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Alle Kommentare von Nebenniveau
Cars ist der eine Pixar Film von dem ich mich eigentlich fern halten wollte. Der Plot, die Charaktere und das Design klangen alle nicht so ansprechend für mich. Aber im Zuge alle Filme des Studios mal wieder anzusehen, flimmerte dann eben auch dieser über den Bildschirm.
Wie mit jedem Pixar Projekt erkennt man auch hier, dass sich jemand viel Mühe gegeben hat. Die Synchronsprecher wurden sorgfältig gewählt und passen sehr gut zu ihren Charakteren. Die Welt sieht großartig aus, vor allem für die Zeit und die Charaktere sind auch ganz gut gestaltet. Aber leider ist der Film überhaupt nichts für mich. Wo andere Pixar Filme elemente oder Ebenen haben, die auch die ältere Zielgruppe anspricht, auch wenn sie nicht der Kern sind, fehlt das Cars komplett (außer vielleicht wenn man ein Renn Fan ist). So ist mir vieles in dem Film zu flachgefallen, allen voran der Humor und die Charaktere. Pixar weiß es nach wie vor eine gute Geschichte zu erzählen, und man merkt auch das sie sich da viel Mühe gegeben haben, aber das ganze reicht nicht aus. Vor allem wenn man bedenkt, wie lange der Film ist. So war ich nach den zwei Stunden etwas ausgebrannt.
Cars ist an sich kein schlechter Film, nur einfach gar nichts für mich.
Jan Komasa ist ein Regisseur, den man auf jeden Fall im Blick behalten muss. Ich persönlich habe keinen großen Bezug zu Polen, bekomme aber das Gefühl bei seinen Filmen ein intimer Einblick in die Kultur und das Denken zu erhalten.
Corpus Christi ein brillantes Werk über die Zukunftsangst junger Menschen, Verzeihung, Vergebung und die Macht des Glaubens. Unser Protagonist ist so jung, aber doch schon vom Leben gezeichnet. Man merkt schnell das auch ein Aufenthalt im Jugendknast ein gewisses Lebenslänglich in der Welt dort draußen bedeutet. Das wichtigste ist das soziale Umfeld zu wechseln, aber auch hier ist Daniel gefangen. Eine Party mit Drogen, sobald er raus kommt, ein Polizist der ihn klein machen möchte und einen Job der ihn zwar wieder in die Gesellschaft integrieren soll, aber im selben Umfeld das er gerade verlassen hat, unter einem Mann der nichts wirklich für seine Arbeiter empfindet. So ist es nicht verwunderlich das er in einer seiner großen Passionen den Ausweg sucht und sich als Priester ausgibt. Das Ganze läuft auch überraschenderweise rund und schnell findet Daniel seinen Platz in der Gemeinde wie auch in der Welt. Dabei möchte er, aber nicht starr dem Ora et Labora folgen, sondern etwas bewegen. Fake it till you make it bringt er das aus dem Knast gelernte ein und entfacht tatsächlich etwas neues unter den Dorfbewohnern. Gerade ein tragisches Ereignis beflügelt ihn die Trauer und Wut zu lindern. Dabei übersteigt er auch den Pfad des alten Pfarrers und sucht die Wahrheit inzwischen der eingeschworenen Gemeinde. Mit einem klaren Ziel lässt er sich nicht von seinem rechtschaffenden Weg ablenken. Weder vom mächtigsten Mann in der Gegend, noch von seiner Vergangenheit und Lüge die ihn erst zu diesem Punkt gebracht hat. Aufopfernd schließt er Frieden in der Gemeinde und wird alsbald den Wölfen seiner Vergangenheit zum Fraß vorgeworfen. Davon getrieben rennt er blutig und mit weit aufgerissenen Augen seiner unbekannten Zukunft entgegen.
Corpus Christie ist ein besonderer Film, den man auch als Atheist genießen kann. Die Stärke und macht von Daniels Glauben ist ansteckend, wie es mit Passionen eben so ist.
Der Plot klang beim Lesen der Beschreibung erst mal ganz interessant. Aber was am Ende daraus wurde hat mich vollkommen überrascht: Nightcrawler mal 100. Tomasz war von Anfang an ein sonderbarer Charakter, bei dem man das Gefühl hatte das etwas nicht ganz zu stimmen scheint. Dabei weiß er wie er sich anstellen muss um eine gewisse Wirkung bei anderen zu zeigen. Das er in dem brutalen ersten Gespräch zwischen den Professoren und ihm noch die geistige Wachsamkeit hatte sein Buch unterschreiben zu lassen, um seiner Lüge etwas Kredibilität zu verleihen, ist brillant. Aber es fehlt ihm an Übung. So sehr er sich auch anstrengend, fällt seine falsche Seite doch schnell auf und flach, das merkt er auch wenn er das Gespräch zwischen seinen Gönnern im nachhinein anhört. Zermürbt versucht er irgendwie seinen Weg zu finden und kommt dabei zufällig in Kontakt mit einer Firma, die wahrscheinlich aus der modernen Politik und Wirtschaft nicht mehr wirklich wegzudenken ist: Trolle und Hater. Und hier findet er Fuß und entwickelt sich auf dem Fruchtbaren Boden des Hass und der Täuschung zu dem Monster das er am Ende sein wird.
Erst hab ich gedacht es geht hauptsächlich um Trolle oder eben um das mobilisieren von rechten Gruppen. Aber im Kern geht es in The Hater um einen waschechten Psychopathen und dessen Entwicklung. Ähnlich wie bei Heisenberg in Breaking Bad oder Louis in Nightcrawler ist die Umgebung nur Dünger zur Entwicklung des schlummernden Potentials. Und diese zu beobachten ist unfassbar aufregend wie auch verstörend. Er nimmt sich wahre Emotionen von anderen und mach sich diese zu nutzen um sein perfides Spiel voran zu treiben. Das er dabei auch nicht darüber steht über Leichen zu gehen, wird schnell klar. Und wenn man das Gefühl hat das doch etwas Empathie in ihm schlummert, wird dieses Gefühl schnell zunichte gemacht. Einzig ein lächeln am Ende des Filmes scheint ernsthaft aus seiner kalten Seele zu stammen.
Der Realismus ist das, was es verstörend macht. Ich denke das wenn man ein besseres Verständnis über polnische Zustände und Politik hat, das dieser Film einen noch viel tiefer trifft. Aber selbst so, zeigt es ein düsteren Abgrund zu was Menschen fähig sind wenn man ihnen Macht bietet.
Handwerklich ist der Film richtig gut und auch die Schauspieler bieten eine grandiose Performance durch und durch. Ich werde mir auf jeden Fall Jan Komasa vormerken müssen.
Dark ist eine der am besten geschriebenen Serien die jemals produziert wurden! Das Thema Zeitreise ist unfassbar kompliziert und kann so leicht schief gehen, aber irgendwie haben Baran Bo Odar und Jantje Friese das unmögliche möglich gemacht. Dark ist kompliziert aber selten wirklich überwältigend. Es belohnt die aufmerksamen Zuschauer und lässt auch Raum zwischen den Zeilen zum Grübeln. Dabei wird man aber nicht im Dunkeln gelassen (höhöhö) sondern alle wichtigen Fragen werden tatsächlich bis zum Schluss beantwortet. Selbst kleine Details und Fragen werden auf so geschickte Art und Weise in das große Ganze verwoben. Große Konzepte und Fragen wie Fatalismus, Self Fullfilling Prophecies und Nurture vs Nature werden dabei wunderbar erörtert. Eines der besten Beispiele sind die Metal Lyrics und der weiße Teufel, bei denen es irgendwann klick macht und alle Puzzleteile in die richtige Stelle fallen. Und das bei so vielen Charakteren… es gibt ein paar Charaktere die man als Protagonisten beschreiben könnte, aber das wäre Falsch, vor allem wenn es um Zeit und Raum geht, und jeder Charakter plötzlich mehrere Iterationen hat. So wird jeder Teil des Knoten und Puzzles wichtig und jeder Schritt wichtig in dem Perfiden Spiel mit der Zeit.
Allein das wäre schon großartig, aber Dark legt noch eine Schippe obendrauf, mit einem großartigen Sinn für Ästhetik (Visuell wie auch Auditiv) und einer Casting Direktorin die alle Preise der Welt verdient hat. Leider wurde aber der Fokus mehr auf das Aussehen der Schauspieler gelegt, sodass nicht alle immer auf dem selben Niveau spielen. Aber das macht gar nichts, den das ganze wird durch die großartige Direktion und Drehbuch locker wieder Wett gemacht.
Wenn ihr die Serie noch nicht gesehen habt und ein Fan von perfekt ausgeführten High Concept Sachen seid, dann dürft ihr euch die Serie nicht entgehen lassen.
Als nächstes kommt meine Kritik zu den einzelnen Staffeln, die ich geschrieben habe als ich sie fertig geschaut habe. Wenn euch interessiert was so meine Theorien und Wehwehchen waren.
Staffel 1 – 9 Punkte
Ich bin kein Fan deutscher Serien und Filme, da mir das Schauspiel oftmals zu hölzern ist. Aber was Dark da raushaut ist der absolute Hammer! Nicht nur was das Drehbuch angeht, sondern auch die Regie, Musik, Kostüme, Sets, etc. Die Schauspieler sind großartig gecastet, da sie wirklich wie ältere oder jüngere Iterationen aussehen. Ich musste manchmal echt nochmal extra nachschauen, ob sie nicht doch irgendwie verwand, sind. Leider ist das Schauspielerische Niveau nicht immer auf dem selben Niveau, aber sowas vergisst man schnell, sobald man in den Sog des Drehbuches gezogen wird. Wenn sich das Rätsel um Winden Folge um Folge etwas aufwickelt und selbst kleine Aspekte plötzlich gigantischen Ausmaßen annehmen, merkt man das sich hier jemand sehr viel Mühe gegeben hat. Dazu die Philosophische Frage über den freien Willen, dem Konzept der Zeit und den Fatalismus hinter allem. Das Ganze ist auch toll umgesetzt mit vielen Blickwinkeln aus verschiedenen Zeiten. Man sollte meinen das der Tod dabei bedeutungslos wird, aber auch das haben sie großartig gemacht, mit ein paar Charakteren die man niemals Lebendig erlebt. Dadurch das Mads schon immer der verschwundenen Junge ist und war, hat sein Tod auch die passende Gravitas und man fühlt das Loch das sein verschwinden in den Leuten zurückgelassen hat. Ich mag auch den Umgang mit dem Symbolismus in der Serie: Die liegende Acht, Schwarze Löcher, Götterteilchen, Uroboros, etc. all das bringt das Gefühl das dieser Zyklus schon immer da war, man ihn aber nie greifen konnte.
Die Darstellung der Menschen als fehlbare Charaktere ist auch super gelungen. Keiner der Bewohner der kleinen Stadt hat eine weiße Weste oder ist durch und durch gut. Aber alle tragen Aspekte in sich, die sie schon früh aufgezeigt bekommen haben und auch als Erwachsene nicht fallen lassen können. Man kann es so gut nachvollziehen, wie sie auf die Situationen reagieren und man merkt eben auch das sie doch alle im Kern immer noch die gleichen sind. Etwas das mir persönlich auch gut gefallen hat, ist das keine Nostalgischen Gefühle für die verschiedenen Zeiten erweckt werden sollen. So wird gezeigt das damals nicht alles besser war, sondern im gleichem wenn nicht sogar noch schlimmeren Morast als heute.
Beim ersten Mal anschauen ist mir das Ende etwas sauer aufgestoßen, nicht das es in die Zukunft ging, sondern die Darstellung der selbigen, die sich so angefühlt hat wie aus einem mittelmäßigen YA Novel, aber jetzt, da es gleich mit der zweiten Staffel weitergehen kann, seh ich das etwas gelassener.
Wenn ich den Zyklus wiederholen könnte, würde ich auf jeden Fall ein Schirm Geschäft in Winden aufmachen, da es ihnen eindeutig daran mangelt. Ignorance is Bliss ist auch hier der Fall, bei dem die Leute die nicht von der Unausweichlichkeit des Zyklus Wissen, ein angenehmes Leben führen können. Meinen Geist würde der Fatalismus so schnell zermürben das ich es am Ende Michael gleich tun würde.
Staffel 2 – 8 Punkte
Meiner Meinung nach hat Dark in der zweiten Staffel etwas abgebaut. Das writing ist nach wie vor ausgezeichnet und clever. Aber das Handwerk ist nicht mehr so fein. Die Folgen der ersten Staffel waren geschickter miteinander verwoben und haben auch die Aspekte der Mehrgleisigen Erzählstruktur besser draufgehabt. Wahrscheinlich ist das das Schicksal des mittleren Kindes, das die Geschichte weiterführen muss, aber noch nicht vollends erklären kann. Geschickt wird dabei auf die Apokalypse zugearbeitet, die bedrohlich mit jeder Folge näherkommt. So nimmt die Staffel vor allem gegen Ende ein paar sehr chaotische Züge an, die aber dann mit dem großen Reset wieder etwas geradegebogen werden können. Die zweite Staffel ist nach wie vor ein Meisterwerk, leider gibt es ein paar Sachen die mir nicht mehr so gut gefallen haben…
Für viele ist es nicht klar wie sehr ihr verhalten an das Schicksal gebunden ist, aber bei ein paar sollte es doch geklingelt haben. Allen voran Jonas in all seinen Iterationen. Der trotz alledem immer noch versucht den Kreis zu durchbrechen, obwohl er ihn einfach nur am Leben hält. Fool me once und so. Ich kann verstehen warum er es immer noch versucht, aber es wäre interessant wenn er sich auch einfach mal dagegen gestellt hätte. Wenn alles wirklich so passiert wie es passieren muss, dann muss er auch nicht all diese furchtbaren Sachen machen. Oder was wäre wenn er sich selbst töten würde, seines Vaters gleich machen um den Knoten tatsächlich zu lösen, da es ja nicht sein kann das er tot ist und gleichzeitig in der Zukunft seine Pläne schmiedet. Ein weiterer interessanter Faktor in die andere Richtung, wäre wenn Jonas erkennen würde das er Plot Armor hat und nicht sterben kann, und insofern etwas gewagter wird. Spätestens bei dem Zusammentreffen mit seinem Vater in der Schicksalshaften Nacht hätte ich erwartet das er etwas anders macht.
Ich verstehe auch den Fokus auf Jonas und Martha nicht so gut. Liebe als Thema kann man ja gerne machen, aber gerade, wenn man sich die eher graue Darstellung von Beziehungen in der Serie anschaut, wirkt diese Teenagerliebe doch etwas überzogen. Das sogar Deep Fry nicht davon loslassen kann versteh ich nicht ganz. Ich hoffe das dies noch etwas weiter in der nächsten Staffel erörtert wird.
Ich mochte am Ende der ersten Staffel nicht wie die Zukunft eingeführt wurde, und ich muss sagen, das die Enttäuschung leider angehalten hat. Jonas ist so ein sonderbarer Protagonist der super Passiv ist, obwohl er so viel macht, eben aber nie wirklich aus eigenem Wille. So erfahren weder wir noch Jonas was es mit der Zukunft auf sich hat, was es ausgelöst hat, welche Fraktionen hier noch kämpfen. Stattdessen wird er zum Experten der Anomalie in binnen eines halben Jahres durch Aufzeichnungen von Claudia. Da hätte sie gerne ein paar Jahre mehr ins Land ziehen lassen können, vor allem wenn man bedenkt, wohin es ihn dann führt.
Das Thema der Apokalypse scheint mir auch etwas kleiner wie erwartet… wie sie schon gesagt wurde „Ich hab mir die Apokalypse etwas anders vorgestellt…“. Vor allem weil der Countdown auch in den anderen Jahren stattgefunden hat, hab ich gedacht das es eine kataklystisches Ereignis ist, das sich durch alle Zeiten zieht. So ist es zwar das Ende einer Welt, aber im Großen und Ganzen des Universums ist es doch nichts großartig oder Nennenswertes.
Nichtsdestotrotz ist die Serie immer noch großartig, allen voran das Writing. Genau deswegen hab ich auch Hoffnung das Dark es glorreich in die Zielgerade schafft. Solche Kleinigkeiten wie des weißen Teufels und wie oft kleine Dialoge später große Tragweite entwickeln ist großartig gemacht.
Staffel 3 – 10 Punkte
Ich bin sprachlos! Sie haben es tatsächlich geschafft. Nicht nur rennen sie glorreich über die Ziellinie, sondern machen davor noch ein paar großartige Tricks. Alles was sie davor aufgebaut haben drehen sie nochmal extra auf. Mit Folgen die nicht mehr an die strengente Formel der Gleichzeitigkeit gebunden ist und unzählige Fragen beantwortet. Mit einem neuen Konzept einer Parallelwelt und einer neuen Gegenspielerin in Eva, die alles in ein nochmal anderes Licht rückt. Aber dabei vergessen sie nicht die kleinen Momente oder noch losen Geschichten. Geschickt werden alle Spielsteine in ihre Position gebracht und dem grausamen Schicksal des Knoten freien lauf gelassen. Sobald man versteht was des Pudels Kern ist, wächst der Tumor immer größer und zieht seine grausigen Auswüchse. Das Schicksal von Katharina hat mir das Herz gebrochen, genauso das von Ulrich, Peter und eigentlich fast allen anderen. Es ist auch so brutal das die meisten der Charaktere nach ihrem besten gewissen Handeln und etwas gutes machen wollen, dabei aber nur Schutt und Asche zurücklassen. Auch die Unausweichlichkeit mancher Geschehnisse, egal ob nun in Jonas oder Marthas Welt ist großartig gelungen. Und zwischen dieser Hoffnungslosigkeit, Intrigen und Lügen finden sie tatsächlich ein gewisses Happy Ending. Absoluter Wahnsinn! Und ich war ja schon ziemlich kritisch gegenüber der letzten Staffel, aber selbst all die kleinen möglichen Logiklöcher haben sie auf eleganter Art und Weise geklärt. Jonas und Martha, der zermürbende Fatalismus und der verworrene Stammbaum wird fantastisch aufgelöst.
Was das Team hinter Dark hier auf die Beine gestellt hat ist ein absolutes Meisterwerk das von jedem der auch nur ein bisschen daran interessiert ist, gesehen werden sollte.
Call Me By Your Name ist ein fantastischer Film, der es großartig versteht mit dem eigenen Medium umzugehen und etwas Besonderes daraus zu zaubern. Ich habe mich oftmals an Bergman erinnert gefühlt, der es auch geschafft hat kleine, zärtliche menschliche Momente großartig in Szene zu setzten. Durch die Pastellfarben der Welt und den fast spürbaren Briesen die über die Haut ziehen, kann man sich großartig in die Zeit und den Charakter hineinfühlen, ohne das dafür groß Worte verwendet werden müssen. Die Atmosphäre, die Blicke und die stummen Worte zwischen den Zeilen sagen alles. Das macht die Geschichte nicht nur so persönlich, wie es der Autor André Aciman sicherlich habe wollte, sondern auch so universell, das man einfach das Gefühl der Selbstentdeckung und -findung spüren kann. Dabei hilft natürlich die durch die Bank großartigen Schauspieler, die eine feine Textur untereinander weben, die von Menschlichkeit, Leid, Lust und Angst durchsetzt ist. So sind alle Charaktere verletzlich und bringen einen unsichtbaren Korpus an Erfahrungen mit sich mit.
Das Ganze wird natürlich durch das brillante Handwerk unterstützt. Der Soundtrack verdammt gut und die Songs werden fantastisch eingesetzt. Das Editing ist sehr sprunghaft, aber auch sehr nah am Geschehen. So fühlen sich die Stunden bis 0 Uhr nicht nur für unseren Protagonisten wie eine Ewigkeit an, sondern auch für den Zuschauer. Wogegen die wunderschönen Momente im Gedächtnis bleiben, aber doch viel zu schnell vorbeiziehen.
Call Me By Your Name ist ein brillianter Film der mal wieder beweist was das Kino narrativ so kann.
Was für ein Film! L.A. Confidential ist ein Werk das für mich über Zweifel erhaben ist. Handwerklich, Schauspielerisch, Musikalisch und vor allem Narrativ ist der Film durch und durch stark. Dabei verliert die Geschichte auch nichts wenn man sie schon mal gesehen hat. Hilfreich sind natürlich die durch und durch grauen Charaktere, die alle keinen glänzende Beispiele eines Polizisten sind, aber eben durch Vielschichtigkeit der Geschichte und Welt ihre stärken und schwächen hervorheben.
L.A. Confidential erfindet das Rad nicht neu, macht aber all das was es macht, mit so einer meisterhaften Leichtigkeit mit passender Gravitas. Ich glaub viel mehr muss ich auch gar nicht mehr dazu sagen.
Coda bezeichnet in einem Musikstück ein sich wiederholendes Motif das langsam ausläuft, am bekanntesten durch die klassischen Fade Outs wie zum Beispiel in der Rockmusik der 70er und 80er. Coda kann aber auch ein Kodex sein, an den man sich hält. Beides ist extrem passend für den letzten Teil der Outrage Trilogie von Kitano.
In einem Versuch zu modernisieren ist nun ein Investor an der Spitze des Hanabichi Klans, der ähnlich wie der Kaicho aus Beyond die Yakuza modernisieren möchte um noch mehr Geld herauszuquetschen. Es ist nicht wunderlich das sich alles wiederholt: Gewalt, Mord und das Keifen nach Macht. Man hat das Gefühl, das die Spieler der alten Schule so gut wie ausgestorben sind, niedergeknüppelt von dem Zahn der Zeit und der strikten Hierarchie. Da kocht der Topf über, in Form von Otomo, der einzig und allein als Rachegeist der alten Schule losgelöst von den verratenen Idealen den Hammer niederschmettern lässt. Dazwischen der Konflikt zwischen den Köpfen der Hanabichi und den zermürbten Überresten des Sato Klans. Interessant dabei ist die Rolle von Lee, den Sponsor von Otomo, der so International ist das er über all diesen Konflikten steht.
Handwerklich ist dieser Film der beste der drei, mit etwas dynamischeren Kameraführungen und expliziteren Szenen. Er kommt den Klassikern von Kitano auch am nächsten, mit seinem typischen trockenen und düsteren Humor und dem ausgelösten Individuum der die verkantete Ordnung aufreibt.
Es fehlt mir etwas das Kitanos zynische Trilogie auf so einer altbackenen Aussage hängen bleibt, ohne das Medium, sich selbst und den stätigen Wandel miteinzubeziehen. Ich find es auch schade das man nicht den Einflusskreis etwas erweitert hat, ist die Yakuza doch stark verbunden mit der Politik und Wirtschaft in Japan. Aber als Abschluss eines ständigen Zirkels, ist es wohl gelungen mit viel ungefüllten Vakuum und einer endgültigen zerbersten altertümlicher Ideale.
Der Nachfolger baut auf die Stärken des ersten Teils auf und bietet eine noch intensivere Geschichte mit einem Stilvolleren Handwerk, welche der Realismus des ersten Teils treu bleibt. Fünf Jahre später hat sich einiges geändert. Die neue Spitze des Sanno Clans, haben sich weiter expandiert und sich aus dem klein kriminellentum weiterentwickelt. Eine neue Ordnung findet statt, bei der Innovation und handeln der Seniorität vorhergeht. Zu den Einnahmequellen von Drogen, Erpressung und Prostitution haben sie sich legalere Wege erschaffen, um Geld zu machen. Mit Ishihara an der Spitze wird nun mit Fonds und Aktien gespielt, um den gewinn noch weiter zu maximieren. Den Yakuza der alten Schule gefällt das nicht, doch jeglicher widerstand wird sofort im Keim erstickt. Der korrupte Polizist aus dem ersten Film hat sich hochgearbeitet und versucht zwei Clans gegeneinander auszuspielen, um ein gewisses Equilibrium aufrecht zu erhalten und seine eigene Karriere zu fördern.
Mit den schon bekannten Charakteren hat dieser Film ein schon viel schnelleres Tempo und eine Geschichte mit klareren Konsequenzen. Dabei ist die perfide Politik natürlich immer noch im Vordergrund, bei der man im Notfall alles auf andere abwälzen kann. Den Schritt weg von dem traditionalistischen wird hier noch weiter geführt, mit einem Yakuza Clan der zwar das macht was Yakuza so machen, aber dabei nicht auf die Riten und Feinheiten achtet. Ein Konkurrenz Modell ala amerikanischen Kapitalismus gegen das alt bewahrte. So wird auch gegen Ende klar, dass es teilweise um mehr geht als nur Geld.
Outrage ist ein etwas anderer Kitano Film. Hier werden die Ästhetiken und seine eigene Bildsprache durch ein realistisches und authentischeres Bildnis der komplexen politischen und hierarchischen Strukturen hinter den Yakuza darzustellen. Als ein Meister der Yakuza Filme, find ich es sehr interessant, wie er die klassischen Bilder und Strukturen der Yakuza aufweicht. Ein Maß an Ehre ist den Yakuza wichtig, vor allem wenn es um die Filmische Darstellung geht. Dafür gibt es all die Riten und festen Strukturen, sowie eine Ehre unter Dieben. Damit spiegeln sie auch bis zu einem gewissen Grad die japanische Seele und die Gesellschaftliche Struktur, bei der Hierarchie und Seniorität zu den wichtigsten Aspekten gehören. In Outrage wird diese rigide Struktur gebrochen und es wird gezeigt was passiert, wenn man ganz unten auf der Leiter steht. Otomo und seine Familie ist zum Scheitern verdammt, da sie auf die Fresse bekommen wenn sie spurten oder wenn sie nicht spurten. Loyalität wird zu einem Werkzeug von Machtgierigen Köpfen an der Spitze, die das Fußvolk sich gegenseitig aufreiben lässt, um das Gold aus den Schutt zu graben.
Dabei ist auch hier ein interessanter Konflikt zwischen den Yakuza der alten Schule und denen die das Geld auf der Straße sehen. Die Yakuza hat lange Zeit Drogen aus dem Land fern gehalten um Japan rein zu halten. Aber durch Gier werden auch solche Ambitionen untergraben. Solange man aber die anderen das dreckige Geschäft machen lässt, und seinen Hals rein hält, ist alles in Ordnung. Tatemae (eine Maske in der Öffentlichkeit tragen, das Gegenteil von Homoe: den wahren Gefühlen) ist eben für alle Wichtig, auch für die kriminellen. So wird im Verlauf der Geschichte, eine der wichtigsten Währungen der kriminellen Organisation: Loyalität, bald nichts mehr wert, weswegen es am Ende so kommt wie es eben kommen musste. Mit einem Leichenberg, gebrochenen Seelen und Versprechen und den gewieftesten Opportunisten ganz oben.
Ein eher trockener Film von Kitano, schafft er es dennoch ein tolles und komplexes politisches Drama zu zeichnen, das eine fest etablierte Randerscheinung der Japanischen Gesellschaft aufzeigt, welche man aber teilweise auch auf die gesamte Gesellschaftliche Struktur überstülpen kann.
The Batman erfindet das Rad nicht neu, geht aber mit der klassischen Formel auf vielerlei innovativer Art und Weise um. Das langsame Pacing wird fantastisch genutzt, um die gewünschte Atmosphäre aufzubauen. Eine erdrückende Stimmung, die im Verlauf des Filmes durch alle Schichten Gothams sickert. Und im Zentrum zwei Menschen, die dasselbe im Sinn haben. Dazwischen eine Frau, die nach Gerechtigkeit strebt, und dem morastigen Fundament des tief gespaltenen Gotham, die zu zerbersten droht.
Es gibt sehr viele Batman-Interpretationen. Alle spielen in Gotham, als Spielplatz für die Bösewichte und Batman. Aber selten habe ich Gotham von diesem Standpunkt gesehen. Statt ein Gothic New York oder einfach nur New York vor sich zu haben, hat man eine brodelnde Gesellschaft, die das morsche Fundament bedroht. Batman bekämpft dabei die kriminellen Elemente und strahlt sein Symbol in den Himmel, als Warnung für alle, die etwas Kriminelles vorhaben. Das Symbol der Fledermaus ist ein Symbol von Angst und Terror. Batman ist die Rache, die schonungsloser mit den Tätern umgeht, als die Behörden es jemals könnten. Doch Batman hat ein Image Problem, denn selbst wenn er versucht, Gotham zu einem besseren Ort zu machen, ist er sich selbst nicht sicher, ob er einen Unterschied macht. Auch der Rückhalt aus der Bevölkerung und der Polizei ist alles andere als stark für ihn. Doch einer sieht ihn und erkennt das, was er in Gotham machen möchte. Doch statt Kleinkriminellen eines auf Fressbrett zu geben, hat er ein viel feineres und zielorientiertes Ziel, mit dem Blick auf die Geschwülste Gothams. Denn all die soziale Ungerechtigkeit kommt nicht aus dem Nichts und hat viel zu viele Nutznießer auf den Schultern der anderen. Und genau wie in der Realität, sind das nicht die kleinen Menschen, die Hilfe brauchen, sondern die Reichen, die sich dabei noch mehr Macht und Reichtum aneignen wollen. Und dem Riddler geht es darum, diese aufzudecken und auszumerzen. Für beide ist Gewalt und Terror nicht nur ein gültiges Mittel zum Zweck, sondern scheinbar auch unabdingbar. Diese Zweigleisigkeit wird hier wirklich großartig dargestellt und macht den Riddler auch zu einem super faszinierenden Bösewicht. Ist es wirklich so ein großer Unterschied, ob der Riddler Voyeuristisch in die Fenster starrt, oder ob Bruce Selena beim Umziehen betrachtet? Es geht auch nicht um Geld oder Macht, sondern eine tiefgreifende Veränderung in der Gesellschaft. Das verrottete Fundament der Stadt soll zerschlagen werden, damit auf den Trümmern eine bessere Welt sprießen kann. Dabei wissen sie auch, sich zu vermarkten, werden doch die Fledermaus und das Fragezeichen zu Symbolen von Terror. Nur dass das Fragezeichen denen Angst macht, die sich für so lange sicher gefühlt haben. Es zeigt auch auf, welch aussichtslosen Kampf Batman dort bestreitet, ohne an den Wurzeln des Bösen anzugreifen. Weswegen sich der Riddler auch so sicher ist, dass sie beide auf derselben Seite stehen. Sind wir mal ehrlich, hätte man Falcone eingebuchtet, wäre er binnen weniger Stunden wieder auf der Straße. Und selbst wenn der Riddler sich selbst stellt, bleibt er seiner eigenen Narrative treu. Es muss sich so gut anfühlen, von diesen fauligen und korrupten Arm der Ungerechtigkeit festgenommen zu werden. Es passt auch perfekt, dass er in seiner anderen Identität ein forensisches Buchalter ist. Jemand der Beweiskette bestätigt, Fälschungen aufgedeckt und somit ein extrem wichtiger und nachvollziehbarer Kern einer juristischen Verfolgung ist. Ein Mann, der wahrscheinlich ein tieferes und vor allem statistisch nachvollziehbares Verständnis über die gesamte Situation hat. Der ähnlich wie Batman die Maske aufgezogen hat, nicht um sich selbst zu verstecken, sondern um sein Innerstes herauszulassen und jegliche Limitation abzulegen. “You showed me what was possible. You showed me all it takes is fear and a little focused violence.” Jemand, der andere von seinem Glauben überzeugen kann und dann versagt, weil er Batman einfach überschätzt hat.
Batman ist hier auch auf eine so interessante Art und Weise inszeniert. Batman kann alles Mögliche sein: Ein Ninja, der beste Detektiv auf Erden, ein Rachegeist, ein Mann der für Gerechtigkeit einsteht, wenn andere Systeme versagen, ein unbeugsamer Beschützer und ein tief verstörter Mensch. In den meisten Interpretationen sind sie sich aber sicher, dass Batman der Gute ist. Hier wird das von Anfang an gut in Frage gestellt. Ob es die Polizisten sind, die ihn erstmal nicht zum Tatort lassen wollen, oder das Opfer, das er rettet und ihn nur anfleht, dass er ihm nicht weh tun soll. Auch dass der Pinguin seinem Geschäft vor seinen Augen nachgeht, zeigt, wie wenig Respekt er hat. Er ist ein wunderbar ambiger Charakter, der zwar klar der Protagonist des Filmes ist, aber nicht wirklich sein Held. Er bringt gewalt auf die Straßen, verkrüpelt Menschen, wenn sie ihm keinen Eintritt gewähren lassen. Oder bringt bei einer Verfolgungsjagd Unmengen von Unschuldigen in Gefahr. Es fehlt ihm an jeglicher Selbstreflexion, auch wenn er im Verlauf des Filmes nichts anderes macht. All dies ist gespeist von einer ultra simplistischen Sichtweise von Gut und Böse. Ein naiver Blick, der seit dem dem Mord an seinen Eltern sich nicht entwickelt hat. Etwas, wovon er immer wieder während des Films konfrontiert wird. Der Verlust der Eltern, die Ungerechtigkeit davon, heraufbeschworen durch wahllose Gewalt. Und hier wird auch toll damit gespielt: Der kleine, blutige Fußabdruck, die Rettung des Kindes, das Verehren und das Verfluchen des Vaters. Denn auch wenn er jetzt groß und stark ist, sieht man immer noch das verletzte Kind hinter der Maske. Als er von Falcone erfährt, das sein Vater vielleicht tatsächlich etwas mit einem Mord zu tun hat, zerbricht sofort eine Welt für ihn. Ein Konflikt, der sehr schnell in der nächsten Szene aufgelöst wird, wovon ich normalerweise kein Fan bin. Aber die Reaktion von Bruce sagt alles, was gesagt werden muss. Vor allem wenn man bedenkt, dass er dort vielleicht seit Stunden gekocht hat, nur um Alfred beim ersten Wimpernschlag eins vor den Latz zu knallen. Auch wenn er sich über Selena stellt, und etwas über Chancen redet, merkt man, was für ein engstirniger und weltfremder Mensch Bruce wirklich ist. Wie er sich aufspielt, als ein Rächer der Nacht, als Fortführung des Wayne Vermächtnis, als Bestrafer der Bösewichte und Horror für alle, die es dennoch versuchen wollen. Im Grunde ist Batman nur eine Flucht nach vorne, um nicht länger Bruce Wayne zu sein. Aber Bruce ist nicht unschuldig und auch keine Rolle, die man einfach so wegdrückt. Das wird schön in dem stillgelegten Waisenhaus dargestellt und den Fokus des Riddlers, der zuerst falsch interpretiert wird. Denn hätte er wirklich das Erbe der Waynes angetreten, wie es Alfred bezeichnet, würde es in Gotham wahrscheinlich anders aussehen. Seine Untat als Bruce und das Anstacheln als Batman hat die Stadt verwundet zurückgelassen. Einer Wahrheit, die er zum Beispiel in der Kirche direkt ausgesprochen hört, aber nicht akzeptieren möchte. Denn man kann es drehen und wenden, aber ein ultra reicher, privilegierter Typ, der lieber mehrere Millionen für ein cooles Auto ausgibt, statt mit dem Geld Menschen zu helfen, ist in sich schon böse. Man kann nicht wirklich moralisch reich werden und noch viel weniger moralische Erben. Doch er ist ein reaktionärer Mensch, der denkt, dass man mit härteren Strafen eine bessere Welt schaffen kann, anstatt die Wurzeln zu bekämpfen.
Doch natürlich zieht das alles nicht spurlos an Bruce/Batman vorbei. Das ist auch der Aspekt, der diesen Film für mich zum besten Batman Film macht, da es ein Film nicht nur mit, sondern über Batman ist. Auch wenn er es sich erst nicht eingestehen möchte, sind sich Batman und der Riddler doch extrem ähnlich. Und so wandelt er sich, um etwas Besseres für sich und auch für Gotham zu machen. Aus dem Symbol der Angst wird ein Symbol der Hoffnung. Statt der Faust wird die Hand geboten. Statt Rache gibt es Vergebung. “Vengeance won't change the past, mine or anyone else's. I have to become more. People need hope. To know someone's out there for them. The city's angry, scarred, like me Our scars can destroy us. Even after the physical wounds have healed. But if we survive them, they can transform us. They can give us the power to endure and the strength to fight.”
Aber auch abseits vom Riddler bietet der Film einiges, das ich mag, seine Interpretation von Catwoman, mit der auch respektvoll und nicht übertrieben sexualisiert umgegangen wird. Sie ist ein tolles Bindeglied zwischen dem wirklichen Morast der Stadt und Batman selbst. Eine extrem fähige Frau, die auch bereit ist, für ihr Ziel alles zu geben und auch noch nicht ihre komplette Menschlichkeit verloren hat. Und der Pinguin, als anderes Zwischenglied und Ausdruck des großen Übels in kleinen Dosen. Ein gutes und richtiges, wenn auch etwas fehlgeleitetes Ziel von Batman. Wunderschön dargestellt in der Verfolgungsjagd, die einem als Zuschauer richtig das Blut zur Wallung bringt. Mit einem Sprung und Flug aus den Flammen, der mich immer wieder in komplette Verzückung versetzt. Ich mag auch den perfiden Humor, von einem Thumb Drive oder der Ratte mit Flügeln. Der Film schafft es immer wieder, einen komplett in seinen Sog aufzunehmen. Ab und an klappt einem einfach der Kinnladen runter.
Handwerklich ist der Film ein Meisterstück. Die Kostüme, Schauspieler, Musik und Sounddesign sind einfach großartig. Die Atmosphäre des Films ist auch fast greifbar. Es wird einem einen fantastischen, modernen Noir-Film geboten, dem nicht einfach nur Batman übergestülpt wurde, sondern dieser tief in alles verwurzelt ist. Die Kamera wird auch für mehr eingesetzt, als nur das vorhandene zu zeigen. Wenn man zu beginn den Voyeuristischen Blick mit dem Riddler teilt, dann vom Dach aus auf den Politiker runterschaut und in verschwommenen und teilweise fernen Bilder den Mord anschaut, hat es schon ein ganz anderes Gefühl als wenn man es alles einfach in einer Totalen gezeigt hätte. Auch als Batman den Tatort durchleuchtet, wird viel mit dem Schnitt und der Kamera gearbeitet, um die Aufmerksamkeit von Batman nachzustellen. Auch das Voiceover, was ja ein typisches Merkmal von Noir Filmen ist, wird hier richtig gut genutzt und auch innerdiegetisch gut eingeführt, als gesammelte und reflektierte Gedanken von Bruce. Dazu ein bombastischer Soundtrack und ein fantastisches Sound Design, das den Eindruck der herausragenden Bilder nur noch vertieft.
Aber der Film ist leider nicht perfekt. Auch wenn sich der Film niemals wirklich gestreckt anfühlt, merkt man die drei Stunden dann schon. Ich denke mir, dass es eine halbe Stunde weniger dem ganzen ein noch strafferes Gefühl gegeben hätte. Und auch wenn viele Themenaspekte wirklich gut gelungen sind, wird es im Verlauf des Filmes doch etwas verwässert. Gerade das Mittel der Angst wird am Anfang toll dargestellt und erreicht nochmal einen Höhepunkt mit dem Batmobil und der Verfolgungsjagd. Aber gegen Ende hat das ganze keine allzu große Relevanz mehr, was schade ist. Auch wirkt der Plot mit der Bürgermeisterwahl etwas getrennt von dem Rest des Ganzen, was schade ist.
Auch wenn mir persönlich “The Dark Knight” immer noch etwas besser als Film gefällt, ist “The Batman” eine großartige Erörterung des Titelgebend-Charakters. Man ergründet ihn auf eine Art und Weise, die man so noch nicht gesehen hat. Es ist ein Film, der den Titel verdient, bei dem Batman mal ehrlicher auf den Zahn gefühlt wird, anstatt den Fokus nur auf den Bösewichten zu haben, wie es sonst oft der Fall ist. Ein Film, der auch auf handwerklicher Basis absolut überzeugt und einem etwas ganz besonderes erschafft. Ein ganz besonderes Werk, das auch ohne den Wiedererkennungswert des Caped Crusaders funktionieren würde, aber dann noch dazu massiv davon profitiert.
Ich bin ein Fan des irischen Humors. Einer meiner Lieblingscomedys ist bis heute noch Father Ted, die so Irisch ist wie man nur sein kann. So kam mir Derry Girls sehr gelegen. Die Show bietet auch etwas interessantes, auch wenn das Potential manchmal nicht ganz ausgeschöpft wird, bzw ich als nicht Nordire mit nur peripheren Wissen über den Konflikt nicht alles verstehe. Wer eine Seichte Comedy erwartet wird hier schnell enttäuscht. Alles ist voll aufgedreht, von der Mimik zu den Charakteren an sich und den Situationen in denen sie sich immer wieder finden. Die Schauspieler machen es durch die Bank gut, das man schnell seine Favoriten herausgefunden hat. Das Coming-Of-Age Feeling kommt auch sehr gut rüber.
Leider verbraucht sich die Serie etwas schnell. Die Charaktere sind so überspitzt das es irgendwann auf die nerven gehen kann. Vor allem der Witz zwischen Schwiegervater und Mann hat sich schnell aufgebraucht und wirkte irgendwann nur noch nervtötend. Auch gibt es keine wirklichen Nuancen zwischen den anderen Charakteren, sodass das neurotische Verhalten von Clare, oder die Horny Vibes von Michell doch alsbald zu viel werden. Für mich sind die Ausnahmen Orla McCool die zwar auch immer sehr sonderbar rüberkommt aber dafür nie zu viel Platz einnimmt und Sister Michael, an deren trockenen Humor ich mich nicht Satt sehen kann.
Die erste Staffel macht richtig viel Spaß, auch wenn es gegen Ende etwas anstrengend wird. Die zweite Staffel ist auch noch gut, bietet aber gerade was die Charaktere angeht nicht viel neues, sodass die abnutzerscheinungen hier nur noch stärker in den Vordergrund treten.
Ich habe vor der Doku noch nie wirklich von Cai Quo-Qiang gehört. Und um ehrlich zu sein, sind Dokumentation über Künstler die man noch nicht kennt, immer am spannensten. Leider lässt mich Cai auch bis zum Ende irgendwie kalt. Ich glaub ich weiß auch warum, weil er in die selbe Riege eingeordnet wird wie Damian Hurst, mit dem ich auch nicht viel anfangen kann. Kommerzielle Kunst oder eher Kommerzielles Handwerk. So gibt es viele Werke von ihm die ich beeindruckend fand, aber gerade als es um die Zeremonie in Peking ging und dann auch um die Inszenierung des APEC Treffens, hat man gemerkt das er im verlauf seines Schaffens irgendwie vergessen hat eine Aussage zu treffen oder sich selbst zu hinterfragen. Das stellt die Dokumentation auch toll dar, ohne dabei mit dem Finger auf ihn zu zeigen. Dabei merkt man das das Herz des Filmemachers an der Kunst von Cai hängt, aber die Augen nicht verschließen möchte. Mir fehlt teilweise einfach die Reflexion, die ich sehr an anderen Künstler genieße, gerade wenn sie so ein aufreibenden Leben gelebt haben, wie Cai in seiner Kindheit. Da reicht es für mich nicht aus mit Rakten auf Leinwände zu zielen oder das Feuerwerk Umweltfreundlicher zu machen. Aber das ist ja eine Geschmacksache, die eben bei mir nicht so gezogen hat.
Ich war nur mäßig begeistert von Martyrs. Die erste Hälfte war der Hammer, die zweite eher nicht so. So bin ich nur noch mehr begeistert von Pascal Laugier mit dem was er in Ghostland abgeliefert hat. Er schafft es eine tolle Mischung aus überzogenen und realistischen Horror zu schaffen, bei der auch die etwas übertriebenen Elemente durch und durch im Kontext Sinn ergeben. Der Film ist auch intensiv, der wirklich alles aus seiner 90 Minütigen Laufzeit herausholt. Vollgespickt mit interessantem Twist die nie wirklich aus dem nichts kommen. Gerade eine Situation am Anfang des Filmes bekommt plötzlich einen grausigen Twist.
Die Schauspieler machen ihren Job richtig gut und geben für ihre Performance alles. Das Sound und Setdesign sind ebenfalls brillant. Musik wird auch sehr effektiv eingesetzt und oftmals mit herrlich spannender Stille gefüllt. Ein richtig guter Horrorfilm der eigentlich alles richtig macht und genau weiß was es sein möchte.
Das Einzige was mir etwas sauer aufgestoßen ist, ist das einer der Bösewichte ein Transfrau war, das das Gefühl rüberbringt das Menschen mit Körpersyndromstörung krank im Kopf sind und eher zu solchen Gräultaten im Stande sind. Das hätte nicht sein müssen… und ich kann auch eher schwer darüber hinweg kommen, weswegen der Film einen halben Punkt Abzug bekommt.
Das Konzept ist wirklich nett. Ein Mördermysterium mit einer starker Priese Comedy. Die Hilfssherrife gehen durch die Folge und improvisieren ihren Charakter, Dialoge, etc und versuchen herauszufinden wer der Mörder war. Die Grundlage ist solide und Will Arnett ist eben einfach ein International Treasure. Das ganze Konzept steht und fällt aber mit den Gästen, da haben sie bei der ersten Staffel auf jeden Fall glück gehabt. Sie haben alle ihre Stärken und Schwächen aber bieten durch die Bank durch eine gute Performance ab. Die Fälle sind auch vielseitig, aber wenn man sie Binged doch etwas dröge. Es ist viel zu schnell klar wer der Mörder ist, bzw eher wer es nicht sein kann. Es geht eher darum die anderen auszuschließen. Dabei stöst das nötige Hinweise geben gerne mal an den naatürlichen Fluss der Improvistation.
So ist es nach sechs Folgen acuh schon vorbei. Eine Serie die man wie Fastfood sich schnell mal reinhauen kann, ohne das viel am Ende hängen bleiben wird.
Ich mochte den Film als ich jünger war. Er hat ein interessanten Einblick in das Leben und Leiden eines Schizophrenen Genies gegeben. Seit dem kenn ich mich etwas besser mit dem Thema aus (vor allem mit einer Psychologie Master Studentin als Freundin) und wollte schauen ob der Film sich noch hält. Und ja, das tut er! Die Darstellung ist durchaus gelungen und vor allem das erkennen von Mustern ist großartig dargestellt. Russel Crowe macht auch eine großartige Figur und hat vollkommen zurecht dafür den Oscar gewonnen. Ron Howard geht auch behutsam mit dem Thema um und gibt der Geschichte genügend Raum um sich richtig entfalten zu können. Dabei wird auch kein Hehl daraus gemacht was für eine unangenehme Person John Nash war. Das scheint ein typisches Merkmal von Genies zu sein, das sie eben in Sozialen Bereichen etwas einbüßen müssen. Da ergibt auch seine Frau Alicia viel Sinn, da sie wie ein fehlendes Puzzleteil für ihn wirkt. Aber auf die Dauer ergab die Situation nicht viel Sinn für mich. Leider zieht sich der Film auch teilweise, vor allem wenn man den großen Twist schon kennt. So konnte A Beautiful Mind mich nicht ganz so gut fesseln wie damals, was der Qualität aber keinen Abbruch tut.
Krieg der Götter ist ein visuelles Meisterstück. Die Kostüme und Set Designs gehören zu dem besten was ich je auf den Bildschirm gebannt, gesehen habe. Ishioka Eiko muss sich nicht beweisen, hat aber hier nochmal alles rausgeholt bevor sie ein Jahr später verstorben ist. Sie sind nicht nur unfassbar kreativ, sondern verstärken auch noch die Geschichte und die Wesen der Charaktere die sie tragen. Was Tarsem Singh ja drauf hat, gerade was die Sets angeht, hat er ja auch eindrucksvoll mit seinem Team mit the Fall bewiesen. Aber hier wirkt alles noch etwas fantastischer und außergewöhnlicher. Die Räume werden auch richtig gut genutzt, um die Geschichte weiter zu vertiefen. Die Schauspieler sind auch alle durch die Bank klasse, besonders Henry Cavil, der nicht nur die Körperlichkeit sondern auch die Gravitas mit seiner Rolle bringt.
Aber leider ist der Film nicht perfekt. Die Geschichte hat manchmal kleine Hänger und durch die Erzählung des Mythos fühlt sich auch nicht alles gleich rund an. Aber allein für die Augen ist The Immortals ein Schmaus den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Ich war schon sehr begeistert von Don’t look up und wollte sehen was Adam McKay sonst noch so gemacht hatte. Und ich war von der ersten Sekunde gepackt. Er hat es irgendwie geschafft ein so hochkomplexes Thema auf unterhaltsamer und relativ verständlicher Art und Weise dem Zuschauer näher zu bringen. Nach wie vor ist es Wahnsinn das der Crash von 2008 tatsächlich passiert ist und nicht tiefere Wunden oder gar zum Zusammensturz des kapitalistischen Systems geführt hatte. Seine Art Filme zu machen ist äußert dynamisch ohne dabei zu überladend zu wirken. Auch die Idee gewisse Konzepte einfach von Margot Robbi in einem Bubblebath oder Selena Gomez am Blackjack Tisch zu erzählen, ist einfach nur großartig. Im allgemeinen schafft er den Spagat zwischen Realität und überzogener Fiktion mit Bravour (wie eben auch bei Don’t Look Up).
Alle Charaktere sind etwas anderes, da man nicht dem Status Quo entsprechen kann wenn man solch einer Sache auf der Spur ist. Dabei gibt es hier schauspielerisch keinerlei schwächen und selbst Steve Carell verschwindet sehr schnell hinter seiner Rolle. Jeder trägt was eigenes zu dem Pacing und der Geschichte bei.
Was man aber schnell merkt, ist das der Film äußert dicht und vollgepackt ist. Eine Stunde fühlt sich an wie zwei, da die Themen einfach so komplex sind. Das macht aber die erkenntnis die sich langsam in den Charakteren breit macht, auch so verstörend. Vor allem wenn eigentlich alles Fallen sollte, aber an allen Ecken gefeilscht und gelogen wird. Die Gravitas wird einem am Ende nochmal klar und die Apathie die solche Verbrechen bei Politikern wie auch dem Volk hinterlassen hat.
Wenn in einem Low-Budget Film Nicholas Cage mitspielt, weiß man das es etwas Besonderes sein muss. Und Pig ist etwas sehr Besonderes. Es spielt gekonnt mit Cage sein Image und den Vorstellungen der Zuschauer und entwickelt dabei aus einem Netz voller Hommagen und frischen Ideen etwas ganz Eigenes. Erwartet man erst ein John Pig, der als Außenseiter wieder in die düstere Unterwelt zurückkehrt, ist es doch etwas viel Sanftmütigeres und Tieferes. Was für Wick die Assassinen Gilde war, ist für Rob die Restaurantszene. Dabei geht es teilweise ähnlich brutal zu, mit Untergrund Kampfringen und Leute die ganz oben in der Nahrungskette stehen. Der Film wirft unseren Protagonisten immer wieder in Situationen, die dann eben ganz anders kommen als man denkt. Auch seine Motivation am Ende ist eine viel reinere, als man es erwarten würde.
Cage bietet hier brillante und gedämpfte Schauspielkunst, bei der er nur einmal aus seinem Cage herauskommt. Eine fantastische Leistung die diesen Charakter mit Gravitas und tiefe sehr gut tut. Daneben steht Alex Wolff, der als naiver und hochmotivierter Geschäftsmann Rob zur Seite steht. Der Film ist dabei Handwerklich auch herausragend, mit tollen Einstellungen, Szenenbilder und dem nötigen Dreck das sich alles gefestigt und eingelebt anfühlt. Pig ist ein faszinierendes Drama das an allen Ecken und Kanten mit liebe zum Detail und einer sorgsamen und sanften Erzählweise punktet.
Ich mag die Marvel Filme, sie wissen was sie möchten und machen es in den meisten Fällen richtig gut. Ab und zu hauen sie auch mal ne Niete raus, aber an sich haben sie einen ganz guten Groove gefunden. Aber nach Shang-Chi bin ich mir nicht mehr sicher, ob Marvel diese Qualität aufrechterhalten kann.
Dabei ist der Film gar nicht so schlecht, teilweise sogar richtig gut. Die Kampfszenen sind großartig choreographiert und interessant in Szene gesetzt. Dabei treffen nicht nur Fäuste aufeinander, sondern auch die Umgebung wird genutzt, um hier und da einen kleinen Vorteil zu erhaschen. Im ersten drittel fand ich die Story auch noch recht gut und geschickt umgesetzt, mit ein paar kleinen Punkten, die leider nicht so gut funktioniert haben. Aber irgendwann nimmt der Film eine Talfahrt ein, die wie aus dem nichts erscheint. Konflikte und Story Stränge werden über den Haufen geworfen, interessante Beziehungen werden einfach zur Seite gefegt. Und wofür das ganze? Für Asian Wakanda! Das Kreaturen Design ist toll, aber der Weg dort hin und vor allem die viel zu lange Exposition dort machen keinen wirklichen Spaß. Es geht nicht mehr um die Charaktere, sondern mal wieder darum die Welt zu retten. Dabei fallen eigentlich auch alle Charaktere auf die Schnauze, allen voran Shang-Chi selbst. Der von einem passiven Charakter mit Charm einfach nur zum drögen Protagonisten hervorgehoben wird. Er ist besser als alle und toller als alle und auserwählt, weil… ja, er halt der Protagonist ist. Der Konflikt mit der Schwester, die sich immer im Schatten ihres Bruders sieht, wird hier auch zur Seite gefegt, da sie eben kein Protagonist ist. Und auch wenn das Design der letzten Schlacht des Filmes teilweise sehr cool ist, fehlt irgendwie jegliche Spannung. Die Kämpfe sind einfach nicht mehr geerdet und so wird es nur zu einem CGI-Schlachtfest, was oberflächlich vielleicht cool aussieht aber nichts unter der Haube hat. Auch gibt es ein paar Situationen im Kampf die kein Sinn ergeben, wie zum Beispiel das Shawns Schwester sagt er soll sie loslassen, obwohl es keinen Unterschied macht. Selbst Akwafina ist plötzlich ne Meisterschützin nach einem Tag. Es ist auch sehr traurig was mit dem am sich super gestalteten Bösewicht Xu passiert. Er hat so viel potential und hat auch bis zum Schluss sein Bestes gegeben. So wirkt der Tod von ihm, einem Wesen das über 1000 Jahre gelebt hat, doch schwach und klein.
Handwerklich ist der Film teilweise richtig gut, aber oftmals eher schlecht als recht. Akwafina ist großartig und bringt mit ihrer eigenen Art des Humors auch viel Spaß rein. Simu Liu macht auch eine gute Figur, aber sein Charakter ist einfach so schwach geschrieben das er da auch nichts für kann. Auf wenn ich voll und ganz verzichten hätte können war Ben Kingsley, der mit seinem Humor so gar nicht in den Film reingepasst hat und (zumindest bei mir) jede Szene in der er aufgetaucht ist, merkbar schlechter gemacht hat. Die Kostüme sind gut gelungen und der Original Score ist auch gut, nur die Lizenzierten Lieder dazwischen waren grauenhaft… aber das liegt einfach daran das es nicht mein Musikgeschmack trifft.
Es fühlt sich an, als ob man den Stoff für zwei Filme irgendwie schnell verwursten wollte. Wäre der rest des Filmes so wie das erste drittel gewesen, hätte man eine tighte und interessante Geschichte erlebt, bei dem man viel über die Charaktere und vor allem Shang-Chi erfährt. Aber mit dem aufgesetzten Aspekt der Gefahr aus der Höhle und irgendwelchen Parraleluniversen, hat sich der Film selbst verstrickt und jegliches Potential verfeuert. Auch das man nichts über die Ringe erfährt (bis zur mid-credit Scene) ist auch eher schwach, was man eben in einem fokussierten Film viel besser herausarbeiten könnte.
Pixar sind einfach Meister ihres Faches. Ich liebe Souls und die etwas verkopfte Geschichte, aber ich find es auch toll das sie mal wieder eine geerdete Geschichte erzählen. Dabei habe ich es auch genossen das ich so gar nicht die Zielgruppe für den Film war und einen Einblick in eine Welt erhaschen konnte mit der ich einfach nicht aufgewachsen bin. Dabei ist das Theming großartig gelungen: Individualität, Pubertät, die Sünden und Gaben der Familie, der Druck etwas zu entsprechen und einfach die wilden Schritte beim groß werden. Dazu einen großartigen Art style und viel Anlehnung an Anime Ästhetik in der besten Form und einem Soundtrack der einfach nur Spaß macht.
Es ist Wahnsinn wie viel sie in den Film packen und alles irgendwie wunderbar funktioniert. Die etwas „cringey“ Posen, über die sich bei der Ankündigung oftmals lustig gemacht wurde, passen wunderbar zum Thema groß werden. In der Pubertät fühlt sich doch jeder wie die coolste Person der Welt und gleichzeitig so klein. So ergibt es auch Sinn das etwas cringe dazugehört, wie es eben jedem geht wenn man mal einen Blick zurück wirft. Dazu eine Bomben Freundesgruppe und eine Obsession der sich scheinbar kein junges Mädchen verwehren kann. Dabei kommt das Gefühl der Endgültigkeit auch sehr gut rüber, bei dem es doch irgendwie etwas um Leben und Tod geht ob man die Fünfköpfige Gruppe jetzt Live sehen kann oder nicht. Aber das ist ja nur ein Ansatz. Der Film hat keinen klaren Bösewicht, aber wie man sagt: Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Intentionen. Die Eltern wollen nur das beste für ihre Tochter, merken aber nicht wie sehr sie sie dabei erdrücken. Es hat mir das Herz gebrochen wie Mei unfassbar viel Liebe und Respekt vor ihren Eltern hatte, aber bei der Stimme ihrer Mutter erschaudert und alle Beweise so schnell wie möglich versteckt. Privatsphäre ist auch etwas das eher vage in dem Haushalt gesehen wird. Dabei glaub ich das die Mutter es nur gut meint, aber eben nicht sieht was sie macht, vor allem im Kontext mit ihrer eigenen Mutter. Und wie auch schon in Frozen, ist hier der Umgang mit den Kräften der Tochter absolut daneben. Anstatt ihr zu helfen, wird auf ein Wundermittel mit rotem Mond verwiesen und eher eingesperrt als geholfen. Das hat einem schon das Herz gebrochen, weswegen die Unterstützung durch ihre Freunde gleich so viel stärker scheint. Der Druck den asiatisch-amerikanische Eltern auf ihre Kinder ausüben, wird hier auch toll dargestellt, der sich nicht nur auf die Schulische und Private Ebene bezieht, sondern auch auf den Fluch/Segen der Familie. Dabei ist toll wie in der Geschichte nur die positiven Aspekte der Verwandlung erzählt werden, sich aber über Generationen eine Unterdrückung der selbigen entwickelt hat. So wird die Pubertäre Rebellion wunderbar verwoben mit dem Erbe der Familie und den Ausbruch aus rigiden Strukturen.
Aber auch abseits von dem sieht der Film einfach großartig aus und Pixar hat auch sichtlich Spaß mit den Animationen. Der Artstyle ist auch fantastisch, mit guten Charakterdesign, tollen Umgebungen und Establishing Shots die teilweise malerische Komponenten haben. Und der Panda… ist… so… niedlich. Pixar hat es wieder geschafft ein richtig guter Film auf die Beine zu stellen der nicht nur gut aussieht und klingt, sondern auch ein Haufen Spaß macht und eine starke Message dahinter hat.
Ich und Scorsese sind nicht unbedingt eine perfekte Mischung. Er hat ohne Frage viele brillante Filme gemacht, aber oftmals gefällt mir seine Art und Weise nicht so. Besonders die Mafia Schinken von ihm find ich alle eher dröge. The Wolf of Wall Street habe ich damals gesehen und wusste das er mich irgendwie lauwarm zurückgelassen hatte.
Das Pacing ist teilweise einfach brillant und passt perfekt zu dem gezeigten. Der zügellose Hedonismus der super Reichen und die Parallelwelt in der sie leben wurde auch großartig dargestellt. Moral und Ethik sind schon vor Ewigkeiten aus dem Fenster geflogen und man frönt nun der puren Lust und Gier. Leonardo Di Caprio spielt seine Rolle gewohnt fantastisch! Auch die anderen Schauspieler sind durch die Bank großartig gestaltet und toll directed. Die Bilder haben eine großartige Ästhetik, die Musik ist super und die Geschichte ist faszinierend. Aber irgendwie will der Film für mich als Gesamtkunstwerk einfach nicht aufgehen. Ich verstehe manchmal nicht warum manche Szenen schnell abgerissen werden, wogegen andere bis in schiere Unendlichkeit hinausgezögert werden. Das Film zieht sich vor allem gegen Ende, was ja auch klare Absicht war. Nüchtern zieht sich das Leben doch etwas anders als auf Koks. Aber dabei hat der Film irgendwann mein Interesse verloren. Auch ist die Machart nicht immer kohärent und wechselt teilweise die Art und Weise der Erzählung wie ein aufgeregtes Kind mit ADHS.
Etwas das mir aber einfach keine ruhe gelassen hat, und mich noch mehr aus dem Film Erlebnisse gerissen hat, war das teilweise mittelmäßige Editing. Als stärkstes Beispiel fällt mir dabei die Hochzeit ein, bei der man auf keinen Fall auf die Band im Hintergrund achten darf, da sonst die gesamte Immersion kaputt geht. Es gibt auch einige Kontinuität Fehler die mir aufgefallen sind, die einem Regisseur mit solchen Kaliber eigentlich nicht passieren sollte.
So ist Wolf of Wall Street für mich ein Film mit vielen brillanten höhen, ein paar tiefen und unübersehbaren Fehlern.
Es gibt ein Buch, über das ich mich immer wieder gerne aufrege: Der Geisterfjörd. Ich wusste das die Story sehr verworren war, aber vor allem der Schreibstil hat mich genervt. Es erinnert mich an R.L. Stine , bei dem am Ende eines Kapitel Spannung aufgebaut wird und diese dann als gleich verpufft. So hatte ich keine Ahnung das I Remember You tatsächlich die Verfilmung des selben Buches ist. Und im ersten Moment hab ich mich tatsächlich sehr gefreut. Die nervigen Fakeouts müssen ja im Film nicht so auftauchen. Vielleicht kann ich so die Geschichte nochmal etwas anders erfahren und darin das erkennen, weswegen der Roman eben so erfolgreich ist.
Leider hat das nicht geklappt. Auch wenn viele Details im laufe der Zeit verloren gegangen sind und ich einiges in dem Film nochmal frisch betrachten konnte, hat der Film mich einfach nicht gepackt. Der Erzählweise war durch und durch misslungen, mit Katja als Charakter die sich sehr sonderbar verhält und einem unausgesprochenen Konflikt mit denen die drei auskommen müssen. Das kann man gerne machen, aber so wie es hier aufgezogen wurde, hat man bis dahin jegliche Sympathie für Katja verloren. Auch das man von einem „Haus des Doktors“ spricht und damit natürlich den einzigen Doktor in Verbindung bringt, der dann nichts damit zu tun hat, fühlt sich schon sehr nach verarsche an. Und ich glaub das ist es auch was mich am meisten an dem Film stört, man fühlt sich nicht ernst genommen. Die Atmosphäre ist ganz nett, aber wird durch die nonsensical Geschichte sofort wieder aufgelöst. Auch ist kein Charakter wirklich interessant oder wird irgendwas von wirklicher Relevanz gesagt. Auch der Twist am Ende hatte zumindest für mich gar keine Auswirkung, da sich eh alles getrennt und entfernt voneinander angefühlt hat.
Wow, was für ein Film! Je Suis Karl ist, meiner Meinung nach, ein äußerst wichtigere Film, der von den realistischen Gefahren der faschistischen Organisationen warnt.
Kann Spoiler enthalten!
Von der ersten Sekunde war ich dabei, da man schnell merkte das dieser Film nicht dem Schicksal des Hölzernen deutschen Schauspiels zum Opfer fällt. Noch mehr beeindruckt war ich von der Härte, als die Bombe hochgeht. Die Art und Weise der Darstellung war brillant! Genauso mit dem Vogel der zu Boden fällt und die Reaktion des geschockten Alex. Später im Krankenhaus merkt man dann auch schnell das es kein Ausrutscher war. Die Reaktion von Maxi hat mir Gänsehaut gegeben und mir die Tränen in die Augen schießen lassen. Und das ist nicht das letzte mal. Der Film schafft es durch einer eher nüchternen Art und Weise Empathie bei den Charakteren zu erzeugen die auch tief unter die Haut geht.
Ich habe oft gelesen das die Hauptcharaktere nicht so toll sein sollen, eine Kritik die ich überhaupt nicht verstehe. Alex ist zermürbt von dem Anschlag und kann sich selbst kaum fassen, und wird von seiner Trauer und PTBS ständig im Griff gehalten. Maxi ist noch jung, überfordert und lässt sich geschickt von Karl manipulieren. Und Karl ist von seiner Bewegung so überzeugt das er alles für sie geben wird. Für ihn ist es auch eine Frage der Zeit bis ein ähnlicher Anschlag passieren wird und er beschleunigt es nur um seine Ziele schneller zu erreichen. Auch die Politische Bewegung in die sie reingerät fand ich fantastisch dargestellt. Es ist klar das es sich hierbei um die Identitäre Bewegung geht, die sehr ähnliche Ziele fordert wie Karl und seine Burschenschaft. Mit oberflächlichen Parolen an denen man nicht viel auszusetzten hat und vielleicht sogar als junger Mensch etwas leuchtendes in der Zukunft erkennt. Nur wenn man tiefer eindringt, spürt man die Rassistischen Züge der Organisation, die anstatt zu helfen lieber Hass und Missgunst streut. Aber spätestens da ist Maxi so von den neuen Erfahrungen und der Liebe zu Karl verfallen, das sie diese gerne ausblendet. Der Moment wo ihr bewusst wird was sie gemacht hat, ist auch sehr stark. Bei den ihre Worte mit melancholischer Musik unterlegt ist und ihre Mutter und Brüder auftauchen und unfreiwillig für die Zwecke der Partei missbraucht werden. Und fand ich es am Anfang noch übertrieben wie viel Karl dafür macht, war spätestens in Prag klar, das es viele Leute gab die für diesen Zweck bereit sind alles zu geben. Und das ist wirklich gruselig. Auch wenn man das Ende als Überzogen bezeichnen kann, hat auch der Reichtagsbrand einen Rattenschwanz hinter sich her gezogen. Und gerade junge, früh radikalisierte Menschen möchte solchen Ekstasen frönen, bei der das klare Feindbild zerstört wird und die endlich die „richtigen“ an die Macht kommen.
Aber der Film ist nicht nur stark in seiner Geschichte. Handwerklich ist der Film auch brillant, mit großartigen Kameraeinstellungen und Szenen die auch das innere der Charaktere wiederspiegelt. Aber was für mich den Film nochmal ne ganze Ecke besser macht, ist das Sounddesign. Das oftmals sehr dezent aber effektiv eingesetzt wird. Auch der eher spärliche Einsatz von Musik und wenn dann als Ausdruck der Charaktere oder Situationen ist fantastisch!
Für mich einer der besten Deutsche Filme der letzten Jahre!
Was ist da den schief gelaufen? Der erste Tim Burton war kein Meisterwerk aber ein super kompetenter Film mit einem tollen Spannungsbogen, einem großartigen Bösewicht und einer etwas geschickteren Origin Film. Ich hab den Film zuletzt gesehen als ich 11 Jahre alt war und erinnere mich an den gruseligen Pinguin und die coole Catwoman. So war ich erst mal überrascht Christopher Walken zu sehen, da ich mich gar nicht mehr daran erinnern konnte. Max Schreck scheint auch kein Charakter aus den Comics zu sein, der aber ganz interessant als Puppenspieler über Gotham hängt. Etwas das Bruce sein könnte, wenn er sich wirklich dafür interessieren würde Gotham zu einem besseren Ort machen zu können, anstatt sich in Schale zu schmeißen. Dafür wie zentral er eigentlich in der Geschichte von Batman Returns ist, bleibt aber echt nicht viel von ihm hängen.
Der Film hat für mich eine große Diskrepanz. Das Design und die Schauspieler sind großartig gewählt. Gerade die Kostüme und auch das Bild von Gotham ist einfach grandios. Aber vor allem narrativ, ist der Film einfach nur grauenhaft. Der Pinguin sieht toll aus, ist aber ein furchtbarer Bösewicht, dessen Pläne niemals wirklich konkret sind oder einen klaren Pfad haben. Der Bürgermeister Plot stammt aus Schrecks Feder, der sich Oswald nur bedingt beugt. Seine Zirkusfreaks sind auch cool Designed, aber nicht wirklich gut eingesetzt, genau so auch die Pinguine. Catwoman ihr Design ist großartig, aber ihre Motivation ist ebenfalls etwas vage, außerhalb davon Schreck zu verletzen. Warum sie sich dann mit dem Pinguin zusammenschließt, wirkt nicht wirklich erarbeitet und lässt die eh schon Vagen Ziele der beide nicht wirklich besser erscheinen. Ihre Verwandlung ist visuell auch richtig toll gemacht (um einiges besser im Catwoman Standalone Movie), aber woher sie jetzt all die Fähigkeiten hat und warum sich ihr Charakter so verändert ist überhaupt nicht klar. So muss man es einfach akzeptieren. Batman bietet auch keine sehr gute Figur, vor allem im Kampf gegen den Pinguin, bei der er aus Spaß den Countdown fast auf 0 setzten lässt und 100.000 Seelen in den Tod reisen, nur um dann tollpatschig die Fernbedingung fallen lässt um dann den ganzen stillgelegten Zoo in Schutt und Asche zu legen.
Der Film macht auch einen sonderbaren Zwiespalt zwischen Klamauk und Grittyness. Ein Spagat, der nicht aufgeht und den Film oft sonderbar anfühlen lässt. Ab und zu gibt es brillante Ideen und tolle Szenen, die aber im großen und ganzen Sumpf der Mittelmäßigkeit untergeht. Ich hab mich ehrlich auf den Film gefreut und wurde derbe enttäuscht.
Das letzte mal als ich den Film gesehen habe war ich 11 Jahre alt und ich erinnere mich an nicht mehr viel davon. So hab ich auch ein mittelmäßigen Film erwartet und wurde zum Glück richtig überrascht. Der Film ist zu ner Zeit entstanden in der Tim Burton noch das richtige Gespür hatte. Und auch wenn er selbst nicht so sehr an dem Projekt hing (im Gegensatz zu seinem Nachfolger), steckt in dem Film unfassbar viel Liebe zum Detail und viel Spaß bei der Sache. Die Sets sind absolut großartig und geben einem ein wirkliches Gotham Feeling statt dem typischen New York was heute öfters gezeigt wird. Im allgemeinen ist das Design klasse gemacht und schafft eine wunderbare Symbiose aus den eher düsteren und klamaukigen Kapiteln des maskierten Rächers.
Es ist auch als Origin Film sehr interessant, da man nicht erst langsam Bruce Wayne bei dem Übergang zu Batman beobachtet, nein, dieser ist schon hier und verprügelt munter irgendwelche Kleinganoven. Das die Ursprünge davon erst langsam über den Film verteilt erörtert werden, ist eine tolle Sache! Leider ist Batman an sich eher Blass in dem Film. Dafür ist der Bösewicht so gut! Auch wenn Heath Ledger immer noch mein Lieblings Joker bleiben wird, ist Jack Nicholson absolut großartig in seiner Rolle. Er spielt den wahnwitzigen Gangsterboss auf so eine brillante Art und Weise das er auch heute noch funktioniert. Hier funktioniert auch die Mischung aus Ernst und Klamauk großartig. Ich musste so lachen bei der Nachrichtensendung in der gesagt wurde das gewisse Kosmetik zum tot führen kann, nur um dann in der nächsten Sendung voller Pickel genervt in die Kamera zu schielen.
Die Liebesgeschichte ist okay, aber nicht wirklich gut gemacht oder relevant. Eher ein direktes Verbindungsglied zwischen den zwei Maskierten Psychopathen. Nach all den Jahren und verschiedenen Iterationen von Batman hält sich der Film verdammt gut.