Nebenniveau - Kommentare

Alle Kommentare von Nebenniveau

  • 6 .5

    Ich habe vor der Doku noch nie wirklich von Cai Quo-Qiang gehört. Und um ehrlich zu sein, sind Dokumentation über Künstler die man noch nicht kennt, immer am spannensten. Leider lässt mich Cai auch bis zum Ende irgendwie kalt. Ich glaub ich weiß auch warum, weil er in die selbe Riege eingeordnet wird wie Damian Hurst, mit dem ich auch nicht viel anfangen kann. Kommerzielle Kunst oder eher Kommerzielles Handwerk. So gibt es viele Werke von ihm die ich beeindruckend fand, aber gerade als es um die Zeremonie in Peking ging und dann auch um die Inszenierung des APEC Treffens, hat man gemerkt das er im verlauf seines Schaffens irgendwie vergessen hat eine Aussage zu treffen oder sich selbst zu hinterfragen. Das stellt die Dokumentation auch toll dar, ohne dabei mit dem Finger auf ihn zu zeigen. Dabei merkt man das das Herz des Filmemachers an der Kunst von Cai hängt, aber die Augen nicht verschließen möchte. Mir fehlt teilweise einfach die Reflexion, die ich sehr an anderen Künstler genieße, gerade wenn sie so ein aufreibenden Leben gelebt haben, wie Cai in seiner Kindheit. Da reicht es für mich nicht aus mit Rakten auf Leinwände zu zielen oder das Feuerwerk Umweltfreundlicher zu machen. Aber das ist ja eine Geschmacksache, die eben bei mir nicht so gezogen hat.

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    • 7 .5
      Nebenniveau 23.04.2022, 11:39 Geändert 13.04.2024, 08:07

      Ich war nur mäßig begeistert von Martyrs. Die erste Hälfte war der Hammer, die zweite eher nicht so. So bin ich nur noch mehr begeistert von Pascal Laugier mit dem was er in Ghostland abgeliefert hat. Er schafft es eine tolle Mischung aus überzogenen und realistischen Horror zu schaffen, bei der auch die etwas übertriebenen Elemente durch und durch im Kontext Sinn ergeben. Der Film ist auch intensiv, der wirklich alles aus seiner 90 Minütigen Laufzeit herausholt. Vollgespickt mit interessantem Twist die nie wirklich aus dem nichts kommen. Gerade eine Situation am Anfang des Filmes bekommt plötzlich einen grausigen Twist.
      Die Schauspieler machen ihren Job richtig gut und geben für ihre Performance alles. Das Sound und Setdesign sind ebenfalls brillant. Musik wird auch sehr effektiv eingesetzt und oftmals mit herrlich spannender Stille gefüllt. Ein richtig guter Horrorfilm der eigentlich alles richtig macht und genau weiß was es sein möchte.
      Das Einzige was mir etwas sauer aufgestoßen ist, ist das einer der Bösewichte ein Transfrau war, das das Gefühl rüberbringt das Menschen mit Körpersyndromstörung krank im Kopf sind und eher zu solchen Gräultaten im Stande sind. Das hätte nicht sein müssen… und ich kann auch eher schwer darüber hinweg kommen, weswegen der Film einen halben Punkt Abzug bekommt.

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      • 6

        Das Konzept ist wirklich nett. Ein Mördermysterium mit einer starker Priese Comedy. Die Hilfssherrife gehen durch die Folge und improvisieren ihren Charakter, Dialoge, etc und versuchen herauszufinden wer der Mörder war. Die Grundlage ist solide und Will Arnett ist eben einfach ein International Treasure. Das ganze Konzept steht und fällt aber mit den Gästen, da haben sie bei der ersten Staffel auf jeden Fall glück gehabt. Sie haben alle ihre Stärken und Schwächen aber bieten durch die Bank durch eine gute Performance ab. Die Fälle sind auch vielseitig, aber wenn man sie Binged doch etwas dröge. Es ist viel zu schnell klar wer der Mörder ist, bzw eher wer es nicht sein kann. Es geht eher darum die anderen auszuschließen. Dabei stöst das nötige Hinweise geben gerne mal an den naatürlichen Fluss der Improvistation.
        So ist es nach sechs Folgen acuh schon vorbei. Eine Serie die man wie Fastfood sich schnell mal reinhauen kann, ohne das viel am Ende hängen bleiben wird.

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        • 7

          Ich mochte den Film als ich jünger war. Er hat ein interessanten Einblick in das Leben und Leiden eines Schizophrenen Genies gegeben. Seit dem kenn ich mich etwas besser mit dem Thema aus (vor allem mit einer Psychologie Master Studentin als Freundin) und wollte schauen ob der Film sich noch hält. Und ja, das tut er! Die Darstellung ist durchaus gelungen und vor allem das erkennen von Mustern ist großartig dargestellt. Russel Crowe macht auch eine großartige Figur und hat vollkommen zurecht dafür den Oscar gewonnen. Ron Howard geht auch behutsam mit dem Thema um und gibt der Geschichte genügend Raum um sich richtig entfalten zu können. Dabei wird auch kein Hehl daraus gemacht was für eine unangenehme Person John Nash war. Das scheint ein typisches Merkmal von Genies zu sein, das sie eben in Sozialen Bereichen etwas einbüßen müssen. Da ergibt auch seine Frau Alicia viel Sinn, da sie wie ein fehlendes Puzzleteil für ihn wirkt. Aber auf die Dauer ergab die Situation nicht viel Sinn für mich. Leider zieht sich der Film auch teilweise, vor allem wenn man den großen Twist schon kennt. So konnte A Beautiful Mind mich nicht ganz so gut fesseln wie damals, was der Qualität aber keinen Abbruch tut.

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          • 7 .5

            Krieg der Götter ist ein visuelles Meisterstück. Die Kostüme und Set Designs gehören zu dem besten was ich je auf den Bildschirm gebannt, gesehen habe. Ishioka Eiko muss sich nicht beweisen, hat aber hier nochmal alles rausgeholt bevor sie ein Jahr später verstorben ist. Sie sind nicht nur unfassbar kreativ, sondern verstärken auch noch die Geschichte und die Wesen der Charaktere die sie tragen. Was Tarsem Singh ja drauf hat, gerade was die Sets angeht, hat er ja auch eindrucksvoll mit seinem Team mit the Fall bewiesen. Aber hier wirkt alles noch etwas fantastischer und außergewöhnlicher. Die Räume werden auch richtig gut genutzt, um die Geschichte weiter zu vertiefen. Die Schauspieler sind auch alle durch die Bank klasse, besonders Henry Cavil, der nicht nur die Körperlichkeit sondern auch die Gravitas mit seiner Rolle bringt.
            Aber leider ist der Film nicht perfekt. Die Geschichte hat manchmal kleine Hänger und durch die Erzählung des Mythos fühlt sich auch nicht alles gleich rund an. Aber allein für die Augen ist The Immortals ein Schmaus den man sich nicht entgehen lassen sollte.

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            • 8 .5

              Ich war schon sehr begeistert von Don’t look up und wollte sehen was Adam McKay sonst noch so gemacht hatte. Und ich war von der ersten Sekunde gepackt. Er hat es irgendwie geschafft ein so hochkomplexes Thema auf unterhaltsamer und relativ verständlicher Art und Weise dem Zuschauer näher zu bringen. Nach wie vor ist es Wahnsinn das der Crash von 2008 tatsächlich passiert ist und nicht tiefere Wunden oder gar zum Zusammensturz des kapitalistischen Systems geführt hatte. Seine Art Filme zu machen ist äußert dynamisch ohne dabei zu überladend zu wirken. Auch die Idee gewisse Konzepte einfach von Margot Robbi in einem Bubblebath oder Selena Gomez am Blackjack Tisch zu erzählen, ist einfach nur großartig. Im allgemeinen schafft er den Spagat zwischen Realität und überzogener Fiktion mit Bravour (wie eben auch bei Don’t Look Up).
              Alle Charaktere sind etwas anderes, da man nicht dem Status Quo entsprechen kann wenn man solch einer Sache auf der Spur ist. Dabei gibt es hier schauspielerisch keinerlei schwächen und selbst Steve Carell verschwindet sehr schnell hinter seiner Rolle. Jeder trägt was eigenes zu dem Pacing und der Geschichte bei.
              Was man aber schnell merkt, ist das der Film äußert dicht und vollgepackt ist. Eine Stunde fühlt sich an wie zwei, da die Themen einfach so komplex sind. Das macht aber die erkenntnis die sich langsam in den Charakteren breit macht, auch so verstörend. Vor allem wenn eigentlich alles Fallen sollte, aber an allen Ecken gefeilscht und gelogen wird. Die Gravitas wird einem am Ende nochmal klar und die Apathie die solche Verbrechen bei Politikern wie auch dem Volk hinterlassen hat.

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              • 8
                über Pig

                Wenn in einem Low-Budget Film Nicholas Cage mitspielt, weiß man das es etwas Besonderes sein muss. Und Pig ist etwas sehr Besonderes. Es spielt gekonnt mit Cage sein Image und den Vorstellungen der Zuschauer und entwickelt dabei aus einem Netz voller Hommagen und frischen Ideen etwas ganz Eigenes. Erwartet man erst ein John Pig, der als Außenseiter wieder in die düstere Unterwelt zurückkehrt, ist es doch etwas viel Sanftmütigeres und Tieferes. Was für Wick die Assassinen Gilde war, ist für Rob die Restaurantszene. Dabei geht es teilweise ähnlich brutal zu, mit Untergrund Kampfringen und Leute die ganz oben in der Nahrungskette stehen. Der Film wirft unseren Protagonisten immer wieder in Situationen, die dann eben ganz anders kommen als man denkt. Auch seine Motivation am Ende ist eine viel reinere, als man es erwarten würde.
                Cage bietet hier brillante und gedämpfte Schauspielkunst, bei der er nur einmal aus seinem Cage herauskommt. Eine fantastische Leistung die diesen Charakter mit Gravitas und tiefe sehr gut tut. Daneben steht Alex Wolff, der als naiver und hochmotivierter Geschäftsmann Rob zur Seite steht. Der Film ist dabei Handwerklich auch herausragend, mit tollen Einstellungen, Szenenbilder und dem nötigen Dreck das sich alles gefestigt und eingelebt anfühlt. Pig ist ein faszinierendes Drama das an allen Ecken und Kanten mit liebe zum Detail und einer sorgsamen und sanften Erzählweise punktet.

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                • 4 .5

                  Ich mag die Marvel Filme, sie wissen was sie möchten und machen es in den meisten Fällen richtig gut. Ab und zu hauen sie auch mal ne Niete raus, aber an sich haben sie einen ganz guten Groove gefunden. Aber nach Shang-Chi bin ich mir nicht mehr sicher, ob Marvel diese Qualität aufrechterhalten kann.
                  Dabei ist der Film gar nicht so schlecht, teilweise sogar richtig gut. Die Kampfszenen sind großartig choreographiert und interessant in Szene gesetzt. Dabei treffen nicht nur Fäuste aufeinander, sondern auch die Umgebung wird genutzt, um hier und da einen kleinen Vorteil zu erhaschen. Im ersten drittel fand ich die Story auch noch recht gut und geschickt umgesetzt, mit ein paar kleinen Punkten, die leider nicht so gut funktioniert haben. Aber irgendwann nimmt der Film eine Talfahrt ein, die wie aus dem nichts erscheint. Konflikte und Story Stränge werden über den Haufen geworfen, interessante Beziehungen werden einfach zur Seite gefegt. Und wofür das ganze? Für Asian Wakanda! Das Kreaturen Design ist toll, aber der Weg dort hin und vor allem die viel zu lange Exposition dort machen keinen wirklichen Spaß. Es geht nicht mehr um die Charaktere, sondern mal wieder darum die Welt zu retten. Dabei fallen eigentlich auch alle Charaktere auf die Schnauze, allen voran Shang-Chi selbst. Der von einem passiven Charakter mit Charm einfach nur zum drögen Protagonisten hervorgehoben wird. Er ist besser als alle und toller als alle und auserwählt, weil… ja, er halt der Protagonist ist. Der Konflikt mit der Schwester, die sich immer im Schatten ihres Bruders sieht, wird hier auch zur Seite gefegt, da sie eben kein Protagonist ist. Und auch wenn das Design der letzten Schlacht des Filmes teilweise sehr cool ist, fehlt irgendwie jegliche Spannung. Die Kämpfe sind einfach nicht mehr geerdet und so wird es nur zu einem CGI-Schlachtfest, was oberflächlich vielleicht cool aussieht aber nichts unter der Haube hat. Auch gibt es ein paar Situationen im Kampf die kein Sinn ergeben, wie zum Beispiel das Shawns Schwester sagt er soll sie loslassen, obwohl es keinen Unterschied macht. Selbst Akwafina ist plötzlich ne Meisterschützin nach einem Tag. Es ist auch sehr traurig was mit dem am sich super gestalteten Bösewicht Xu passiert. Er hat so viel potential und hat auch bis zum Schluss sein Bestes gegeben. So wirkt der Tod von ihm, einem Wesen das über 1000 Jahre gelebt hat, doch schwach und klein.
                  Handwerklich ist der Film teilweise richtig gut, aber oftmals eher schlecht als recht. Akwafina ist großartig und bringt mit ihrer eigenen Art des Humors auch viel Spaß rein. Simu Liu macht auch eine gute Figur, aber sein Charakter ist einfach so schwach geschrieben das er da auch nichts für kann. Auf wenn ich voll und ganz verzichten hätte können war Ben Kingsley, der mit seinem Humor so gar nicht in den Film reingepasst hat und (zumindest bei mir) jede Szene in der er aufgetaucht ist, merkbar schlechter gemacht hat. Die Kostüme sind gut gelungen und der Original Score ist auch gut, nur die Lizenzierten Lieder dazwischen waren grauenhaft… aber das liegt einfach daran das es nicht mein Musikgeschmack trifft.
                  Es fühlt sich an, als ob man den Stoff für zwei Filme irgendwie schnell verwursten wollte. Wäre der rest des Filmes so wie das erste drittel gewesen, hätte man eine tighte und interessante Geschichte erlebt, bei dem man viel über die Charaktere und vor allem Shang-Chi erfährt. Aber mit dem aufgesetzten Aspekt der Gefahr aus der Höhle und irgendwelchen Parraleluniversen, hat sich der Film selbst verstrickt und jegliches Potential verfeuert. Auch das man nichts über die Ringe erfährt (bis zur mid-credit Scene) ist auch eher schwach, was man eben in einem fokussierten Film viel besser herausarbeiten könnte.

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                  • 8 .5
                    über Rot

                    Pixar sind einfach Meister ihres Faches. Ich liebe Souls und die etwas verkopfte Geschichte, aber ich find es auch toll das sie mal wieder eine geerdete Geschichte erzählen. Dabei habe ich es auch genossen das ich so gar nicht die Zielgruppe für den Film war und einen Einblick in eine Welt erhaschen konnte mit der ich einfach nicht aufgewachsen bin. Dabei ist das Theming großartig gelungen: Individualität, Pubertät, die Sünden und Gaben der Familie, der Druck etwas zu entsprechen und einfach die wilden Schritte beim groß werden. Dazu einen großartigen Art style und viel Anlehnung an Anime Ästhetik in der besten Form und einem Soundtrack der einfach nur Spaß macht.
                    Es ist Wahnsinn wie viel sie in den Film packen und alles irgendwie wunderbar funktioniert. Die etwas „cringey“ Posen, über die sich bei der Ankündigung oftmals lustig gemacht wurde, passen wunderbar zum Thema groß werden. In der Pubertät fühlt sich doch jeder wie die coolste Person der Welt und gleichzeitig so klein. So ergibt es auch Sinn das etwas cringe dazugehört, wie es eben jedem geht wenn man mal einen Blick zurück wirft. Dazu eine Bomben Freundesgruppe und eine Obsession der sich scheinbar kein junges Mädchen verwehren kann. Dabei kommt das Gefühl der Endgültigkeit auch sehr gut rüber, bei dem es doch irgendwie etwas um Leben und Tod geht ob man die Fünfköpfige Gruppe jetzt Live sehen kann oder nicht. Aber das ist ja nur ein Ansatz. Der Film hat keinen klaren Bösewicht, aber wie man sagt: Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Intentionen. Die Eltern wollen nur das beste für ihre Tochter, merken aber nicht wie sehr sie sie dabei erdrücken. Es hat mir das Herz gebrochen wie Mei unfassbar viel Liebe und Respekt vor ihren Eltern hatte, aber bei der Stimme ihrer Mutter erschaudert und alle Beweise so schnell wie möglich versteckt. Privatsphäre ist auch etwas das eher vage in dem Haushalt gesehen wird. Dabei glaub ich das die Mutter es nur gut meint, aber eben nicht sieht was sie macht, vor allem im Kontext mit ihrer eigenen Mutter. Und wie auch schon in Frozen, ist hier der Umgang mit den Kräften der Tochter absolut daneben. Anstatt ihr zu helfen, wird auf ein Wundermittel mit rotem Mond verwiesen und eher eingesperrt als geholfen. Das hat einem schon das Herz gebrochen, weswegen die Unterstützung durch ihre Freunde gleich so viel stärker scheint. Der Druck den asiatisch-amerikanische Eltern auf ihre Kinder ausüben, wird hier auch toll dargestellt, der sich nicht nur auf die Schulische und Private Ebene bezieht, sondern auch auf den Fluch/Segen der Familie. Dabei ist toll wie in der Geschichte nur die positiven Aspekte der Verwandlung erzählt werden, sich aber über Generationen eine Unterdrückung der selbigen entwickelt hat. So wird die Pubertäre Rebellion wunderbar verwoben mit dem Erbe der Familie und den Ausbruch aus rigiden Strukturen.
                    Aber auch abseits von dem sieht der Film einfach großartig aus und Pixar hat auch sichtlich Spaß mit den Animationen. Der Artstyle ist auch fantastisch, mit guten Charakterdesign, tollen Umgebungen und Establishing Shots die teilweise malerische Komponenten haben. Und der Panda… ist… so… niedlich. Pixar hat es wieder geschafft ein richtig guter Film auf die Beine zu stellen der nicht nur gut aussieht und klingt, sondern auch ein Haufen Spaß macht und eine starke Message dahinter hat.

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                    • 6 .5

                      Ich und Scorsese sind nicht unbedingt eine perfekte Mischung. Er hat ohne Frage viele brillante Filme gemacht, aber oftmals gefällt mir seine Art und Weise nicht so. Besonders die Mafia Schinken von ihm find ich alle eher dröge. The Wolf of Wall Street habe ich damals gesehen und wusste das er mich irgendwie lauwarm zurückgelassen hatte.
                      Das Pacing ist teilweise einfach brillant und passt perfekt zu dem gezeigten. Der zügellose Hedonismus der super Reichen und die Parallelwelt in der sie leben wurde auch großartig dargestellt. Moral und Ethik sind schon vor Ewigkeiten aus dem Fenster geflogen und man frönt nun der puren Lust und Gier. Leonardo Di Caprio spielt seine Rolle gewohnt fantastisch! Auch die anderen Schauspieler sind durch die Bank großartig gestaltet und toll directed. Die Bilder haben eine großartige Ästhetik, die Musik ist super und die Geschichte ist faszinierend. Aber irgendwie will der Film für mich als Gesamtkunstwerk einfach nicht aufgehen. Ich verstehe manchmal nicht warum manche Szenen schnell abgerissen werden, wogegen andere bis in schiere Unendlichkeit hinausgezögert werden. Das Film zieht sich vor allem gegen Ende, was ja auch klare Absicht war. Nüchtern zieht sich das Leben doch etwas anders als auf Koks. Aber dabei hat der Film irgendwann mein Interesse verloren. Auch ist die Machart nicht immer kohärent und wechselt teilweise die Art und Weise der Erzählung wie ein aufgeregtes Kind mit ADHS.
                      Etwas das mir aber einfach keine ruhe gelassen hat, und mich noch mehr aus dem Film Erlebnisse gerissen hat, war das teilweise mittelmäßige Editing. Als stärkstes Beispiel fällt mir dabei die Hochzeit ein, bei der man auf keinen Fall auf die Band im Hintergrund achten darf, da sonst die gesamte Immersion kaputt geht. Es gibt auch einige Kontinuität Fehler die mir aufgefallen sind, die einem Regisseur mit solchen Kaliber eigentlich nicht passieren sollte.
                      So ist Wolf of Wall Street für mich ein Film mit vielen brillanten höhen, ein paar tiefen und unübersehbaren Fehlern.

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                      • 3

                        Es gibt ein Buch, über das ich mich immer wieder gerne aufrege: Der Geisterfjörd. Ich wusste das die Story sehr verworren war, aber vor allem der Schreibstil hat mich genervt. Es erinnert mich an R.L. Stine , bei dem am Ende eines Kapitel Spannung aufgebaut wird und diese dann als gleich verpufft. So hatte ich keine Ahnung das I Remember You tatsächlich die Verfilmung des selben Buches ist. Und im ersten Moment hab ich mich tatsächlich sehr gefreut. Die nervigen Fakeouts müssen ja im Film nicht so auftauchen. Vielleicht kann ich so die Geschichte nochmal etwas anders erfahren und darin das erkennen, weswegen der Roman eben so erfolgreich ist.
                        Leider hat das nicht geklappt. Auch wenn viele Details im laufe der Zeit verloren gegangen sind und ich einiges in dem Film nochmal frisch betrachten konnte, hat der Film mich einfach nicht gepackt. Der Erzählweise war durch und durch misslungen, mit Katja als Charakter die sich sehr sonderbar verhält und einem unausgesprochenen Konflikt mit denen die drei auskommen müssen. Das kann man gerne machen, aber so wie es hier aufgezogen wurde, hat man bis dahin jegliche Sympathie für Katja verloren. Auch das man von einem „Haus des Doktors“ spricht und damit natürlich den einzigen Doktor in Verbindung bringt, der dann nichts damit zu tun hat, fühlt sich schon sehr nach verarsche an. Und ich glaub das ist es auch was mich am meisten an dem Film stört, man fühlt sich nicht ernst genommen. Die Atmosphäre ist ganz nett, aber wird durch die nonsensical Geschichte sofort wieder aufgelöst. Auch ist kein Charakter wirklich interessant oder wird irgendwas von wirklicher Relevanz gesagt. Auch der Twist am Ende hatte zumindest für mich gar keine Auswirkung, da sich eh alles getrennt und entfernt voneinander angefühlt hat.

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                        • 9

                          Wow, was für ein Film! Je Suis Karl ist, meiner Meinung nach, ein äußerst wichtigere Film, der von den realistischen Gefahren der faschistischen Organisationen warnt.
                          Kann Spoiler enthalten!
                          Von der ersten Sekunde war ich dabei, da man schnell merkte das dieser Film nicht dem Schicksal des Hölzernen deutschen Schauspiels zum Opfer fällt. Noch mehr beeindruckt war ich von der Härte, als die Bombe hochgeht. Die Art und Weise der Darstellung war brillant! Genauso mit dem Vogel der zu Boden fällt und die Reaktion des geschockten Alex. Später im Krankenhaus merkt man dann auch schnell das es kein Ausrutscher war. Die Reaktion von Maxi hat mir Gänsehaut gegeben und mir die Tränen in die Augen schießen lassen. Und das ist nicht das letzte mal. Der Film schafft es durch einer eher nüchternen Art und Weise Empathie bei den Charakteren zu erzeugen die auch tief unter die Haut geht.
                          Ich habe oft gelesen das die Hauptcharaktere nicht so toll sein sollen, eine Kritik die ich überhaupt nicht verstehe. Alex ist zermürbt von dem Anschlag und kann sich selbst kaum fassen, und wird von seiner Trauer und PTBS ständig im Griff gehalten. Maxi ist noch jung, überfordert und lässt sich geschickt von Karl manipulieren. Und Karl ist von seiner Bewegung so überzeugt das er alles für sie geben wird. Für ihn ist es auch eine Frage der Zeit bis ein ähnlicher Anschlag passieren wird und er beschleunigt es nur um seine Ziele schneller zu erreichen. Auch die Politische Bewegung in die sie reingerät fand ich fantastisch dargestellt. Es ist klar das es sich hierbei um die Identitäre Bewegung geht, die sehr ähnliche Ziele fordert wie Karl und seine Burschenschaft. Mit oberflächlichen Parolen an denen man nicht viel auszusetzten hat und vielleicht sogar als junger Mensch etwas leuchtendes in der Zukunft erkennt. Nur wenn man tiefer eindringt, spürt man die Rassistischen Züge der Organisation, die anstatt zu helfen lieber Hass und Missgunst streut. Aber spätestens da ist Maxi so von den neuen Erfahrungen und der Liebe zu Karl verfallen, das sie diese gerne ausblendet. Der Moment wo ihr bewusst wird was sie gemacht hat, ist auch sehr stark. Bei den ihre Worte mit melancholischer Musik unterlegt ist und ihre Mutter und Brüder auftauchen und unfreiwillig für die Zwecke der Partei missbraucht werden. Und fand ich es am Anfang noch übertrieben wie viel Karl dafür macht, war spätestens in Prag klar, das es viele Leute gab die für diesen Zweck bereit sind alles zu geben. Und das ist wirklich gruselig. Auch wenn man das Ende als Überzogen bezeichnen kann, hat auch der Reichtagsbrand einen Rattenschwanz hinter sich her gezogen. Und gerade junge, früh radikalisierte Menschen möchte solchen Ekstasen frönen, bei der das klare Feindbild zerstört wird und die endlich die „richtigen“ an die Macht kommen.
                          Aber der Film ist nicht nur stark in seiner Geschichte. Handwerklich ist der Film auch brillant, mit großartigen Kameraeinstellungen und Szenen die auch das innere der Charaktere wiederspiegelt. Aber was für mich den Film nochmal ne ganze Ecke besser macht, ist das Sounddesign. Das oftmals sehr dezent aber effektiv eingesetzt wird. Auch der eher spärliche Einsatz von Musik und wenn dann als Ausdruck der Charaktere oder Situationen ist fantastisch!
                          Für mich einer der besten Deutsche Filme der letzten Jahre!

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                          • 4

                            Was ist da den schief gelaufen? Der erste Tim Burton war kein Meisterwerk aber ein super kompetenter Film mit einem tollen Spannungsbogen, einem großartigen Bösewicht und einer etwas geschickteren Origin Film. Ich hab den Film zuletzt gesehen als ich 11 Jahre alt war und erinnere mich an den gruseligen Pinguin und die coole Catwoman. So war ich erst mal überrascht Christopher Walken zu sehen, da ich mich gar nicht mehr daran erinnern konnte. Max Schreck scheint auch kein Charakter aus den Comics zu sein, der aber ganz interessant als Puppenspieler über Gotham hängt. Etwas das Bruce sein könnte, wenn er sich wirklich dafür interessieren würde Gotham zu einem besseren Ort machen zu können, anstatt sich in Schale zu schmeißen. Dafür wie zentral er eigentlich in der Geschichte von Batman Returns ist, bleibt aber echt nicht viel von ihm hängen.
                            Der Film hat für mich eine große Diskrepanz. Das Design und die Schauspieler sind großartig gewählt. Gerade die Kostüme und auch das Bild von Gotham ist einfach grandios. Aber vor allem narrativ, ist der Film einfach nur grauenhaft. Der Pinguin sieht toll aus, ist aber ein furchtbarer Bösewicht, dessen Pläne niemals wirklich konkret sind oder einen klaren Pfad haben. Der Bürgermeister Plot stammt aus Schrecks Feder, der sich Oswald nur bedingt beugt. Seine Zirkusfreaks sind auch cool Designed, aber nicht wirklich gut eingesetzt, genau so auch die Pinguine. Catwoman ihr Design ist großartig, aber ihre Motivation ist ebenfalls etwas vage, außerhalb davon Schreck zu verletzen. Warum sie sich dann mit dem Pinguin zusammenschließt, wirkt nicht wirklich erarbeitet und lässt die eh schon Vagen Ziele der beide nicht wirklich besser erscheinen. Ihre Verwandlung ist visuell auch richtig toll gemacht (um einiges besser im Catwoman Standalone Movie), aber woher sie jetzt all die Fähigkeiten hat und warum sich ihr Charakter so verändert ist überhaupt nicht klar. So muss man es einfach akzeptieren. Batman bietet auch keine sehr gute Figur, vor allem im Kampf gegen den Pinguin, bei der er aus Spaß den Countdown fast auf 0 setzten lässt und 100.000 Seelen in den Tod reisen, nur um dann tollpatschig die Fernbedingung fallen lässt um dann den ganzen stillgelegten Zoo in Schutt und Asche zu legen.
                            Der Film macht auch einen sonderbaren Zwiespalt zwischen Klamauk und Grittyness. Ein Spagat, der nicht aufgeht und den Film oft sonderbar anfühlen lässt. Ab und zu gibt es brillante Ideen und tolle Szenen, die aber im großen und ganzen Sumpf der Mittelmäßigkeit untergeht. Ich hab mich ehrlich auf den Film gefreut und wurde derbe enttäuscht.

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                            • 7 .5
                              über Batman

                              Das letzte mal als ich den Film gesehen habe war ich 11 Jahre alt und ich erinnere mich an nicht mehr viel davon. So hab ich auch ein mittelmäßigen Film erwartet und wurde zum Glück richtig überrascht. Der Film ist zu ner Zeit entstanden in der Tim Burton noch das richtige Gespür hatte. Und auch wenn er selbst nicht so sehr an dem Projekt hing (im Gegensatz zu seinem Nachfolger), steckt in dem Film unfassbar viel Liebe zum Detail und viel Spaß bei der Sache. Die Sets sind absolut großartig und geben einem ein wirkliches Gotham Feeling statt dem typischen New York was heute öfters gezeigt wird. Im allgemeinen ist das Design klasse gemacht und schafft eine wunderbare Symbiose aus den eher düsteren und klamaukigen Kapiteln des maskierten Rächers.
                              Es ist auch als Origin Film sehr interessant, da man nicht erst langsam Bruce Wayne bei dem Übergang zu Batman beobachtet, nein, dieser ist schon hier und verprügelt munter irgendwelche Kleinganoven. Das die Ursprünge davon erst langsam über den Film verteilt erörtert werden, ist eine tolle Sache! Leider ist Batman an sich eher Blass in dem Film. Dafür ist der Bösewicht so gut! Auch wenn Heath Ledger immer noch mein Lieblings Joker bleiben wird, ist Jack Nicholson absolut großartig in seiner Rolle. Er spielt den wahnwitzigen Gangsterboss auf so eine brillante Art und Weise das er auch heute noch funktioniert. Hier funktioniert auch die Mischung aus Ernst und Klamauk großartig. Ich musste so lachen bei der Nachrichtensendung in der gesagt wurde das gewisse Kosmetik zum tot führen kann, nur um dann in der nächsten Sendung voller Pickel genervt in die Kamera zu schielen.
                              Die Liebesgeschichte ist okay, aber nicht wirklich gut gemacht oder relevant. Eher ein direktes Verbindungsglied zwischen den zwei Maskierten Psychopathen. Nach all den Jahren und verschiedenen Iterationen von Batman hält sich der Film verdammt gut.

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                              • 7

                                Ich bin ein großer Fan von Psychicpebbles (Zach Hader) und war dann natürlich sofort dabei als es hieß das endlich ein Projekt von ihm ins Fernsehen kommt. Und es genau das was man so von ihm kennt: Absurdität in hoch Geschwindigkeit. Man wird einfach reingeworfen und muss sich der Überreizung hergeben. Die Charaktere sind schwachsinnig, genau so auch die Geschichten. Der Artstyle kommt aus den tiefen des Internets und paart sich gerne mal mit Aufnahmen von echten Menschen oder Figuren. Das klingt vielleicht erst mal anstrengend, aber Smiling Friends macht einfach Spaß.
                                Ich bin froh das sie eine weitere Staffel machen dürfen und warte gespannt!

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                                • 6
                                  über Heaven

                                  Heaven ist ein sonderbarer Film. Seine stärken liegen im Künstlerischen und Ästhetischen, mit starken Schwächen in der Narrative und den Charakteren. Der Anfang ist schon etwas bizzar, wenn man einem Flugtraining auf Italienisch beiwohnt. Man merkt hier schon das es etwas vager zugehen wird als in anderen Thriller. Der Bombemanschlag im anschluss ist auch eher besonders, da man sich mehrmals gegen die Stirn schlägt und in einem sonderbaren zwielichtzustand ist, bei dem man noch nicht weiß was eigentlich passiert. Wenn man hofft das man aus diesem Limbo erlöst wird, ist man am falschen Film. So viele wichtige Frage bleiben offen. Die Charaktere sind auch nicht sehr beständig, und handeln oftmals Opportunistis, mit vagen Konsequenzen in der Ferne.
                                  Als sie erfährt das ihr Anschlag fehlgeschlagen ist und vier unschuldigen das Leben gekostet hat, bricht sie erst einmal zusammen. In dieser ehrlichen Reaktion erkennt unser männlicher Protagonist etwas das er noch zuvor gefühlt hat: Liebe. Dabei bleibt es bis zum Schluss unklar was er überhaupt für ein Typ ist. So wirkt er von allen eher belächelt mit einem Job den er scheinbar nur hat, da sein Vater ein hohes Tier ist. Das macht es auch so undurchsichtig wenn er sich entscheidet sein gesamtes Leben aufs Spiel zu setzen für eine Mörderin. Ihre Motivation ist in gewisser Weise ehrbar, aber druch fehlende Beweise (meistens nur Verhalten das ihn verdächtig macht, anstatt etwas handfestes), weiß man auch nicht woran man glauben soll. Sie sagt auch immer wieder das sie sich stellen wird, das sie Buse tun wird für die Opfer ihres Anschlags, aber das sind alles nur leere Worte. Sie hat so oft die Chance sich zu stellen, ergreift dabei aber lieber die Flucht in eine düstere Zukunft und reist alle die mit ihr in Kontakt kommen in den Abgrund. Ihre Freundin bei der die beiden Schutz finden, wird auf brutale Weise blosgestellt, inklusive der Familienmitglieder die nichts damit zu tun haben. Und anstatt von ihr Fern zu bleiben oder ihre Spuren zu verwischen, setzt sie dem ganzen nochmal eins drauf und bestätigt ihre Schuld. Und so dreht der Helikopter sich immer weiter nach oben, bis er aus dem Blickfeld verschwindet.
                                  Handwerklich ist der Film toll. Mit klasse Kamera, Schnitt und Schauspiel. Aber der Plot ist so undurchsichtig, das es mir schwer gefallen ist, wirklich richtig reinzukommen. Das Thema der Ungerechtigkeit und wie sie sie wieder richten möchte, steht im krassen Kontrast zu allem was sie tut. Es ist vielleicht einfach ein sehr menschlicher Film, ein sehr realistischer Film bei dem nicht alles nach Plan verläuft und die Ambiguität ein ständiger Schatten ist. Aber für einen Film fehlt mir dann doch etwas, ist der Film mir manchmal zu neutral, oder er versucht gar die Protagonisten in einem guten Licht dastehen zu lassen. Wahrscheinlich ist es viel mehr ich als der Film, der das Problem ist… wer weiß.

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                                  • 8

                                    Ich bin kein großer Fan der ersten zwei Mad Max Filme. Ich erkenne sie als gute Filme an, aber sie gefallen mir nicht so sehr. Fury Road ist natürlich der MVP der Serie, aber gleich dahinter kommt Mad Max 3: Jenseits der Donnerkuppel. Die große stärke des Filmes ist das Worldbuilding. In Teil eins brach die Gesellschaft langsam zusammen, in Teil zwei lag sie zerberstet dar und in Teil drei wird versucht eine neue Gesellschaft aufzubauen. Archaisch gilt auch hier das Gesetzt des stärkeren. Aber auch Cleverness wird belohnt und so wird auch der Wert von einem Master von allen anerkannt, die im elektrischen Licht baden. Bartertown ist super interessant gestaltet, nicht nur in den Kostümen und Setdesign, sondern auch als Rudimentäre Gesellschaft mit zwei Köpfen die um die Herrschaft eifern. Max wird wie immer unfreiwillig in einen Konflikt hineingezogen mit den er nichts zu tun haben möchte, sich aber durch seine Fähigkeiten als nützlich erweist. Die Donnerkuppel ist auch ein fantastsiches Konzept, mit dem ersatz für Religion, Brot und Spiele und Mahnmal einer Zivilisatorischen Gesellschaft. All das ist schon großartig, aber der Film setzt dem ganzen noch die Krone auf wenn Max im zweiten Teil auf eine kleine Gesellschaft trifft, in deren Rettung er wieder einmal unfreiwillig hineingezogen wird. Hier zeigt Miller wieder sein absolutes Genie für Worldbuilding, die sich durch die Kostüme, Sprache, Artefakte und Legenden zieht. Aus einer Apokalypse wird eine Pox-Eclipse. Aus einer Schallplatte wird ein Sonic Device. Das Theater in dem die Genesis der Gesellschaft besprochen wird und durch einen View-Finder ein Blick in die Gloreiche Vergangenheit geworfen wird erzeugt durch das Klangspiel der Kinder richtige Gänsehautatmosphäre.
                                    Aber ganz perfekt ist der Film leider nicht. Teilweise schleppt das Pacing etwas und man merkt einen sonderbaren shift zu etwas kindlicherer Humor sobald die Kinder auftauchen. Aber ich glaube das dies Absicht ist, das der erste Teil eben eine Geschichte ist die Max so passiert ist, aber sobald er die kleine Gesellschaft trifft es zu der Narrative von Savannah Nix wechselt, die die Geschichte eben kleinen Kinder erzählt. Das ist eine absolut brillante Idee, lässt aber den Film dadurch etwas sonderbar anders wirken. Persönlich bin ich auch ganz froh das Brian May nicht mehr für den Soundtrack verantwortlich ist, der für mich den ersten und zweiten Film ziemlich nach unten zieht.

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                                    • 8

                                      Was für mächtiges Cineastisches Werk. Ridley Scott arbeitet am besten, wenn er nichts mit den Skript zu tun hat. Mit Affleck, Damon und Holofcener an der Feder, kann sich Scott auf den visuellen Hochgenuss fokussieren, der diesen Film von der ersten Minute an richtig atmen lässt.
                                      Zu Beginn war ich von der Narrative etwas abgeschreckt, mit vielen Zeitsprüngen die nicht wirklich als solche gekennzeichnet werden und weitere die dann eine eigene Titlecard erhalten. Aber spätestens im zweiten Kapitel wird es klarer und das Konzept geht auf. Wie bei Kurosawas Rashomon bekommen wir verschiedene Erzähler vorgesetzt, die alle dasselbe durchlebt haben aber eben anders durch ihre eigene Wahrnehmung filtern. Dabei werden die Terra Incogniata mit jeder Erzählung weiter gefüllt und den komplexen Vorgängen hinter den drei Protagonisten immer klarer gezeichnet. Dabei wird sich auf die Charaktere fokussiert und was sie bewegt. Gerade Le Gris hat einem nochmal viel interessanten Kontext geboten, der vor allem in der Vergewaltigungsszene im Vergleich zu Marguerite etwas viel Spielerisches dahinter sieht und wahrscheinlich seine Lüge selber glaubt. Apropos Marguerite, ihre Geschichte war mit Abstand die Herzzerreisenste, mit einer Frau die zwar in Reichtum aber unguten Ruf geboren wurde und auch in ihrer Heirat eher vom Schicksal gebeutet wird. Das Fantastische Finale in dem beschriebenen Duel ist einfach nur großartig. In Choreografie, Kamera, Schauspiel und narrativen Gravitas.
                                      The Last Duel ist ein besonderer Film, den man als Cineast auf jeden Fall mal gesehen haben sollte.

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                                      • 4

                                        Kings Man 2021 fühlt sich großenteils gar nicht wie ein Kingsman Film an. Etwas das die Serie, zumindest für mich, immer ausgemacht hat, war die Cartoonhaftigkeit. Die Filme haben sich und die Welt, in der sie spielen, nie wirklich all zu ernst genommen. Die Bösewichte, die Helden, die Gadgets und die Action sind durch und durch überzogen und mehr auf Spaß als auf eine Moral oder ähnliches fokussiert. Ein weiterer Aspekt, der mir an den Filmen gut gefallen hat, war der Gewaltgrad, der immer etwas härter war als man es erwartet hatte und deswegen immer wieder für eine Überraschung gut war. All das fehlt diesem Film leider.
                                        Ich bin mir nicht sicher, ob Kings Man wirklich als Film geplant war oder mal eine Serie hätte, werden sollen. Die Struktur des Filmes, und auch der Spannungsbogen, ist all over the place. Auch ist die Frage nach dem Protagonisten nie wirklich sicher, was an sich kein Problem ist, hier aber zu einer etwas Kopflosen Handlung führt. Conrad ist ein furchtbarer Charakter, der bis zum Ende nichts wirklich lernt und eigentlich nur einseitig fixiert ist. Sein Vater ist etwas besser, vor allem die Beziehung zu Conrad ist ausgezeichnet inszeniert, bietet aber dann am Ende leider doch nicht viel. Warum sich der Film nicht um Polly oder Shola dreht versteh ich nicht. Sie sind viel interessantere Charaktere aus widrigeren Umständen als die Oxfords. Gerade Polly ist die MVP im Team und ohne sie wäre Oxford vollkommen aufgeschmissen gewesen. Auf der Seite der Bösewichte sieht es auch nicht viel besser aus. Der ‚Shepard‘ ist an sich eine interessante Figur, bis die Maske am Ende fällt und man enttäuscht wird. Rasputin ist dagegen fantastisch, ein richtiges Glanzlicht aus dem Mittelmaß des Films. Seine Kampfszene ist auch die beste die der Film zu bieten hat. Plötzlich ist er aber weg und das wars dann. Echt Schade.
                                        Die Geschichte an sich hat potential. Als Geschichtsfan waren mir all die Namen und Konflikte bekannt und ich fand es toll wie damit gespielt wurde. Aber am Ende blieb dann doch nicht viel übrig. Nach der ersten halben Stunde wurde man so heftig von Exposition zugeknallt das es sich anfühlt wie eine 90 minütiger langatmiger Geschichtsunterricht. Ich fand es auch sonderbar das gerade das Chaos des ersten Weltkrieges und deren Ursprung auf so einfache Faktoren runtergebrochen wurden und von einem kleinen Team auf einer Anhöhe ausgelöst wurde. Das war dann doch zu viel des Guten. Im Allgemeinen fühlt sich die Geschichte an wie die Fanfiction von einem History Nerd, der nicht viel über Charaktere und Narrativen Bescheid weiß.
                                        Kings Man macht nichts wirklich schlecht, zieht sich dann auf so eine Dröge Art und Weise, das sich die zwei Stunden sehr schnell wie vier anfühlen. Dazu sind die Charaktere etwas unterentwickelt und bieten mit den ausartenden Expositionen etwas verloren. Der Film hat fast nichts von dem, was die anderen Teile so gut gemacht hat, was die Enttäuschung natürlich um so mehr festigt.

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                                        • 7

                                          Es fängt erst mal etwas schleppend an, mit drögen tritten auf schon bekannten Gefilden und dem zunichtemachen der Geschehnisse aus dem ersten Teil. Das gibt einem erst ein bitterer Geschmack, bei der jegliche Entwicklung von Cole stehen geblieben ist, wenn nicht sogar noch schlimmer gemacht wird. Das macht den Einstieg etwas schwierig, aber sobald es losgeht, geht es wieder richtig los. Dabei spielt der Film auch ganz geschickt mit seinen vorherigen Elementen und der Realität das es eben ein Sequel ist. Dabei wird aber gar nicht all zu tief in die Lore eingestiegen, sondern an die Stärken des Vorgängers angeknüpft, mit einem neuen Team an Satanisten, die alsbald etwas Unterstützung bekommen. Der Humor ist nach wie vor gut, die Kills überraschend und brutal und die Charaktere haben alle immer noch ein gewisses Etwas, das sie von anderen unterscheidet. Ich bin vor allem froh das Coles Vater hier mehr scheinen durfte, der seine Rolle einfach nur fantastisch ausfüllt. Die Romanze passt nicht ganz so in den Film rein, funktioniert dann aber wunderbar in der Auflösung, die mich tatsächlich etwas gerührt hat.
                                          Ein tolle Horror Komödie von der es gerne mehr geben darf und einem Killer Soundtrack!

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                                          • 7 .5

                                            The Babysitter bringt einem das wohlige Gefühl einer Coming of Age Komödie mit mächtig viel Gore und Schwachsinn. Das Pacing ist herrlich schnell und die Geschichte nimmt sich nie zu ernst. Mit einer Riege an großartigen Charakteren die mir noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Dabei wird geschickt mit Stereotypen und Tropes gespielt und ohne sie auf den Kopf zu drehen, etwas besonderes mit ihnen gemacht. Max ist mein Favorit mit seinem unstillbaren Blutdurst und einer gewissen großen Bruder Mentalität. Sonya ist auch großartig und ich bin immer froh Hana Mae Lee zu sehen. Und wie man es schon von ihr gewohnt ist, macht Samara Weaving auch wieder eine fantastische Figur, die vor allem durch ihr Charisma scheint. Die Kills sind überraschend und schnell und machen einfach richtig Spaß. Das der kleine Cole dabei zu einer Killermaschine wird, ist so herrlich absurd. Auch ist die Beziehung zwischen ihm und Bee sehr interessant gemacht, sodass man bis zum Ende nicht zu 100% weiß, wo sie steht. Das Ende ist dann auch richtig gut, bei der Coles Crashberechnungen endlich zum Einsatz kommen können. Der Film hat auch einen spaßigen Soundtrack und macht das was er machen will einfach richtig, richtig gut.

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                                            • 7

                                              Passangers ist ein interessanter Film, der vor allem durch seine atypische Erzählweise das Interesse hochhält. Alles fühlt sich sonderbar an und mit jedem Schritt nach vorne wird vieles nicht klarer, sondern verschwommener. So hat es richtig Laune gemacht eine wahnwitzige Theorie nach der nächsten zu entwickeln und nach kleinen Hinweisen zu suchen. Und dafür wird man auch belohnt, was immer ein fettes plus für mich ist. Die Schauspieler machen durch die Bank eine gute Figur. Besonders hervorheben muss man aber Patrick Wilson, der seine unberechenbare manische Psychose fantastisch darstellt. Dianne Wiest macht auch eine sehr gute Figur, und bringt mit ihren überzogenen Schauspiel noch mehr Verwirrung in die ganze Geschichte. Die dann am Ende relativ einfach aber auch irgendwie schön ist.
                                              Handwerklich ist der Film leider eher mittel Ware, mit viel zu nervigem Soundtrack und eher biederer Kamera. Aber die Geschichte und die Erzählweise macht das wieder wett.

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                                              • 7 .5

                                                Nach dem Erfolg des ersten Filmes konnte der zweite natürlich nicht lange auf sich warten lassen. Und was für eine gute Fortsetzung der Film doch ist. Er nimmt all die Stärken des ersten Films und baut darauf auf und bietet dazu ganz neue Twists und Turns. Die Opening Szene ist fantastisch, mit einem intergalaktischen Monster unscharf im Hintergrund und Groot der seine besten Bewegungen an den Tag legt. Das Team fühlt sich diesmal viel mehr wie ein Team an. Und mein Liebling Drax kommt auch endlich mehr zum Scheinen. Ich mag Dave Bautista und er spielt die Rolle fantastisch, mit seiner Mark durchdringenden Lache und sonderbaren Art von Humor. Dabei schafft er es auch die verletzlichen Momente nach außen zu tragen, mit einer tollen Szene mit Mantis. Apropos Mantis: I love her. Ihre unschuldige Art und Vage Power ist super interessant und wird ganz gut in dem Film eingesetzt. Rocket bekommt tatsächlich auch mehr Farbe und tiefe. Das Motioncapturing ist auch um einiges besser als im letzten Film. Im allgemeinen ist das CGI so viel besser, auch wenn es in Vol. 1 schon richtig gut aussah. Groot ist ein absolutes Plus für den Film, auch wenn er sich nicht wirklich weiterentwickelt. Aber sein Design und Verhalten sind einfach so niedlich, dass man unfreiwillig zufrieden zu lächeln beginnt, sobald er wieder auf dem Bildschirm auftaucht. Gamora entwickelt sich leider nicht wirklich in dem Film, viel mehr übernimmt diese Rolle Nebula. Das ist etwas Schade und lässt ihren Charakter noch etwas Dünner erscheinen als er eh schon ist. Aber der Star(Lord) der Show ist natürlich Peter, der in diesem Film viel durchmachen muss. Er erfährt viel über das was er ist, über seinen Vater und seine Mutter. Teilweise wirken seine Reaktionen etwas überzogen und nicht richtig aufgebaut, was ein kleines Manko ist. Ich spreche natürlich das Gespräch zwischen ihm und Gamora an, die einfach nur zur Vorsicht rät. Aber er hat auch den besten Moment im Film, wenn nicht sogar einen der besten im ganzen Marvel Universum. Als er erfährt das sein Vater, seiner Mutter den Tumor ins Hirn gepflanzt hat, wird er sofort nüchtern und schießt auf ihn ohne mit der Wimper zu zucken. Eine fantastische Reaktion die mehr über den Charakter aussagt als viele andere Exposition. Aber da hört es natürlich nicht auf. Yondu, der nur sehr Vage im ersten Teil beschrieben wurde, bekommt hier sein verdientes Spotlight. Dabei wird so geschickt alles in diesem Film verwebt: Der Ausschluss aus den Ravangers, die Meuterei, die Sünden seiner Vergangenheit und dem Versuch es wieder gut zu machen. Und man kann sagen was man will, aber sein Iro und der Pfeil gehören zu den coolsten Waffen die es im MCU gibt. Die Szene in der er, Rocket und Groot das Schiff auseinander nehmen ist so cool, auf so vielen Leveln. Und man kann sagen was man will, aber „I’m Mary Poppins Y’all“ ist wohl einer der besten Filmzitate die es da draußen gibt. Der Konflikt zwischen dem Biologischen Vater und dem Vater by Choice ist auch richtig toll gemacht! Und das er sich opfert, wie sich Peter im ersten Teil für Gamora geopfert hat, bietet eine wunderschöne Schleife um alles.

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                                                • 7

                                                  Nachdem ich das Square-Enix Spiel gespielt habe, hatte ich mal wieder Lust auf die Filme. Ich hatte gute Erinnerungen an den ersten Teil, vor allem im Vergleich zu den anderen Marvel Filme zu der Zeit. Und der Film ist immer noch spaßig! Vor allem die Charaktere und das Casting sind absolut brillant. Es ist toll mal Terra zu verlassen und den Wahnsinn des Universums auf sich wirken zu lassen. James Gunn hat auch fantastische Arbeit geleistet, mit einer tollen Mischung aus Action und Comedy. Die Geschichte ist dabei relativ einfach gehalten, um den Charakteren ihre Momente zu geben. Das funktioniert auch bis zu einem gewissen Grad ganz gut, aber es ist immer noch ein erster Film in einer Reihe. Vollgespickt mit Exposition, die teilweise gut und teilweise sehr Holzhammer mäßig reingehauen wird. Besonders wenn es um die Backstory der Charaktere geht, wird alles schnell mal abgespeist. Die Beziehung zu den Charakteren fühlt sich auch manchmal nicht so gut erarbeitet an. Es ist wie in einem Pen and Paper Abenteuer bei dem verschiedene Spieler zusammen kommen und eben zusammen rumhängen weil sie die einzigen nicht NPCs sind.
                                                  Aber der Film macht immer noch viel Spaß, mit einem brillanten Soundtrack und Cast, der das Marvel Universum etwas bunter gemacht hat.

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                                                  • 7
                                                    über Titane

                                                    Ich bin immer noch total begeistert von Raw. Ein Film mit so einem wahnsinnigen Pacing und Szenen die einen wirklich unter die Haut gehen. So waren meine Erwartungen an Titane hoch, vor allem nach dem Preis den es bei Cannes abgestaubt hat. Wie das mit Erwartungen aber so ist, tut es natürlich mehr weh wenn diese nicht erfüllt wurden.
                                                    Ich werde immer noch nicht schlau aus Titane. Der Film bietet sehr viel, vor allem an Interpretationsmöglichkeiten. Aber genau dabei ist er mir etwas zu vage. Natürlich kann es auch einfach sein das ich den Film nicht richtig verstanden habe, dann würde ich mich über einen Kommentar sehr freuen.
                                                    Ich habe von Interpretationen gelesen das Alexia zu einer Art Killer Maschine wird, die ohne Gefühle agiert, darüber das sie die Serienmörderin sein soll, über die man im Fernsehen hört. Aber das passt für mich nicht. Als sie später den Fernseher anhat und über ihre Taten gesprochen werden, schält sie schnell ab. Ich habe auch nicht das Gefühl das sie eine Gefühlslose Killerin wird, eher das etwas in ihr zerbirst und sich in Gewalt auslebt. Eine Unzulänglichkeit die durch ihr auffälliges, abstoßendes und antisoziales Verhalten herauswächst, mit einer Familie die nichts mit ihr zu tun haben möchte. Einem Vater der sie nicht mal anschauen will. Warum sie dann eben eine anderen Identität annehmen möchte, erscheint mir eher wie ein Kurzschluss. Vor allem wenn es darum geht das eigene Geschlecht zu wechseln, aber da möchte ich mich auch gar nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Es scheint einfach als mit ihrer neuen Identität ihr altes Kapitel abgeschlossen ist. Es dreht sich plötzlich um den Vater, der meiner Meinung nach weiß das sein Sohn schon lange nicht mehr am Leben ist und sie vollkommen akzeptieren möchte. Das ist auch der Grund warum sie bleibt und nicht einfach flüchtet. Diese klare Zuneigung ohne erwartete Gegenleistung, egal was auch sein mag. Hierbei clasht es auch mal zwischen der Vorstellung des Vaters und eben ihrem Wesen. Es gibt auch einen starken Homosexuellen Unterton, bei dem der Kollege eher wie ein Liebhaber erscheint, der dann auch aggressiv auf ihr auftauchen reagiert. Aber dann verstehe ich die Tanzszene in der Wache nicht wirklich. Die Angst vor dem Alter ist auch toll dargestellt, aber ich versteh auch hier nicht den übergreifenden Kontext. Es sind wie viele kleine tolle Puzzleteile, die sich aber nicht zu einem Gesamtbild zusammenfügen lassen. Die Objektophilität von ihr kann ich noch verstehen, vor allem ihre liebe zu Metallen, aber bei der Schwangerschaft hört es dann wieder etwas auf. Wahrscheinlich sieht sie sich tatsächlich nicht mehr als Mensch sondern mehr als Maschine, aber das steht im direkten Widerspruch zu ihren Schmerzen, aber vielleicht war auch das die Absicht…. Ich weiß es nicht.
                                                    Handwerklich ist der Film natürlich toll, kommt aber bei weitem nicht an die Klasse von Raw heran. Vielleicht braucht es einfach noch ein, zwei viewings damit ich schlauer daraus werde, oder jemanden der mir etwas auf die Sprünge helfen kann.

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