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Alle Kommentare von Nebenniveau
Die Unglaublichen hält sich bis heute noch unglaublich gut. Man kann kaum glauben das dieser Animationsfilm aus dem Jahr 2005 stammt. Man merkt das sich Pixar weiß, worauf man sich fokussieren muss, dass ein so hochqualitatives Gesamtkunstwerk zusammenkommt.
Dabei sind natürlich nicht nur die Animationen, Synchronsprecher, Musik und Artstyle großartig, sondern vor allem auch die Geschichte, die mit interessanten Konzepten jongliert und in kurzer Zeit vielschichtige Charaktere aufbaut, mit einem Film der groß und klein genießen kann. Die Exposition über den Zustand der Welt ist sehr geschickt mit kräuseligen Interviews verwoben.
Im hier und jetzt zerrt der nervtötende Alltag der Normalität sehr an den nerven aller. Entweder weil sie ihre Besonderheit nicht verstecken möchten oder alles dafür geben würden, normal zu sein. Als sich für Bob eine Möglichkeit ergibt, seine Talente wieder unter beweis zu stellen, entwickelt sich auch ihr ganzen Leben zum Besseren. Glück im Job hat schon weitreichende Konsequenzen. Doch in all den Glück wird er überrumpelt, sodass bald (unfreiwillig) die ganze Familie zur Rettung kommen muss. Dabei wird viel über sich selbst und die eigenen Grenzen gelernt. Darüber was es heißt etwas besonderes zu sein. Das Ganze ist so fantastisch strukturiert, das es wie eine Symphonie in einer Gartenschau wirkt, bei der nach und nach die verschiedenen Knospen zu Blühen anfangen. Am Ende wird der Bösewicht von seiner eigenen Arroganz überrumpelt. Apropos, Syndrome ist ein so fantastisch ausgearbeiteter und nachvollziehbarer Bösewicht, bei dem das Thema der „Besonderheit“ noch einmal poignant zusammengefasst wird. Ist er selbst etwas sehr Besonderes, fühlt er sich doch irgendwie minderwertig gegen diese, die so geboren wurden. Ein interessanter Konflikt der wirklich toll inszeniert wird.
Was für eine Bombe! Ich habe noch nie so ein Lebensbejahenden Film gesehen wie dieser! Pixar schafft es wieder mal höchstkomplexe Themen und menschliche Fragen aufzugreifen und in fantastischer Art und Weise umzusetzen.
Der zweigeteilte Artstyle, den sie ja auch schon bei Inside Out genutzt haben, wird hier auf eine neue höhe getrieben. Die Darstellung des Leben nach und vor dem Tod sind großartig gemacht und so auch die Manifestationen des zu Grunde liegenden Universums und des großen Ganzen. Mit tollen Animationen (wie man es ja gewohnt ist). Aber davon kann man ja bei Pixar schon ausgehen. Der Soundtrack ist ebenfalls genial, nicht nur in seinen Jazzigen Stücken, sondern vor allem auch dazwischen. Man hört auch öfters mal Trent heraus, was für mich nur Gutes heißt. Das Voiceacting ist auch ausgezeichnet. Jamie Foxx geht komplett in der Rolle unter und Tina Fey bietet hier ihre beste Schauspielerische Leistung to date.
Aber der große Star des Filmes ist natürlich die Geschichte. Joe Gardener ist ein liebeswerter, aber dennoch etwas arroganter Protagonist, der sich als selbstgefühlter Loser durch die Welt schlägt bis endlich sich die Gelegenheit auf der hingeträumt hat, sich erschließt. Nur blöd das dann doch ein offener Gullideckel zum Verhängnis wird. Er versucht verzweifelt wieder in seinen Körper zurückzukehren und übertritt dabei Moral, um endlich zu dem zu kommen was er verdient hat. Genau diese Arroganz macht ihn auch so interessant und lässt ihn später über sich hinauswachsen. 22 ist ebenfalls ein toller Charakter, der durch einen Körper endlich erfährt, was es bedeutet zu leben. Und so lernen sie am Ende gegenseitig voneinander und Joe lernt auch viel über sich selbst und die Menschen um sie herum. Manchmal braucht man frische Augen, um aus der Starrheit des Lebens aufzuwachen.
Das Worddesign ist großartig. Psychologische Konzepte werden auf großartige Art und Weise aufgearbeitet und dargestellt. Aspekte die jeder in seinem Leben irgendwie kennt. Ob bei sich oder bei anderen. Die Zone in die man eintaucht wenn man das macht was man liebt. Wie man sich in seinen eigenen Zielen und Gedanken verlieren kann. Was es bedeutet einen Spark zu haben und wie jeder Mensch solch einen Spark in sich trägt.
Als jemand der seit Jahrzehnten an Depressionen leidet (jetzt alles so weit im Griff) haben mich viele Szenen zum Weinen gebracht und mir wieder richtig neue Liebe für das Leben entwickeln lassen. Soul ist eine wunderbare Mischung aus Film, Psychologie, was es bedeutet ein Mensch zu sein, was es bedeutet zu leben, wie man manchmal aus seiner Routine herauskommen muss, um seinen Horizont zu erweitern.
Spätestens seit den Sandman Graphic-Novels bin ich ein Neil Gaiman Fan. Als ich von diesem Film erfahren habe, war die DVD sofort gekauft! Mit einer Narrativer von Neil Gaiman mit den Artstyle von David McKean und der Jim Hanson Company zum verwirklichen des ganzen kann man da auch nicht viel falsch machen. Naja, bis auf vielleicht die Zeitlosigkeit. Der Film ist 2005 erschienen und baut massiv auf GCI… was heute leider teilweise eher schlecht als recht aussieht. Aber eingebettet in den Artstyle kann man den Film vieles Verzeihen und es wirkt dann in seiner unausgegorenheit irgendwie wieder passend.
Die Geschichte handelt von einem Mädchen, welches im Zirkus ihrer Eltern arbeitet und in einem Teenager Anflug endlich einmal in die echte Welt eintauchen möchte. Eine plötzliche Krankheit lässt alles erstarren und der Zirkus droht zu zerfallen. In der Nacht, wo es um alles geht, träumt das Mädchen von einer Welt, die schon beim Betreten verloren scheint. Teile der Welt sind der Apokalypse schon zum Opfer gefallen, während der Rest nur noch auf sein unausweichliches Schicksal wartet. Hier bekommt sie die Aufgabe eine Prinzessin zu finden um die Balance in der Welt wieder herzustellen. Ein Großteil des Filmes besteht aus der Jagd von einem McGuffin zum nächsten. Das klingt erstmal eher langweilig, ist dabei aber immer so interessant in eine metaphorisch/symbolische Ebene gepackt, das man mit jedem Schritt mehr über die Welt und deren Bewohner erfährt. Vor allem wenn es in das Schattenreich geht wird es ganz interessant, wenn die interne Welt und die externe aufeinander trifft. Dabei wird auch das letzte Fünkchen Hoffnung zermürbt und alles scheint verloren. Aber wie es eben so ist, kommt es doch anders als man denkt und am Ende wird doch alles irgendwie gut.
MirrorMask ist ein Film, der auf allen Ebenen interessant ist. Die Kamera ist frisch und spielt auch mit den surrealen Elementen der fremden Welt. Die Schauspieler machen einen guten Job, das Leben in einer zerfallenden, magischen Welt zu leugnen und der Apokalypse mit einem müden lächeln zu begegnen. Das Desing ist großartig und die Welt wirkt in ihrem Chaos irgendwie kohärent. Aber ein weiterer großer Star für mich, war der Soundtrack. Der mit schiefer Zirkusmusik, Jazz, Breakbeat und alles anderen möglichen Mischmasches auftrumpft. Der Film ist keine leichte Kost und streckenweise auch etwas anstrengend, bietet Mirrormask doch etwas besonderes und Einzigartiges.
The House ist ein kreativer Anthology Film, in dem verschiedene Künstler unter dem Banner aus Stein und Holz ihre eigenen Geschichten erzählen können. Geschickt werden dabei durch die Zeit verschiedene Geschichten mit jeweils einer Moral am Ende erzählt. Eine moderne Fabel aus Stoff.
I - And heard within, a lie is spun – 8.5
Der Anfang ist fantastisch. Die ganze Welt besteht aus Stoff, von der Haut bis zur Nähmaschine. In dieser Welt erleben wir die Geschichte eines teuflischen Charakters, wie er das Leben einer Familie an sich reist und sie langsam transformieren lässt. Der Stil ist großartig in seiner Mischung aus Einfachheit und Haare aufstellenden Horror. Die Art und Weise wie die Geschichte erzählt ist, ist ebenfalls brillant. Mit einem ständigen Raum/Zeitlichen Fluss der immer wieder gebrochen wird und mit dem Wandel in eine Welt die Regeln der Realität aushebelt, sodass man alsbald kein Fuß mehr fassen kann. Dabei ist die Geschichte so simpel wie genial und bietet viel Raum für Interpretationen. Aber genau das sind auch punkte, bei denen ich verstehe wenn diese Episode nicht so gut ankommt. Bei mir hat sie voll ins Schwarze getroffen und mit dem großartigen Sounddesign, Soundtrack und Artstyle eine besonders erzählte Geschichte aufgestellt, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
II - Then lost is truth that can't be won – 7.5
In der zweiten Episode wird man in die moderne geworfen, mit einem Bauunternehmer der nicht nur seine gesamte finanzielle Zukunft, sondern auch seine Energie und selbstwert in die Renovierung des Titelgebenden Hauses gelegt hat. Wo die erste Episode noch sehr abstrakt war, wird es hier schon fast schmerzhaft realistisch. Alles bewegt sich in einer Spirale nach unten. Selbst die kleine Siege werden alsbald wieder relativiert. Dreitausend Pfund ist zwar ne menge Geld, aber nichts für die mentale wie physische Gesundheit. Beides nimmt im Verlauf des Filmes auch langsam ab, bis jeglicher Zivilisatorische Aspekt aus dem Protagonisten hinausgetrieben wurde und er sich mit seinen neuen Mitbewohner arrangiert hat. Die Mischung aus Puppen und GCI ist hier wunderbar gelungen, genau so auch der trockene und düstere Humor der sich durch die ganze Geschichte hindurchzieht. Das Voice Acting ist auch richtig gut, vor allem bei den zwei unfreiwilligen Mitbewohnern.
III - Listen again and seek the sun – 7
Die letzte Episode versetzt uns etwas in die Zukunft, in einer Welt, in der der Wasserspiegel ständig steigt. Inmitten davon steckt Rosa die an einem alten Traum festhängt und ihre Mitbewohner die eigentlich nur vor sich hinleben. Erst durch das Auftreten eines Hippies werden die Charaktere aus der Starrheit befreit und bewegen sich Stück für Stück aus den rigiden Gemäuern hinfort. Manchmal ist es eben besser loszulassen und sich auf neue Horizonte einzulassen. Leider wirkt für mich diese Message etwas verwaschen, vor allem mit dem Ende das eher einen sanften Kompromiss darstellt als ein wirklicher Schritt nach vorne. Aber auch hier sind die Animationen großartig und vor allem das Voiceacting. Waren sie in den anderen Epsioden bei weitem nicht schlecht, besticht hier Susan Wokoma als Rosa mit einer herausragender Leistung.
Eine super charmante irische Komödie mit einem herrlich frischen Prämisse und einem tollen Plot. Die klaren Stars des Filmes sind die verschiedenen Charaktere, vor allem die Bromance zwischen Jack und Michael, zwei Lausbuben, die nie wirklich erwachsen geworden sind. Die Geschichte von der Gemeinschaft die zusammen kommen muss um einem Problem entgegenzuwirken, funktioniert irgendwie immer. So auch hier, sobald der Plan der Millionen von dem eingeschworenen Kreis sich ausweitet. Der Humor und vor allem die Irischen Eigenheiten sind hier wirklich charmant dargestellt. Vor allem auch auf die paar Charaktere auf die das Scheinwerferlicht gedreht wird. Mit einer Prämisse, in die sich jeder schnell reinversetzte kann und man so ein kleines Stückchen Glück abbekommen kann.
Leider ist das Pacing nicht immer das beste und nicht alle Szenen treffen genau ins Schwarze. Aber nichtsdestotrotz ist Lang Lebe Ned Devine ein richtig netter feelgood movie mit speziellen Flair.
Copshop ist ein netter Thriller mit knallharter Gewalt, cleveren Dialogen und Charakteren. Man merkt schon von der ersten Sekunde das hier ein Tarantino Fanboy sitzt, oder zumindest jemand der von denselben Einflüssen wie er inspiriert wurde. Der ganze Film hat ein leichtes Kammerspiel Feeling, da sich fast der ganze Film in einer Zelle in einer Polizeistation abspielt. Dabei kommen viele kleine Geschichten zusammen und durch nettes Charakterisieren, lernt man auch den kleinsten Nebencharakter irgendwie lieben. Die Dynamik zwischen den Charakteren ist dabei brillant. Vor allem wenn die verschiedenen Archetypen durch andere an mehr Profil gewinnen. Es gibt auch kein klares gut oder schlecht, sondern man bekommt eine opportunistische Welt von Grautönen vorgesetzt, bei der man immer zwischen den Zeilen lesen muss. Ist der Film an sich schon von Anfang an recht gut, gewinnt er eine weitere Dimension beim Auftreten von Anthony Lamb (brillant gespielt von Toby Huss), welche die eh schon gespannte Situation auf den Kopf stellt. Gerade diese Unberechenbarkeit ist das was den Film so schön spannend gemacht hat. Dabei bleiben die Charaktere sich und ihren eigenen Codex treu, sodass in all der Undurchsichtigkeit dennoch ein starkes Fundament fußt.
Obwohl der Film vieles hat das für ihn spricht, gibt es dennoch ein paar Kleinigkeiten die ihn zurückhalten. Manche Plotstränge wirken etwas hanebüchen zusammengeworfen. Gerade die Geschichte eines dirty Cops nimmt etwas zu viel raum ein. An sich könnte das Pacing auch etwas engmaschiger sein. Auch das Ende lässt zu wünschen übrig, wirkt es eher wie ein versuch eine Fortsetzung zu teasen als ein wirklichen Abschluss zu finden.
Ich habe ganz vergessen, wie fantastisch dieser Film ist. Ich habe ihn tatsächlich nicht in meiner Kindheit gesehen, sondern als Teenager und war so semi begeistert. Heute seh ich wie großartig dieser Film ist. Nicht nur in seinen Themem, sondern vor allem auch in seiner Ausführung. Bin ich kein großer Fan des modernen Spielberg, war er damals wirklich on top of his game! Jede Szene, jede Einstellung sind großartig durchgeplant und gespickt mit liebevollen Details, welche die Welt rund um E.T. so viel Lebendiger wirken lässt. Ein gutes Beispiel ist der Fokus auf die klirrenden Schlüssel am Bund einer unbekannten Gestalt, die durch den Film immer wieder auftaucht. Man weiß sofort bei dem Geräusch wie sich die Situation geändert hat. Es ist auch toll dass man die Gesichter der ‚Agenten‘ niemals wirklich sieht. E.T. ist trotz seines gewissen Niedlichkeitsfaktors doch sehr Alien und widerlich, was ein tollen Spagat trifft. Der Körper wirkt immer von Schleim überzogen, bis er gegen Ende austrocknet und nur noch verstörender wirkt. Aber dennoch hat er Charm. Die Animatronics sind fantastisch, bei den man die Flüssigkeiten in den Venen sehen kann und das Atmen gleichzeitig verstörend fremd wie auch bekannt anfühlt. Da kann man schon verstehen warum die Kinderschauspieler teilweise dachten, er sei ein echtes Wesen. Apropos Kinderschauspieler: Sie sind alle durch die Bank so fantastisch und könnten so manche prominenten Schauspieler an die Wand spielen. Gerade Henry Thomas (der heute ja zur Riege von Flanagan Schauspieler gehört) ist großartig! Aber auch die anderen Schauspieler machen ihre Sachen richtig gut. Die Mutter bringt den Stress einer zermürbten alleinerziehenden Mutter gut rüber. Im allgemeine… war es üblich in der Zeit einen solchen Familientyp zu zeigen? Der Film macht auch kein Hehl um heftige Themen. Scheidung, Einsamkeit, Angst, Tot. Das ist keine leichte Kost, aber Spielberg schafft es den Themen die richtige gravitas und Raum zum Atmen zu geben, ohne zu überwältigen.
Ein kleines Manko hat der Film aber… John Williams. Er ist ein Meister was Motive angeht, aber seine Soundtracks sind mir oftmals zu viel. Man kann auch mal nur ein Teil des Orchesters benutzen, anstatt immer Vollgas zu geben. Aber das ist einfach nur Geschmackssache.
Ein interessanter Blick in eine Welt, von der ich persönlich keine Ahnung habe. Mit einem neuen Blickwinkel auf die Finanzkrise und ein paar Freundinnen, die das beste aus den Bänker machen möchte, die dafür verantwortlich waren. Diese Narrative ist natürlich hauchdünn, denn sie sind keine Robin Hood Charaktere, aber dennoch hat sich mein Mitleid bei den Opfern relativ geringgehalten.
Der Film ist handwerklich sehr gut, mit tollen Kameraeinstellungen und einem starken Drehbuch. Aber die Stars sind eindeutig die Schauspieler, vor allem Jennifer Lopez, in der besten Rolle, die ich bis jetzt von ihr gesehen habe. Mit einer glaubhaften und tiefen Beziehung zu unserer Protagonistin. Der Film hat auch viel Respekt vor den Hustlers die Geld verdienen müssen, was auch sehr angenehm war. Ich mochte auch wie sie aber auch selbst die Kontrolle verloren haben. Genau so wie die Bänker die immer mehr Geld gescheffelt haben ohne auf die Risiken zu achten, wurden auch sie alsbald sehr schlampig und gierig. Die Strafen sind etwas schwach ausgefallen, aber das ist das amerikanische Justizsystem.
Ich bin sehr hingerissen was Bong Joon-Ho angeht. Parasite ist ein absolutes Meisterwerk, aber sonst fehlt mir meistens etwas in seinen Filmen, auch bei seinen absoluten Klassikern. So geht es mir leider auch bei Okja. Dabei hat der Film echt viel das für ihn spricht. Der Surreale Stil des Filmes hat etwas Wes Anderson Mäßiges, vor allem was die Charaktere angeht. Die sich auch alle trotz dicker Schicht Ironie bierernst nehmen. Es funktioniert auch ganz gut. Die Geschichte ist auch sehr ergreifend und zieht einen von der ersten Minute in den Bann. Aber irgendwann verliert sich das Equilibrium und alles gerät aus dem Ruder. Man hat das Gefühl er weiß nicht mehr genau auf welche der verschiedenen Erzählstränge er sich fokussieren möchte. Und so werden einfach alle Halbgar abgearbeitet, sodass man eine Art Happy End bekommt. Der Twist der Schwester, mit einem düsteren Plan für den Umsturz. Die ALF welche dann doch nichts erreicht hat und das Mädchen das dann mit Hilfe des ersparten doch noch Okja freikaufen konnte.
Peter Weir ist ein sonderbarer Typ. „Picnic at Hanging Rock“ ist ein Acid Trip. „Master and Commander” ist ein großartiges, Detailverliebtes Meisterwerk. Zwei Filme die in ihrer Art nicht unterschiedlicher sein könnten. So ist es immer interessant was er als nächstes macht. Und auch wenn „The Way Back“ schon seit einer Weile erschienen ist, bin ich erst jetzt dazu gekommen.
The Way Back ist eher ein ‘Master and Commander’, das den wahnwitzigen Ausbruch von mehreren Gefangen aus einem Gulag darstellt. Mit einer wahnsinnigen Reise, welche sich von einer unwirtlichen Umgebung zu nächster zermürbender Etappe die Klinke in die Hand gibt. Ein Testament was Menschen erreichen können und wie zäh sie sein können. Ganz ehrlich, wäre ich in derselben Situation wäre ich in der ersten Woche im Gulag verendet, oder im Wald erfroren oder nur noch ein ausgetrockneter Körper im Sand.
Die Machart ist dabei sehr nüchtern, ohne große Brimborium. Musik gibt es kaum in dem Film, dafür nur die tosende Gewalt. Ob in einem Sandsturm oder der erschlagende Stille im Schnee. Weir schafft es dabei, das man den Charakteren nie wirklich zu nahe kommt, aber eben durch die Torturen alles über sie kennen lernt. Natürlich fordert diese Reise auch Opfer. Eine Sterbeszene hat mich besonders erwischt und gehört mit seiner Art und Weise wie sie erzählt wird, zu einer der besten derer Art.
Wenn ich noch eine Kritik habe, dann das der Film plötzlich den Turbogang einlegt, als sie am Himalaya ankommen. Als ob ihnen das Geld ausgegangen sei, wird dieser Teil der Reise nur grob angerissen. Genauso auch was mit ihnen passiert, nachdem sie ihr Ziel erreicht haben. All das hat bei mir ein sehr unzufriedenstellendes Gefühl hinterlassen, das den Gesamteindruck des Filmes etwas trüben lassen hat.
„I Don’t Feel Welcome In This World Anymore” ist eine absolut grandiose düstere Komödie, die teilweise unter die Haut geht. Dem ersten Lob gehört dem Casting. Jede Rolle ist fantastisch besetzt und bietet etwas außergewöhnliches zu dieser mondän anmutenden Geschichte, die dann etwas aus dem Ruder läuft. Eine der Inspirationen für den Film war der Film ‚Falling Down‘ und ein Erlebnis des Regisseurs und Drehbuchautors als bei ihm eingebrochen wurde. Das ist auch etwas das ich an dem Film sehr mag, die ‚down to earthness‘ der Grundgeschichte, die dann gerne mal eskaliert wird. Das Leben der Protagonistin ist schmerzhaft Dröge und eingleisig. Festgefahren in einem Job der ihr nichts mehr gibt, einem fehlenden Sozialleben, wird ihr da draußen selbst die kleinsten Freuden noch genommen. Erst durch einen Einbruch und der Apathie der Rest der Welt, kommt etwas Bewegung in ihr Leben. Die Darstellung wie sie sich selbst in der Wohnung nicht mehr wohlfühlt und ein Einbruch viel mehr ist als nur der Verlust von Dingen, wurde hier toll dargestellt. Mit Hilfe einer sonderbaren Gestalt spürt sie die Fährte der Täter auf, bis sie ganz nach oben kommt und frustriet alles Fallen lässt. Doch selbst dann lässt die Welt sie nicht in Ordnung und zieht sie noch einmal in das Chaos hinein, bei dem es zu viel zu vielen Opfern kommt.
Der Humor des Filmes ist absolut brillant. Das Ganze wird großartig gestützt durch die gewisse Ernsthaftigkeit mit der jeder Charakter sich trägt. Vor allem Elijah Woods Charakter gehört zu einem der besten Originale, die ich seit langem gesehen habe. Alles an ihm ist eine real Satire eines akwarden Teenagertraums: vom Shuriken bis zum Rattenschwänzchen. Der Film schafft es auch einen von der ersten bis zur letzten Sekunde im Bann zu halten. Mit einen Abbild der Mondänen Welt das immer wieder von plötzlicher Gewalt gebrochen wird.
Wenn man den Klappentext des Filmes liest, rollen erstmals die Augen nach oben. Das Konzept gibt es schon viel zu oft und wird meistens eher schlecht als recht gestalten. Umso cooler ist es, wenn sich jemand wirklich Mühe gibt und etwas tolles auf die Beine stellt.
Der Film hat eine interessante Atmosphäre, die einen in den Bann zieht. Man weiß nie wirklich was vor sich geht, oder was dieser mysteriöse Typ da macht, oder warum Jack plötzlich in die Hand geschossen wird. Umso mehr man über ihn erfährt, umso weniger schlau wird man aus seinem Charakter. Aber das Drehbuch ist so gut, dass es am Ende doch alles irgendwie Sinn ergibt. Aber auch in den Charakteren und Dialogen zeigt das Drehbuch seine stärken. Der trockene und bizarre Humor des Films ist einfach köstlich. Damit eingebunden auch die Brutalität, die richtig Wumms hat, aber im Vergleich mit dem Protagonisten sehr schnell relativiert wird. Jack ist auch fantastisch in seinem Drang nach dem langweiligsten Leben das er erreichen kann, mit einem brutalen Racheplan von kleinen Würstchen, die einfach nicht wissen wann sie aufhören sollen. Und genau hier liegt noch eine Stärke des Filmes. Anstatt eine überwältigende Geschichte erzählen zu wollen, bei dem vielleicht das Schicksal der Welt im Argen liegt, wird hier auf eine kleine Geschichte fokussiert, die zwar etwas mit den Protagonisten macht, aber das große und ganze nicht angreift. Ich glaub gerade hier machen viele Geschichtenerzähler mit ähnlichem Thema einen Fehler und blasen den Konflikt zu weit auf. Der Twist (den man ja schon am Titel ablesen kann) wird auch super gehandhabt. Mit vielen kleinen cleveren Ideen, bei denen man merkt, das sich Jason Krawczyk wirklich viele und gute Gedanken gemacht hat. Auch der Grund für seinen Schabernack in der Walachei und seinem jetzigen langweiligen Lebensstil sind fantastisch gelungen.
Filmisch ist der Film leider eher dröge, mit ein paar kleinen Kniffen und viel Dutch Angle. Aber das Drehbuch ist so gut und geschickt inszeniert, dass man die Augen nicht vom Bildschirm lassen kann.
Dieser Film lässt sich mehr zwiegespalten zurück. Die erste Hälfte ist brillant! Super gefilmt, geschauspielert mit einem fantastischen Pacing und immer neuen Wendungen, mit denen man nicht rechnet. Gerade das gnadenlose Tempo ist einfach nur gut. Leider verliert der Film sehr viel im zweiten Teil, und nimmt dabei auch Züge an die ich abstoßend finde. Torture Porn trifft hier wie die Faust aufs Auge. Man hat das Gefühl man schaut dem Regisseur bei seinem perversen Spiel zu. Das soll nicht heißen das solche Szenen Tabu sind, aber so wie es in Martyrs gemacht wird, ist es einfach nur geschmacklos. Man sieht fast nie die Gesichter der Peiniger und bietet so eine Projektionsfläche für die Monster, die am liebsten mal selbst Hand anlegen möchten. Ich denke das deswegen auch die Foltermethoden so basic sind, nicht wie die Opfer der vorherigen Familie. Viele der Folterszenen sind auch unnötig in die Länge gezogen und erfüllen keinen größeren Zweck außerhalb davon eine Folterszene zu sein. Ständige Wiederholungen der immer gleichen Szenen. Man bemerkt auch keine große Änderung in unserer Protagonistin, bis man ihr die Haut abzieht.
Das Ende mit seinem ambigen Ton macht das ganze wieder etwas besser. Aber der zweite Teil des Filmes zerstört für mich persönlich das großartige Fundament des ersten Teils.
Was für sonderbar impressionistischer Film, bei dem die dröge Realität nur eine zweite Geige spielt, zum zerrütteten Innenleben der Protagonistin. Ich bin ein großer Fan das der Film als eine Art modernes Märchen, basierten auf das wahre Leben von Lady Diana, inszeniert wird. Auch wenn man sich am Anfang erst mal daran gewöhnen muss. Man wird gleichzeitig ins kalte Wasser geworfen, und in einem Schneckentempo in den Pool geschoben. Alles bewegt sich unfassbar zäh voran, während Diana schon von der ersten Minute komplett zerstreut ist. Als eine Figur die ‚bigger than life‘ ist, findet sie sich weder in der Außenwelt noch in der furchtbar gestelzten Welt der Royals zurecht. Dabei muss man sich auch erst an Diana als Charakter gewöhnen, den sie wirkt, komplett aufgelöst und teilweise extrem unsympathisch und egozentrisch. Mir haben teilweise die Bediensteten leidgetan, deren Verdienst und Leben an den seidenen Nervensträngen der Prinzessin hängen und die trotz aller mühe die unkooperative Protagonistin zu nichts bewegen können. Das fällt natürlich negativ auf sie zurück und kann im schlimmsten Fall den Job kosten. Das hat mich während den schauen schon ein paar Mal Wütend gemacht. Aber das fand ich auch toll an den Film. Diana wird nicht als absolut richtig oder absolut falsch dargestellt, sondern als ein Lebendiges Wesen das genau so viele gute wie auch dunkle Seiten hat. Kommt einem das Verhalten manchmal etwas kindisch vor, kann man es auch verstehen, wenn man in so einem starren goldenen Käfig gefangen ist, in dem keinerlei Wärme herrscht. Das wäre an sich schon nervenaufreibend. Aber durch den Druck der Gaffenden Außenwelt und dem des inneren Zirkels, bei dem sich viel um die untreue des goldenen Jungen handelt, kann man verstehen das man daran zerbricht. Und wie wunderschön sie daran bricht. Die Szenen, in denen sie ihrer Phantasie freien lauf lässt, gehen unter die Haut und tun weh. Gerade auch weil der Film so ein sonderbares Pacing hat, weiß man nie genau was gerade wirklich passiert oder im Wahn erträumt wird. Dazu die Geschichte einer geköpften Königin, in der sich Diana selber sieht, und sie wie ein grausamer Geist verfolgt, sodass sie sich ihrem Schicksal ergeben soll. So befreiend ist doch das Ende, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind.
Mir persönlich hat der Film außerordentlich gut gefallen. Er macht etwas Ausgefallenes mit dem Medium und gerade als eine Art ‚Biopic‘ war es auch interessant ihr Leben an einem tiefen Punkt zu betrachten. Bei der sie zwischen Nostalgie, Druck und Hoffnungslosigkeit etwas zum Greifen findet. Kristien Steward hat auch einen fantastischen Job gemacht, genau so wie all die anderen Schauspieler. Dazu hat der Film großartige Kameraeinstellungen und einen absolut fantastischen Soundtrack, der mit seinem Mix aus Jazz und Klassik, das zerrüttete Innenleben fantastisch widerspiegelt.
Was beginnt wie eine dröge Kopie von „Rear Window“ entwickelt sich schnell zu etwas sehr Eigenem. Der Mentale Zerfall der Protagonistin wird toll filmisch dargestellt, da man mit ihr in den vier Wänden gefangen ist und sie als ‚unzuverlässige Erzählerin‘ alles etwas sorgsam betrachten sollte. Das bringt der altbekannten Geschichte neue Aspekte dazu, die viel interessanter sind, als man am anfang denken mag. Es ist auch kein Wunder das sie Paranoid wird, wenn sie jeden Tag ihre Psychopharmaka mit Alkhol mischt, zu Horrorfilmen einschläft die sich in ihr Bewusstsein graben. Und ein Trauma das noch lange nicht verarbeitet wurde, das sie immer weiter an den Rand des Wahnsinns treibt. Der ganze Film hat eine sehr traumhafte qualität, bei der man eben nie weiß was gerade wirklich passiert und vor allem auch wann. Zeitlichkeit fluktuiert extrem in dem Film, sodass Tage, Szenen und Geschehnisse zusammenfliesen, ohne das man irgendwo halt finden könnte. Der Film zelebriert diese Sonderheiten und bietet dadurch fantastische Einblicke in eine zerbrochene Psyche, dessen Trauma manchmal realer wird, als die Menschen in ihrer Umwelt.
Ein überraschender Film mit tollen Schauspielern, interessanter Regie und ein super twist auf einem wohlbekannten Format.
Der Film hat viele interessante Aspekte und auch Elemente, die wirklich sehr effektiv sind. Aber das alles als eine wahre Dokumentation zu verkaufen, raubt dem Film viel Wucht. Die sogenannten Echten Aufnahmen sind natürlich alle gestellt. Und an sich ist das auch kein Problem, kann man das toll als Stilmittel nehmen. Aber der Filmmacher hält diese Lüge von Anfang bis Ende am Leben, was den verrat dann nur noch schmerzhafter macht. So wirken die Zweigleisigen Szenen auch unnötig und noch mehr verlogen. Vor allem weil die ‚echten‘ Szenen meist um einiges besser sind als die mit den professionellen Schauspielern. Das war sicherlich die Absicht des Regisseurs, lässt dann aber einen wünschen das man nur eines von beiden sieht, anstatt den Fake mit einem anderen Fake zu paaren.
Die Geschichte ist eine interessante und greift viele Ideen die im Zeitgeist sind auf. Auch sind die Audio und Video aufnahmen des Kontaktes fantastisch gestaltet, das sich bei mir die Haare aufgestellt haben. Aber all das geht leider in den eher mittelmäßigen Spielfilm unter.
Ein Punkt für jede Art!
Gremlins ist zurecht ein Klassiker! Mit einer einfachen Prämisse, gutem Design und einer Menge schwarzem Humor. Dabei wandelt der Film ständig zwischen schockierenden und verstörenden Momenten, mit einer immerwährenden Prise Witz. Das Design der Mogwai ist dabei außerordentlich niedlich, das meine Freundin sich gleich ein Plush davon kaufen musste. Gizmo ist aber auch entzückend und weiß die herzen der Zuschauer zu erweichen. Von seinen äußert starken Mimik, bis zur wilden fahrt in einem Auto. Die Gremlins an sich sind auch eine spezielle Augenweide, bei der keine Idee zu dämlich war. Die Bar und Kino Szene ist schon zurecht legendär. Und die letzte Verfolgungsjagd in dem Kaufhaus holt auch viel aus der Lokation raus.
Noch eine Sache zum Schluss. Die Geschichte von Kate und ihrem Vater am Weihnachten, hat mich damals, als ich den Film zum ersten mal als Kind gesehen habe, zutiefst verstört, das ich Albträume davon bekommen habe. Allein dafür hat der Film ein besonderer Platz in meinen Herzen.
Ich wünschte mir sie wäre am Anfang einfach liegen geblieben und Adam hätte etwas Gas gegeben. Das hätte uns allen viel Zeit und nerven gespart. Aber stattdessen bekommt man 1 ½ Stunden Frauenfeindlichen Torture Porn vorgesetzt mit nicht mal einer Vagen übergreifenden Idee und handwerklich wie auch narrativ furchtbaren Erzählung.
Wenn man sich nur einem Konzept verschreibt und das ganze in solch einen engen Raum stattfinden soll, dann muss alles Sitzen. Hier sitzt leider gar nichts. Gerade die Kamera ist eine absolute Katastrophe. Man hat genau so wenig Ahnung was gerade vor sich geht wie Lisa, wäre es dann nicht interessant öfters mal ihre Sicht zu zeigen, um zu sehen was vor einem liegt? Später im Film gibt es sogar eine Szene aus der Egoperspektive (was wirklich gut funktioniert hat), warum nicht öfters mal zeigen was geschieht, anstatt ständig die Kamera viel zu nah auf ihr Gesicht zu halten. Auch kommt die Klaustrophobie oftmals nicht wirklich gut rüber, da die Kamera entweder zu nah dran ist und man die Situation gar nicht wahrnehmen kann oder den weitesten Winkel wählt und es wirkt als ob sie in dem hell erleuchtenden Kammer mit noch drei Freunden eine kleine Party hätte werfen können.
Der Grund, warum sie in dem Labyrinth ist und was das Labyrinth überhaupt sein soll bleibt vage. Was an sich kein Problem ist. Was ein Problem ist, sind die nicht wirklich vorhandenen Regeln des Spiels. Die 11 Minuten gehen mal vorbei wie im nichts, mal fühlt es sich an wie eine halbe Stunde. Mal kann sie sich vor dem Feuer retten, ein anderes mal wird sie einfach so kurz davor gerettet oder das Feuer speit erst gar nicht. Das Labyrinth wird auch nicht wirklich gut genutzt. Hätte sie öfters die Möglichkeit nach links oder rechts (oder warum nicht mal nach oben oder unten, das hätte die Diamant, Kreuz Symbolik noch interessanter gemacht) und wäre durch den falschen Weg über dem Säurebad gelangt, wäre das viel kohärenter. Aber nein, das Feuer, Wasser, Säure, Zombie muss scheinbar immer sein.
Kommen wir zu Lisa. Alles was wir von ihr wissen, ist das sie Suizidal ist und ihre Tochter verloren hat. Warum kämpft sie dann so verdammt hart? Warum bleibt sie nicht einfach liegen und lässt sich von den Flammen reinigen? Warum wählt sie dann eben nicht ihre Tochter wenn sie die Möglichkeit hat oder versucht etwas mit ihr zu machen anstatt einfach abzuhauen wie damals als sie aus dem Fenster gestürzt ist? Es macht einfach keinen wirklichen Sinn. Man bekommt auch das Gefühl das ihr Leid dem Regisseur und Autor des Filmes perverse Freude bringt, da es keinerlei weiteren Zweck erfüllt. Leid um des leiden willens ist einfach sehr flach. Eine Frau auch als nur wertig darzustellen wenn sie ein Kind hat, ist auch etwas problematisch. Vielleicht seh ich das etwas überspitzt, aber jeglicher Wohlwille hat sich im Verlauf des Filmes komplett aufgelöst. Auch das Ende ergibt kein wirklichen Sinn. So löst sich das mögliche High Concept Gefüge in leeres ‚Will Frau AUA machen‘ und ‚ALIENS!‘ auf.
Ich bin nicht der größte Ghostbusters Fan, aber ich mochte als Kind die Filme und den Cartoon. Der letzte Ghostbusters war dann eher schlecht als recht. So viel überraschender ist der geschickte Spagat, den dieser Film hier schlägt.
Gespickt mit Referenzen, die den Fans der alten Filme das Herz höher schlagen lässt, mit großartigen Dialogen, spaßigen Charakteren und fantastischer Action bietet der Film auch viel neues für eine neue Generation. Gerade Mckenna Grace macht einen fantastischen Job die manierismen von Egon Spangler in sich aufzunehmen und den Film so zu tragen. Das langsame Aufdecken der Geheimnisse der Dirt Farm und der eigenen Familiengeschichte bietet mit jeder Szene etwas neues interessantes. Szenen wie im Walmart oder die Verfolgungsjagd durch die Stadt haben ein großartigen Flair, bei dem mein inneres Kind leuchten in den Augen bekommen hat. Die Geschichte mit der vernachlässigten Familie, wird meiner Meinung auch sehr gut umgesetzt, mit einem Drang zu vergessen und zu lernen.
Großartiges Popcorn Kino das die Ghostbusters Serie in die moderne holt. Gegen ein nächsten Teil hätte ich persönlich gar nichts!
Die Purpurnen Flüsse ist ein klasse Thriller, der durch gute Schauspieler, einer geschickten Inszenierung und spannenden Geschichte besticht. Natürlich wirkt der ganze Plot etwas artifiziell, aber das hat ja auch Sinn innerhalb der Geschichte. Mit einer Art Schnitzeljagd von einem Hinweis zum nächsten. Dabei wird die Geschichte geschickt in zwei Teile geteilt, die teilweise parallel oder sonst auch zusammen ablaufen aber den Plot mit jeder interessanten Szene etwas voran bringen. Mit einem düsteren Plan, der auf viel mehr verweist als es am Anfang der Anschein zulässt. Mit vielen Twists und Turns auf die man nicht sofort kommen sieht.
Was für eine Überraschung. Ich bin froh das Musicals langsam wieder stärkeren Einzug in die Filmlandschaft gewinnen. Besonders wenn diese so toll gestaltet und interessant sind wie Tick… Tick… BOOM! Die Geschichte ist es absolut wert erzählt zu werden. Mit Szenen die einem zum Lachen, zum Weinen, zum Hoffen und Verzweifeln bringen. Diese Art Biopic/Musical hat bei Rocket Man schon super funktioniert und läuft auch hier total Rund. Der Film hat auch eine Zeitlose Qualität, durch die Themen die bearbeitet werden. Gerade am Anfang erinnert vieles auch wohlig an Bo Burnham, der sicherlich auch Fan von Jonathan Larson sein muss. Alle Charaktere sind mit so einer Herzlichkeit dargestellt und komplexe Konflikte (gerade der Streit zwischen Sue und John) sind toll und mit viel Empathie für beiden Seiten erzählt. Die Geschichte bietet auch einen großartigen Ark mit vielen interessanten Wendungen. Aber der Star ist natürlich die Musik, die zum größten Teil wirklich großartig ist und auch fantastisch von den Schauspielern (allen voran Andrew Garfield) getragen werden.
Tick… Tick… BOOM ist ein fantastischer Film über das Leben als Künstler, das älter werden, Liebe und Verlust, dem Platz in der Gesellschaft und was Kleinigkeiten für massive Auswirkungen haben können.
Auf den ersten Blick wirkt der Film wie ein ‚Match Made in Heaven‘. Ein alte Serie neu aufgelegt mit Guy Ritchie im Regiestuhl und Cavil, Hammer und Vikander in den Hauptrollen. Man erwartet einen übelst stylischen Oldschool Agententhriller. Und teilweise bekommt man das auch… aber leider nur teilweise. Der Charm von Richie ist nicht über den ganzen Film vertreten. Und auch wenn der Film niemals wirklich schlecht ist, kratz die zwischenzeitliche Mittelmäßigkeit schon am Gesamteindruck des Filmes. Es gibt auch so manche erzählerischen Kniffe die nicht ganz so aufgehen wie sie gedacht waren. Vieles kann daran liegen, dass man sich an das Original halten möchte (das ich nie gesehen habe), aber das ändert nichts das es den Film etwas runterzieht. Ich rede davon das oftmals mehre Dinge gleichzeitig in einer Szene passieren und man das anstatt gleichzeitig zu zeigen, lieber in einer akwarden Art und Weise zwei Mal präsentiert. Was auch nicht so gut funktioniert ist das Spiel mit den Akzenten. Das Teilweise richtig gut gemacht wird (Hammer) aber an anderen Seiten erst gar nicht versucht wird. Das sind aber nur Kleinigkeiten und an sich nicht so wichtige Details. An sich ist der Film ein unterhaltsamer Thriller mit höhenpunkten und Mittelmäßigkeit (vor allem wenn es um den etwas überladenen Plot geht) der von toller Musik, Kamera, Schnitt, Regie und Schauspielern getragen wird.
Die Spider Man Filme gehören für mich zu den spaßigsten Marvel Filmen. Ich mag auch den Charakter, ob in Comic, Spiel oder Film. Der letzte Film hat ein wunderbares Konzept für No Way Home bereitet, das auch auf sehr gute Art und Weise ausgekostet wird. Dazu das Multiverse und alte bekannte Gesichter, machen den Film schon unterhaltsam. Die Schauspieler sind gewohnt gut, genauso auch die Action und das Drama. Leider geht nicht alles in den Film für mich richtig auf. Teilweise ziehen sich die dramatischen Szenen und der Ton des Films bleibt auch nicht immer der gleiche. Vor allem das Ende hinterlässt einen unangenehmen Deus Ex Machina mit einer Prise neuen Drama im Mund zurück. Aber dennoch schafft der Film einen guten Spagat zwischen Campy, Comedy, Action und düsteren Momenten. Der Nostalgie Faktor ist natürlich nicht zu unterschätzen, der mich tatsächlich härter erwischt hat, als ich dachte. Auch die mid-Credit Scene ist fantastisch gelungen und bietet eine tolle Basis für den nächsten Teil.
Ein charmanter Thriller mit vielen kleinen Twists and Turns. Der vor allem durch die Schauspielerische Leistung von Ian McKellen und Hellen Mirren getragen wird. Die Geschichte eines Trickbetrügers der sich in das Leben einer reichen Frau einschleichen möchte, während er seine altbekannten Sidehussles macht, ist richtig toll inszeniert. Am Anfang hab ich gedacht, das sie einem Twist relativ dick auftragen, sodass ich zu beginn in Berlin nicht wirklich überrascht war, bis ich bemerkte das der Film erst halb vorbei war und ich doch etwas über das Ziel hinausgeschossen bin. Plötzlich dreht sich alles nochmal und alle Puzzleteile fallen langsam in ihre Plätze. Mit einem tollen Finale das einem erst mal noch im Gedächtnis bleibt.
Wenn ich eine Kritik habe, dann das die Musik eindeutig zu aufdringlich und nonstop eingesetzt wird, das manche Szenen dadurch nicht unterstützt sondern eher untergraben werden.
Escape Room war ein netter Film mit ein paar kreativen Ideen. So war es ein leichtes sich den zweiten Teil zu Gemüte zu führen. Leider hat der Film nicht ganz verstanden was die stärken des ersten Teils war und setzt dagegen auf spaßige Stepieces mit einer uninteressanten Geschichte als Leitfaden. Es war toll das man keinen der Charaktere wirklich kannte und man nie wirklich wusste was als nächstes passieren wird. Auch das Ende hat eine Tür offen gelassen für mehr interessante Fortsetzungen. Den Fokus jetzt aber so sehr auf Minos zu richten, war ein Fehler. Und auch das Konzept des „Tournament of Champions“ geht nicht so wirklich auf. Zu flach sind die verschiedenen Charaktere und ein zu großer Fokus liegt auf den ‚Protagonisten‘. Auch das was man über Minos herausfindet, ist nicht wirklich interessant oder relevant und wirkt eher gewaltsam aufgesetzt.
Immerhin sind die Räume noch gut. ZUGegeben ist der erste etwas ÜBERLADEN und geht alsbald im BLITZGEWITTER unter, sodass man etwas die Orientierung und den Fokus auf die Rätsel verliert. Aber die anderen Räume machen einen guten Job in dieser Richtung und das sind auch meine persönlichen Höhepunkte des Filmes. Gerade die Straßenszene hat mir besonders gut gefallen, bei dem die Bestrafung zum Teil der Lösung wurde. An sich habe ich auch nichts gegen den Charakter im Käfig, aber das hätte man auch alles Dezenter gestalten können. Mehr Fokus auf die stärken und weniger unnötiges Fett. Warum nicht einfach eine neue Gruppe Leute, die dann am Ende auf unsere ‚Protagonisten‘ treffen. So zieht der Film sich teilweise sehr und verschenkt viel von seinem Potential.