Nebenniveau - Kommentare
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Alle Kommentare von Nebenniveau
Ich wollte den Film mögen. Aber DC macht es einem einfach nicht leicht. Der düstere Ton der Welt und das lockere Spiel mit Shazam passen überhaupt nicht zueinander. Der Bösewicht ist komplett unterentwickelt (man hätte locker darauf eingehen können, wie pathetic er eigentlich ist), die Sünden sind Design mäßige eine Katastrophe und werden komplett austauschbar eingesetzt. Die dissonanz zwischen Shazam und Billy sind so groß und störend, das sie nicht wie ein spaßiger Charakter wirken, sondern eher wie ein zweigeteiltes Spiel von Lust am Leben und Leiden. Ich verstehe auch nicht warum der Film so lange geht? Es passiert fast nichts? Und die Situationen die etwas lustig sind, fallen doch irgendwie sehr schnell flach. Shazam ist einfach unausgegoren und leider viel zu langweillig.
War der erste Film noch ein fantastisches Pulp Fantasie Abenteuer mit einer gewissen tiefe, wird das hier so ziemlich komplett über den haufen geworfen.
Aus der persönlichen und epischen Geschichte, wird ein passables Pen & Paper Abenteuer auf die Leinwand gezaubert. Von der Art wie sie das Quest erhalten, zu den Charakteren und Schauplätzen, sowie sie auch mit den Fallen und Situationen umgehen, hat etwas von einer DnD Kampagne, ohne großes Wirken auf die Welt oder die Charaktere.
Unterhaltsam ist es ja schon irgendwie, aber es fehlt das epische, die Einsätze welche auf dem Spiel stehen. Hätten sie genau so weiter gemacht, im Sinne von Adventure of the Week ala Xena, hätte das was werden können. So ist es aber leider das entäuschende Ende von Arnie als Conan.
Der Leichenverbrenner ist nicht nur tief- bis abgründig, es erzählt fantastisch eine Geschichte von persönlicher Rechtfertigung und dem Konzept der guten Intentionen hinter gräulichen Taten. Dabei ist der Film auch handwerklich ein Meisterstück. Die Kamera, Szenen und vor allem der Schnitt sind absolut herausragend und von so hoher Qualität, das es nur wenige Filme gibt, die an diesen hier rankommen. Und das sind dabei nicht nur Spielereien, sondern auch Eng mit der surrealen Weltanschauung des Protagonisten Verbunden, dessen Tempo und Leben auch das Pacing des Filmes bestimmt.
Der Protagonist spielt dabei in einer eigenen Liga. Fantastisch von Rudolf Hrusínský verkörpert, sehen wir das Prag der 1930er Jahre durch einen Menschen, der seine komplette Erfüllung im Verbrennen von Körpern und der philosophischen Befreiung der Seele gefunden hat. In einer bizarren und oberflächlichen Interpretation des Buddhismus, sieht er sich im Wahn später selbst als den großen Erleuchtenden: Leid zu lindern und Freiheit zu geben.
Selten bekam man so einen faszinierenden Einblick in das Sein eines Menschen, dem durch immer wieder zugetönte Parolen, sich und die Welt neu entdeckt und interpretiert. Ein Film der auch Film als Medium versteht und es voll ausnutz und auskostet.
Das Konzept an sich klingt recht interessant. Als Fan von Kammerspielen hätte man auch was richtig tolles draus machen können. Aber so richtig wollte es dann doch nicht. Die Machart und vor allem der Soundtrack sind subpar und ziehen jegliches Potential aus dem Film heraus.
Die Schauspieler machen alle einen guten Job und ein paar der Szenen sind auch sehr gut gelungen. Es ist auch ganz nett wie man Stück für Stück mehr über die Charaktere herausfindet. Schade das es im großen und ganzen leider kein Unterschied macht. Die neuen Informationen haben keinerlei auswirkung auf die Geschichte, und sind eigentlich nur ein weiterer roter Hering, der nichts bringt, da man von Anfang an unter die Nase gerieben bekommt, was hier tatsächlich statt findet. Allein diese Entscheidung und der Charakter Ramirez sind es was die gesamte Geschichte für mich runterzieht. Es gibt keine wirkliche Spannung oder keine alternativen Erklärungen. Jeder neue Aspekt wird sofort weg """Rationalisiert""" und verläuft somit ins leere. Das macht auch den Charakter des Detektiv unnötig, der einen von der ersten Minute an mit Exposition über sein Leben zuknallt.
Am Ende hat der Film doch ein zwei nette Twists, die aber auch nicht wirklich den punch haben, den sie sich wünschen. Auch ist der Titelgebende Charakter unglaublich flach und unausgereift, vor allem durch die Linse von Ramirez. Warum ist er der Böse, wenn er die Bösen bestraft? Warum wird der Mechaniker verschont? Das ganze ist so unausgereift und sinnlos... vor allem mit den letzten Worten des Filmes.
Leider eine herbe Entäuschung.
Pulp Fantasy vom feinsten. Die Geschichte um Conan und seine High Adventure ist zurecht absoluter Kult. Mit großartigen Details (z.B. durch die Sets und die unmengen an Extras), der freiheit ein wenig cheesy dabei zu sein, klasse Schauspieler mit killer Frisuren und einem der feinsten Fantasy Soundtracks die jemans für Film produziert wurden, merkt man das es sich hierbei um ein Produkt der Liebe handelt, anstatt einem billigen Cashgrab.
Die gnadenlose und wahnwitzige Welt wird fantastisch zum Leben gebracht. Mit einer meiner lieblingstransitions wie Conan von 12 Jahren immer weiter am Rad dreht bis er zu Arnold Schwarzenegger wird. Wie er in der Arena Sinn findet um dann wie ein getriebenes Tier in der Welt überleben muss und dabei eine unbrechbare Freundschaft knüpft. Wie er besoffen durch die Zivilisation läuft, ein Lama auslacht und dann ein Kamel eins auf die Nuss gibt, ist einfach nur fantastisch. Er lernt die Liebe seines Lebens kennen, findet einen neuen Sinn in Rache, das ihn an den Rand des todes treibt.
Conan ist dabei, bei all der oberflächlichkeit, ein überraschend vielschichtiger Charakter, der auch in Situationen kommt, die ihn überwältigen. So macht man Charakterentwicklung. Vom groben zuschlagen zu einer cleveren Falle. Vom Sklave, zum Kämpfer, zum Tagedieb zu einem König. Auch die anderen Charaktere haben eine überraschende tiefe. Vor allem Doom, der 1000 Jährige Demi-Gott der den tot von Conans Eltern als Jugendsünde abtut. Der Kult als cheeky anspielung an die Hippie Kultur. Und das alles in einer desoleten, kargen aber belebten Welt.
Klar, ist der Film kein meistwerk. Das Pacing leidet manchmal ein wenig und viele Aspekte der Welt werden nie tiefer erkundet. Aber Conan der Barbar weiß was er sein will, und das macht er mit Bravour!
Man, dieser Film ist ärgerlich. Er macht so viele Sachen so gut, und fällt dann aber doch voll auf die Schnauze.
Erst mal, ich liebe den Ton des Filmes. Nicht mehr dieses klassisch Dark und Edgy gehabe das man vom DCU schon gewohnt ist. Dafür knallbunte Farben, überzogene Charaktere und einfach nur Spaß. Diese Richtung können sie gerne beibehalten. Auch machen die Schauspieler (bis auf Kristen Wiig) einen ganz fantastischen Job. Der Soundtrack ist diesmal auch stärker und unterstreicht die neue Richtung auf tolle Art und Weise.
Aber warum diese Geschichte? Warum dieses Drehbuch? Man hat das Gefühl das sie Steve zurückholen wollten, und alles andere erst mal nebensächlich ist. Nach dem starken Einstieg dümpelt der Film vor sich, ohne eine klare Richtung zu zeigen. Aspekte werden aufgeworfen und nie wirklich erarbeitet (wer ist der Typ dessen Körper Steve übernommen hat? Warum hat ein Museum ein Flugplatz mit Jets? Wie funktioniert die Kraft des Steines jetzt eigentlich wirklich?). Auch der Plan des "Bösewichts" wirkt mehr Konfus als alles andere. Vor allem weil die Regeln des McGuffin erst gegen Ende richtig erklärt wird. Und ein Alles Erfüllender Wunsch Stein klingt auch wie ein absoluter Albtraum, aus den man sich eigentlich nicht wirklich rausschreiben kann. Das muss den Drehbuchautoren auch aufgefallen sein, aber bis dahin war es wohl zu spät.
Kristen Wiigs Charakter ist aber auch nochmal ausschlaggebend für den Punkteabzug. Nicht wirklich innovativ oder gut gemacht, zerrt sie einfach ihren Penelope Charakter aus SNL ins Licht. Auch das sie noch ein wunsch gewährt bekommt (was gegen die eigenen Regeln geht) und dabei zur hässlichsten GCI Abomination wird, welche sogar Cats schlägt, will sich mir nicht erschließen.
Ein Film der vieles Richtig macht und auch eine tolle neue Richtung einschlägt, dann über sich selber stolpert und mit voller Wucht gegen eine Wand rennt.
Für ein unscheinbaren Film, haut er ziemlich rein. Feinfühlig gefilmt, wird die schwere der Situation und Zeitlichkeit der Geschehnisse toll rübergebracht. Dazu ein wunderschöner Soundtrack, welcher die hoffnungsvolle Melancholie noch weiter unterstreicht. Alle Charaktere wirken so echt und authentisch, und sind dabei nicht zynisch oder bösartig, wie man es vielleicht erwarten würde. Die Beziehung zwischen Cody und Del ist so wunderschön und auch verständlich ohne große Worten und Gesten. Den genau die kleinen töne und taten sind es, die diesen Film ausmachen.
Ganz tolles Indie Kino das einem das Herz zerbersten lässt.
Was für ein Film! Die Geschichte ist an sich nichts besonderes. Auch sind eigentlich fast alle Charaktere recht oberflächlich. Aber das macht diesen Film nicht aus. Was diesen Film so besonders macht, ist das Drehbuch, die Kamera und allen voran der Schnitt. Das Tempo das dieser Film hinlegt ist so mindboggling fantastisch und verwebt den Stress des Protagonisten, die Zeitlichkeit der Ereignisse und die Konsequenzen der Taten so großartig miteinander, wie ich es bis jetzt kaum gesehen habe.
Die Cinematographie ist atemberaubend. Die Shots der Landschaft, das klare und großartige Farbdesign der Szene machen ihn für die Augen schon ein Gourmefest. Dazu Jim Cummings, der seine Rolle mit so viel Witz und realistischer Traurigkeit spielt, und das wahnsinnsexperiment Bombenfest hält.
Selbst wenn einem der Plot nicht so zusagt, sollte man, wenn man das Medium Film liebt, diesen Film nicht verpassen.
Ich bin persönlich hab keine wirkliche Ahnung von Autos. Ich weiß wie man sie fährt und ich spiele auch gerne mal ein Arcade Racer in meiner Freizeit, aber so richtig interessieren tu ich mich dafür nicht.
Das muss aber gar nichts heißen wenn es um Top Gear/The Grand Tour geht. Die drei Pappnasen sind so Unterhaltsam und spielen so viele wahnwitzige Situationen durch, das man einfach non Stopp unterhalten ist. Wenn man das bei einem Thema schafft, das einen nicht interessiert, hat man ein wahrlichen Gewinner.
Jedes mal wenn eine Folge oder Spezial rauskommt, weiß ich, das es was gutes gibt. Die Dynamik zwischen Hammond, Clarkson und May ist zurecht legendär. Die Mischung aus geskriptet und Chaos welches einem ein Ast in die Achse wirft, ist fantastisch. Auf was für dumme Ideen die Jungs kommen... und mit was für einer dummen Ernsthaftigkeit sie es durchziehen, macht einfach Spaß.
Was will man auch von Fincher erwarten. Wenn er etwas anfasst ist es ein Projekt auf das er Lust hat und all seine Energie reinfeuert. So ist es auch bei Mank. Mit dem Drehbuch seines Vaters in der Hand schafft er dabei eine faszinierenden Einblick in das Leben des Drehbuchautors Mank, der Zeit in der er gelebt hat und für alle Citizen Kane Fans gibt es so viel kontextuelle Informationen, das man aus dem Taumeln gar nicht mehr raus kommt. Clever geschrieben, gefilmt und vertont, wie man es selten erlebt, wird der mehr als nur clevere Mank von Gary Oldman zum leben erweckt. Der Soundtrack ist sehr Zeitgemäß, aber leider doch ein wenig zu restriktiv um Trent wirklich scheinen zu lassen.
Ein toller Film, den man gerade als Citizen Kane Fan sich nicht entgehen lassen sollte.
Ein absoluter Filmklassiker, der nicht zu unrecht ewig lang den Rekord der größten Einspielergebnisse inne hatte. Damals, als er im Kino lief, war ich ehrlich gesagt sehr genervt davon. Freunde sind zum fünften mal ins Kino gegangen und ich wollte einfach nichts mehr davon hören.
Nach all diesen Jahren sehe ich das ein wenig anders. Der Film ist immer noch nicht genau mein Ding, aber die Qualität des Drehbuches, des Pacings und der Regie sind dem Film einfach nicht abzustreiten. Ich find es auch faszinierend wie Cameron es schafft, von Spaßten in einem U-Boot, zur Romantik und dann zur Katastrophe zu wechseln und das alles zu verbinden. Er räumt auch allen Charakteren und Aspekten genügend Zeit ein und überzieht sich dabei nicht, obwohl sowas mit einer Laufzeit über drei Stunden leicht passieren kann. Man merkt das er sich richtig in das Thema reingefuchst hat und auch etwas erzählen wollte. Drehbücher hat Cameron sowieso drauf. Keine Szene ist verschwendet und wenn man Aspekte noch ein drittes mal aufwerfen kann, dann verpasst er die Chance nicht um die Charaktere so weiter zu entwickeln.
Tonal trifft Titanic auch immer den richtigen Ton. Ob es nun die verspielte Party im Bauch des Giganten ist, das romantische Spiel zwischen Jack und Rose, oder die absolute Verzweiflung der Katastrophe. Grausam wirkt das Sinken in quasi realtime erzählt. Die Überforderung der Crew und der Gäste, die Ungerechtigkeit und Dummheit der Menschen zur Schau gestellt.
Einer der Indie und Coming of Age Filme schlechthin. Eine schräge Geschichte mit schrägen Charakteren, die aber alle so Fehlerbehaftet und Real wirken. Ernste Themen werden angesprochen und mit der passenden Ernsthaftigkeit mit einem Augenzwinkern, bearbeitet, ohne dabei wirklich zu ernst oder zu blöde zu wirken. Das Thema ist kein leichtes, aber sie haben es fantastisch auf die Leinwand gebracht.
Elliot Page macht auch einen großartigen Job und spielt als Juno eine der unvergesslichen Charaktere zum Leben. Die Beziehung zwischen ihren Eltern, der Adoptiv Familie und dem Vater des Kindes, sind toll inszeniert. Durch die Jahreszeiten erzählt, mit einem fanatisches Soundtrack, ist und bleibt Juno ein absoluter Stern am Filmefirmament.
Als nette Weihnachtsromcom mit einem Twist an einem freien Abend mal reingehauen, hab ich dabei leider nicht genau das bekommen was ich wollte. Es fängt alles ganz Süß an, und am Anfang machen die Überspitzen Charaktere auch noch Spaß. Aber irgendwann schwankt das ganze um. Es wird einfach nicht mehr lustig sondern nur noch gemein und grausam. Gerade was Harper Abby da eigentlich antut, ist einfach nicht mehr verzeihbar und verbietet sich auch als Happy End. Im Allgemeinen gibt es eigentlich kaum Charaktere die man irgendwie mag.
Das Lachen blieb mir irgendwann im Hals stecken, und am Ende war ich eigentlich nur noch genervt.
Nach einer wahren Geschichte, sehen wir die Karriere und das Leben mehrere Menschen an reiner Gier und Faulheit zerbrechen. So ist es doch egal wie gut die Intentionen waren, wenn man so Rücksichtslos vorgeht, muss es Konsequenzen nach sich ziehen. Der Cast ist dabei absolut fantastisch. Zwischen den Charm von Hugh Jackman, der Abgeklärtheit von Allison Janey und der schon brutalen Realität der Bimbos um sie herum, wird die ganze Geschichte echt fesselnd eingefangen.
Eine interessante Geschichte die man sich mal anschauen kann.
Ein Klassiker wenn nicht sogar ein Prototyp des ganzen Romcom Genres. Ein Berg von Charakteren die allesamt nach ihren kleinen Glück suchen und dann am Ende mehr oder weniger irgendwie miteinander Verbunden sind. Der Film hat viele Kultige Szenen und Charaktere und es ist beeindruckend wie viele Narrativen er gleichzeitig Jongliert. Das Pacing des Films ist auch zum großen Teil sehr gut, die lange Laufzeit merkt man gar nicht so sehr an, da man von einer Geschichte zur nächsten Hüpft.
Leider schwanken die Geschichten in ihrer Qualität oder Spaß. Ich kann Mark und sein Stalkertum einfach nicht ausstehen, und das es neben ein paar Herzerweichenden Geschichten gleichwertig steht, find ich ein wenig komisch.
Aber ja, gerade um die Feiertage, ein Film den man sich gerne mal geben kann.
Das Fenster zum Doof
Disturbia ist eine Teenie Version des Klassikers "Das Fenster zum Hof" von Alfred Hitchcock. Auch wenn es sich in ein paar Kleinigkeiten unterschiedet, sind die Übereinstimmungen doch nicht wegzudenken. Aber das muss ja gar nichts schlechtes sein, warum nicht? Leider hab ich das Alter, in den man den Film richtig genießen kann, ein wenig verpasst. Als Teenager hätte ich mich mit Shias Charakter vielleicht mehr identifizieren können, so find ich ihn jetzt eigentlich nur noch nervig und verzogen. Oh, und fucking creepy. Ein kleiner Stalker der sich deswegen entitled fühlt. Uff, ein Charakter den man nicht wirklich mögen kann.
Der Film sonst macht aber vieles richtig. Der Nachbar ist wirklich angst einflößend und man schwankt die ganze Zeit zwischen "Ist er das für das man ihn hält oder nicht?". Und gerade da wünsche ich mir, das es mehr die Paranoia des unsympathischen Protagonisten gewesen wäre, als das was am Ende dabei rauskommt. Auch verhält sich Mr. Turner extrem irrational gegen Ende, was das ganze Kartenhaus für mich auch endgültig zusammenfallen lässt.
Ich mag Cronenberg. Auch wenn ich kein Fan jeder seiner Filme bin, weiß ich doch das mich was interessantes erwartet. Genau so ist es auch bei "A History of Violence". Eine Geschichte über Gewalt die weitere Gewalt hervorbringt. Über die zerstörerische Spirale und dem Gefühl der eigenen Identität.
Die Geschichte ist interessant und gleichzeit sehr gedämpft. Trotz überzogenen Charakteren, wirkt alles doch sehr dicht und furchtbar beklemmend. Man weiß auch nicht was als nächstes Passieren wird. Die Schauspieler sind allesamt sehr gut. Viggo Mortensen spielt den gespalteten Tom, ausgezeichnet. Die Action ist ebenfalls überraschend gut. Sie ist eher selten, wirkt dadurch aber sehr poignant.
Der Film ist aber eher langsam und das Pacing zerrt manchmal leider. Aber das schlimmste ist eindeutig der furchtbare Soundtrack der mich eher aus dem Film rausgezogen hat, als das er irgendwas verbessert hätte. Es ist schon kein Zufall das die stille Szenen die besten des Filmes sind. Mit einem anderen Soundtrack oder gar ohne den ganzen, hätte der Film bei mir auch noch besser abgeschlossen.
Pontypool ist ein besonderer Film. Eine Kosmischen-Horror Mauerschau der besonderen Sorte. Begrenzt auf den Mikrokosmos eines Autos und dem des Tonstudios, durchleben wir mit Grant Mazzy, die gleiche Hilflosigkeit einer wahnwitzigen Situation. Ich bin an den Film rangegangen ohne irgendetwas darüber zu wissen und das war auch am besten so. Jede Wendung hatte den passenden Umph und Überraschungseffekt. Das sogar die gewisse Sinnlosigkeit der ersten Minuten, narrativ geschickt weiter verwebt werden, macht diesen Film zu einem besonderen Kleinod. Man merkt das sich jemand mühe gemacht hat, und auch wenn man am Ende ein wenig verwirrt ist, gehört genau dieses Gefühl dazu, da es das menschliche Verständnis überschreitet und zerrt.
Das ganze mit Radio Zombie zu Untertiteln finde ich sehr kurz gegriffen und dem Konzept des Filmes nicht entsprechend. Der Virus in der Sprache, das verzweifelte klammern sich weiterzuverbereiten, egal ob der Host überlebt oder nicht, oder sonst sich zwingend durch einen anderen zu Fressen, find ich eine geniale Auslegung des alten Tropes. Gerade auch der Schutzmechanismus ergibt am Ende viel Sinn.
Pontypool ist etwas besonderes, das vielleicht nicht bei jedem anschlägt, aber bei mir genau den richtigen Ton getroffen hat.
Ich liebe die Musik von Frank Zappa, wusste aber nie so viel über die Person hinter den nie greifbaren Kompositionen. Ich bin froh das ich das jetzt mit Zappa nachgeholt habe. Die Dokumentation macht einen fantastischen Job, das Leben, Leiden und wachsen dieses Ausnahmetalents zu zeigen. Die Montage ist dabei brillant und wird auch großartig mit dem passenden Soundtrack unterlegt. Man lernt nicht nur Zappa den Musiker, Rocker oder Komponist kennen, sondern auch Zappa der Mensch, der von seinen eigenen Ohren und fließenden Melodien so getrieben war. Ein Workaholic, der bis zum Schluss alles gegeben hat und uns ein fantastischen Erbe hinterlassen hat.
Die Doku ist auf jeden Fall für jeden Zappa Fan ein muss!
Wie der Titel "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" schon zeigt, nimmt sich der Film gerne viel Zeit um alles zu sagen, was es sagen möchte. Das gibt dem Film eine besondere Qualität, die man an vielen Stellen vielleicht als langweilig bezeichnen könnte, aber dann in den richtigen Momenten ihr volles Potential auskosten.
Wunderschön geschossen und brillant Verkörpert, bietet dieser Film ein faszinierenden Einblick in das Leben einen der größten Ganoven der amerikanischen Geschichte. Dabei spürt man die schwere der Charaktere. Die Paranoia von James wird greifbar gemacht und lässt oftmals die Luft kalt erstarren, das es jedem im Raum, mir eingeschlossen, schwer fällt zu atmen. Tiefer Respekt, ein verlangen nach Anerkennung und Angst, ziehen sich wie ein wütender roter Faden durch den Film. Ich bin kein großer Fan von Casey Affleck, aber die Verkörperung des Robert Ford ist im großartig gelungen. Man weiß nie ob man Mitleid oder Hass mit ihm haben sollte. Ein Gefühl das der Charakter selbst ja auch bis zu seinem Ende mit sich getragen hat.
Die Idee einer Horror Anthology mit neuen Themen jeder Staffel find ich toll. Wenn sie auch ein gewisses Core-Roster aufgebaut haben, das immer wieder in neue Körper schlüpfen kann, kann dabei was richtig tolles rauskommen.
Staffel 1: Murderhouse
Aber leider muss ich sagen, das gerade die erste Staffel nicht den besten Eindruck bei mir hinterlässt. Besonders der Pilot ist sehr rau und kantig und hat noch kein wirkliches Konzept was es machen möchte. Dazu das furchtbare Editing das über den Verlauf der Staffel etwas besser wird, aber niemals wirklich gut. Die Erzählungsstränge verlaufen sich ständig und mächtige und schwere Ereignisse hinterlassen kaum irgendwelche Wunden oder Narben. Das Monster-of-the-Week Prinzip geht hier leider nicht sehr gut auf. Auch sind die Charaktere eher schlecht als recht. Gerade die Familie ist teilweise unerträglich nervig und langweilig.
Gegen später, wenn die anderen Bewohner mehr zur Geltung kommen, wird es schon interessanter und vielschichtiger, leider ohne dabei wirklich in die tiefe zu gehen.
Ich war schon ganz gut unterhalten und wollte dann auch wissen wie es weitergeht, aber wirklich gut ist leider was anderes.
Ich bin ein großer Found-Footage Fan. Leider sind die meisten Filme dieser Art eher schlecht als recht. Gut das es auch gewisse Ausnahmen gibt, zu denen Noroi meiner Meinung nach zählt.
Anders als klassische Found-Footage Filme, nimmt Noroi eher die Form einer japanischen TV-Show an und agiert dabei sehr realitätsnah. Einblendungen von Texten, Reaktionen von Celeberties, Titlecards mitten drin, lassen das Gefühl einer "echten" TV-Show super aufkommen. Auch das das Fernsehsternchen Marika Matsumoto als sich selbst auftritt, gibt dem ganzen noch eine weitere, clevere und perfide Dimension. Gerade in Japan muss dieser Film richtig gut gewirkt haben, wovon hier leider ohne den gewissen Kontext etwas verloren geht.
Der Film an sich ist clever gemacht, mit der Legende eines fehlgeschlagenen Rituals und bizarren Verhalten mancher Menschen. Der Film übertreibt nie dabei seine Rolle und treibt die Geschichte geschickt Stück für Stück voran, bis zum bitteren Ende.
Zufällig bei Netflix gefunden, hat mich the Call absolut umgehauen. Ich habe sowas ähnliches wie Miikes The Call erwartet und wurde hier ist ein postmodernes, Horror-Thriller Spektakel geworfen.
Die Prämisse ist simpel wie genial und wird dabei auch äußerst effektiv eingesetzt. Manchmal mehr manchmal weniger konsequent aber immer im Realm der Suspension of Disbelief. Man weiß nie was um die Ecke auf einen Wartet und jede Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen, welche die gesamte Welt der Protagonisten in sich zusammenfallen oder aufblühen lassen können. Der Film hält einen auch nicht für Dumm sondern lässt einen immer weiter rätseln und auch Aspekte selber herausfinden.
Dazu die fantastischen Schauspieler, allen voran Jong Seo-Jun, welche die Rolle der verstörten und destruktiven Teenagerin mit so einer Intensität verkörpert hat, das es mir immer noch kalt den Rücken runterläuft.
Ein fantastischer Film, den man sich auf jeden Fall mal anschauen sollte.
Als ich zum ersten mal davon gehört habe, das man irgendwie Watchmen weiterführen möchte, war ich zuerst sehr sehr skeptisch. Aber diese Skepsis wurde schon nach der ersten Folge verweht und mit jeder Episode wurde die Begeisterung größer. Es sollte mehr Serien geben die sich auf eine Staffel beschränken und es dabei belassen. Eine komplette Geschichte, effektiv und interessant erzählt.
Das Watchmen Universum wird dabei faszinierend und logisch erweitert. Mit der klaren Vorlage aus dem Comic anstatt des Filmes (das sich ja hauptsächlich durch das Ende unterscheidet) erzählen sie eine neue, interessante Geschichte, die sich nicht nur geschickt den alten Themen annimmt, sondern auch ganz eigene Akzente setzt.
Mit jeder Episode bekommt man ein weiteres Puzzlestück, welcher die Geschichte in einem neuen Licht erstrahlen oder gar in ganz anderen Farben erstrahlen lässt. Toll verwoben mit ständig wechselnden Strukturen, welche nicht nur filmisch sondern auch erzählerisch immer wieder etwas neues zu bieten haben.
Die Charaktere sind alle vielschichtig und mehrdimensional. Der Soundtrack ist ein absoluter Ohrenschmaus und auch visuell macht die Serie richtig was her. Einzig allein die farblosen "Nostalgia" Episode hätte man gerne anders gestalten können. Warum sollten Erinnerung in Schwarz und Weiß sein?
Tolle Serie die jeder Fan des Originals sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten.
Was für ein besonderes Kleinod. Wind River bietet einen faszinierenden und tiefen Einblick in die kalte Einöde und ihre mehr oder minder freiwilligen Bewohner. Das zermürbende und zerrüttete Leben der Indigenen Bevölkerung, die als Fremde im eigenen Land gegen die brutale stille und Einsamkeit tagtäglich ankämpfen müssen. Und gerade bei Ausnahmesituationen, wie einen Mord, plötzlich noch so viel Hilflosigkeit entsteht. Die unnötig komplexe rechtliche Lage in Amerika macht das ganze nicht besser.
Die Geschichte die dabei erzählt wird, wird nicht unnötig aufgebauscht und bleibt dabei grausam nahe der Realität. Drama und Destruktivität, verlangen nach Antworten und der Suche nach einem Sinn. Die Charaktere sind dabei auch fantastisch gezeichnet. Jeder bringt seine eigenen Aspekte und interessanten Ansichten mit, und vertieft das unwirtliche Bild. So endet es auch nicht mit einem Happy Ending, sondern einem zermürbende Leere, an die man sich gewöhnen muss. Ein klasse Film!