Nebenniveau - Kommentare
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Alle Kommentare von Nebenniveau
Auf der Suche nach Darstellungen von kosmischem Horror wurde mir dieser Film immer wieder empfohlen. Ich bin leider nicht der größte Carpenter-Fan. Ich respektiere extrem was er macht und wie, aber es trifft leider nicht immer meinen Geschmack. So auch bei Prince of Darkness.
Die Grundidee finde ich genial: Der fremdartige und alles übersteigende Horror, der Wettstreit zwischen Wissenschaft und Religion, die erschütternde und wahnsinnige Erkenntnis, welche das menschliche Dasein und unsere Rolle im Universum grundlegend in Frage stellen. Gerade das bizarre Verhalten von Teilchen auf Quantenebene, Mathematik als Universalsprache, außerirdische Einflüsse etc. sind gut durchdacht und in den Plot integriert. Auch die Schwäche des Menschen, das fehlende Verständnis und der aufkommende Wahnsinn sind toll getroffen. Visuell macht der Film auch echt was her. Der körperliche Zerfall der „infizierten“ Personen, das grüne Wasser an der Decke, die Würmer und Geziefer, die regungslos wartenden Obdachlosen (toll: Alice Cooper mit bleichem Gesicht). Der Film fängt auch erzählerisch toll an. Er bringt alle wichtigen Konzepte ins Spiel und erklärt diese auch, damit er später damit spielen kann. Ich mag auch, wie divers der Cast ist; gerade zu dieser Zeit echt top. Allerdings könnten die männlichen Charaktere ihren sexistischen „Humor“ etwas einschränken.
Leider verliert der Film gegen später etwas an Tempo. Die Szenen ziehen sich oft, die Charaktere verlieren an Persönlichkeit und Agency. Im allgemeinen Chaos weiß keiner mehr, wer wo ist und was so abgeht. Der Übergang zum simplen Survival-Horror zieht sich zu sehr und wirft vieles von dem über Bord, was der Film so geschickt aufgebaut hat.
An sich ein guter Film mit vielen guten Ideen, der für mich persönlich leider an der Ausführung etwas scheitert.
So ärgerlich: Der Film hat Einiges, was für ihn spricht. Man spürt, dass der Regisseur ursprünglich ein Cinematograph ist. Der Film ist wunderbar geschossen und auch die Horrorelemente werden anfangs subtil und geschickt eingesetzt. Man merkt auch sehr schnell, dass er und sein Bruder (der das Skript geschrieben hat) eine große Liebe zu Japan haben. Die Atmosphäre des Landes ist feinfühlig und respektvoll eingefangen und spielt mit der Ästhetik auf eine richtig gute Art und Weise.
Leider hören die guten Aspekte hier auf. Die Charaktere sind furchtbar schlecht geschrieben und blasser als eine leere Seite. Die Motivation der Gruppe für ihre Japanreise ist die Abschlussarbeit des Mädchens, das sich unbekannte alte Tempel anschauen möchte. Dabei wirkt es aber eher so, als ob sie nur zu den Tempeln mitgeschleift wird. Sie scheint keine Ahnung von der Architektur, dem kulturellen Kontext oder sonst irgendwas zu haben. Als sie die kleinen Steinhaufen (Treppen für verstorbene Kinder) sieht, betrachtet sie sie mit leerem Blick und offenem Mund und kommt nur zu der Aussage „Wat n dat?“. Die sonderbare Dreiecksbeziehung der Charaktere funktioniert auch nicht wirklich und wirkt stark getrennt vom Rest des Plots. Als der Film schließlich komplett in den Horror eintauchen möchte, macht er eine brutale Bruchlandung. Nichts ergibt Sinn, weder das Verhalten der Charaktere noch die Symbolik der Horrorelemente. Szenen werden wild aneinandergereiht, nur um ein Klischee nach dem anderen darzustellen. Am Ende versucht der Film das Ganze noch etwas zu kontextualisieren, aber bis dahin ist der Zug abgefahren. Der Tempel, die fehlenden Augen und die verschwundenen Kinder haben keinerlei Bedeutung mehr. Auch ist es sehr schade, dass am Anfang gewisse narrative Kniffe eingeführt werden (der gesichtslose Mann, der Blick durch die Kamera), ohne dann irgendetwas Interessantes damit zu machen.
Konzeptuell durchaus interessant, aber durch ein schwaches Drehbuch und keinerlei Vision leider ein kompletter Reinfall.
Nachdem ich die neuesten Doom Titel in völliger Extase von vorne bis hinten durchgespielt hatte, und ich und meine Freundin uns mit Videospielverfilmungen die Kante geben wollen, kam Doom gerade richtig.
Ich war ehrlich gesagt sehr überrascht von vielen Aspekten des Filmes. Die Monster sehen klasse aus. Das Design ist auch toll gelungen und hat diesen 80er - early 90s Science Fiction Vibe in der Technik und Architektur. Die Geschichte an sich ist auch echt ganz gut und wurde auch ordentlich erzählt. Selbst die Charaktere mag man irgendwie. Die Idee mit dem weiteren Chromosom, welche Leute entweder in Monster oder super Helden verwandeln und die Geburt des Doom Slayers durch ebendies, fand ich echt super. Auch hat es die Monster und ihre ehemalige Formen viel interessanter gemacht. Sie haben auch echt nette spielereien und Ideen die sie dann ganz solide Umsetzten. Aber so richtig aufgehen will es dann doch nicht.
Ich glaub das schlimmste ist, das sie sich Doom 3 als vorbild genommen haben. Der Space Horror mit Monstern schaffen sie einfach nicht. Alien hat es perfekt gemacht und das wusste auch schon James Cameron, weswegen er dann zu einem Action Film über gegangen ist. Das hätte Doom auch gut getan. Die Horror und Grusel Elemente funktionieren nicht. Das ganze wird auch noch verstärkt durch die furchtbare Kamera und den Schnitt. Sie wollen das Mysterium aufrecht erhalten und schwingen dabei gerne mal von links nach rechts und von einem Bild zum nächsten. Aber das wirkt einfach nicht und wird irgendwann zu anstrengend zum zuschauen. Auch interessiert man sich nicht für jeden der Charaktere. Sie können sich auch nicht entscheiden ob sie ihnen eine gewisse tiefe geben wollen oder nur als Aufziehpuppen mit ein zwei Catchphrases hinstellen möchten. Die Story ist auch ein wenig überzogen. Was ist den so falsch daran das sie ausversehen ein Tor zur Hölle auf dem Mars öffnen und das Haustier des Protagonsiten (ein Hase namens Daisy) getötet wird und er den Film mit den Mantra "Rip & Tear (Reaper)" durchlebt.
Die First Person Scene hat dann doch wieder was für sich. Etwas komisch wie der sich doch sehr ernst nehmende Film, plötzlich in SlapStick sich wandelt, aber dennoch, sehr ambitioniert. Im Allgemeinen find ich den Ton auch angenehmer und man hätte mehr auf die lächerlichkeiten und Action setzen sollen.
Ich hätte nicht gedacht das man Doom wirklich verfilmen kann oder muss, aber der Film hat doch was für sich. Mit anderer Direktion, etwas mehr augedreht und toll inszenierter Action, hätte man da was tolles draus machen können. Ein Mad Max: Furio Road, The Raid, Dread oder John Wick mit Doom als Basis könnte fantastisch sein. Man darf ja Träumen...
Ich bin immer wieder begeistert, was für ein guter Film Hero ist. Die Legende ist eine spannende, vor allem mit Kaiser Qui als wirklich interessante und starke historische Figur. Die Charaktere, alle nach gewissen Aspekten ihres Wesens benannt, sind auch toll gemacht und dargestellt. Die Choreographie ist ebenfalls großartig, mit den alten Meistern, die auch Fliegen oder über Wasser gleiten konnten. Dazu eine interessante Narrative mit der gespielt wird und das auf eine wunderschöne Art und Weise in den Farben der Szenen wiederspiegelt.
Das Erzählen und interpretieren der Geschichten ist super gelungen. Es erinnert ein wenig an Rashomon, wo die Wahrheit sich immer irgendwo dazwischen befindet. Ich liebe es wenn Filmemacher sich die mühe geben und die Bilder mit weiteren Bedeutungen füllen. So sind die gewaltigen Pfeilhagel nicht nur schön anzusehen, sondern eben auch durch die fantasie des Kaisers gefärbt.
Ein Meilenstein des Genres! Einziger Wehmutstropfen den der Film bei mir auslöst, ist das moderne China. Die Kernaussage des Filmes ist eine schöne und ich würde auch persönlich sagen, das die ambitionen von Qui gut waren, auch wenn ich mit seinen Mitteln nicht übereinstimme. Aber "Alle unter einem Himmel" bekommt einen ganz anderen und zynischen ton, wenn man an die moderne Chinesische Regierung denkt, welche den Film wahrscheinlich nur unterstützt hat, da man dies als Propagandistische Aussage nutzen kann. Kein Fehler des Filmes an sich, nur etwas das mir dieses mal beim anschauen aufgefallen ist.
Memories of Murder ist so ein sonderbarer Film für mich. Ich mag den Regisseur, ich mag ruhige, langsam aufkochende Filme und Serienmörder sind auch ein total faszinierendes Thema für mich. Und der Film ist gut, ohne Frage. Die Kamera, Szenen, Musik, Sounddesign, Schnitt, Schauspieler, Drehbuch und Regie sind alles top. Man merkt das Bong Joong-Ho ein meister seines Faches ist, auch in diesem zweiten Film von ihm. Alles wurde sorgfältig gewählt und präzise ausgespielt. Aber warum will mit der Film dann einfach nicht gefallen?
Es ist nicht das offene Ende. Ich mag solche Enden mit eiener gewissen ambiguität. Auch der letzte Blick direkt an den Mörder gerichtet, der 2019 dann auch geschnappt wurde hat mir sehr gut gefallen. Ich hab auch nichts gegen Charaktere die man eigentlich nicht ausstehen kann. Die Ländliche Polizei hat scheinbar die HighSchool Bullys direkt aus der Schule übernommen und sie machen das was sie eben am besten können, diesmal geschütz mit einer Marke. Auch die lustigen Aspekte gefallen mir. Zynisch und bitterböse. Auch die Darstellung des Mörders, dessen MO und die seltenen, keuchenden Szenen aus seinen Augen sind toll gemacht. Aber der Funke will einfach nicht rüberspringen.
Ich hab mich ein bischen in den zeitlichen Kontext eingelesen, was es schon besser gemacht hat. Tumultige 1980er in Korea waren geprägt von Konflikten, Machtgerangel und einem lauten Wunsch nach Veränderung. Scheinbar waren Studentenproteste damals ganz groß, was hier nur beiläufig erwähnt wird, als ihnen die Männer fehlen einen weiteren Mord zu verhindern. Interessant dabei auch der Hauptverdächtige in diesen Fall: belesen, sanftmüntig, kritisch der Polizei gegenüber mit weichen Händen. Der Intellektuelle als Anthithese. Auch das krasse Verhalten und Verfahren der Polizei war damals nicht ungewöhnlich. Ergebnisse zählen, die Wahrheit ist nebensächlich. Das Vorgehen wurde auch nicht von den Autoritären so spezifisch beobachtet oder kritisiert. Das sind alles Aspekte die ich mir aus dem Film grob schließen konnte, aber erst durch etwas Lektüre mehr verinnerlicht habe. So kommt auch der Klassenkampf etwas mehr in den Vordergrund, den Boon ja sehr gerne behandelt.
Ich habe noch lange darüber nachgedacht, da es mich stört das mir der Film nicht so gefällt. Ich glaub es ist der etwas fehlende Fokus. Das selbe Problem hatte ich auch schon bei Finchers Zodiac. Es ist nicht schlimm, das der Mörder nicht gefasst wird, aber dennoch sollte man eine fokusierte Geschichte erzählen. Und trotz aller Liebe, fehlt dem Film eben dieser für mich. Alle Charaktere werden klar dargestellt und erleben auch so einiges. Die Opfer und Morde werden auch toll in Szene gesetzt. Die Jagd nach dem Mörder und die Frustration der Inkompetenz der Polizei spielen eine große Rolle in dem ganzen. Aber alles wird eher nur angerissen anstatt sich voll fokusiert.
Der überhobene und etwas dumme Polizist entwickelt sich etwas und merkt was für ein Mist er angerichtet hat, ohne aber richtige Konsequenzen zu spüren oder sich klar zu wandeln. Der Polizist aus Seoul geht an die ganze Sache etwas strukturierter und psychologischer heran. Man hängt sich eine lange Zeit an ihm fest. Aber gegen Ende verliert er plötzlich jegliches Feingefühl und dreht komplett durch. Das ganze wird etwas angedeutet, aber nie wirklich ausgespielt. Das liegt vielleicht auch an der Art wie dieser Charakter dargestellt wird. Introvertiert, wohlüberlegt und eher Emotionslos. Der Kicker für sein Ausbruch ist klar, wirkt aber nicht wirklich erarbeitet. Das Katz und Maus spielt fällt dann leider im großen und ganzen auch etwas Flach, einfach dadurch das die anderen sich so mit den falschen Fährten auseinander setzten. Der Geschichtliche Kontext wird schön implizit dargestellt, muss man aber auch erst mal kennen.
So hat Memorie of Murders sehr vieles was für ihn spricht. Nur für mich fehlt der Fokus, die Konsequenzen oder der psychologische Tiefgang.
Was Miike angeht ist es immer so eine Sache. Er ist ein Regisseur der sehr viel Liebe in seine Projekte steckt und durch seine Arbeit als Auftragsregisseur auch viel Erfahrung sammelt. Aber manchmal schießt er doch etwas daneben.
Ace Attorney ist ein klassse Film in vielen Bereichen. Als Umsetzung der Spiele ist es brilliant. Die Charaktere sehen aus und verhatlen sich wie sie sich verhalten sollen. Auch schreckt er nicht vor Stilmitteln zurück, die man normalerweise nur in Anime kennt und normalerweise befremdlich in Live Action wirken. Hier aber nicht. Wenn etwas dummes gesagt wird und der gesamte Gerichtsall kollektiv kurz in Ohnmacht fällt, ist das super charmant. Das Casting ist auch super gelungen. Außer vielleicht Gumshoe, der etwas zu jung ist, aber seine Rolle dennoch phänomenal verkörpert.
Aber warum hat der Film dann nur eine 6.5 von mir bekommen? Bei all den guten Aspekten, ist leider das Pacing und Storytelling manchmal ein wenig dröge und zieht etwas an den nerven. Gerade beim Schnitt und der Musik, hätte man gerne etwas nachlegen können. Es fehlt etwas der Flair den man erwartet und der die geschwindigkeit der Geschichte mit sich gezogen hätte. Ich mag Momente der Stille, aber in so einer überdrehten Adaption ist das irgendwie nicht passend. Gerade auch wenn man die Spiele spielt und die Musik sich immer wieder der Stimmung in Raum anpasst, wirken die langen und stillen Szenen etwas befremdlich. Dazu ist der Film auch etwas zu lang, was man eben durch solche sich ziehenden Momente sehr stark merkt.
Ein kleiner Kritikpunkt noch, der eher dem Spiel zuzuschreiben ist als dem Film der sich das ja nur als Vorlage genommen hatte. Sollte es nicht zu viel mehr Freisprüchen kommen wenn man nur drei Tage Zeit für eine Verhandlung hat? Unschuldig bis anders bewiesen sollte doch die Devise sein? Aber das ist wirklich nicht so wichtig und hilft eben gerade beim Spiel als ständiger Underdog mit einem sau dämmlichen Richter, welcher der anderen Seite alles abkauft aber dir selbst mit Beweisen nicht wirklich glaubt, ein spannendes Gefühl zu bieten.
Ich bin ein großer Dragon Ball Fan. Ich habe den Anime komplett gesehen, habe jede Folge Super entgegengefiebert und wenn ein Film tatsächlich mal in die Kinos kam, war ich von anfang an dabei. Vor allem durch die Spiele, hat meine Liebe zu dieser Serie nie wirklich nachgelassen. Das war wahrscheinlich auch der Grund warum ich mich so lange vor diesem Film gedrückt habe.
Erst einmal möchte ich klarstellen, als umsetzung der Manga und Anime Serie ist Dragonball Evolution eine -10 von 10 Punkten. Das Casting, die Charakterisierung, das Setting, das Drehbuch und die ikonischen Elemente werden mit Füßen getreten. Goku ist unerträglich. Picollo einfach nur lächerlich. Und die ganze Geschichte macht nicht wirklich viel Sinn. Aber das wusste ich schon, von unzähligen Reviews die ich mir über den Film angeschaut habe. Um so überraschter war ich, als ich gemerkt habe, das DBE fern ab von diesem Verhalten gar nicht so ein schlechter Film ist. Bei weitem nicht gut, keine Frage. Aber im Vergleich zu den Street Fighter, Mortal Kombat, Mario Bros oder der Avatar: The Last Airbender verfilmungen hat der Film ganz gute Choreographie, nette Cinematographie und ein paar kniffe die ihn irgendwie anschaubar machen. Besonders sonderbar und schon fast zynisch wirken manche Szenen, die sehr Dragon Ball schreien. Als Goku eine fette Keule verdrückt, Muten Roshi seine Pornoheftchen verteidigt oder Yamcha genau so ein Idiot ist wie im Manga, kommt doch ein bisschen freude auf.
Weniger einer volle Katastrophe als ich es erwartet hatte, aber dennoch ein verbrechen an Dragon Ball. Immerhin hat diser Film uns Battle of the Gods und Super beschert, weswegen man doch ganz glücklich sein kann, das Dragon Ball Evolution existiert.
Basierend auf der niemals beendeten Romanreihe "Dai Bosatsu-Tôge", erzählt Sword of Doom eine spannenden Geschichte aus den Augen von wenigen Personen in einer extrem turbulenten Zeit. 1853 erscheinten plötzlich Schwarze Schiffe und erzwangen das seit 250 Jahre abgeschottete Land zur öffnung. Die festgefahrenen Machtkompositionen geraten ins Wanken und ein Konflikt zwischen dem herrschenden Shogunat und den rebellischen Kaiser Treuen revolutionären entbrennt mit Stichen in der Dunkelheit. Darin findet sich der Protagonist Ryunosuke sehr wohl. Ein Kaltblütiger und präziser Killer, der seit dem Tod eines Schwertkunstlehrers fern ab von zuhause ist. Mit jedem Mord wird er blutrünstiger und wahnsinniger, bis ein Ereignis ihn eines tages erschüttert.
Die Geschichte erzählt von der Schwertkunst, dem Wert des Lebens und den Tumult der damligen Zeit. Die Charaktere sind dabei sehr schön gezeichnet und vor allem Ryunosuke wird toll von Tatsuya Nakadai verkörpert. Dabei muss man sich ein bisschen an die theatralik der damaligen Zeit wieder einfinden. Sehr dezent ist der Film weder bei der Exposition die einem ins Gesicht gedrückt wird, noch bei dem Schauspiel. Aber das macht nichts. Die Geschichte um den Killer, den nach Rache suchenden Bruder und dem Mädchen und Ganoven, die ihm damals in den Dai Bosatsu-Tôge über dem liefen wird immer spannender und ist toll erzählt. Aber der wahre Star des Filmes ist eindeutig die Kamera. Die Szenen sind so toll inszeniert und bringen das japanische Ästhetik empfinden auf beeindruckende Art und Weise rüber. Every Frame A Painting trifft hier einfach nur zu. Dazu merkt man auch, das jemand hinter der Kamera stand, dem Schwertkampf viel bedeutet. Anstatt rumzuhuschen, wird vor allem bei den Duellen viel Wert auf jede Zuckung und Bewegung gesetzt. Eine falsche Bewegung bedeutet den Tod, weswegen man eben nicht wie wild um sich schlägt.
Ein großartiger Film, der sich leider etwas zu genau an die Vorlage hält und zu früh aufhört. In einer tolle Szene in dem Ryunosuke dem Wahnsinn verfällt und dann alles niedermetzelt und brennt bleibt das Bild auf dem Wahn stehen und lässt einen so zurück.
Bei Lars von Trier bin ich persönlich immer sehr vorsichtig. Bei seinen Filmen herrscht eine dichotomie bei mir, bei denen ich seine Filme entweder liebe oder abgrundtief hasse. Polarisierend eben. Dabei bin ich sehr froh, das mir "The House That Jack Built" gut gefallen hat.
Die Geschichte um Jack wird in fünf Anektoden erzählt. Dabei ist wichtig, das sie von ihm erzählt werden, an seinen Tourguide zur Hölle. All das marketing um den brillianten Serienkiller, muss man hier eindeutig auf die Probe stelle. Ich muss gestehen, das ich erst alles für bare Münze gehalten hatte, und nur durch ein Gespräch mit meiner Freundin endlich das ganze Gerüst dahinter erkennen konnte.
In jeder der Geschichten ist Jack anders. Neurotisch, genervt, grausam, zermürbt oder arrogant. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen, oder nirgendwo. Das Schicksal spielt ihm immer mit. Sein vermeindlich erster Mord, zu dem er immer weiter getrieben wurde. Der Segen des Regens, welche nicht nur seine Spuren, sondern auch seine Sünden hinwegwaschen. Seine Soziopathische Natur mit seiner Familie oder seiner Freundin. Ich glaube der Wahrheit kommen wir in der letzten Geschichte am nähesten. Sein Kühllager ist nur eine Ansammlung seiner tiefsten wünsche. Der Mann im roten Bademanelt ist sein bester Freund, sein rotes Auto, das nun endgültig runterbricht. Der Trailer ist sein zuhause, und die Polizei ist ihm auf den Versen, nicht weil er Mr Sophisticated ist, sondern ein Dieb. Jack ist ein loser der realitätsfern seiner Phantasie fröhnt. Jegliche Missstände seiner selbst, wird durch sein vorgekaukeltes Genie weg gespielt. So ergibt es auch Sinn das er nicht in den tiefsten Ring der Hölle geworfen wird, und wirklich denkt, er könnte dem Schicksal ein schnippchen schlagen, in dem er an den Felsen entlang klettert.
Die Diskussionen über Kunst, das Leben und Morden sind dabei faszinierend wie auch psychotisch. Aber das sollen sie ja auch sein. Auch das Haus, das er immer wieder Aufbauen möchte und abreisen lässt, ist eine Persönlichkeit die er sich selbst zuschreiben möchte, die aber nie wirklich passt, bis er sich aus versatztstücken seiner Fantasie zusammen setzten lässt.
Der Film ist wirklich gut, toll geschossen und gespielt. Vor allem von Matt Dillon. Von Trier hätte bei der selbstbeweihräucherung gerne einen Schritt zurück machen können, aber das passt schon.
In typischer Sion Sono manier, nimmt er sich hier einen Film, stülpt dem ganzen ein gewisses Image über, um dann damit Spaß zu haben. Tag - A High School Splatter Film ist rein oberflächlich das was der Titel verspricht. Aber man merkt sehr schnell, das viel mehr dahinter steckt, als nur überzogene Gewalt exesse. Auch wird mit klassischen Stilmitteln des trashingen splatter horror gespielt und letztendlich auf den Kopf gestellt. Determinismus der Gesellschaft, der Biologie und des Individuums ist ein großes Thema des Filmes. Dazu das Erwachsen werden, unsichtbare Mächte der grausamkeit und die Frage nach der eigenen Identität.
Sion Sono ist ein Autoren Filmschaffender. Seine Filme gehen über das grob gezeigte hinweg und bieten viele Metaphorische und Symbolische ansatzpunkte. Wie in einem großartigen Gedicht oder Roman, stecken hinter mondänen Aspekten doch etwas größeres und tieferes. Ich bin mir auch relativ sicher, das Sono dabei auch niemanden vorschreibt was man dort sehen soll, sondern jedem Zuschauer Raum für Interpretation lässt. So war ich mir relativ sicher, das die Gewalt zu beginn, Menstruation darstellen soll. Ein blutiges Chaos, das sich anfühlt wie in der Mitte durchgesäbelt zu werden. Die Lehrer greifen plötzlich zu den Waffen, damit die Mädchen für die japanische Gesellschaft "reif" gemacht werden. Das ganze kumuliert in einer ungewollten Hochzeit, bei denen traditionen übergestülpt werden. Auch zeigt es wie grausam Frauen zu anderen Frauen sein können, durch Hass und perversen Wertvorstellungen der Gesellschaft. Dabei wandelt sich die Protagonistin von einer wahnwitzigen Situation zur nächsten. Plötzlich rennt sie und durch eine kleine Montage, lernt man ihre Freunde kennen und erkennt den untrennbaren Bund den sie geschlossen haben, durch oft gesehene Bilder und Stilmittel. Die Stränge fügen sich dan inmitten des Mausoleums zusammen und bieten einen Twist, den man für bare Münze oder doch nur interpretaiv sehen kann. Vieles ergibt auf jeden Fall durch den neuen Kontext viel mehr Sinn und Szenen und Begebenheiten werden komplett neu Interpretiert. So macht man einen Twist! Und dann das wage Ende, bei dem man nicht weiß auf welcher Ebene man sich befindet. Die ständig auftauchenden, weißen Federn färben sich Rot, und der Kreis wurde durchbrochen... aber was hat das ganze gekostet?
Ein durch und durch fantstisch inszenierter Film, bei den mit jeglichen Klischees und Stilmitteln geschickt gespielt wird. Tag ist am Ende so viel mehr, als das Cover, der Titel oder sonst irgendwas es ahnen hätte lassen können.
Ich bin begeistert. Selten bekommt man eine Serie mit so einer hohen Qualität zu sehen. Von den Schauspielern, der Geschichte, der Musik und den Sets, ist vor allem der Schnitt und die Direktion einfach nur herausragend. Die Serie schafft das, was viele erreichen wollen, aber selten erreicht wird. Themen, die einen vielleicht nicht so interessieren oder Charaktere die einem eigentlich unsympathisch sind, greifend und hautnah darstellen.
Schach ist keine meiner stärken. Ich kenne die Regeln und habe auch ab und an mal etwas gespielt, aber ich bin weit weit weg davon wirklich gut in dem Spiel zu sein. Wie schafft das Damengambit es dann, die Spiele so spannend darzustellen? Beim überfliegen der Bretter sehe ich immer mal wieder ein paar gute Züge, aber selbst wenn ich das nicht erkennen würde, wäre die faszination die selbe. Manche Partien haben sich angefühlt, wie das Endspiel deines Lieblingsclubs, bei dem dich jede zuckung in extase versetzt.
Die Geschichte, die liebe zum Schach und die Charaktere werden dabei toll verkörpert und vorgestellt. Beth Harmon ist kein Charakter den man mögen muss, aber dessen faszinierenden anziehung, nicht wirklich entgegenwirken kann. Das ganz wird wahrscheinlich auch durch das besondere Aussehen von Anya-Taylor Joy unterstützt. Dabei macht die Serie aber auch mehrmals klar, hätte sie kein Schach, wäre sie wohl ein niemand. Aber gerade weil sie das hat, und so ein Genie ist, hat sie die selbe Anziehungskraft wie ein Einstein für einen Mathematiker oder ein Kubrick für einen Filmfan. Gesellen die nicht wirklich die besten Menschen waren, aber dessen Genie und Geist einfach nur anziehend ist. Dabei wird auch sehr gut mit ihr und ihrer weiblichkeit umgegangen. Joy ist eine sehr hübsche Frau, aber sie wird nie wirklich sexualisiert, oder wenn, dann im Kontext der Geschichte um ihren Charakter zu erweitern. Einzig ihre betrunkene und zugedröhnte Phase gegen Ende fällt dabei etwas aus dem Rahmen.
Ich mochte auch sehr das die Geschichte sich vielen Stereotypen entzogen haben. Sie wird nicht im Weisenhaus misshandelt. Ihre adoptiv Eltern sind keine Monster. Männer brechen nicht ihr Herz um etwas mehr Drama zu erschaffen. Es ist eher anders herum, was sehr erfrischend ist und ihren "Opfern" viel Raum zum entwickeln anbieten. Das war alles sehr erfrischend, aber ich hätte mir doch manchmal etwas härtere konsequenzen gewünscht. Nicht durch den Sexismus der damaligen Zeit oder gar dem kalten Krieg, aber durch ihr Verhalten. Da sind sie ein wenig zu zaghaft vorgegangen.
Aber auch die Aspekte des kalten Krieges und der verschiedenen Wertschätzung und Schach als Kulturgut an sich, wird toll umgegangen. Gerade die letzte Folge verdient eine klare 10 von 10. Ich mag den Trend von Miniserien, die in einer Staffel einfach alles geben und dabei herausragend, tolle Geschichten erzählen.
Ich bin so hin und her gerissen bei diesen Film. Ich mag die Street Fighter Spiele sehr. Man merkt auch, das sie sich mühe gegeben haben, möglichst viele Charaktere möglichst Akurat darzustellen. Aber so vieles läuft so unfassbar schief. Und wenn man sich die Geschichte hinter dem Film anschaut, weiß man auch warum.
Der Regisseur war ambitioniert und wollte glaub ich wirklich was gutes auf die Beine stellen. Aber die zugekokste Dramaqueen Van Damme hat das Filmen zu einem absoluten Albtraum gemacht. Der letzte Sargnagel kam dann von Capcom, welche den Film umbedingt 1994 raushauen wollten. So wurden die Action und Dialog Szenen getrennt gefilmt, um das Zeitfenster irgendwie einhalten zu können. Und wer auch immer die Action Szenen gedreht hat, war ein absoluter stümper. Keine Martial Arts kämpfe, sondern wilde schießereien auf die langweilligste Art und Weise gefilmt. Ich konnte nicht fassen wie viele Explosionen dort statt fanden und ich mir vor langeweille am liebsten die Augen ausgekratzt hätte. Auch de Souza war stinksauer mit dem Action Material was dort abgeliefert wurde. Er wollte etwas gutes machen und möglichst viele der coolen super moves der Charaktere zeigen, was jetzt einfach nicht mehr möglich war.
Ich versteh auch warum sie Van Damme gecastet haben, und oberflächlich macht er als Guile auch Sinn. Aber man merkt extrem schnell, das ihm der Film sowas von egal ist. Er versucht nichtmal einen amerikanischen Akzent und spielt non stop so flach und langweillig. Grauenhaft das ihm dann so viel Zeit auf der Leinwand zugetragen wird. Immer wenn es eine Szene mit der AN und ihm und seinen Kollegen gab, wusste man das es grausig langweillig werden würde. Auch das sie ihn nicht kämpfen lassen ist so traurig. Die paar mal als er Kämpft, kommt der Charakter auch richtig zur geltung...
Die Geschichte an sich nimmt sich überhaupt nicht ernst, was eine tolle entscheidung war. Auch Chun-Li, E-Honda und Balrogs Geschichte, gekoppelt mit Ryu (dessen Name durch den ganzen Film auf die schlimmste Art und Weise falsch ausgesprochen wird) und Kens Geschichte ist ganz gut. Hätte man sich darauf fokusiert, wäre der Film ein ganzes Stück besser gewesen.
Aber das ganz klare Highlight ist Raúl Juliá und seine Darstellung als vollkommen abgedrehter Warlord M. Bison. Jedes mal wenn er auftaucht, weiß man das man pures Gold vor sich hat. Die Mischung aus allen möglichen Dikatoren (Gesten von Mussolini, Kunstliebe durch Hitler, etc) und einer kräftigen Priese Shakespear machen diesen M. Bison zu einem der besten Villians die jemals auf der Leinwand herumtanzten. Auch seine psychotischen Monologe oder paranoiden Vorsichtsmaßnahmen, welche dann tatsächlich auch in Aktion treten, sind durch und durch fantastisch. Eine Schande das er dabei in so viel unausgegorenen Chaos etwas untergeht.
Teilweise ist der Film so schlecht, das er schon wieder gut ist. Teilweise ist der Film auch echt ganz gut und man merkt das sich jemand wirklich mühe gegeben hat. Aber das Endprodukt ist leider sehr schmerzhaft zum anschauen.
Warum macht man aus einen Beat em Up einen Film? Warum? Und wenn man sich schon ein Beat em Up nimmt, warum gibt es dann so wenig kämpfe? Und warum ist die Geschichte so ein überzogenes Chaos? Und was um Himmels willen hat die Filmemacher dazu geritten Chris Klein zu casten und die Rolle von Charlie so zu spielen wie sie gespielt wird?
Fangen wir erst mal mit dem guten an. Die Lokation in Thailand ist super! Die Kampfszenen sind toll choreographiert aber schrecklich gefilmt. Und obwohl Neal McDonough erst mal bizzar als Bison wirkt, spielt er seine Rolle doch fantastisch. Nicht so wie im Spiel und auf jeden Fall nicht so großartig wie Raul Julia im OG Street Fighter Film, aber er lässt den Charakter wirklich zum Leben kommen und zeigt dabei seine grausamkeit mit Leichtfüßigkeit. Da hört es aber schon auf.
Die Story ist grauenhaft. Vor allem das Chun Li dann, als super reiche Göre, auf den Straßen von Bangkok lebt, wirkt schon fast offensive. Auch ist mir nicht ganz klar, wie eine Konzertpianistin plötzlich solche Super Powers erreicht. Der zweite Erzählstrang mit Nash und Maya bei der Interpol ist so grauenhaft gespielt und erzählt. Es besticht aus so vielen logik Fehlern und unnötigen Szenen, das durch das "Schauspiel" von Chris Klein nur noch garniert wird. Dazu ist der Film einfach extrem schlecht geschossen und geschnitten. Der absolute tot für jeden Action Film.
Immerhin hat Legend of Chun-Li Aspekte die so schlecht, das sie wieder gut sind, sind. Aber das kann den Film bei weitem nicht retten.
I Care A Lot fängt fantastisch an. Zynisch und bitter Böse, greift es ein sehr realistisches und irgendwann uns alle betreffende Thema auf. Es zeigt das vorgehen und die intelligenz von Marla und ihrer gut geölten Maschine, die schwächen des Gesetzes und die der alten Menschen auszunutzen. Sie wird auch gut charakterisiert, im ersten Konflikt mit Mr Feldstrom, wie sie mit Drohungen umgeht und wie sie die legalen Mittel zu ihrem Vorteil nimmt. Auch als sie ihre Cherry herausgepickt haben, läuft alles rasend schnell und mit einer bösartigen effizenz ab. Vor allem weil Jennifer noch klar bei Verstand ist, fühlt man richtig mit ihr mit. Marla ist der Bösewicht der Geschichte! Zumindest zu beginn....
Als langsam klar wird, das hinter der alten Dame doch mehr steckt als man denkt, wandelt der Film sich langsam von einer zynischen Satire zu einem Thriller. Ich war aufgeregt Peter Dinklage endlich mal wieder zu sehen. Vor allem wirkt zu beginn seine Rolle auch so, als ob er was richtig tolles daraus machen könnte. Ein kleiner Mann, der durch Geld, Intellekt und grausamkeit besticht, anstatt durch Muskeln. Leider wird das Potential immer weiter verschenkt. Anstatt clever vorzugehen, lässt er wild und plump um sich schlagen. Der intelligente Schlagabtausch zwischen den beiden will einfach nicht kommen. Im Allgemeinen wäre es besser gewesen, wenn man ihn als Charakter nie gezeigt hätte, und vielleicht Jennifer der Boss wäre. Das hätte auf jeden Fall einen besseren Twist gegeben und seine Figur dabei mehr Mythos als realtität zugeschriebenn.
Aber der Teil, auch wenn er nicht mehr so gut ist wie das erste Viertel, hat auch wirklich was für sich. Das Katz und Maus spiel ist ganz gut und man erhofft das es sich langsam und geschickt weiter aufschaukelt in Finale richtig zur geltung kommt. Aber dann kommt das letzte Viertel und der Film stürzt einfach nur ab. Marla besticht nicht mehr wirklich aus cleveren vorgehen, sondern nimmt sich die Maßnahmen der Mafia an. Sie entkommt aus einer aussichtslosen Situation nicht durch einen tollen Plan oder schnelles Denken, sonder einfach durch hartnäckigkeit. Der Film verschenkt einfach jegliches potential und geht dabei den einfachsten Weg. Auch das Ende an sich, soll als katharsis ihrer Ambitionen gelten, wirkt aber eher kitschig und verramscht.
Es wäre so viel besser gewesen, wenn Lunyov ihr Geschäft und ihr Leben Stück für Stück zerfleischt hätte. Gerne zu beginn mit groben Methoden, dann aber bitte doch etwas mehr Hirn. Und die Rache von Marla wäre auch besser gewesen, wenn sie sein sorgfältig aufgebautes Imperium mit ihren legalen aber amoralischen Mitteln zermahlen hätte. Gerne auch mit den Diamenten, da sie dadurch das Geld hat, das ihr Macht verleiht. Das was sie dabei gemacht haben, war der einfachste und billigste Weg, und das ist sehr schade.
Handwerklich ist der Film gut. Das Editing ist schnell, die Musik ist gut und die Schauspieler sind allesamt auch ordentlich, aber leider nicht herausragend.
Eri hat viele Sachen die für den Film sprechen. Horrofilme aus dem Ausland sind immer ein interessanter Einblick in eine fremde Kultur. Dazu an einer Katholischen Schule, welche auch in nicht wirklich christlichen Länder immer einen krassen Status haben. Ich fand auch den Umgang mit den Geistern sehr gut. Anstatt sie zu bekämpfen, ging es darum den verstörten Mädchen zu helfen. Vor allem die Hauptmotivation der Protagonistin, Selbstmord besser zu verstehen, ist ein Konzept das man gerne öfters zeigen könnte.
Leider wusste der Film selbst nicht genau was er erzählen möchte. Sachen passieren einfach. Charaktere tauchen plötzlich auf ohne richtig eingeführt zu werden und ohne den Kontext zu verstehen. Eine nebenmotivation wird einem lieblos hingeworfen und dann stiefmütterlich behandelt. Auch werden aspekte von wahren Horror (Missbrauch, bullying, blinde gehorsamkeit) am Ende einfach für billige schock Effekte über Bord geworfen.
Die Horror Effekte sind ganz effektiv. Vor allem der Soundtrack ist einen richtig unter die Fingernägel gekrochen. Leider fällt durch die Etzählstrutkur vieles ein wenig flach, weil man nie weiß, wie man die Situation jetzt zuordnen soll.
Normalerweise versuchen Horrorfilme empathie für die Hauptcharaktäre zu erschaffen, damit man mit ihnen zittert und bibbert. Hier ist es genau das gegenteil. Um so weiter der Film voran schreitet um so mehr möchte man das Laura in ihren Rachefeldzug voranschreitet. Auch wenn es nicht Gerecht oder Fair ist, aber die Charaktere sind Teilweise so unerträglich, das es eine perverse Freude ist, beim Spiel zuzusehen.
Dabei haben sie sich ein tolles Konzept, komplett gebunden an den Bildschirm, gewählt. Leider Funktioniert das nicht immer. Die stille im Hintergrund, während sie texten, wirkt einfach nur artifiziell und befremdlich. Da wäre es schon gut gewesen wenn sie zumindest die anderen muted oder sie im Hintergrund noch vor sich hin brabbeln.
Die Geschichte ist auch nicht so überragend, passt aber für das was es machen möchte. Ich bin immer ein Fan von experimentellen Kino und deswegen freu ich mich wenn Filmemacher mit neuen Konzepten spielen.
Der zweite Teil der Mortal Kombat Saga überrascht einen sofort. Bis auf zwei Schauspieler wurden alle ausgetauscht? Die Geschwindigkeit hat auch einen Zahn zugelegt und die Kampfszenen sind noch weiter aufgedreht. Aber irgendwie fehlt etwas der Charm, welcher der erste Teil noch hatte. Klar, macht es Spaß unseren Helden bei der Murmelbahnfahrt zu zusehen oder sich in ein anderes Wesen zu verwandeln. Aber so ganz will der Funke nicht rüberspringen. Obwohl auch die Story etwas besser ist, die Bösewichte mehr ausgearbeitet und die Charaktere etwas greifbarer. Dafür wirken sie aber auch alle blass und dünn. So nervig Sonya Blade in Teil 1 auch war, hier ist sie kaum noch jemand.
Ganz verstehe ich den Hass den der Film bekommt nicht. Meiner Meinung nach ist er nicht großartig anders als der erste Teil.
Man kann von Beat em Ups halten was man will. Aber alle Zocker sind sich in einer Sache relativ einig: Die Geschichten sind eigentlich immer überflüssig und schlecht. Das man gerade daraus einen Film machen will, erschließt sich mir nicht ganz, aber so ist es nun einmal.
Und Mortal Kombat macht dabei eine wunderbare Gradwanderung. Oftmals so schlecht das es schon wieder gut ist, unterbrochen von Fingernägel ziehender Langeweille. Die Kampfszenen schwanken dabei auch extrem. Aber immerhin, bei den Sets haben sie sich echt mühe gegeben, die sehen eigentlich immer gut aus. Was man nicht von dem CGI sagen kann, als Reptile das erste mal auf dem Bildschirm erschien, konnte ich mir ein lautes Lachen doch nicht verdrücken. Dazu Stocksteife Schauspieler und ein unfassbar dämlicher Plot. Am schlimmsten ist dabei Raiden, den man durchgehend nicht erst nehmen kann. Das genau gegenteil ist dafür Shang Tsung, der seine Rolle mit so viel Gusto und Patos spielt, das es einfach nur Spaß macht.
Etwas kürzer gefasst und noch mehr Fokus auf den herrlichen schlock, hätte dem Film gut getan. Ich glaube falls ich nochmal lust auf Mortal Kombat bekomme, schau ich mir lieber eine YouTube compilation an.
Die Geschichte klingt auf den ersten Blick wie schon tausend mal gesehen. Und so ist es auch. Was Delirium ein wenig interessanter und besser macht, ist die Ambiguität. Man weiß nie wirklich was echt oder nicht echt ist? Von der ersten Szene an, betrachtet man alles misstrauisch. Und der Film spielt toll damit, ohne jemals zu explizit zu werden. Das kann etwas nervig sein, aber für jemanden der gerne Aufmerksam Filme anschaut und interpretiert, war es ganz nett.
Leider hat der Film ein paar Pacing Issues und teilweise sonderbare Entscheidungen. Aber der Kern des Filmes und ein paar echt gute Twists, machen Delirium schon sehenwswert, wenn man nichts besseres zu tun hat und Spaß an solchen Filmen hat.
Ein fast zehn Jahre alter Film der aktueller nicht hätte sein können. Versucht uns die Kamera noch geschickt auf jede Oberfläche die Berührt wird, jeder Handschlag und unbewusste Bewegung aufmerksam zu machen, sind wir das in der heutigen Zeit schon mehr als gewohnt. Aber genau das sind die Punkte, die diesen Film auch so gut machen. Eigentlich kein Sodenbergh Fan, hat er hier doch sehr detailverliebt und schon fast prophetisch das Chaos einer Epedemie aufgezeigt. Inklusive Fake News Netzwerke, Menschen die ihr Leben dafür geben es einzudämmen, Chaos und Anarchie. Es gibt keine Leichensäcke mehr. Wir können Ihre geliebten Personen nicht begraben. Ist es notwendig oder doch nur peinigung, sich selbst einzusperren?
Das alles mit einer Star Besetzung, mehrere interessanten Erzählungsstränge, tollen Bildern und Musik.
Was für eine absolute überraschung. Der Plot an sich liest sich wie ein standart Horror Film, die Geschichte ist auch nicht zwingend das Herausragende. Das Besondere an Orphan ist alles drum herum. Alle Charaktere sind vollwertige Menschen mit einem komplexen innen Leben. Das Herzstück, die Beziehungen zwischen den Charakteren, bleibt der Fokus Punkt. Anstatt einfachen Horror oder billige Schockeffekte, schlägt Orphan zu, wo es weh tut. Dazu die mehreren Blickwinkel und Interpretationen und eine gewisse grausamkeit, wie man sie vielleicht zuletzt bei "We Need To Talk About Kevin" gesehen hat.
Sanft beginnend, mit dem Drama der Familie und den tiefen Narben unter ihnen, werden wir erst mal in die Welt eingeführt. Als die junge Esther zu der Familie stößt, freut man sich erst. Im allgemeinen gibt es so viele schöne Szenen, das man am liebsten vergessen möchte, was für eine Art von Film es ist. Alle agieren auch nachvollziehbar, sodass auch manche Verhaltens ausrutscher rechtfertigt. Doch irgendwann gerät alles aus den Fugen. In einer grausamen Spirale schnürrt sich die Schnurr um die Kehle immer Enger und man kann teilweise nicht mehr machen, als Machtlos zusehen. Gerade Esther erlaubt sich eine kaltblütigkeit und grausamer kalkühl, die man nur selten so effektiv sieht. Der Film traut sich was, und er hat die Fähigkeiten und Talente um das auch voll auszukosten.
Der kleien Twist am Ende hätte nicht sein müssen, macht den Film aber nicht weniger effektiv und großartig. Für jeden der Horror mag, ein absolutes Muss!
Keane ist einer der besten Filme die ich je gesehen habe. Es gibt wenig Filme die so intensiv und aufwühlend sind, wie dieser. Und dabei ist es nicht nur die Geschichte die einem ein schlag in die emotionale Magengrube versetzt, sonder vor allem das Filmhandwerk. Keinerlei Musik um den Zuschauer zu manipulieren oder von den Bildern abzulenken. Die Kamera ist immer ganz nah an Keane dran und gibt so ein eindrucksvolles Bild von diesen zerstörten Mann. Damian Lewis spielt hier auch seine beste Rolle. Sein Schauspiel des paranoiden, zermürbten und verängstigten Keane gehört zu den besten was jemals auf eine Leinwand gezaubert wurde. Das ganze wird fantastisch von den Szenen und Schnitten unterstützt, die uns durch das Leben von Keane führen. Von der verzweifelten Suche nach Hinweisen, dem betäuben des inneren Lärmes, wandelt Keane als Schatten seiner selbst umher.
Der richtige Plot beginnt erst recht spät, da sich Kerrigan Zeit nimmt, ihn darzustellen. Das eh schon aus den Fugen geratene Leben taumelt beim treffen einer Mutter und ihrer Tochter nur noch heftiger. Vor allem das Ende lässt einen das Herz zerreissen.
Besonders hervorheben muss ich dabei noch den Soderbergh Cut. Ich bin froh das er als Producer tätig war um diesen Film realität werden zu lassen, aber in dem recut zeigt Soderbergh was für ein Stümper er ist. Aus dem vielschichtigen und zermürbenden Drama wird eine lahme Geschichte, in der Keane einfach als creep abgestempelt wird.
Mir ist bei einer Reise nach London und dem Besuch eines Ladens die DVD zufällig in die Hände gefallen. Ein Glücksgriff für den ich heute noch dankbar bin!
Sion Sono macht keine leichten Filme. Ein Autoren Regisseur, welcher dem Zuschauer immer viel abverlangt und dabei an alle möglichen Grenzen stoßen möchte. So zieht auch Antiporno von der ersten Sekunde einen in den Bann. Die bizarren Räumlichkeiten, das manische und kranhafte Verhalten der Charaktere und eine ständige Neuorientierung, welche immer weitere Fragen aufwirft. Dabei geht er mit dem Film eher wie mit ein Roman um, mit Symbolismus, Metaphoren und mehreren Bedeutungsebenen. Ich vermisse sowas in Filmen, da diese spielereien leider oftmals zu kurz kommen. Die Kamera macht dabei ein tollen Job, die grotesken Szenen einzufangen. Das Sounddesign und die Musik sind ebenfalls toll und bereichern jede Szene. Aber besonders herausstechend ist das Drehbuch und die Schauspieler. Gerade wenn eine Person zwei komplett konträre Rollen spielt, merkt man erst wie gut sie sind. Und die Protagonistin Kyôko wird dabei in zich Rollen hereingeschmissen, herausgezerrt und herumgeworfen.
Was will Antiporno uns eigentlich sagen? Ist es ein Portrait der erfolgreichen Künstlerin, die ihre vergangenen Traumata aufarbeit? Ist es ein Stück von ihr, ist es ihr innenleben, ist es ein Film im Film? Ist Kyôko überhaupt diese Künstlerin, oder will sich das misshandelte Mädchen einfach nur irgendwie einordnen? Oder geht es gar nicht um sie? Geht es um die Rolle der Frau in der Gesellschaft? Vor allem in der japanischen? Sexualität als Ausdruck der Freiheit oder der Sklaverei? Was bedeutet Macht? Ist Kunst nun ein Ausdruck oder nur ein Produkt? Ist der Porno mehr als nur ein Porno, oder doch nur Schmutz?
Ich glaub das muss jeder selber herausfinden. Die Echse die zu groß geworden ist, um aus dem Glas zu entkommen, literweise Farbe fällt vom Himmel um alles zu überdecken. Antiporno ist ein besonderer Film, der einen nicht wirklich in ruhe lassen möchte.
Ich glaub man kann generell sagen, das Creepy Pastas meistens eher schlecht als recht sind. Halbausgegorene Ideen die einem beim Lesen im dunklen Zimmer etwas schauer einhauchen soll. Aber dennoch haben sie etwas. Die modernen Urban Myths, bei der jeder die möglichkeit hat, ein Monster zu erschaffen. Gerade auch die Freiheit und möglichkeit das jeder diesen Mythos erweitern und verbessern kann, bietet an sich eine tolle Grundlage, die leider selten so richtig aufblühen möchte.
The Midnight Man ist so eine CreepyPasta. Scheinbar eine beliebte, da es bis jetzt mindestens drei Filme gibt, welche das selbe Thema haben. Als der Film angefangen hat, hatte ich noch gewisse Hoffnungen. Die Dialoge waren so grotten schlecht und das was da auf dem Bildschirm vor sich geht, war so dumm und überzogen, das es eigentlich nur ein Scherz sein konnte. Schlechter Horror mit einem Augenzwinkern ist mir immer viel lieber als welche, die sich zu ernst nehmen. Aber während des Filmes wusste ich nie, ob es jetzt ersnst gemeint war oder nicht? Wenn der Midnight Man einen Salzring mit hilfe von Wasser zerstören möchte und man dies mit Blumenerde verhindert, haut man sich gegen den Kopf und freut sich das sich der Film zu sollchen Unsinn hinziehen lässt. Aber diese Momente verfliegen in langezogenen und sich viel zu ernst nehmenden Szenen. Die Charaktere sprechen wie in einem Hörpspiel, lesen sich die Regeln nicht mal richtig durch und vergessen im allgemeinen in der nächsten Sekunde, was sie gerade gemacht haben. Auch werden Aspekte aufgeworfen die gar keinen Sinn machen. Wozu das Spiel zerstören wenn es nur Kerzen, ne Nadel und ein Zettel ist? Vor allem weil ihre Freundin ja auch von den Mythos weiß? Die Motivation das sie das Spiel spielen ist auch quasi nicht da. Dazu sind die Schauspieler noch grotten schlecht, vor allem Lin Shaye. Sie gibt hier wirklich alles und macht sich extrem lächerlich. Ihr plötzliches Aufschreien, das huschen im Dunkeln, ihre Handlungen und overall ihr ganzer Charakter.
Der letzte Sargnagel waren die Credits. Ich hatte die Hoffnung das der Drehbuchautor einfach Spaß haben wollte und der Film am Clash mit dem Regisseur zerbrochen ist. Aber es ist EIN UND DIE SELBE PERSON? Jegliches gefühl des Wohlwollens verschwand und es machte sich die realisation breit, das diesere Mann einfach ein Stümper ist.
Ein Film der gemacht werden musste. Natürlich basierend auf realen Ereignissen, zeigt es den Wahnsinn und Wahnwitz von Fox News, der Patriacharlen Machtstruktur und den absoluten Muss des #MeToo Movements.
Klar ist Fox News und gerade die Geschichte ein extremes Beispiel, aber nicht desto trotz valide und traurig, wenn man bedenkt wie oft sowas heute noch passiert oder wie viele Leute mit solch einem widerlichen Verhalten davon gekommen sind. Dabei ist es geschickt verwebt in die Welt des Fernsehns, das zu Beginn noch den Ausrede der Einschaltquoten bietet, dann aber im Film komplett auseinander genommen wird. Es ist egal wie sehr die Opfer auf ihre Karriere fokusiert waren, es ist egal ob ihr aussehen ein Faktor ist der sich gut verkaufen lässt oder nicht, was dort passsiert ist, ist einfach falsch.
Das wird in Bombshell auch beeindruckend gezeigt. Das Pacing des Filmes ist brilliant. In schnellen Cuts, mit Narration der innerdiegetischen Personen, bekommt man ein tolles Gefühl für die Umgebung, die Charaktere und die Beziehungen und Machstellungen zueinander. Dann, plötzlich und schmerzhaft, kommt der Film zu einem halt. Anstatt schnell voran zu schreiten, nimmt sich Bombshell die Zeit, Kaylas und Rogers interaktion in aller grausamkeit und pervesion zu zeigen. Wenn Kayla das Büro verlässt fühlt man mit ihr, und möchte am liebsten gleich Duschen gehen. Diese Szene bleibt einem wirklich im Gedächtnis. Die Wahl der Protagonisten ist dabei ebenfalls ausgezeichnet. Jeder von ihnen hat etwas mit Robert und seinen Taten zu tun. Aber das macht sie nicht automatisch zu Freunden, viel mehr wird die selbe Situation aus mehreren Blickwinkeln betrachtet und analysiert. Leider verliert der Film etwas an Fokus, wenn die Begebenheiten an eine Zeitlichkeit gekoppelt sind. Die Realität hat eben nicht immer das beste Pacing, und so ist den Filemmachern dabei leider Strukturell etwas die Hände gebunden. Aber das ist nicht schlimm, geschickt wird zwischen den Ansichten hin und her gewechselt und die Thematik weiter errötert. Leider wird man hier teilweise mit so vielen Charakteren konfrontiert, das man ohne ein gewisses Vorwissen den Überblick verliert. Die Geschichte funktioniert auch wenn man diese Leute nicht kennt, aber man verliert etwas. Mit einem Hoffnungsvollen wie auch niederschmetternden Ende. Gerichtkeit gibt es keine. Aber der erste Schritt ist getan, und das ist wichtig so.
Technisch ist der Film brilliant. Nicht nur das schon erwähnte Pacing, sondern auch die Kamera und Musik sind super gelungen. Die Maske und Kostüme sind so gut, das ich Schauspieler wie Trica Helfer und Charlize Theron nicht wieder erkannt habe. Auch das Casting ist super gelungen, den die Schauspieler sehen ihrem Original teilweise wirklich gruselig ähnlich.