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Ghost Dog ist ein wunderbares Potpourri. Ein Indie Action Film mit tiefen Wurzeln in der japanischen Philosophie und Kultur, dem Style und Feeling von Hip-Hop und eine zynische persiflage von klassischen Mafia Filmen und Strutkuren.
Ghost Dog ist eine Rolle, die mir immer als erstes einfällt, wenn ich Forest Whitaker denke. Er spielt den kaltblütigen Killer mit so einer großartigen wärme und Ausstrahlung, das es schon verständlich ist, das wenn Jarmusch ihn nicht für die Rolle bekommen hätte, der Film einfach niemals zustanden gekommen wäre. Disipliniert und dem Hagakure folgend, wartet er nur auf ein Wort seines Meisters, um dessen Auftrag auszuführen. Ohne einen Fehler und ohne zu Zögern. Nichtsdesto trotz gerät alles aus den Fugen, beim letzten Auftragsmord. Die eh schon in sich zusammenstürzende Organisation der Mafia, möchte ihr Gesicht aus ähnlichen Gründen wie den Kodex von Ghost Dog wahren. Auch sie funktionieren nach gewissen Methoden, Traditionen und Regeln und diese müssen eingehalten werden, so schwachsinnig es auch sein mag. Der trockene Humor von Jarmusch stellt er dabei toll zur schau. Wenn die Mafiosi mehr Klischee als alles andere sind, nur aus alten Männern besteht die beim Treppenlaufen am Rande eines Herzinfarktes gedrängt werden und ihre ramschigen Safe Houses nicht mehr bezahlen können. Auch das jedes Haus in dem sie Leben zum Verkauf stehen ist ein tolles detail.
Die Welt die Jarmusch dabei zeichnet ist herllich absurd. Alte KungFu Meister die einen Diebstahl durch ein paar gezielte Tritte beendet. Der französische Eisverkäufer, mit denen sich Ghost Dog super versteht, auch wenn sie sich nicht verstehen. Aber das macht nichts. Anstatt aneinander vorbei zu reden, werfen sie unbewusst ein Echo ihrer selben Gedanken aneinander ab. Dazu ein kleines Mädchen, das Ghost Dog in die Wesenzüge der japanischen Philosophie einführt.
Die Dialoge sind dabei toll geschrieben und treffen oftmals direkt ins schwarze. Wenn Ghost Dog kurz anhält um mit zwei Jägern zu sprechen, wird das Thema des Kodex der Hagakure, seinem Verhalten und der beständigkeit des wandels mit der Zeit toll zusammen gefasst. Ich mag auch sehr wie Rashomon von Akutagawa Ryūnosuke mit in den Film eingebunden wird, und in der Erinnerung an das ersten treffen zwischen Ghost Dog und Louie auch zum Einsatz kommt.
Der Soundtrack von RZA setzt dem ganzen dann noch das i tüpfelchen auf. Leider ist das Pacing manchmal unnötig zehrend. Etwas mehr Fokus hätte dem Film gut getan, aber nichts desto trotz macht Ghost Dog einfach Spaß und schafft das, was sich Jarmusch auf die Fahne geschrieben hat, mit bravour.
Der Film ist wie für mich gemacht. Ich liebe Geschichten über Kulte, sonderbare Sci-Fi Konzepte und den versuch etwas unaussprechliches Auszudrücken.
The Endless ist dabei ein low-Budget Film, der mit seinen Mitteln und einem cleveren Drehbuch all das umzusetz. Sie greifen dabei in die kreative Trickkiste um die Geschichte auf vielen Ebenen zu erzählen. Gerade Bildlich: Ein unscharfer Fokus auf die 'echte Welt', eine Fischaugen Linse in den kleinen Zeitblasen, sonderbare Ungereimtheiten die sich im Verlauf der Geschichte langsam in düstere Gewissheit umwandeln. Die Review enthält Spoiler.
Die Geschichte der zwei Brüder wirkt von anfang an etwas bizarr, dazu auch passend das Zitat von Unbekannt. Auch als sie das Camp erreichen, weiß man einfach nicht wen man trauen kann oder was hier wirklich vor sich geht. Zeit funktioniert hier nicht ganz so wie man es erwartet. All die Bewohner wirken Glücklich und nicht wirklich 'deathcult' typisch dem Ende entgegen sehnend. Auch die Reaktion der Brüder ist sehr interessant. Gerade Justin reagiert überraschend wenig auf die ungereimtheiten und Aaron wirkt noch viel Weltfremder als er es eh schon tat. Dadurch werden die Charaktere toll durch Gesten, Taten und Worte festgemacht und entwickelt. Als Justin den Magier wegen der Karte anlügt, hat es viel größere Implikationen als nur aufmüpfigkeit. Der Film belohnt den aufmerksamen Zuschauer und traut diesem auch viel zu, was ich persönlich toll finde. Diese Herangehensweise ist aber auch manchmal ein wenig zu dezent und verläuft während des Filmes ein wenig ins leere. Manchmal währe etwas mehr explizität gut angebracht, gerade bei Aaron der bis zum Schluss ein wenig Blass und Motivationslos wirkt.
Aber gerade wenn die Geschichte in fahrt kommt und sich die Konzepte vor einem Eröffnen wird es richtig interessant. Kleine Zeitblasen, gefestigt zwischen einem abritären Zeitpunkt und dem Tot der Insassen. Das zusammenspiel von verschiedenen Charakteren, getrennt durch die Blasen, in denen man sich grob einen Zeitstreifen und den eroberungs Feldzug der fremden Wesen theorisieren kann.
Die Charakteresierung des Kultes fand ich dabei auch interessant. Alle Jung und zufrieden, ihre Tage mit annehmlichkeiten zu verbrigen und eines tages auf die millionen Stunden zu kommen. Philosophien und greifende Argumente und den unumstößlichen Beweis ihrer Religion, stumm am Himmel schwebend. Kommuniziert wird nur durch vage Bilder. So bleiben die Wesen bis zum Schluss unbekannt, und auch ihre Motivation erfährt man nie, was ich persönlich auch sehr gut fand. Das hat das Ende für mich auch noch stärker gemacht. Die Brüder entwickeln sich in der wahnwitzigen Umgebung, aber die Schlüsse die sie am Ende ziehe, kommen von ihnen und haben deswegen eine tiefere Bedeutung für sie als jede Zeitschleife.
Die anderen Charaktere, fern ab des Kultes sind brilliant und überzogen gestaltet. Es hat richtig Spaß gemacht den an den Rande des Wahnsinns getriebenen Shitty Carl oder die zwei schon völlig abgebrühten Typen bei der vollendung des Kreises zu treffen. Dazu viel potential, was für Schicksale sich sonst noch so in den anderen Blasen zutragen, welche die eigene Fantasie anregen.
The Endless ist ein toller Film, der manchmal vielleicht etwas zu zaghaft seine Geschichte erzählt, aber das ganze mit viel Liebe zum Detail. Direkt nach dem Film hatte The Endless eine 6.5 bei mir. Aber jetzt, nachdem die Konzepte sich richtig festsetzten konnten und ich ein wenig Zeit zum Nachdenken hatte, komm ich um die 8 nicht umhin.
Ronin zeigt eindrucksvoll was ein gutes Drehbuch alles ausmachen kann. An der Geschichte, den Charakteren und den Dialogen hängt kein bisschen Fett. Alles ist präzise und poignant mit dem Einfluss auf alle bewegenden Teile geschrieben.
Show don't tell ist hier die Devise. Anstatt immer nur davon zu reden wie toll dieser oder jener Charakter ist, zeigt er es einfach durch taten und Gedanken. Das ist besonders hervorstechend wenn es zu den Konflikten zwischen dem Kalkühlen Sam und dem Hitzkopf Spence kommt. Ohne große Worte zu verlieren und nur durch das Handeln und Reagieren wird dem Zuschauer alles gesagt. Dabei wird auch Makeup toll genutzt, da Sean Bean bei der Übergabe wirklich Bleich wie ein Gespenst ist. Auch als Sam angeschossen wird, nehmen sie sich die Zeit und zeigen die Auswirkungen.
Die Art und Weise wie dieser Film gemacht ist, hängt in einem sonderbaren zwiespalt. Einerseits wissen die Filmemacher wo ihre stärken liegen. Die Action ist fantastisch gefilmt und geschnitten, vor allem die Verfolgungsjagdten sind toll gemacht. Und wenn es etwas gibt das im Vordergrund stehen soll, dann drehen sie auch mal die Musik ab und lassen das Spiel einfach laufen. Aber es ist eben auch ein Kind seiner Zeit und so ganz ohne 90s Movie look and feel kommt es dann leider doch nicht aus. Aber das hält sich soweit in Grenzen, das es gar nicht weiter schlimm ist.
Toll ist auch das Thema der Herrenlosen Krieger, der Ronin. Sam als ex CIA, Gregor als ex-KGB sind dabei zwei Seiten einer Medalie. Es ist auch interessant das als das Rücksichstlose Verhalten unter dem Banner auch kontrastriert wird. Wäre es 007 wäre es cool und man weiß, er ist ja der gute. Bei Ihnen ist es anders. Alle Seiten kennen sich, haben vielleicht auch schon mal zusammen gearbeitet, aber das ist jetzt auch egal, da sie sich in dieser Konstellation gegenüber stehen. Keine ehre unter Dieben. So ist es auch passend das sich Sam über die 47 Ronin lustig macht, das sie quasi für nichts gestorben sind.
Der Fokus ist dabei auch immer gut ausgerichtet und wird nie von unnötigen Details überladen. Der Koffer ist ein McGuffin. Alle machen das nur für das Geld. Es gibt keine Bösen und es gibt keine Guten nur wir und sie. Dabei überrascht der Plot auch mehrmals mit interessanten Wendungen und Entscheidungen.
Die Menschen die Ronin gemacht haben, lag das Projekt am Herzen. Sie wollten nicht das Rad neu erfinden, aber dafür eine richtig gute Geschichte mit lebhaften Charakteren erzählen. Und das ist ihnen ausgezeichnet gelungen.
The Trial of the Chicago 7 ist ein Film der Erzählt werden muss. Spielen die Ereignisse eigentlich zwischen 1968 und 1969, ist die narrative, die Charaktere und die perfidität hinter allem was passiert noch genau so aktuell wie damals.
Themen von Revolution, Gerechtigkeit, Sündenböcke und Opferlämmer sind so alt wie die menschliche Geschichte. Dabei erzählt der Film seher geschickt und toll verwebt alle wichtigen Aspekte und Ereignisse der Democratic Convention und deren Proteste. Die Charaktere werden dabei auch toll Charakterisiert und Dargestellt. Nicht nur die sieben Angeklakten des Titels, sondern auch der Kopf der Black Panther, die Anwälte und besonders der Richter, der einen richtig zur weißglut treiben kann.
Während des Filmes werden auch verschiedene philosophische, theoretische und praktische Ansichten interessant und clever untereinander ausgespielt und erörtert.
Ein toller Film der traurigerweise eine zeitlose Geschichte erzählt.
Ein Thriller, der geschickt mit der narrative umgeht und eine persönliche Geschichte erzählt, die unter die Haut geht. Geschickt wird ein und die selbe Geschichte immer wieder und immer weiter erzählt, um dabei Schritt für Schritt der Wahrheit näher zu kommen. Dabei hangelt man sich von den wenige Beweisen die man hat immer weiter voran, entdeckt neues und muss seinen Blickwinkel wechseln, um den Eisblock unter den Füßen zu erkennen.
Im Geistigen Schlagabtausch zwischen dem Angeklakten und einer Expertin die ihn vorbeirten soll ist sehr geschickt und packend gemacht. Ich mag den unzuverlässigen Erzähler als ein Thema, und dieses Stilmittel wird hier toll verwendet. Das macht auch das zuschauen sehr spaßig, da man selbst auch fröhlich mitraten darf.
Die Charaktere sind dabei sehr gut gemacht, je nach Narrative etwas anders im Charakter aber immer sich treu in ihren Motivationen, das eben alles so glaubhaft erscheinen lässt.
Der letzte Twist kam nicht wirklich überraschend, hatte aber ein sehr zufriedenstellenden Ton, welcher die sich immer weiter zuspitzenden Geschichte mit einem realistischen, schon fast dumpfen aber wuchtigen Schlag zurück lässt.
Selten hat mich ein Film auf so eine tiefe Art und Weise verwirrt, wie The Awakening. Ein Film wie Dr Jekyll und Hyde, hat er zwei Gesichter inneinander vereint, die Teilweise komplett konträr zueinander stehen.
Der Anfang hat mir ausgezeichnet gefallen. Das Zitat, die damals sehr populären Scharlatane und Geisterflüsterer und eine intelligente Frau die sich zum Ziel gesetzt hat, solche zu entlarven und dabei stetig eine Hoffnung in ihr selbst zu töten. Sie wird beauftragt einen Geist in einer Schule zu finden. Hier fand ich die Darstellung von Ihr als Educated Woman und die reaktion ihrer Umwelt äußerts interessant und gut dargestellt. Sie hält ihre Kopf oben, führt ihre wissenschaftlichen Methodik trotz widrigkeiten durch und kommt zu einem realistischen Ergebnis. Gerade die Szene in dem sie ihre Ergebnise mitteilt, kommt einem finale eines WhoDoneIt ziemlich nahe und ihre Schlüssse sind dabei scharfsinnig und korrekt. Bis hier hin ist der Film richtig gut. Alle Charaktere sind interessant, der Fall ist mysteriös und die Aufklärung klar wie auch grausam. Dazu wird die Zeit toll einbezogen, da es ja durchaus bekannt ist, wie streng britische Schulen zu der Zeit waren und wie die tiefen Narben des ersten Weltkrieges jeden anders beeinflusst. Das ist Doktor Jekyll, das ist gut und so hätte der Film auch eine gute Bewertung von mir bekommen.
Doch dann kommt Hyde und zerstört alles. Nachdem der Fall gelöst wurde, verliert der Film seinen Fokus und dümpelt komisch vor sich hin. Die Protagonistin verliert jegliche Form und Farbe und zurück bleibt ein undefinierter Blob und Schatten ihrer selbst. Sie macht Sachen die nicht wirklich Sinn ergeben, baut plötzlich Beziehungen auf welche sie zuvor gar nicht interessiert haben. Dabei geht der Fall, der eigentlich gelöst wurde, sonderbar weiter und wir sehen ein paar Brotkrumen, mit denen weder wir als Zuschauer noch sie in dem Film irgendetwas anfangen kann. So langsam verlieren der Plot und Quinn ihren Verstand. Wenn dann plötzlich Robert von Gott weiß wem in ein Raum eingesperrt, damit der Hausmeister ohne großen Aufbau und Anlass die Protagonistin vergewaltigen kann, gerät der Film völlig aus den Fugen. Das ganze wird mit dem ungerechtfertigsten Plot Twist aller Zeiten garniert und in einem konfusen Finale ausgespielt.
Ich muss kurz auf den Plot Twist eingehen, also Spoiler. Sie ist die Schwester des Geisterjungens, der damals von ihrem gemeinsamen Vater umgebracht wurde. Niemals wird irgendwie darauf hingewiesen das sie das Haus irgendwie wieder erkennt. Über ihre Eltern wird nie ein Wort verloren, geschweige denn über ihren Bruder. Das kann man alles noch grob durch Verdrängung erklären, aber so funktioniert ein Film nicht. Vor allem wenn es der Plan war, das sie sich erinnert, wird sie nur von einer Szene zur nächsten geschleudeurt ohne das es irgendetwas bringt, bis es dann ganz explizit gezeigt wird. Dabei geht auch einer der interessantesten Aspekte unter, ihre verlorene Liebe. Lange auf- und ausgebaut ist es am Ende nur ein roter Hering, der nichts mit niemanden zu tun hat. So auch das geschickt aufgebaute Thema des ersten Weltkrieges. Der Twist wurde weder erarbeitet noch erörtert, er passiert einfach und lässt einen damit zurück. Ich konnte es echt nicht fassen und musste den Film kurz stoppen und überlegeb ob ich oder dieser Twist so unverdient ist, wie er sich anfühlt. Dem Kern, das der Junge jemanden möchte, kann ich nachvollziehen und find ich auch gut. Aber es gibt kein Grund das sie die Schwester sein soll, gar keinen. Auch die Art und Weise wie sie dort hingelockt wird, ergibt nicht viel Sinn und hätte man auch viel geschickter machen können. Robert ist sehr antagonistisch ihr gegenüber und wirkt eher nervig. Warum nicht die Nanny miteinbeziehen die sie dann überzeugt mit einem Augenzwinkern? Warum nicht irgendwelche DejaVu beim erkunden des Hauses? Warum wird ihre Vergangenheit komplett missachtet bis der Plot alles auf den Kopf stellt?
Technisch hat der Film auch so seine schwächen. Die Horror Elemente wirken oftmals wild zusammengewürfelt und die Musik ist manchmal auch eher unpassend. Aber ganz besonders schlimm ist die Tonabmischung. Ich habe noch nie ein Film gesehen, der so viel Hall hat. Es ist verständlich in den Räumlichkeiten, aber dann arbeitet doch etwas daran. Manche Dialoge versteht man einfach nicht, so sehr man sich auch anstrengen möchte.
Die erste hälfte des Filmes ist echt gut und könnte so alleine für sich stehen. Aber die zweite verliert alles was die erste hälfte ausgemacht hat und ersetzt mit halbgaren Ideen und Ausführungen. Sehr schade...
21 Bridges ist ein toller Thriller, der geschickt Erzählstränge aus zwei konträren Seiten betrachtet. Handwerklich ist der Film sehr gut. Gerade die Action hat richtig Wums und bietet auch ein realistisches Feeling. Dazu Chadwik Boseman als unfassbar cleverer und missverstandener Cop, der den anderen Protagonsiten immer nah auf den Fersen ist. Wie die Geschichte erzählt wird, ist einfach nur toll. Eng verwobenen, von einer Szene zur nächsten Springend, mit immer neuen Informationshäppchen welche die überliegende Narrative verstärkt , wird einem hier unterhaltsames und spannedes Kino geboten, das eben durch die tolle Schauspieler und Action einfach nur Spaß macht.
Der vorhersehbare Plot um dreckige Cops zieht sich gegen Ende ein wenig und zerrt an der Aufmerksamkeit. Aber durch das Finale wird all das wieder Wett gemacht. Dabei bleibt es aber immer in einer moralischen Grauzone, welches es den Filmemachern erlaubt hat alle Seite so Hautnah und intensiv darzustellen.
Erst einmal muss ich anmerken das ich das Original nicht gesehen habe und deswegen die zwei Filme nicht vergleichen kann. Aber, ich kann verstehen warum sie sich dafür entschieden haben diesen Film ein Re-Make zu verpassen. Die Geschichte über Passion und Obsession, über das Unrecht auf der Suche nach dem Gerechten ist fantastisch. Und das ganze in eine Geschichte um 9/11 und Terror bekämpfung und paranoia macht alles so grausam glaubhaft. Dazu eine Riege an fantastischen Schauspielern die wirklich alles hier geben, und man merkt das es ihnen mehr als nur um einen Paycheck ging. Gerade Julia Roberts, von der ich normalerweise kein all zu großer Fan bin, hat hier die gebrochene und millionen Jahre gealterte Jess fantastisch verkörpert.
Handwerklich ist der Film gut. Nicht wirklich herausragend und manchmal etwas langamtimg aber gerade durch die Geschichte und die zwei teilige Erzählung von Heute und Damals immer spannend und treibend. Gerade die Themen von Obsession und Passion, wie sie ein leben bereichern aber auch zermürben kann, wird hier fantastisch dargestellt. Dazu integre Charaktere, die auch zu überraschen wissen.
Wenn ein Name zu Beginn des Filmes mehrmals auftaucht, kann das immer mehrere Gründe haben. Vielleicht ist es ein Autoren Film der eine gewisse Vision hat die er nur Erzählen konnte mit möglichst viel Kontrolle über das Projekt und seiner Künstlerischen Freiheit. Oder vielleicht ist es jemand der sich selbst so abfeiert, das man sich mit roten Backen abwenden möchte, da man ihn bei der selbst Masturbation erspäht hat und er den Augenkontakt einfach nicht brechen möchte. The Room gehört eindeutig in die letztere Kategorie.
Dabei sind Grundkonzepte gar nicht so schlecht. Ein Raum der einem alle Wünsche erfüllt, ein Wunsch der zu weit geht und die Konsequenzen des ganzen bietet sich für eine tolle Geschichte an. Leider hat Volckman keinerlei erzählerisches Talent. Das merkt man nicht nur durch die lächerlichen Dialoge, sondern auch an den mehr als flachen Charakteren, denen er weder Zeit zum Charakterisieren, noch zum Entwickeln gibt. Der Film hetzt von einem Plotpoint zum nächsten. Ein Raum der einem alle Wünsche erfüllt? In einer materiellen Orgie binnen von Minuten abgearbeitet! Bei der es mir richtig hochkam, da Volckman den männlichen Protagonisten zum Künstler gemacht hatte. Volckman selbst ist Künstler und die Rolle von Matt soll einfach nur ein Stand In für ihn selbst sein. Sein Job hat keinerlei Relevanz für den Film, außer das sich Volckman vorstellt wie es den sei alles zu haben, den Tag zu retten und Olga in Strapsen rumtanzen zu lassen.
Ein Kind? Lassen wir das mal schnell abarbeiten und die Charaktere dabei vage Masken und Motivationen tragen, die weder richtig aufgebaut wurden, noch zufriedenstellend zielführend sind. Das Volckman seiner Frau nicht sagt, was passiert wenn sie mit dem Kind rausgeht, ist so unfassbar psychotisch. Aber im Allgemeinen sind die beiden Pappnasen auch mehr unbeschriebene Blätter, auf die er hastig irgendwelche Eigenschaft geschrieben hat, und hektisch alte Eigenschaften grob mit dem Radierer bearbeitet hat, sodass die Charaktere ein graues, schmieriges Chaos sind, ohne irgendwelche greifbaren Intentionen oder Merkmale.
Am Ende des Filmes spielt er tatsächlich nochmal etwas mit dem Konzept des Raumes, was mir wieder gefiel. Aber das Spiel war dabei so flach und fade, das er es auch gleich hätte lassen können.
Einzig das Visuelle Design gefiel mir an manchen Stellen. Vielleicht sollte Volckman dabei bleiben, anstatt Geschichten erzählen zu wollen. Geschweige den Filme drehen.
Das Konzept hinter Relic ist ein richtig tolles und komischerweise auch eher stiefmütterlich Behandeltes. Filme wie Hereditary haben gezeigt, was der Fluch einer erblichen psychischen Krankheit mit sich führen kann. Liebe zeigt schonungslos den Zerfall eines Menschen und einer Person und reißt einem dabei das Herz heraus. Relic, macht all dies nicht.
Der Film hätte vielleicht viel besser als Drama, anstatt eines Horror Films funktioniert. Die anschwellende Musik und viele kleinen Horror Momente verpuffen meistens im nichts. Das traurige ist, das Relic wirklich starke Szenen und Ideen hat, aber gerade am Ende verspielt der Film jegliches wohlwollen meiner seits, für unnötige Setpieces um das Horror Klischee zu erfüllen.
Die Charaktere sind unfassbar Flach und unterentwickelt. Es wird weder durch Dialoge, noch durch das Handeln oder das agieren mit der Umwelt wirklich etwas interessantes Aufgebaut, mit der Ausnahme von ein zwei Plotpoints. Viele langsame und ruhige Szenen zu beginn hätte man toll nutzen können um die Charaktere und ihre Beziehungen aufzuzeigen. Auch das Set des Hauses wird so gut wie gar nicht genutzt. Man hat oftmals das Gefühl das Szenen in die länge gezogen werden um die 90 Minuten Marke zu erreichen.
Erst als die (Groß)mutter auftauch, gerät der Film etwas in fahrt. Sie ist der einzig wirklich interessante Charakter, der in ein paar tollen Szenen den Verlust ihrer Persönlichkeit durchlebt. Leider spielen hier wieder die Horror Klischees eine zu große Rolle, sodass die wahre Gefahr der Demenz oder Alzheimer durch eine Schattengestalt ersetzt wird. Ganz Absurd wird es gegen Ende, als die Tochter sich in einem Labyrinth im Haus verliert (das sicherlich einen Metaphorischen Wert hat, der sich mir aber gerade bei der Tochter nicht erschließt). Viel zu lange wandert sie durch verzogene Gänge und durchbricht Mauern.
Was dabei mit der Großmutter passiert kann ich dabei nur als absolut Pietäts- und Respektlos bezeichnen. Klar, ist es hart wenn sich eine geliebte Person vor den eigenen Augen verwandelt, sich irrational verhält und langsam sich selbst verliert. Aber das macht sie noch lange nicht zu einem Monster das sich mit einem Messer selbst im Gesicht herumstochert und ihre Familie wie ein Silent Hill Monster jagdt. Klar, ist das auch alles Metaphorisch, aber dabei wirklich auf die widerlichste Art und Weise.
Auch die letzte Szene, als von der Großmutter nur noch die dunkle Hülle zurück bleibt, verfehlt ihr Ziel vollkommen. Soll die Mutter jetzt freigesprochen werden, wenn sie sich um die Hülle kümmert? Die Hülle einer Frau, der sie kurz davor mit einem Rohr den Schädeln eingeschlagen hat? Nein, so nicht.
Viel Potential und ein paar tolle Ideen vergehen hier durch eine schlechte Erzählstruktur, Charakteren und einer aufgezwungenen Horror Maske.
Ich mag den Trend von dämlichen Prämissen die sich nicht so ernst nehmen. Eine App die sagt wann man stirbt und dessen Terms of Services man lieber nicht brechen sollte. Einfach wie auch effektiv. Dabei werden die Regeln für das 'Böse' im Film auch gleich festgelegt und man wird nicht von irgendwelchen Bullshit aus dem off überrascht.
Countdown hat auch ein haufen unterhaltsame Charaktere die mir erst mal im Gedächntis bleiben werden, eben auch weil sie sich nicht so ernst nehmen. Man spürt die Verspielheit eines Final Destination und einem überdrehten zwinkern eines Happy Deathday, anstatt der pseudo tiefe und fahlen Aussagekraf eines Truth or Dare.
Countdown hält viele Überraschungen bereit, hat tolle gruselige Momente und ein in sich kohärenten Plot, was man leider nicht über alle Horrorfilme sagen kann.
Wenn man etwas Spaß haben will, fährt man mit Countdown nicht schlecht.
Fall 39 beginnt recht vielversprechend. Der Blickwinkel einer Sozialarbeiterin, die diesen Job aus Nächstenliebe macht und dabei in etwas brutales und überwältigendes reingerät, ist an sich kein schlechter. Auch sind die Eltern der kleinen Lilith echt gruselig und ihre Art und Weise das Problem zu lösen hat bei mir Gänsehaut ausgelöst. Auch das harmonische Zusammenleben hat mir gut gefallen. Leider hat der Film mich ab der Hälfte ein wenig verloren. Die Wesensveränderungen kamen mir viel zu schnell und die Kraft und Potential des Bösen war mir auch viel zu Vage. Auch das sich ein Polizist der sich sehr stark für Kinder und das gute Einsetzten möchte, plötzlich bereit ist ein Kind zu töten, wurde auch nicht so wirklich aufgebaut. Der Film lässt auch viel Potential liegen. Die Wahrnehmung von jemanden zu ändern und zur reinen Hölle zu machen ist an sich ein tolles Konzept, das aber bis auf ihren Freund nicht wirklich genutzt wurde. Man hätte mehr auf ihre Mutter eingehen sollen, die Wahnvorstellungen gezielter und psychisch zermürbender machen können. Am Ende hat sich der Film wieder etwas gefangen, aber da war es leider schon zu spät. Schade eigentlich...
Bajocero (Unter Null) ist eine weitere Netflixproduktion aus Spanien. Ich find es immer interessant Filmemacher aus gewissen anderen Kulturen beim Arbeiten zuzusehen. Der Thriller Bajocero hat dabei ein recht interessantes Konzept und geht teilweise auch sehr geschickt vor. Aber der Film hat auch so seine Ecken und Kanten die ihn dann doch daran hindern, komplett aufzublühen.
Die Charakteresierung des Polizisten am Anfang ist nicht wirklich relevant und wird nur als grobe Metaphorische Schablone genutzt ohne dabei wirklich in die tiefe zu gehen. Auch das es sein erster Arbeitstag dort ist, macht im Endeffekt keinen großen Unterschied, außer das ihm der tot seiner Kollegen nicht so sehr auf das Gemüt schlägt. Auch das der Bösewicht des Filmes erst mal nicht gezeigt wird, führt auch zu keiner zufriedenstellenden Auflösung, als man dann sieht das es halt irgendein Typ ist.
Ich mag die Charakteresierung der verschiedenen Insassen, die sie eher durch show than tell erzählen. Auch hat der Film viele Wendungen die einen wirklich kalt erwischen. Schade nur das andere Aspekte wie zum Beispiel die Temperatur und die reale Gefahr des Erfrierens einfach irgendwann vergessen wird. Auch wirkt die Sturrheit des Protagonisten und den plötzlichen Sinneswandel in der letzten Sekunde ein wenig Aufgedrückt und nicht wirklich erarbeitet.
Die Kamera ist immerhin sehr gut und gerade die panischen Schusswechsel sind toll gezeichnet, inmitten des unndurchdringlichen Nebels. Aber auch hier hat man das Gefühl das der Protagonist nicht so reagiert wie man als Mensch reagieren würde, als ob ihm das Konzept des "We do it in post" nicht wirklich klar gemacht wurde. So wirkt er öfters verhalten und verwirrt als wirklich verängstigt.
Das Konzept an sich ist schon ein gutes und durch die Wendungen ist man auch gut unterhalten, aber man sollte wirklich nicht all zu viel von dem Film erwarten.
Ich bin ein großer Fan von Found Footage Filmen. Leider gibt es nur selten welche, die das Format richtig ausnutzen und was gutes daraus machen. Deswegen sind meine Ansprüche, immer wenn ich ein Film dieser Art reinhaue, meistens eher niedrig. Um so schöner wenn man dann positiv überrascht wird.
Unknown User findet 'fast' auschließlich am Desktop eines "neu erworbenen" MacBooks statt. Ich war sehr überrascht das der ganze Text tatsächlich auf Deutsch war, auch wenn ich den Film im Original gesehen habe. Das sie sich so viel Mühe machen, muss man schon mal loben. Auch hat mir die ganze Struktur sehr gut gefallen. Oftmals überschlagen sich die Inputs auf dem Bildschirm und man weiß nicht genau wo man hinschauen oder -hören möchte. Auch hätte Stephen Suco auch sehr schnell in dämliche Abründe abtauchen können. Gerade wenn es um Hacker, Internetkulutur und Found Footage geht, greifen viele Filmemacher doch lieber in die Klischee Kiste, anstatt sich mühe zu machen. Nicht so Suco, er benutzt die passende Lingo, man sieht ein Terminal in Benutzung und auch sonst sind keine der Aspekte zu weit gegriffen, das sie alles ins lächerliche Ziehen würden. Die Geschichte bleibt dabei auch Frisch und Überraschend und sie spielen auch gerne mal mit den technischen Möglichkeiten. Hier hat sich jemand wirklich viel Mühe gegeben und das merkt man. Die Charaktere waren auch sehr realistisch gezeichnet und man hatte wirklich das Gefühl man sieht einer Freundesgruppe beim Spielen via Skype zu.
Der Film schafft es auch mit dem 'neuen' Stereotypen der durch Filme wie "Nerve" und "Guns Akimbo" gerne als Bösewicht genutzt werden, zum ersten mal richtig gut zu Erzählen, ohne in Kitsch oder Klischees abzufallen.
Ein Film, der den Nerven der Zeit mit schon fast gruseliger präzision trifft. Das gesamte angestaute Potential des #metoo Movements und der damit einhergehenden Entwicklung und Wandlung toxischen männlichen Verhaltens, wird hier so gut und geschickt aufgearbeitet, das einem die Kinnlade herunterfällt.Das Drehbuch, die Charaktere und die außergewöhnliche Story sind die klaren Stars. Allein schon der Titel, der sich auf den Vergewaltiger Brock Turner bezieht, den man als promising young man bezeichnet hatte, der wegen 20 Minuten voller schlechter Entscheidungen doch bitte nicht sein Leben zerstört bekommen sollte.
Es werden mit Vorurteilen und auch eigenen Annahmen gespielt, in einer der ausergewöhnlichsten Rachegeschichten die ich jemals gesehen habe. Selten hab ich so einen unfassbar wütenden Charakter erlebt, der sich so gut unter Kontrolle hat und dabei nie so weit über die Grenzen schlägt, das ihre eigenen Ideale und Moralische Vorstellungen gebrochen werden. Was sie dabei macht, ist so einfach wie auch genial. Sie gibt jeden ihrer "Opfer" mehr als genügend Chancen das richtige zu machen und erwartet von ihnen wirklich keine große Heldentaten. Treiben sie es aber dennoch zu weit, stellt sie sie bloß und hält ihnen den Spiegel gegen die eigene hässliche Fratze. Es geht darum, das die Leute etwas lernen sollen. Sie sucht die Schwachstellen heraus und wenn es zu weit geht, schlägt sie erbarmungslos zu. Die plötzliche greifbarkeit der Gefahr, welche davor noch runtergespielt wurde, nimmt einem dabei die Luft weg.
Das Drehbuch ist ein Meisterwerk. Nicht nur in der ausergewöhnlichen wie auch leider viel zu realistischen Geschichte, sondern auch in brillianten Dialogen, welche ihre Punkte so oft, so elegant und präzise zusammenfassen, und dabei sich und den Charakteren immer treu bleiben.
Ein Film der gerne etwas sein möchte, aber dabei leider auf so vielen Ebenen versagt. Vollblüter an sich sieht ganz gut aus. Die Sets sind gut gewählt, die Kamera macht auch eine gute Arbeit, und das Sounddesign ist zum Teil auch fantastisch eingesetz, aber rein technische Aspekte können das katastrophale Drehbuch nicht retten.
Die zwei Protagonisten sind Blasse und ein-dimensionale Abklatsche von echten Menschen. Mit sowas kann man auch spielen, aber ich hab eher das Gefühl das Finley einem Zeigen möchte wie cool die Soziopathin Amanda ist, auch wenn sie non stop reinen unsinn verzapft. Oder er möchte Lily eine gewisse tiefe zuschreiben, die aber nur in bestimmten Szenen zum Vorschein kommen um dann wieder zu verschwinden. Im allgemeinen hat man das Gefühl, das nicht viel weiter als das grobe Konzept gedacht wurde. Viele Szenen werden auch unnötig in die Länge gezogen um das Zeil von 90+ Minuten zu erreichen. Auch der Schnitt und die Musik werden sehr ungeschickt eingesetzt. Gerade in einer der ersten Szenen, als Amanda durch die Villa läuft und das ganze mit trockenen aber dramatischen Drums unterlegt wird, ohne das wir wissen wer dieser Charakter ist, wo sie ist und was sie überhaupt macht. Man fühlt sich als Zuschauer nicht ernst genommen und man hat das Gefühl das man oftmals lieber zur Mauerschau gegriffen hat, anstatt etwas wirklich wichtiges zu Zeigen. Tell don't show! Nur bei der Erzählung, was Amanda mit ihren Pferd gemacht hat, ging die Rechnung auf.
Traurig ist es, wenn Anton Yelchins Charakter allen anderen die Show stiehlt. Er ist ein runder Charakter, mit Ecken und Kanten und Motivationen. Das hätte man vielleicht auch geschickt Kontrastrieren können, aber das wird auch nicht wirklich gemacht. Einzig bei einem kleinen Gespräch zwischen Lily und ihrem Stiefvater kommt ein Hauch von einer cleveren Erzählstruktur auf, aber das ganze fällt dann wie so oft wieder flach.
Super entäuschend und eine verschwendung von Talent. Auch ein großartiges Beispiel, wie wichtig ein Drehbuch und ein fähiger Regisseur sind. Immerhin hat er sich Finley gut weiterentwickelt meiner Meinung nach und ist nicht in diesem Loch stecken geblieben.
A Cure for Wellness hat sehr viel was für den Film spricht. Es haben ganz klar viele, äußerst talentierte Menschen an dem Projekt mitgearbeitet. Die Cinematohraphie bekommt eine 1 von mir. Die Wahl von Burg Hohenzollern und den Beelitzer Heilstätten als Grundlage für das verschlungene Schloss in der Schweiz war auch ne klasse entscheidung. Die Set Designs und Kostümwahl ist ebenfalls fantastisch. Das richtig tolle Sounddesign und ein guter Soundtrack sollten das ganze eigentlich abrunden. Schade nur wenn das Drehbuch so schlecht ist, das der Film nur so vor sich hinhumpelt um dann am Ende komplett über sich selbst zu stolpern.
Der Symbolismus und was eigentlich in dem Sanatorium vor sich geht, sind so platt erzählt, das auch jeder nach dreißig Minuten verstanden haben sollte was eigentlich los ist. "There's something in the water!" immer und immer wieder. Vage Kultartige Aussage von allen Teilnehmenden. Ein ständiges Hin und Her, was mit der Zeit einen ermüdet. Der Film geht eindeutig zu lange und hätte radikal gekürzt werden sollen. Desweiteren werden große Töne von der "Heilung für Wohlstand" getönt, ohne großartig mit der Thematik umzugehen, außer in einem beilläufigen Satz, der sofort zerfällt wenn man länger als eine Sekunde darüber nachdenkt. Es ist vollkommen egal wer die Patienten sind. Es ist völlig egal was man ihnen passiert. Es war den Autoren auch vollkommen egal, was für eine Wirkung sie auf die Patienten haben. Mal haben sie sie unter kontrolle, mal irgendwie nicht und mal machen sie alle an einem gepflegten Abend mit, der nur dafür da ist, damit der Trailer cooler aussieht. Falls sie mal eine tiefere Aussage hatten, ist das in dem kitschigen Frankenstein Abklatsch untergegangen.
Auch das Ende, mit seinem Videospiel Artigen Bösewicht hätte einfach nicht sein müssen. Genauso auch das auftauchen der Kollegen und das letzte manische Grinsen, mit dem man wohl ein Dialog ähnlich dem Kreisel von Inception ankurbeln wollte, was so gar nicht aufging. Ein pseudo Deeper Film, dem es einfach an Substanz fehlt und traurigerweise als eine massive Verschwendung der Arbeit von talentierten Menschen endet.
Milde-Spoiler! Sightless ist ein etwas anderer Thriller. Eine Erblindung als narratives Mittel einzubinden, find ich an sich eine tolle und noch nicht so ausgeschöpfte Idee. Aber kurz nach Julias Eyes macht mir der Film leider ein bisschen zu wenig damit. Es wird mit dem Konzept der Wahrnehmung gespielt, aber mit noch viel Luft nach oben. Wie interessant wäre es denn gewesen wenn man sie zuvor in ihrem Apartment gesehen hätte, und sie durch ertasten der neuen Räume diese Welt langsam so ähnlich aussehen lassen hätte, wie ihre bekannte Welt. Dennoch gibt es interessante Spielerreien, wie das erwartete Charaktere gar nicht die sind, die es zu sein scheint. Auch sowas wie mit der Farbe des Kanarienvogels (der leider nie wieder auftaucht) war ganz nett.
Das hat aber auch den Twist ein wenig leicht gemacht. Nach kurzer Zeit war mir zumindest klar wohin es weiter gehen wird. Auch ist Ellen als Charakter super nervtötend und arrogant. An sich hat sie wirklich wenige Charakterzüge die man als positiv bezeichnen würde, was es schwer macht, sich wirklich um ihr wohlergehen sorgen zu machen.
Der zweite Twist war dann schon ein wenig interessanter, wenn auch im Endeffekt zu platt. Warum jetzt noch Disasoziative Identätsstörung mitreingeworfen werden muss, ist mir nicht wirklich klar. Auch das erst ein Ausgang im Lüftungsschacht zu finden ist, was ich als sehr coole Idee empfand, um sie anschließend einfach durch ein Tor rauszulassen ist schon eher schwach und nicht gut durchdacht.
Ein ganz netter Film den man sich mal antun kann, aber nicht zu viel erwarten soll.
Solaris von Stansilaw Lem ist, meiner Meinung nach, eines der besten Science-Fiction Bücher die jemals geschrieben wurde. Die Herangehensweise eines uns völlig unverständlichen, wahren Außerirdischen Wesen, das weit über unser eigenes Verständnis und Kognition heraus geht, ist fantastisch. Dazu eingebettet in einer Geschichte über den Psychologen Kelvin, welcher den sonderbaren Zügen des Ozeanes ausgesetzt wird und mit physischen Manifestationen wie den dazugehörigen welterschütternden Erkenntnis zu kämpfen hat.
Tarkowski hat hierbei eine fantastische Verfilmung erschaffen. Mit fast drei Stunden Laufzeit, nimmt sich der Film Zeit die Hard SciFi Aspekte des Planeten, der Forschung der Solaristik und der Charaktere aufzuzeigen. In einer Welt, die weit weg von damaligen Konflikten des kalten Krieges ist, erfahren wir durch den scheinbar amerikanischen Piloten Burton über bizarre Vorkommnisse auf dem Planeten. Von unwirklichen Inseln und einem surrealen Wesen, welches aus der Erinnerung eines verstorbenen Wissenschaftlers entstanden sind. Kelvin hat nun den Auftrag die Station über Solaris zu betreten und einzuschätzen, ob es wirklich weiter Wert ist den Planeten zu erforschen.
Dort erwartet ihn eine bizarre Welt. Statt den drei Doktoren findet er dort weitere Wesen. Spuckgespenster der Wissenschaftler, welche physisch manifestiert existieret. Wahnsinn, als einzige psychisch übertragbare Krankheit, bekommt hier eine feste Form. Vor allem als seine verstorbene Frau plötzlich auftaucht, steht alles schief. Unzerstörbar, aber dennoch verwundbar, ein Abbild seiner Phantasie, versucht er sich erst von ihr zu trennen, bis sie unzertrennlich werden. Ein perfides Spiel des Planeten? Eine gute Geste? Oder eine bizarre Zufallsreaktion auf die Strahlung die sie einst gesendet haben. Hali, einst fest an Kelvin gebunden, entwickelt sich selbst immer weiter. Die Frage was macht den Menschen zum Menschen wird gestellt. Wenn sie spüren und fühlen kann, wenn sie agieren kann nach eigenen ermessen, was macht sie dann anders? Sind es die Neutronen? Ihr Wesen welches unbewusst von Kelvin zusammengestückelt wurde? Oder ihr unbekannter Ursprung?
Das sind auch Diskussionen die sich die drei übrigen 'wahren' Menschen stellen. Snaut als gewisser Humanist, Sartorius als kalter Wissenschaftler und Kelvin als überforderter Psychologe. Doch die Zeit steht nicht still, neue Kommunikation und eine Erfindung von Sartorius 'erlösen' die Wissenschaftler von diesem Fluch oder Segen. Aber was als nächstes passiert ist reine Spekulation, in einer auf dem Kopf stehenden Welt schaut Kelvin seinen Vater zu, inmitten des unbekannten Ozeans.
Ich liebe diesen Film. Die Bilder und Symbolik dahinter sind fantastisch. Die Schauspieler sind brillant und bringen ihre Charakter mit Mimik, Gestik, mit verschlagenen Blicken und den Ton ihrer Wörter fantastisch zum Leben. Die Orte der Handlung sind sorgsam gewählt und toll in Szene gesetzt. Dazu ein grandioser Soundtrack, der auch mal vor einer Kakophonie nicht zurückschreckt.
Meine einzigen Kritikpunkte sind, dass gerade der Beziehung zwischen Kelvin und Hali etwas zu viel Raum und Zeit eingeräumt werden. Das Pacing ist an sich schon eher langsam, aber manche Szenen zerren dann doch ein wenig arg, ohne große Gewinne zu erzielen. Auch find ich das Solaris leider ein wenig in dem Hintergrund gerät. Das absolut fantastische Merkmal des Buches wird hier leider nicht viel tiefer, sondern eher oberflächlicher behandelt, um den Fokus auf der menschlichen Geschichte zu lassen.
Aber hey, immerhin ist er Meilenweit besser als das Verbrechen das Soderbergh 2002 mit George Clooney angestellt hat.
Hier lässt Bergman seine Autoren Muskeln spielen. Es gibt wenig Filme die so ein feinfühliges und scheinbar mondänes aber durchweg brilliantes Drehbuch hat wie Schande. Wir fokusieren uns auf das Paar Rosenberg, zwei ehemalige Musiker die mit nun mit einem Gewächshaus ihr Geld verdienen. Jan ist ein feinfühliger Mann, der mit der abgeschiedenheit eigentlich ganz zufrieden ist, und Eva ist eine starke Frau die das Haus, Geschäft und die Beziehung zusammen hält. Sie leben in einem nie näher beschriebenen Staat, in dem seit Jahren die Gefahr eines Krieges in der Luft hängt. Noch so fern ab, das es sie es nicht direkt erkennen, aber schon so lange Thema, das es nicht nur ihr sondern das Leben aller Menschen auf den Kopf gestellt hat.
Sie besuchen einen Freund um dort Wein zu kaufen. Ein Haus voller schöner Dinge und einem einsamen Mann der nun doch eingezogen wird. Schnell zeigt er ihnen noch seine letzte Schätzen und möchte ihnen am liebsten den Wein schenken, wie ein Mann der weiß das er nie wieder zurück kehren wird.
Doch erst als Fallschirmjäger auf dem Grundstück landen wird die Gefahr real. Dabei werden weder die Rebelen noch die Gegenseite richtig charakterisiert. Sie sind bereit Menschen zu quälen und zu töten, bei einem Konflikt der so wichtig für die Bevölkerung ist, ob das Kleid nun Schwarz und Blau oder Weiß und Gold ist. Dissidenten werden gewaltsam herausgezerrt um dann in letzter Sekunde von der Kugel verschont zu werden.
All das zerrt natürlich auch an dem Paar, das durch den ständigen Druck immer mehr zu zerbersten droht. Das passiert dann auch. Jan wird kalt und grausam und Eva, völlig Kontrolllos, versucht sich ihre letzte Menschlichkeit zu behalten. Wie auf dem River Styx, endet der Film auf eine deprimierenden Note.
Das Drehbuch ist einfach fantastisch. Die zwei Charaktere sind so gut geschrieben und jeder Dialog trägt immer weitere tiefe bei. Auch wie sie Handeln, wie sie Dinge betrachten und reagieren, ist eine weitere Ebene der Charaktere.
Ein großartiger Anti-Kriegsfilm mit dem Blickwinkel der machtlosen Bevölkerung inmitten eines unnötig und grausamen Konfliktes.
Wenn man sich einen Sion Sono Film aussetzt, weiß man auf jeden Fall, das es interessant wird. Das es SO interessant wird, hat mich dann doch nochmal extra überrascht.
Suicide Circle ist ein surrealer, metaphorischer Konflikt zwischen Jung und Alt. Dem fehlenden Verständniss in Tat und Worte. Den Vorurteilen der Gesellschaft (gerade in der japanischen) und der Suche nach einer schnellen, einfachen Lösung.
Dabei hat Suicide Circle, in all seiner spielerisch übertriebenen Gewalt und dem nie aufhörenden Augenzwinkern irgendwie zutiefst verstört. Nicht nur die "Schnecken" haben mir mein Essen nach oben geholt, auch die Art und Weise der Selbstmorde, die Reaktionen und die schon fast beiläufige Brutalität die Dargestellt wird. Sono spinnt den Film über mehrere Charaktere, in einem chaotischen Plot mit immer neuen Ansichten und surrealen Vorstellungen der Charaktere. Zynisch werden viele Dinge angedeutet ohne explizit zu werden, um dann in anderen Apsekten äußerst barsch und explizit zu werden. Dahinter ein Geheimnis, das so tief in dem Kern des Menschen und der Gesellschaft hängt. Banalität hinter verstecken Codes und Zahlen. Nackt und brach liegend, mit hässlichen Fransen drum herum, die vielleicht Sinn ergeben oder auch nicht.
Ein außergewöhnlicher Film, den man auf jeden Fall mal gesehen haben sollte.
Es gibt keinen Film, den ich so oft, so intensiv angeschaut habe. Zwei Hausarbeiten habe ich über Audition geschrieben und mit jeder weiteren Sichtung steigt meine Zuneigung zu Miikes Werk nur noch mehr.
Nach dem gleichnaminge Roman von Murakami Ryu erschafft Miike Takashi eine verträumte, surreale, feinfühlige und gnadenlose Interpretation für den Bildschrim. Die Geschichte um Aoyama, der seine Frau verloren hat und nun sieben Jahre später nach einer neuen Liebe ausschau hält und dabei das amoralische Angebot seines Freundes animmt und dabei in eine Sache eintaucht, die jegliche Vorstellungen überspannen. Als Drama beginnend, mit etwas kitsch des einsamen Mannes, mit Komödiantischen Einlagen der Vorstellungsgespräche bis zum Horror des Endes webt Miike ein Genreübergreifendes Gebilde, das immer die Position des blind verliebten Aoyama einnimmt. Dabei geht er auch fantastisch mit Farben, Schnitt und Zeitlichkeit um. Eine Szene in einem Cafe wird von offensichtlichen Schnitten gestört, damit er nur das hört was er hören mag. Sein offenlegen der Gefühle findet wie geprobt in einem leeren Raum statt. Als sie verschwindet und er sich auf die Suche nach ihr macht, nimmt die Welt einen kälteren Ton an und hängt schief in den Angeln. Die Kamera und der Schnitt sind immer mitten drin und jede Einstellung hat einen Sinn und Zweck. Sowas sieht man selten, gerade vom Auftragsregissuer Miike ist man so eine Detailverliebtheit nicht umbedingt gewohnt. Die Musik ist auch passend, tragisch Tränendrückend, locker Lustig und grausam Still wenn es sein muss.
Auch die Surrealen Elemente über den Film verteilt sind toll gemacht. Gefärbt von überwältigender Emotionen, spielt er zwischen ihrer jetzigen Persona und dem gequälten Kind. Es werden ensetzliche Sachen gezeigt, ohne sie blank zu präsentieren. Impliziet und grausam. Bis zum Ende, wenn alles eine klare und unauasweichliche Realität abbildet. Die Folter gehört zu einen der beeindruckendesten Szenen die ich je gesehen habe, bei denen sich viele andere Filme gerne ein Scheibe abschneiden könnten. Sich Zeitlassend in erdrückender Stille, mit großartigen und verstörenden Sounddesign. Eine Szene die einen einfach nicht kalt lassen kann.
Fangen wir erst mal mit dem positiven an. Das Design des Filmes ist einfach nur großartig. Das Set des Hauses, die roten Farben des Lehms, die Kostüme und Monster sehen alle großartig aus. Der Soundtrack ist auch in Ordnung, nichts herausragendes aber gut passend. Die Schauspieler an sich sind auch nicht schlecht, nur leider bietet ihnen das Drehbuch nicht viel. Und da sind wir schon in den negativen Aspekten. Das Drehbuch ist grauenhaft. Von den Dialogen zu der Geschichte zu der Entscheidung die erste hälfte des Films mit dem Erzählen einer langweilligen Geschichte zu verbringen, welche man auch effektiver als überraschende Backflashes auf dem Anwesen hätte erzählen können. Dazu ein haufen Charaktere die kaum die Bezeichnung verdienen. Weder die Protagonistin die am Anfang als Eigensinnig und Clever dargestellt wird, nur um dann im Rest des Filmes das Dummchen zu spielen. Auch nicht das Geschwisterpaar welche quasi keinerlei feingefühl beweisen und eigentlich ihre Absichten von Anfang bis Ende offen tragen. Dazu eine Geistergeschichte mit einem super lamen twist, den es auch nicht gebraucht hätte.
Ich hab mir den Film jetzt zwei mal angeschaut. Beide mal war ich offen für die Erfahrung da ich Del Torro sehr mag und ich wollte das beste. Aber nachdem man mich in der ersten hälfte langsam jeglichen goodwill wegeschrabt hat, versucht der Film mich einfach nur immer weiter wütend zu machen. Gerade von Del Torro erwarte ich besseres. Bessere Charaktere, bessere Entwicklungen, ein besseres Versteck ihrer dunklen Geheimnisse als das Linen Closet. Und die überzogene Gewalt hat schmerzhaft einen Nerv in Pans Labyrinth getroffen, wirkt es hier eher grotesk und unnötig.
Wie kann er zwölf verschiedene Skripte geschrieben haben und das war das beste was dabei rauskam? Es gibt eindeutig schlechtere und langweilligere Filme, aber gerade mit so einem Budget, solchen Schauspielern und solch einem Regisseur darf man gerne mehr erwarten!
Was für ein cooler Thriller. Die Geschichte ist interessant, die Machart teilweise super Innovativ und man weiß bis zum Ende nicht genau was man glauben möchte. Warum dann nur 7?
So spannend der Weg durch den Film ist, zerfällt vieles sobald alle Karten auf dem Tisch liegen. Man erkennt das manche Aspekte einfach nur rote Heringe waren und darüber auch nicht hinaus gehen. Horror Elemente zu Beginn zerfallen und wirken sonderbar. Viele implizierte Taten von Charakteren ergeben im großen und ganzen keinen Sinn. Es gibt auch ein paar Szenen, die man so einfach hätte effektiver gestalten können und so, wie es gemacht wurde, eher wie ein Fremdkörper einer andere Geschichte anfühlt.
Aber der Film macht auch echt viele Dinge richtig großartig. Die Beziehung von Isaac und Julia fand ich wirklich sehr schön und auch toll bis zum schluss durchgezogen. Das langsame erblinden wird auch klasse Dargestellt und toll in die Gruselmomente inkoperiert. Besonders großartig fand ich die Zeit als Julia ihre Augen verbunden hatte: Die entscheidung die Gesichter der Leute nicht zu zeigen war überraschend Effektiv und clever. Sowas wünsche ich mir viel mehr, gerade im Horror Genre das sehr oft leider nur aus leeren Klischees besteht. Auch die JumpScares waren gut und passend, was seltenst der Fall ist.
Der Bösewicht des Filmes fand ich an sich auch echt ganz gut gemacht. Die Themen der Unsichbarkeit wird super verwendet und verwoben. Seine Intention ist auch klar und verstörend. Auch das Spiel das er mit Julia und im Allgemeinen seinen Opfern treibt, ist klasse gemacht. Leider fallen ein paar Sachen bei ihm auf, die man hätte besser machen können. Gerade seine Familiengeschichte und die des Pflegers wirken nicht so gut durchdacht.
An sich ein toller Film, der leider etwas zu lange geht und mir ein bisschen zu viel Plot Convenience hat. Man muss nicht jedes kleine Detail erklären, aber so viele leere Stränge lassen einen dann am Ende so fühlen, als ob man an der Nase entlang gezogen wurde.
Jeglicher Zweifel, ob die absurde Idee der Mockumentary wirklich als Serie funktioniert, wird von der ersten Sekunde weggeblasen. Die neuen Charaktere wachsen einem gleich ans Herzen. Gleich bizarr, weltfremd und idiotisch, gespickt mit neuen fantastischen Ideen wie Energie Vampire und Familiars erweitern die Welt der Vampire um weitere fantastische Konzepte.
Man merkt das Taika und Jermain ihr Baby nicht wirklich aus der Hand gegeben haben. Alles wirkt rund und durchzogen von ihren absurden Humor. Jede neue Episode bringt etwas neues und spaßiges und man merkt, das das potential noch lange nicht ausgeschöpft ist.
Tolle Schauspieler, tolle Dialoge, klasse Soundtrack, fantastischen Worldbuilding erschaffen etwas besonderes und urkomisches.
>>BAT<<
--Update Staffel 2&3—
Man merkt das ihnen die Kreativität noch nicht ausgegangen ist und sie auf die starke erste Staffel aufbauen können. Vor allem in Staffel 3 merkt man nochmal einen qualitativen Schub nach vorne, vom Visuellen wie auch Comedy Aspekt, wirkt alles etwas runder und besser. Gerade Lazlo macht eine sehr schöne Entwicklung mit, von seinem eher eindimensionalen Charakter. Das Ende der dritten Staffel bietet aber auch einen ziemlichen Bruch, wo ich gespannt bin wie es weitergeht, den der Status Quo ist auf jeden Fall gebrochen.