Patrick Reinbott - Kommentare

Alle Kommentare von Patrick Reinbott

  • 8

    Corpse Bride ist ein wirklich toll gelungener Stop-Motion Animationsfilm von Tim Burton. Burton zeigt mal wieder seine Faszination für morbide Themen, vor allem das Reich der Toten. Einfach genial ist, wie er hier die normale Welt gegenüber der Welt der Toten abgrenzt. Während die Welt der Lebenden total trist, blass und leblos erscheint, sind im Totenreich alle gut drauf, es wird gefeiert und die Stimmung ist ausgelassen. Inmitten dieses Settings erzählt Burton aber keine düstere Story im eigentlichen Sinne, sondern eine wunderbare, teils traurige Liebesgeschichte. Die Figuren sind allesamt toll gezeichnet, mein absoluter Favorit war Hund Scraps. Tolle Einfälle, witzige Ideen, klasse musikalische Einlagen und der typische - Burton Stil runden das Ganze zu einem schönen Film ab, den ich nur empfehlen kann.

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    • 9

      Mit Sicherheit einer der besten Filme von Tim Burton meiner Meinung nach. Der Film enthält die besten, bekanntesten Elemente, die ein typischer Burton Film enthalten sollte. Die Inszenierung ist knallig - bunt und bietet wunderschöne Bilder, die Charaktere sind bis auf den gewöhnlichen Charlie herrlich abgedreht und Johnny Depp übertrifft sich mal wieder selbst in der Rolle als Willy Wonka. Sein Schauspiel ist eine bemerkenswerte Mischung aus sympathisch und sehr strange und dadurch macht er seinen Charakter sehr aufregend und sehenswert. Die Musik von Danny Elfman ist wie immer sehr eingängig und er hat einige tolle Songs für den Film komponiert, die schrulligen Oompa Loompas tun ihr übriges. Die Story ist ziemlich abgedreht, kann aber sowohl jung als auch alt begeistern, wobei die erwachseneren Zuschauer noch mehr Spaß haben werden, da sie viele sarkastische Sprüche und einige klasse Anspielungen auf andere Klassiker der Filmgeschichte entdecken werden. Ein absolutes Must - See für Burton Fans.

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      • 7

        Der Diktator im O-Ton ist ein typischer Cohen - Spaß. Die Witze sind wie gewohnt sehr provokativ und unter der Gürtellinie und wer seine bisherigen Filme mochte, ist bei diesem sicherlich auch gut aufgehoben. Die Story ist natürlich völlig hanebüchen, aber es wurde auf Längen so gut wie komplett verzichtet, nur die obligatorisch - nervige Lovestory muss wieder dabei sein. Der wesentliche Unterschied zu Cohen´s bisherigen Filmen ist, dass dieser keine realen Szenen mit versteckten Kameras enthält, sondern komplett als normaler Spielfilm inszeniert ist. Aufgrund dessen fehlen leider einige großartige Szenen, durch die die Vorgänger noch provokanter und mutiger wirkten, da das Script doch einige Schwächen enthält. Trotzdem ist der Film für Cohen - Fans auf jeden Fall eine Empfehlung, durch sein einzigartiges Schauspiel sorgt er auch in diesem Film wieder für ein sehr unterhaltsames Filmvergnügen. Wie viele der Wortwitze allerdings in der deutschen Fassung ausfallen, will ich mir gar nicht vorstellen, daher von mir auf jeden Fall starke O-Ton Empfehlung.

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        • 7 .5

          Mars Attacks! zeigt Tim Burton von einer neuen, erfrischend anderen Seite als in vielen seiner anderen Filme. Statt düsteren Settings bietet er dem Zuschauer hier sehr viel zu lachen und viele tolle, abgedrehte Ideen. Burton zeigt seine Vorliebe für ältere Science - Fiction Filme und inszeniert gleichzeitig Hommage sowie Parodie im B-Movie Stil. Auch satirische Momente blitzen ab und an durch, nur um dann im nächsten Moment von Burton mit sichtlich riesiger Freude zerschmettert zu werden. Die Marsianer sind wie von Burton gewohnt absolut genial designed und ihre Sprache ist richtig kultig. Das bemerkenswerteste ist der gigantische Cast mit zahlreichen bekannten Darstellern, wie z.b. Danny DeVito, Jack Nicholson, Jack Black, Glenn Close, Pierce Brosnan... Was Burton aber letztendlich mit diesem Cast anstellt, ist brilliant. Munter lässt er ohne Rücksicht auf Verluste einen Star nach dem anderen sterben und packt eine skurille Todesszene nach der anderen aus. Der Film ist eine Riesengaudi und Burton beweist brachial, dass er auch anders kann, als nur düstere Geschichten zu erzählen, daher einer meiner Favoriten von ihm.

          • 8 .5

            Nachdem sein erster Batman - Film ein sehr großer finanzieller Erfolg wurde, überließ man Tim Burton auch die Fortsetzung des Films, viel mehr noch durfte er sich nun in dem Nachfolger völlig frei und ohne Einschränkungen ausleben. Dies merkt man sofort an den Kulissen, die anders als im Vorgänger zwar auch düster sind, aber viel mehr die eigensinnige Handschrift des Regisseurs tragen. Burton liebt es, Außenseiter in den Mittelpunkt seiner Geschichten zu stellen und deshalb funktionieren der Pinguin und Catwoman einfach grandios in seinem Film. Die Action rückt praktisch in den Hintergrund und Burton konzentriert sich viel mehr auf das, was ihm am besten liegt, nämlich außergewöhnliche Geschichten zu erzählen. Bruce Wayne oder eben Batman passt perfekt in das Muster der innerlich zerrissenen, tragischen Figur und zusammen mit den anderen tragischen Figuren dieses Films inszeniert Burton eher ein Charakterdrama in seinem typischen Stil, als einen Comic - Action - Film. Der Cast fügt sich perfekt in die Story ein. Michael Keaton kann wie auch schon im Vorgänger überzeugen, Danny DeVito gibt herrlich den Pinguin und Michelle Pfeiffer kann mit ihrer Charakterwandlung zur Catwoman wohl am meisten begeistern. Burton toppt den Vorgänger nochmal um ein gutes Stück, bei diesem Film wird deutlich, dass er eben am besten ist, wenn er freie Hand hat und nicht von Studios oder Vorgaben eingeschränkt wird. Eine absolute Empfehlung für Burton - Fans und ein oftmals sehr stark unterschätztes Werk.

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            • 1
              • 7 .5
                über Batman

                Tim Burton hat mit Batman nach Beetlejuice einen relativ gewöhnlichen Film gemacht. Man merkt, dass er sich recht stark an die Vorlage der Comics hielt, so dass sein typischer verspielt - verrückter, bunter Stil aufgrund des nachtschwarzen, düsteren Gotham City´s in den Hintergrund rückt. Trotzdem jongliert Burton zielsicher mit verschiedenen Elementen und schafft es, dass der Film zwar düster und ernst ist, aber auch unterhaltsame und lockere Elemente enthält. Im Gegensatz zu den Teilen, die ein gewisser Joel Schumacher nach Teil 2 völlig verkackte, und die Batman - Reihe zur verrückten Freakshow verkommen ließ, geht Burton in seiner Batman - Version ausreichend auf den düsteren Hintergrund der Figur Bruce Wayne ein und gibt jedem Charakter ausreichend Tiefe. Der Cast ist absolut spitze. Michael Keaton, der im Vorfeld damals sehr kritisch aufgenommen wurde, brilliert in seiner Darstellung des Bruce Wayne und passt perfekt. Jack Nicholson ist wie gewohnt absolut großartig und gibt den Joker total überdreht und durchgeknallt. Kim Basinger als einzige Frau im Film macht ihre Sache auch toll und fügt sich optimal in den Cast ein. Letztendlich kann der Film gut unterhalten, aber schafft es nie, den Zuschauer vollkommen zu beeindrucken und verglichen mit den Nolan - Verfilmungen zieht die Version von Burton den kürzeren.

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                • 8

                  In Beetlejuice verpackt Tim Burton düstere Themen wie Tod, Leben nach dem Tod und Selbstmord in eine unterhaltsame, skurrile Gruselkomödie. Wobei der Film nicht wirklich eine Komödie ist, laut lachen wird man selten. Man amüsiert sich eher sehr gut und hat oft ein Lächeln im Gesicht aufgrund der abstrusen Szenen, die Burton hier inszeniert. Man merkt, dass er damals recht früh in seiner Karriere noch ein wenig mehr Freiheiten hatte als in seinen heutigen Filmen und deswegen seiner Kreativität völlig freien Lauf gelassen hat. Eine abgedrehte Szene folgt der anderen, die Charaktere sind alle schräg und liebenswert und Michael Keaton als überdrehter, vulgärer Beetlejuice ist das Highlight des Films und hinter der Maske gar nicht wirklich zu erkennen. Allgemein sind die Effekte absolut erstklassig und auch wenn sie heutzutage ein wenig angestaubt wirken, können sie immer noch begeistern. Stammkomponist Danny Elfmann liefert dazu wieder den perfekten Soundtrack und der Film macht von Anfang bis Ende Spaß und steigert sich immer mehr bis zu dem tollen, abgedrehten Finale.

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                  • 7

                    Schönes und zutiefst abgedrehtes Kinodebut von Tim Burton. In seinem ersten Langfilm greift Burton all die Elemente auf, die ihn in seinen darauffolgenden Werken auszeichnen. Hauptfigur Pee-Wee Herman ist mit seiner kindlichen und völlig überdrehten Art anfangs stark gewöhnungsbedürftig, doch er ist eben ein typischer Burton - Charakter und man hat ihn nach kurzer Zeit lieb gewonnen. Anders als in seinen darauffolgenden Werken fühlt es sich nicht an, als befinde man sich den ganzen Film über in einem Burtonschen´ Paralleluniversum, viel mehr wird der außergewöhnliche Pee-Wee auf die gewöhnliche Welt losgelassen, jedoch wird er von seiner Umwelt gar nicht wirklich als Außenseiter wahr genommen, sondern eher akzeptiert. Danny Elfmann, damals zukünftiger Stammkomponist Burtons, liefert einen fröhlichen Soundtrack zu den Bildern und Burton selbst lässt bereits in seinem Debüt seiner Kreativität freien Lauf und kann mit vielen skurrilen, bunten, verrückten Ideen und Szenen begeistern. Eine lineare Hauptstory wird von ihm mehr zu kleinen Episoden zerstückelt, welche die ereignisreiche Odyssee von Pee-Wee auf seiner Suche nach seinem geliebten Fahrrad zeigen. Wer Tim Burton mag, wird sicherlich auch an seinem Debut Gefallen finden, dem normalen Zuschauer allerdings wird dieses Werk viel zu abgedreht und übertrieben erscheinen.

                    • 2 .5

                      Die Handlung basiert auf wahren Begebenheiten und die dargestellten Militärmanöver entsprächen tatsächlichen Einsätzen der Navy Seals. Mit diesem Introtext kann Act of Valor erstmal ein wenig Interesse wecken. Leider ist der Film durchweg eine kleine Katastrophe. Die Idee, die Rollen der Navy Seals mit echten Navy Seals zu besetzten, klingt erstmal nicht schlecht. Leider merkt man sofort, dass sie eben keine Schauspieler sind und deswegen nicht ein einziger der gezeigten Soldaten in irgendeiner Weise Interesse oder Emotionen beim Zuschauer auslösen kann. Der Film beginnt extrem lahm und kommt nicht so richtig in die Gänge. Anstatt danach spannende und emotional aufwühlende, real wirkende Einsätze zu zeigen, bei denen der Zuschauer auch in irgendeiner Weise mitfiebern oder mitleiden kann, spult der Film munter jedes Klischee ab. Das typische Feindbild der USA wird entworfen und als Ziel gesetzt und ständig werden unterschwellig Propagandabotschaften gestreut. Die Amis sind natürlich durchwegs die toughen Kerle und dürfen zwischen ihren Einsätzen ein paar "coole" One - Liner abfeuern und selbst nach dem Tod werden sie natürlich als Helden des Landes geehrt. Dabei war mir gegen Ende des Films völlig egal, wer jetzt überlebt hat oder sein Leben lassen musste. Einzig die Actionszenen und die Inszenierung an sich ist recht aufwändig gemacht und kann ein wenig überzeugen. Durch Ego - Perspektiven, Einstellungen aus dem Visier der Waffe heraus oder durch Nachtsichtgerätaufnahmen entsteht ein wenig Mittendringefühl und für eine 16er Freigabe ist der Gewaltpegel ordentlich hoch. Trotzdem ist Act of Valor ein absolut unspektakulärer und nerviger Film, der sich in die bisherige Top 3 meiner schlechtesten Filme 2012 einreiht.

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                      • 8

                        Eine absolute Hammer - Komödie. 21 Jumpstreet hat die bisher größte Gagdichte des Jahres und ist von Anfang bis Ende super lustig. Jonah Hill liefert hier aus komödientechnischer Sicht für mich seine bisher beste Leistung ab und auch Channing Tatum nutzt sein Sunnyboy Image gut aus, um immer wieder mit eben diesem zu brechen und für einige Lacher zu sorgen. Der Film hat ein flottes Tempo und die Zeit vergeht wie im Flug, viele Klischees aus Actionfilmen werden wunderbar parodiert und ein besonderes Cameo gegen Ende des Films runden die Sache perfekt ab. Lediglich der eingebaute Lovestory - Plot bremst den Erzählfluss ein wenig aus und stellt die einzige Schwäche des Films dar. Trotzdem ist 21 Jumpstreet die bisher beste Komödie des Jahres und ein absolutes Must - See für jeden, der mal wieder richtig lachen will.

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                        • Toller Film, läuft aber auf Kabel 1 und nicht auf ProSieben^^

                          • 5 .5

                            Eine ziemliche Enttäuschung. Man liest ja viel Gutes und daher waren meine Erwartungen auch relativ hoch. Der Anfang des Films ist nett inszeniert und in den ersten 20 Minuten kommt ein wenig Spannung auf. Leider verfällt der Film danach in altbackene Schemata, die Situation entwickelt sich vorhersehbar und unspektakulär. Die Figuren sind alle ziemlich blass und eindimensional geschrieben, die Schauspieler können hier aber ihren Rollen teilweise wenigstens etwas Profil verleihen. Leider konnte mich die Story weder mitreißen, noch emotional packen oder aufwühlen. Die letzten 15 Minuten nimmt der Film dann nochmal ein wenig Fahrt auf, der Gewaltgrad ist wie von Xavier Gens gewohnt ordentlich hoch und die finalen Minuten mitsamt Schlussbild sind sehr atmosphärisch und klasse in Szene gesetzt. Letztendlich hatte ich mir aber irgendwie viel mehr von The Divide erhofft und der Film blieb leider weit hinter meinen Erwartungen zurück.

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                            • 10

                              Ein wahres Meisterstück. Regisseur Sergio Leone inszenierte mit diesem Film einen überragenden Italo-Western, der zum Klassiker wurde. Allein die legendäre Eröffnungsszene am Bahnhof und die ersten 15-20 Minuten sind schon so genial, dass man den Film direkt mögen muss. Doch danach bleibt es weiterhin großteils auf diesem hohen Niveau, einzelne besondere Szenen könnte man natürlich noch hervorheben. Die Inszenierung ist absolut wegweisend und makellos. Das Zusammenspiel der schauspielerischen Leistungen, der ruhigen, präzisen Kameraführung und Aufnahmen und natürlich dem Score von Ennio Morricone ist einfach nur überragend und jederzeit auf den Punkt genau abgestimmt. Der Score ist so prägnant und hinterlässt eine Gänsehaut, vielleicht der beste aller Zeiten. Jeder der Hauptdarsteller spielt seine Rolle in absoluter Perfektion und die sehr ruhige und langsame Inszenierung räumen jedem genug Zeit ein, um der jeweiligen Rolle die nötige Tiefe zu verleihen. Auch der Showdown wurde Kult und beendet den Film eindrucksvoll und zufriedenstellend. Ein zeitloser Klassiker und ein beeindruckendes Monument, das jeder zumindest einmal in seinem Leben gesehen haben sollte.

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                              • 7 .5

                                Was allein in Deutschland jährlich ca. 395.000 Menschen erleiden, geschieht nun auch mit Adam. Diagnose Krebstumor. 50/50 widmet sich einem heiklen Thema, an das sich noch nie ein Film in so einer Form versucht hat. Dem Streifen gelingt ein gelungener Spagat zwischen ernsten und unterhaltsamen Szenen. Allerdings driften die unterhaltsamen Szenen nie in ein niedriges Niveau ab, das Thema Krebs wird zu jeder Zeit stets mit dem nötigen Respekt behandelt. Glanzstück des Films ist sicherlich die Performance von Joseph Gordon-Levitt. Er schafft es perfekt, die Figur des Adam für den Zuschauer mitfühlend und verständnisvoll zu spielen. Anfangs noch unbeschwert und locker wechselt er beeindruckend zu einer verzweifelteren und niedergeschlageneren Stimmungslage und kann seiner bisherigen Karriere einen weiteren leistungstechnischen Volltreffer hinzufügen. Seth Rogen spielt seine Rolle routiniert wie man ihn großteils aus seinen bisherigen Rollen kennt und sorgt für die meisten witzigen Momente. Der Rest des Casts passt ebenfalls sehr gut und sorgt für eine stimmige Qualität. Abzüge gibt es hauptsächlich, weil es der Film zwar schon geschafft hat, mich in einer gewissen Weise zu berühren, aber nicht auf die Weise, die ich mir erhofft hatte, so dass in der Hinsicht ein wenig Potential verschenkt wurde. Trotzdem ein schöner Film, den man sich auf jeden Fall man ansehen kann.

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                                • 7 .5

                                  Entgegen meiner Befürchtung ist Project X eine klasse Komödie geworden. Die Inszenierung im Found - Footage Stil ist gelungen und die Handkamera ist ruhig geführt. Somit ist es vermieden worden, allzu wackelige Aufnahmen zu zeigen. Die Schauspieler, vor allem natürlich das Hauptdarsteller - Trio, präsentieren sich in herrlicher Spielfreude und sie wirken alle frisch und gut gelaunt. Der Film unterhält von Anfang bis Ende prächtig und weist keinerlei Längen bei dem hohen Tempo auf. Das positivste ist, dass er es schafft, sich bis zum Schluss kontinuierlich zu steigern. Er beginnt bereits ziemlich witzig, steigert sich dann immer mehr und im Mittelteil, als die Party in vollem Gange ist, denkt man, der Höhepunkt ist schon so gut wie erreicht. Doch die Macher setzen einen absurden und irrwitzigen Moment nach dem anderen oben drauf, bis sich das ganze Geschehen gegen Ende völlig dem Exzess hingibt und in einem wüsten Inferno mündet. Liebhaber von Komödien werden ganz sicher auf ihre Kosten kommen und für Fans von Filmen wie Superbad oder Hangover ist der Streifen ein absolutes Muss.

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                                  • 6 .5

                                    Ein riskanter Plan beginnt zunächst ziemlich stimmungsvoll. Wenn man vorher gar nichts über die Story weiß, werden einem viele Wendungen und unerwartete Ereignisse geboten. Zumindest bis ca. zur Hälfte. Ab da ist dann schon fast komplett klar, um was es konkret geht und der Film wechselt zu einer Art Heist - Thriller im Mission Impossible Stil. Leider verläuft es dann ab da ziemlich unspektakulär und durchschnittlich weiter, die beiden Schauspieler Jamie Bell und Genesis Rodriguez können wenig aus ihren Rollen rausholen. Genesis Rodriguez besticht ohnehin mehr mit ihrem ansehnlichen Körper als mit schauspielerischer Qualität. Weiterhin tauchen dann auch einige Logiklücken auf und es wird immer vorhersehbarer. Gegen Ende kommt dann nochmal ein wenig Schwung in die Sache, wobei mir das Ende auch ein wenig zu platt war. Aus der Ausgangssituation hätte man mit einem gelungenerem Drehbuch auf jeden Fall eine Menge mehr machen können. Ein wie fast immer gut aufgelegter Sam Worthington und die flotte, saubere Inszenierung sorgen jedoch für kurzweilige Unterhaltung, die nicht schlecht ist, aber auch recht schnell wieder in Vergessenheit geraten wird.

                                    • Grandios, sollte jeder mal gesehen haben. Leider geht die Intention des Films in der deutschen Fassung großteils verloren.

                                      • 8

                                        Damit hab ich nicht gerechnet. Chronicle hat mich wirklich umgehauen. Regisseur Josh Trank liefert ein überragendes Debüt ab, welches verschiedene Themen und Genres mixt. Es ist wiedermal ein Found-Footage Film, jedoch bindet dieser die Handkamera origineller als die meisten bisherigen Filme dieser Art in das Geschehen ein. Die Superkräfte sind klasse, jeder von uns kennt bestimmt Situationen, in denen er selber gerne solche hätte. Zu Beginn entfaltet der Film eine lockere und unterhaltsame Atmosphäre, die vor allem von den 3 tollen Hauptdarstellern im gehobenen Teenageralter gestützt wird. Zwar merkt man ihnen ihre Unerfahrenheit ein wenig an, doch sie spielen natürlich und absolut überzeugend. Die Gags in der ersten Hälfte rutschen nie in albernen Klamauk ab, sorgen aber trotzem für einige Lacher und es macht viel Spaß, den Jungs mit ihren neu erworbenen Kräften zuzusehen. In der zweiten Hälfte kippt dann die Stimmung und der Film wird zunehmend zu einem düsteren Drama, in dem die Superkräfte in Frage gestellt werden und in dem einige Überraschungen warten. Das Budget war mit ca. 12 Mio. $ relativ niedrig, aber dies merkt man dem Film kaum an und er hat vor allem gegen Ende einige wirklich tolle Effekte zu bieten. Chronicle schafft es, sowohl lustig als auch ernst zu sein, dem Superheldengenre viel frischen Wind zu verleihen, die Handkamera perfekt ins Geschehen mit einzubinden und stets unvorhersehbar und überraschend zu bleiben. Für mich bisher die positivste Überraschung 2012 und von Regisseur Josh Trank ist noch großes zu erwarten nach so einem Debüt.

                                        • 3

                                          Devil Inside macht beinahe alles falsch. Der Film vereint gleich 2 Dinge, mit denen wir in letzter Zeit zugebombt werden. Found - Footage - Handkamerastil und Exorzismusgrusel. Da es viele Filme zu dem Thema nun schon gab, sollte dieser Film dem Thema eigentlich etwas neues abgewinnen oder hinzufügen, um überzeugen zu können. Leider ist genau das Gegenteil der Fall. Es werden munter alle Klischees bedient, alles war schon so oder in sehr ähnlicher Form zu sehen und es wirkt einfach schamlos kopiert von den großen Vorlagen. Anfangs die ersten 10 Minuten wird ein wenig Atmosphäre aufgebaut, doch anders als bei einem gut strukturierten Grusel- oder Horrorstreifen nimmt die Handlung nicht an Spannung oder Grusel zu, sondern plätschert ereignislos vor sich hin und beginnt schnell zu langweilen. Ich hatte meine Erwartungen schon gesenkt, doch habe mich bei keiner Szene wirklich gegruselt oder erschreckt. Jeder kleine Schockmoment, von denen es nur eine handvoll gibt, wird sorgfältig angedeutet und ist öde vorhersehbar. Gegen Ende kommt noch mal ein klein wenig Spannung in die Sache, doch schon nach kurzer Zeit des Anfangs war mir klar, wohin der Hase schlussendlich laufen wird. Das Ende selbst ist dann nochmal absolut misslungen und enttäuschend. Die Darsteller bleiben alle unauffällig und blass und können den Film auch nicht mehr auf das Mittelmaß retten. Der Handkamera - Stil ist komplett unnötig und der Film selbst ist für Horror-Fans auf jeden Fall keine Empfehlung.

                                          • Die 4. Season wird bei uns am 08. Juni released, nicht am 01. Clips schau ich mir mal nicht an, möchte nix gespoilert bekommen.^^

                                            • 8 .5

                                              The Machinist ist düstere Charakterstudie sowie bedrückender Thriller zugleich. Der Film fesselt bereits ab Beginn mit seiner dunklen, ruhigen Inszenierung und steigert sich Stück für Stück zu einem schizoiden, verstörenden Albtraum. Christian Bale trägt den Film wieder mal mit seiner intensiven Darstellung des schlafgestörten Trevor Reznik. Er hungerte sich 30 Kilo runter für die Rolle und wiegt in dem Film nur noch erschreckende 52 Kilo. Sein Erscheinungsbild allein ist schon unglaublich furchteinflößend, mit seinen eingefallenen Augen und der Haut die sich stramm über seine Knochen spannt. Dazu kommt dann noch sein grandioses Mimikspiel, mit dem er zwischen Verzweiflung, Überraschung und völliger geistiger Unzurechnungsfähigkeit wandelt. Der Score ist im positiven Sinne grauenvoll und unterstützt die Atmosphäre perfekt. Leider streut der Film gegen Ende immer offensichtlichere und deutliche Hinweise, so dass das Ende für mich nicht mehr so überraschend kam, wie es wahrscheinlich gewollt war. Ich habe noch auf irgendeinen Knall gewartet vor dem Abspann, aber dieser blieb aus. Trotzdem ist der Film fantastisch und jeder, der auf düstere und intensive Thriller steht, sollte ihn mal gesehen haben.

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                                              • 8

                                                Endlich hab ich ihn gesehen. Nachdem ich schon die vorbereitenden Marvel - Filme zu den Helden gesehen habe, war die Vorfreude auf The Avengers sehr hoch. Regisseur Joss Whedon liefert einen bombastischen Blockbuster ab, bei dem fast alles stimmt. Die Figuren sind, wie man es erwartet hat, wieder absolut klasse und jeder der Schauspieler geht voll in seiner Rolle auf. Keiner kommt zu kurz aus der Gruppe und erhält einen an der Laufzeit gemessen umfangreichen Part. Der Film hat eine ordentliche Länge von 142 Minuten, die man ihm kein bisschen anmerkt und sich eher wie 120 Minuten anfühlt. Am Anfang dachte ich kurz, er kommt ein bisschen schleppend in Fahrt. Es dient allerdings dazu, den Leuten, die die Vorgängerfilme zu dem Film nicht gesehen haben, die Figuren vetraut zu machen. Die Action - Momente sind wohldosiert eingesetzt und wechseln sich mit Momenten ab, in denen die Story und die Charaktere voran getrieben werden. Zu den Schauspielern einzeln etwas zu schreiben ist mir jetz zuviel, aber ich fand wirklich jeden super, hervorzuheben ist sicherlich wieder Robert Downey Jr., der für die meisten Lacher sorgt, gefolgt von Mark Ruffalo als Hulk - Neuling, der auch für einige überragende Momente sorgt, die teilweise mit Applaus vom Publikum kommentiert wurden. Die letzten 20 Minuten wird dann aus allen Rohren gefeuert. Die gebotene Action ist eine Augenweide, schon lang nicht mehr so genial inszenierte Gefechte erlebt, besser geht es von der Inszenierung her einfach nicht mehr. Was den Film von seelenlosen Hochglanzwerken (Transformers 1-3) unterscheidet, ist dass die Chemie zwischen den Figuren gegen Ende einfach wunderbar aufblüht. Jeder Einzelne ist wie ein Zahnrad, durch das ein Getriebe in Gang gesetzt wird. Alle kriegen einen prägenden Moment und können nochmal ihre Fähigkeiten hervorragend in Szene setzen. Die obligatorische Szene nach dem Abspann kommt auch wieder, also nicht direkt das Kino verlassen oder den Film beenden. Das 3D war ganz ok, es waren nette Effekte dabei, aber 2D reicht auch völlig, ich hatte aber nicht die Möglichkeit, eine 2D Vorstellung zu besuchen. Die Höchstwertung halte ich nur zurück, weil es eben noch ein paar Comic - Verfilmungen gibt, die ich noch ein Stück großartiger finde (Sin City, Watchmen, The Dark Knight), aber The Avengers ist bombastische Blockbuster - Unterhaltung mit Seele, die dieses Jahr im Mainstream Bereich meiner Meinung nach nur noch von wenigen Filmen übertroffen werden kann.

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                                                • 8

                                                  Er kann es ja doch noch. Nach 96 Hours war jede Rollenwahl von Liam Neeson für mich enttäuschend und er konnte in keinem der darauffolgenden Filme sonderlich glänzen. Doch in The Grey hat er endlich wieder eine klasse Rolle gewählt und kann wieder voll überzeugen. Der Film selbst ist absolut spitze inszeniert, die Bilder und Aufnahmen in der absoluten Kälte fesseln stark und die eisige Stimmung überträgt sich schnell direkt auf den Zuschauer. Auf eine schnelle hektische Inszenierung mit vielen Action - Szenen mit den Wölfen wird glücklicherweise verzichtet, viel mehr geht der Film auf das Drama zwischen den 7 Überlebenden des Flugzeugabsturzes ein. Die übrigen Darsteller neben Liam Neeson spielen auch alle gut und jeder wird seiner persönlichen Hölle ausgesetzt. Die Wölfe sind meiner Meinung nach gut inszeniert worden und die Szenen ihrer Angriffe packend in Szene gesetzt. Der dezente, zurückhaltende Score unterstreicht das Geschehen sehr schön und der Flugzeugabsturz direkt am Anfang war wohl der überzeugendste für mich seit der Serie Lost. Den Schluss fand ich auch wirklich sehr gut und es endete anders als ich gedacht habe. Insgesamt also ein klasse Film, der in der Mitte zwar aufgrund des langsamen Tempos ein paar kleine dramaturgische Längen hat, aber endlich wieder einen tollen Liam Neeson und eine spitzenmäßige Inszenierung bietet.

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                                                  • 7

                                                    Our Idiot Brother ist einer dieser Filme, denen ich im regulären Kinoprogramm vermutlich keine Aufmerksameit geschenkt hätte. So lief er nun in der Sneak und ich bin froh, ihn gesehen zu haben. Der ganze Film ist locker und unterhaltsam von Anfang bis Ende und versprüht ein angenehmes Feel - Good Flair. Die Darsteller sind alle durch die Bank weg super, vor allem Paul Rudd als Hauptfigur Ned ist herrlich. Sein Stil erinnert zwar stark an den Dude aus The Big Lebowski, aber das ist keinesfalls negativ gemeint. Bei all den Nebendarstellern sticht am meisten Zooey Deschanel durch ihr süßes Auftreten hervor. Auch der Soundtrack sticht mit einigen wirklich coolen Songs hervor und es sind einige Stellen zum Ablachen dabei. Die Gags sind gut gemacht, mit viel Situationskomik ohne auf plumpe Sprüche oder peinliche Szenen zu setzen. Das Ende ist für viele wahrscheinlich zu zahm ausgefallen, aber passt für mich zum Rest des Films und man geht mit einem zufriedenen Gefühl aus dem Film. Eine runde Sache also in jedem Bereich für mich.

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