Nebenniveau - Kommentare
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Alle Kommentare von Nebenniveau
Ein kleiner netter Netflix Thriller, der mich tatsächlich positiv überrascht hat. Auch wenn der Film das Rad nicht neu erfindet, viele Aspekte etwas Holzhammer mäßig implementiert sind, und ein paar Entscheidungen der Charaktere etwas Fragwürdig sind (vor allem wenn es um die Polizei geht), sind die Wendungen doch ganz interessant gemacht. Die stärke im Film liegt eindeutig in ihren Charaktere und hier hat Kate Siegel einen fantastischen Job gemacht, einen Standard Rolle zu nehmen und sie etwas anzuheben. Aber allein kann sie das ganze natürlich nicht stemmen, weswegen die schwachen Nebencharaktere und dem Bösewicht, der etwas zu dick aufträgt, dem Film eher runterzieht. Ein paar nette Ideen hat der Film dennoch und wenn man auf so eine Art Thriller steht und nichts besser zu tun hat, kann man sich Hypnotic auf jeden Fall mal geben.
Chan-Wook Park ist einer der besten Filmschaffenden unserer Zeit. Oldboy und The Handmaid gehören zu meinen absoluten Lieblingsfilme.
I’m A Cyborg But That’s Okay ist ein sonderbarer Film. Selbst für Park Verhältnisse. Die Mischung aus Komödie und Drama zaubert einem nicht nur ein ständiges Lächeln, sondern auch ein flaumiges Gefühl in der Magengrube. Der Film hat eine unschuldige Kindlichkeit inhärent, gemischt mit gebrochenen Seelen, dessen Kopf Welt so real ist, wie die Tastatur, in die ich diese Zeilen gerade schreibe. Die narrative ist etwas chaotisch und obwohl man zwei Protagonisten hat, folgt der Film eher dem Vergehen der Zeit, statt direkt etwas zu erzählen. So wachsen alle Charaktere im verlauf des Filmes, doch ohne auf einem Plateau anzukommen.
Vielleicht war es auch nicht die klügste Entscheidung nach einem langen Arbeitstag den Film reinzuwerfen, aber ich muss zugeben das er mich manchmal etwas verloren hat. Erst nach dem Film im Gespräch mit meiner Freundin sind mir viele kleine Details und größere Themen aufgefallen.
Ein Film der gleichzeitig einladend und unnahbar ist. I’m A Cyborg But That’s Okay ist ein Kunstwerk eines großartigen Filmautoren unserer Zeit.
Wenn man von Kriegsfilmen redet, kommt man nicht um Black Hawk Down herum. Die Geschichte um den Konflikt in Somalia bietet sich auch perfekt dafür an. Eine Operation, die im absoluten Chaos endet, ein einmischen in einen Konflikt der nichts direkt mit den US Soldaten zu tun hatte, und den Fanatismus im Krieg wenn die Kugeln und Körper nur so fallen. Dabei spielt Ridley Scott seine klaren stärken aus, in einer Bildgewaltigen Wucht, die mit einem starken Gefühl der Authentizität die Nackenhaare aufstehen lassen und ein wirklich beklemmendes Gefühl von Spannung aufkommen lässt. Dazu das Kopfkino, das dabei mitläuft und man sich selbst in die Position der verschiedenen Personen versetzt und mit Empathie versucht zu verstehen, warum die Leute so handeln wie sie handeln. Natürlich stellt der Film einen Ausnahmezustand dar, aber nichtsdestotrotz kann ich das Problem von PTBS sehr gut verstehen, dass so ein ständiges Gefühl der Angst und zerstörerischen Gewalt mit sich führt.
Die Regie ist top, genau so auch die Kamera und Schauspieler. Das Sounddesign ist ebenfalls brillant, bei der man den ständigen Konflikt in der Ferne hört und das Vorbeizischen der Kugeln förmlich spüren kann. Als Manko könnte man sagen, dass der Konflikt sich zu sehr auf die US-Soldaten fokussiert, aber meiner Meinung kommt der Schaden bei der Bevölkerung, wenn auch nicht ganz so Pathos beladen wie bei den Rangern, auch gut rüber. Teilweise verliert man etwas den Überblick bei all den ähnlichen Gesichtern in gleicher Uniform, aber darum geht es ja auch nie.
Toll erzählt und spannend inszeniert gehört Black Hawk Down zu einen der Filme, die man mal gesehen haben sollte.
Erst mal muss ich zugeben das ich nie ein großer Bond Fan war und auch nicht so viel Herzblut in das Franchise investiert habe. Ich mag Goldeneye (N64 und als Film) und ich liebe Skyfall, aber da hört es auch schon wieder auf. Die neue Richtung die Craig als Bond eingeschlagen hat hatte so seine Up‘s and Down‘s und findet jetzt sein endgültiges Ende.
Fangen wir erst mal so an: Der Film sieht wunderschön aus. Die Kinematographie und das Art Design sind wirklich klasse. Der Soundtrack schwankt zwischen gut und vor Pathos nur so triefend. Genau dasselbe ist auch bei den Charakteren und den Schauspielern der Fall. Manche von Ihnen sind richtig toll ausgebaut und holen auch aus ihren Nebenrollen (Ralph Fines als M, Jeffrey Wright als Felix, Billy Magnussen als Logan Ash, und mein persönlicher Favorit des Filmes Ana de Armas als Paloma) wogegen andere es entweder unter oder übertreiben (Rami Malek als Safin, Christoph Walz als Blofeld und Lashana Lynch als Nomi). Sie sehen alle aus, wie man es sich vorstellt, aber da hört es leider schon auf. Blofeld bleibt auch nach Specter unfassbar blass und Safin hätte ein richtig cooler Bösewicht werden können, endet dabei leider als flacher Bösewicht der in pathetischen Gesülze unterzugeht mit einem Plan der weder Hand noch Fuß hat.
Dennoch unterhält der Film einen ganz gut, bis zu einem gewissen Grad. Die Action ist teilweise gut bis sonderbar langweilig und ab und an sogar lächerlich (Mini-Guns im Kreis mit Rauch). Die Geschichte ist etwas konfus und unnahbar, mit vielen Zwischenfragen die einfach ignoriert oder nicht wirklich erörtert werden. Immerhin ist alles etwas kohärenter und spaßiger als Specter, aber das kann ja niemals das Ziel sein.
Und auch wenn ich froh bin das es ein wirklicher Abschluss ist und tatsächlich ein kurzes Gefühl der Melancholie entwickelt habe, war der Film an sich doch eher aufgeblähte Mittelware, mit ein paar Höhen aber viel mehr und länger andauernden tiefen.
Wahnsinn ist die einzige psychische Krankheit die übertragbar ist. Diese Review enthält Spoiler!
Der Begriff der „Moral Panic“ bringt mich auf der einen Seite zum entzücken, geht mir dabei aber auch echt auf die nerven, wenn man als Mensch einfach nicht einsehen möchte wie einfach man manipuliert werden kann. Regression ist einer der besten Filme die sich dieses Phänomen angenommen haben. Der Film an sich ist nicht besonderes, aber das Thema und dessen Erörterung machen ihn tatsächlich sehr sehenswert. Es zeigt einfach wie leicht wir Menschen manipulierbar sind und wie selbst solche Grundpfeiler der Vernunft wie der Psychologie nicht frei von Fehltritten ist. Der Mensch ist ein Meister darin, Muster zu erkennen, wo auch keine sind und Rückschlüsse darauf zu ziehen. Es gibt uns das Gefühl etwas besonderes zu sein und steigert den Selbstwert extrem. So ist es auch nicht verwunderlich das immer wieder Leute auf solche Aspekte hineinfallen und sich dann in einer Blase fortbewegen, welche ständige Zustimmung schreit und das Misstrauen von anderen niedermacht (*husthust* Querdenker *husthust*). Das war schon so und wir auch immer so sein.
Das Thema der Satanisten, die ihre unheiligen Taten in binnen von kleinen Gemeinschaften verüben und dabei Paranoia streuen ist ein fantastisches. Mit unserem Protagonisten als perfekte Figur um das ganze zu erforschen, den Wahnsinn der anderen aufzunehmen und weiter zu spinnen. Plötzlich haben jeder Blick und jede Handlung eine tiefe Bedeutung, die das Leben aller in Gefahr bringt und nur man selbst kann den Wahnsinn irgendwie stoppen. Ich mag die Art und Weise wie es in dem Film dargestellt wird, mit dem immer tieferen verkriechen in einem Kaninchenbau. Bis der Groschen irgendwann fällt und alles in ein anderes Licht fällt. Dabei wird eine der größten Ängste des Menschen angesprochen: Der der absoluten Wahrheit. Es gibt sie nicht und man kann sich nur einen kurzen Blick dieser erhaschen, wenn man zwischen den Zeilen liest. Ich glaube auch das niemand wirklich etwas boshaftes vorhatte, selbst die, die sich später als Lügner herausstellen. Jeder macht sich sein eigenes Bewusstsein von Gut, Böse und Gerechtigkeit.
Als ich Kind mochte ich den Film sehr, aber wie es eben so mit Nostalgischen Gedanken ist, hat man Angst das sich das Kleinod plötzlich als absolute Gurke entpuppt. Bei Last Action Hero war tatsächlich das Gegenteil der Fall. Die narrative auf mehreren Ebenen und das Spiel der verschiedenen Welten und deren Regeln ist wirklich fantastisch gelungen. So auch die Persiflage auf alles wofür Schwarzenegger Action steht. Es wird herzlich mit Klischees um sich geworfen, die überspitzt spaß machen und im vergleich mit der Realität teilweise grauenhaft wirken. Ich konnte mich nicht daran erinnern das der Film so düster wird, als ein Mann wegen seiner Schuhe umgebracht wird und der Bösewicht (fantastisch verkörpert von Charles Dance) die monumentale Erkenntnis hat, das die Bösen in dieser Welt gewinnen können, und es für die belanglosesten Gründe teilweise keine Konsequenzen gibt. Das ganze wird so geschickt in die Metakommentare, dem Brechen jeglicher Wände und der Berechtigung für Eskapismus verwoben, das ich Schwarzenegger schon verstehen kann, wenn er sagt das dies eines der besten Drehbücher war, das er jemals gelesen hatte. Und das aller beste: Bei all diesen Konzepten ist Last Action Hero auch ein richtig guter Action Film, der einfach Spaß macht und das Gefühl einer Filmserie die schon über jegliche Haie gesprungen ist, perfekt rüberbringt.
The Lodge ist ein Horrorfilm ganz nach meinem Geschmack. Als ich die Namen der Regisseur:innen gelesen habe (Veronika Franz und Severin Fiala) war mir auch klar warum. Genau wie ‚Ich seh ich seh‘ ist auch ‚The Lodge‘ ein Horrorfilm, der in seiner Surrealität ständig einen Fuß in der Realität behält und dabei die menschliche Psyche erörtert, die einfach schlimmer ist als jedes GCI Monster oder Dämon da draußen. Der einfache Fakt, das jeder Mensch zu Grausamkeit Fähig ist, ist beängstigender als ein Dämon, der einem die Verantwortung raubt.
Fangen wir aber erst mal oberflächlich an. Der Film sieht fantastisch aus. Man merkt das sie sich Bildsprachlich etwas an Ari Asters Meisterwerk „Hereditary“ abgeschaut haben, mit einem tiefen Verständnis was die Bildsprache bedeutet und wie sie es auf ihren eigenen Film umgestalten können. Wirkt das Puppenhaus durchwegs mysteriös und prophetisch, entwickelt es gegen Ende eine ganz eigene Ebene. Aber nicht nur das Puppenhaus, der Film schafft es fantastisch Bilder immer wieder neu zu kontextualisieren. Das Pacing ist ebenfalls Grandios und weiß, wann es zu verharren gilt und wann man mit plötzlicher Brutalität schon alles gesagt hat. Aber die neue Orientierung findet nicht nur durch die Bilder, sondern vor allem durch die Position der verschiedenen Protagonisten und somit auch durch den Zuschauer statt. Es ist so unfassbar fantastisch erst die Welt durch die Augen der Mutter, dann durch die Kinder zu sehen, um dann auf dem vermeintlichen Monster von Grace zu bleiben. Sie wissen genau wie das Spiel zwischen Zuneigung, Empathie und Hass zu spinnen. So kommt am Ende ein großartiges Werk zusammen, in den man alle Charaktere nicht nur versteht, sondern auch mit ihnen mitfühlt, liebt und hasst. Als die Ebene der „Heavens Gate“ artigen Sekte aufkam, hatte ich angst dass sie etwas über die stränge schlagen, aber das war bei weitem nicht der Fall. Es war die perfekte Mischung aus religiösen Fanatismus, zertrümmerten Weltbildern und ehrlich verstörendes PTBS. Ich liebe auch das all der Horror in dem Film in der Realität fußt. PTBS, fehlende Medikamente, Trauer und Hass. Und das Ganze wird quasi perfekt von Anfang bis zum Ende durchgezogen.
Ein Meistwerk des Horrors Genres das von keinem Fan von interessanten und psychologischen Horror verpasst werden sollte.
The Manor ist ein Film der auf den ersten Blick ganz gut aussieht, aber dann binnen von den ersten Minuten sein wahres, fades Gesicht zeigt. Die Grundgeschichte ist phänomenal und man hätte was richtig tolles raus machen können. ES gibt kein größeren Horror langsam der Demenz zu verfallen und das gefestigte ‚Ich‘ Stück für Stück zu verlieren. Dazu kommt das ein Altersheim eben ein Altersheim ist, und selbst wenn es in einer schönen Villa verharrt, es den wahren Horror des schwindenden Geistes und des älter werden nicht beschönigen kann.
Man hat auch das Gefühl das die Regisseurin diese Aspekte etwas aufgreifen wollte, wenn unsere Protagonistin langsam immer Wahnsinnigeres Zeuch von sich gibt, sodass auch ihr heißgeliebter Enkel plötzlich an ihrem Verstand zweifelt. Das ganze wird aber so lächerlich schlecht erzählt, durch die die Augen einer Protagonistin, deren man Charm im Drehbuch zugeschrieben hat, es aber niemals wirklich zeigt.
Aber der wirkliche abfuck kommt gegen Ende… Achtung Spoiler! Wenn sich herausstellt das sie von Anfang an recht hatte und anstatt das alte Menschen langsam zerfallen wirklich der böse Cousin von Groot unterwegs ist um das Leben von anderen auszusaugen. Das ganze Spiel von Paranoia und geistigem Zerfall wird für eine halbgare Geschichte von keltischen Göttern über den Haufen geworfen. Ein Film der von Minute zu Minute schlechter wird… verschwendet eure Zeit nicht damit.
PS: Meine Liebling Szene ist als der alte Mann die Wand runterkrabbelt, was nie zur Sprache kommt und im Allgemeinen nicht wirklich in den Aspekt von Druiden Zauber passt. Immerhin konnte ich richtig schön lachen.
Hudson Hawk ist ein Film, der selber nicht genau weiß, was er sein möchte. Quatschfakator wie ein Film für 3 – 6-Jährige, eine Geschichte mit einem Typen für die 12 – 18-Jährige und ein Gewaltfaktor für alle darüber. Ich kann schon gut verstehen, warum der Film damals so zerrissen wurde. Aber nichtsdestotrotz hat der Film irgendwie einen Charm.
Ich wünschte nur das der Film etwas mehr kohärent wäre und sich noch mehr in den Schwachsinn reingelegt hätte, mit mehr Musical Numbers und gewaltsamen Wahnsinn. Man bekommt das Gefühl das Hudson Hawk teilweise das versucht hat, was Deadpool dann später gelungen ist.
Das ist der mit Abstand schwachsinnigste Film, den ich seit Ewigkeiten gesehen habe. Und obwohl er katastrophal schlecht war, müsste ich lügen, wenn ich sagen würde, das ich nicht unterhalten war. Viele Aspekte des Filmes ergeben einfach gar keinen Sinn. Warum müssen wir Leute in die Zukunft schicken? Wäre es nicht besser uns vorzubereiten auf den Angriff, sodass wir alle Leute der Zukunft retten können? Warum werden Leute herausgesucht, die vor dem Zeitpunkt sterben, wenn eh 99% der Menschheit schon ausgerottet ist? Warum bombardieren sie die Stadt wenn eh niemand mehr drin ist? Warum tötet ihr nicht einfach das Weibchen, wenn es bedeuten wird, das sie euch nicht mehr verfolgen wenn ihr das Gift doch schon habt? Warum springt er mit dem Gegenstand der die ganze Menschheit retten kann in den sicheren tot? Und warum interessiert sich dann niemand mehr dafür? Warum, warum, warum… ich könnte noch ewig so weitermachen. Der Film hat so viele Logik Löcher das er bei einer Betrachtung eher wie ein massives Logik Loch mit ein paar Fäden dazwischen wirkt. So ergibt es auch Sinn dass sie einen der interessantesten Aspekte, wie die Menschheit auf die Zukunft reagiert, in einer schnellen Montage abarbeiten, sodass nicht noch mehr Löcher entstehen.
Ein absolutes Chaos das man nur auf zwei Arten richtig genießen kann: Hirn aus und sich von den Bildern berauschen lassen oder Hirn an und mit einem hochroten Kopf aus der Erfahrung gehen, da man aus dem Facepalmen nicht mehr herausgekommen ist.
Ein absoluter Horror Klassiker, der auch gut in meiner Erinnerung stand, durch seine etwas andere Narrative, die eher schleichenden Horror widerspiegelt anstatt einer Geisterbahn mit vielen kleinen Schreckmomenten.
Nach nochmaligen ansehen stimmt das im Grunde immer noch, auch wenn vieles an dem Film nicht wirklich gut gealtert ist. Ich versteh, wenn man von dem Schauspiel etwas abgetörnt wird. Teilweise brillant, teilweise einfach nur nervtötend, findet der Film keine passende Kehle, damit es kohärent erscheint. Gerade Mia Farrow macht eine ständige Gradwanderung zwischen wirklich überzeugendes Spiel und komplett aufgedrehter Charade. Das Ganze nimmt natürlich der Spannung etwas. Ich mag die Surrealen Aspekte des Filmes sehr, vor allem die Drogenerfüllten Vorstellungen von Rosemary, aber sie kommen so selten vor, dass sie etwas an Kraft verlieren. Vor allem wenn es darum geht, ob sie nun wahnsinnig ist oder nicht, hat man als Zuschauer ein viel zu klares Bild. Es kann sein das es in der Buchform so fantastisch funktioniert hat, aber in dem Übergang zum Film, fühlt sich es manchmal etwas holprig an.
Filmhistorisch ist ‚Rosemarys Baby‘ natürlich ein absoluter Meilenstein, der leider mit der Zeit etwas an seinen Glanz eingebüßt hat.
Ich habe mich damals so auf diesen Film gefreut. Es wirkt wie eine Mischung aus Stalker und The Colour Out of Space von H.P. Lovecraft. Feinste Science-Fiction, bei dem die Grenzen des Menschlichen Verstandes ausgereizt werden und unsere Unzulänglichkeiten aufzeigt. Umso größer war die Enttäuschung schon von der ersten Minute an.
An sich ist es nicht schlimm, am Ende des Filmes einzusteigen, wenn man dabei eben bedenkt welche Informationen man weitergibt. Was in Annihilation passiert ist, dass die Spannung der Geschichte sofort die Luft genommen wurde. Man erfährt das sie irgendwo war und die einzige Überlebende ist. Again, an sich nicht schlimm, wenn man die Geschichte gut drum herum schreibt. Zum Beispiel wenn man langsam einsteigt und dann immer tiefer in den Kaninchenbau absteigt, um der Gravitas bewusst zu werden. Ich denke Alex Garland wollte klar machen, dass man die Geschichte durch ihre Augen erzählt bekommt und so man vielleicht nicht alles für Bare Münzen nehmen muss. Das ist an sich auch eine gute Idee. Aber dann sollte er auch nicht die Zeit des Zuschauers damit verschwenden, Spannung aufzubauen, die gar nicht auf eigenen Beinen stehen kann. Das Ganze wäre etwas anders, wenn die Charaktere besser geschrieben wären, aber sie sind alle unfassbar flach. Man bekommt sie zu sehen, erfährt was ihre Jobs sind und welche Traumata sie mit sich rumtragen. Aber da hört es schon auf und keiner dieser Informationen werden in irgendeiner relevant. Allen voran unsere Protagonistin, die so fadenscheinig charakterisiert wird, mit einer Beziehung von der weder sie noch ihr Mann, geschweige denn der Zuschauer wirklich weiß was abgeht. Und das ist auch eines der größten Probleme, die ich mit dem Film habe. In Solaris oder Stalker sind die Charaktere auch nicht wirklich stark ausgebildet, aber ihre Menschliche Seite und Weltanschauengen machen die Konfrontation mit den Unbekannten so interessant. Hier wird versucht über unpersönliche Charaktere, eine persönliche Geschichten zu erzählen. Natürlich ist es etwas harsch Lem, Tarkovsky, den Strugazki Brüdern oder Lovecraft heranzuziehen. Wenn man sich aber an eine Geschichte mit solch einer Wucht heranwagt, sollte man zumindest versuchen an die Meister heranzukommen.
Dabei hat der Film vieles was für ihn spricht. Die Musik und das Sounddesign sind gut. Die Bilder, die da gezaubert werden sind teilweise Atemberaubend. Auch die Schauspieler machen keinen wirklich schlechten Job, es ist einfach das Drehbuch was das ganze so unerträglich macht. Garland sollte vielleicht überlegen Spruchkalender zu schreiben, den genau so Platt und Pathetisch klangen viele Dialoge. Die Erzählstruktur nimmt auch jegliche Spannung heraus und versucht ungekonnt Geschehnisse spannend zu machen, obwohl man schon genau weiß, was passiert und man für keine der Charaktere wirklich fühlt. Der Schnitt macht es auch nicht besser, der oftmals interessante Kniffe einfach faul fallen lässt. Das beste Beispiel ist, als sie den Schimmer betreten und sie sich eigentlich an nichts weiter erinnern, nicht einmal wie sie ihr Camp aufgebaut haben. Das hätte man fantastisch erzählen können und mit den Sehgewohnheiten der Zuschauer spielen können, vor allem wenn es um das Gefühl der Zeitlichkeit geht. Aber stattdessen wird unnötige Exposition reingequetscht, die ins nichts verpufft.
Aber was mich besonders bei Annihilation genervt hat, war der Plot an sich und das die billige Holzhammer artige Weise wie diese erzählt wird. Ich fühlte mich teilweise wirklich verarscht und nicht wirklich ernst genommen, wenn man zum xten Mal die Krebszellen und Mitose von Zellen sieht. Redundanz und nerviges Händchen halten bis zum abwinken. Dazu ist der Film mit Symbolik gespickt, die im besten Fall nicht auffällt und im schlimmsten Fall die Immersion zerstört. Das Schlangen Tattoo das irgendwann auf der Haut der Protagonistin auftaucht ist ein tolles Beispiel dafür. Wenn es aber ein Teil der Fragmentation des Schimmerns sein sollte, habe ich immerhin gelernt das Tattoos via DNS übertragen wird. Dabei ist der Film bei weitem nicht so clever wie er sein möchte. Einzig das Ende, mit dem Echo, hat mir tatsächlich sehr gut gefallen, auch wenn ich nicht weiß, warum gerade Frau Protagonistin es geschafft hat, alles zu vernichten, wenn andere einfach dem Wahnsinn verfallen sind. Und auch wenn es etwas interessant war, war es auch ein klarer Fall von Style over Substance. Auch der Schimmer an sich wirkt eher unausgegoren. Warum sendet man nicht ein Team rein, das Proben via Ballon steigen lassen? Warum nimmt man nicht einfach mal einen langen Stock und hält ihn rein um zu schauen was passiert wenn man ihn wieder rauszieht? Warum nicht einfach jemanden an einem Seil festbinden und in regelmäßigen Abständen hinausziehen? Wenn das Phänomen plötzlich auftaucht, kann ich verstehen warum man so weit nicht geht und vielleicht ein zweites Team nachschickt. Aber nach so vielen Jahren, sollten wir doch etwas kreativer sein.
Ich glaub ich werde mit Alex Garland einfach nicht warm. Ähnlich wie bei Ex Machina ist mir auch hier die Geschichte zu unausgegoren. Science-Fiction von jemanden der die Konzepte dahinter nicht versteht und dabei auch keine guten Geschichten erzählen kann. Schade….
Zugegebenermaßen war der Hauptgrund warum ich den Film sehen wollte, Keanu Reaves furchtbarer britischer Akzent. Das viel mehr dahinter steckt, merkt man schon ab der ersten Minute an. Aufgezogen wie ein Bibelfilm, mit überzogenen Schauspiel, Musik und Effekte, wird man in einen sonderbaren und irgendwie unzeitgemäß anfühlenden Film hineingeworfen. Dabei hat der Film viele kleine Aspekte die mir richtig gut gefallen haben. Hat man sich erst an die überzogene Theatralische Aufmachung gewohnt, stach es auch nicht mehr so negativ heraus. Die praktischen Effekte der verzerrten Realität um den Grafen herum waren ebenfalls großartig. Und Gary Oldman macht eine wirklich fantastische Figur darin, vor allem als er verjüngt den Style nach London bringt. Aber so ganz wollte der Funke dann bis zum Schluss nicht überspringen, was etwas schade ist.
Ich weiß selber nicht wie man Nina Forever klassifizieren soll. Komödie? Horror? Drama? Alles beschreibt es irgendwie, aber dabei kommt der Film doch etwas zu kurz. Ein sonderbarer, aber unterhaltsamer Film über Trauer und dem unfühlbaren Loch das so etwas in einem hinterlassen kann. Der Zynismus tut dem Film sehr gut, genauso auch die Surrealität die ständig mit ihm getragen wird. Der Film hat auch viele kleine Highlights die durch den ganzen Film gestreut werden und eine sehr interessante Art und Weise mit wenig Pinselstrichen eine detaillierte Welt aufzuzeichnen. Leider weiß der Film nicht genau wie man die 90 Minuten Zeit am besten füllt, weswegen viele Szenen, so gut sie auch seien, sich irgendwann ausgekaut anfühlen und man gegen Ende des Filmes das Gefühl hat, man kaut seit drei Stunden auf einem Kaugummi herum, der seit über zwei Stunden jeglichen Geschmack verloren hat.
Oh man, was für ein Film. Ich habe mir die langgezogene Fassung angesehen und hatte zuerst etwas sorge, vor der großen drei Stunden Marke. Aber Cameron hat es drauf. Gerade die ersten zwei Stunden sind brillant und wirklich spannend gemacht. Cameron hat ein fantastischer Film geschrieben und gedreht und dabei seine Expertise und liebe zur Tiefsee. Die Geschichte, die dabei erzählt wird, ist gleichzeitig fantastisch aber auch sehr bodenständig durch die Technik und die Charaktere. Bei der ebenfalls ein fantastischer Job gemacht wird, bei dem viel durch show don’t tell dem Zuschauer beigebracht wird. Als Bud vor Wut seinen Ring ins Klo schmeißt, um seinen Fehler einzusehen und ihn wieder aus der Schüssel fischt, um dann mit einer blauen Hand rumzulaufen, sagt so viel über ihn als Charakter aus.
The Abyss schafft auch eine atemberaubende und erdrückende Atmosphäre, die einen richtig greift und tief in die Geschehnisse hineinzieht. Dazu der Konflikt der so viel Größer wird als erst mal angenommen. Dabei ignoriert man mal, was Bud alles an diesen Tagen durchmacht, ohne vor Erschöpfung zusammen zu brechen.
Bis zu einem gewissen Grad war der Film für mich eine glatte 8. Leider gibt es ein Aspekt, der mir es etwas madig macht: Die ‚Aliens‘. An sich finde ich es super interessant und auch irgendwie nachvollziehbar das es vielleicht Wesen in der tiefe gibt, die sich dort separat von uns weiterentwickelt haben und zu einer Hochkultur geworden sind. Für die der Druckunterschied genau wie für uns eine heftige Barriere bietet, die man schwerlich überwinden kann. Ich mag auch das Design und das Chaos, das sie mit sich bringen. Leider wird mir das ganze irgendwann zu explizit. Es hätte gereicht sie kurz zu zeigen und das Interesse des Zuschauers zu wecken. Aber die Gespräche das sie von einem anderen Planeten kommen (wo hat sie den die Idee her?) und vor allem das Holzhammer Ende, das aus dem Nichts kommt, raubt den ganzen das ganze mysteriöse und gewisse Regeln die sie davor aufgebaut haben. Warum muss man Bud Kriegsbilder und Atombomben zeigen? Ist das ganze nicht etwas zu flach? Und die Monsterwellen, die aus dem Nichts kommen und genauso schnell auch wieder verschwinden. Auch das die Stadt mit der Station einfach nach oben geschossen kommt, ist so hanebüchen. Selbst den Charakteren fällt es auf das es nicht sein kann. Es ist so sonderbar das dieser an sich großartige Film von so einem hingeschluderten Ende leiden muss.
The Green Knight ist ein besonderer Film, welche heute nur noch selten gemacht werden. Schonungslos in seiner Erzählstruktur und vage in den Bildern, zerrt der Film doch etwas an der Aufmerksamkeit und dem Spaß beim Zusehen, welches dann aber seine Vollwertigkeit am Ende erreicht. Eine Geschichte im König Arthus Mythos, muss sich ein junger Mann seinem selbst erwählten Schicksal stellen und allerlei gefahren stellen. Dabei ist der Film niemals geradlinig und stellt manchmal gefühlte alternativen vor, gegen die sich Gaiwan stellen muss. Dabei wird man in eine magische Welt entführt, die zwischen tristen Alltag, mysteriösen Vorkommnissen und abstrusen Weltvorstellungen wandelt. Mit kleinen Geschichten, die mir auch noch lange nach dem Ansehen im Kopf herumgespuckt sind.
Wenn ich eine Kritik zu dem Film habe, dann das sie die Themen der Ritterlichkeit (welche in dem Originaltext sehr wichtig sind) eher stiefmütterlich behandelt, weswegen diese Ebene der Geschichte etwas fehlt. Aber das macht auch nichts, den man bekommt ein besonderes und wahnsinnig faszinierendes Abenteuer aufgetischt, das Philosophisch zwischen den Zeilen lesen lässt.
Ein Film der eigentlich auf keiner ‚so schlecht, dass es schon wieder gut‘ Liste fehlen darf. Mac and Me ist ein Trailblaizer von McDonalds und Cola, welche versuchten auf den ET Zug aufzuspringen. Dabei merkt man, dass sie eigentlich keine Ahnung haben, was ET so erfolgreich gemacht hat. Bei mir hat der Film auch ein starkes Gefühl des „Super Mario Brothers“ Film erweckt, mit einer Geschichte die eigentlich für Kinder gedacht ist, aber dann von irgendwelchen sonderbaren Gestalten etwas düsterer und bizarrer gemacht werden muss. Dabei stellt sich oft die Frage, war das Absicht oder hatten sie einfach keine anderen Mittel? Das Design der Aliens und wie sie sich bewegen, das Bären Kostüm inmitten der Tanzszene in McDonalds? Der fast tödliche Absturz eines Jungen in einem Rollstuhl, der dann später im Film tatsächlich totgeschossen wird (zumindest in der japanischen Fassung). Dazu fehlt dem Film auch ein roter Faden. Man wird von einer Szene in die nächste geworfen, die teilweise sehr lose miteinander verbunden sind, aber meistens einfach nur Füller sind, um auf die 90 Minuten zu kommen.
Ob ich den Film dennoch empfehle, ist eine schwere Frage. Die lustigen Szenen sind es auf jeden Fall wert, und auch den Film in seiner Gesamtheit zu sehen, hat etwas. Aber das Pacing ist teilweise so grauenhaft und zehrend. Außerdem liegen die lustigen Szenen oftmals so weit auseinander, dass es sich mehr, wie Arbeit anfühlt. Wenn man darauf steht, kann man seinen Spaß haben. Wenn man keine Zeit dafür hat, reicht auch ein zusammenschnitt auf YouTube.
Es gibt manche Bücher da draußen, die einfach unfilmbar sind. Diese These wird immer mal wieder gestützt oder gebrochen. Gerade bei Dune war ich mir nicht sicher, ob jemand es wirklich schaffen könnte. Man hat die Jodorowsky Verfilmung, die nie erschienen ist, mit einem Storyboard von Moebius, H.R.Giger als Designer, Pink Floyd und Magma für den Soundtrack, und unter anderem Salvador Dali als Imperator. Ein Zusammenkommen von Schwergewichten, das etwas sehr besonderes hätte werden können, aber dann leider nie vollendet wurde. Und dann gibt es natürlich noch die Vollkatastrophe von David Lynchs Dune, über das ich hier gar nicht mehr Worte verlieren möchte. Und plötzlich kommt Denis Villeneuve und macht das Unmögliche plötzlich möglich.
Fangen wir erst mal ganz einfach an. Die Bildgewalt von Dune ist absolut brachial und großartig. Das Design der Anzüge, Schiffe, Waffen, Kostüme, Planeten, die brutalistisch funktionale Architektur sind großartig und erinnern an andere Space Operas wie Star Wars, destilliert auf ein absolut perfektes Level. Und dabei sieht das alles nicht nur gut aus, sondern ist auch auf eine organische und tiefe Art und Weise mit den Gruppierungen, Kulturen und Konflikten verbunden. Gepaart mit einem weiteren brillanten Soundtrack von Hans Zimmer, der alleine nicht so gut funktioniert wie bei einem Pirates of the Caribbean, aber den Kontext des Filmes vertieft. Und mit einem der besten Sounddesigns, die ich je in einem Film gehört habe. All diese Aspekte kommen zusammen und machen den Film zu einem unvergleichlichen Erlebnis, vor allem wenn man die Freude hatte, den Film im Kino zu sehen. Ich erinnere mich noch daran, wie ich mich die Armlehne gegriffen und mir der Atem geraubt wurde, als Paul und seine Mutter mit der Libelle durch den Sturm geworfen werden, und der Stahl Schneidende Sand sich stück für stück durch die Hülle frisst. So muss Kino sein!
So wäre der Film nur mit seinen technischen Aspekten schon ein überragendes Erlebnis.. Aber durch die interessante, vielschichtige, aber klare Geschichte, wird der Film nur noch besser gemacht. In klassischer Space Opera Manier werden klassische, menschliche Geschichten auf den Kosmos ausgeweitet. Anstatt eines Landes, das fast nur aus Wüste oder satten Grün und Wasser besteht, werden hier eben Planeten hergenommen, um dieses Biom darzustellen. Space Opera ist im Grunde Fantasy im Weltraum, mit viel Melodrama, Pathos und einer starken Prise von Magie, die alles durchzieht. Es erzählt von verschiedenen Adelsgeschlechtern, von großen Prophezeiungen und einem Monomythos. Statt Laserwaffen und Kugelhagel, wird hier noch persönlich mit Klingen gekämpft, mit Battalion, die sich in klassischer Kriegsstrategien vor dem 19 jhd entsprechen, mit großen Formationen und einer Schlacht die man zum Notfall mit Masse statt Klasse bestreitet. Es ist klassisches Fantasy, auf ganz neue Größen erhoben. Und das gibt dem Autor, und in diesem Fall vor allem Villeneuve die Möglichkeit, etwas Größeres zu schaffen und der überzogenem Vorstellungskraft Raum zu geben. Giedie Prime ist eine unnatürlich verstörende Welt, mit absurden Wesen, die in ihrer Abstraktion allein den Harkonnen eine Freude macht. Caladan ist, als ob man die Inseln um das Vereinigte Königreich auf einen Planeten aufgeblasen hätte, mit steilen Klippen und satten Grün. Salusa Secundus ist ein harscher Planet, der die Härte der dort ausgebildeten Krieger widerspiegeln soll. Und natürlich Arrakis, der Hauptschauplatz, der voller nordafrikanischen Einflüssen strotzt. Wenn man die tiefen Stimmen in Sardaukar hört, bekommt man schon Gänsehaut. Wenn man Harkonnen bei der Rekrutierung von Soldaten des Imperiums beobachtet und abartige Rituale sieht, hinterlässt das schon einen Eindruck. Genau so auch die Bene Gesserit, welche nicht umsonst als wahre Fädenzieher inszeniert werden und mich sehr an Isaacs Asimovs Foundation erinnert haben.
Natürlich braucht so eine Geschichte auch einiges an Exposition. Aber selbst hier wird es nie zu viel und obwohl es teilweise Frontal erzählt wird, fühlt es sich nicht so an. Denn auch wenn sie vieles via Codex Eintrag erklären, ist Show Don't Tell doch noch der King. Die Welt von Dune wirkt organisch und authentisch, auch wenn sie teilweise martialisch ist, wie die Kultur der Harkonnen und deren 80 Jahre herrschaft tiefe Narben in Arrakis hinterlassen hat. Auch solche kleinen netten Details, wie das Spucken als Ehrerbietung, lassen die Welt so echt anfühlen. Die Konflikte wirken auf den ersten Blick sehr komplex, sind dann aber doch sehr klar und direkt abgesteckt. Und ähnlich wie die Hinrichtung von Ned Stark, kam der plötzliche Tod des Dukes überraschend und absolut. Obwohl das Imperium sich über das gesamte Universum zieht, ist die Geschichte doch recht klar: Man hat den Imperator, das Haus Atreides und Harkonnen und die Einwohner von Arrakis, die Fremen. Daraus wird eine interessante Geschichte gewoben, mit klaren Motivationen der verschiedenen Gruppierungen. Die Schauspieler machen ebenfalls allesamt einen großartigen Job. Ob es nun Josh Brolin als stoischer Waffenmeister, Oscar Isaak als Baron von Atreides oder Stellan Skarsgard als übermenschlicher Baron von Harkonnen. Das meiste Gewicht liegt aber dabei auf Timothee Chalamet, der die Rolle des Paul Atreides fantastisch spielt, mit allen ungewollten Pflichten, lang antrainierten Talenten und als Medium von großen Veränderungen.
Doch leider ist der Film nicht perfekt, zumindest nicht ohne die fehlenden Teile. Die Struktur des Filmes ist halt wie die Struktur ist. Man beginnt mit einer Einführung, zeigt Arrakis und all die Gefahren, die dieser Planet mit sich bringt, und dann kommt der Verrat. Im Kino, wie auch als ich ihn nochmal angeschaut habe, hat sich das grobe Nachspiel des Verrats eigentlich als Endpunkt angeboten. Aber es geht dann noch weiter, mit der Flucht von Paul und seiner Mutter, der Subversion von Pauls Visionen und dem Einstieg in die Welt der Fremen. All das ist nach wie vor toll gemacht, aber das Pacing leidet dennoch etwas darunter. Aber ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht!
Über die Jahre habe ich eine besondere Liebe für diesen Film entwickelt. Die Liebe daran ist wahrscheinlich hauptsächlich Carl Sagan geschuldet, den ich erst nach seinem Ableben näher kennen gelernt habe. Er hat eine wunderbare Philosophie über das Mensch sein und unsere Rolle im Universum, Wissenschaft als Sprache und der nächste Schritt zur Evolution unseres Geistes. Genau diese führt er auch hier mit einer brillanten Art und Weise ein. Mit realistischen Konflikten, Weltanschauungen und perfide Spiele um Macht und Politik.
Ich mag auch sehr das man die Geschichte durch die Augen unserer Protagonistin betrachtet, deren Liebe für die Wissenschaft und der natürliche Drang nach Wissen und Erforschung sie zu einem starken aber manchmal naiven Charakter macht. Das ganze wird auch toll kontrastiert mit ihrer Umgebung, und der ständigen Frage, was für ein Sinn ihre Wissenschaft überhaupt hat. Vor allem als sie tatsächlich ein Signal erhält, wird sie von der Politik und deren hässlichen Fratze konfrontiert, der sie mit ihrer geradlinigen Klarheit nichts entgegenstellen kann. Der Konflikt zwischen den verschiedenen Interessensgruppen, Wahn und gesteigertes Selbstwertgefühl sind fantastisch inszeniert. So gut teilweise, das mein Blut zu kochen begann.
Und auch wenn ich Zemekis als Regisseur sehr mag, und er an sich einen tollen Job abgeliefert hat, kommt das ganze doch nicht ganz um eine Hollywoodisierung herum, die einen schon extrem auf die nerven gehen kann. Auch das bei solch einer monumentalen Erkenntnis ganz natürlich Amerika, mit allen religiösen Wahnsinn als die einzig wahre alternative da steht, kann einen schon sehr auf die nerven gehen. Aber nichtsdestotrotz ist es ein Film mit einem fantastischen Drehbuch, welches den magischen Gedanken in die Köpfe der Zuschauer pflanzt. Was bedeutet es eigentlich nicht allein zu sein? Und was sind wir Menschen eigentlich?
Denis Villeneuve ist meiner Meinung nach einer der besten lebenden Regisseure, die wir glücklicherweise haben. Wenn sich ein so talentierter Mensch dann auch noch einem Thema annimmt, das so perfekt auf mich zugeschnitten wirkt, kann dabei ja nur ein Meisterwerk rauskommen. Als ich damals mit Freunden im Kino war, war ich der Einzige der diesen Film uneingeschränkt geliebt hat, sodass sich über die Jahre etwas Zweifel in mir aufgebaut hat. Nach erneuten anschauen kann ich diese Zweifel endlich abschütteln.
Die Auflösung des Mythos um den Turm von Babylon. Eine ausgiebige, tiefgreifende, aber auch persönliche Geschichte über das Mensch sein und einen ersten Kontakt. Fantastisch aufgebaut und komplett durchgedacht, zeigt der Film nicht nur auf fantastische Art und Weise das unbeschreibliche, sondern auch alle Facetten der Menschlichkeit, mit unbeugsamer Neugier und rasselnde Säbeln. Dazu die Metageschichte der Protagonistin, welches einen weiteren Rattenschwanz an Emotionen und Konsequenzen nach sich zieht. Doch nicht nur das Drehbuch ist absolut fantastisch, auch die Schauspieler machen einen großartigen Job den Verstand raubenden Kontakt vielschichtig darzustellen. Dazu die umwerfenden Visuals, gepaart mit dem Soundtrack von Hans Zimmer und einem Sounddesign, das eh schon alle perfekten Zutaten die Krone aufsetzt.
Jeder der auf komplexen und gut durchdachten Science-Fiction steht, die auch gerne mal über die stränge unseres eigenen Verstandes herausschlägt, bekommt hier etwas grandioses geboten.
Close Encounters of the Third Kind ist ein Film, der mir eigentlich gefallen sollte, da es genau in meine Lieblingsnische schlägt. Als ich den Film zum ersten Mal gesehen habe, war ich durch und durch enttäuscht. Ich bin froh, dass ich ihn mir nochmal angesehen habe, um das ganze teilweise zu relativieren, auch wenn der Funke immer noch nicht rüber springen möchte.
Der Film ist handwerklich durch und durch fantastisch. Statt glasklaren Dialogen und Szenen, bekommt man eine ständige Kakophonie aufgedrückt, die ein sehr einzigartiges Gefühl von Chaos und Authentizität aufbaut. Die Charaktere werden auch großartig charakterisiert, in dem man sie Handeln sieht anstatt nur darüber zu reden. Gerade bei dem „Protagonisten“ Roy sieht man schon in der ersten Szene wie er die Umwelt um sich herum ausblenden kann, um sich einzig auf eine Sache konzentrieren zu können. Das ist es auch was den späteren Wahn von ihm so interessant und Glaubhaft macht. Es ist auch außerordentlich die Geschichte, die hier erzählt wird, durch die Linse von zufälligen Menschen zu sehen, anstatt durch die von Wissenschaftlern, wie es in den meisten solcher Filme ist. Die Special Effects sind grandios und erzielen noch heute eine starke Wirkung. Ich mag auch den Internationalen Aspekt, bei den man die Forscher um die Welt jetten sieht, während sie Beweise für den Kontakt sammeln. Ich bin auch ein Fan der Kommunikationsart via Töne, da es gleichzeitig greifbar, aber auch zu abstrakt ist.
Aber so ganz will der Film dann doch nicht bei mir Zünden. Er geht mir zu wenig auf interessante Aspekte von einem Kontakt mit Aliens ein. Es fehlt mir auch der Konflikt, der dadurch heraufbeschworen werden würde (wie man es z.B. in Contact oder Arrival sieht). Teilweise ist der Film mir auch etwas zu explizit. Ich liebe die Darstellung von Roys Wahnsinn. Der Mensch ist ein Meister darin Muster zu erkennen und genau das passiert auch bei Menschen mit zum Beispiel Schizophrenie. Es werden Muster erkannt und bewertet wo vielleicht gar nichts ist. Vor allem eine Überbewertung spielt dabei eine große Rolle. Das das ganze dann so sinnig verabschiedet wird, fand ich persönlich etwas schade. Auch das er dann der Auserwählte war, nur weil er zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, finde ich auch etwas flach. Statt eine Geschichte über die Menschheit und den Wesen wird hieraus die Roy Geschichte. Bei denen er der einzig auserwählte ist, der auf das Raumschiff darf. Ohne große Tiefe oder interessanten Denkanstößen. Hier verschenkt der Film viel Potential und bleibt deswegen auch weiterhin etwas subpar, auch wenn ich verstehen kann, warum man den Film lieben kann.
Der neue Film von James Wan. Ein Regisseur der gerade dem Horror Gerne teilweise echt gut getan hat, aber anderweitig (Fast and Furious) vielleicht lieber seine Finger aus dem Spiel halten sollte, mit einem ganz neuen Geschichte. Und was für eine das ist.
Ähnlich wie schon bei Conjuring eins, schafft er es einfach Standardhorror auf eine neue Handwerkliche Ebene zu hieven. Malignant ist dabei eine schöne Mischung aus Thriller, Action und Horror, die mit einer überzogenen, aber unterhaltsamen Geschichte auffährt. Am Anfang war ich mir nicht sicher, ob der Film eine Komödie sein soll, oder nicht, fühlt sich teilweise wie in einem Sam Raimi Film. Leider ist das auch die größte Schwäche des Filmes, der unklaren Direktion und des tonalen Shifts durch den Film hindurch. Vielleicht wird es beim zweiten Mal ansehen besser, aber gerade beim ersten Mal hat mich das eher verwirrt. Was aber beim ersten Mal viel Spaß gemacht hat, war das Mysterium hinter dem Film. Der Twist war relativ schnell durchschaut, aber es war dadurch nicht weniger spaßig. Vor allem weil man dann gewisse Szenen etwas anders interpretieren konnte, was ein zweites mal ansehen sicherlich lohnend macht.
Leider leidet der Film an noch weiteren schwächen. Die Protagonistin ist eher schwach und bietet auch nicht viel, in den man seine Empathie hineinstecken könnte. Außerdem werden manche Kleinigkeiten nicht wirklich erklärt, die mich etwas gestört haben (wie kann sie sich als Arbeitslose Frau so ein gigantisches Haus leisten?). Auch auf die verpflichtende Archiv Szenen hätte man gerne verzichten können.
Nichtsdestotrotz ist Malignant ein sehr unterhaltsamer Horror Film der etwas über den Standard heraussticht. Ich bin auf jeden Fall froh das Wan sich auch neuen Herausforderungen stellt und auch bizarrere, unterhaltsame Geschichten auftischen möchte. Gerade in einem Gerne wie Horror, braucht man solche Leute, die sich etwas mühe geben, um das Niveau anzuheben.
Ein absoluter Klassiker der Filmgeschichte, wird hier auf so eine Charmante und Spielerische Art und Weise ein Märchen auf die Leinwand gezaubert. Dabei bekommt man auch das Gefühl, das einfach jede Entscheidung des Filmes Gold richtig war. Von dem Casting, zu den Kostümen, zu der Kulisse und der Erzählart. Alles fügt sich zu einem wunderschönen Film zusammen, der mit einer klassischen Düsterheit eines Märchens auffährt, dabei aber eben auch die Leichtigkeit der selbigen auf die Fahne schreibt.
Das Ganze wird noch verbessert durch die Metanarrative, des Großvaters wie er dem kranken Kind eine alte Geschichte vorliest. Immer wieder wird die Geschichte durch einen Kommentar unterbrochen, was den Fluss der Geschichte nur unterstützt, vor allem wenn man solche Kommentare im Kopf herumschweben hat. So werden schockierenden Szene nur noch schockierender, in dem der Junge ungläubig sagt, das das einfach nicht möglich sein kann.
Und genau wie in der Vorstellung eines Kindes, sehen auch die Charaktere aus. Stereotypen auf 200% gedreht, in billig aussehenden aber charmant anmutenden Kulissen und offensichtlichen Special Effects, die das ganze nur noch bezaubernder macht. Dazu eine Geschichte die voller Klischees steckt, aber dennoch frisch wirkt.
Jeder der den Film noch nicht gesehen hat, sollte das irgendwann in seinem Leben nachholen.
Der erste Film ist ein Kleinod. Kein Budget, kein Talent und das Fehlen jeglicher Ironie haben diesen Film so fantastisch gemacht. Darauf aufzusetzen ist eine schwierige Aufgabe. Aber irgendwie haben sie es geschafft… zumindest teilweise. Den Weg über Kickstarter war clever. Man merkt auch das die Filmschaffenden das Original im Herzen mit sich tragen. Deswegen versuchen sie auch erst gar nicht auf gewisse Aspekte des Originals zu setzten, sondern sich mit etwas neuem abzuheben. Extrem viel TnA, die Rückkehr bekannter Gesichter und den Trash Lord Tommy Wiseau. Man merkt auch das sie Spaß dabei hatten und auch von den schwachsinnigsten Ideen nicht abgeneigt waren. Das Funktioniert auch gut. Aber gerade gegen Ende verliert der Film jeglichen Faden. Nicht das der erste Teil gut darin war, aber die Geschichte war immerhin so einfach gestrickt, dass es nichts ausmachte. Hier wird das Universum von Joe ‚Samurai‘ Marhsall so weit aufgebläht, dass man irgendwann mit dem besten Willen den Überblock und das Interesse verliert. So wird der Film doch mit der Zeit zu einer Ausdauersache, bei dem etwas mehr Fokus gut getan hätte.
Beim durchlesen des Plots kommt natürlich unweigerlich ‚Black Mirror‘ ins Gedächtnis. Auch wenn die Serie das Spiel mit Technologie nicht erfunden hat, ist der Vergleich doch kein schlechter. Auf eine Filmlänge gezogen, schafft Black Box eine interessante und wendungsreiche Geschichte zu erzählen, die zu unterhalten weiß.
Das Konzept dabei ist interessant, wenn auch etwas hanebüchen. Vor allem wenn es um einen Twist gegen Ende geht. Aber manchmal muss man sein Gehirn einfach abschalten, um etwas zu genießen. Und wenn man das macht, bekommt man interessante Bilder, tolle Charaktere und eine große Priese Misstrauen zu sehen, sodass man bei jeder neuen Erkenntnis die eigene Theorie im Kopf nochmal etwas umbauen muss. Ich mochte sehr die Idee, das er vielleicht ein gewaltsamer Mensch ist, dem seine restliche Familie und Freunde mit dieser Chance umerziehen wollen, aber das verlief leider etwas im leeren.