Nebenniveau - Kommentare

Alle Kommentare von Nebenniveau

  • 8

    Seit Jahren stand dieser Kultklassiker auf meiner to-do Liste, und was soll ich sagen, den Kult Status hat der Film sich redlich verdient. Die Geschichte ist natürlich etwas dödelig und nicht wirklich tiefgreifend. Ich trau mich auch gar nicht einen tieferen Blick in dieses Universum zu werfen, weil sonst wahrscheinlich alles auseinander fallen würde. Aber darum geht es ja nicht. Es geht um den umwerfen Style von Tim Burton, den besten Danny Eflman Soundtrack den ich bis jetzt gehört habe und einfach nur Spaß bei der Sache. Alles an diesen Film ist so liebevoll gemacht und durch die bizarren Augen Burtons betrachtet. Die Animationen sind grandios, die Charaktere sind so abwechslungsreich und teilweise auch herrlich dämlich.
    Der Film macht spaß und kann sehr gut zu einer Halloween/Weihnachtstradition für mich werden.

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    • 0 .5

      Fangen wir erst mal mit dem guten an. Das Thema Road Rage und wie ein miserabler Tag alles ändern kann, gefällt mir seit Falling Down schon sehr. Russel Crow macht auch eine sehr gute Figur in seinem Fatsuit. Der Soundtrack ist auch echt gut, wenn man ihn auch gerne hätte spärlicher Einsetzten könne.
      Aber da hört es schon auf. Und gerade mein erster Punkt wird sofort zunichte gemacht, wenn Crow einfach so in ein Haus geht um die Bewohner mit einem Hammer zu töten und sie anschließend anzuzünden. Da wirken die Opening Credits mit Fokus auf Road Rage und übertriebene Wut hinter dem Steuer und Allgemein, ein wenig deplatziert, da es klar nicht darum ging bei ihm. Die Protagonistin ist eine absolute Pfeife. Nicht nur das sie ihr leben nicht auf die Reihe bekommt, sondern quasi alle Entscheidungen die sie trifft, sind dumm und schwachsinnig. Und wie Crow so ein killingspree verursachen kann, ohne das er dabei irgendwie verfolgt wird, leuchtet mir auch nicht ganz so ein. Suspension of Disbelief hin oder her. Ich hab das Gefühl der Film nimmt mich als Zuschauer nicht ernst und will eigentlich nur Gewalt glorifizieren. Als ob er oder der Drehbuchautor einfach mal ein wenig Frust loswerden wollten. Einfach richtig eklig.
      Und das lächerlichste ist das Ende, bei dem sie sich gerade noch zurück halten die Hupe zu betätigen. Das ist Charakter Development par excellence!

      3
      • 7

        Beltracchi gehört für mich zu einen der größten, zeitgenössischen Künstlern. Seine Expertise und Technik ist einfach nur bewundernswert. Die Kunstwelt auf so eine geschickte und gewiefte Art und Weise zu blenden, ist schon ein Meisterstück. Und was für Aspekte sie dabei bedacht haben, in wie viele Details sie dabei gehen, ist beeindruckend. Ich mochte auch den Kunstmarkt kritischen Aspekt der Doku, welche die Gier und den Wunsch nach neuem, ihm einfach direkt in die Hände gespielt hat.
        Beltracchi ist auch ein faszinierender Charakter. Pragmatisch, Arrogant, Selbstbewusst und Süffisant, merkt man sofort das es ihm nicht wirklich leid tat, dem korrupten und kaputten Spiel des Kunstmarktes einen Stock in die Speiche zu werfen. Der beste Campendonk wiederholt er die stimme von experten, mit sichtlichen Stolz in seinen Augen und Mundwinkeln. Kopien anzufertigen ist eine Sache, aber Lücken zu füllen ist eine ganz andere.
        Leider ist die Doku nicht ganz so gut und wirkt manchmal ein wenig künstlich in die länge gezogen. Die Montage ist auch nicht immer so toll, und kratz auch ab und an mal an dem Pacing. Aber für die Person Beltracchi und seinen Taten kann man den Film sich echt mal anschauen.

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        • 4

          Die erste Staffel war noch ganz okay. Die Zeitperiode war toll eingefangen und die Schauspieler waren alle top-notch. Gerade das Thema, Psychologie mit Kriminalität zu verbinden finde ich super interessant, weswegen ich Mindhunter auch so liebe. Aber nachdem der Alienist sich bewiesen hat, fällt diese Staffel sehr flach. Sie beginnt interessant mit einer Hinrichtung und einem starken Fokus auf die Suffragetten, welche ab Folge zwei komplett über Bord geworfen wird. Die Charaktere sind nur noch blasse Karikaturen von sich selbst und erleben uninteressante und uninspirierende Geschichten nebenher. Gerade die persönlichen Geschichten unter ihnen find ich so langweilig, da sie quasi nichts mit dem Hauptfall zu tun haben. Dieser ist wiederum ganz interessant, bevor er sich in einem drögen Katz und Maus spiel verliert, bei dem gefühlt nichts eine wirkliche Auswirkung hat.
          Die Serie pickt sich auch ständig irgendwelche Elemente heraus ("stupid, stupid, stupid") um sie am Ende ins leere laufen zu lassen. An sich faszinierende Charaktere wie Hearst wirken einfach nur schwach und blass. Und das fehlen von Roosevelt merkt man auch an. Einzig allein Ted Levine als Byrnes bringt wirklich interessante und vielschichte Konzepte ins Spiel. Das krasse Gegenteil davon ist Dakota Fanning welche ihre Rolle so einseitig und uninspiriert spielt. Immerhin sind die Kostüme und Sets nach wie vor großartig. Aber empfehlen würde ich die Serie niemanden.

          • 6 .5

            Sinister ist ein interessanter Film, der mir eigentlich sehr gut gefällt, aber dann an manchen Stellen doch ein wenig versagt. Ich glaube fast gar das er als Thriller besser funktioniert hätte, als ein Horror Film mit einem echten übernatürlichen Wesen. Ersetze den Boogieman durch einen wahnsinnigen Kult und das ganze wirkt schon so viel greifbarer und wahnsinniger. Die Snuff Filme, die einfach großartig und Nackenhaare aufstellend gemacht sind, hätten so auch mehr an Bedeutung bekommen, anstatt den Twist den wir aufgetischt bekommen, den man schon im ersten drittel Erahnen kann. Auch setzt Sinister im letzten drittel stark auf Jumpscares, was ich einfach nicht ausstehen kann.
            Was mir auch besonders gut gefällt, ist das Drama zwischen den Charakteren. Es geht über den 0815 Horror hinaus und bietet ein tollen und tiefen Einblick in das zerrüttete Innenleben des Protagonisten. So hätte Alkoholismus, Paranoia und Wahn auch in dieser Hinsicht viel besser funktioniert.
            Mit ein paar anderen Entscheidungen hätte der Film wirklich brillant werden können. Wenn es ähnlich Hereditary einen wirklich Kult geben würde, der seit Generationen diese Rituale und üblen Morde verübt. Vielleicht hängt Sergant So-And-So auch mit drin. Gerade der krasse Realismus macht diesen Film so gruselig. Die Nacht Terror des Sohnes welche sie gewohnt sind, aber nicht minder verstörend wirken. Die Morde die so greifbar grausam sind. Es ist echt schade das sie all diese fantastischen Elemente ein wenig verspielen.
            Ganz besonders muss natürlich noch die Musik hervorgehoben werden, die wirklich einfach nur verstörend ist.

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            • 7 .5
              über Run

              Run ist ein interessanter Film, wie sie in letzter Zeit zum Glück immer mehr auftauchen. Ein kompakter und packender Thriller, der Menschen mit Behinderungen, welche aber außerhalb davon extrem fähig sind, in grausame Situationen wirft (Mike Flanagans Hush ist da eine gute Empfehlung).
              Man weiß nie wirklich genau was um die Ecke liegt, und was als nächstes passieren wird? Mit fantastischen Handwerklichen Geschick (vor allem beim Schnitt), wird hier eine perverse und faszinierende Geschichte erzählt, von einem Filmemacher, dem das wirklich am herzen liegt. Die Dialoge, Szenen und Charaktere sind allesamt fantastisch ausgearbeitet und eng miteinander verwoben.
              All die Leiden von Chloe werden zu beginn schon aufgelistet. Es wird auch schnell klar gemacht, Chloe muss man nicht bemitleiden. Extrem clever, aufmerksam und opferbereit, zeigt sie sich in jeder Situation gewappnet und Ressourcenreich, trotz der Limitationen.
              Das einzige was ich ein wenig schade finde ist, das man das zusammen leben der zwei Frauen davor nicht gesehen hat. Man wird sofort in Zwietracht und Misstrauen hereingeworfen. Ohne einen Gegenwert fehlt dabei etwas der Bezugspunkt und manche Entscheidungen fallen dadurch flacher als sie es eigentlich sollten. Aber allen voran, ein fantastisch gemachter und wirklich packender Thriller.

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              • 6

                Ein Film der mich oberflächlich gar nicht anspricht. Aus irgendeinem Grund hab ich dann in meinen jungen Jahren nicht weggeschalten, sondern Natürlich blond! eine chance gegeben, und wurde dabei überrascht. Meine initiale Reaktion ist einer der Kernaspekte des Films und die Quelle der besten Momente und Gags aus dem Film. Elle wird ständig wegen ihres Auftretens und Verhaltens verurteilt und abgestempelt. Dieses Unterschätzen ihrer Kapazitäten rächt sich dann in herrlich zufriedenstellenden Szenen, wenn die auf dem Kopf stehendende, klassische Hierarchie der populären Leuten und der Loser in die klassischen Fettnäpfchen treten, nur eben mit einem Twist.
                Der Film zieht sich manchmal etwas zu arg und die Comedy und das Drama sind oftmals zu strikt voneinander getrennt oder ungeschickt zusammen gewoben. Aber gerade für das clevere Konzept und die gute Ausführung, hat man hier doch ein netten Hollywood Streifen, den man sich mal geben kann.

                • 7 .5

                  Ich hab das Chaos um die ganze "falsche Werbung" damals nicht mitbekommen. Aber ich kann mir schon vorstellen wie dieses kultige Kleinod bei den Anzugsträgern und Vermarkter auf taube Ohren und Augen gestoßen ist.
                  Jennifer's Body ist ein herrlich überdrehter Film, der sich an keiner Ecke wirklich ernst nimmt. Herrlich lebhafte und überzogene Charaktere inmitten einer sonderbar lethargen Kleinstadt bieten eine tolle Leinwand für die dämonische Jennifer und ihre Freundin Needy. Die in dem Film über ihre toxische Beziehung hinauswächst und dabei am Ende auch über das Ziel hinausschießt.
                  Es ist auch toll das man den Film so auslegen kann, das alles was dort passiert, wirklich passiert ist. Ebenso valide ist es aber auch zu sagen, das es in Needys Phantasie zusammengesponnen wird und Jennifer wirklich einfach nur eine durchgeknallte und gefühlskalte Freundin ist.
                  Toller Film der, meiner Meinung nach, ungerechtfertigt zerrissen wird.

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                  • 2
                    über Kadaver

                    Visuell ansprechend und bedeutungsschwanger, hat man das Gefühl das Kadaver etwas zu erzählen hat. Wenn das der Fall sein sollte, fällt das leider aufgrund des schlechten Drehbuches und der halbherzigen Umsetzung leider auch komplett unter den Tisch.
                    Wir beginnen in einer unbeschriebenen Apokalypse, in der vage Regeln aufgestellt werden, die später komplett an Bedeutung verlieren. Schön geschossen im kalten grau, hat dieser Prolog nur den Vorteil, das der Kontrast im Theaterhaus stärker erscheint. Meiner Meinung nach wäre es aber viel kraftvoller gewesen im Theater anzufangen und am Ende in die Apokalypse zu flüchten. Dann hätte man aber nicht die Laufzeit erreicht...
                    Im Theater werden interessante Aspekte aufgebaut, die dann aber nur sporadisch aufgegriffen werden. Was ist echt? Was ist Schauspiel? Verschwimmen die Rollen wenn ich die Maske verliere oder steckt da noch mehr dahinter? Was stark allegorisch anfängt, verläuft mit der Zeit in einer mondänen "Realität". Alles wird explizit ausgesprochen und dargestellt und so werden alle dezenten Hinweise und eigene Theorien platt gehauen. Auch gewisse zeitliche und räumliche Aspekte, die ein wenig verschoben wirken, werden so zu Plotholes. Und wenn man mal keine Zeit für Exposition hat, muss es eben die Zeitungsauschnitte im Schrank machen.
                    Dazu ein Haufen Charaktere die sich überhaupt nicht der Situation betreffend verhalten und scheinbar Blind sind, was die Motivation und das Essen angeht, obwohl es so klar ist.
                    Kadaver versucht ein Spagat und fällt dabei voll auf die Fresse.

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                    • 6 .5

                      Die moderne Interpretation von Jane Austens Emma ist einfach Kult. Die Geschichte um die clevere aber weltfremde Cher, die in ihren Elfenturm mit Postcode Envy von allen nicht gezeigten Menschen lebt, ist trotz all der Affluenz und Oberflächlichkeit so herzlich und liebevoll. Wie Austen schon gesagt hat, schreibt sie einen Charakter den zum Notfall nur sie mögen wird. Aber man kann gar nicht anders als sie dann auch ins Herz zu schließen. Trotz einer gewissen Engstirnigkeit, macht sie alles aus einem reinen Grund.
                      Ich mochte den Film und die Serie sehr als ich Jung war, so hab ich mich sehr darauf gefreut den Film mal wieder anzuschauen. Leider hält er sich nicht mehr so, wie er einst in meinen Erinnerungen war. Die Komödie kommt leider zu kurz und wird von viel Drama und unnötiger Ernsthaftigkeit heruntergezogen. Der Style, das Acting und die Charaktere sind nach wie vor Legendär, aber gerade mit den extra Informationen aus der Serie über ihre Freunde, etc. wirkt der Film eher wie ein Pilot und dabei ein wenig Blass.

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                      • 4

                        Die Prämisse und Umstände des Filmes sind faszinierend und frisch. Gerade im Horror Genre hätte man etwas ganz tolles im Konflikt mit der neuen Welt und dem PTSD ihrer Flucht fantastisch verbinden können. Leider schafft es der Film dann doch nicht ganz, in dem er zu explizit wird und dadurch viel an seinem Horror Potential, Visuell wie auch Narrativ, verliert.
                        His House hätte als Drama so viel besser funktioniert, anstatt diesen halbarschigen Hybrid zu erschaffen, welche sich gegenseitig die größten Stärken zerfressen lässt. Dabei ist die Basis echt gut. Die Schauspieler sind toll, die Kamera und Szenen sind auch super gemacht. Gerade für ein fantastisches Drama ist so viel Vorhanden, mit verschiedenen Ansichten der Integration, der freundlich/feindlichen Umwelt und den greifenden Horror den man physisch aber psychisch nicht hinter sich gelassen hat. Aber dadurch das es die Zombies gibt, das es eine Hexe ist die tatsächlich sich in seine Haut reinzwängen möchte, verramscht das Drama.
                        Das macht diesen Film so hart, er hat da etwas wirklich frisches und gutes und wird durch billige Schockeffekte komplett zunichte gemacht. So wird auch der sehr gute Twist am Ende von dem schlechten Monsterdesign überschattet. Sehr Schade!

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                        • 2

                          Ich mag schlechte Filme. Vor allem wenn sie mit einer gewissen Ernsthaftigkeit mitbringen, die grausam an der Inkompetenz zerschellt. Inkompetenz trifft es bei dem Film sehr gut. Noch nie habe ich so schlechtes Sounddesign, so ein unnötig in die länge gezogenen und Sinnbefreiten Plot und katastrophal miserables Editing gesehen. YouTube Videos von zwölfjährigen haben eine bessere Produktion als dieser "Sundance" Möchtegern Kandidat. Szenen wurden einmal gedreht und dann nicht nochmal angefasst, egal wie schlecht der Ton, das Bild oder sonst was ist. Manche Szenen wurden einfach via Green Screen eingefügt. Geringes Budget kann vieles verzeihen, aber hier spürt man keine Liebe zum Medium. Film ist nur mittel zum zweck um seine preachy Ansichten zu verbreiten.
                          Die erste hälfte des Films ist so fantastisch schlecht gemacht, das ich da noch richtig spaß hatte. So viele sonderbare und unsinnige Entscheidungen. Szenen gehen viel zu lange oder führen nirgendwo hin. Redundanz an allen Ecke und Ende, als ob sie mehrere Szenen für den selben Inhalt gedreht hätten und sich dann am Ende dafür entschieden haben einfach alle reinzunehmen.
                          Aber mit der zweiten hälfte nimmt diese Freude leider stark ab. Alles wird zäher und nerviger. Das schlechte Sounddesign wird brutal gepaart mit unfassbar nervtötende kreischen der Vögel und den überzogenen Schüssen machen einen richtig Kaputt.
                          Auch für jemanden der unbedingt etwas erzählen möchte, erzählt er herzlich wenig und vor allem mit keinerlei Wirkung auf den Zuschauer.
                          Der ersten hälfte würde ich eine ironische 7 geben und der zweiten eine ernstgemeinte 0, weswegen ich mich jetzt in der Mitte getroffen habe.

                          • 1

                            Mein Gott... was für eine Katastrophe.
                            Doch erst mal das gute. They went all out. Die Szenen, Kostüme, Charaktere, Kamera, Schnitt und Campiness sind alle auf 11 gedreht. Was dabei nicht bedacht wurde ist, wie schnell das einen auf den Sack gehen kann.
                            Die ersten Zehn Minuten hatte ich noch spaß an der überzogenen Architektur, den One-Linern und Action. Doch anschließend wirkte es wie kratzen auf Schiefertafeln. Zermürbend knallte mich der Film über zwei Stunden lang mit Farben, knallenden Effekten, nervtötenden Soundeffekten und Score über eine Geschichte, die wirkt als ob ein vier Jähriger mit seinen Action Figuren spielt, gnadenlos zu. Keiner der Konflikte und Partnerschaften ergeben Sinn. Tonal schwankt der Film zwischen dem dümmsten was man je gesehen hat, zu totkranken Charakteren. Batgirl wirkt Stiefmütterlich in den Film reingeschrieben und bei dem Stress zwischen Batman und Robin will ich meinen Schädel gegen die Wand schlagen.
                            Auf Zahnfleisch gehend und komplett ausgelaugt lässt der Film einen als eine spaßentleerte Hülle zurück.

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                            • 8 .5

                              Was für ein Film! Vollgepackt mit Charakteren, Dialogen, Set Designs, Motivationen, Gefühlen und Klassen Konflikten. Schon beim Vorspann kommt man aus dem lesen bekannter Namen gar nicht mehr heraus. Die Welt wird eingeteilt mit Oben und Unten. Herren und Bediensteten. Der Film hat eine stolze Laufzeit von über zwei Stunden, die man dem Film gar nicht anmerkt. Die Dialoge überschlagen sich, die Charaktere agieren auf vielschichtige Art und Weise miteinander. Die Szenen wechseln von einer bis in letzte Detail zusammengestellten Set zum nächsten. Die Arbeit die von allen Beteiligen in diesen Film reingesteckt wurden ist der absolute Wahnsinn.
                              Aber gerade etwas so überladenes kann dann leider schnell an der fehlenden Direktion oder dem Drehbuch scheitern, dies ist hier aber nicht der Fall. Robert Atman macht einen fantastischen Job, jede Szene herausragend zu gestalten und den flow des Films mit dem grandiosen Editing am laufen zu halten.
                              Gerade für ein WhoDoneIt nimmt sich der Film auch echt viel Zeit und so ist es am Ende auch viel interessanter Why als wer nun wirklich der Täter ist. Der Film belohnt den aufmerksamen Zuschauer, kaut einem nie wirklich etwas vor. Es ist auch der absolute Wahnsinn das sie es schaffen alle Bewohner der Villa auszuarbeiten. Am Ende des Filmes hat man wirklich so viele neue Menschen kennen gelernt. Mit Ecken, Kanten, Motivationen und Traumas.
                              Die bissigen Kommentare und Aktionen zwischen den Hierarchischen Welten ist auch super dargestellt und vor allem durch Detektiv Thom.... Thom.... dem Detektiv halt, fantastisch zynisch zusammengefasst.
                              Ein Handwerkliches und Erzählerisches Meisterwerk und Schwergewicht.

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                              • 7 .5

                                Ein ruhiger und zermürbender Film. Mit der Ungerechtigkeit ihrer Situation und ihrem Leiden wandelt sich die Protagonistin langsam aber sicher zu einer zerstörenden Bestie, welche das Leben aller auseinander fetzt, die sich ihr in den Weg stellen. Trotz der festen zeitlichen Einordnung, ist die Geschichte eine tief menschliche.
                                Die Kamera ist toll, das fehlen der Musik (bis auf ein paar ausnahmen, die man meiner Meinung nach auch hätte weg lassen können) und das Talent der Schauspieler machen den Film zu etwas besonderen. Es ist nicht gerade der unterhaltsamste Film. Er ist teilweise ein wenig sperrig und durch und durch deprimierend, aber er macht das, was er machen möchte, auf eine super eindringliche Art und Weise.

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                                • 6 .5

                                  Nerve meets Suicide Squad meets WatchDogs2/FarCry:New Dawn/Rage2/etc.
                                  Die Prämisse ist so dämlich wie genial! Ich mag es sehr wenn Filme sich eine Idee nehmen und einfach mit ihr rumspielen. Die Grundidee ist nicht unbedingt neu. Durch Filme wie Nerv oder auch sowas wie Battle Royale kennt man Geschichten von unschuldigen Menschen die in extreme Situationen geworfen werden. Durch die festgenagelten Waffen und das fantastische Schauspiel von Daniel Radcliff machen das ganze aber zu etwas besonderem. Die anderen Charaktere sind auch echt gut gelungen, gerade Samara Weaving hat mich stark an eine unhinged Sweet Dee aus IASIP erinnert. Auch das Spiel mit der Anonymität des Internets und der Perversion dahinter ist auch ganz gut gelungen.
                                  Leider macht es einem der Film gerade am Anfang nicht so leicht. Die Darstellung und Sprache sind so überzogen, das man hofft dass das mit einem Augenzwinkern gemeint ist. Leider nehmen sie ihre edginess viel zu ernst, was dann schon echt weh tut. Immerhin nimmt das im Verlauf des Filmes ab, ohne dabei seine Identität zu verlieren. Es wirkt Fokussierter und weniger alles an die Wand klatschend. Sodass auch das Ende dann echt einem gehyped und mit dem Wunsch nach mehr zurück lässt.

                                  • 4

                                    High Quality Filmmaking mit mittelmäßiger Story und Direktion. Connor Murphy als Cinematograph hat wirklich ausgezeichnete Arbeit geleistet. Die Shots sind toll in Szene gesetzt und stimmungsmäßig gut beleuchtet. Die Designs, von den Räumen, der Hexe und derer Kunstprojekte sind ebenfalls gut gelungen. Die Schauspieler machen auch ein adäquaten Job. Es fühlt sich ein wenig wie eine Netflix Produktion an, wie eine Serie die zu einem Film zusammengeschrumpft wurde. Eine der großen stärken sind auf jeden Fall die Charaktere. Sie wirken eingelebt und einzigartig in ihrem Kontext. Dabei haben sie auch ecken und kanten was super ist, aber nie wirklich genutzt wird. Das Teenie Dasein wird auch interessant dargestellt, auch wenn sie niemals wirklich tief gehen und manche Plotpoints einfach vergessen werden. Dagegen funktioniert der Horror leider gar nicht. Er wirkt zu sehr getrennt vom Rest und es fehlt auch das gewisse etwas, vor allem durch die schwammigen Motivation des Protagonisten.
                                    Es gibt immerhin einen Twist den ich auch nicht kommen gesehen habe, auch wenn die Zeichen tatsächlich da waren. Das war nochmal etwas richtig gutes, was aber die schwächen des Filmes nicht wirklich auasgleicht.

                                    • 8

                                      Ein fantastisches Zeugnis was man mit einem guten Drehbuch, einer tollen Idee und viel Liebe zum Detail erschaffen kann. Der Low Budget Film "They Look Like People" schlägt geschickt ein Spagat zwischen Horror und Drama, ohne dabei komplett aus den Rahmen zu schlagen. Die Charaktere sind feinfühlig gestaltet und werden ohne große Worte mit all ihren stärken, schwächen und Ängsten offen dargestellt. Man wird in den Film förmlich hereingezogen, das man keine Sekunde und kein Detail verlieren möchte.
                                      Die Darstellung der Schizophrenie von Wyatt ist fantastisch in Szene gesetzt. Gedeckt mit schrecklichen Phantasien, Ängsten und Unsicherheit. Es wird klar gemacht, das dies seine Realität ist. Er lebt diesen Albtraum und kann ihm durch seine Eindringlichkeit nicht einfach so abschütteln. Zermürbende Stille, wilde Blicke und das zerfallen ganzer Weltbilder wird hier so schön zu tage getragen. Auch im Leben von Christian, der seinem eigenen Selbstoptimierungswahn und zerfressener Sehnsucht zum Opfer fällt.
                                      Das Pacing des Filmes ist auch sehr interessant. Es passieren Dinge die man als antiklimaktisch bezeichnen könnte, aber allen mehr Raum zum Atmen, entwickeln und entfalten gibt. So ist es am Ende doch wichtiger eine Geschichte von Schicksalen und ihrem Leid zu erzählen, anstatt dem nach Blut Lechzenden Publikum das zu geben was sie wollen.
                                      Ein starker Film der einzig technisch ein wenig hinkt, was aber verständlich ist bei so einer kleinen Operation.

                                      • 6 .5

                                        Es ist ungewöhnlich, das nach so vielen Jahren eine Fortsetzung eines Kultklassikers heraus kommt. Dazu mit den selben Schauspielern, welche sich teilweise in komplett andere Richtungen entwickelt haben. Es ist schwer die Magie der Orignale einzufangen und gleichzeitig etwas neues zu erschaffen. Bill & Ted Face the Music ist das teilweise ganz ausgezeichnet gelungen, teilweise leider nicht so.
                                        Der Plot um das ausgebrannte Duo, das plötzlich unter heftigen Zeitdruck ein Song schreiben muss, welcher das Universum retten wird, ist ziemlich nett gemacht. Der Subplot mit ihren verschwundenen Frauen ist für sich stehend niemals so interessant, dafür aber im Spiel mit ihren Zukunft Ichs fantastisch ausgespielt.
                                        Was ebenfalls ein Geniestreich war, ist die Einbindung der anderen, kompetenteren Dumpfbacken ihrer Töchter. Der Plot die großartigsten Musiker der Zeit einzusammeln ist super und hätte man gerne noch ein wenig ausbauen können.
                                        Leider fehlt mir ein wenig die Energie aus den alten Filmen. Mehr Luftgitarre und mehr chaotic good nature. Kann sein das sie ein wenig zu alt dafür sind und das vielleicht durch den sporadischen Einsatz dargestellt werden sollte, aber das passt nicht zur unapologetic nature der Bill und Ted Filme. Das Ende ist dann auch ein wenig schwach... nicht Thematisch, da find ich wurde es gut eingefangen. Aber der Song mit dem Stadiongegröhle hat mir dann doch unangenehme Gänsehaut beschert.
                                        Nichtsdesto trotz ist es ein spaßiger und unterhaltsamer Film!

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                                        • 8

                                          Ich muss sagen, das ich sehr beeindruckt war. Bei so einem klaren Film wie Bill & Ted, erwartet man nicht all zu viel von der Fortsetzung. Aber sie steigern sich dabei in allen Bereichen. Statt durch die Zeiten geht es durch Ebenen der Existenz. Das Universum und ihr Cast wird dabei spielerisch und leichtfüßig erweitert.
                                          Man könnte denken das sich Bill & Ted darin verlieren, aber nein, sie sind immer noch die liebenswerten Dumpfbacken. Diesmal bekommen sie starke Konkurenz von Terminator ähnlichen Robotern aus der Zukunft, welche wahrscheinlich zu gut an das Original angepasst wurden. Es wird total spielerisch mit ihnen und ihrer Roboterhaftigkeit umgegangen. Auch toll sind die kleinen Anspielungen an den ersten Film!
                                          Der Tod, klar nach Bergmans Vorbild Designend, ist ebenfalls ein super spaßiger Kumpane, welcher sich in seiner neuen Rolle erst herantasten muss, bis er darin komplett aufgeht. Auch Charaktere wie Station, die sich komplett unnötig zu einem Cronenbergartigen Fleischklumpen fusionieren, sind fantastisch. Das Finale gibt auch was her, das sich das Duo endlich mal die Zeit nimmt ihre Instrumente zu lernen und wirklich etwas tolles mit ZZ Top und Devious Bart im Gesicht auf die Bühne zu zaubern.
                                          Charmant, innovativ und keine Sekunde langweilig!

                                          • 7

                                            Bill & Ted ist schon was besonderes. Erst einmal das Setting: Die Zukunft ist tief geprägt von den Titeltragenden Dumpfbacken. Eine Welt der Harmonie, Einigkeit und fantastischen Wasserrutschen. Wenn ein Geschichtsvortrag die Zukunft ins wanken bringt, muss Rufus mit seiner Zeit Maschine aktiv werden.
                                            Der Plot ist genau so verblödet wie die Protagonisten, aber das passt auch so. Das Zeitreise Gimmick wird clever und abwechslungsreich eingesetzt. Man wird von einer Interessanten Szenerie in die nächste geworfen, ohne das große Langeweile auftaucht. Zeitreise zu nutzen um sich selber den Weg zu ebnen ist so einfach wie genial. Die Überzogenen Charaktere die sie auf ihrer Reise in die Zelle(!) stopfen, sind auch charmant gemacht. Die kleinen Konflikte dazwischen werden auch mit dämlichen Bravour gemeistert (wo ist Napoleon? Natürlich bei den Wasserrutschen... Waterloo).
                                            Bill und Ted sind energetisch und trotz ihrer unzähligen Fehler einfach Liebenswert. Ihre Luftgitarren einlagen und Lebensphilosophien sind und bleiben Kult.

                                            • 6 .5

                                              Zwischen all den hunderten Verfilmungen aller Sherlock Holmes Geschichten, ist es mal gut und erfrischend etwas anderes zu sehen. Den Fokus auf Enola und ein Kinderfreundliches Image, machen schon wirklich was her. Der Film nimmt sich sehr nicht all zu sehr ernst und hat auch gerne mal ein wenig Spaß. Erzählerisch redet Enola gerne mal mit dem Publikum oder tritt selbstsicher in ein soziales Fettnäpfchen. Die Geschichte um die Sufrageten, um ihre Mutter und dem Wahlfähigen Lord sind dabei auch gut gemacht. Auch mag ich das Enola Holmes != Sherlock Holmes ist. Mit einem ähnlichen Verstand gesegnet, ist ihre Herangehensweise eine ganz andere und der Film endet auch nicht damit das sie in die Fußstapfen des großen Bruders tritt.
                                              Leider ist der Film nicht immer ganz rund und wirkt manchmal ein wenig zusammenhangslos. Aber nichts desto trotz bekommt man nette Unterhaltung für die ganze Familie geboten. Und Herny Cavil als Sherlock ist natürlich auch ein großes Plus.

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                                              • 8

                                                Was für ein Wahnsinniger Film. Schon beim Intro bluten einem die Augen und Ohre von all dem 90s'ness. Doch schnell merkt man, das dort mehr dahinter steckt. Es wird kein halt gemacht vor Themen wie Rassismus, Armut, Suizid und Depressionen. Die vier Hauptcharaktere sind alle auf ihre eigene Art und Weise faszinierend und machen auch ihnen angepasste Entwicklungen über den Film hinweg durch.
                                                In ihrem persönlichen Leiden zusammengefunden, sammeln sie sich unter dem Banner des Okkulten und finden so eine innere und äußere Stärke. Vor allem losgetreten durch das erscheinen von Sarah, welche die Wunschvorstellung der Mädchen eine feste Form gibt. Im ersten Draft des Drehbuches, hatte nur Sarah wirkliche magische Kräfte und die anderen haben diese von ihr quasi abgezapft. Das funktioniert wunderbar in diesem Film als eine erklärung für all die Geschehnisse. Interessant ist es auch, wenn man darüber nachdenkt das es keine wirkliche Magie gibt, das die großen magischen Momente nur zwischen den Vier stattgefunden haben, ohne Zeugen und mit großer Vorstellungskraft. Es ist fantastisch das der Film auch so Vage ist, das diese Theorie genau so valide ist wie all die anderen.
                                                Besonders gut finde ich auch die Wandlung der Mädchen, mit einem süßen Vorgeschmack auf Macht. Gierig und Destruktiv werden sie noch zu viel größeren Monster als ihre Peiniger.
                                                Ein starker und untypischer Film der ein interessantes Licht auf den Okkultismus wirft, mit einer heftigen Priese der 90er Jahre.

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                                                • 6 .5

                                                  Man kann sagen was man will, aber die alten Tim Burton Filme haben einfach einen ganz besonderen Charm. Er entführt einen in sein eigenes, kleines Universum, in dem jeder Charakter immer 100% gibt. Und so machen es auch die Schauspieler! Ob es nun die Goth Göre, die Kunst Mutti, die Dumpfbacken Geister und natürlich allen voran Betelgeuse ist. Alles greift in sich zusammen und ergibt dabei ein wunderbar bizarres Gesamtbild.
                                                  Ein wirklich spaßiger Film, der leider ein bisschen zu wenig Betelgeuse hat.

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                                                  • 7

                                                    Nach dem mehr oder minder katastrophalen ersten Teil, waren meine Erwartungen nicht sehr hoch. Um so schöner wenn man überrascht wird und tatsächlich etwas kompetentes geliefert bekommt.
                                                    Die Geschichte ist diesmal klarer Strukturiert. Es reißt Erzählerisch keine Bäume raus, macht es diesmal immerhin kompetenter. Die Charaktere werden besser eingesetzt und wirken diesmal auch nicht so austauschbar. Perseus ist immer noch sehr blass und seine Motivation und Entwicklung aus dem ersten Film hat er komplett verloren, was ich tatsächlich auch eher als Plus sehe. Die Schauplätze sind fantastisch Designend und gut in Szene gesetzt, genauso wie auch die Monster und der Vater von Zeus und seinen Geschwistern. Die Schauspieler machen diesmal auch einen viel besseren Job. Anstatt starr zu spielen lehnen sie sich diesmal auch aus dem Fenster und geben mehr. Die Kamera und der Schnitt ist auch viel besser. Die Kämpfe sind auch gut in Szene gesetzt. Man hat das Gefühl das sich jemand Gedanken darüber gemacht hat, die nicht nach Skorpion in Wüste aufgehört haben.
                                                    Ein unterhaltsamer Film, den man sich gerne mal anschauen kann. Und der gerade im Vergleich mit dem ersten Teil richtig gut da steht.