Nebenniveau - Kommentare

Alle Kommentare von Nebenniveau

  • 1 .5

    Das Konzept hinter Relic ist ein richtig tolles und komischerweise auch eher stiefmütterlich Behandeltes. Filme wie Hereditary haben gezeigt, was der Fluch einer erblichen psychischen Krankheit mit sich führen kann. Liebe zeigt schonungslos den Zerfall eines Menschen und einer Person und reißt einem dabei das Herz heraus. Relic, macht all dies nicht.
    Der Film hätte vielleicht viel besser als Drama, anstatt eines Horror Films funktioniert. Die anschwellende Musik und viele kleinen Horror Momente verpuffen meistens im nichts. Das traurige ist, das Relic wirklich starke Szenen und Ideen hat, aber gerade am Ende verspielt der Film jegliches wohlwollen meiner seits, für unnötige Setpieces um das Horror Klischee zu erfüllen.
    Die Charaktere sind unfassbar Flach und unterentwickelt. Es wird weder durch Dialoge, noch durch das Handeln oder das agieren mit der Umwelt wirklich etwas interessantes Aufgebaut, mit der Ausnahme von ein zwei Plotpoints. Viele langsame und ruhige Szenen zu beginn hätte man toll nutzen können um die Charaktere und ihre Beziehungen aufzuzeigen. Auch das Set des Hauses wird so gut wie gar nicht genutzt. Man hat oftmals das Gefühl das Szenen in die länge gezogen werden um die 90 Minuten Marke zu erreichen.
    Erst als die (Groß)mutter auftauch, gerät der Film etwas in fahrt. Sie ist der einzig wirklich interessante Charakter, der in ein paar tollen Szenen den Verlust ihrer Persönlichkeit durchlebt. Leider spielen hier wieder die Horror Klischees eine zu große Rolle, sodass die wahre Gefahr der Demenz oder Alzheimer durch eine Schattengestalt ersetzt wird. Ganz Absurd wird es gegen Ende, als die Tochter sich in einem Labyrinth im Haus verliert (das sicherlich einen Metaphorischen Wert hat, der sich mir aber gerade bei der Tochter nicht erschließt). Viel zu lange wandert sie durch verzogene Gänge und durchbricht Mauern.
    Was dabei mit der Großmutter passiert kann ich dabei nur als absolut Pietäts- und Respektlos bezeichnen. Klar, ist es hart wenn sich eine geliebte Person vor den eigenen Augen verwandelt, sich irrational verhält und langsam sich selbst verliert. Aber das macht sie noch lange nicht zu einem Monster das sich mit einem Messer selbst im Gesicht herumstochert und ihre Familie wie ein Silent Hill Monster jagdt. Klar, ist das auch alles Metaphorisch, aber dabei wirklich auf die widerlichste Art und Weise.
    Auch die letzte Szene, als von der Großmutter nur noch die dunkle Hülle zurück bleibt, verfehlt ihr Ziel vollkommen. Soll die Mutter jetzt freigesprochen werden, wenn sie sich um die Hülle kümmert? Die Hülle einer Frau, der sie kurz davor mit einem Rohr den Schädeln eingeschlagen hat? Nein, so nicht.
    Viel Potential und ein paar tolle Ideen vergehen hier durch eine schlechte Erzählstruktur, Charakteren und einer aufgezwungenen Horror Maske.

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    • 7

      Ich mag den Trend von dämlichen Prämissen die sich nicht so ernst nehmen. Eine App die sagt wann man stirbt und dessen Terms of Services man lieber nicht brechen sollte. Einfach wie auch effektiv. Dabei werden die Regeln für das 'Böse' im Film auch gleich festgelegt und man wird nicht von irgendwelchen Bullshit aus dem off überrascht.
      Countdown hat auch ein haufen unterhaltsame Charaktere die mir erst mal im Gedächntis bleiben werden, eben auch weil sie sich nicht so ernst nehmen. Man spürt die Verspielheit eines Final Destination und einem überdrehten zwinkern eines Happy Deathday, anstatt der pseudo tiefe und fahlen Aussagekraf eines Truth or Dare.
      Countdown hält viele Überraschungen bereit, hat tolle gruselige Momente und ein in sich kohärenten Plot, was man leider nicht über alle Horrorfilme sagen kann.
      Wenn man etwas Spaß haben will, fährt man mit Countdown nicht schlecht.

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      • 4
        über Fall 39

        Fall 39 beginnt recht vielversprechend. Der Blickwinkel einer Sozialarbeiterin, die diesen Job aus Nächstenliebe macht und dabei in etwas brutales und überwältigendes reingerät, ist an sich kein schlechter. Auch sind die Eltern der kleinen Lilith echt gruselig und ihre Art und Weise das Problem zu lösen hat bei mir Gänsehaut ausgelöst. Auch das harmonische Zusammenleben hat mir gut gefallen. Leider hat der Film mich ab der Hälfte ein wenig verloren. Die Wesensveränderungen kamen mir viel zu schnell und die Kraft und Potential des Bösen war mir auch viel zu Vage. Auch das sich ein Polizist der sich sehr stark für Kinder und das gute Einsetzten möchte, plötzlich bereit ist ein Kind zu töten, wurde auch nicht so wirklich aufgebaut. Der Film lässt auch viel Potential liegen. Die Wahrnehmung von jemanden zu ändern und zur reinen Hölle zu machen ist an sich ein tolles Konzept, das aber bis auf ihren Freund nicht wirklich genutzt wurde. Man hätte mehr auf ihre Mutter eingehen sollen, die Wahnvorstellungen gezielter und psychisch zermürbender machen können. Am Ende hat sich der Film wieder etwas gefangen, aber da war es leider schon zu spät. Schade eigentlich...

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        • 4 .5

          Bajocero (Unter Null) ist eine weitere Netflixproduktion aus Spanien. Ich find es immer interessant Filmemacher aus gewissen anderen Kulturen beim Arbeiten zuzusehen. Der Thriller Bajocero hat dabei ein recht interessantes Konzept und geht teilweise auch sehr geschickt vor. Aber der Film hat auch so seine Ecken und Kanten die ihn dann doch daran hindern, komplett aufzublühen.
          Die Charakteresierung des Polizisten am Anfang ist nicht wirklich relevant und wird nur als grobe Metaphorische Schablone genutzt ohne dabei wirklich in die tiefe zu gehen. Auch das es sein erster Arbeitstag dort ist, macht im Endeffekt keinen großen Unterschied, außer das ihm der tot seiner Kollegen nicht so sehr auf das Gemüt schlägt. Auch das der Bösewicht des Filmes erst mal nicht gezeigt wird, führt auch zu keiner zufriedenstellenden Auflösung, als man dann sieht das es halt irgendein Typ ist.
          Ich mag die Charakteresierung der verschiedenen Insassen, die sie eher durch show than tell erzählen. Auch hat der Film viele Wendungen die einen wirklich kalt erwischen. Schade nur das andere Aspekte wie zum Beispiel die Temperatur und die reale Gefahr des Erfrierens einfach irgendwann vergessen wird. Auch wirkt die Sturrheit des Protagonisten und den plötzlichen Sinneswandel in der letzten Sekunde ein wenig Aufgedrückt und nicht wirklich erarbeitet.
          Die Kamera ist immerhin sehr gut und gerade die panischen Schusswechsel sind toll gezeichnet, inmitten des unndurchdringlichen Nebels. Aber auch hier hat man das Gefühl das der Protagonist nicht so reagiert wie man als Mensch reagieren würde, als ob ihm das Konzept des "We do it in post" nicht wirklich klar gemacht wurde. So wirkt er öfters verhalten und verwirrt als wirklich verängstigt.
          Das Konzept an sich ist schon ein gutes und durch die Wendungen ist man auch gut unterhalten, aber man sollte wirklich nicht all zu viel von dem Film erwarten.

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          • 7 .5

            Ich bin ein großer Fan von Found Footage Filmen. Leider gibt es nur selten welche, die das Format richtig ausnutzen und was gutes daraus machen. Deswegen sind meine Ansprüche, immer wenn ich ein Film dieser Art reinhaue, meistens eher niedrig. Um so schöner wenn man dann positiv überrascht wird.
            Unknown User findet 'fast' auschließlich am Desktop eines "neu erworbenen" MacBooks statt. Ich war sehr überrascht das der ganze Text tatsächlich auf Deutsch war, auch wenn ich den Film im Original gesehen habe. Das sie sich so viel Mühe machen, muss man schon mal loben. Auch hat mir die ganze Struktur sehr gut gefallen. Oftmals überschlagen sich die Inputs auf dem Bildschirm und man weiß nicht genau wo man hinschauen oder -hören möchte. Auch hätte Stephen Suco auch sehr schnell in dämliche Abründe abtauchen können. Gerade wenn es um Hacker, Internetkulutur und Found Footage geht, greifen viele Filmemacher doch lieber in die Klischee Kiste, anstatt sich mühe zu machen. Nicht so Suco, er benutzt die passende Lingo, man sieht ein Terminal in Benutzung und auch sonst sind keine der Aspekte zu weit gegriffen, das sie alles ins lächerliche Ziehen würden. Die Geschichte bleibt dabei auch Frisch und Überraschend und sie spielen auch gerne mal mit den technischen Möglichkeiten. Hier hat sich jemand wirklich viel Mühe gegeben und das merkt man. Die Charaktere waren auch sehr realistisch gezeichnet und man hatte wirklich das Gefühl man sieht einer Freundesgruppe beim Spielen via Skype zu.
            Der Film schafft es auch mit dem 'neuen' Stereotypen der durch Filme wie "Nerve" und "Guns Akimbo" gerne als Bösewicht genutzt werden, zum ersten mal richtig gut zu Erzählen, ohne in Kitsch oder Klischees abzufallen.

            2
            • 9

              Ein Film, der den Nerven der Zeit mit schon fast gruseliger präzision trifft. Das gesamte angestaute Potential des #metoo Movements und der damit einhergehenden Entwicklung und Wandlung toxischen männlichen Verhaltens, wird hier so gut und geschickt aufgearbeitet, das einem die Kinnlade herunterfällt.Das Drehbuch, die Charaktere und die außergewöhnliche Story sind die klaren Stars. Allein schon der Titel, der sich auf den Vergewaltiger Brock Turner bezieht, den man als promising young man bezeichnet hatte, der wegen 20 Minuten voller schlechter Entscheidungen doch bitte nicht sein Leben zerstört bekommen sollte.
              Es werden mit Vorurteilen und auch eigenen Annahmen gespielt, in einer der ausergewöhnlichsten Rachegeschichten die ich jemals gesehen habe. Selten hab ich so einen unfassbar wütenden Charakter erlebt, der sich so gut unter Kontrolle hat und dabei nie so weit über die Grenzen schlägt, das ihre eigenen Ideale und Moralische Vorstellungen gebrochen werden. Was sie dabei macht, ist so einfach wie auch genial. Sie gibt jeden ihrer "Opfer" mehr als genügend Chancen das richtige zu machen und erwartet von ihnen wirklich keine große Heldentaten. Treiben sie es aber dennoch zu weit, stellt sie sie bloß und hält ihnen den Spiegel gegen die eigene hässliche Fratze. Es geht darum, das die Leute etwas lernen sollen. Sie sucht die Schwachstellen heraus und wenn es zu weit geht, schlägt sie erbarmungslos zu. Die plötzliche greifbarkeit der Gefahr, welche davor noch runtergespielt wurde, nimmt einem dabei die Luft weg.
              Das Drehbuch ist ein Meisterwerk. Nicht nur in der ausergewöhnlichen wie auch leider viel zu realistischen Geschichte, sondern auch in brillianten Dialogen, welche ihre Punkte so oft, so elegant und präzise zusammenfassen, und dabei sich und den Charakteren immer treu bleiben.

              7
              • 2

                Ein Film der gerne etwas sein möchte, aber dabei leider auf so vielen Ebenen versagt. Vollblüter an sich sieht ganz gut aus. Die Sets sind gut gewählt, die Kamera macht auch eine gute Arbeit, und das Sounddesign ist zum Teil auch fantastisch eingesetz, aber rein technische Aspekte können das katastrophale Drehbuch nicht retten.
                Die zwei Protagonisten sind Blasse und ein-dimensionale Abklatsche von echten Menschen. Mit sowas kann man auch spielen, aber ich hab eher das Gefühl das Finley einem Zeigen möchte wie cool die Soziopathin Amanda ist, auch wenn sie non stop reinen unsinn verzapft. Oder er möchte Lily eine gewisse tiefe zuschreiben, die aber nur in bestimmten Szenen zum Vorschein kommen um dann wieder zu verschwinden. Im allgemeinen hat man das Gefühl, das nicht viel weiter als das grobe Konzept gedacht wurde. Viele Szenen werden auch unnötig in die Länge gezogen um das Zeil von 90+ Minuten zu erreichen. Auch der Schnitt und die Musik werden sehr ungeschickt eingesetzt. Gerade in einer der ersten Szenen, als Amanda durch die Villa läuft und das ganze mit trockenen aber dramatischen Drums unterlegt wird, ohne das wir wissen wer dieser Charakter ist, wo sie ist und was sie überhaupt macht. Man fühlt sich als Zuschauer nicht ernst genommen und man hat das Gefühl das man oftmals lieber zur Mauerschau gegriffen hat, anstatt etwas wirklich wichtiges zu Zeigen. Tell don't show! Nur bei der Erzählung, was Amanda mit ihren Pferd gemacht hat, ging die Rechnung auf.
                Traurig ist es, wenn Anton Yelchins Charakter allen anderen die Show stiehlt. Er ist ein runder Charakter, mit Ecken und Kanten und Motivationen. Das hätte man vielleicht auch geschickt Kontrastrieren können, aber das wird auch nicht wirklich gemacht. Einzig bei einem kleinen Gespräch zwischen Lily und ihrem Stiefvater kommt ein Hauch von einer cleveren Erzählstruktur auf, aber das ganze fällt dann wie so oft wieder flach.
                Super entäuschend und eine verschwendung von Talent. Auch ein großartiges Beispiel, wie wichtig ein Drehbuch und ein fähiger Regisseur sind. Immerhin hat er sich Finley gut weiterentwickelt meiner Meinung nach und ist nicht in diesem Loch stecken geblieben.

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                • 3

                  A Cure for Wellness hat sehr viel was für den Film spricht. Es haben ganz klar viele, äußerst talentierte Menschen an dem Projekt mitgearbeitet. Die Cinematohraphie bekommt eine 1 von mir. Die Wahl von Burg Hohenzollern und den Beelitzer Heilstätten als Grundlage für das verschlungene Schloss in der Schweiz war auch ne klasse entscheidung. Die Set Designs und Kostümwahl ist ebenfalls fantastisch. Das richtig tolle Sounddesign und ein guter Soundtrack sollten das ganze eigentlich abrunden. Schade nur wenn das Drehbuch so schlecht ist, das der Film nur so vor sich hinhumpelt um dann am Ende komplett über sich selbst zu stolpern.
                  Der Symbolismus und was eigentlich in dem Sanatorium vor sich geht, sind so platt erzählt, das auch jeder nach dreißig Minuten verstanden haben sollte was eigentlich los ist. "There's something in the water!" immer und immer wieder. Vage Kultartige Aussage von allen Teilnehmenden. Ein ständiges Hin und Her, was mit der Zeit einen ermüdet. Der Film geht eindeutig zu lange und hätte radikal gekürzt werden sollen. Desweiteren werden große Töne von der "Heilung für Wohlstand" getönt, ohne großartig mit der Thematik umzugehen, außer in einem beilläufigen Satz, der sofort zerfällt wenn man länger als eine Sekunde darüber nachdenkt. Es ist vollkommen egal wer die Patienten sind. Es ist völlig egal was man ihnen passiert. Es war den Autoren auch vollkommen egal, was für eine Wirkung sie auf die Patienten haben. Mal haben sie sie unter kontrolle, mal irgendwie nicht und mal machen sie alle an einem gepflegten Abend mit, der nur dafür da ist, damit der Trailer cooler aussieht. Falls sie mal eine tiefere Aussage hatten, ist das in dem kitschigen Frankenstein Abklatsch untergegangen.
                  Auch das Ende, mit seinem Videospiel Artigen Bösewicht hätte einfach nicht sein müssen. Genauso auch das auftauchen der Kollegen und das letzte manische Grinsen, mit dem man wohl ein Dialog ähnlich dem Kreisel von Inception ankurbeln wollte, was so gar nicht aufging. Ein pseudo Deeper Film, dem es einfach an Substanz fehlt und traurigerweise als eine massive Verschwendung der Arbeit von talentierten Menschen endet.

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                  • 6

                    Milde-Spoiler! Sightless ist ein etwas anderer Thriller. Eine Erblindung als narratives Mittel einzubinden, find ich an sich eine tolle und noch nicht so ausgeschöpfte Idee. Aber kurz nach Julias Eyes macht mir der Film leider ein bisschen zu wenig damit. Es wird mit dem Konzept der Wahrnehmung gespielt, aber mit noch viel Luft nach oben. Wie interessant wäre es denn gewesen wenn man sie zuvor in ihrem Apartment gesehen hätte, und sie durch ertasten der neuen Räume diese Welt langsam so ähnlich aussehen lassen hätte, wie ihre bekannte Welt. Dennoch gibt es interessante Spielerreien, wie das erwartete Charaktere gar nicht die sind, die es zu sein scheint. Auch sowas wie mit der Farbe des Kanarienvogels (der leider nie wieder auftaucht) war ganz nett.
                    Das hat aber auch den Twist ein wenig leicht gemacht. Nach kurzer Zeit war mir zumindest klar wohin es weiter gehen wird. Auch ist Ellen als Charakter super nervtötend und arrogant. An sich hat sie wirklich wenige Charakterzüge die man als positiv bezeichnen würde, was es schwer macht, sich wirklich um ihr wohlergehen sorgen zu machen.
                    Der zweite Twist war dann schon ein wenig interessanter, wenn auch im Endeffekt zu platt. Warum jetzt noch Disasoziative Identätsstörung mitreingeworfen werden muss, ist mir nicht wirklich klar. Auch das erst ein Ausgang im Lüftungsschacht zu finden ist, was ich als sehr coole Idee empfand, um sie anschließend einfach durch ein Tor rauszulassen ist schon eher schwach und nicht gut durchdacht.
                    Ein ganz netter Film den man sich mal antun kann, aber nicht zu viel erwarten soll.

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                    • 8 .5
                      über Solaris

                      Solaris von Stansilaw Lem ist, meiner Meinung nach, eines der besten Science-Fiction Bücher die jemals geschrieben wurde. Die Herangehensweise eines uns völlig unverständlichen, wahren Außerirdischen Wesen, das weit über unser eigenes Verständnis und Kognition heraus geht, ist fantastisch. Dazu eingebettet in einer Geschichte über den Psychologen Kelvin, welcher den sonderbaren Zügen des Ozeanes ausgesetzt wird und mit physischen Manifestationen wie den dazugehörigen welterschütternden Erkenntnis zu kämpfen hat.
                      Tarkowski hat hierbei eine fantastische Verfilmung erschaffen. Mit fast drei Stunden Laufzeit, nimmt sich der Film Zeit die Hard SciFi Aspekte des Planeten, der Forschung der Solaristik und der Charaktere aufzuzeigen. In einer Welt, die weit weg von damaligen Konflikten des kalten Krieges ist, erfahren wir durch den scheinbar amerikanischen Piloten Burton über bizarre Vorkommnisse auf dem Planeten. Von unwirklichen Inseln und einem surrealen Wesen, welches aus der Erinnerung eines verstorbenen Wissenschaftlers entstanden sind. Kelvin hat nun den Auftrag die Station über Solaris zu betreten und einzuschätzen, ob es wirklich weiter Wert ist den Planeten zu erforschen.
                      Dort erwartet ihn eine bizarre Welt. Statt den drei Doktoren findet er dort weitere Wesen. Spuckgespenster der Wissenschaftler, welche physisch manifestiert existieret. Wahnsinn, als einzige psychisch übertragbare Krankheit, bekommt hier eine feste Form. Vor allem als seine verstorbene Frau plötzlich auftaucht, steht alles schief. Unzerstörbar, aber dennoch verwundbar, ein Abbild seiner Phantasie, versucht er sich erst von ihr zu trennen, bis sie unzertrennlich werden. Ein perfides Spiel des Planeten? Eine gute Geste? Oder eine bizarre Zufallsreaktion auf die Strahlung die sie einst gesendet haben. Hali, einst fest an Kelvin gebunden, entwickelt sich selbst immer weiter. Die Frage was macht den Menschen zum Menschen wird gestellt. Wenn sie spüren und fühlen kann, wenn sie agieren kann nach eigenen ermessen, was macht sie dann anders? Sind es die Neutronen? Ihr Wesen welches unbewusst von Kelvin zusammengestückelt wurde? Oder ihr unbekannter Ursprung?
                      Das sind auch Diskussionen die sich die drei übrigen 'wahren' Menschen stellen. Snaut als gewisser Humanist, Sartorius als kalter Wissenschaftler und Kelvin als überforderter Psychologe. Doch die Zeit steht nicht still, neue Kommunikation und eine Erfindung von Sartorius 'erlösen' die Wissenschaftler von diesem Fluch oder Segen. Aber was als nächstes passiert ist reine Spekulation, in einer auf dem Kopf stehenden Welt schaut Kelvin seinen Vater zu, inmitten des unbekannten Ozeans.
                      Ich liebe diesen Film. Die Bilder und Symbolik dahinter sind fantastisch. Die Schauspieler sind brillant und bringen ihre Charakter mit Mimik, Gestik, mit verschlagenen Blicken und den Ton ihrer Wörter fantastisch zum Leben. Die Orte der Handlung sind sorgsam gewählt und toll in Szene gesetzt. Dazu ein grandioser Soundtrack, der auch mal vor einer Kakophonie nicht zurückschreckt.
                      Meine einzigen Kritikpunkte sind, dass gerade der Beziehung zwischen Kelvin und Hali etwas zu viel Raum und Zeit eingeräumt werden. Das Pacing ist an sich schon eher langsam, aber manche Szenen zerren dann doch ein wenig arg, ohne große Gewinne zu erzielen. Auch find ich das Solaris leider ein wenig in dem Hintergrund gerät. Das absolut fantastische Merkmal des Buches wird hier leider nicht viel tiefer, sondern eher oberflächlicher behandelt, um den Fokus auf der menschlichen Geschichte zu lassen.
                      Aber hey, immerhin ist er Meilenweit besser als das Verbrechen das Soderbergh 2002 mit George Clooney angestellt hat.

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                      • 9
                        Nebenniveau 24.01.2021, 13:55 Geändert 24.01.2021, 14:19
                        über Schande

                        Hier lässt Bergman seine Autoren Muskeln spielen. Es gibt wenig Filme die so ein feinfühliges und scheinbar mondänes aber durchweg brilliantes Drehbuch hat wie Schande. Wir fokusieren uns auf das Paar Rosenberg, zwei ehemalige Musiker die mit nun mit einem Gewächshaus ihr Geld verdienen. Jan ist ein feinfühliger Mann, der mit der abgeschiedenheit eigentlich ganz zufrieden ist, und Eva ist eine starke Frau die das Haus, Geschäft und die Beziehung zusammen hält. Sie leben in einem nie näher beschriebenen Staat, in dem seit Jahren die Gefahr eines Krieges in der Luft hängt. Noch so fern ab, das es sie es nicht direkt erkennen, aber schon so lange Thema, das es nicht nur ihr sondern das Leben aller Menschen auf den Kopf gestellt hat.
                        Sie besuchen einen Freund um dort Wein zu kaufen. Ein Haus voller schöner Dinge und einem einsamen Mann der nun doch eingezogen wird. Schnell zeigt er ihnen noch seine letzte Schätzen und möchte ihnen am liebsten den Wein schenken, wie ein Mann der weiß das er nie wieder zurück kehren wird.
                        Doch erst als Fallschirmjäger auf dem Grundstück landen wird die Gefahr real. Dabei werden weder die Rebelen noch die Gegenseite richtig charakterisiert. Sie sind bereit Menschen zu quälen und zu töten, bei einem Konflikt der so wichtig für die Bevölkerung ist, ob das Kleid nun Schwarz und Blau oder Weiß und Gold ist. Dissidenten werden gewaltsam herausgezerrt um dann in letzter Sekunde von der Kugel verschont zu werden.
                        All das zerrt natürlich auch an dem Paar, das durch den ständigen Druck immer mehr zu zerbersten droht. Das passiert dann auch. Jan wird kalt und grausam und Eva, völlig Kontrolllos, versucht sich ihre letzte Menschlichkeit zu behalten. Wie auf dem River Styx, endet der Film auf eine deprimierenden Note.
                        Das Drehbuch ist einfach fantastisch. Die zwei Charaktere sind so gut geschrieben und jeder Dialog trägt immer weitere tiefe bei. Auch wie sie Handeln, wie sie Dinge betrachten und reagieren, ist eine weitere Ebene der Charaktere.
                        Ein großartiger Anti-Kriegsfilm mit dem Blickwinkel der machtlosen Bevölkerung inmitten eines unnötig und grausamen Konfliktes.

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                        • 9 .5

                          Wenn man sich einen Sion Sono Film aussetzt, weiß man auf jeden Fall, das es interessant wird. Das es SO interessant wird, hat mich dann doch nochmal extra überrascht.
                          Suicide Circle ist ein surrealer, metaphorischer Konflikt zwischen Jung und Alt. Dem fehlenden Verständniss in Tat und Worte. Den Vorurteilen der Gesellschaft (gerade in der japanischen) und der Suche nach einer schnellen, einfachen Lösung.
                          Dabei hat Suicide Circle, in all seiner spielerisch übertriebenen Gewalt und dem nie aufhörenden Augenzwinkern irgendwie zutiefst verstört. Nicht nur die "Schnecken" haben mir mein Essen nach oben geholt, auch die Art und Weise der Selbstmorde, die Reaktionen und die schon fast beiläufige Brutalität die Dargestellt wird. Sono spinnt den Film über mehrere Charaktere, in einem chaotischen Plot mit immer neuen Ansichten und surrealen Vorstellungen der Charaktere. Zynisch werden viele Dinge angedeutet ohne explizit zu werden, um dann in anderen Apsekten äußerst barsch und explizit zu werden. Dahinter ein Geheimnis, das so tief in dem Kern des Menschen und der Gesellschaft hängt. Banalität hinter verstecken Codes und Zahlen. Nackt und brach liegend, mit hässlichen Fransen drum herum, die vielleicht Sinn ergeben oder auch nicht.
                          Ein außergewöhnlicher Film, den man auf jeden Fall mal gesehen haben sollte.

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                          • 10

                            Es gibt keinen Film, den ich so oft, so intensiv angeschaut habe. Zwei Hausarbeiten habe ich über Audition geschrieben und mit jeder weiteren Sichtung steigt meine Zuneigung zu Miikes Werk nur noch mehr.
                            Nach dem gleichnaminge Roman von Murakami Ryu erschafft Miike Takashi eine verträumte, surreale, feinfühlige und gnadenlose Interpretation für den Bildschrim. Die Geschichte um Aoyama, der seine Frau verloren hat und nun sieben Jahre später nach einer neuen Liebe ausschau hält und dabei das amoralische Angebot seines Freundes animmt und dabei in eine Sache eintaucht, die jegliche Vorstellungen überspannen. Als Drama beginnend, mit etwas kitsch des einsamen Mannes, mit Komödiantischen Einlagen der Vorstellungsgespräche bis zum Horror des Endes webt Miike ein Genreübergreifendes Gebilde, das immer die Position des blind verliebten Aoyama einnimmt. Dabei geht er auch fantastisch mit Farben, Schnitt und Zeitlichkeit um. Eine Szene in einem Cafe wird von offensichtlichen Schnitten gestört, damit er nur das hört was er hören mag. Sein offenlegen der Gefühle findet wie geprobt in einem leeren Raum statt. Als sie verschwindet und er sich auf die Suche nach ihr macht, nimmt die Welt einen kälteren Ton an und hängt schief in den Angeln. Die Kamera und der Schnitt sind immer mitten drin und jede Einstellung hat einen Sinn und Zweck. Sowas sieht man selten, gerade vom Auftragsregissuer Miike ist man so eine Detailverliebtheit nicht umbedingt gewohnt. Die Musik ist auch passend, tragisch Tränendrückend, locker Lustig und grausam Still wenn es sein muss.
                            Auch die Surrealen Elemente über den Film verteilt sind toll gemacht. Gefärbt von überwältigender Emotionen, spielt er zwischen ihrer jetzigen Persona und dem gequälten Kind. Es werden ensetzliche Sachen gezeigt, ohne sie blank zu präsentieren. Impliziet und grausam. Bis zum Ende, wenn alles eine klare und unauasweichliche Realität abbildet. Die Folter gehört zu einen der beeindruckendesten Szenen die ich je gesehen habe, bei denen sich viele andere Filme gerne ein Scheibe abschneiden könnten. Sich Zeitlassend in erdrückender Stille, mit großartigen und verstörenden Sounddesign. Eine Szene die einen einfach nicht kalt lassen kann.

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                            • 1 .5

                              Fangen wir erst mal mit dem positiven an. Das Design des Filmes ist einfach nur großartig. Das Set des Hauses, die roten Farben des Lehms, die Kostüme und Monster sehen alle großartig aus. Der Soundtrack ist auch in Ordnung, nichts herausragendes aber gut passend. Die Schauspieler an sich sind auch nicht schlecht, nur leider bietet ihnen das Drehbuch nicht viel. Und da sind wir schon in den negativen Aspekten. Das Drehbuch ist grauenhaft. Von den Dialogen zu der Geschichte zu der Entscheidung die erste hälfte des Films mit dem Erzählen einer langweilligen Geschichte zu verbringen, welche man auch effektiver als überraschende Backflashes auf dem Anwesen hätte erzählen können. Dazu ein haufen Charaktere die kaum die Bezeichnung verdienen. Weder die Protagonistin die am Anfang als Eigensinnig und Clever dargestellt wird, nur um dann im Rest des Filmes das Dummchen zu spielen. Auch nicht das Geschwisterpaar welche quasi keinerlei feingefühl beweisen und eigentlich ihre Absichten von Anfang bis Ende offen tragen. Dazu eine Geistergeschichte mit einem super lamen twist, den es auch nicht gebraucht hätte.
                              Ich hab mir den Film jetzt zwei mal angeschaut. Beide mal war ich offen für die Erfahrung da ich Del Torro sehr mag und ich wollte das beste. Aber nachdem man mich in der ersten hälfte langsam jeglichen goodwill wegeschrabt hat, versucht der Film mich einfach nur immer weiter wütend zu machen. Gerade von Del Torro erwarte ich besseres. Bessere Charaktere, bessere Entwicklungen, ein besseres Versteck ihrer dunklen Geheimnisse als das Linen Closet. Und die überzogene Gewalt hat schmerzhaft einen Nerv in Pans Labyrinth getroffen, wirkt es hier eher grotesk und unnötig.
                              Wie kann er zwölf verschiedene Skripte geschrieben haben und das war das beste was dabei rauskam? Es gibt eindeutig schlechtere und langweilligere Filme, aber gerade mit so einem Budget, solchen Schauspielern und solch einem Regisseur darf man gerne mehr erwarten!

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                              • 7

                                Was für ein cooler Thriller. Die Geschichte ist interessant, die Machart teilweise super Innovativ und man weiß bis zum Ende nicht genau was man glauben möchte. Warum dann nur 7?
                                So spannend der Weg durch den Film ist, zerfällt vieles sobald alle Karten auf dem Tisch liegen. Man erkennt das manche Aspekte einfach nur rote Heringe waren und darüber auch nicht hinaus gehen. Horror Elemente zu Beginn zerfallen und wirken sonderbar. Viele implizierte Taten von Charakteren ergeben im großen und ganzen keinen Sinn. Es gibt auch ein paar Szenen, die man so einfach hätte effektiver gestalten können und so, wie es gemacht wurde, eher wie ein Fremdkörper einer andere Geschichte anfühlt.
                                Aber der Film macht auch echt viele Dinge richtig großartig. Die Beziehung von Isaac und Julia fand ich wirklich sehr schön und auch toll bis zum schluss durchgezogen. Das langsame erblinden wird auch klasse Dargestellt und toll in die Gruselmomente inkoperiert. Besonders großartig fand ich die Zeit als Julia ihre Augen verbunden hatte: Die entscheidung die Gesichter der Leute nicht zu zeigen war überraschend Effektiv und clever. Sowas wünsche ich mir viel mehr, gerade im Horror Genre das sehr oft leider nur aus leeren Klischees besteht. Auch die JumpScares waren gut und passend, was seltenst der Fall ist.
                                Der Bösewicht des Filmes fand ich an sich auch echt ganz gut gemacht. Die Themen der Unsichbarkeit wird super verwendet und verwoben. Seine Intention ist auch klar und verstörend. Auch das Spiel das er mit Julia und im Allgemeinen seinen Opfern treibt, ist klasse gemacht. Leider fallen ein paar Sachen bei ihm auf, die man hätte besser machen können. Gerade seine Familiengeschichte und die des Pflegers wirken nicht so gut durchdacht.
                                An sich ein toller Film, der leider etwas zu lange geht und mir ein bisschen zu viel Plot Convenience hat. Man muss nicht jedes kleine Detail erklären, aber so viele leere Stränge lassen einen dann am Ende so fühlen, als ob man an der Nase entlang gezogen wurde.

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                                  Nebenniveau 19.01.2021, 15:03 Geändert 23.12.2021, 08:53

                                  Jeglicher Zweifel, ob die absurde Idee der Mockumentary wirklich als Serie funktioniert, wird von der ersten Sekunde weggeblasen. Die neuen Charaktere wachsen einem gleich ans Herzen. Gleich bizarr, weltfremd und idiotisch, gespickt mit neuen fantastischen Ideen wie Energie Vampire und Familiars erweitern die Welt der Vampire um weitere fantastische Konzepte.
                                  Man merkt das Taika und Jermain ihr Baby nicht wirklich aus der Hand gegeben haben. Alles wirkt rund und durchzogen von ihren absurden Humor. Jede neue Episode bringt etwas neues und spaßiges und man merkt, das das potential noch lange nicht ausgeschöpft ist.
                                  Tolle Schauspieler, tolle Dialoge, klasse Soundtrack, fantastischen Worldbuilding erschaffen etwas besonderes und urkomisches.
                                  >>BAT<<

                                  --Update Staffel 2&3—
                                  Man merkt das ihnen die Kreativität noch nicht ausgegangen ist und sie auf die starke erste Staffel aufbauen können. Vor allem in Staffel 3 merkt man nochmal einen qualitativen Schub nach vorne, vom Visuellen wie auch Comedy Aspekt, wirkt alles etwas runder und besser. Gerade Lazlo macht eine sehr schöne Entwicklung mit, von seinem eher eindimensionalen Charakter. Das Ende der dritten Staffel bietet aber auch einen ziemlichen Bruch, wo ich gespannt bin wie es weitergeht, den der Status Quo ist auf jeden Fall gebrochen.

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                                    Nebenniveau 19.01.2021, 09:41 Geändert 19.01.2021, 13:58
                                    über Twister

                                    Twister weiß selber nicht genau was es sein möchte. Ein Katastrophen Film? Ein oberflächliches Beziehungs Drama? Ein Action Film? Manchmal sind die Wirbelstürme brutale und gnadenlose Monster, manchmal reicht ne Brücke aus um sich davor zu verstecken. Gerade gegen Ende verliert der Film ein wenig an Fokus und man weiß nicht ob man erschreckt sein soll das ein Haus so leicht durch die Gegend geworfen werden kann, oder ob man lachen soll wie das Auto wie durch ein Puppenhaus fährt, nur damit sich die protagonisten danach doof anschauen können. Dazu mehrere Plots die einfach so wild durcheinander geworfen werden.
                                    Die Charaktere sind leider auch sehr schwach. Die Therapeutin ist einfach nur als langweillige Gegendarstellung zur coolen Tornadojägerin da. Bill hat eindeutig viel Ahnung über all die Themengebiete, aber sein ständiges Mansplaining (eigentlich kein Fan des Begriffes, passt aber hier wie die Faust aufs Auge) zu Jo und seine schwachsinningen Entscheidugen waren schon echt anstrengend. Dazu ein sau nerviger Soundtrack, der mir schon von Anfang an auf den Sack ging.
                                    Man hat das Gefühl jemand liebt wirklich das Thema und wollte etwas erzählen und ein paar Hollywood Heads haben "ACTION" und "LIEBESGESCHICHTE" geschrieen.

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                                      Da 5 Bloods ist kein einfacher Film. Weder im Stoff, noch in der Darstellung. Die Rahmenhandlung wirkt dabei auch auf den ersten Blick ein wenig befremdlich. Kein biederer Blick in den Vietnamkrieg, sondern ein persönlicher, durch die Augen vier Personen erzählt.
                                      Schon von Anfang an, bekommt man ein Gefühl für die Charaktere. Doch umso tiefer sie in Vietnam eindringen, umso mehr fallen die Masken und zeigen die hässlichen Narben. Eingebettet in überzogener Hollywood manier, sieht man sie immer noch an der Seite von Norm kämpfen, als ob es gestern gewesen wäre. Gefiltert durch die eigene Erinnerung und Wertung der Gesellschaft.
                                      Und genau bei solchen Stilbrüchen macht der Film es sich nicht leicht. Es wirkt bizarr und extrem übertrieben. Die Musik stört, die Soundeffekte nerven und die alten Männer humpeln nur so über das Schlachtfeld. Aber das ist Teil des Konzeptes. Es soll stören, es soll aufwühlen. Vor allem wenn später ein Charakter den Verstand verliert und das nervtötend von einem Orchester begleitet wird, während er die vierte Wand sprengt und ein Monolog nach dem anderen hält.
                                      Der Plot um das Gold nimmt dabei auch sonderbare Züge an, welche erst mal so gar nicht in den Film passen wollen. Die Schießerein wirken daneben. Sowie das Verhalten der zurückfallenden Soldaten, bei denen es plötzlich um Leben und Tod geht, auch wenn dies erst mal nicht der Fall ist. So auch die absurdität der Mienen.
                                      Dazwischen steht Norm, das jung geblieben, überlebensgroße Bild dieser zermürbten Männer. Er lehrt sie über ihre eigene Geschichte, ungerechtigkeiten und eine heilende philosophie. Ob Norm nun wirklich so war, ist nun auch egal, er ist das was in den Erinnerungen bleibt.
                                      Filmisch spielt der Film mit den bekannten, kräusilgen oder schwarz weißen Bildern und dem modernen Setting. Den Narben welche dieser Krieg nicht nur in den Protagonisten oder ehemaligen Vietcong hinterlassen hat, sondern auch bei den neueren Generationen. Auch die freiwilligen Mienenjäger bringen eine fantastische ebene und kontext bei.
                                      So unzugänglich Da 5 Bloods an vielen Stellen ist, ist es doch eine der besten Anti-Kriegsfilme, welche sich statt auf den Krieg, auf die gebrochenen und allein gelassenen Kreaturen fokusiert, welche niemals wirklich heilen konnten.

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                                        Guy Ritchie ist eben Guy Ritchie. Stylisch und mit einem zynischen Augenzwinkern und Mittelfinger erzählt er die Geschichte eines britischen Gras Imperiums. Geschickt verwoben mit der zerrütteten High Society dieser stolzen Nation, äußeren Einflüsse und intriegen.
                                        Doch das allein macht den Film nicht aus, nein. Die Riege an fantastischen Schauspielern und absurden Charakteren sind der wahre Star dieses Filmes. Seit langem die beste performance von Matthew McConaughey als Drogenbaron, Hugh Grant außerhalb seiner comfort Zone und Colin Farell in einer absolut genialen Nebenrolle bieten so einiges. Ich könnte noch weiter aufzählen, das würde aber Dröge werden, im gegensatz zu diesen Film. Ständig in Bewegung, von einer Szene zur nächsten springend, durch die natur der Narrative manchmal auch mehrmals betrachtet, legt Gentleman ein tolles Pacing vor. Die Geschichte ist dabei auch klasse. Jede Szene baut das große Gerüst weiter auf, bis sich ein tolles Gessamtbild bildet. Kleine Aspekte und Details werden weiter verarbeitet, sodass man als aufmerksamer Zuschauer seine helle Freude hat.
                                        Ein wirklich spaßiger, klassischer Guy Ritchie Film, bei dem er das macht, was er eben am besten macht (nicht Aladin).

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                                          Twelve Angry Men mit Aliens und instant Todesstrafe. Klingt erst mal abwegig, ist aber an sich ein tolles Konzept, das leider nicht zu 100% aufgehen will.
                                          50 wildfremde Menschen finden sich in einer grausigen Situation wieder und müssen erörtern, was los ist, was sie machen und wie es weiter gehen soll. Dabei geht der Film recht radikal und gnadenlos vor. Was zieht bei Menschen und was nicht? Wie kann ich die anderen überzeugen mich am Leben zu lassen?
                                          Leider kratzt das Konzept, an der schnelllebigkeit der Strafe und der unmengen an Charakteren. Erst in der letzten halbe Stunde entwickelt sich eine richtige Dynamik, welche zuvor durch zufall und chaos bestimmt war. Auch hat man bei vielen Szenen das Gefühl, das diese direkt für diese Konflikt geschrieben wurden und dann einfach als abgehakt am Ende da stehen. Auch ist es bizzar das manche der aggresivsten und nervigsten Charaktere nicht schon viel früher ausgeschalten werden.
                                          Die kleinen Gesrpäche und Szenen sind nichtsdesto trotz interessant. Manchmal ein wenig oberflächlich, aber sie bringen das was sie rüberbringen wollen, gut rüber. Vor allem das Ende fand ich echt nett.
                                          Etwas mehr fokus und feintuning des Konzeptes hätte dem Film gut getan. Und vielleicht etwas bessere Kameraarbeit, die manchmal ein wenig gezwungen und unnötig nervig wirkt.

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                                            Nebenniveau 17.01.2021, 16:50 Geändert 14.09.2024, 12:00

                                            The Boys ist die zynische und bitterböse Antwort auf den nicht abbrechend wollende Superheldentrend. Während Watchmen alles noch in die dreckige Realität gezerrt hat, hat the Boys diesen Anspruch nicht. Bunt, überdreht und einfach nur spaßig.
                                            Die Hintergrundgeschichte um Compound-V und Vought fallen in den Hintergrund und geben die Bühne für die große stärke der Serie frei: Die Charaktere. Ob die Seven, die namensgebenden Boys oder auch PR Agenten und vergessene Helden, alle haben eine fantastisch ausgearbeitete Persönlichkeit, die auch gerne mal an einander reiben. Visuell ist die Serie großartig und übertreibt es auch gerne mal, ohne dabei unpassend zu wirken. Der Soundtrack ist ebenfalls richtig toll und trägt super zur Stimmung bei.
                                            Die erste Staffel hat sich hauptsächlich Spaß auf die Fahne geschrieben und macht das auch sehr gut. Mit Hughie zusammen lernen wir über die düsteren Hintergründe der Superhelden, mit Starlight mittendrin in der Höhle des Löwen.
                                            Aber in der zweiten Staffel dreht die Serie erst richtig auf. Das Zusammenspiel der Charaktere erreicht neue Höhepunkte. Hinter jeder Episode steckt eine geniale Idee oder Konzept, welches frischen Wind in die Welt bringt. Vor allem der nicht ganz so dezente Vergleich mit der heutigen Realität, tut dann auch schon fast aufgrund der akkurarität weh. Einseitige Charaktere bekommen ungeahnte tiefen und haben bei mir urplötzlich mächtig viele Emotionen ausgelöst. Allein die Vorstellung eines obsessiven Fan, welche gerade mal ein paar Minuten geht, erklärt und erörtert das Gedankengut der Alt-Right auf so elegante wie auch brillante Art und Weise, das es mich wirklich weggehauen hat.
                                            Die dritte Staffel knüpft gut an die letzte an und findet mit Soldier Boy und dem Temp-V neue interessante Ansatzpunkte. Die Staffel hat auch ein paar Höhepunkte, wie Vought Parodien von Dingen die in echt so vorgefallen sind und ein brillantes Ende. Aber Overall ist es leider die schwächste Staffel, mit teilweise wenig Bewegung. Dafür freu ich mich dann aber nochmal extra auf die nächste Staffeln.

                                            Staffel 4 (8)
                                            Die Staffel fängt wie viele der Staffeln wieder von einem etwas zurückgesetzten Punkt an. Das ist leider echt schade, denn es fehlt irgendwie an Konsequenzen. Klar gibt es ein paar Aspekte, die in die neue Staffel übernommen werden, aber an sich fühlt es sich wie Sisyphus an, der abermals von unten den Stein nach oben rollen möchte. Aber auch wenn das schade ist, ist die Serie immer noch von allerfeinster Qualität. Und auch wenn sie Staffel für Staffel immer spitzfindiger wurden, erreicht diese Staffel etwas, das normalerweise nur South Park hinbekommt. Brandaktuelle Themen auf richtig bissig böse Art und Weise parodiert. Ich kann auch verstehen, warum gerade so viele Alt-Right Leute diese Staffel so hassen, auch wenn ich mich frage, wie sie den Punkt über die letzten drei Staffeln verpasst haben. So wird auch das apokalyptische Feeling, das man manchmal beim Durchblättern der Nachrichten und dem Zustand der Welt hat, richtig gut rübergebracht. Dabei mussten sie sich nicht mal großartig anstrengen, denn die Welt ist teilweise verrückter als jede Satire. Aber sie haben sich nicht ausgeruht und trafen sich abermals ins Schwarze. Leider leidet diese Staffel auch an den Problemen der letzten, wo die verschiedenen Subplots nur grob zur Hauptgeschichte passen und deshalb sich verstreut anfühlen. Die Geschichten sind auf einem hohen Niveau, lassen aber die ganze Staffel etwas weniger rund wirken.
                                            In der Staffel geht es hauptsächlich um die Aufarbeitung der Vergangenheit. Anni muss sich Taten und Worten der Vergangenheit stellen und die Rolle, die sie als Starlight einnehmen muss. Frenchie stellt sich ebenfalls den Geister der Vergangenheit und möchte dafür Sühnen. Und Kimiko, die aus der Lüge von angeketteten Kindern so wütend wird, um endlich Initiative ergreift, um echte Kinder zu befreien. Butcher ist diesmal auch sehr introspektiv, bei dem ein verfrühtes Ende ihn dazu bringt, wichtige Entscheidungen zu treffen. Als sich Ryan live gegen die Aussagen von Vaught stellt, und Butcher sieht, dass er vielleicht doch alles richtig gemacht hat, war stark. Vor allem als er mit Hughie spricht, als Mister ‘I can fix it’ sagt, dass es auch einfach mal geschehen muss, fand ich sehr stark. Im Allgemeinen hat mir Hughie mit seiner Mutter und seinem Vater sehr gut gefallen, mit sehr viel Entwicklung des Charakters. Der assistierte Suizid war fantastisch inszeniert und hat mir auch ein paar Tränen abverlangt.
                                            Und natürlich Homelander, der seinen eigenen Platz nicht kennt und deswegen auch mal wieder in sein altes Kinderzimmer geht. Er war abermals ein Highlight, diesmal vor allem weil er so viel alleine war. Er merkt, dass es doch nicht so einfach ist, ganz oben zu stehen und trifft immer wieder auf Widerstände, die so einfach und klar sind, dass er davon überrumpelt wird (und die er nicht einfach mit Laseraugen aus dem Weg räumen kann). Und dazu ein paar neue Charaktere, die mir richtig gut gefallen haben. Allen voran Sage, die einfach viel zu klug für ihr eigenes Wohl ist, und zur Entspannung auch mal Trepanation oder Lobotomie zu etwas Frieden findet. Ich bin so gespannt, was sie noch mit ihr machen werden, denn sie hat mich an Ozymandias aus Watchmen erinnert und ich erwarte großartiges. Und ihr 5D Schach mit allen möglichen Figuren macht einfach Spaß beim Zusehen. Vor allem, weil sie versteht, wie wichtig und überzeugend eine gute Narrative ist. Am Anfang war ich auch enttäuscht, dass quasi nichts mehr mit Compound V gemacht wird, bis man zu den fliegenden Schafen kommt, was wieder mal ein richtig schöner The Boys Moment ist.
                                            Bevor ich die Kritik abschließe, möchte ich noch ein paar Gedanken zu ein paar Szenen und Charakteren abgeben. Die zu kurze Hand in der ersten Folge ist hilarious. Genauso auch Tilda Swinton als vielarmige Geliebte des typisch ahnungslosen Deep oder Will Ferrell, der sich endlich in einer Oscar Rolle sieht. Zu den Typen bei der Convention, die alle gleich aussehen, was dann auch noch richtig Sinn ergibt. Ich liebe auch die Charakterisierung des Batman Verschnitts im The Boys Universum. Mit den passenden Superkräften, einer Höhle mit seiner Gadgets und dem Diener der ihn großgezogen hat. Armer Hughie und was er da durchmachen muss… Und ich muss auch sagen, dass ich Ryan tatsächlich als eine der stärksten Inszenierungen von Superman empfinde. Den das was Superman ausmacht, ist seine Erziehung und seine starken Moralischen Vorstellungen. Bei Homelander ist da Hopfen und Malz verloren, aber Ryan, kann das noch werden. Und das haben sie wirklich schön inszeniert. Ich mag auch den Shapeshifter, der ein klassischen Superhero Trope in die gewaltsame und eklige Welt von The Boys bringt. Der Einsatz von ihr und das Gespräch mit Anni ist richtig gut. Und auch wenn ich mir am Anfang nicht so sicher war, von dem Plot mit Mothers Milk und A-Train, hat sich das ganze doch sehr schön zusammengefunden. Das Finale war dann auch etwas anders. Auch wenn unsere Protagonisten in der nächsten Staffel in einer sehr prekären Lage starten, gibt es immerhin einen richtig große Verschiebung der Welt-Regeln. Auch wenn ich auf “The Darkness” Butcher gerne hätte verzichten können, freue ich mich schon auf die letzte Staffel.

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                                              Nebenniveau 17.01.2021, 16:41 Geändert 17.01.2021, 16:41

                                              Ich war noch nie ein großer Elton John Fan. Es gibt ein paar Songs von ihm die ich sehr mag, aber ich hatte zum Beispiel keine Ahnung WIE erfolgreich er überhaupt war.
                                              Rocketman ist eine fantastische möglichkeit einen Einblick in das Werden und Sein dieser Rockicone zu bekommen. Dabei machen sie etwas, was ich mir mehr wünschen würden: sie Spielen mit dem Genre und haben Spaß dabei! Ein Biopic eines Musikers mit einem Musical zu verbinden ist eine absolut brilliante Idee. Auch den narrativen Rahmen einer Reha, ergibt vor allem im Kontext des ganzen Filmes, sehr viel Sinn. So war ich überrascht das der Film, nachdem er trocken war, plötzlich vorbei war. Aber das ist eine Geschichte für eine andere Zeit.
                                              Taron Egerton macht einen großartigen Job als Elton John. Und auch die anderen Schauspieler sind fantastisch und im kontext der subjektiven Erzählung toll getroffen. Dazu ein kick ass Soundtrack, tollen Schnitt und Kamera und man hat etwas fantastisches vor sich. Vor allem im Vergleich zu "Bohemian Rhapsody", ist dieser Film schon fast ein Meisterstück.

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                                                Leider fällt das Verbrechen dabei ein wenig flach. Den Twist hab ich schon beim anschauen bemerkt. Im allgemeinen hätte man echt leichter darauf kommen können, wo die Tatwaffe sich befindet. Auch ist es nicht so überragend aus technischen Gründen frei gesprochen zu werden, anstatt dass das Verbrechen niemand bemerkt. Aber immerhin war der aller letzte Twist, mit dem gezogenen Stecker, doch ein guter.
                                                Filmisch ist er okay. Nicht überragend mit einem eher nervigen Soundtrack. Auch die Liebesgeschichte mit Rosamund Pike hätte man sich sparen können.

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                                                  Mein Gott, was für ein furchtbarer Film. Das Neil Breen schlecht ist, ist ja allseits bekannt, aber das war doch echt nochmal ne andere Hausnummer. Es passiert quasie nichts in dem Film. Szenen kommen und gehen, ohne Konsequenzen. Die Geschichte ist ein chaos, das mit Watte gefüttert wurde, um runder zu wirken, dabei aber nur den fehlenden Nährwert dahinter zeigen. SciFi Aspekte die einfach kommen und gehen. Ein Hacking Plot der einfach nur kommt und geht.
                                                  Und dazwischen Neil Breen, der sich dabei eine perverse Befriedigung holt, das einfach jede Frau gigantische Brüste hat und auf ihn steht. Egal ob es seine Kindheitsfreundin ist, die scheinbar viel langsamer gealtert ist als er, oder die Tochter von Freunden, die wahrscheinlich noch minderjährig ist. Und warum? Einfach so! Warum sehen wir so oft die Streiterein von anderen Leuten? Kein besonderen Grund, wir brauchten noch mehr Laufzeit. Apropos Laufzeit: Es ist auch einfach so klar und grausam auffällig, wie er beim Schnitt einfach mehrere Takes genommen hat, und zusammen gelassen hat, anstatt am Pacing des Filmes zu arbeiten. So hört man vier mal hinteinander den selben Satz, mit leichten Variationen und einer unbequemen stille dazwischen.
                                                  Ich schau mir gerne mal schlechte Filme an, aber das schießt schon den Vogel ab. Nein Danke!

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                                                    Wonder Woman! Der Beweis das es DC doch drauf hat! Naja, nicht so wirklich. Sie machen vieles Richtig in dem Film. Es gibt ein paar herausragendende Szenen (Niemandsland und die Befreiung des Dorfes), ein paar ausgezeichnete Ideen (Ares als der Grund für Krieg und Verderben), die Schauspieler sind auch toll (vor allem Chris Pine hat mich überrascht), aber am Ende fällt doch allees in sich zusammen. Die finale Konfrontation wirkt einfach nur lächerlich. Nicht nur im GCI Feuerwerk, sondern auch vom Drehbuch her. Hätten sie früher aufgehört, wäre es ein stärkerer Film geworden.
                                                    Desweiteren sind viele total unzeitgemäße Aspekte an dem Film, die mich doch mehr gestört haben als ich es wahr haben wollte. Warum reden alle Bösewichte englisch mit einem schlechten Akzent?
                                                    Auch das Szenario des ersten Weltkrieges, das damals noch sehr frisch war, wird leider nur teilweise genutzt. Das Niemandsland und die chemischen Waffen sind klasse, aber warum wird hier nicht ein bisschen mehr differenziert? Wäre es anders ausgegangen wenn ein Deutscher Soldat auf der Insel gelandet wäre? Sie bauen eine gewisse Grauzone auf, bleiben dann aber doch schwarz und weiß. Das ist an sich nicht schlimm, gerade in einem Superhelden Film, aber das verschenkte Potential und die toll aufgebauten Stränge im Drehbuch versauern zu lassen, ist schon etwas traurig.