf und besonders hier leider immens unterschätzt wird.
New York City, Rush Hour. Während Hunderte von Fahrzeugen den Holland Tunnel unter dem Hudson River durchqueren ereignet sich eine folgenschwere Katastrophe. Einige jugendliche Juwelendiebe stoßen auf ihrer Flucht mit einem Giftmülltransporter zusammen und verwandeln die Unterführung in ein loderndes Inferno. Sylvester Stallone lässt sich daraufhin nicht zweimal bitten und stürzt sich als Kit Latura kurzerhand mitten in den flammenden Abgrund um so viele Menschenleben wie möglich zu retten. Erwartungsgemäß wird dem Zuschauer in 'Daylight' eine wahre Action-Orgie geboten. In beängstigenden Bildern schildert der Streifen das Duell eines Mannes gegen den sich jede Sekunde nähernden Tod. Die Non-Stop-Action wird kombiniert mit einer ordentlichen Portion Spannung in einer mehr als bedrohlichen Atmosphäre. Zwar bleiben vereinzelte Pathoseinschübe, Schicksalsdramen und die obligatorischen Genreklischees nicht aus, die packende Inszenierung entschädigt letztlich aber doch für einiges. Letzten Endes ist 'Daylight' eine wenig originelle, dafür aber ungemein fesselnde Katastrophenaction im Stil der 70er-Jahre, die freilich keine allzu großen Bäume ausreißt, für Liebhaber gepflegter Action jedoch sicherlich kurzweilige Unterhaltung bietet.
Ansehnliches Katastrophendrama um einen beschädigten Mond und dessen Auswirkungen auf die Erde. Die Parallelen zwischen 'Wenn der Mond auf die Erde stürzt' und 'Armageddon' sind nur schwer abzustreiten, doch von einem Abklatsch darf hier keineswegs die Rede sein. B-Film-Spezialist Stephen Baldwin und einige weitere Darsteller aus der zweiten Reihe kämpfen in 'Earthstorm' um die Erde und den Mond zugleich, der nach einem Meteoriteneinschlag zu zerbrechen droht. Zwar widersprechen so manche Sequenzen durchaus mal jeder Logik, selbst das Ende wirkt irgendwo doch arg simpel und konstruiert, letztlich ist es aber die kurzweilige Inszenierung die so manche Mängel vergessen macht. Der Cast inklusive Baldwin macht seine Sache insgesamt recht ordentlich, auch die CGI-Effekte hat man in derartigen Filmen schon deutlich schlechter gesehen. Letzten Endes bleibt ein überwiegend passabler sowie unterhalt- samer Sci-Fi-Katastrophenfilm, der zwar keine Bäume ausreißt, jedoch auch deutlich schlechter sein könnte.
Schwache Katastrophenaction um ein tödliches Unwetter und das Ende der Welt. Wieder einmal erleben wir eine mäßig interessante Story nach dem Motto Naturkatastrophen helfen bei der Familienzusammenführung, wobei das Umweltdesaster ganz klar im Vordergrund steht. Und genau dieses Katastrophenszenario ist es, das einen immer und immer wieder in die Verzweiflung treibt. Natürlich ist bei einem Freund dieses Genres die Toleranzgrenze für Schwachsinn gewohnt hoch, aber was der US-Kabelsender Syfy storytechnisch hier produziert hat, zählt sicher zu dem hirnrissigsten Quatsch der letzten Jahre. Neben der furchtbar dämlichen Story und unbeholfen wirkenden Dialogen ist es vor allem der lieblos hingerotzte melodramatische Teil, der der Trashgurke das Niveau des Wattenmeers bei Ebbe verleiht. Und schließlich kommt dazu noch ein Finale, dass lächerlicher gewiss nicht hätte sein können. Ein Beispiel für die Primitivität dieses Machwerks ist im Mittelteil vorzufinden: Eine der vielen hölzernen Figuren widersetzt sich der Anweisung eines Befehlshabers und wird kurz nach den Worten „Wenn Sie mich jetzt noch aufhalten wollen, müssen sie mich schon erschießen“ eiskalt vom Blitz erschlagen. 'Seattle Superstorm' ist irgendwas zwischen hanebüchen und haarsträubend, und dabei auch nur leidlich unterhaltsam. Muss man auch als Genrefreund beileibe nicht gesehen haben.
Akzeptabler Katastrophenthriller aus Deutschland um ein drohendes Grubenbeben und nicht verfüllte Stollen einer Zeche. 'Abgrund - Eine Stadt stürzt ein' sprüht inhaltlich nicht gerade vor Einfallsreichtum. Die Produktion des deutschen Privatfernsehens setzt auf eine bewährte Story verbunden mit reichlich Genreklischees, fährt damit jedoch nicht allzu schlecht. Dramaturgisch kann der Streifen durch einen ordentlichen Spannungsaufbau, zwischenmenschliche Konflikte und vereinzelte Wendungen überraschend überzeugen. Zwar sind viele Motive des Films ausgiebig bekannt, das obligatorische Rennen gegen die Zeit wurde diesmal jedoch ansprechend und mitreißend umgesetzt. Die Figuren bleiben stereotypen, die Spezialeffekte sind insgesamt recht passabel. Letztlich ist das überwiegend positive Fazit am brauchbar dosierten Spannungsanteil festzumachen.
Zweigeteiltes Katastrophendrama aus Südkorea um eine gewaltige Flutwelle und ganz viel Melodramatik. 'Tsunami - die Todeswelle' ist eine der teuersten südkoreanischen Produktionen überhaupt, nur leider ist bis auf die letzte halbe Stunde nichts davon zu sehen. Eine ganze Stunde braucht der Streifen um endlich Fahrt aufzunehmen. In dieser Zeit werden sämtliche Charaktere mehrfach vorgestellt, alberner Brachialhumor bis zum Überdruss ausgeschlachtet und unnötig-banale Liebesgeschichten abgewickelt. Erst im letzten Drittel geht es dann zur Sache. Schlagartig setzt der Tsunami zusammen mit einer wahren Zerstörungsorgie ein und flutet die Straßen der Großstadt Haeundae in Sekunden. Dieser Zeitpunkt ist das Herzstück des Films, die hervorragend getrickste und bildgewaltige Zerstörungswut kommt dabei selbst den Ausmaßen von Emmerich bedrohlich nahe. Die letzten dreißig Minuten sind wahrlich ganz großes Popcornkino. Und so ist es mehr als ärgerlich, dass sich 'Haeundae' mit zu viel infantilem Slapstick und Melodramatik am Anfang früh alles verbaut. Das Potential wäre gigantisch gewesen, das Ergebnis ist letztendlich recht unbefriedigend.
Passabler Katastrophenthriller aus Deutschland um ein tödliches Virus an Bord eines Urlaubsfliegers. 'Faktor 8' wurde seinerzeit für das deutsche Privatfernsehen produziert, was leider auch unverkennbar ist. Die Darsteller bekleckern sich alles andere als mit Ruhm, von unglaubwürdig bis unerträglich ist so ziemlich alles mit dabei. Dafür schafft es der Streifen jedoch, die Dramatik und die Beunruhigung der Ungewissheit auf drastische Weise abzubilden. So werden dem Zuschauer die Angstgefühle, Panikattacken und Emotionen der Passagiere durchaus beachtlich vermittelt, die Enge des Flugzeugs stellt dabei eine bedrohliche, durchwegs überzeugende Filmkulisse dar. Stellenweise trägt der Film indes deutlich zu dick auf und verfängt sich vereinzelt in einem realitätsfernen Netz voller Fragwürdigkeiten. Pausenlose Dramaturgie und eine dennoch recht ordentliche Inszenierung lassen jedoch über so manche Mängel hinwegsehen. Somit bleibt ein kurzweiliger, gelegentlich etwas überladener Virenthriller.
Trashiger Katastrophenthriller aus Kanada um einen brennenden Himmel und die atomare Schmelzung der Erdpole. 'Solar Attack' ist inhaltlich geradezu hirnverbrannt. Weil der Himmel plötzlich brennt und jegliche Zivilisation zu vernichten droht entschließt man sich als Gegenmaßnahme dazu, Atombomben auf die Pole der Erde zu werfen um die Welt noch irgendwie retten zu können. Die Story ist aber längst nicht der einzige Reinfall in diesem Film. Der schwache B-Cast spult unablässig einfältige Dialoge aus der Phrasensammlung ab, die dazugehörigen Figuren sind unfassbar stereotyp gezeichnet, wobei das noch geschmeichelt ist. Inszenatorisch gestaltet sich die Trashgurke viel zu hölzern, ein wenig mehr Lockerheit hätte dem Streifen trotz der straffen Geschichte allemal gut getan. Dazu kommen noch CGI-Effekte jenseits von Gut und Böse und ein unglücklich bis unglaubwürdig agierender Hauptdarsteller. Letztlich bleibt ein ziemlich fragwürdiger und naiver, zeitweise aber recht kurzweiliger Quatsch.
Keine Perspektive. Keine Motivation. Keine Lebensfreude. Das Leben der 15-Jährigen Mia gleicht einer Odyssee ins Nirgendwo. Ohne jeden Optimismus stolpert die Schulabbrecherin durch die Straßen einer britischen Vorstadt. Ihr Alltag besteht aus Streit, Aggressivität und Frust. Die Mutter kommt mit ihrem eigenen Leben nicht zurecht, von der Schwester wird sie tagtäglich unaufhörlich genervt. Getragen wird die beachtliche Charakterstudie von der beherzten Laiendarstellerin Katie Jarvis. Diese verkörpert die Figur des kaputten Teenagers kraftvoll und auf herrlich unsentimentale Weise wie ein gestandener Filmprofi. Fast dokumentarisch darf der Zuschauer den rebellischen Teenager bei seinen planlosen Streifzügen durch die grauen Wohnblöcke begleiten. Man erhält Einblicke in eine fremde, erschreckende Welt. Eine Welt mit Träumen, aber ohne Chancen. Gefangen im elendigen Kleinstadtghetto. 'Fish Tank' ist jedoch kein Film der einzig die Tristesse eines Milieus und die Verlorenheit eines Charakters beschreibt, 'Fish Tank' ist ebenso ein Film der die raren Lichtblicke und Hoffnungsschimmer in einer so hoffnungslosen Szenerie thematisiert, hier dargestellt durch die Hip-Hop-Musik und den so andersartigen Connor. Neben Einsamkeit und Verlorenheit werden auch Motive wie Sehnsucht, Liebe und Geborgenheit behandelt, die dem tristen Leben Mias in der Reihe von Tiefen auch Momente echter Glücksgefühle bescheren. Momente sei dabei betont. Mit 'Fish Tank' wurde ein ungemein ausdrucksstarkes Drama geschaffen, dass sich zweifelsohne zu den besten Jugendfilmen der letzten Jahre zählen darf.
Ähnlich wie im Vorgänger geht es in 'The Glass House 2' um ein Geschwisterpaar, dass nach dem Tod der Eltern an Adoptiveltern vermittelt wird. Diese sind jedoch nicht so wohlgesinnt wie zunächst erhofft, hinter der heilen Fassade des Ehelebens verbirgt sich einmal mehr der blanke Albtraum. Es ist nicht besonders schwer festzustellen, dass die Geschichten in beiden Filmen recht identisch sind. Doch das sollte es an Parallelen auch schon gewesen sein, von einem Glashaus ist hier zu keinem Zeitpunkt die Rede. Der Titel 'The Glass House 2' dürfte nur aus Marketinggründen eingesetzt worden sein, ein Beleg dafür sind vier weitere Filmtitel (The Good Mother, The Goode’s House, Glass House: The Good Mother und The Goode’s House: The Good Mother). Dramaturgisch steht 'The Glass House 2' dem "Vorgänger" in fast nichts nach. Der Spannungsaufbau gelingt vorzüglich, dazu kommen vereinzelte Horroreffekte und eine auch ohne Glas ansprechende atmosphärische Dichte. Die wenig innovative und nicht selten zu weit hervorgeholte Story ist stellenweise etwas trashig, insgesamt aber recht passabel inszeniert. Größte positive Überraschung sind neben dem enormen Spannungsfaktor die weitgehend unbekannten, aber tollen Hauptdarstellerinnen, die den Film letztlich zu dem machen, was er ist. Ein kleiner, aber gemeiner Psychothriller, der sein Potential zwar abruft, durch vereinzelte Logiklöcher aber zu inkonsequent wirkt um gänzlich überzeugen zu können.
Böse Zungen behaupten 'The Glass House' sei ein Thriller von der Stange. Für mich hingegen ist der Film mit dem herrlich mehrdeutigen Titel ein erstklassiger Psychothriller, der das Genre zwar nicht neu erfindet, mit präzisen Schockeffekten aber keineswegs zu geizen weiß. Es wird die Geschichte zweier Geschwister erzählt, die nach dem Tod ihrer Eltern von einem befreundeten Ehepaar, den Glasses, aufgenommen werden. Aus der anfänglichen Idylle wird ein echter Albtraum, die zunächst so liebevollen Adoptiveltern werden zu unberechenbaren Angstfaktoren. Die auf Hochglanz polierte Optik inmitten eines einsamem Glaskäfigs vermittelt dem Streifen ein Gefühl voller Unbehagen. Alleine dieses gläserne, atmosphärische Setting hebt dem Film bereits immens aus der Masse hervor. Trotz der auf den ersten Blick wenig innovativen Story schafft es der Film den Zuschauer pausenlos zu fesseln und auf ein Finale zuzusteuern, dass zwar ebenfalls nicht das Originellste ist, dramaturgisch aber unbedingt zu überzeugen weiß. Letzten Endes ist 'The Glass House' ein kleiner, aber feiner Psychothriller, der mit superben Darstellern, einem enormen Spannungsfaktor und einer starken atmosphärische Dichte gewiss mehr als nur Durchschnitt ist.
'Jenseits von Eden' begeisterte vor über einem halben Jahrhundert die Massen, machte den Hollywood-Rebellen James Dean zur Legende und erreichte bis heute einen Kultstatus, wie ihn nur wenige Filme von sich behaupten können. Die moderne Version der Kain-und-Abel-Erzählung gilt als unanfechtbarer Klassiker, hat sich seinen Ruf aber auch allemal verdient. 'Jenseits von Eden' zeichnet eine innerfamiliäre Hassliebe wie sie im Buche steht. Konflikte wohin das Auge reicht. Ein Sohn, der um die Liebe seines Vaters kämpfen muss. Ein Vater, der am Rande der Existenz steht. Zwei Brüder, die gegensätzlicher nicht sein können. Und eine Liebesgeschichte, bei der Differenzen vorprogrammiert sind. Elia Kazans Prachtstück ist eine Literaturverfilmung wie sie auf dieser Grundlage bedeutender nicht sein könnte. Letztlich bleibt ein Familiendrama, dass mit Stolz behaupten kann damals wie heute eines der gelungensten seiner Art zu sein.
John Quincy Archibald würde für seinen Sohn alles tun. Nein, das ist kein plumper Satz. Das ist die Geschichte, die uns das Thrillerdrama 'John Q - Verzweifelte Wut' in knapp zwei Stunden zu erzählen versucht. Nick Cassavetes setzt sowohl auf Spannung als auch auf die großen Gefühle, scheitert letztlich aber daran, die optimale Mischung aus beiden Elementen zu finden. Der Film startet gemächlich und führt dem Betrachter zu Beginn die kleinen und großen Probleme einer einfachen Familie vor. Nach einiger Zeit kommt es zum Wendepunkt, nach dem nichts mehr so scheint, wie es vorher war. Die heile Welt der Familie bricht zusammen und der Familienvater entscheidet sich zu einer folgenschweren Tat, in dem er sich mit Geiseln in einer Notaufnahme verbarrikadiert und die Krankenhausleitung zu einer bestimmten Forderung zwingt. Zum Zeitpunkt des Wendepunktes setzt neben der Spannungskurve leider auch eine wahre Pathosflut ein, die gegen Ende in einem rührseligen und viel zu überzuckerten Finale seinen traurigen Höhepunkt erreicht. In einem Thriller hat derart viel pathetisches einfach nichts zu suchen, selbst für ein Thrillerdrama wurden die Emotionen zu sehr ausgereizt. Um den Film nicht gänzlich auf seine Gefühlsduseleien zu reduzieren, was 'John Q' auch keineswegs verdient hätte, müssen aber auch andere Aspekte betrachtet werden. So gelingt die Charakterzeichnung der Hauptfigur hervorragend, dazu verkörpert Denzel Washington John Q nahezu brillant und auch an Spannung mangelt es dem Film keineswegs. Alles in allem bleibt dennoch ein etwas zwiegespaltenes Bild von 'John Q', das immense Pathos bricht dem Film zwar nicht das Genick, sorgt jedoch mindestens für einen faden Beigeschmack.
Darf man über Hitler Witze machen? Um die Diskussion nicht auf ein Neues zu entfachen, vertrete ich wie viele andere auch die Ansicht, dass Humor über das Dritte Reich jedem einzelnen selbst überlassen sein sollte, nach meiner Auffassung sind Satiren aber die einzige Möglichkeit um mit derart schwierigen Themen umzugehen. Die Kritik vor dem Kinostart auf 'Mein Führer' war groß, letztlich schließt der Film aber nur dort an, womit Charles Chaplin einst begann und mit dem die Satirezeitschriften dieser Welt die Massen noch heute zum Schmunzeln bringen. 'Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler' zeigt jedem Kritiker eindrucksvoll, wie eine gelungene Parodie auf den Nationalsozialismus und den Führer auszusehen hat. Ein völlig untypischer, aber dennoch starker Helge Schneider und ein noch besserer Ulrich Mühe tragen den Film ungemein und führen den Zuschauer durch ein Humorspektakel, dass sich bis zum gelungenen Finale minütlich selbst übertrifft. So wird der Groteske die ein oder andere Länge besonders im ersten Teil gerne verziehen. Der Film will Hitler und dessen schreckliche Machenschaften nicht verharmlosen, sondern vielmehr durch Komik bezwingen, hörte ich jüngst. Diese Ansicht trifft meines Erachtens genau ins Schwarze.
„Seit nunmehr zwölf Jahren wird Deutschland von einem Mann regiert, der in einer idyllischen Alpenrepublik namens Österreich geboren wurde und eigentlich Maler werden wollte. Aber da ihn die Kunstakademie ablehnte, wurde er Nationalsozialist.“
Die Vorfreude auf die 'Wonder Boys'- Verfilmung von Curtis Hanson ('L.A. Confidential') war nach dem Trailer groß. Die Überraschung nach dem Abspann umso größer, als mir weder ein Gefühl von Zufriedenheit noch ein Eindruck echter Hochachtung verblieb. Über den gesamten Zeitraum hinweg betrachtet war mir der Film viel zu fade geblieben. Der Wortwitz sollte nur seltenst zünden, die Erzählweise wirkte bereits nach kürzester Zeit ermüdend. Grund war eindeutig der fehlende Schwung. Ohne jede Dynamik geschweige denn Komik wird 'Wonder Boys' recht farblos heruntererzählt. Nach wirklich lebhaften Szenen muss man mit der Lupe suchen. Natürlich hat die Story einen recht depressiven Charakter, nur sollte das nicht gleich bedeuten, dass der gesamte Film zwangsläufig erschreckend monoton gestaltet sein muss. Für eine derart interessante Story mit einem solchen Cast ist die Tragikomödie durchaus eine Enttäuschung.
Leidlich spannender Thriller aus Deutschland um ein tödliches Virus und eine recht achtbare Verschwörung. 'Die Todesgrippe von Köln' erscheint für eine Produktion des deutschen Privatfernsehens überraschend durchdacht. Die sonst so stereotypen Figuren werden hier zu glaubwürdigen Charakteren, eine nett konstruierte Geschichte und eine gehörige Portion Spannung runden den Film zu einem unerwartet ordentlichen Thriller made by Sat.1 ab.
Wenn von Fortschritt die Rede ist, wird fast immer von Verbesserung gesprochen. Ein Fortschritt ist demzufolge der Teil eines Prozesses zur Vervollkommnung. Doch nicht immer bedeutet Fortschritt gleich Weiterentwicklung. Was ist also die Kehrseite dieser Fortschrittsbewegung? Mit dieser Thematik beschäftigt sich die kanadische Dokumentation 'Endstation Fortschritt?'. Mathieu Roy und Harold Crooks führen die These aus, die Ronald Wrights in seinem Bestseller 'Eine kurze Geschichte des Fortschritts' jüngst formulierte, die Menschheit sei in eine "Fortschrittsfalle" getappt. Sachlich und voller Substanz wird ein Bericht zur Lage der Welt vorgetragen, der uns deutlich macht wo wir in der Evolution heute stehen und welche Entwicklung die Erde seit unserer Existenz durchmachen musste und in Zukunft noch durchmachen wird, sollte mit unserem Planeten weiterhin derart fahrlässig umgegangen werden.
Kleine Leute, große Sorgen. „Boxhagener Platz“ nimmt einen mit ins Ostberlin Ende der 60er Jahre. Doch wird hier ungeachtet von den Studentenunruhen im Westen und dem Geburtstag der DDR im Osten das Leben der resoluten Rentnerin Otti und das ihres Enkels Holger beschrieben, denn das ist allemal spannend genug. Matti Geschonneck inszenierte eine wunderbare Tragikomödie ohne jede Ostalgie aber voller Berliner Charme. Mit traditionellem trockenen Humor und dem typisch-losen Berliner Mundwerk wird eine im Heimatfilm recht gewöhnliche, aber irgendwie auch enorm individuelle Geschichte um eine Reihe einfacher Leute erzählt, die trotz aller politischer Bewegungen ihre ganz eigenen Sorgen und ihre ganz eigenen Probleme zu bewältigen haben. Von monoton bis schräg und von melancholisch bis amüsant ist „Boxhagener Platz“ so ziemlich alles. Letzten Endes bleibt eine gelungene Hommage an unsere heutige Hauptstadt und seine leutseligen Bewohner.
Science-Fiction zum Abgewöhnen. 'The Apocalypse' ist das Paradebeispiel dafür, wie ein anständiger Sci-Fi-Thriller nicht auszusehen hat. Fernab jedes filmischen Anspruchs inszenierte B-Filmer Hubert C. de la Bouillerie eine an Banalität nicht zu überbietende Trashgurke, die vom konfusen Anfang bis zum völlig abwegigen Finale rein gar nichts ansehnliches zu bieten hat. Die sowieso hölzernen Mimen werden in Gut und Böse unterteilt, das triviale Drehbuch wird ohne jede Spannung lieblos heruntererzählt und die derart plumpen Dialoge veranlassen den gelangweilten Betrachter nicht selten zum minutenlangen Kopfschütteln. Nach Identifikationsfiguren wird unter dem Haufen platter Charaktere vergeblich gesucht, drittklassige Spezialeffekte und wirr zusammengeschmissene Zitate Shakespeares runden den B-Schund zu einer Fremdschamorgie des Grauens ab.
„Hinter dem Vorhang aus dem von Motten zerfressenden Stoff kündigt ein milchiges Licht die Morgendämmerung an. Meine Fersen schmerzen. Mein Kopf ist schwer wie ein Ambos. Und eine Art Taucherglocke umschließt meinen ganzen Körper. Meine Aufgabe besteht jetzt darin die Tagebücher bewegungsloser Reisen eines Schiffbrüchigen zu verfassen, der an den Ufern der Einsamkeit gestrandet ist.“
Gefangen im eigenen Körper. Das ist das Schicksal des Jean-Dominique Bauby. Ein Schlaganfall und nichts ist mehr so wie vorher. Alles schien perfekt, ehe ein Unglück das bislang erfolgreiche Leben ohne jede Vorwarnung überschattete, aber längst nicht zerstörte. Voller Lebensmut kämpft sich Jean-Do zurück, angetrieben durch Erinnerungen und den unbedingten Willen die eigene Existenz zu wahren. Einen Weg raus aus dieser engen Taucherglocke zu finden ist das Ziel. Ein unermüdlicher innerlicher Drang nach Leben hingegen das Mittel. Denn eines wurde Jean-Do nicht genommen: Seine Fantasie.
'Schmetterling und Taucherglocke' ist ein ungewöhnlich sinnlicher Film. Fernab jedes Selbstmitleids inszenierte Julian Schnabel ein herrlich unsentimentales Meisterwerk voller überwältigender Ideen und wunderbarer Einfälle. Inmitten einmaliger Kameraaufnahmen von Janusz Kamiński lernt der Betrachter in der ersten halben Stunde die komplett neue Welt des Jean-Do kennen. Man erlebt wie sich Jean-Do über seine eigene Situation bewusst wird. Man fühlt mit ihm. Man leidet mit ihm. Man zittert mit ihm. Man lebt mit ihm. Und man fühlt sich selbst wie paralysiert. Auch nach dem Perspektivwechsel verliert der Film keineswegs an Attraktivität, poetische Landschaftsaufnahmen und fantastische Traumvisionen verwandeln das Schicksalsdrama mit tragikomischen Anleihen zeitweise in einen nicht für möglich gehaltenen Bilderrausch der unwirklichen Art.
Eines der prägendsten Merkmale des Films ist jedoch der exzellente Soundtrack. Jeder Klang, jede Melodie und jedes einzelne Stück harmoniert unbeschreiblich prächtig mit dem Geschehen auf dem Bildschirm. Selten konnte ich spüren, wie ein einzelner Ton eine derartige Wirkung auf mich ausübt und mich so mit einer unvorstellbaren Leichtigkeit in einen nahezu hypnotischen Zustand versetzt. Die finale Kombination aus rückwärtslaufendem ins Wasser stürzenden Gletschereis und einer herrlichen Liedkomposition ist eindeutig der gelungenste Abspann, der mir je unter die Augen gekommen ist.
'Schmetterling und Taucherglocke' ist ein überwältigendes Meisterwerk, so traurig und doch so lebensbejahend. Gegen Ende des Films war ich den Tränen viel mehr als nur nahe. Die Lebensgeschichte dieser ganz besonderen Persönlichkeit hat sich tief in meinem Herzen festgesetzt. Die außergewöhnlichen knapp zwei Stunden, die ich von 'Schmetterling und Taucherglocke' geschenkt bekam waren für mich ein beispielloses Erlebnis, dass ich auf keinen Fall missen möchte.
„Heute kommt es mir so vor als wäre meine ganze Existenz nichts anderes gewesen als eine Verkettung verpasster Gelegenheiten. War ich blind und taub zugleich oder brauchte ich erst ein Unglück um mir über meine wahre Natur klar zu werden?“
Fürchterlich naive Möchtegern-Medienkritik, die zu zeigen versucht wie verblödet die heutige Gesellschaft ist, die globale Verblödung in fast zweieinhalb Stunden aber nur weiter fördert. Moralapostel Rainer wandelt sich vom koksenden, asozialen Saulus in wenigen Stunden zum hilfsbereiten, ja so gutmütigen Paulus und befreit die Menschen durch Manipulation von Medien vor der totalen Gehirnerweichung. Zum miesen Drehbuch gesellen sich überforderte Darsteller, abgrundtiefe Logiklöcher und zu allem Überfluss Zitate aus Hitlers 'Mein Kampf'. Unglaublich befremdlich-naive, moralinsaure Weltverbesserungsfarce.