Patrick Reinbott - Kommentare

Alle Kommentare von Patrick Reinbott

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    Gesneaked. Mit "Noch Tausend Worte" kriegt man mal wieder einen neuen Eddie Murphy Film, der mal wieder an alte Erfolge anknüpfen will, es misslingt allerdings wieder ziemlich. Ich hab nichts gegen Eddie Murphy, seine überdrehte Mimik kann schon für einige witzige Momente sorgen, aber sein Bemühen bringt alles nichts, wenn der Film ununterbrochen unter seinem schlechten Script leidet. Die Geschichte bietet zwar einen recht originellen Ansatz, aber die Umsetzung kann nicht überzeugen. Die Story ist stets vorhersehbar, einige gute Witze sind drin, aber sehr viele sind extrem ausgelutscht und zünden gar nicht. Einige dramatische und ernstere Momente sind auch im Film vorhanden, diese passen aber auch nicht wirklich rein und führen dann zu einem Ende, dass von vornherein schon klar war und enttäuscht. Ingesamt also setzt Eddie Murphy den Trend fort, dass er einfach keinen richtigen Hit mehr landen kann, obwohl es eigentlich weniger an ihm liegt, sondern an der Wahl der Rollen und Scripts.

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    • 5

      Gesneaked. "Wanderlust" ist eine ziemlich derbe Komödie mit einer recht gelungenen Besetzung. Die Story ist ziemlich durchschnittlich und weiß nicht so recht zu überzeugen. Man merkt, dass die Witze ziemlich auf Provokation aus sind, viel Nacktes und vor allem Vulgäres wird geboten. Wer über solche Art von Jokes nicht lachen kann, wird diesen Film sicher verfluchen, ich persönlich konnte zwar an einigen Stellen schon lachen, aber mit fortschreitender Laufzeit wurde es mir auch entschieden zu übertrieben und geschmacklos. Paul Rudd kann noch für einige Sympathiepunkte sorgen, aber der Rest dieser Komödie ist nur durchschnittlich und schnell wieder vergessen.

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      • 9 .5

        "LA Confidential" ist zurecht für viele ein Klassiker der Filmgeschichte. Regisseur Curtis Hanson hat einen überragenden Cast zusammengestellt, mit Hochkarätern wie Russell Crowe, Guy Pearce, Kevin Spacey, Kim Basinger, DannyDeVito und weiteren. Guy Pearce hat hier zudem meiner Meinung nach die beste Leistung seiner Karriere abgeliefert. Nach einer Romanvorlage erlebt man hier eine geniale Crime-Story, die dem Film Noir Stil zuzuordnen ist. Hanson zeichnet auf eindrucksvolle Weise ein Abbild des Los Angeles der 50er Jahre, Korruption und Intrigen stehen an der Tagesordnung und fast alle auftauchenden Figuren sind im Inneren zerrissen oder gebrochen. Nach und nach entfaltet sich ein mitreißender Sog aus Sex, Gewalt und Mord. Das adaptierte Drehbuch wurde zurecht mit dem Oscar ausgezeichnet, die Story ist komplett unvorhersehbar und jedes Mal, wenn man denkt man hat einen Durchblick, schlägt die Geschichte wieder neue Haken und entwickelt sich in eine neue Richtung. Gegen Ende nimmt der Film nochmal extrem Fahrt auf, alle Storyfäden laufen zusammen und es wird ein perfektes Ende geboten. Lediglich durch den Punkt, dass der Film bei nachfolgenden Sichtungen wahrscheinlich nicht mehr ganz so überraschen kann, verpasst er für mich ganz knapp die Höchstwertung. Trotzdem ist "LA Confidential" ein Meisterstück, wie es heute in der Form kaum noch gemacht wird.

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        • 6 .5

          "Texas Killing Fields" ist die zweite Regiearbeit von Ami Canaan Mann, der Tochter des großartigen Michael Mann. Der Film vereint verschiedene Genres wie Drama, Krimi und Thriller und schwankt inhaltlich immer wieder zwischen diesen hin und her. Das Drehbuch ist letztendlich auch die größte Schwäche des Films, die Geschichte verläuft leider einfach zu konventionell und ist in dieser oder ähnlicher Form schon oft erzählt worden. Diesem Manko wirkt die Regisseurin allerdings mit einer wirklich tollen Inszenierung entgegen, die Aufnahmen und Bilder von Texas sind extrem gut gelungen, die dadurch entstehende Atmosphäre ist sehr dicht und das schwüle Texas-Feeling wird gut rübergebracht. Am Anfang kommt der Streifen etwas zäh in Fahrt, nimmt dann aber ordentlich an Stimmung zu und kann immer wieder kleine, aber feine Spannungsmomente bieten. Wer hier viel Action erwartet, wird aber enttäuscht, das Tempo ist recht langsam und es wird eher auf eine ruhige Inszenierung gesetzt. Die Musikuntermalung ist ebenfalls gut gelungen und der Cast kann auch überzeugen, vor allem Sam Worthington, Jeffrey Dean Morgan und Chloé Moretz sind super in ihren Rollen. In Zukunft wünsche ich mir, dass sich die Regisseurin einfach ein besseres Drehbuch auswählt, denn inszenatorisch hat sie einiges drauf und könnte vielleicht noch einen richtigen Hit landen.

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          • 10

            Da ich eh eine Schwäche für liebevolle Animationsfilme hab und "Wallace & Gromit" liebe, musste ich mir "Mary & Max" nun auch endlich ansehen. Meine Erwartungen waren allerdings völlig anders, als das, was der Film letztendlich ist. Ich würde den Film nur bedingt Kindern zeigen, dazu ist er viel zu depressiv und schwierig stellenweise. Viele Themen in dem Film richten sich auch eher an Erwachsene. Die Story ist absolut herzzerreissend und wunderbar gemacht, man schließt die beiden Hauptfiguren sofort ins Herz. Obwohl der Film teilweise sehr traurig ist, bietet er viele Stellen mit absolut genialem schwarzen und zynischem Humor, bei denen ich sehr viel lachen musste. Das Musikstück, welches im Vorspann und immer wieder während dem Film läuft, ist einfach nur wunderschön und ich hab mich jedes Mal gefreut, als diese Klaviermelodie eingesetzt hat. Ich könnte jetzt ein Dutzend Szenen aufzählen, welche einfach nur unfassbar genial sind, seien es traurige oder lustige. Das Ende ist wundervoll, ich kann es absolut nachvollziehen, dass bei vielen Tränen geflossen sind. Ich kann abschließend nur sagen, dass "Mary & Max" der intelligenteste, reifste, kreativste, sowohl traurigste als auch lustigste und somit beste (Knet-)Animationsfilm ist, den ich je sehen durfte und ich hab ihn sicherlich nicht das letzte Mal geschaut.

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            • 9

              Der aktuellste Film von Charlie Kaufman, bei dem er auch erstmals Regie führte, ist ein melodramatischer, komplexer und anrührender Koloss. Der Grundton ist diesmal fast durchgehend depressiv und traurig, der typische Kaufman-Humor kommt fast nie zum Vorschein. Die Geschichte entfaltet sich wie gewohnt erst recht gewöhnlich, um dann nach ca. 45 Minuten wieder in extrem komplexe, fordernde Szenen zu wechseln. Man glaubt im ersten Moment, es wäre einem eine wichtige Überleitung entgangen, Kaufman macht innerhalb von Minuten hohe Zeitsprünge, die nicht eingeblendet werden und der Erzählung ist sehr schwer zu folgen. Wem die bisherigen Kaufman-Filme schon zu komplex waren, wird an diesem Werk sicherlich verzweifeln, da viel mehr Fragen aufgeworfen werden, als erklärt. Kaufman überlässt es seinem Publikum, sich auf das Gesehene eine Erklärung zu bilden und die Zusammenhänge zu einem Gesamtbild zu verknüpfen. Doch genau das ist es, was ich so an ihm schätze, er macht noch Filme, die mutig sind und traut seinem Publikum genug zu, allerdings ohne allzu verkopft und unzugänglich zu sein. Die Darstellungen aller Beteiligten tragen zum Genuss des Films bei, allen voran natürlich der grandiose Philip Seymour Hoffman, der einfach wie geboren ist, um tiefgründige, außergewöhnliche und melodramatische Rollen mit Bravour zu meistern. Ich habe nach dieser ersten Sichtung noch lange nicht alles verstanden und bin noch recht erschlagen von den vielen Eindrücken und Gefühlen, die der Film hinterlassen hat, aber ich fand "Vergiss mein nicht" noch ein Stückchen besser, weshalb ich nicht ganz die Höchstwertung vergebe. Trotzdem ist "Synecdoche, New York" ein gewaltiges Werk, welches nachdenklich stimmt und lange nachhallen wird, ich kann es nur empfehlen.

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              • 10

                "Apocalypse Now Redux" von Francis Ford Coppola ist für mich das, was man als Opus Magnum bezeichnet. Ein absolut formvollendet, perfektes Werk auf der kreativen Spitze eines herausragenden Regisseurs. Die Dreharbeiten selbst ergaben einige Hürden, ein Herzinfarkt von Martin Sheen, die unmenschlichen Bedingungen im Dschungel, ein Tornado und andere Schwierigkeiten streckten die Dauer des Drehs von geplanten 5 Monaten auf 16 Monate. Diese Strapazen erkennt man durchaus im fertigen Film wieder, jedem Darsteller steht nach einer gewissen Zeit der blanke Wahnsinn ins Gesicht geschrieben und man glaubt, dass die Grenze zwischen Film und Wirklichkeit stark verschwommen ist. Der Film ist nur vordergründig ein (Anti-)Kriegsfilm, aus der anfangs aufgetragenen Mission, einen scheinbar wahnsinnig gewordenen Army-Colonel mitten im vom Krieg besetzten Vietnam zu liquidieren, entwickelt sich der Streifen zu einer Reise in die tiefsten Abgründe des Menschen. Er zeigt, zu welchem Wahnsinn die Menschen fähig sind, wenn sie sich mitten im Krieg befinden. Zu Beginn sind noch einige ironische Untertöne zu erkennen, doch nach und nach wird der Streifen immer intensiver, man wird auf eine unerklärliche Weise sehr stark an die Protagonisten gebunden und fühlt mit ihnen mit in ihrer hoffnungslosen Situation. Die Inszenierung verstärkt durch geniale Bild- und Tonarbeit die intensive, schonungslose Wirkung des Films und keine der 200 Minuten fühlt sich überflüssig an. Ein absoluter Klassiker, fast schon mehr als nur ein Film, sondern ein zeitloses Dokument über die Abgründe, die in jedem von uns Menschen stecken und die Beweggründe, die uns an die Grenzen des Bewusstseins treiben. Ich finde ihn besser als die "Der Pate"-Trilogie und jeder, der auch nur im Geringsten Filme mag, muss diesen Film mindestens einmal gesehen haben, selbst wenn er vielleicht nicht so viel mit Kriegsfilmen anfangen kann.

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                • 8

                  Mit "Der Pate 3" beschließt Francis Ford Coppola seine epische Trilogie würdig. Nachdem er eigentlich nur 2 Teile drehen wollte, beschloss er 16 Jahre nach Teil 2 aufgrund kommerziellem Misserfolg und Geldproblemen doch noch einen dritten Teil zu drehen. Die Inszenierung schließt nahtlos an die beiden Vorgänger an, Kamera und Ton sind wieder perfekt und Al Pacino begeistert wieder in der Rolle des mittlerweile gealterten Michael Corleone. Andy Garcia fügt sich stimmig als Neuzugang ein und weshalb Sofia Coppola mit einer goldenen Himbeere "geehrt" wurde, werde ich wohl nie verstehen. Sie fällt zwar wirklich ein wenig ab gegenüber der Leistung des restlichen Casts, aber ist immer noch toll genug. Die Story wird überzeugend weitergeführt und bringt die epische Geschichte zu einem traurigen, tragischen Ende. Der dritte Teil fällt gegenüber den beiden Vorgängern etwas ab, er wirkt zwar aufgrund seiner 170 Minuten Laufzeit nicht zu lang, leidet aber vor allem im Mittelteil immer wieder an etwas Leerlauf und lässt einige Höhepunkte vermissen. Gegen Ende im letzten Akt im Theater bietet Coppola nochmal alles, was man an der Reihe mag und entlässt den Zuschauer zufrieden und etwas traurig, dass diese epische Trilogie nun zuende ist.

                  • 9

                    "Der Pate II" ist genauso wie der erste Teil ein Epos geworden, welches jeder Filmfan gesehen haben muss. Francis Ford Coppola beweist, dass ein Sequel nicht zwingend schlechter sein muss und zieht den Zuschauer wieder tief in seine Mafia-Familiensaga hinein. Die Story ist klasse inszeniert, diesmal werden zwei Geschichten parallel erzählt, einmal die Jugend des jungen Vito Corleone und Aufstieg seines Sohnes Michael. Themen wie Macht, Kontrolle, Intrigen, Mord sind in der Story verwoben und führen nach und nach immer mehr zu einer Tragödie. Die Inszenierung ist wie schon bei Teil 1 überragend, tolle Kameraführung, schöne Farbgebung und eine spitzenmäßige Musikuntermalung machen den Film zu einem audiovisuellen Genuss. Die Leistung aller beteiligten Darsteller sind natürlich auch brilliant, Al Pacino wächst in die Rolle des Michael Corleone und Robert DeNiro erhielt zurecht den Oscar als bester Nebendarsteller für seine Rolle des jungen Vito Corleone. Aufgrund der Laufzeit von 200 Minuten, durch die einige etwas zähere Stellen vorkommen, ziehe ich einen Punkt ab.

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                    • 6 .5

                      Als ziemlich großer Jason Statham-Fan wollte ich "Safe" natürlich auch sehen. Der Film hat meine Erwartungen auch eigentlich alle bedient. Die Story ist natürlich ziemlich starker Quatsch, die Charaktere sind fast alle durchschaubar und klischeehaft und die Action wird immer wieder von unnötigen, leiseren Momenten unterbrochen. Was den Film vom üblichen Direct-To-DVD-Müll abgrenzt, ist ein wiedermal grandioser Jason Statham. Wie ein Berserker schießt und prügelt er sich hier brachial in hoher Geschwindigkeit durch den Streifen, Rücksicht auf Verluste wird komplett ignoriert und gegen Ende hin häufen sich die Leichenberge. Ab und an blitzt auch wieder sein schauspielerisches Talent durch, er ist sicherlich in der Lage, auch anspruchsvollere Rollen zu meistern, wie man ohnehin ja schon früher sehen konnte in den Guy Ritchie Filmen mit ihm. Leider sind die gemeinsamen Momente mit der kleinen Catherine Chan rar gesäht, so dass zwar eine gewisse Chemie zwischen den beiden entsteht, hier aber zu viel Potential verschenkt wurde. Ein Meisterwerk wird hier sicherlich niemand erwarten und es gibt auch einige weitaus bessere Filme mit Jason Statham, aber man bekommt kurzweilige, kompromisslose Action mit einem ziemlich hohen Tempo.

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                      • 10

                        Nachdem mich "Being John Malkovich" und "Adaption" noch nicht vollständig von der vollen Genialität von Charlie Kaufman überzeugt haben, hat mich "Vergiss mein Nicht" direkt getroffen. Das Script ist wieder wahnsinnig gut geschrieben mit einer neuartigen genialen Idee. Anfangs dachte ich, Kaufman wäre etwas gewöhnlicher geworden, doch schnell entwickelt sich der Film zu einem typischen Werk von ihm. Im Gegensatz zu den zwei vorherigen Filmen fand ich diesen von Anfang bis Ende perfekt, ich war traurig als er zuende war. Endlich hat mich die Story auch emotional gepackt, die Geschichte ist wahnsinnig traurig und gefühlvoll dargeboten und bietet viele Szenen, die aufgrund ihrer Intensität noch lange in Erinnerung bleiben werden. Die größte Überraschung ist Hauptdarsteller Jim Carrey. Großteils eigentlich nur aus Comedy- oder Klamaukrollen bekannt, liefert er hier die beste Leistung seiner Karriere ab. So facettenreich, nachdenklich und gefühlvoll hat man ihn wahrscheinlich noch nie erlebt. Kate Winslet ist ebenfalls großartig und sorgt für einige denkwürdige Momente. Die Musikuntermalung ist mir auch sehr positiv aufgefallen, wunderschöne traurige Melodien begleiten die Story perfekt. Jeder, der einen gefühlvollen Film sehen will, der eine neuartige Idee beinhaltet und kein bisschen kitschig ist, muss sich diesen Film ansehen. Ich bin immer noch beeindruckt, wenn ich an manche Szenen zurückdenke und halte diesen Film für ein grandioses Meisterwerk.

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                        • 8 .5

                          Nach "Being John Malkovich" hab ich mir auch direkt "Adaption" angesehen, wieder nach einem Script von Charlie Kaufmann und wieder von Spike Jonze gedreht. Die Story ist wieder absolut grandios und sprüht vor Kreativität. Kaufman inszeniert sich aufgrund einer Schreibblockade selbst als Figur, der sich im Film selbst wiederum aufgrund einer Schreibblockade ins Script als Hauptfigur schreibt. Diesem Grundgerüst werden noch andere Aspekte hinzugefügt, man lernt viel über die Tücken und Techniken des Drehbuchschreibens an sich und natürlich über Orchideen. Ich empfand den Film vom Ablauf her wie das Gegenteil von "Being John Malkovich", der Anfang war etwas sperrig, aber sobald das Konzept zündet, unterhält der Film prächtig und die Idee funktioniert bis zum Ende wunderbar. Nicolas Cage hat mich umgehauen, im Gegensatz zu seinen Rollen seit seiner Verschuldung bietet er hier noch richtige schauspielerische Qualitäten und ist beeindruckend. Der Rest des Casts ist ebenfalls super. Dieses Mal konnte das Script auch auf emotionaler Ebene punkten, man fühlt Kaufmans verzweifelte Lage und leidet mit ihm. Eine tolle Idee filmisch gut umgesetzt, auf jeden Fall eine Empfehlung von mir, trotzdem haben mir noch einige große Momente oder erinnerungswürdige Szenen gefehlt, damit es zum Meisterwerk gereicht hätte.

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                          • 7

                            Der abgedrehteste, unkonventionellste Film den ich seit einer Weile gesehen habe. Die skurille Story zu Being John Malkovich stammt vom kreativen Drehbuchautor Charlie Kaufman und wurde von Spike Jonze sehr gut inszeniert. Zu Beginn versprüht der Film einen eigenartigen, abgefahrenen Charme und bietet einige Szenen, bei denen ich sehr viel lachen musste. Die Idee ist völlig neu und eigenartig und beschäftigt sich mit vielen Fragen zur Identität. Man kennt selber sicherlich Situationen, wo man in den Körper von jemand anderem schlüpfen möchte und dessen Leben übernehmen möchte. Dieser Film stellt sich dieser Situation und die Schauspieler fügen sich toll in das Konzept ein, allen voran natürlich der großartige John Malkovich. Leider flacht der Film kurz nach der Hälfte ein wenig ab, viele Dinge werden erklärt und das Ganze verliert ein wenig seinen abgefahrenen Charme des Anfangs durch den stärker werdenden Wechsel zu einem Drama. Gegen Ende bietet der Film nochmal einige tolle Szenen und das Ende fand ich auch sehr schön und passend. Ein schwierig einzustufender Film, bei dem ich trotz meiner nicht allzu hohen Bewertung empfehlen kann, mal einen Blick zu wagen. Wer auf unkonventionelle Filme steht, sollte Being John Malkovich auf jeden Fall gesehen haben.

                            " Wir müssen uns treffen - Ok, ich sehe dich in Malkovich in einer Stunde"

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                            • 8

                              Ein Film, der die Zuschauer verständlicherweise spaltet. Das aktuellste Werk von Terry Gilliam ist eine Mischung aus Fantasy, modernem Märchen und surrealer Groteske. Der Film ist vollgestopft mit fantastischen, bunten Bildern innerhalb kreativer Traumwelten. Er bietet viele Szenen, die zum Nachdenken und Entschlüsseln einladen und eine logische, leicht verständliche Story sucht man vergebens. Im Vorfeld entstand natürlich ein großer Hype, da dieser Film die letzte Arbeit von Heath Ledger vor seinem tragischen Tod war. Ich war auch gespannt, wie die Neubesetzung von Ledgers Rolle mit Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell eingebaut wurde. Gilliam hat dieses Problem bestmöglichst gelöst, es wirkt schlüssig und passt sich stimmig ins Gesamtkonzept ein. Der Film ist auf jeden Fall nichts für den gewöhnlichen Mainstream, sondern ein typischer Gilliam-Film der seine eindeutige Handschrift trägt. Er kommt anfangs etwas langsam in die Gänge und ich persönlich hätte mir noch mehr Szenen in den tollen Traumwelten gewünscht, außerdem hat er auch einige Längen. Leute, die fantasievolle, kreative Filme mit ungewöhnlicher Inszenierung mögen, sollten sich diesen Film trotzdem auf jeden Fall einmal ansehen.

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                              • 5

                                Ich habe Teil 1 nicht gesehen und kenne die Comic-Vorlage nicht, daher nur die Bewertung des zweiten Teils an sich. Ghost Rider 2 ist eine sehr durchwachsene, gemischte Angelegenheit. Nicolas Cage, den ich seit seinen neueren Filmen nicht mehr leiden kann, macht seine Sache hier sogar recht ordentlich. Er bietet völligstes Overacting und in den Szenen als Rider weiß er zu gefallen. Eben diese Szenen, in denen er sich verwandelt und dann mächtig abdrehen darf, sind am gelungensten. Das Duo Neveldine/Taylor, bekannt durch Crank 1+2, verpassen dem Film und vor allem den Actionszenen ihren eigenen Stempel und sorgen mächtig für Laune mit einigen abgedrehten, gelungenen Ideen. Leider ist die Story total unspektaktulär und fast schon nervig, auf einen Spannungsbogen wurde auch komplett verzichtet. Die Actionszenen mit dem Rider sind viel zu rar gesäht, der Film wird sehr oft von lahmen, zähen Storymomenten unterbrochen. Es fühlt sich an, als habe man dem Duo Handschellen angelegt, so dass sie sich nach dem PG - 13 Rating richten mussten und sich merklich zurückgehalten haben, wenn man das Ganze z.B. mit den Crank-Teilen vergleicht. Trotzdem sorgt ihr unverwechselbarer visueller Stil dafür, dass der Film nicht total misslungen ist und der Humor ist oftmals trashig genug, um den Film knapp ins Mittelmaß zu retten.

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                                • 8

                                  Ein wirklich gelungener Film, der zwischen Drama und Thriller pendelt und sich mit dem Thema der gefährlichen Leidenschaften auseinandersetzt. Die Inszenierung von Woody Allen ist einwandfrei, die opernhafte Musikuntermalung passt ebenfalls sehr gut. Anders als in den meisten seiner anderen Filme verzichtet Allen vollständig auf Humor, es geht durchwegs ernst zu. Das Drehbuch ist toll, die Story entfaltet sich sehr langsam, aber nicht langweilig und der Erzählstil ist angenehm fließend. Der Cast ist erstklassig, vor allem Jonathan Rhys Meyers und die schöne Scarlett Johansson sind herausragend und liefern grandiose Leistungen ab. Gegen Ende hin entwickelt sich der Film in eine ungeahnte Richtung und der Schluss ist nochmal sehr gelungen. Lediglich einige Längen verhindern eine höhere Wertung, ansonsten ist Match Point ein wirklich ausgezeichneter Film.

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                                  • 8 .5
                                    über Oben

                                    Wieder einmal ein Volltreffer von Pixar. Oben bietet alles, was man sich von einem tollen Animationsfilm erwartet. Die Animationen sind liebevoll und detailliert gelungen, ein Fest für die Augen. Die Figuren sind sympathisch und man hat sie schnell ins Herz geschlossen. Anfangs bietet der Film einige melancholische und traurige Momente, die einem nahe gehen, aber auch später dann viele sehr lustige Szenen, bei denen ich richtig lachen musste. Die Story ist klasse, kann sowohl jung als auch alt begeistern und man schaut öfters einfach nur fasziniert auf den Bildschirm. Der Ideenreichtum ist riesig und bietet immer wieder neue Überraschungen und es ist schade, dass dieser tolle Film nach 90 Minuten schon vorbei ist.

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                                    • 8 .5

                                      Witziger Kurzfilm, allein der Titel ist schon total super. Der Film spielt mit vielen gängigen Klischees des Horrorgenres und bricht diese immer wieder, es kommen einige tolle Anspielungen auf andere Horrorfilme vor und das Konzept der Story ist zum Schreien komisch. Auf jeden Fall eine unterhaltsame Sache, für die man ruhig mal 10 Minuten investieren sollte.
                                      Hier der Link zum Film:
                                      http://www.youtube.com/watch?v=9VDvgL58h_Y

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                                      • 7 .5

                                        The Rum Diary ist letztes Jahr in den USA total gefloppt und ich frage mich, warum es dazu kommen konnte. Ich muss sagen, dass ich die Romanvorlage von Hunter S. Thompson nicht gelesen habe und den Film als eigenständiges Werk bewerte. Entscheidend für die persönliche Wertung ist sicherlich, was man sich von dem Film erwartet. Wer sich einen ähnlichen skurrilen und abgedrehten Trip wie Fear and Loathing in Las Vegas erhofft, wird sicherlich enttäuscht. Die Inszenierung des Films ist viel geradliniger und gewöhnlicher, bringt aber trotzdem einige typische Elemente ähnlich wie bei Fear & Loathing mit sich. Statt auf schwulstige Nonstop-Drogentrips setzt Regisseur Bruce Robinson auf das entspannte Flair des vordergründig wunderschönen Puerto Rico. Auf einen Spannungsbogen wird verzichtet, stattdessen steht die Atmosphäre im Vordergrund, der Rum fließt in Strömen, es wird gefeiert, geraucht und einfach in den Tag hineingelebt. Trotzdem werden immer wieder Momente eingestreut, welche die traumhafte Idylle bröckeln lassen und auf die Missstände des Bundesstaats hinweisen. Der Cast ist toll gewählt, vor allem Johnny Depp kann hier in der Rolle des Alter Egos von Thompson wieder brillieren. Er legt sein Schauspiel völlig anders an als in Fear & Loathing und es tut einfach gut, ihn mal wieder völlig ohne Schminke oder ständige Grimassen zu sehen, er schauspielert einfach natürlich und liefert die beste Leistung seit einer langen Zeit ab. Auch Darsteller wie unter anderem Aaron Eckhart, die wunderschöne Amber Heard oder Michael Rispoli fügen sich erstklassig in den Film ein. The Rum Diary ist ein herrlich entspannter, lockerer Film mit einigen wenigen typischen abgedrehten Hunter S. Thompson Elementen und einem super Soundtrack, der durchaus der erhoffte Oberknaller geworden wäre, wenn er noch einige abgedrehtere und abgründigere Momente mehr geboten hätte, anstatt etwas zu stark auf Konventionen zu setzen.

                                        • 7

                                          Safe House macht es einem bei der Bewertung nicht leicht. Der Look ist gut gemacht, die Ausgangslage ist zwar nicht innovativ neuartig, kann aber trotzdem überzeugen und der Anfang macht Lust auf mehr. Der Cast kann vor allem durch Ryan Reynolds und Denzel Washington auftrumpfen. Die von Washington verkörperte Figur hat er allerdings in diesem Stil schon in vielen anderen Filmen gespielt, von daher wirkt er recht routiniert. Ryan Reynolds allerdings ist wieder absolut hervorragend, ich halte ihn allgemein in den richtigen Filmen für einen super Schauspieler. Er schafft es absolut klasse, die Darstellung vom unerfahrenen, verunsicherten Agenten abzuliefern, der immer wieder über seine Grenzen gehen muss und über sich hinauswächst. Die Actionszenen sind das Beste des ganzen Films. Zwar ein wenig hektisch, dabei allerdings sehr hart und kompromisslos werden hier einige großartige Gefechte inszeniert. Leider krankt der Film öfters an seinem mangelhaften und vorhersehbarem Script, welches den mitreißenden Actionfluss immer wieder störend ausbremst und versucht, den Charakteren Tiefe zu verleihen, was nicht wirklich gelingt. Letztendlich überwiegen aber die gelungenen Szenen, weswegen es gerade noch so zu einem sehenswerten Film gereicht hat, bei dem durch das Script leider einiges an Potential verschenkt wurde, was für einen richtigen Kracher gereicht hätte.

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                                          • 10

                                            Trauer, Schmerz, Liebe, Verzweiflung, Missbrauch, Hoffnung, Drogenkonsum, Religion, Fremdgehen, Schuld, Erlösung, Schicksal, Zufall, Frösche.

                                            In Paul Thomas Anderson´s drittem Mammutwerk werden alle oben genannten Motive, Themen und Begriffe verarbeitet. Der Film erzählt in knapp mehr als 3 Stunden Laufzeit aus dem Leben von neun Menschen, deren Schicksale innerhalb von 24 Stunden mehr oder weniger zufällig zusammenlaufen. Das Drehbuch ist dabei das vielleicht beste, was ich je in verfilmter Form erlebt habe. Anderson schafft es, neun verschiedene Charaktere unterzubringen, ihre Persönlichkeiten ausreichend zu beleuchten, dabei verläuft die Handlung zwischen allen parallel ab und springt von einer Person zur nächsten und wieder zurück, Schicksale und Ereignisse werden verknüpft und keinerlei Längen entstehen. Die Dialoge sind zudem absolut fantastisch, viele davon könnte man sich einrahmen und an die Wand hängen, damit man sie nie mehr vergisst. Laut eigener Aussage saß Anderson im Urlaub in einer Hütte fest, weil er vor der Tür eine Schlange gesehen haben soll, und schrieb dann einfach so einen Großteil des Scripts zu Magnolia. Er wirft dabei zentrale Fragen auf, wie Vorfälle im Alltag geschehen und durch welche Zufälle oder Vorherbestimmungen wir alle miteinander verbunden sind. Seine Figuren sind durch und durch zutiefst menschlich gezeichnet, im Laufe des Films werden sie alle immer weiter auf den persönlichen Abgrund hingedrängt und man fragt sich, für wen es noch Erlösung geben kann. Ohne zuviel spoilern zu wollen, werden gegen Ende auch biblische Themen aufgegriffen, die sich aber meiner Meinung nach optimal einfügen und das Ende perfektionieren. Der Cast ist unglaublich, Darsteller wie zum Beispiel Julianne Moore, Philip Seymour Hoffman, Tom Cruise, William H. Macy oder John C. Reilly würden alleine einen Film schon sehenswert machen, aber Anderson vereint sie hier alle in einem und noch weitere tolle Darsteller. Jeder liefert eine emotionale sowie charakterdarstellertechnische Höchstleistung ab und weiß zu beeindrucken. Der Soundtrack ist von Songwriterin Aimee Mann komponiert worden und ist absolut toll. Vor allem ein Song von ihr in der Mitte des Films ist in Kombination mit der dazugehörigen Szene so rührend, dass man es selbst gesehen haben muss. Nach meiner ersten Sichtung kann ich sagen, dass ich sicherlich noch lange nicht alle Facetten dieses Meisterwerks erfasst habe, aber ich werde ihn sicherlich noch öfters anschauen, da er mich absolut beeindruckt hat und sich zu einem der besten Filme aller Zeiten zählen darf, da er alles vereint, wofür man das Medium Film lieben kann.

                                            "One is the loneliest Number that you´ll ever know"

                                            "Wir haben mit der Vergangenheit abgeschlossen, aber die Vergangenheit nicht mit uns"

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                                            • 7

                                              Layer Cake ist ein recht gelungener Gangster-Thriller von Matthew Vaughn, der auch schon bei ähnlichen Filmen wie Bube, Dame, König, Gras und Snatch als Produzent tätig war. Das Script ist eine Romanadaption und kann durch einige Wendungen punkten. Die Inszenierung ist ziemlich gut, der Film springt zwischen vielen Schauplätzen und Figuren hin und her und Daniel Craig dient dazu, die Handlung zusammenzuhalten. Er beweist schon in diesem Film, dass er die nötige Präsenz besitzt, um einen Film als Hauptdarsteller tragen zu können und kann voll überzeugen. Der Rest des Casts ist auch gut und fügt sich angenehm in die Story ein. Leider hab ich einige wirklich überraschende Höhepunkte vermisst, die Story war mir fast schon ein wenig zu sprunghaft und der oft erwähnte angeblich tolle Twist am Ende war auch recht unspektakulär. Bei den oben genannten zwei Thrillern von Guy Ritchie als Vergleich beispielsweise war die Story einfach viel besser, die Fäden sind am Ende viel stimmiger zusammengelaufen, sodass Layer Cake letztendlich ein sehenswerter Film ist, den ich mir aber sicherlich kein zweites Mal ansehen muss.

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                                              • 9

                                                Der fantastische Mr. Fox ist der erste Film, den ich von Wes Anderson gesehen habe und er konnte mich direkt komplett begeistern. Der Film ist vordergründig ein liebevoll gemachter Stop-Motion-Animationsfilm, doch in ihm steckt noch einiges mehr. Die Figuren, sehr schön anzusehende Puppen, bekommen sehr viele Charakterzüge verliehen und wirken dadurch extrem lebendig. Die Handlung unterhält den kompletten Film über ohne Längen, Anderson erzählt eine flotte Abenteuergeschichte und bindet sehr stimmig einen typischen Familienkonflikt mit ein. Als reinen Kinderfilm kann man ihn sicherlich nicht beschreiben, zwar werden schöne Werte vermittelt, aber die Sprache und die verwendeten Begriffe sind sehr intelligent und anspruchsvoll und die Witze sind total skurill und schräg, für die kleinen Zuschauer eher schwer zu fassen. Eine klasse Musikuntermalung unterstützt das Ganze und es macht einfach einen riesigen Spaß, sich diesen Film anzuschauen, der eine ganz eigene, besondere Atmosphäre kreiert und sich dadurch von normalen massenkompatiblen Filmen äußerst positiv abhebt. Wes Anderson hat hier ein kleines Meisterwerk geschaffen.

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                                                • 9
                                                  über Bronson

                                                  Weniger Biopic, als viel mehr auf Zelluloid gebannter Wahnsinn. Die reale Story über Britanniens gefährlichsten Häftling wurde von Nicolas Winding Refn absolut genial in Szene gesetzt und die Inszenierung ist einfach absolut grandios. Die oftmals herangezogenen Vergleiche mit Clockwork Orange sind durchaus legitim, es ist wirklich eine starke stilistische Ähnlichkeit zu erkennen, zumal Kameramann Larry Smith schon mit Kubrick gearbeitet hat. Der Film verfolgt keine fortlaufende, chronologische Handlung, sondern zeigt einfach Ausschnitte aus Bronsons Leben, vor allem kriminelle Szenen und die Abschnitte seiner Gefängnisaufenthalte. Die Bilder in Kombination mit der Musik, meist klassische Stücke oder 80er Synthie - Songs, verschmilzen zu einem oftmals surrealen Gebilde, welches von Tom Hardy in jeder Szene beherrscht wird. Hardy nahm innnerhalb von 6 Wochen 19 Kilo Muskeln zu und führte persönlich Gespräche mit dem echten inhaftierten Bronson, um sich perfekt auf die Rolle vorzubereiten. Sein Schauspiel ist mit Worten kaum zu beschreiben, er verkörpert den Wahnsinn des Charakters perfekt, er wirkt oft ziemlich furchterregend. Trotzdem bleibt man als Zuschauer den ganzen Film über auf Distanz zwischen Bronson, allzu tief dringt der Film nicht in dessen Charakter vor, sodass man sich selbst Gedanken machen kann, wie diese Person wirklich tickt. Wäre die Handlung in sich stimmiger gewesen und der surreale Wahnsinn nicht in der zweiten Hälfte ein klein wenig abgeflacht, hätte ich die Höchstpunktzahl vergeben.

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                                                  • 8 .5

                                                    Mit Sweeney Todd legt Tim Burton ein Werk vor, in dem er sich so düster wie lange nicht mehr zeigt, was bei dem Namen Tim Burton schon einiges zu bedeuten hat. Wo in seinen bisherigen Filmen immer auch einige Szenen zum lachen dabei waren, findet sich hier so gut wie gar nichts komisches. Er greift wieder mal auf sein absolutes Dreamteam Depp/Bonham Carter zurück und setzt die Musical-Vorlage als Spielfilm um. Es wird viel gesungen, man sollte auf jeden Fall Musicals gegenüber nicht abgeneigt sein. Die Songs wurden von den Darstellern selbst eingesungen, daher wirken die Songs nicht zu professionell, aber dadurch auch sehr angenehm und dienen fast ausschließlich dazu, die Story voranzutreiben. Auf Szenen in dunklen Totenwelten oder schräge Settings verzichtet er hier komplett, sein düster inszeniertes London ist so dunkel und trostlos, es wirkt selbst schon wie eine eigene Hölle für die Figuren. Themen wie Rache, Trauer und sogar Kannibalismus werden abgehandelt, nur ein klein wenig rabenschwarzer Humor schimmert in manchen überspitzten Songtexten durch. Die Gewaltdarstellung ist ungewohnt hoch, das Blut spritzt literweise, sobald Sweeney Todd zu seinen "faithful friends" greift, wie er sie selbst besingt. Das Ganze mündet in einem tragischen und düsteren Schlusspunkt, der den Film würdig enden lässt. Kritikpunkt ist für mich lediglich, dass durch die ausschweifenden Gesangseinlagen ein paar Längen entstehen, durch die der Film letztendlich ein wenig zu lang geraten ist.

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