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Alle Kommentare von Nebenniveau
Als Fan von High Concept SciFi wollte ich mich nach all den negativen Kritiken von dem Film fernhalten. Was man nicht alles gegen Langeweile macht…
Was ich an dem Film am haarsträubendsten finde, ist das verschwendete Potential. Singularity ist ein Thema das sich fantastisch zum Phantasieren anbietet. Nicht umsonst ist die Übernahme einer AI ein sehr beliebtes Genre Trope. Der Film bietet auch viele gute Punkte, die aber teilweise einfach unter den Teppich gekehrt werden. Ist die AI wirklich Depp oder ist es die AI die einfach die Datenflut von seinem Gehirn richtig entpackt hat? Die Idee wird am Anfang aufgegriffen, aber im verlaufe irgendwann vergessen und umgewandelt zu: Es ist Depp, aber er hat sich verändert. Die Idee des Transhumanismus ist auch fantastisch und wird tatsächlich ganz interessant in einer Art Heil Kult umgesetzt. Aber so richtig hingehen tut das auch nirgendwo. Genauso die Idee eins geteilten Bewusstseins und dem Verlust oder Kompromiss des freien Willens. Alles wird angeschnitten (was ich gut finde) aber nie wirklich zu ende gebracht. Das Ende bringt auch eine Menge Würmer mit sich, da der Ausfall aller Technologie ein heilloses Chaos hervorrufen würde. Viele Menschen würden sterben und die Gesellschaft wie wir sie kennen würde zusammenbrechen.
Ein weiteres Problem habe ich mit der Darstellung der der AI. Die Anti-Ai-Brigade nimmt ja ein Ereignis eines Affen dessen Bewusstsein hochgeladen wurde als Auslöser für ihre Terrorakte. Das Ganze passt aber nicht so wirklich, wenn man bedenkt das die Hauptverantwortlichen Wissenschaftler eine lange Zeit brauchen, um eine ähnliche Verbindung zu Depp herzustellen. Es kann sein das sie lügt, aber das kam mir eher nicht wirklich gut durchdacht vor. Ein weiteres Problem sind Emotionen. Diese werden in der Regel von Hormonen gesteuert, die aber nicht bei der Abbildung der Synapsen dabei wären. So sollte Depp in seiner AI Form von Anfang an anders sein. Sie kaschieren das etwas mit einer Kaltschnäuzigkeit, aber sie erforschen ein Bewusstsein ohne Emotionsregelung nicht wirklich gut.
Ein weiterer Punkt der mir bei Transcendence sauer aufgestoßen ist, ist die sonderbare Frauenfeindlichkeit die so ganz beiläufig an den Tag gelegt wird. Obwohl Evelyn äußerst fähig ist, wird sie doch zu sehr von ihren Emotionen geleitet und bekommt alle Fakten Mansplaid. Dabei glaub ich nicht das es Absicht des Regisseurs war, aber er hat irgendwie nicht wirklich darüber nachgedacht.
Apropos Regisseur, dafür das er unter Nolans Hand so viele fantastische Bilder als Kameramann eingefangen hat, ist dieser Film sehr Fad und die Cinematographie schlicht langweilig. So wird Transcendence zu einem Potpourri aus einem mäßigen Drehbuch mit einem Regisseur, der sich übernommen hat.
Ein sicherer Film, der keine allzu großen Risiken eingeht und mit Hilfe von bekannten Gesichtern unterhaltsames Popcornkino veranstaltet. Man darf aber nicht all zu viel von dem Film erwarten. Weder in der Geschichte (auch wenn sie ein paar gute Wendungen hat) noch in den Charakteren, die von den hochkarätigen Schauspielern in eine Art Default Charakter für sie durchlaufen lässt. Man jagt von einem McGuffin zum nächsten, von einem Twist zum nächsten. Aber das Pacing ist gut Handwerklich ist der Film auch total in Ordnung. Ich weiß auch nicht was man noch dazu sagen soll. Inoffensive und einfach verdaubar.
Ein weiterer Versuch den Erfolg der Hunger Games und Twilight zu replizieren. Und ähnlich wie Twilight und Fifty Shades of Grey, kommt die Autorin klar aus dem Umfeld der Fanfictions. Keine kreativen Ideen, ein wilder mix aller möglichen Mythologien ohne irgendwelche Gedanken dahinter. Charaktere die flacher als Pappaufsteller sind und mindestens genau so einen geringen Nährwert bieten. Aber selbst, wenn die Vorlage großartig gewesen wäre, hätte man mit diesem Drehbuch auch nichts anfangen können. Man wird stetig mit Exposition zugeknallt und irgendwelche Begriffe werden durch die Gegend geworfen, in der Hoffnung das sie hängen bleiben und vielleicht den Zeitgeist betreten, wie zum Beispiel die Muggle aus der Harry Potter Serie.
Die Geschichte folgt auch einem zusammenhangslosen Storystrang zum nächsten. Bei dem eindeutig mehr Fokus auf den ‚Coolness‘ Faktor geworfen wurde, der ungefähr auf dem Level eines 12-Jährigen Edgy Goth Teen liegt. So sitzen die Kostüme und Friesen immer perfekt, auch wenn der Plot mal nicht so will. Immerhin bekommt man ein paar interessante CGI Monster zu sehen, die tatsächlich ganz cool aussehen. Aber da hört es auch schon auf.
Klar, ich bin nicht das Zielpublikum und wenn jemand mit so etwas Spaß hat, will ich dem nicht im Weg stehen. Aber auch Kinder und Teenager verdienen gute Filme und dieser hier, ist einer der ganz üblen Sorte.
Was für eine fantastische Satire. Die Erwartungen waren nicht sehr hoch, vor allem, weil mir die Filme von Adam McKay eigentlich nicht so gefallen. Aber er hat es geschafft, die Kraft und Komik der Realsatire perfekt zu treffen und ein fantastisch allegorischer Film darauf aufzustellen. Natürlich kam auch bei mir schnell der Vergleich mit Idiocracy auf, nur eben in einer Post-Trump Welt, in dem all überzogene Satire von der Realität eingeholt wurde.
Ich bin auch sehr begeistert, wie er das Essemble gut zusammengehalten hat. Bei so vielen großen Namen, kann ein Film unter deren Last auch gern mal zusammenbrechen oder eben im Mittelmaß versinken. Hier hat jeder Charakter mit seinen Macken und Motivationen genügend Platz, um zu atmen und die Schauspieler, um ihre Fähigkeiten zu zeigen. Vor allem die Dynamiken zwischen den Charakteren ist fantastisch gelungen. Gerade DiCaprio und Lawrence spielen zwei Charaktere, die außerhalb der Norm für sie liegt. Und all diese kleinen, aber ausgearbeiteten Charaktere mit ein paar Protagonisten, bieten eine fantastische Leinwand. So wird mir Pearlman und Chalament Charaktere noch lange im Gedächtnis bleiben, auch wenn sie eine etwas untergeordnete Rolle spielen.
Aber nicht nur die Charaktere machen diesen Film so gut. Das Drehbuch ist ebenfalls brillant mit großartigen Dialogen und Entwicklungen, die trotz allem schwachsinn und Chaos immer geerdet bleibt. Manche Witze tauchen einmal kurz auf und werden im Verlauf des Filmes immer wieder aufgegriffen und weiterentwickelt. Dabei sind die realen Vorbilder auch nicht immer klar. Gegen Ende, vor allem wenn es um die „Just Look Up“ und „Don’t Look Up“ Bewegung geht, wird die Inspiration etwas klarer, aber davor bleibt es herrlich ambigue. So auch die Message des Filmes, die statt über ein Thema den Zeigefinger erhebt, in alle möglichen Situationen einsetzbar sind. Mit einem Ende bei dem man nicht weiß ob man Lachen oder Weinen soll.
Der nun letzte Film der Divergent Reihe. Sie wählen den Pfad von anderen YA Novels und teilen das letzte Buch in zwei Teile ein. Wo es aber bei Hunger Games und Harry Potter (Teil 7 ist mein Favorit) meiner Meinung nach gut funktioniert hat, ist dieser Film grausam unnötig in die Länge gezogen. Mit ein paar interessanten Storylines die von langwierigen und vor allem langweiligen Szenen erdrückt werden. Filmisch ist der Film ähnlich wie der zweite Teil eher Standardware. Bei den Schauspielern hat man das Gefühl, das sie selber kein wirklicher Bock mehr darauf haben. Die Geschichte um das Büro und dem Experiment ist ganz interessant und so ergeben auch die verschiedenen Fraktionen endlich etwas Sinn. Aber all das wirkt nicht wie ein Masterplan, der von Anfang an geplant war, sondern viel mehr eine hastig zusammengeschusterte Lösung die irgendwie viele Fragen beantwortet. Aber über die Oberfläche gehen sie dabei auch nicht. Das Büro, der Rat und was überhaupt sonst so in der Welt los ist wird zum größten Teil unter den Teppich gekehrt. Auch der Konflikt in Chicago, der Teilweise extrem widersprüchlich ist, wird sehr mager aufgebaut und am Ende auseinandergenommen. Das nichts wirklich Konsequenzen hat, sieht man auch an Caleb und Peter die auch in diesem Film einfach nur nerven.
Es ist traurig das der dritte Teil das erste Mal etwas Potential zeigt, aber dann rein gar nichts damit macht. Eine Filmserie die man sich gerne schenken kann.
Nach dem kompetenten Film mit furchtbarer Story geht es mit Insurgent weiter Bergab. Man merkt sehr schnell, das Neil Burger nicht mehr am Ruder ist, da der Film Handwerklich einfach nicht mehr so rund ist. Viele Elemente aus dem Vorgänger werden genommen und teilweise neu kontextualisiert, was teilweise etwas sonderbar wirkt. Plötzlich erfährt man wie die Stadt heißt, man sieht andere Fraktionen und des verschiedenen Serums werden plötzlich auch bedeutender. Was besonders sonderbar ist, ist die neue Technologie die scheinbar schon entwickelt wurde oder eben blitzschnell in binnen von Tagen zur Vollendung gekommen ist. Hier merkt man das man in der Fortsetzung etwas draufsetzten wollte, egal wie viel Sinn es ergibt. Die stringide Struktur der verschiedenen Fraktionen wird auch in dem Film etwas aufgeweicht, was einerseits gut ist, aber dann auch wenig Sinn im Großen und Ganzen macht. Die Geschichte um Charakterzüge und ‚Auserwählte‘, welche über diese hinauswachsen ist nach wie vor absoluter schwachsinn und jedes Mal wenn dieser Aspekt in den Fokus rückt, verliert der Film ganz schnell an Fahrt. Auch ist unsere Protagonistin teilweise überraschend passiv und an anderen Stellen wieder so aktiv, dass sie alles in Gefahr bringt.
Hatte der erste Film noch viel drum herum was ganz lustig war, baut Insurgent leider weiter ab und lässt einen gelangweilt zurück.
Auch wenn den Assassins Creed Spielen schon seit langem die Luft ausgeht, bietet sich das Konzept doch fantastisch für eine Verfilmung an. Leider hat der Film keinerlei der interessanten Aspekte des Spieles gut rübergebracht. Das Setdesign und die Kostüme sind gut gelungen und an sich sind auch gute Schauspieler zusammen, gerade Fassbender gibt sich richtig mühe. Aber selbst der talentierteste Regisseur und Crew könnten das schwache Drehbuch von Assassins Creed gut umsetzten. Die Charaktere sind durch die Bank schwache Skizze und dadurch Dünn wie Papier. Die Motivation von allen Charakteren ist auch eher fadenscheinig und eigentlich hat keiner wirkliche agency. Eine der großen stärke der Spiele, das Abtauchen in brillante und hoch recherchierte Zeiten, fällt hier auch flach, da der Film niemanden Zeit zum Atmen lässt. Auch ist die Abgrenzung zwischen Hier und Damals nicht so gut gemacht, dass man zwei Geschichten auf zwei Ebenen erlebt, die zwar vom selben Schauspieler dargestellt werden, aber niemals einen wirklich immersiv erreichen. Style over Substance ist oftmals das Mantra. Nur das der Style oftmals in dem katastrophalen Schnitt und Kameraführung verloren geht, mit Action Szenen bei den man keine Ahnung hat was passiert und man drei Schnitte in einer Sekunde braucht.
Die Geschichte um dem Apple of Eden ist interessant und bietet viel Potential, das selbst in den Spielen kaum ausgenutzt wird. Es jetzt in so einem kurzen Film breitzutreten, erscheint mir alles andere als Ratsam. Auch ist es nicht so clever den Fokus auf das Hier und Jetzt zu legen, da dort eher die schwächen der Serie liegen. Die Konflikte waren alle sehr schwach aufgebaut, vor allem wenn es um die Köpfe von Abstergo ging. Das Marion Cotillard nicht wusste was vor sich geht, kauf ich ihr einfach nicht ab. Genau so wenig als sie die Assassine am Schluss durchgelassen hat.
Ich denke mir das Assassins Creed viel besser als Serie funktionieren würde, oder mit Filmen die etwas Fokussierter und kleiner Handeln.
-- Blaue Brille / Blaue Pille --
Jeder der meine Kritiken liest sollte wissen, dass ich kein großer Wachowsky Fan bin. Matrix 1 und das Drehbuch für V for Vendetta sind meiner Meinung nach dem einzigen guten Ding die sie je hervorgebracht haben. So waren meine Erwartungen an Matrix 4 nicht all zu hoch. Das Lana selbst diese so mächtig unterboten bekommen hat, ist schon fast beeindruckend. Ich glaub ich muss mich auch bei Lilly entschuldigen, da in ihr das Talent der Familie schlummert und Lana sich selbst einfach zu sehr abfeiert, auf den Früchten des gemeinsamen Erfolgen.
Man kann Meta machen. Man kann Meta auch sehr gut machen. Und Matrix und Meta ist an sich ein ‚Match Made In Heaven‘. So aber nicht. Man spielt mit den Nostalgischen Gefühlen und bricht sich fast einen Ast ab, beim heftigen Augenzwinkern in der ersten Hälfte. Auch die selbst Beweihräucherung von Lana ist kaum ertragbar, mit allen Kommentaren über die Originalserie, welche einem vor die Nase geknallt werden. Ein fantastischer Beweis das sie ihr Talent verloren hat ist die berühmte erste Szene aus Matrix 1, diesmal aus einem anderen Blickwinkel. Was damals revolutionär war und bis heute auch nichts an seinen Reiz verloren hat, wirkt durch Lana 2021 wie eine müde Kopie. Die Choreographie ist nach wie vor grandios, wird aber durch die furchtbare Kamera und Schnitt an komplett auseinandergenommen. Spätestens jetzt merkt man das man eine Teddy oder KIK Version der Matrix Filme vor sich hat. Das ist auch etwas, das sich durch den ganzen Film zieht. Keanu Reeves hat Action drauf! Warum sind dann alle Szenen mit ihm so geschnitten und gedreht, als ob er ein zerbrechlicher Mann ist? Und warum ist die Action an sich überhaupt so lasch? Wenn man zum Beispiel die Kampfszene in dem Dojo mit dem ‚NEW AND IMPROVED CRYSTAL MORPHEUS‘ anschaut, sitzen oftmals die Treffer einfach nicht oder es wird nicht reagiert. Im Allgemeinen hat man das Gefühl, das oftmals die erst beste Version genommen wurde, anstatt etwas mehr feinschliff zu garantieren. Gerade Keanu hätte gerne ein paar Zeilen nochmal einsprechen können, da er nach wie vor nicht der beste Schauspieler ist und eben eher durch Action als durch Worte brilliert.
Die ganze erste Hälfte hätte was Interessantes sein können. Matrix als Spiel abzuklatschen, damit seine Erinnerungen daran abprallen und kontextualisiert werden, ist ne gute Idee. Aber warum zeigt man dann genau dieselben Einstellungen wie im damaligen Film? Warum nicht einfach das nehmen was sie in der Unreal Engine 5 Preview gezeigt haben und um die Szenen etwas anders nachzustellen. Das wäre interessant gewesen, hätte aber auch etwas mühe gekostet, weswegen es wahrscheinlich nicht gemacht wurde. Auch bietet die erste Hälfte eine interessante Narrative, bei der Neo eben nicht Neo ist, sondern ein gestörter Gamedesigner der nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann. Aber auch das fällt alsbald flach. So wird die erste hälfte zu einer Farce für alles wofür die Serie jemals stand. Mit billigem Symbolismus (Blaue Brille / Blaue Pille, eine Katze names Dejavu, etc.), ramschiger Metaebene und kopflosen Charakteren die nicht wirklich wissen warum sie was tun.
Spannend könnte es dann werden, als er erwacht und nach Io gebracht wird. Aber alle interessanten Lore Aspekte werden nur grob angerissen oder bleiben ganz ungeklärt. Was ist mit Zion passiert? Was mit Morpheus? Was ist dieser Maschinen Krieg und wie ist er ausgegangen? Es ist cool das sie überall Portale platzieren können, aber wie kommen sie aus der Matrix wieder raus? Das alles bleibt unbeantwortet und macht auch diese hälfte sehr unzufriedenstellend. Vor allem durch den Maschinen Krieg weiß man eben nicht wie der Stand der Welt ist und was mit Io überhaupt los ist. Warum bringen die neuen Charaktere alle in Gefahr um Neo zu retten?
Immerhin bekommen wir mit dem Analysten ein neuer interessanter Charakter und Trinity bekommt auch etwas mehr Rampenlicht. Das reißt den Film bei weitem nicht in positive Gefilde, aber es macht immerhin Spaß, was man nicht bei allen Filmen und Serie von Lana sagen kann. Aber als Fortsetzung der Matrix Reihe ist der Film eine absolute Katastrophe, zusammengeklatscht von jemand der so von sich überzeugt ist, das sie es nicht nötig hat Szenen nochmal zu drehen oder Aspekte des Filmes wirklich durchzudenken. Dazu ist die Bildsprache manchmal echt sonderbar. Besonders hervorstechend ist nochmalig der Kampf zwischen Morpheus und Neo in dem Dojo, das dann von einer großen Explosion aufgelöst wird. Ich weiß nicht ob es Absicht war, aber bei mir hat es gleich das Gefühl von Hiroshima ausgelöst.
Ein weiterer YA Dystopia Versuch an den Erfolg der Hunger Games anzuknüpfen. Und zu meiner Überraschung muss ich sagen, das es nicht der schlechteste ist. Der Film ist Handwerklich recht gut und versucht das beste aus der Vorlage herauszuholen. Auch die Schauspieler machen einen ganz guten Job, dazu ein Soundtrack von Junkie XL und recht guter Kamera und Schnitt. Warum dann aber die schlechte Bewertung? Weil meiner Meinung nach diese Serie schon vom Konzept an eine Todgeburt ist. Solange der Film vor sich hinplätschert und ein paar vage Ziele wie eine Karotte an einem Stock vor einem hin und her wedelt, ist er ganz nett und hat tatsächlich auch ein gutes Pacing. Aber das Konzept ergibt einfach hinten und vorne keinen Sinn. Wenn es eine Alien Welt wäre oder sowas ähnliches, das man die Welt wirklich so einfach aufteilen könnte. Aber nein, es sind Menschen. Stinknormale Menschen. Und sie dann in Kasten mit einer sehr spezifischen Charaktereigenschaft einzuteilen ist an sich schon dumm. Vor allem wenn man sich einmal nicht wieder umentscheiden kann und dann als Hobo sein Leben fristen muss. Und was zur Hölle sollen Divergent sein? Leute die Mutig und Klug sind? Wow! Wahnsinn Konzept. Menschen die die Wahrheit sagen und Nett zueinander sind? Krass! Wie diese Geschichte es über das grobe Konzept bis zu einem Buch und sogar Film geschafft hat, bleibt mir ein Rätsel. Dazu ist der Plan der ‚Bösewichte‘ absoluter Schwachsinn und unnötig Kompliziert. Genauso auch die Technologie in dieser Welt, die Vage einfach alles kann wenn man es gerade braucht. Die Geschichte an sich ist auch sehr generisch und wirkt zurecht wie eine billige Mische aus alle möglichen Stereotypen.
Das Finale der Fear Street Serie wirft uns ein paar hundert Jahre in die Vergangenheit bei den man die Geschehnisse der infamous Hinrichtung von Sarah Fier hautnah miterleben kann. Ich mochte die Entscheidung, die Charaktere von Damals einfach durch Freunde und Bekannte darstellen zu lassen, da es so am einfachsten ist eine Verbindung zu ziehen. Das macht es nicht nur dem Zuschauer etwas einfacher sondern bringt auch das Gefühl das Fier mit der Rückblende erzeugen möchte gut rüber. In diesem Teil haben sie auch das Tag LTBTQ+Film verdient, bei der die lesbische Beziehung der Skrupel der abergläubischen Gesellschaft auf sich zieht und nach Vergeltung gerufen wird, für all das was jemals schief gelaufen ist. Dabei wird toll die Rückblende inszeniert, als auch die Lore zu einem relativ offensichtlichen aber dennoch gut gestalteten Ende gebracht. Das Finale in der Mall dreht den farbigen Spaßfaktor nochmal auf und macht ein gutes Schleifchen um die gesamte Saga.
Die Fear Street Filme sind eine wirklich nette Unterhaltung, wenn man nicht mit der Erwartung daran geht, dass das Rad neu erfunden wird. Immerhin steht R.L. Stine als Fundament dahinter. Aber immerhin hat man Spaß, eine interessante Narrative mit vielen Homagen und coolen Charakteren.
Teil 2 knüpft nahtlos an die Geschehnisse aus 1994 an und führt uns über eine Rückblende in das Jahr 1978 und dem Massaker in Camp Nightwing. Diesmal steht die „Freitag der 13te“ Reihe im Mittelpunkt der Homage. Und auch hier gibt es wieder brutale Kills, spaßiges Übernatürliches und viele gut geschriebene (wenn auch flache) Charaktere. Mit weniger Exposition wird man schnell in das Geschehen und die Hauptcharaktere eigeführt, die sich erfrischend anders als die Kids aus 1994 anfühlen. Natürlich sind alle immer noch grobe Stereotypen, die aber ganz gut aneinander spielen. Die Gnadenlosigkeit ist auch noch vorhanden, sodass Charaktere plötzlich sterben und auch vor dicken Kindern kein Halt gemacht wird. Das Mysterium um die Hexe und den zwei Städten wird weiter ausgebaut und vertieft. An sich ist ja schon relativ klar was geht, aber die Umsetzung ist nach wie vor so unterhaltsam, das es gar nichts ausmacht. Am Ende wird dann zu den Gebeinen im Wald das fehlende Artefakt zugeführt, das uns in ein teuflisches Jahr zurückwirft.
Ich bin schon sehr gespannt auf den letzten Teil. Ich weiß nicht warum Netflix Fear Street nicht einfach als eine Mini Serie mit 8 Folgen oder so herausgebracht hat, so wirken die Filme alleine immer noch Spaßig, aber etwas Kontextlos. Aber spätestens seit dem MCU kann man sowas ja machen und bringt eine ganz neue Qualität hinzu.
Als Kind hatte ich ein paar Gänsehaut Bücher gelesen und die Serie gerne angeschaut, um meinen Hunger nach Horror irgendwie zu stillen. Irgendwann ist es mir doch zu blöd geworden, mit den teilweise furchtbaren Folgen der Serie und grauenhaften Schreibstil. So habe ich R.L. Stine erst einmal den Rücken gekehrt und mich eher Poe und Lovecraft gewidmet. So ist auch Fear Street an mir vorbeigegangen. Der Dreiteiler auf Netflix hat mich dann aber doch irgendwie angefixt und so habe ich mich in den ersten der Filme hineingewagt.
Und ich muss sagen, ich bin sehr angetan. Der Film schafft einen guten Spagat zwischen überzogener Gewalt, wahnwitziger Lore und Teenage Slasher Spaß. In der Welt von Fear Street ist alles etwas aufgedreht und brutale Serienmörder ist etwas, woran sich die Bevölkerung gewöhnt hat. Unsere erste kleine Episode mit Maya Hawke ist eine großartige Scream Homage. Das Chaos an der Schule zeigt auch schnell auf in was für einer Welt man lebt. Der Tod der Mitschülerin wird zwar wahrgenommen, aber man macht sich eher über die Lore des kleinen Ortes lustig, in sehr morbider Art und Weise. Man lernt nach und nach die Hauptcharaktere kennen, die alle aus klassischen Klischees bestehen, aber sich gut in die Klischee beladene Geschichte einreihen. Nach einem Unfall zieht sich die Schlinge um eine kleine Gruppe Freunde zusammen. Das Ganze funktioniert sehr rund, solange man im klaren ist, das man sich in einem Stine Universum befindet: Realismus wird hier klein geschrieben. Dafür bekommt man ein herrliches Potpourri von verschieden, fantastisch gestalteten Bösewichten, die ihre Horror-Inspiration ganz Stolz auf der Brust tragen.
Und obwohl der Film mit Klischees gespickt war, habe ich doch manches nicht vorhersehen können. Gerade am Schluss hat es mich dann doch kalt erwischt. Als erster Teil von drei bietet Fear Street 1994 ein gutes Fundament, das teilweise doch etwas Expositionsüberladen ist, aber dennoch einfach Spaß macht. Ich bin mal sehr gespannt was sich in Camp Nightwing damals so zugetragen hat…
Ich habe mir leider die falsche Zeit für diesen Film rausgesucht. Ich wollte nur etwas anschauen während ich bei meinen Eltern herumsitze, und dafür war der Film doch zu intensiv und ich wurde zu oft von alle möglichen Kleinigkeiten unterbrochen.
Der Film ist hart. Ich find es immer gut auch die andere Seite vor und hinter dem Gittern zu zeigen. Vor allem wenn es um so ein Verbrechen geht, das auch nach den zwanzig Jahren im Auge der betroffenen nicht gesühnt wurde. Das sich das Stigma des Cop-Killers nicht abwaschen lässt und sofort Probleme mit sich bringt, spricht Bände wie schlecht die Justiz oft Funktioniert. Eine zweite Chance wird nicht gegeben. Oftmals ist es dann auch egal ob das Verbrechen so begangen wurde, oder eben nicht. Man wird zu Boden geworfen, bespuckt und das Leben zur Hölle gemacht.
-Spoiler-
Leider wird mir doch etwas zu viel sonderbarer Fokus auf die Rache der Brüder gelegt, anstatt nur das grausame Schicksal zu zeigen. Auch der Twist am Ende versaut meiner Meinung nach die stärke des Filmes. Das sie die ganze Zeit unschuldig war und sich aufgeopfert hat, relativiert das Gesehene extrem. Im Grunde macht es alles kaputt was aufgebaut wurde. Sie ist kein Mensch das mit der Tat leben muss, dafür gesühnt hat und nun einfach wieder Normalität möchte. Nein, sie wird zum selbst auferlegten Opferlamm, das sich unnötig in das Feuer geworfen hat. Hätten sie einfach gesagt was passiert ist, wäre alles in Ordnung gewesen. Die Schwester kann für die Tat nicht belangt werden. Außerdem wäre es vielleicht gut wenn sie Therapie erhalten hätte, für das was sie erlebt hat. Das Finale ist auch eher schwach. Es ergibt innerdiegetisch Sinn, wirkt es aber aufgebauscht für einen Spannungsbogen den der Film gar nicht braucht. So wird aber aus dem starken Portrait, ein Bild von sonderbarem Selbstmitleid, das immer noch große Stärken hat, aber am Ende doch sehr flach fällt.
Eine herrlich dämliche Komödie, die leider nicht immer so gut trifft, aber mit seinem Konzept so erfrischend ist, das man doch ganz gut unterhalten ist.
Jack Black und Michael Cera sind ein tolles Team und mit einer Riege von guten Comedians passt das Casting auf jeden Fall. David Cross als Kain bietet einen wunderbare Figur die immer wieder auftaucht, wenn man sie auch gar nicht mehr erwartet. Geschichten aus dem alten Testament so zu verarbeiten war eine großartige Idee, da die alten Schriften genügend Raum bieten, um sich darüber lustig zu machen. Leider trifft der Humor für mich nicht immer ins Schwarze. Zu viel Pipi-Kaka Humor, der ja auch gut eingesetzt ganz lustig sein kann, überschlägt hier den Bogen und steht oft mal alleine da. Auch die vielen ‚Schwul HAHAHA‘ Witze sind für mich nicht so gut gealtert. Das zieht den Film etwas herunter. So auch die Entscheidung das gute Pacing in Sodom zu stoppen und die Geschichte etwas dröge voranzutreiben.
Für einen Katertag an dem man keinen Kopf für was anderes hat, kann man hier gut unterhalten werden. Aber leider hat der Film bei mir dann doch nicht ganz so ziehen wollen.
Pippi ist einfach eine Instanz. Vom Buch zum Film muss man die kleine Rotznase irgendwie liebhaben. Die Filme aus den 60ern haben auch einen ganz besonderen Charm, der für mich auch stark in der deutschen Synchro liegt. Mit einer ganz speziellen kratzenden Tonqualität bei dem manchmal alle Zeilen geschrien werden, haben doch einen ganz besonderen Charm.
Der Film selbst ist eine tolle Zusammenstellung von kleinen Abenteuern die lose zusammenhängen. Dieses Format funktioniert wunderbar und bringt immer wieder was frisches für Herz und Seele. Astrid Lindgren ist eine fantastische Autorin und Olle Hellblom hat die Bücher auf zauberhafte Art und Weise zum Leben erweckt.
Als ich damals das Kino nach dem Film verlassen hatte, brauchte ich erst ein paar Momente wieder auf die Realität klarzukommen. Die absolut wahnwitzige Bildgewalt, der Soundtrack, Sounddesign und ein Film, der auf Perfektion getrimmt wurde, haben so ein immersives Erlebnis geschaffen, das ich die Trommeln und Gitarrenriffs auch im grellen Schein der Realität spüren konnte.
Visuell ist der Film eine Klasse für sich. Starke Farben und Kontraste sind in allen zu finden: Der Landschaft, dem Kostümdesign, der Fahrzeuge. Every Frame A Painting passt bei diesem Film wie die Faust aufs Auge. Das Ganze wird durch den treibenden Soundtrack von Junkie XL und überirdischen Sound Design gestützt. Dazu einen Geschichte die mit nur ein paar Pinselstrichen, eine unfassbar intensive und stimmige Welt erschafft, wie es nur die großen Meister machen können. Jedes Detail, jede Narbe, Schraube und Kratzer sind dafür da, die Welt etwas lebendiger zu machen. Die Kultur über die Immortan Joe herrscht wird schnell ersichtlich, mit Chrom gefüttert und einer Kriegerkultur für die „WITNESS ME“ mehr als nur ein leeres Mantra ist. Aber nicht nur dort, auch die Kultur der Benzin-Stadt und den Munitions Bauern, wird sofort ersichtlich. Auch die Charaktere sind fantastisch gezeichnet. Jeder von Ihnen macht eine große Wandlung mit und wächst dabei über sich hinaus. Dabei ist gerade die Beziehung zwischen Max und Furiosa großartig gestaltet, bei dem jeder den anderen Wertschätzen lernt und auch weiß welche stärken und Schwächen diese haben um sie gegenseitig auszuwalzen. Mit einer Geschichte, die ihre Genialität in ihrer Einfachheit hat und dennoch so viel dabei herausholt.
Mit Fury Road hat George Miller auch einen neuen Benchmark an Actionfilme gesetzt, die bis heute nicht wieder erreicht wurde. Echte Fahrzeuge die in tausende Fragmente zerfetzten. Kriegsstrategien für Schlachten auf dem offenen Sand Ozean. Aber all das wäre nichts Wert ohne die großartige Kamera und Schnitt, welche viel mehr macht als die Action nur zu zeigen.
Mad Max Fury Road ist eine Symphonie der Anarchie und des Chaos, der meiner Meinung nach keinerlei schwächen besitzt und bei der jede Entscheidung genau die richtige war. Ein Meilenstein des Mediums!
Ich hab schon lange keinen Kevin Smith Film mehr gesehen und war happy als Tusk als Möglichkeit bei meinem Streaminganbieter hereingeflattert kam. Die Machart ist schon von der ersten Sekunde etwas anders. Genau so auch die Dialoge und Erzählstruktur, die geschickt verstrickt daher kommt und so einen guten Überblick über die vielen Gesichter unseres Protagonisten geben. Die kleinen Stichelleien für und gegen Stereotypen waren auch sehr lustig und haben den Flow gut am laufen gehalten. Passend zum Beruf des Podcasters, wird hier viel via Worte und weniger mit Bildern gezeichnet, die durch das tolle Drehbuch und dem guten Edititing nie wirklich langweilig wird. Doch schnell wird es etwas düsterer und bizarrer. Ein Monster in Menschengestalt, wirkt wie eine Parodie aller ‚Augensammler‘ da draußen, wäre da nicht verstörende Realität die sich alsbald wie ein Blubber um den Protagonisten hüllt. Dann wechselt man zwischen der Geschichte eines zielstrebigen Kommissars (absolut brillant von Johnny Depp verkörpert) und der grausamen Transformation des Protagonisten. Dort wird ein brillanter Spagat gesetzt zwischen absurder Komödie und Ed Gein Artigen Ekel und fast überwältigender Verstörung. Diesen Spagat schafft auch das Ende, das dem Mann mit vielen Namen die Erlösung seiner Sünden bietet, bei der er die Menschlichkeit seines Gefangenen abgestreift hat, und er trotz Tränen in den fremden Häuten gefangen bleibt.
Ein abgefahrener Film, der mit großartigem Drehbuch, guten Schauspielern und tolle Direktion und Schnitt etwas ungewöhnlich und tatsächlich irgendwie Erfrischendes erschafft.
Ein äußert interessantes Konzept, das in fähigen Händen ganz ordentlich umgesetzt wurde. Die tolle Gradwanderung zwischen gerechtfertigter und überzogener Paranoia ist hier toll umgesetzt. Eine Paranoia, die sich auch gut auf den Zuschauer überträgt, der lieber erst mal alles in Frage stellt, statt für Bare Münze zu nehmen. Dabei wird so geschickt ständig der Bogen überspannt das man nicht weiß was jetzt geplant ist oder nicht.
Michael Douglas spielt den unnahbaren Millionär, der in einem Elfenbeinturm groß geworden ist, mit Bravour. Man merkt auch oftmals das ihm die ‚Street Smarts‘ fehlen und er manche Entscheidungen trifft die mehr als nur Fragwürdig ist. Aber das passt zu dem Charakter und bietet auch den richtigen Arc. Leider leidet der Film aber manchmal darunter, wenn man nicht weiß, wohin es jetzt gehen wird und etwas ziellos wirkt. Das Ganze wird am Ende zwar wunderbar abgerundet, lässt aber dennoch ein etwas bitteren Geschmack zurück.
Ich hab noch nie ein Blaxploitation Film gesehen und kenne die Tropes aus ihnen nur Peripher. Aber selbst ohne das Wissen Liebe ich den Film Black Dynamite. Der Pfad, etwas absichtlich schlecht zu machen für Komik, ist ein relativ schwerer, der dieser Film aber mit Bravour besteht. Der Schnitt, die Kamera, die Geschichte, Schauspieler und Musik arbeiten so wunderbar zusammen, dass ein Gesamtwerk dabei entsteht, das so herrlich schwachsinnig und so perfekt in seiner Imperfektion ist. Man braucht eine etwas dicke Haut, so hat der Film auch viele derbe Sprüche und Witze, die schon 2009 hart an der Grenze waren, aber (zumindest soweit ich es beurteilen kann) die Inspiration und das Herz der Blaxploitation Filme gut rüberbringt. Im Allgemeinen merkt man das es ein Passion Projekt ist, bei dem alle Beteiligten ihr alles geben. Vor allem muss ich noch die fantastische Musik und deren brillanten Einsatz hervorheben, die das eh schon urkomische visuelle auf eine weitere Ebene hebt. Die Geschichte ist auch großartig, die sich von einem Vagen Punkt zum nächsten Bewegt, bis es am Ende in einem fulminanten Finale komplett eskaliert.
Einer meiner Lieblingskomödien, bei der ich einfach ein durchgehendes Lächeln auf den Lippen haben, das nur immer wieder von schallenden Gelächter unterbrochen wird.
Ein Klassiker der Courtroom Dramas dreht sich ‚A Few Good Men‘ um das kleine Paralleluniversum des Militärs mit dem noch kleineren Mikrokosmos der Marines in Guantanamo Bay. Das Drehbuch ist fantastisch und wird großartig von Rob Reiner und den Schauspielern inszeniert. Die Beziehungen zwischen den Charakteren sind super interessant gestaltet und zeigt die zwei Gesichter der Fassade nach Außen und dem was in einem Steckt. Gerade das dreier Team macht eine fantastische Figur und bügeln die Schwächen der anderen aus. Auch ist der Spannungsbogen fantastisch und überrascht immer wieder mit kleinen Curveballs die eine große Wirkung erzielen. Am herausragensten sind natürlich die Szenen im Gerichtssaal, auf die ständig hingearbeitet werden. Jedes Wort, jeder Gesichtsausdruck und Geste sind wichtig und haben eine Wirkung. So ist auch das Finale fantastisch, bei dem genau diese Aspekte und den Gott Komplex von Jessup zu den berühmten „YOU CAN’T HANDLE THE TRUTH“ führen.
Persönlich hat mir auch das Ende besonders gefallen, da die zwei Marines zwar in gewisser Weise ihren Code und Ehre standgehalten haben, aber dennoch unehrenhaft aus dem Militär entlassen werden. Eine kraftvolle Aussage über eigene Verantwortung und die komplex strikte Hierarchie.
Warum wird nicht über den Film geredet? Der Film erinnert mich stark an die Avatar – The Last Airbender, insofern das es so viel besser ist als es sein sollte. Es erinnert mich auch an die besten Ghibli Filme, mit atemberaubend schönen Designs, großartigen Animationen und einer Geschichte, die etwas Erwachsener ist.
Die Charaktere sind durch die Bank fantastisch gestaltet. Nicht nur von ihrem Visuellen Design kann man mit dem ersten Blick viel über sie erkennen, sondern auch die Art wie sie geschrieben sind und wie sie sich weiterentwickeln. Dazu eine Riege an grandiosen Synchronsprechern die diese Charaktere zum Leben bringen. Künstlerisch gehört Atlantis zu einer der feinsten gezeichneten Animationsfilme die ich je gesehen habe. Mit prächtigen Setpieces die perfekt aufeinander abgestimmt sind. Das GCI sieht für 2001 unfassbar gut aus und hat auch nach all diesen Jahren nichts an seinen Glanz verloren. Das könnte aber auch an den grandiosen Maschinen Design liegen, das sofort an die besten Werke von Jules Verne erinnern. Aber nicht nur dort, sondern auch in der Geschichte wird man oft an den SciFi-Pionier erinnert. Man hat das Gefühl ein richtiges Abenteuer zu erleben und unbekannte Gefilde zu entdecken. Dabei hilft natürlich das quasi perfekte Pacing, das keine Sekunde verschwendet lässt. Ich liebe auch Atlantis und die unterliegende Geschichte der Untergegangenen Welt. Die Babel Anspielung, das absichtliche Vergessen von Technologien, um sich selbst nicht zu zerstören, der Kristall als mystisches Artefakt. Der Film wollte einfach nicht aufhören mich immer wieder zu beeindrucken. Und das auch nicht bis zum Ende, in einer spannenden Kampfszene, in denen sie nochmal alles aus ihrer Trickkiste herausholen.
Als Science-Fiction- und Animationsfan war Atlantis eine Offenbarung der mich von der ersten bis zur letzten Sekunde gefesselt hat.
Butterfly Effect ist ein Film, der mich in meiner Jugend sehr beeindruckt hat. So war ich etwas zögerlich, ob er sich wirklich hält, oder man eben als Jungspund noch leichter zu beeindrucken ist. Aber zu meiner Freude hält der Film sich. All die starken Komponenten, die ich an dem Film mochte, sind noch vorhanden und genau so stark wie damals. Butterfly Effect nimmt sich ein komplexes Konzept, das man sehr leicht in den Sand setzten, kann. Gerade wenn es um Hollywood geht und Schauspielern wie Ashten Kutschner, kann man erwarten das man hier etwas weichgespültes vorgesetzt bekommt. Aber nein, sie gehen all in. Wie es in der Chaos Theorie geschrieben steht, können kleine Handlungen eine große Wirkung haben. Der Film zeigt auch fantastisch das Konzept von Nature versus Nurture, bei den eben nicht vorgeschrieben ist wie ein Mensch ist und es sich durch kleine Modifikationen radikal ändern kann. Und von den Radikalen Änderungen hat der Film viel. Es ist interessant in die verschiedenen ‚What If‘ Szenarien reinzuschauen. Dabei ist der Film auch so clever geschrieben, dass sich die Zeitstrahlen niemals wirklich kreuzen. Man sollte meinen das sowas Standard sein sollte, aber leider ist es viel zu oft nicht so der Fall.
Dabei muss man auch das ganze Team loben, welche die verschiedenen Realitäten toll durch Kostüme und Maske in Szene setzten. Auch die Schauspieler machen einen guten Job. Und auch das Leid des Protagonisten ist toll umgesetzt, der mit der Zeit jegliche Empathie verliert, da er immer einen Ausweg finden kann. Er entwickelt ein Gott Komplex, von denen sich sein Vater endgültig loslösen konnte.
Eine Sache, die ich noch erwähnen möchte, wenn euch der Film gefallen hat, schaut euch die alternativen Enden noch an. Vor allem das Ende das der Regisseur eigentlich als Kanon betrachtet, bei dem Evan ein Video sieht, als er noch im Bauch der Mutter ist und sich selbst stranguliert. Das wird nur noch besser, wenn man erfährt das die Mutter schon mehrere Fehlgeburten hatte und das die Tür aufstößt für unzählige weitere Szenarien.
The Who sind keine Neuling wenn es darum um Rock Operas geht, so wird die erste dieser Art genau dieser Band und dem Song ‚A Quick One While He's Away‘ zugeschrieben. So ist es auch kein Wunder, das sie diesen Pfad weiterverfolgt haben und mit Tommy auch einer ihren Geschichten auf die Leinwand gezaubert bekommen.
Der Film ist handwerklich ausgezeichnet. Ken Russel weiß was er macht und hat sich auch für dieses Werk richtig ins Zeug gelegt. Dick aufgetragener Symbolismus mit surrealen Bildern und einer Riege an Top Musikern und Schauspielern, welche die Geschichte tragen. Die Musik ist natürlich ebenfalls großartig und meiner Meinung nach um Längen besser als das gleichnamige Album der Band. Die besten Songs werden durch andere Interpreten verbessert, sodass ich mir Acid Queen und Pinball Wizard einfach nicht mehr anders anhören möchte. Die Geschichte ist auch interessant und gerade durch Russels Hand toll rübergebracht. Aber leider fehlt mir hier teilweise der Zugang. Find ich die Persiflage des Cult of Personality mit Monroe noch großartig, fehlt mir etwas das Augenzwinkern, wenn plötzlich Tommy als Heilands Figur aufgespielt wird. Der Konflikt das seine Weisheit für ein paar Pfund verscherbelt wird ist mir noch klar, aber was genau Tommy möchte weiß ich nicht so genau. Auch ist seine Erleuchtung nicht einleuchtend. Leere Phrasen mit einer guten Intention. Und ob man durch das Stopfen aller Kopflöcher etwas ähnliches erleben kann, ist wohl eher unwahrscheinlich. Auch ist es leichter als Heiland dazustehen, wenn man eh schon reich ist. Wenn das Ganze auch zynisch gemeint ist, kommt es nicht wirklich rüber, vor allem in der (meiner Meinung nach stärkeren) ersten Hälfte, bei der es um Missbrauch, Missgunst und das Finden des selbst geht.
Ein Film der wieder mal zeigt was eine starke Buchvorlage so machen kann. Vielschichtige und gut geschriebene Charaktere mit einer interessanten Geschichte die ein tollen Spannungsbogen hat. Matthew McConaughey macht eine fantastische Figur als schmieriger Anwalt Mick Haller, der ähnlich wie Saul aus Breaking Bad auch die Außenseiter vertritt. Dabei ist er ein Hustler durch und durch, versucht er bei Leuten, die es sich leisten können, jeden Dollar auszuquetschen. Aber er hat auch ein Herz, der manchen verlorenen Seelen wirklich helfen möchten, zumindest, solange es ihm in den Kram passt. Besonders toll sind die Beziehungen, die er hegt und pflegt, die alles andere als normal sind, passen sie doch wunderbar zu Micks Charakter und zeigt in jeder Interaktion was für ein Typ er ist.
Als er einen reichen Klienten annimmt, gerät alles etwas aus den Fugen. Vor allem wenn ein älterer Fall von ihm plötzlich wieder relevant wird und alles in einem anderen Licht dastehen lässt. Dabei meistert er den Spagat zwischen seinem Mandanten und der Wahrheit auf grazile Weise. Handwerklich ist der Film gut (bis auf ein paar Handycam Szenen, die irgendwie so gar nicht in das Konzept passen wollten), mit einem guten Soundtrack, tollen Schauspielern und einer spannenden Geschichte die toll in Szene gesetzt wurde.
Ein fantastischer Anti-Kriegsfilm, der mal eine andere Seite des Soldatenlebens zeigt. Statt von einer großkalibrigen Schlacht zur nächsten zu ziehen, steht hier die dröhnende Langeweile im Mittelpunkt. Gepaart mit Testosteron überlaufendenden, zum Töten abgerichteten Soldaten, eine explosive Mischung bietet. Die Sucht nach dem ‚Pink Mist‘ wird spürbar. Junge Menschen die etwas gefunden das sie draufhaben und es unter beweis stellen wollen aber einfach nicht können, den Umständen entsprechend. Dazu die Distanz von ihrem Zuhause und dem Zahn der Zeit der dort unaufhörlich weiternagt, während er inmitten der Wüste still zu stehen scheint. Auf verschiedene Art und Weise lösen sich die Charaktere mit der Zeit auf und zeigen alle verschiedenen zermürbenden Verhaltensmuster. Von Soldaten, denen ihr Soldatentum ihr einziger Lebenssinn ist, zu anderen die ihrer Unmenschlichkeit freien lauf lassen, zu anderen die für dieses Leben nicht gemacht sind.
Das Ganze wird durch fantastische Schauspieler, der Hand von Sam Mendes und dem genialen Auge von Roger Deakins lebendig zur Leinwand gebracht. Mit eindrucksvollen Bildern und Szenen die einem im Gedächtnis zurückbleiben.