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Alle Kommentare von moviee
Von einem '28 Days Later light' möchte ich hier genauso wenig sprechen, wie von einem 'belanglosen Endzeitding', denn 'Carriers' hat seine eigenen starken Momente. Die Regisseursbrüder Àlex und David Pastor verzichten fast gänzlich auf krasse Schockmomente und versuchen dies mit dichter Atmosphäre und gelegentlichen Thrillelementen zu kompensieren, was ihnen auch überwiegend gut gelingt. Nach dem Motto 'der Tod kommt schleichend' beschäftigt sich der Seuchenthriller mit den zwischenmenschlichen Beziehungen der nur wenigen Figuren und beschreibt eindringlich, wie schnell bei Anzeichen einer Erkrankung Vertrauen in Feindseligkeit umschlagen kann und was ein Menschenleben in Zeiten einer schlimmen Pandemie noch wert ist. Trotz der einen oder anderen Parallele zu '28 Days Later' hat der Film sein ganz eigenes Konzept, denn 'Carriers' setzt weder auf mutierte Zombies, noch auf überzogene Panikmache. Die Stimmung wirkt eine ganze Zeit über recht aufgelockert, und doch sorgen gelegentliche Spannungsschübe dafür, dass der Ernst der Lage nicht vergessen wird und der Endzeitfilm nicht zu gutlaunig daherkommt. Unterm Strich ist 'Carriers' ein smarter und oft sehr gelungener 80-Minüter, der das Genre zwar nicht neu erfindet, aber durchaus eine Bereichung in diesem darstellt.
In Katastrophenfilmen, bei denen es hauptsächlich um ein Flugzeug geht ist der Plot dem Zuschauer normalerweise schon klar, bevor dieser ihn überhaupt in einer Inhaltsangabe gelesen hat. Aber "Flug 323" ist anders, denn hier geht es eben nicht um ein Flugzeug, dass durch ein Schaden oder durch menschliches Versagen in Form des Todes des Piloten von einem Passagier auf den Boden gebracht wird, sondern hier geht es um die Hintergründe eines Flugzeugabsturzes. Der Film beschäftigt sich explizit mit der Suche nach der Ursache des Absturzes und mit der Trauer der Hinterbliebenen der Opfer. "Flug 323 - Absturz über Wyoming" ist somit kein Katastrophenfilm im herkömmlichen Sinne, sondern mehr ein Katastrophendrama, das das Unglück Schritt für Schritt aufarbeitet und durch Rückblenden in das abstürzende Flugzeug zeitweise sogar spannend ist. Ein solch auf den ersten Blick herkömmlicher Film hat es gegen Ende dann sogar noch geschafft, mich zu bewegen, denn die Szenen während der Trauerfeier waren unglaublich emotional und genau wie der Film im Gesamtpaket überraschend gelungen.
Jeder Mensch muss sie treffen. Sie können einen glücklich machen, sie können aber auch folgenschwer wiegen. Es gibt spontane. Es gibt durchdachte. Es gibt lebensentscheidende. Es gibt notwendige. Es gibt unwichtige. Es gibt sie in allen Arten und Formen. Entscheidungen.
„Sie meinen also, dass Sie sich entscheiden müssen?“
In „Mr. Nobody“ überschneiden viele verschiedene Möglichkeiten, wie das Leben eines Menschen, eines Nobodys aussehen könnte. Mal stressig und hektisch. Mal durch Liebe und Zuneigung erfüllt. Mal chaotisch und doch irgendwie geregelt. Trotz der vielen Lebensgeschichten behält der Zuschauer zu jedem Zeitpunkt den Überblick, denn dieser ist auch so schon vollkommen gebannt und kann sich praktisch nur von den zitatreichen Dialogen, den superben Bilder und dem facettenreichen Inhalt faszinieren lassen.
„Mr. Nobody“ ist imaginär, traumhaft, wundersam, fantastisch, surreal und noch vieles mehr. Er ist einer dieser Filme, bei dem wohl jedem Filmeliebhaber das Herz auf Anhieb höher schlägt und einer dieser Filme, die man auch als nicht-Filmliebhaber gesehen haben sollte. Der Film verdeutlicht eindrucksvoll, dass jeder Mensch und jede Person sein Leben ganz alleine in der Hand hält und somit selber bestimmt, was man aus den ihm gegebenen Lebensjahren macht. Schauspielerisch, inhaltlich und visuell weltklasse - Ein Film mit WOW-Effekt.
„Ich bin Mr. Nobody, ein Mann der nicht existiert.“
So richtig wurde ich mit 'The Lazarus Project' die ganze Zeit über nicht warm. Der Film bemüht sich redlich um Spannung, schafft es aber trotz vieler atmosphärischer Schauplätze und Momente keineswegs fesseln zu können. Die Idee hinter dem Streifen ist allemal interessant, immerhin wird hier die in unterschiedlichsten Zusammenhängen heutzutage immer wieder aufgeworfene Diskussion um eine zweite Chance thematisiert. Das Potential, dass der gleichzeitige Psycho-, Mysterie- und Verschwörungsthriller von der Grundgeschichte her besitzt wird leichtfertig verschenkt, indem es zwischenzeitlich immer und immer wieder handlungsarme und unbedeutende Sequenzen gibt, die vorangegangene gelungene Szenen schnell wieder vergessen machen und dem oft recht zwiegespaltenen Zuschauer somit kein positives Bild zulassen. Nur eine gute Grundidee und atmosphärische Bilder machen noch keinen guten Thriller, bestes Beispiel dafür ist dieser Film.
Handwerklich geht das alles völlig in Ordnung und auch die Atmosphäre und die Hintergrundmusik muten alles andere als die eines B-Movies an. Aber "Fatal Sky" hat ein ganz großes Manko: Und zwar ist er sterbenslangweilig. Was zu Beginn noch recht vielversprechend beginnt zieht sich mit der Zeit immer und immer weiter hin, indem man permanent von der einen in die andere Länge stolpert ohne echte Spannung aufbauen zu können. So wird das minimale Potential nicht genutzt und dem Genre des Sci-Fi-Thrillers alles andere als eine Ehre erwiesen.
"Mit der Zukunft verhält es sich so: Jedesmal wenn man sie gesehen hat verändert sie sich. Und das verändert alles andere."
Konnten wir in "Zurück in die Zukunft" bereits durch die Zeit reisen und in "Jumper" durch die Zeit springen, so können wir nun in "Next" durch die Zeit sehen. Besser gesagt in die zweiminütige Zukunft. Was sich nach einer klasse Grundidee anhört ist die Verfilmung der Science-Fiction-Kurzgeschichte "The Golden Man". "Next" ist irgendwo zwischen den Prädikaten genial und schmerzhaft anzusiedeln, kann trotzdem aber recht gut unterhalten. Nicolas Cage, der hier als Zauberkünstler, Hochstabler und Autodieb zugange ist, macht aus seiner Rolle das Nötigste. Nicht abzustreiten ist aber, dass Cage auch hier einen weiteren Rückschritt macht, denn schon seit einigen Jahren haben seine Filme einfach nichts mehr außergewöhnliches und auch dieser Streifen wird nichts für die Ewigkeit bleiben und wohl recht schnell wieder in Vergessenheit geraten. "Next" macht vieles richtig, aber auch vieles Falsch. Besonders im letzten Drittel wirkt der etwas unkoordiniert anmutende Actionfilm vollkommen überladen, der dutzendfache Nicolas Cage war dann am Ende aber auch mir zu viel. Unterm Strich eine nette Abendunterhaltung, die man trotz einiger Schwächen durchaus mal sehen kann, aber keinesfalls zu hoch hängen sollte.
Eine Riesen Regie-Leistung von Johnnie To, einem der besten heutigen Hong Kong Regisseure. Selten habe ich einen solch detailverliebten, ruhigen und unbefangenen Film gesehen, der in einem so enormen Gegensatz zu seinem Genre steht. Denn dieser Film, der mit unvergleichlich schöner Musik und ruhigen Tönen einen oftmals ja sogar verzaubert stellt einen Gangsterfilm dar, einen mal ganz anderen Gangsterfilm. Während normalerweise Gewalt und Macht in diesem Genre an der Tagesordnung stehen, verzichtet "Sparrow" fast vollends auf derartiges und versucht fehlende Actionszenen mit wortkargen Dialogen und eindrucksvollen Bildern zu kompensieren, was ihm auch ausgezeichnet gelingt. Als Zuschauer kann man sich eigentlich nur von den betörenden und äußerst angenehmen Klängen treiben lassen und einem Film beobachten, der ungeheuer liebevoll inszeniert ist und wie erwähnt eine absolute Antithese zu seinem Genre darstellt, das von Johnnie To hier völlig neu erfunden wurde.
Dienstagabend im Fernsehen:
Die Rache der Wanderhure: 25,3 Prozent Marktanteil.
Spiel mir das Lied vom Tod: 4,9 Prozent Marktanteil.
Armes Deutschland...
Hier lese ich, der Film sei "hoffnungslos überschätzt", dort lese ich er sei "der größte Irrtum des Filmjahres 2008" gewesen, selbst von einem "schlechteren Bollywooddrama" ist die Rede, wenn ich mich durch die Kommentare auf Moviepilot und anderen Plattformen klicke. Ein Film spaltet die Nation? Eher nicht, denn die negativen Kritiken sind glücklicherweise deutlich in der Unterzahl und somit eher der Kategorie "Ausnahmen" zuzuordnen.
"Slumdog Millionär"- übersetzt soviel wie "Müllkippenbewohner" oder wörtlich "Elendsviertelhund" ist ein wundervolles und herzerfrischendes Jugenddrama, das man nur schwer mit Worten beschreiben kann. Erschreckend zeigt der Film Mumbais wahres Gesicht, durch Elendsviertel wie hier Dharavi gekennzeichnet. So stand "Slumdog Millionär" in Indien vor einigen Jahren immens in der Kritik, denn man wollte nichts auf seine überfüllte Hafenstadt kommen lassen.
Die vielen Oscars, die vielen Golden Globes, die vielen Europäischen Filmpreise und die vielen Britishen Independent Film Awards hat sich diese berührende und enorm packende Literaturverfilmung wahnsinnig hart erarbeitet. Regisseur Danny Boyle hat mit "Slumdog Millionär" ein wahnsinnig berührendes und emotionales Filmdrama geschaffen, dass vor dem Hintergrund der Millionenfrage in einer indischen Quizshow, vor dem Hintergrund einer oft recht traurigen Lebensgeschichte und vor dem Hintergrund einer ganz großen Liebe sich nie in zu vielen Details verliert und mit der Bezeichnung "Mit-Größtes Filmjuwel des Jahres 2008" meine Antwort auf die negativen Kritiken darstellen soll.
Selten zuvor bin ich von einem Film so enttäuscht worden wie von diesem. "No Country for Old Men" konnte ich so gut wie nichts abgewinnen. Kaum Spannung, geschweige denn Thrillerelemente und elendige Langeweile zogen sich über zwei Stunden hinweg, ohne das der Film auch nur einen Höhepunkt zu bieten hatte. Fehlende Dialoge, unausgereifte und überwiegend schwach gezeichnete Figuren und eine nicht vorhandene Hintergrundmusik, die dem ganzen vielleicht etwas mehr Stimmung vermitteln hätte können steuern dazu bei, dass der Streifen nicht Fisch nicht Fleisch, nicht Thriller nicht Western und vor allem überhaupt nicht überzeugend ist. Einer der meist überschätztesten Filme der letzten Jahre bei dem das gute alte Motto gilt: Gähnen bitte nur mit der Hand vorm Mund!
Die Chaostheorie beschreibt ein Ereignis, dass am Anfang vollkommen zufällig erscheint, sich bei den daraus folgenden Ereignissen aber mehr und mehr zu einem klaren Muster vervollständigt.
Was sich zu beginn nach einem routinierten Thriller anhört, in dem zwei Detectives eine Gruppe von Kriminellen jagen, ist über weite Strecken tatsächlich nur Durchschnittskost. Auch wenn der Film einiges richtig macht, verschenkt 'Chaos' eine Menge Potential, hatte man immerhin einen Statham, einen Phillippe und einen Snipes dabei. Letztlich mäßig bis gelungen, mehr nicht.
„Im Chaos steckt, eine gewisse Ordnung“.
Eine Patchwork-Familie plant einen Wochenendausflug in die Wüste von Arizona. Bis dahin nichts ungewöhnliches. Doch der Sohn des Vaters kommt auf die wahnsinnig kluge Idee die Geisterstadt Weaver zu besichtigen und zu erkunden. Ein fataler Fehler. Weaver ist völlig leergefegt und macht seinem Ruf als Geisterstadt alle Ehre. Als dann auch noch das Auto nicht anspringt müssen alle fünf vorerst eine Nacht in Weaver ausharren. Was sie nicht wissen, sie sind nicht alleine.
Oftmals wirkt die Geschichte wahnsinnig unkoordiniert, die B-Darsteller machen ihre Sache recht ordentlich, können aber auch nicht glänzen. Filme über Geisterstädte sind nunmal alles andere als originell, auch "Disappearance" schafft es nicht aus der Masse hervorzustechen. Trotz der gelungenen Wüsten-Atmosphäre halten sich jegliche Thrillerelemente arg in Grenzen. So ist der leidlich spannende Mysteriethriller nicht wirklich etwas besonderes, das Ende gehört wohl mit zu den schlechtesten, die mir jemals unter die Augen gekommen sind.
"Werd nicht noch dünner, sonst bist du nicht mehr zu sehen."
Der Maschinist Trevor ist am Ende. Seit einem Jahr leidet er unter chronischer Schlaflosigkeit und hat seitdem sehr stark abgenommen. Nun ist er ein wackeliges Gerüst, ein Wrack. Seine einzigen Bezugspersonen und Freunde sind die Prostituierte Stevie und die Kellnerin Marie, bei denen er Zuneigung findet. Als Trevor dann auch noch einen Maschinenunfall verschuldet und eine ausgeprägte Paranoia bekommt fängt er mehr und mehr an durchzudrehen.
Was Christian Bale für diese Rolle alles getan hat, erfordert schon eine ungeheure Menge Hingabe. Ein Jahr vor seiner Premiere als Batman nahm er gut 30 Kilo und ein drittel seines Körpergewichtes ab um seine Rolle als dürrer Maschinist Trevor Reznik perfekt verkörpern zu können. Was auf der einen Seite mehr als gefährlich ist zeigt auf der anderen Seite mit wie viel Willen und Einsatz er seine Figur vollkommen und ideal darstellen wollte. Wer mit so viel Engagement sich auf so etwas einlässt, dem muss man zugestehen alles menschenmögliche für seine Figur getan zu haben. Von der ausgezeichneten schauspielerischen Darbietung fange ich gar nicht erst an.
"Der Maschinist" ist alles. Er ist spannend, bewegend, mysteriös und verwirrend. Er stellt die optimale Mischung aus Psychothriller und Thrillerdrama dar. Er ist sowohl faszinierend und fesselnd als auch erschreckend und unwirklich. "Der Maschinist" ist ein verdammt starker Trip in ein einsames und surreal erscheinendes Leben, in dem es keine Unterscheidung mehr zwischen sein und schein gibt und in dem eine unendliche Leere herrscht, die durch Paranoia und Fantasien so gut wie keine Wirklichkeit mehr zulässt. Muss man einfach gesehen haben!
"Wir sind gerettet!", ruft einer der sechs Freunde als nach der Kenterung ihrer Yacht ein Kreuzfahrtschiff gesichtet wird. Was die Freunde aber noch nicht wissen, das Grauen fängt jetzt erst richtig an... Was sich beim Lesen der Handlung nach einem typischen Geisterschiffspukfilm a la "Ghost Ship" anhört und man recht schnell eine abgekupferte Handlung von "The Triangle" (2001) erahnen könnte, hat man noch nicht mal den Hauch einer Ahnung wie sich "Triangle" von anderen Filmen dieser Art unterscheidet. Mit "Triangle - Die Angst kommt in Wellen" hat "Severance"-Regisseur Christopher Smith ein richtig kluges und durchgehend spannendes Spiel um Raum und Zeit konstruiert, dass sich der am Anfang irritierte Zuschauer mit der Zeit erst erschließen muss. Was war ich am Anfang skeptisch bei diesem Film. Was hatte ich am Anfang Zweifel ob dieser Film nicht zu hoch in den Himmel gelobt wird. Meine Ungewissheit wurde nach 95 Minuten des Staunens und der Faszination eindrucksvoll widerlegt. Eine tolle und intelligent verzweigte Geschichte und eine mir bis Dato völlig unbekannte Hauptdarstellerin konnten mich so in ihren Bann ziehen, sodass ich auch noch Tage nach der Sichtung oft und in verschiedensten Situationen an diesen Mysteriestreifen denken muss. Unterm Strich ein vollauf geglücktes Experiment, bei dem ich für eine noch höhere Bewertung unbedingt eine Zweitsichtung benötige.
"Kein Mensch sollte zuviel über die Zukunft wissen", meint Doc Brown am Anfang des Films und doch verlässt er auf ein neues die Zeitebene des Jahres 1985 und reist zusammen mit Marty McFly und dessen Freundin Jennifer ins Jahr 2015. Dort sind fliegende Autos zur Normalität geworden und was früher einmal Skateboards waren, sind nun über der Straße schwebende Bretter. Während die drei Zeitreisenden versuchen zu verhindern, dass der Sohn der inzwischen verheirateten Marty und Jennifer eine Straftat begeht, hat mit der Zeit arg gealterte Biff Tannen etwas ganz eigenes im Sinn, denn dieser versucht wiederum mithilfe der Zeitmaschine und eines Sportheftes mit den Ergebnissen der letzten fünfzig Jahren Sportgeschichte ein ganz anderes Leben geführt zu haben... An einem Samstag, an dem Fieber und Kopfschmerzen meinen Tag prägten gab es zum Abend einen echten Lichtblick, der den Namen "Zurück in die Zukunft II" trägt. Eine Woche, nachdem ich mir den ersten Teil zu Gemüte geführt hatte konnte mich auch die Fortsetzung voll und ganz in seinen Bann ziehen und mich einmal mehr wahrlich verzaubern. Ich durfte ein zweites mal erleben, wie Michael J. Fox und Christopher Lloyd durch die Zeitebenen reisen und allerlei Abenteuer erleben. Die Mühe, die sich Regisseur Robert Zemeckis hier wieder gab konnte man schon gleich in den ersten Minuten erkennen, denn während der Film beginnt, wie der erste Teil endete, hat Zemeckies die ersten beiden Minuten einfach noch einmal gedreht, was dem Zuschauer aber wohl nur bei genauerem Betrachten sichtbar wird. Dennoch ist das Sequel auch für andere Überraschungen gut, wurde hierfür extra ein eigenes Kamera-System entwickelt und auch der achtjährige Elijah Wood feierte in einer Nebenrolle sein Filmdebüt. Schauspielerisch erneut einwandfrei und auch die Geschichte ist überaus originell, die Szenen 1955 bekommen einen Extra-Vertrautheits-Punkt. Eine gewisse Vorkenntnis des ersten Teils ist dennoch kein Fehler, denn besonders im letzten Drittel braucht man an einigen Stellen doch etwas Vorwissen, damit einige Witze erst richtig zünden können. So bleibt eine mehr als gelungene Fortsetzung, die für einige sogar noch besser als der erste Teil ist, für mich aber ein tolles Sequel darstellt, dass zwar nicht ganz an den ersten herausragenden Teil herankommt, diesem aber besonders zum Ende hin in nur sehr wenigen nachsteht.
Eine romantische Komödie, die einfach das tut was sie tun soll - unterhalten. Oft ist "Die nackte Wahrheit" aber nur vollkommen belanglos und in keiner Hinsicht originell. Gerard Butler steht die Rolle des grobschlächtigen Machos dennoch prächtig, Katherine Heigl mimt die Rolle als weiblichen Hauptpart, in dem sie eine verzweifelte Romantikerin verkörpert, ebenfalls solide. Aber selbst die tollsten Schauspieler können nicht von der ältesten Storyline der Romantic Comedy ablenken, denn bereits nach wenigen Minuten ist die weitere Entwicklung vollkommen klar, im Verlauf werden alle zur Verfügung stehenden Genreklischees abgespult, die größtenteils sympathischen Darsteller holen für diese Bewertung noch das nötigste bei heraus.
Toleranz, auch Duldsamkeit, ist allgemein ein Geltenlassen und Gewährenlassen fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. Gemeint ist damit heute häufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung unterschiedlicher Individuen. [Wikipedia]
Der verbitterte polnische Koreakriegsveteran Walt Kowalski ist von der heutigen Zeit und seinem tristen Dasein mehr als genervt. Ächzend und keuchend lebt er von einen Tag in den anderen hinein. Gerade ist seine Frau verstorben, was für ihn aber kein Anlass zu großer emotionaler Trauer ist. Sein größter Besitztum ist ein 1972er Ford Gran Torino Sport, zu seinen Kindern pflegt er nur ein distanziertes Verhältnis. Was ihn aber mit am meisten stört ist seine Umgebung, denn seitdem die in den letzten Jahren eingewanderten Hmong "sein" Viertel bevölkern, fühlt Kowalski sich durch die sogenannten "Schlitzaugen" mehr und mehr in seiner Ruhe gestört, was einen ganz einfachen Grund hat: Er ist ein auf Vorurteilen beruhender Rassist. ... Bis er eines Tages mit gezogner Waffe den Übergriff einer Clique auf den Jungen Thao verhindert und ab diesem Zeitpunkt in der Nachbarschaft ungewollt als Held gefeiert wird. Auch Walt kommt auf seine Nachbarn einen Schritt zu und fängt langsam an Toleranz zu lernen. "Gran Torino" ist ein einzigartiges Toleranzdrama was es so wohl noch nie gegeben hat. Der Film lebt ohne Frage von Clint Eastwood, der hier vier Jahre nach seinem Megahit "Million Dollar Baby" im Alter von 78 Jahren noch einmal als Hauptdarsteller aktiv ist und parallel Regie führte. Exzellent verkörpert Eastwood die Rolle des lebensmüden Kriegsveteranen und ehemaligen Ford-Mitarbeiters Walt Kowalski, der sich mit der Zeit zu verändern beginnt und Stück für Stück eine Freundschaft mit, wie er es nennt, "Schlitzaugen" aufbaut. Verdammt realitätsnah. Verdammt ehrlich. Verdammt eindringlich. All das und noch viel mehr ist "Gran Torino", ein zutiefst bewegender und wahnsinnig schöner Film, der mit einer Menge Sozialkritik zu mehr Toleranz zwischen den Menschen aufruft. Und wenn jede Bewegung des Hauptdarstellers perfekt ist, jedes Keuchen Oscarwürdig ist, jede Geste Weltklasse ist und der Film als Gesamtwerk alles überragend ist, bedeutet es ein Meisterwerk geschaffen zu haben.
Noch mit der beste Teil aus der berühmt-berüchtigten "Nature Unleashed"-Reihe. Die Motorradaction ist durchaus annehmbar, die Story völlig hanebüchen und die Panikmache á la "Wir werden alle sterben!" schießt auch oft übers Ziel hinaus. Auch wenn sich alle Figuren völlig bescheuert anstellen und mal wieder plump in gut und böse unterteilt werden, war der Film zumindest einigermaßen originell und hat immerhin leidlich unterhalten.
Spätestens seit "Das Parfum" wissen wir, dass "der Duft der Frauen" für einige Menschen irgendetwas ganz besonderes an sich haben muss. In diesem Melodram aber, spielt dieser trotz des Titels nur eine untergeordnete Rolle und stellt obschon des außergewöhnlichen Geruchssinns Al Pacino's nur eine Randnotiz dar. "Der Duft der Frauen" erzählt die Geschichte zweier Männer, deren Verhältnis man nur sehr schwer beschreiben kann. Für Geschäftpartner ist die Beziehung fraglos viel zu eng, für echte Freundschaft fehlt da aber schon noch ein gutes Stück. Es geht um den verbitterten ehemaligen Lieutenant Colonel Frank Slade, bei dem der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Internatsschüler Charlie Simms einen Job als Aufpasser annimmt, denn seitdem der Ex-Lieutenant Colonel vor einigen Jahren erblindete hat dieser jede Art von Spaß am Leben verloren. Als Frank Slade den Jungen jedoch von jetzt auf gleich mit zu einem Ausflug nach New York City nimmt um mit diesem dort das Thanksgiving-Wochenende zu verbringen fangen beide an sich auf unterschiedliche Art und Weisen zu verändern.
Ich denke wenn ich erwähne, dass dieser Film acht Mal für den Oscar nominiert wurde und diesen auch noch viermal gewann, sagt das alles über diese Tragikomödie aus. "Der Duft der Frauen" ist ein zutiefst berührendes Filmdrama, dass ohne einen Al Pacino in Höchstform längst nicht das wäre, was es ist. Er schafft es den zu Beginn übellaunigen und unzufriedenen ehemaligen Colonel, der jeden Lebensmut verloren hat weltklasse darzustellen und gibt mit einer Menge zynischen Humor stets eine grandiose Figur ab. Ein zweites Lob gebührt Chris O’Donnell, dem in seiner Rolle als Internatsschüler der Ausflug nach New York nicht gerade nahe kommt, da er obendrein vor einer sehr wichtigen Entscheidung steht. O’Donnell ist irgendwas zwischen einem zweiten etwas minder wichtigen Hauptdarsteller und einem jederzeit präsenten Nebendarsteller, aber auch er gab zu jeder Zeit ein solides und gutes Bild ab. Während andere zum Schluss das viele Pathos bemängeln, empfand ich das Finale als einen perfektes Ende, das einer wunderbaren Tragikomödie nach 150 Minuten Laufzeit einen perfekten Abschluss verleiht. Eine überaus sehenswerte Literaturverfilmung und ein vollkommen gelungenes Remake.
"Wer einen Bruder tötet oder ihm etwas antut, den töten fünf Blitzschläge. Wer die Brüder betrügt, den werden Tausende Messer töten."
"Election" hat mich in eine völlig neue Welt geführt. Noch nie hatte ich etwas von der chinesischen Triade gehört, einer kriminalistischen Vereinigung, die oft auch nur als "Chinesische Mafia" deklariert wird. Dabei gibt es in China 5.000 Triaden unterschiedlichen Größen und allein in Hongkong mehr als 300.000 Mitglieder.
Und genau um so einen Triade geht es in diesem Film, besser gesagt um die Vorherrschaft in der Wo-Shing-Triade. "Election" ist ganz großes Asienkino, es gewährt einen detaillierten Blick auf das innere System einer Triade und zeigt in angenehmen Erzähltempo was sich hinter den Kulissen einer solchen Vereinung alles abspielt. Die wundervolle Hintergrundmusik, die wie der Film eher die leisen Töne anschlägt harmoniert prächtig mit der ruhigen Erzählweise und perfektioniert das klasse Kriminaldrama, das für ein derart brillantes Hongkong-Kino leider viel zu unbekannt ist.
Gerade erst vor einem Monat in der ARD gesehen.
Alternativtipp:
- Two Lovers (20.15, EinsFestival)
"Marty, Du musst mit mir zurückkommen!" - "Wohin?" - "Zurück in die Zukunft!"
Es ist manchmal wirklich erschreckend wenn man völlig schockiert feststellt, dass man einen überaus bekannten und oft als Meisterwerk betitelten Klassiker in seinem ganzen Leben noch nie gesehen hat. "Zurück in die Zukunft" ist einer dieser Filme, der wenn es um Science Fiction und Zeitreisen in Filmen geht gerne und oft erwähnt wird. Nun bot sich endlich einmal die Gelegenheit mir diesen Kultfilm vor Augen zu führen. Ich packte sie beim Schopfe und stürzte mich hinein in ein Filmvergnügen, dass sich später als ein ganz besonderes herausstellen sollte.
Denjenigen, denen es jetzt gerade so geht wie mir vor der Sichtung erläutere ich noch einmal kurz den Inhalt: Der von der Schule und seiner Familie genervte Teenager Marty McFly gelingt durch eine spontane und panische Kurzschlussreaktion mit einem vom befreundeten Doc Brown zu einer Zeitmaschine umgebauten Auto ins Jahr 1955. Dort angekommen muss er dafür sorgen, dass seine Mutter und sein Vater zusammenkommen um später überhaupt geboren zu werden. Doch schnell verliebt sich seine eigene Mutter in ihn und auch ein weiteres großes Problem gibt es zu meistern, denn irgendwo muss die Energie von 1.21 Gigawatt für die Zeitmaschine herkommen. Was 1985 kein Problem ist erweist sich 1955 als große Hürde.
Während der Sichtung empfang ich jede Minute als eine wahnsinnige Freude, jede einzelne Minute wusste ich genussvoll auszukosten. Jede Minute hatte ich unglaublichen Spaß anzuschauen, wie der charmante Michael J. Fox versucht seine Eltern zusammen zu bringen, wie er sich gegen die fiesen Attacken von Biff Tannen zu wehren weiß und wie er mit Hilfe des wie beflügelten Doc Brown, mit dem er wunderbar harmoniert, versucht wieder ins Jahre 1985 zu kommen.
Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum ich mit diesem Meisterwerk solange gewartet habe, denn "Zurück in die Zukunft", da brauche ich nicht lange überlegen, ist zusammen mit "Die Zeitmaschine" (1960) zweifelsfrei der beste Film über Zeitreisen. Der Klassiker mit Michael J. Fox und Christopher Lloyd hat sich bereits einen Tag nach der Sichtung in meinem Filmherzen so eingebrannt, dass ich diese wundervolle Erfahrung in keinem Fall missen möchte, denn diese Marke für sich über eine Zeit, in der die Begriffe wie "Kult" und "Oldie" nichts zu suchen haben hat mich nach langer Zeit mal wieder richtig berührt und mir 111 Filmminuten geschenkt, die ich wohl nie wieder vergessen werde. Nun erwarte ich mit ungeheurer Vorfreude die anscheinend ähnlich gelungene Fortsetzung, eine Zweitsichtung dieses Filmes wird schnellstmöglich angesetzt, eine dann weiter nach oben korrigierte Bewertung wäre keine Verwunderung.
"Was für eine Bilderbuchmutter", schwärmt der in einem Mordfall ermittelnde Detective Gracey ganz am Anfang über die ihre Kinder über alles liebende Mutter Beverly Sutphin. Aber Beverly hat zwei Seiten, denn während sie auf der einen Seite die perfekte Hausfrau ist, hat sie auch noch ein anderes, düsteres Alter Ego. Sobald es um ihre Familie geht versteht Beverly keinen Spaß, so muss unter anderem der Lehrer ihres Sohnes wegen schlechter Noten und auch der Beverlys Tochter versetzende Freund dran glauben... Mit "Serial Mom" ist Regisseur John Waters eine bitterböse Schwarze Komödie gelungen, die in jeder Rolle perfekt besetzt eine absolute Überraschung darstellt. Vor den 95 Minuten dieser richtig schön bösen Satire hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich eineinhalb Stunden so grandios unterhalten werden würde. Kathleen Turner ist für die Rolle der Serial Mom perfekt besetzt, denn sowohl für die liebenswerte Mutter als auch für die eiskalte Killerin könnte ich mir keine bessere Hauptdarstellerin vorstellen, denn Turner prägt den Film ungemein und macht ihn zu dem was er ist: Eine voll und ganz gelungene, bissige schwarze Komödie und zugleich ein echter Geheimtipp in einem meiner liebsten Subgenres.
Nix Halbes und nix ganzes. Schwache Wachkomavision, die einzig Augenkrebs verursacht.
Starker Actionthriller mit Bruce Willis und Mos Def.