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Alle Kommentare von Nebenniveau
Ich mag Tolkin nicht. Ich mag seinen Schreibstil nicht und auch wenn ich tiefen Respekt vor seinem Schaffenswerk habe, ist genau diese Art von High Fantasy was mir überhaupt nicht liegt.
Das hält mich als Film-Fan natürlich nicht davon ab die Epen von ihm, verfilmt durch Peter Jackson, anzuschauen. Herr der Ringe habe ich nur damals im Kino gesehen, und aus Sorge das sie mir nicht mehr so gut gefallen, ohne großes Bild und bombastischen Sound, nicht mehr angeschaut. So ist es nicht ganz beim Hobbit. Damals hat mit der erste Film ganz gut gefallen, als ich aus dem Kino gekommen bin. Die 48Frames waren zum Teil etwas befremdlich, aber an sich eine spaßige Geschichte und ein tolles Abenteuer. Erst als ich den Film zufälligerweise um Weihnachten gesehen habe, und ihn ein wenig Analysiert habe, hab ich gemerkt warum er mir so gut gefällt. Keine Weltendende Geschichte (zumindest noch nicht), ein großes Abenteuer mit vielen kleinen ulkigen Episoden, die Teilweise an "Sword and Sorcery" oder eben "DnD" Erinnern. Solche Sachen wie die Ablenkung der Trolle oder das Rätselspiel zwischen Bilbo und Gollum sind einfach nur toll!
Die Zwerge sind mir ein wenig zu nervig und auch zu viele, sodass bis auf ein paar Ausnahmen eigentlich keiner wirklich ans Herz wächst. Auch find ich es Schade das Peter Jackson bei den Zwergen zum Teil ALL IN gegangen ist, und die scheinbar relevanten ("heißen") Zwerge einfach aussehen wie Menschen... ein sonderbarer Kompromiss. Martin Freeman als Bilbo ist fantastisch! Genau so auch Sir Ian McKellen, der Gandalf einfach nur phänomenal verkörpert. Ich mag auch Azog the Defiler als Bösewicht. Die Setdesigns und Kostüme sind Brillant und strotzen nur so vor Detailverliebtheit. Leider gibt es auch ein paar Patzer. Das GCI ist zum Teil schon echt merkbar und manche Sets sehen eher wie ein PS3 Fantasy Game aus als wie ein realistischer Ort. Auch ist das Pacing manchmal ein wenig off. Szenen gehen zu lange oder zu kurz.
Aber im großen und ganzen hält Der Hobbit: Eine Unerwartete Reise das was es verspricht. Es ist ein tolles kleines Abenteuer mit ein paar Schwächen, das aber seine Laufzeit von fast drei Stunden selten anmerken lässt.
Eine Ansammlung an kleinen Kurzabenteuern die sich am Ende zu einem wahnwitzigen Mosaik zusammen legen. Die Folge fährt dabei wunderbar mehr schienig. Der Fall von Mycroft, das perfide Spiel von Moriarty, und ein sichtlich spaß habender Sherlock mittendrin, was von den anderen mehr als nur Argwöhnisch begutachtet wird.
Es war clever kleinere Abenteuer mit einem Zeitlimit einzubauen, sodass einem nie wirklich langweilig dabei wird. Das Spiel mit den Bombenträgern hätte man auch ein wenig subtiler machen können (wer spricht den nicht jemanden an der mitten auf dem Gehweg für Stunden weint und schluchzt und klar irgendwelche Kabel aus der Jacke hängen lässt?). Ich mag auch das John etwas mehr Raum eingeteilt wird und er neben Sherlock selbst ein wenig nachforscht.
Das alles wird dann auch fantastisch in dem schon fast Ikonischen Finale zugespitzt, bei dem man das erste mal auf diese frische und legendäre Interpretation von Moriarty trifft (großartig von Andrew Scott verkörpert).
Die Folge hat so seine schwächen (ich mag die OneLiner die Sherlock am Ende von sich gibt gar nicht), aber eben auch echte Stärken, welche Sherlock von vielen anderen Serien abhebt.
Nach dem fantastischen Startschuss, fällt dieser Film leider ein wenig Flach. Der Fall an sich ist interessant, aber die Modernisierung krazt ein wenig. Damals war ein Akrobat der in vielleicht den dritten Stock eindringt noch plausibel, aber heutzutage in Hochhäuser? Ich weiß nicht. Desweiteren hat er scheinbar sehr viel Glück, da die Leute gerne ein wenig Lüften und ihre Fenster offen lassen, auch wenn es relativ Kalt in London aussieht.
Die Folge hat viele gute Aspekte. Das Spiel mit dem Codex, die Schnitzeljagd und suche nach der Wahrheit sind gut gelungen. Aber der Kopf der Bande ist schlecht gecastet und gespielt. Die Geschichte mit dem Akrobaten, der Fußtruppen der Triaden und der letzten super teuren Spange fallen alle ein wenig Flach. Auch passieren viele Dinge einfach nur, damit der Plot voran gehen kann. John hätte die Kunstverständige nicht allein lassen müssen. Dazu ist der Film an vielen Stellen auch zu Dröge oder auch zu hektisch.
Die zweiten Episoden in den Staffeln sind oftmals die schwächeren, und hier wird dabei stark vorgelegt. Ich glaub beim nächsten Rewatch lasse ich die Folge einfach komplett weg.
Die erste Folge einer Serie ist immer schwer. Man muss viel Erklären, von den Charakteren, zu den Orten und den Regeln. Oftmals stolpern viele Kreative daran und die erste Folge wirkt ein wenig verhaspelt und chaotisch. Nicht aber hier! Moffat hat den Ton der Serie gleich richtig getroffen. Alle Charaktere werden auf interessante und aussagekräftiger Art und Weise vorgestellt. Oftmals mehr mit Show than Tell bzw. wenn es um Sherlock und seiner fantastischen Aufmerksamkeit geht, auch gern mal beides. Dazu schafft der Film auch, gutes Charakter Development auf den Schirm zu zaubern. Gerade John verändert sich im laufe der Geschichte immer weiter bis er am Ende ein zufriedener und runderer Charakter ist. Sherlock wird gleich von seiner Brillanten wie auch dümmsten Seite gezeigt. Und der Fall dazwischen ist ebenfalls sehr spannend und gut Erzählt. Auch wenn man den Twist schon früh kommen sehen kann bzw. beim nochmaligen Anschauen auch schon sehr früh sieht.
Stilistisch ist die Folge einfach klasse und zeigt was Sherlock zu bieten hat. Toller Soundtrack, tolle Locations, super Kostüme und ein interessantes Spiel mit Kamera, Schnitt und Text. Kein Wunder das diese Folge damals so eingeschlagen hat. Sie macht einfach so viel richtig, das man awkwarde Oversholder Shots auf das Handy heutzutage einfach tunlichst vermeidet.
Wegweisend und toll gemacht. Leider hat der Zahn der Zeit ein wenig daran genagt und vor allem die letzte Staffel zerrt ein wenig an dem komplett Bild von Sherlock.
Das damalige Dreamteam von Tim Burton, Danny Elfman und Johnny Depp erschaffen hier einen charmantes, wenn auch oft ein wenig lächerliches, Gruselmärchen. Die Setdesigns sind wie von Burton gewohnt fantastisch. Das Dorf Sleepy Hollow sieht großartig schräg und verwinkelt aus, genau wie seine Mitbewohner. Die Ästhetik schwingt immer fröhlich zwischen brutalen Horror und Kinderfilm, was Burton einfach so besonders macht. Danny Elfman gibt auch sein bestes und vertont die verworrene Geschichte mit klassischer Leichtfüßigkeit. Johnny Depp spielt den Ichabod als Selbstbewusten Neurotiker. Leider overacted er manchen ein bisschen zu viel, vor allem im Vergleich zum Rest des Castes, der Ebenfalls wunderbar ist: Christpher Lee als Richter mit schwarzen Flügeln, Christopher Walken als grausamer Hesse, Onkel Vernon und Dumbledore als bizarre Oberhäupter, etc.
Der Film hat auch ein gutes Pacing, aber eben auch seine schwächen. Exposition Dumbs kann Burton gar nicht. Genauso wirken die Szenen zwischen Ichabod und Katrina ein wenig Sonderbar, Knisterlos und zu lang. Auch ist der Assistent von Ichabod wird kaum gut eingesetzt und wirkt sehr schlecht integriert. Kann sein das es im Original auch so ist, aber das muss ja nicht heißen das man sich nicht ein wenig Freiheit beim Erzählen lässt. Auch ist der Bösewicht am Ende ein wenig flach. Der Twist ist ganz gut, aber der Plan ergibt kein Sinn. Wie will sie an das Erbe kommen, wenn alle bei ihrer Beerdigung waren? Warum töten sie nicht einfach selbst? Ein Problem damit, sich die Hände schmutzig zu machen, hat sie ja klar nicht.
Alles ein wenig Sonderbar und vielleicht mehr Style als Substanz. Aber dennoch ein gutes und interessantes Erlebnis.
Il Legame ist ein fantastisches Beispiel für die Frage: "Warum"? Warum wurde dieser Film gemacht? Warum muss gerade diese Geschichte erzählt werden? Warum macht der Geist das? Warum macht dieser Charakter dies? Es ist ein Film der keiner dieser Fragen zufriedenstellend beantwortet. Er hat ein paar Aspekte die ganz gut gelungen sind: Die klare Beziehung zwischen der Tochter und der Mutter. Die ambigen Aktionen der Großmutter. Und ein, zwei Szenen waren auch echt gut gemacht. Aber sonst krankt der Film an fehlender Logik (warum gehen sie zu der Großmutter? Warum ist die Mutter so aggro gegen sie?), fehlenden Geschick eine Narrative gut zu erzählen und fehlender tiefe der Charaktere. Manche Szenen werden einfach wild reingeworfen da ein Horror Film das eben machen muss. Gruselige Gänge, nervige Geigen und unnötige, nicht wirklich gruselige Jump Scares. Auch zieht die Ästhetik bei mir oftmals nicht. Der Film ist zu dunkel, zu kontrastreich und zu dominiert von einer Farbe, dass das zuschauen oftmals langweilig oder verwirrend wird, da man nicht wirklich erkennt was los ist.
Und das schlimmste dabei: der Film muss nicht so schlecht sein! Mit ein kleineren Verbesserungen (Die Mutter mag Religiosität nicht / Das Kind ist das Stiefkind der Mutter / Mehr Ausarbeitung an der Motivation und Regeln des Geistes) hätten diesen Film so viel besser machen können. Man hätte mehr Emotionalität in die Szenen legen können, mehr Bedeutung hinter die Aktionen der Charaktere. Aber so bleibt der Film blass und leer. Schade.
Ich kann nicht fassen das dieser Film 2018 rausgekommen ist. Vollgestopft mit Vorurteilen furchtbaren Dialogen und einer hanebüchenen, schon fast zusammenhangslosen Geschichte.
Wer glaubt das Hayden Christinen sein Schauspiel seit den katastrophalen Prequels verbessert hat, wird hier eines besseren belehrt. Er spricht mit einem faken Akzent, den er eigentlich nicht haben sollte, da er eigentlich nie wirklich Italienisch spricht, sieht aus wie zu kross gebratenes stück Gammelfleisch und bringt die selben creepy Anakin - Padme Vibes, die einen schon damals die Haare zu berge stehen lassen haben. Emma Roberts ist keine Weltklasseschauspielerin, aber auch sie liefert hier das absolute minimum, wenn überhaupt, eigentlich lacht sie die ganze Zeit nur verlegen. Es herrscht quasi keine Chemie zwischen den beiden und auch von der Story her, ergibt es nicht wirklich Sinn was hier passiert. Leo ist ein absoluter Looser der seinen Peak schon längst hinter sich hat. Unglücklich gefangen in Little Italy spielt er Fußball mit Kindern und Arbeitet am Abend in ner Bar. Was für ein Fang. Nikki dagegen hat was aus ihrem Leben gemacht, und wird von allen möglichen grabschigen Fingern wieder in die gnadenlose Mittelmäßigkeit heruntergezogen.
Der Humor will eigentlich nie wirklich landen, und der Konflikt zwischen den zwei Familien, das ein "modernes Romeo und Julia" sein soll, ist auch eher lächerlich und nervig. Einzig allein die Großeltern reißen etwas. Ihre Geschichte ist irgendwie herzlich und wäre ein viel besserer Grundstein als die beiden Pappnasen.
Ein furchtbarer Film, den man nur ab und an abgewinnen kann, welche tiefen er erreicht. Immerhin war die Pizza die wir zum anschauen bestellt haben okay.
Ich erinnere mich an damals, als der Film heraus kam. Der unglaubliche Hype von der einen Seite und der schier endlose Hass auf der anderen (was man hier auch an der Bewertung sieht). Schon damals fand ich den Film ganz Nett. Herrlich cheesy, sonderbar, schwachsinnig mit einem guten Soundtrack bei dem man auch mitsingen möchte.
Nach all den Jahren wollte ich den Film mal wieder anschauen (vor allem nach Sunday School Musical) und ich muss sagen, an manchen stellen hält sich der Film, an anderen eher nicht so. Es ist mir ein wenig ein Rätsel, wie dieser Film so einen Hype auslösen konnte. Er ist nicht schlecht aber auch nicht besonders herausragend. Wahrscheinlich waren es Zac Effron und Vanessa Hudgens welche die treibende Kraft dahinter waren. Die Songs sind nach wie vor gut, mit ein paar Ausnahmen. Jeder der Schauspieler hat ein haufen Spaß bei der Sache, vor allem die 'Bösewichte' Sharpay und Ryan geben wirklich alles. Die Konflikte des Films sind natürlich ein wenig gestelzt, genau auch wie die Lösungen der Konflikte. Aber der Film nimmt sich nie zu ernst und hat auch ein paar gute Messages dabei. Ich war gut unterhalten!
Cronenberg hat es mal wieder geschafft. Der Meister der unkonventionellen Erzählung, des brechen mit Konventionen, erschafft mit Dead Ringers ein besonderes Kleinod. Unzugänglich aber unter die Haut gehend, erlebt man das Leben der sonderbaren Zwillingsbrüder Beverly und Elliot. Körperlich frei, sind sie doch im Geiste so fest miteinander verbunden, das sie von dem natürlichen Sonderfall der Siamesischen Zwillinge nicht weit entfernt sind. Erlebnisse sind nur vollwertig, wenn sie geteilt werden. Charakterlich sehr unterschiedlich, steckt doch in beiden die selbe Seele. Vergiftet von Drogen, Trotz, und einem Schrei nach Freiheit und Individualität, zermürben sich die Brüder wie zwischen zwei Mahlsteinen, bis sie komplett zerstört werden. Aber bis auf die brach liegenden Kerne ihrer selbst, wird wieder klar wer oder was sie sind. Unzertrennlich, nicht lebensfähig ohne den anderen.
Mit ruhigen und düsteren Bildern zeigt Cronenberg den Alltag der Brüder. Mit einem Gotteskomplex, auf der höhe ihres Schaffens, sind diese 'Larger than Life' Kreaturen einfachen Konzepten wie Liebe und Sucht unterlegen. Der langsame aber brutale zerfall von Beverly auf allen Ebenen ist schwer anzusehen. Vor allem wenn der Wahn überhand nimmt. Manifestiert in den grotesken Instrumenten, die er für sich anfertigen lässt.
Jeremy Irons spielt hier eine seiner besten Rollen. Obwohl Beverly und Elliot sich bis auf das Haar gleichen, schafft er es durch Körpersprache, zwei komplett verschiedene Charaktere zu erschaffen. Manchmal verschwimmt die Grenzen aber auch, was fantastisch zu der narrative passt. Dead Ringers verlangt etwas vom Zuschauer, hält sich manchmal vage und unbestimmt. Mit einem aufmerksamen Auge wird man aber auch dafür belohnt.
Legion ist für mich eine der besten Serien, die ich je gesehen habe. Das liegt nicht nur an der faszinierenden Charakteren und den großartigen Konzepten, die mit ihnen aufgemacht werden, sondern allen voran in der Inszenierung und der Narrative. In drei Staffeln werden auf so viele frische und clevere Arten verschiedene faszinierende Prämissen erörtert. Mit mehreren Metaebenen innerhalb und außerhalb der Show. David als unzuverlässiger Erzähler, geplagt von eigenen Dämonen und Wahn, einem scheinbar unabwendbaren Krieg und einem alten Wesen, welches Verdammnis für alle darstellen könnte. Damit Legion ehrlich bleibt, wird aus dem “Was zuletzt geschah” wird davon gesprochen, was sie angeblich zugetragen hat, oder eben dem Hörensagen nach. Schaue hin, denke mit, aber traue nicht allem, was du siehst und hörst.
Was die Serie auch audiovisuell an den Tag legt, stellt alle anderen Serien in den Schatten. Die Orte, Klänge, Gegenstände, Personen und vieles mehr haben mehr Bedeutung als nur ihre bloße Existenz. Sie werden geschickt mit der Narrative verbunden, um noch mehr zu erzählen und alle Sinne anzusprechen. Den Soundtrack möchte ich hier nochmal extra hochheben, der mit ein paar eingestreuten Musical Numbers etwas wahrlich magisches erschafft. So eine geschickte Verwebung von allen Aspekten des Mediums, so fein und treffend gibt es sehr, sehr selten, und Legion hat gleich mehrere davon im Petto.
Es ist auch eine Serie, die viel von einem abverlangt. Man bekommt viele Details nicht vorgekaut sondern kann sich selbst viele Aspekte durch aufmerksames Sehen und Nachdenken selbst erarbeiten. Legion hält ihre Zuschauer nie zum Narren und denkt auch nicht, dass nur Idioten zusehen. Man wird gefordert, aber dabei auch reich belohnt. Es hilft auch, dass die Serie voller sinnhaften Symbolismus steckt, der nur entdeckt werden möchte.
Die Schauspieler sind fantastisch gecastet. Allen voran Dan Stevens als David und Navid Neghaban als Farouk. Sie stemmen auf großartige Weise die schauspielerischen Schwergewichte der Show. Aber auch alle anderen sind absolut passend besetzt. Herausstehen dabei natürlich Jermain Clement und Aubrey Plaza. Die Charaktere, ihre Motivationen, Beziehungen und Kräfte sind dabei sehr vielseitig. Es wird auch nicht davor zurückgeschreckt etwas zu experimentieren und Dinge von allen möglichen Winkeln zu betrachten. Mit jeder Episode bekommt man etwas Neues geboten. Mit jeder Staffel werden die Karten neu gemischt. Einzig das Ende, das einfach nicht mit dem kreativen Outburst der Serie mithalten kann, ist ein kleiner Wermutstropfen, der aber im Vergleich Gesamtheit und Genialität der Serie keinen nennenswerten negativen Eindruck hinterlässt. Noah Hawley hat einfach etwas viel zu großes aufgebaut, das ein Ende eigentlich gar nicht passt.
Eine Schande, dass die Serie ein wenig gefloppt ist, aber mit so einem untypischen Konzept und einer schier endlosen Experimentierfreude und Kreativität, ist die Serie leider nicht für jedermann. Wer aber darauf steht, das Medium Film zu lieben, bekommt hier etwas außergewöhnliches Geboten, das einen in Ekstase versetzt.
Staffel 1 (9.5)
In der ersten Staffel geht es hauptsächlich um David und seine verzerrte Wahrnehmung von sich und der Welt. Das wird schon wunderschön in den ersten Szenen inszeniert, als man einen Schnelldurchlauf durch ein paar Momente in seinem Leben erleben darf. Es wird von Anfang an klar gemacht, dass in dieser Show die Grenzen zwischen Realität und Fiktion extrem fließend sind. Ob es Erinnerungen sind, die Realität, die sich verbiegt, oder es nur das Fliesenmuster ist, das bei dem Verhör an den Wänden weitergeführt wird. Realität und Wahrheit sind biegbare Begriffe. Diese Spiel zwischen den verschiedenen Ebenen funktioniert nicht nur bei David oder den anderen Charakteren. Wir als Zuschauer werden auch direkt mit einbezogen, wenn sich die Ebenen manchmal nur durch ein anderes Seitenverhältnis abgrenzen. Auch Zeitlichkeit ist in Legion ein biegbarer Begriff. Sodass es auch natürlich ist, das man ab und zu die Orientierung verliert. Aktuelles, Erinnerungen, Aufarbeitung von Trauma, Lügen und Phantasien fließen zusammen. Etwas das mit einer trügerischen Leichtfüßigkeit und einem großartigen Schnitt vorangetrieben wird. Er wird Teil der gespaltenen Narrative auf mehreren Metaphysischen und Bedeutungsebenen. Und das macht ihre Suche nach einer Wahrheit auch zu einem unmöglichen Vorhaben. Denn es existiert nicht die Wahrheit, da Erfahrung inhärent Subjektiv ist. Mit jeder Erleuchtung kommt man einer scheinbaren Wahrheit näher, aber auch durch die Entschleierung von Farouk ist alles immer noch tief im eigenen Symbolismus und flexibler Formbarkeit gebettet. Etwas, das auch relativ direkt angesprochen wird, als Oliver verschiedene Gesichtstypen analysiert und dabei den Konflikt Empathie gegen Angst heraushebt.
Auf der Astralebene spitzt sich die Situation immer weiter zu. Farouk versucht die Kontrolle zu behalten, doch das menschliche Streben kann man schwer stummhalten. Obwohl Farouk die Zeit, wie auch die Realität komplett um sie herum kontrolliert, kann er nicht direkt den Geist angreifen und versucht so verzweifelt nonstop das Team um Melanie von der Erkenntnis abzuhalten. Dass dieses so allmächtige Wesen an die Grenzen kommt, wird auch toll gezeigt, indem mit einem Tischtennis-Ball gespielt wird, bevor dieser gerendert wird. Oder als sich Farouk hinter den Rücken von Sydney etwas Wasser einschenkt, findet er das in kompletter Stille an, da es außerhalb der Aufmerksamkeit von Syd ist.
Die Darstellung von psychischen Krankheiten ist hier auch so gut gelungen. Für den Heimgesuchten sind die Dämonen echt, auch wenn sie niemand sehen kann. Einsamkeit, Angst und das Gefühl der Verlorenheit trifft einen härter, als es die Worte zulassen. All das zeigt Legion auf eine feinfühlige und bedeutsame Art und Weise. Zwischen all dem Klamauk und Chaos steckt ein wahrer Kern. Trotz Dämonen, Superkräften, zwielichtigen Organisationen, nimmt sich Legion dieses Thema mit einer Ernsthaftigkeit an. Wohlüberlegt und gut ausgearbeitet. Ich liebe es auch, wie viel es um Therapie in der ersten Staffel geht. Denn auch wenn David von dem Team befreit wird, wandelt er von einer mentalen Institution zur nächsten. Nur dass diese statt dem Ausreden und Betäuben des Problems aktiver an die Sache herangehen. Wunderschön dargestellt, als Melanie ihm hilft, die Stimmen unter Kontrolle zu bekommen. Denn für ihn sind diese Real, weswegen man sich auch ernsthaft damit auseinandersetzen muss. Das ganze wird auch richtig schön dargestellt, als David die Bestätigung von Sydney bekommt. Wie unfassbar überfordert es in seinem Kopf war, wie laut und eindringlich. Und sie ist es auch, die den gelbäugigen Dämon vor den anderen erkennt. Ein tieferes Verständnis für David durch das Erleben.
Ich liebe auch, dass alle Stilmittel, die in der Show genutzt werden, innerdiegetisch Sinn ergeben. Ob es ein Musikvideo ist, in dem sich Farouk über die neu erworbene Macht erfreut. Oder die absolut großartige Maurice Ravel Szene, bei der mit einer trügerischen Leichtigkeit Bildsprache, Musik, Inszenierung, Spannungsbogen und Narrative zusammenkommen. Doch das ist nur die beeindruckendste Szene, auch davor wird toll mit Musik, Stille, Taubheit und Reizüberflutung gearbeitet.
Warum hat die Staffel aber nur eine 9.5 bekommen? Gerade in der letzten Folge geht mir einiges zu schnell. Der potentielle Krieg zwischen Menschen und Mutanten wird nur sehr am Rande erörtert, und noch viel stiefmütterlicher wird die Motivation von David gezeigt, bei dem man sich auch teilweise nicht sicher sein kann, ob es nun David oder Farouk ist. Ich denke mir mit ein oder zwei Folgen mehr, hätte Showrunner Noah Hawley auch diese Aspekte noch schön herausarbeiten können. Aber ich bleib dabei, dass gerade die erste Staffel einen einen wunderschön empathischen Blick in das Denken und Funktionieren von psychisch Kranken oder zumindest Andersdenkenden gibt. Mit einer Inszenierung, die absolut grandios ist und das Medium der Serie so gut nutzt wie keine andere.
Staffel 2 (10)
Etwas, das mich beim ersten Mal verwirrt hat, ist, wie unterschiedlich die Staffeln für sich alleine stehen. Es geht in der ersten Staffel hauptsächlich um David, seine psychischen Krankheiten, die internen Konflikte und die Macht von Trauma. In Staffel zwei wird die Welt eröffnet. Aus dem Institut im Wald wird ein sonderbar, fast surreales Büro der Division 3. Der interne Konflikt gegen den Shadow King wird nun nach außen getragen, bei einem wilden Spiel von Spionage, psychologischer Kriegsführung und einem surrealen Wettrennen um einen Leichnam.
Man merkt sichtlich, dass sie das Budget für diese Staffel höher angesetzt haben. Die verrückten und überragenden Sets aus der ersten Staffel werden hier noch größer und fantastischer gezeigt. Dazu einen Artstyle, der noch besser die Comic Ursprünge von Legion einfängt. Dafür bietet sich das Büro von Division 3 perfekt an. Inklusive ständigen Ansprachen, die einen gegen den Wahn wappnen sollen, eine Sushi-Laufband mit köstlichem Frühstück-Essen und ganz neue Möglichkeiten und Gefahren. Und obwohl es nicht mehr direkt um die psychischen Krankheiten von David geht, wird mit der Öffnung nach Außen auch der Rest der Welt mit einbezogen. Über das Klappern von Zähnen, die Flucht in persönliche Labyrinthe, den Wahnsinn, der sich als normale Gedanken tarnt und langsam alle unterwandert. Von einem Konflikt, der diesmal eine viel größere Bedrohung darstellt, vor allem wenn man die Nachrichten aus der Zukunft sein Gehör schenkt.
Ganz besonders liebe ich abermals die Inszenierung. Vor allem wenn es in die Köpfe der anderen Charakteren geht, sind sie sich nicht zu schade, in absolute Extreme ab zu tauchen. Der Garten von Ptonomy, der mit heilender Amnesie gepflegt wird, zu der Omnipräsenz von Melanie in Form eines Text Adventures, oder das ständige Wiedererleben von Syds Lebensgeschichte. Oder als David auf der Suche nach Farouk in einem Club ankommt und via Tanz mit Oliver und Lenny kommuniziert, in dem die klappernden Menschen dem ständigen Beat folgen. Bis hin zu einer faszinierendsten Darstellung von Trauer, als David sich unmengen von potentiellen Lebensentwürfe durchleuchtet, um zu sehen, ob es eine Welt gibt, in der Amy und er glücklich sein können. Und der Grund, warum Farouk den Zauber überhaupt veranstaltet hat. Denn er versteht David nicht, hält ihn für naiv und kindisch, dabei hat er das Leben besser verstanden, als es seine unsterbliche Seele je könnte.
Jon Ham macht seine Arbeit als Erzähler auch richtig gut. Die Kernaspekte der Show, der Staffel und der Human Condition werden richtig schön von ihm vorgestellt. Wahnsinn, die vage Unterscheidung von Gut und Böse, wie Wahnvorstellungen entstehen und sprießen können, wie sie sich auf andere Menschen wie ein Virus ausbreiten und die größte Lüge, die man sich selbst erzählen kann: Andere Menschen sind nicht wichtig. Statt auf David fokussiert zu bleiben, wird ein Spiegel den Menschen entgegengehalten. Denn auch wenn Wahn und Schizophrenie weit entfernt von dem ist, mit dem man tagtäglich konfrontiert wird, ist jeder empfänglich. Und die Wahrheit zwischen Wahn und Realität ist auch viel dünner als man denkt, falls diese überhaupt je existiert hat.
Ich bin auch sehr froh, dass Farouk hier etwas mehr Raum bekommt. Die vage Bedrohung als Gelbäugiger Dämon und das Durchschimmern durch die Maske in Staffel 1 war schon gut. Aber hier bekommt man ein viel besseres Gefühl, wer der “Shadow King” ist und was er will. Ein Abbild von einem möglichen Pfad, den David einschlagen könnte. Das Ablegen aller menschlichen Schwächen und das erheben den Status eines Gottes. Ein Wesen mit unvorstellbarer Macht und einem scharfen Intellekt, der durch hunderte von Jahren immer weiter geschleift wurde. Der sich multilingual ausdrückt und mit einer erarbeiteten Arroganz an all die Kleinigkeiten, die ihm im Weg stehen, herangeht. Der dann auch die Chance in der Zukunftsvision sieht und den Zweifel in allerlei Köpfen sprießen lässt. Der am Ende all das bekommt, was er möchte, in dem er David als schier unaufhaltsamen Feind darstellt. Aber man muss sagen, dass sich David auch nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Vor allem in der letzten Folge breitete sich die Zwietracht in ihm aus und überschritt einen Grenze, die nicht überschritten werden sollte. Denn das, was mir an David besonders gut gefällt, was sich auch durch den Plan abermals gezeigt hat, ist, dass er an sich ein guter Mensch ist. Er hat Fehler begangen, aber es war für das Wohl aller. Ihn dann so bloßzustellen am Ende, gefangen genommen für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat und vielleicht auch niemals begehen wird, ist grausam und unfair. Und so verstehe ich es auch, dass er sich dann lieber absetzt, statt all das, was er ist, zu verscherbeln. Der Fakt, dass ihn keiner ernst nimmt, zieht sich schon durch die ganze Show und findet mit dem Finale der zweiten Staffel seinen Zenit. Nur bei Syd ist es etwas anders. Auch wenn er keine bösen Absichten hatte, war sein Verhalten unmenschlich und in der dritten Staffel werden die Konsequenzen daraus gezogen.
Season 3
In Staffel drei wird Legion nochmal auf den Kopf gestellt, neue Allianzen werden geschmiedet und frische Konflikte kochen aus Raum und Zeit hoch. David hat sich vollständig von Division 3 getrennt und versucht selbst ein Utopia aufzubauen und via einer Zeitreisende seine Vergangenheit zu heilen. Das gefürchtete Ende der Welt rückt dabei näher, nur in einem viel schöneren, versöhnlichen Ton. Man profitiert sehr davon, wenn man die dritte Staffel schon mal gesehen hat. Denn gerade die aufgeweichten Allianzen lassen einen den Kopf verdrehen. Von Zuversicht, Enttäuschung und Schock. Mit einem Finale, das niemand so erwartet hätte, aber dann doch in der cleveren Erzählweise nur allzu viel Sinn macht.
Das zuvor schon vorhandene Psychedelische Thema wird hier auf die Spitze getrieben. David lebt versteckt in seiner Kommune und ist auf der Suche nach einer Lösung für sein Problem. Division 3 bleibt ihrer Mission treu und sucht ihn. So hätte die Staffel nach der ersten Folge schon enden können, wenn es nicht ein neues Element geben würde: Switch, eine Zeitreisende. Wunderschön eingeführt mit einer Schnitzeljagd, die nur ein Zeitreisender lösen könnte und einer tollen Musikeinlage die sie in die Welt von David einführt. Dieser ist getrieben und nutz alt bekannte Mittel um sein Gefolge glücklich zu machen. Mithilfe seiner Kräfte kann er tief in die Psyche der anderen eindringen und ein ewiges Glück bieten. Nicht nur Lenny macht er so zu seiner gefügigen Puppe, auch Kerry wird durch eine schön inszenierte Szene mit einem Spiegel, dem evozieren von Kindheitserinnerungen und Tanz reingelegt.
Durch Switches Kräfte bekommen wir zusammen mit David einen Einblick in seine frühe Kindheit und den originalen Konflikt zwischen Farouk und seinem Vater. Das hat aber stolze Kosten, da es blauäugige Dämonen anlockt, welche die Zeit zersetzen. Die Realität wird auf allen Ebenen verändert. Eine Gefahr, der auch David erst nichts aussetzen kann. “Nothing that hurts me is real, nothing that hates me is real” ist so bezeichnend für diesen David. Lenny durchlebt ihr Leben im Schnelldurchlauf und wird von dem verlorenen Gefühl schier zerfetzt und Syd bekommt Klarheit im Gespräch mit sich selbst. Nachdem die Gefahr fürs erste gebannt wurde, folgt David dem Ruf von Farouk und löst so den Anfang des Endes aus. Dieser David ist ein grausamer Mensch. Er tötet nicht einfach nur den Liebhaber von Clark, er raubt ihn von alledem, was ihn ausgemacht hat. Und auch auf dem Luftschiff geht er nicht zimperlich mit den anderen um. Für ihn nötige und unbedeutende Opfer, die bei Erfolg nichts verlieren.
Und hier kommt Farouk wieder mehr zum Tragen. Er wäre auch bereit, alles Leben auf der Erde auszulöschen, damit er näher einem fellow Gott kommt. Jemanden, dem er zwar Unmengen von Leid angetan hat, aber auch tiefe Wertschätzung in sich trägt. Vor allem, im Kontrast mit seinem jüngeren Ich, glänzt er. Denn auch wenn er über 2000 Jahre alt ist, haben sich diese 35 Jahre in Davids Körper auf so eine tiefe Art und Weise verändert. Der Cringe, den er beim Gespräch mit seinem jüngeren Pendant verspürt, ist fast greifbar. Zu einem finalen Kampf, der mich beim ersten Mal sehr überrascht hat. David gibt sich gegen den jüngeren Farouk die Schellen, während Xavier mit unserem Farouk ein ernstes Gespräch führt. Die Kinder prügeln sich, während die Erwachsenen verhandeln. Mit einem Ende, das vielleicht nicht den tollsten Spannungsbogen hat, aber in der Geschichte komplett Sinn ergibt.
Denn auch Syd verändert sich über die Staffel. Von dem Mädchen in Schwarz mit der Shotgun in der Hand, bereit, David innerhalb von Sekunden zu töten. Zu einem tiefen Blick in den Spiegel mit ihrem jüngeren Ich. Zu einer zweiten Chance in einer wunderschönen Märchen Folge, in der man endlich mal wieder Melanie und Oliver sieht. All das macht ihr klar, was zu tun ist. David ist nicht mehr zu retten, genauso wenig wie ihre Zeit. Doch man kann dem Baby David helfen, das eine neue und bessere Zukunft möglich macht. Damals fand ich es sehr unzufriedenstellend, aber gerade mit der Öffnung von unendlichen Möglichkeiten auch nur Konsequent.
Und dann haben wir noch das eine Wesen, was mächtiger ist als David, Farouk und jegliche Technologie von Carrey zusammen: Switch. Bei der Hilfe für David muss sie wirklich alles geben, schön dargestellt durch Zähne, die nach und nach ausfallen. Ein Prozess, der nötig war, auch wenn es so gravierende Konsequenzen nach sich zieht. Ihre Babyzähne sind endlich weg und wurden durch Weisheitszähne ersetzt. Mit einem Lächeln gibt sie der neuen Zukunft der Familie Xavier eine Chance und transzendiert in etwas mysteriöses und unverständliches.
Handwerklich ist die Staffel wieder ein grandioser Streich. Das psychedelische Thema zieht sich herrlich durch die Sets, Kostüme, Narrative und Musik. Und diese muss ich nochmal besonders hervorheben. Legion schafft es wie keine andere Serie, Musik als Ausdruckskraft von menschlicher Erfahrung und Kommunikation zu nutzen. In einer ständigen Spirale, welche dann am Ende zu einem radikalen aber wunderschön Lebensbejahenden Ende findet.
Hausu ist eine Mischung aus wholesome Anime Spaß mit absurden Horror Elementen. Der Film greift einen gleich auf allen Sinnen an. Überdrehte Charaktere, welche in einer schrillen Welt ihr aufgekratztes Leben leben. Nobuhiko Obayashi hatte sichtlich Spaß und versucht so viel wie möglich aus jeder Szene herauszubekommen. Ob es die dauernd quasselnde Narrative, interessanten Setpieces welche auch mal fern ab der Realität dargestellt und beleuchtet werden dürfen, oder der wahnwitzigen Geschichte, zu dessen Inspiratoren auch die kleine Tochter des Regisseurs zählte.
Alle Charaktere sind klar gekennzeichnet und haben ein Merkmal das sie ausgezeichnet beschreibt und so auch im Gedächtnis zurück lassen. Ob es nun Oshare (Wunderschön auf japanisch), die beschwingte Piano Spielerin Melody oder die Kampferprobte Kung-Fu ist. Jeder bring etwas besonderes zu diesem wilden Werk. Dabei sind es nicht mal klassisch trainierte Schauspieler, sie sind alle Models mit denen Obaayashi einst zusammen gearbeitet hat. Aber die herrlich überzogenen Dialoge und das extreme Overacting machen diesen Film einfach nur noch besser. Das die Geschichte dabei total Banane ist und es komische Subplots gibt, spielen dabei eine absolut untergeordnete Rolle. In das Haus eines einsamen Geistes mit ihrer Nekomata kann eben alles passieren. Nie so recht mit einem festen Standbein in der Realität, lässt Hausu dieses gegen Ende auch gehen und verliert sich in kompletter Absurdität.
Man merkt aber auch schnell, das dieser Film nicht nur ein loses Beiwerk war. Viel liebe zum Detail, wie zum Beispiel eigene Themes der Charaktere, geben der losen und chaotischen Erzählung genau das was es braucht, eine tolle innere Kohäsion. Ein Film der genau weiß was er will und dies mit einer großartigen Absurdität schafft.
Tombstone ist ein äußerst interessanter, liebevoll gemachter und toll erzählter Film. Mit den Fremden in der neuen Stadt, wird clever Stück für Stück an Raum und Macht gewonnen. Selbst die am Anfang klar dargestellten Bösewichte leben relativ harmonisch in Tombstone. Erst nach einem Verlangen nach Recht, Ordnung und Gerechtigkeit wird das Gefüge aus der Bahn geworfen und droht gewaltsam auseinander gerissen zu werden. Aber auch hier, wird eher hinterrücks geplant und getan, anstatt eine heftige Konfrontation herauszufordern. Die Spannung wird immer greifbarer und gefährlicher, bis sie plötzlich implodiert und eine gewaltsame Stille alles verschluckt. Geschlagen und Zermürbt, ziehen die Fremden aus der Stadt.
Doch die Rache kommt schnell, effektiv und gnadenlos. Gerade der zweite Teil zeichnet sehr gekonnt und Prägnant den Werdegang von Wyatt Earp und seiner Crew. Bis am Ende nicht nur die Gang, sondern auch der wilde Westen an sich abdankt.
Die Dialoge sind clever, jeder Charakter dabei herausragend auf seine eigene Art und Weise. Der Plot wird geschickt und unterhaltsam voran getrieben, ohne das man wirklich weiß wo es als nächstes hingeht. Einzig die Liebesgeschichte zwischen Wyatt und Josephine ist ein mächtiger Wertmutstropfen. Dana Delany versucht ihr bestes, verblast aber hinter Joanna Pacula, die eine ähnliche Rolle spielt. Und zwischen ihr und Kurt Russel will es auch nicht so wirklich funken. Auf einer Basis der Charaktere kann man die Anziehung verstehen, aber auf der Leinwand kommt das nicht wirklich heraus und zieht den Film unnötig in die länge.
Aber sonst ist der Film wirklich großartig. Allen voran Val Kilmer, der hier eine seiner besten Rollen spielt. Am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig wird einem im Verlauf des Filmes und vor allem am Ende die Genialität seines Charakters und seiner Gravitas bewusst.
Nicht nur für Genre Freunde (zu den ich mich selber nicht Zähle) ein absolut empfehlenswerter Film. Der sogar auf einer wahren Geschichte basiert. Ein Fakt der mich am Ende des Filmes einfach nochmal umgehauen hat.
In 'Cube' kommen zwei meiner Lieben zusammen: Kammerspiele und interessante SciFi Konzept. Eingeschlossen in einem Würfel bestehend aus Würfeln, versucht eine wilde Gruppe, die plötzlich darin aufwacht, den Sinn und Ausgang zu finden.
Jeder Charakter steht dabei für sich selbst, aber auch für mehr. Die Verschwörungstheoretikerin, die sich in diesem perfiden Spiel bestätigt fühlt, ein Cop der mehr Sinn dahinter und ihren Rollen sucht und dann tatsächlich findet, ein cleveres Mädchen das schüchtern herein geworfen wird und erst nach einem Sinn viel an Selbstvertrauen gewinnt. Der Autist, welcher eher ein Klotz am Bein ist, aber die Frage der Menschlichkeit aufwirft und der Nihilist, der mehr weiß als er am Anfang zugeben möchte.
Die Idee von Cube ist clever gemacht. Die Fallen, die Zufälligkeit des ganzen und die Reibung zwischen den Charakteren halten den Film spannend und einen selbst am zweifeln und ab und an auch mal in Atemlosigkeit zurück. Gerade die Diskussionen warum sie hier sind, fand ich sehr gelungen. Vor allem mit dem letzten Wort, welcher jegliche größere Verschwörung zerbrechen lässt und die unnötige Grausamkeit und Sinnlosigkeit dahinter beleuchtet. Ein paar der Szenen sind wirklich fantastisch gemacht, auch das Stück hafte lösen des Rätsels ist super inszeniert. Leider sind die Schauspieler etwas schwach, allen voran der Cop könnte gerne ein paar Gänge runterdrehen und etwas naturalistisch spielen. Aber das hat den Film für mich nicht großartig schlechter gemacht, da das Ziel und das Konzept bei mir voll aufgegangen sind.
Zum Spaß und zum sensationellen Preis von 0,68€ konnten wir uns so ein Kleinod wie Sunday School Musical natürlich nicht durch die Lappen gehen lassen. Wie wir via den Extras herausgefunden haben, wurde der Film auf äußerst klassischer Art und Weise entwickelt.. Wie so oft war als erstes der Titel da, das schlechte Wortspiels 'Sunday School Musical' und man hat von dort aus immer weiter aufgebaut. 12 Tage Dreh, ein wenig Postproduktion und der Film ist im Kasten.
Rachel Lee Goldenberg, die 'coole' und 'hippe' christliche Tante saß bei diesem Werk nicht nur im Regiestuhl, sondern auch hinter der Feder. Alles am dem Plot ist entweder ewig weit her gezogen oder man kann schon von weitem jeden einzelnen Storybeat erkennen... ein Film mit Weitsicht also. Die Charaktere kommen nicht über ihre Eindimensionalität und oftmals weniger als einem Merkmal hinaus. Gewisse Aspekte tauchen im Film auf (Mnemonic), werden aber nie wieder genutzt auch wenn es gepasst hätte. Die Schauspieler fallen zwischen überdrehter Cartoon Charakter und steifes Holzbrett. Wobei man da tatsächlich Chris Chatman zu gute halten muss, das der Junge echt gut Singen und auch noch tanzen kann. Auch wenn das Drehbuch mit den furchtbaren Dialogen oftmals nicht mehr hergibt, sind die Schauspieler glaube ich in ihren versteiften Rollen ganz glücklich, nicht weiter gefordert werden zu müssen.
Das Pacing des Filmes ist dabei am sonderbarsten. Wichtige Szenen rasen mit einer heiden Geschwindigkeit an einem vorbei, wobei andere unnötige Szenen sich Zeit lassen. Sachen passieren einfach so, Entscheidungen werden wild getroffen und an einem all zu roten Faden will der Film dann doch nicht festhalten.
Und nun zu dem wichtigsten an einem Musical... die Musik. Und hier muss ich sagen, war ich sehr überrascht. Ich habe katastrophale Songs über Jesus und Gott erwartet, aber der Komponist hat gar nicht mal so schlechte Arbeit geleistet. Keines der Songs sind richtige Banger, aber so richtig schlecht sind sie dabei auch nicht. Auch dreht der Plot sich viel weniger um Gott und Glauben als ich angenommen habe, es ist eher eine klassische Geschichte der Underdogs und der Magie der Musik.
Aus diesem Grund bekommt der Film von mir auch eine 5. Es ist kein guter Film, aber die schlechten Parts darin sind schon wieder so schlecht, das sie wieder gut werden. Wenn man auf schlechte Filme steht und mal Zeit dafür hat, kann man sie schlechter verbringen als mit "Sunday School Musical". Ich hätte nie gedacht das ich das mal sagen werde...
Ein Film mit einer Agenda, die weit über das reine Unterhalten hinaus geht. Geschickt verwebt 99 Francs ein überdrehten Plot eines Protagonisten der inmitten von Drogenrausch und Gotteskomplex nach seiner Menschlichkeit sucht, und dem Werbetreiben, das man nicht nur unter die Haube schaut und kritisch begutachtet, sondern auch Stilistisch in den Film mit einfließen lässt. Feuer mit Feuer bekämpfen oder eben Werbung gegen Werbung.
Dabei ist der Film so meta und schonungslos, das er leider den Mainstream verpasst hat. Die, welche die Nachricht am ehesten hören sollten, haben sich abgewandt.
Die Erzählstruktur des unreliable Narrators Octave hängt stark mit seinem Konsum und innerer Gefühlswelt zusammen. Das Pacing rast manchmal direkt in eine Wand um sich dann schmerzhaft langsam wieder aus den Trümmern zu kriechen. Bildsprachlich passiert das gleiche. Alles hängt an Octave und seinem Gemüt. Und das ist absolut Brillant und gnadenlos durchgezogen. Der Film nimmt jede Waffe seines Arsenals um die Geschichte zu erzählen. Sowas gibt es leider viel zu selten und macht ihn auch fernab seiner Message, einem wahren Kunstwerk, das sich seiner Selbst und dem was es ist äußerst bewusst ist.
Die Laufzeit von 2 1/2 Stunden ist viel zu lang, mit vielen Sideplots und unnötigen Nebensächlichkeiten, die man sich echt hätte sparen können. Aber selbst dann, bewegt sich dieser Film in panischer Geschwindigkeit in alle möglichen Richtungen, gezerrt von vagen Plotdevices, mit einem Bösewicht dessen Plan nur irgendwie sehr nebensächlich zu allem gehört. Auch war ich klar im Nachteil, da ich Justice League nicht gesehen habe. Für ein Film mit einer Origin Story, lässt er sehr viele Aspekte offen. Der Krieg von Wasserwelt gegen Oberwelt ist an sich ein interessanter, wird aber verwässert durch die Thronfolge, einem König Arthus Exkalibur artigen Erbe mit einer Schnitzeljagd, die Geschichte der Eltern und den vollkommen unnötigen (aber cool aussehenden) Black Manta. Nichts hat ein wirkliches Gewicht und alles wird ultra schnell abgearbeitet. Es ist als ob sie ein köstlichen Eintopf kochen wollen und einfach alles rein werfen was so geht und die Temperatur auf volle pulle aufdreht. Was alleine interessant oder cool sein kann, ist in der Masse nicht unbedingt besser.
Die Schauspieler machen ein guten Job, soweit der Film es zulässt. Richtig herausfallen tut dabei Amber Heart, die als billige Ariel Kopie einen eher schlechten Job als Schauspielern und Verkörperung des Charakters macht. Die Musik ist zum Teil sehr cool gewählt und zum Teil grauenhaft. Das Sounddesign ist auch eher mager und weiß nicht genau was es unter Wasser machen möchte. Das GCI ist sehr Auffällig und wirkt oftmals wie ein störender Fremdkörper. Manche Szenen sind echt cool gedreht, mit interessanten Kameraeinstellungen, andere wirken einfach nur Konfus und Überladen. Am schlimmsten ist aber das Drehbuch. Nicht nur ist der Plot mit all seinen strängen unnötig gehetzt und konfus, sonder die Dialoge sind auch meistens eher schlecht als recht. Momoa ist ein super sympatischer Typ, der auch sehr charmant sein kann, aber das konnten die Dialoge und schlechten One Liner nicht aus ihm rauslocken.
Ein Bonus Punkt gibt es von mir für den Tentacoolen Drummer! Da hat man richtig Fury Road Vibes bekommen.
Endlich mal wieder ins Kino gehen. Allein dafür hat es sich schon gelohnt. Tenet ist auch ein Unterhaltsamer Film, der aber leider weit unter seinem Potential bleibt.
Wenn man ein Inception oder ein Memento erwartet, wird man leider bitterlich enttäuscht. Tenet ist ein mittelmäßiger James Bond/Mission Impossible artiger Agenten Film, mit einem etwas blassen Helden und einem besonderen Twist, der leider nie besonders ausgereizt wird.
Man wird sofort in das geschehen geworfen und merkt sofort das man etwas hochqualitatives vor sich hat. Die Action und der Soundtrack sind nicht nur am Anfang fantastisch, sondern durch und durch großartig. Das Mysterium beginnt schon früh mit einer ersten temporalen Anomalie. Cheeky wie Nolan auch ist, bringt er auch früh eine Uhr ins Spiel die einfach so eine Stunde zurück gedreht wird. Als der Protagonist wieder aufwacht zerfällt das ganze leider ein wenig. Er wird in Tenet reingeworfen und strampelt sich von einer Szene zur nächsten, ohne als Charakter irgendwie daran zu wachsen. Alles was passiert wirkt auch eher wie ein glücklicher Zufall (was später ein wenig erklärt wird, es aber dennoch nicht besser macht) das alles irgendwie richtig läuft und man von Ort zu Ort hetzt. Es werden interessante Brotkrumen gestreut, die dann gegen Ende erst richtig Sinn ergeben und das interessante Spiel mit Raum und Zeit erklärt. Aber auch wenn dieser Aha Effekt sehr cool ist, bleibt das Gimmick doch weit unter seinem Potential. Ein Assassin der diese Power hat, wäre super interessant, oder etwas mehr multitemporale Planung, als am ende wirklich statt gefunden hat (man nutz eher das Wissen, als es geschickt einzufädeln) hätte den Film viel besser gemacht. Auch sind die Zeitlichkeiten eher nebensächlich, was sehr schade ist.
Es ist eben echt ein Agenten Film mit einem Gimmick, welches nicht über das Gimmick herauswächst. Das ist schade und gerade von Nolan erwatet man da etwas mehr. Es ist ähnlich wie bei Interstella, das wenn man das unnötige Gimmick weglässt, der Film an allen Ecken und Enden auseinander fällt.
Sonst ist der Film sehr ordentlich. Die Action ist super, die Schauspieler holen aus ihren Rollen das beste raus (manchmal haben sie leider nicht viel mit dem sie spielen können). Der Villian ist gut, wenn auch ein wenig Flach und die Setpieces sind auch beeindruckend. Aber leider gibt der Film einen nicht sehr viel.
Hier möchte ich noch kurz etwas Spoileriges ansprechen.
Die Rolle von Kat zieht den gesamten Film und vor allem den eh schon blassen Protagonisten für mich weiter runter. Ihre Geschichte an sich ist interessant und vielschichtig, aber sie wird brutal einfach weiter geplättet. Auch das der Protagonist alles aufs Spiel setzt für diese Frau und ihr Kind wirkt aus dem nichts geschossen. Als in Mission Impossible 6 Ethan Hunt Leute geretet hat mit katastrophalen konsequenzen hatte das einen Sinn und den Charakter vertieft. Hier wirkt es so, als ob er das nur macht, weil man das eben so macht. Wenn man auch bedenkt warum er für diesen Job ausgesucht wurde, wird das ganze nur noch unsinniger.
Auch soll man mit Kat mitfühlen und für sie sein, aber sie macht so viele Aktionen während des Films (vor allem am Schluss) die einfach nur de konstruktiv, egozentrisch (sobald sie erfahren hat worum es im großen und ganzen geht) und dumm.
Frauen Charaktere hatten die Nolans noch nie so drauf. Leider ist dieser Film ein krasses Beispiel wie sehr sie es nicht drauf haben.
The Hunt ist ein absoluter wahnwitziger Film, wie es sie heute leider viel zu selten gibt. Eine komplett überzogenen Persiflage, die vor nichts und niemanden halt macht. Kein Wunder das es so viele Leute gab die sich über den Film aufgeregt haben, gerade in Amerika, wenn man sich in einen der Charaktere wiederfindet und sich selbst mit einer Clownnase im Spiegel sehen muss.
Das Konzept hinter dem Film gibt es schon länger, der Mensch als gefährlichsten Wesen der Erde und als interessantestes Ziel einer wilden Jagd. Hier erfindet the Hunt das Rad nicht neu. Ein wenig Battle Royal flair kommt gerade am Anfang auf, als jeder mit einer Waffe ausgerüstet wie wild durch die Gegend rennt. In einem absolut brillanten Schachzug bekommen wir einen neuen Protagonisten nach dem nächsten Vorgesetzt. Psycho in extrem! So war ich doch verwundert das tatsächlich Emma Roberts hier mitspielt, nur um nach ein paar Minuten den Blickwinkel zu wechseln. Man bekommt die Sicht der Jäger und die der gejagten mit. Und beide sind an sich einfach nur absurd. Man weiß nie was als nächstes passiert, wem man trauen kann oder welcher fantastische Quatsch als nächstes auf einen wartet.
The Hunt lässt mit seiner Unberechenbarkeit, seinen fantastisch überzogenen Charaktere (in Wort und Tat) wunderbar unterhalten. Ein schwachsinniger Film auf so vielen Ebenen, das es einfach nur Spaß macht.
Scary Stories to Tell in the Dark ist ein Horror Film für ein etwas jüngeres Publikum und das mit einer sehr guten Qualität. Die Rahmenhandlung erinnert an wenig an die Goosebumps Reihe. Mit einer Gruppe Kids dessen Neugierde ein wenig zu weit geht, einem Bully der als eines der ersten Opfer sich seiner Angst stellen muss und einem dunklen Geheimnis hinter all den paranormalen Phänomenen.
Die Geschichte an sich ist wirklich ganz nett. Unterteilt in kleinere Horror Kapitel wird auch für viel Abwechslung gesorgt. Die Charaktere gehen nie wirklich in die tiefe, außer vielleicht Stella, welche aber als Protagonistin nur ein bisschen unter der Oberfläche kratzt. Die verschiedenen Monster sind dabei aber sehr interessant. Alle sind auf ihre eigene Art und Weise einzigartig und super in Szene gesetzt. Schade das man sich zum Teil zu wenig für die Charaktere interessiert, sodass man nie so wirklich mit ihnen fühlt. Aber das Spiel mit den fantastischen Sounddesign, toll inszenierten Horror, Del Torro klassischen Mosnterdesign und super eingesetzter Stille, hat richtig effektiv funktioniert. Auch haben sie, trotz der schon fast abgehalfterten Storystruktur ein paar richtig gute Ideen gehabt, welche richtig unter die Haut gehen und einem die Nackenhaare hochstehen lassen.
Ein cooler Schocker, der nichts besonderes macht, aber auf so eine gute Art und Weise, das es meilenweit vor einem "Truth or Dare" oder einem "The Nun" liegt.
Man hat schon früher von den Aktenzeichen XY Amerikas gehört. Unsolved Mysteries präsentiert von Robert Stack. Eine Show welche sich nun über vier Jahrzehnte erstreckt. Mit seiner Mischung aus Mord, Drogen, getrennte Familien und Aliens.
In Zeiten in denen True Crime ein sehr anerkanntes Gerne ist und gerade im Podcast bereich sich sehr großer Beliebtheit erfreut, hat Netflix hier wieder ein guten Riecher gezeigt.
Die Show hat ein hohes Budget und geht wie das damalige Original (nur diesmal viel Detaillierter) auf die verschiedenen Fälle ein, mit den Fakten, Zeugenaussagen und Nachstellungen. Wir haben die Serie an zwei Tagen durchgeschaut, da die morbide Faszination dann einen doch nicht loslassen will. Spannend sind auch die Nachrichten zu lesen, wenn sich etwas neues in den Fällen bewegt, da someone somewhere etwas wusste.
Einzig allein das UFO Ding hätte sie auch gerne lassen können, haben es aber passend zur Original Vorlage auf ähnlicher Art und Weise vorgetragen.
Seit dem die letzte Folge über den Bildschirm geflackert ist, schauen wir uns regelmäßig Abends die alten Folgen an, und freuen uns über Updates der Fälle. Auf jeden Fall eine gute Zeit... wenn man das so sagen kann und eben darauf steht.
Was für ein Film. Theodore Rex, der PR-Agent der Polizei erfüllt sich seinen Traum in der Rolle eines richtigen Kriminalbeamten um eine Dinocide aufzuklären. Tatkräftig greift ihm dabei Whoopie Goldberg unter die Arme, um eine Verschwörung aufzudecken, wie man sie seit Blade Runner nicht mehr gesehen hat.
Jeder welcher das Glück hatte den Super Mario Bros Film zu sehen, wird sich hier gleich wieder willkommen fühlen. Der Bizarre Mix aus menschlicher Realität und Dinosaurier Aspekten, sonderbare Wesen mit zweifelhaften Motiven.
Der Film ist ein Werk der Widersprüche. So viele Details und gewisse Liebe wurde in den Film, die Sets und die Kostüme gesteckt, nur um dann heftig mit den chaotischen Filmbedingungen zu clashen. Es wurden sich Gedanken gemacht wie so ein Dinosaurier Auto fährt, wie die verschiedenen Rassen reagieren, was für coole Turnschuhe würden sie tragen? Wie ist die Beziehung zwischen Theodor und seinem Erschaffer? Aber all das geht unter in einem Fiebertraum eines ADHS Kindes, welches zu tief in den Zuckertopf gegriffen hat. Die Gespräche und Synchro der Dinosaurier wirkt so nervös und chaotisch. Viele der Witze schlagen auch über die der Zielgruppe hinaus. Aber bei all dem Chaos hat der Film auch irgendwas.
Am Ende ist man auf jeden Fall geschafft, gestresst und verwirrt. Detailverliebheit auf der einen Seite, komplette Logiklöcher auf der anderen. Eine grausame Erfahrung für fast alle, welche dabei mitgewirkt haben. Und all das spürt man Hautnah.
Ein Film den man nicht zweimal sehen sollte, aber wenn man es sich mal geben möchte, auf jeden Fall einmal.
Ein herrlich zynischer Blick auf den Kern der Menschen und Gesellschaft und dem ständigen Kampf eine bessere Welt aufbauen zu wollen.
Bissig bösartig erzählt Robert Edwards eine Geschichte eines unbeschriebenen Landes wie es jedes auf der Welt sein könnte. Mit Aufmüpfigen mit großen Ambitionen die Welt zu einem besseren Ort für alle zu machen und das Monster zu enthaupten. Durch die Augen einer in der exekutive aufsteiger, sieht man die zermürbte Welt und den Widerstand. Und in dem Moment in dem sich alles ändert, wo viele Filme den Abstand laufen lassen, halten sie gnadenlos weiter drauf. Ein Mischmasch von gut gemeinten Ideen lassen ein neues Monster mit einer anderen Fratze gedeihen. Die Querschläger werden zermahlen, in der brutalen Maschinerie, welche vielleicht nur an weiterer Effizienz gewonnen hat.
Mit einem deprimierenden Ende, wie es der Film verdient hat, wird man im Dunkeln allein gelassen. Ein fantastischer Film! Ein Kleinod das viel mehr Beachtung verdient.
Fantastischer Culture Clash an der Schmerzgrenze. Familie ist immer kompliziert und wenn der Tod dann noch auftaucht, treffen Welten aufeinander. Aber wenn dann noch tatsächliche Weltanschauungen und tief sitzende Kulturen aufeinander treffen, wird es explosiv. So auch in the Farewell, in welche uns Lulu Wang einen Einblick in die Chinesische Kultur und Denke gibt.
The Farewell ist ein wunderbarer und einfühlsamer Film, der einen interessante Blicke in Kultur und Leute bietet. Mit klasse Schauspielern, tollen Sets und einem klasse Drehbuch, das jedem, der schon mal in einer ähnlichen Situation war, das Herz winden lässt.
Als westlicher Zuschauer fühlt man natürlich mit Billie mit. Für eine Individual fokussierte Gesellschaft wirkt es sonderbar, bizarr und fast schon grausam die Wahrheit zu verschweigen. Aber über den Film lernt man die anderen Denkweise kennen, und die Bürde das Wissen mit sich zu tragen, zu schätzen.
Ich schätze Jennifer Kent als Künstlerin sehr. In ihrem Debüt Film "The Babadook" hat sie schon stark gezeigt, das sie als Frau etwas sagen möchte. So war ich natürlich sehr auf The Nightingale gespannt und die Pressestimmen und ähnliches haben meinen Hype nur weiter voran getrieben.
Fangen wir von vorne an: Die Setting (1825 in der noch damaligen Strafkolonie Australien) ist ein fantastischer und unverbrauchter Schauplatz. Vor allem Tansania, welches damals als die 'Hölle auf Erden' bekannt war. Der Blickwinkel einer von schicksalsgebeutelten Frau, welche der Willkür der Obrigkeit ausgesetzt ist, ist ebenfalls interessant. Dies zu kontrastieren und zu vergleichen mit den leiden der Aborigines, über das man viel zu wenig weiß, ist ebenfalls eine der großen stärke des Filmes. Man bekommt sogar das Gefühl, das es ihr hauptsächlich dabei um diese Geschichte, der misshandelten Ureinwohner ging. Kent hat extrem viel Recherche betrieben um die Welt zu atmen zu bringen. Sie hat auch viele überlebende Aborigines zur rate gezogen, um die Authentizität zu erhöhen. So ist auch die Gewalt, wenn auch sehr sporadisch, gut inszeniert. Brutal, realistisch und grausam.
Aber leider hat der Film bei mir nicht richtig funktioniert. Das Drehbuch ist sehr schwach, mit unausgearbeiteten Charakteren und schlechten Dialogen. Die eigentlich stärke des Films, die Botschaft und die Welt, wirkt dabei ein wenig durchwaschen. Es ist alles sehr einseitig und eintönig. So sind die Bösewichte einfach nur Böse aus keinem bestimmten Grund. Es wird nie tiefer gebohrt oder nachgefragt oder jemals einen funken Menschlichkeit in ihnen festgestellt. Da macht sich Kent es echt zu einfach. So auch viele Zufälle im Film, welche die Geschichte eigentlich viel früher beenden lassen sollten, aber für den Plot eben einfach so passieren. Aber am schlimmsten finde ich tatsächlich das Handwerkliche. Ich verstehe warum sie die 4:3 Aspect Ratio gewählt hat. Aber durch die viel zu nahe Kamera und den hektischen Schnitt, kommt dabei niemals ein gesamtheitliches Bild zusammen. Ich konnte nie wirklich in die Welt eintauchen oder mich in die Charaktere einfühlen. Ich verstehe auch warum sie so verbissen auf die Blickwinkel der Charaktere abziehen möchte, gerade in den hektischen Szenen, aber dabei kommt es zu einer Dissoziation, welche die Szenen einfach nur leer erscheinen lassen.
Ein Film den ich wirklich gerne lieben wollte, der es mir aber viel zu schwer gemacht hat. Aber für die Thematik und manche Szenen hat es die 6 dann am Ende doch verdient.
Erst mal, ich habe nie eines der Bücher gelesen, ich hab mit diesem Film zum ersten mal von Artemis Fowl gehört. Mir ist auch klar das ich nicht die Zielgruppe für den Film bin. Aber ich persönlich mag Kinderfilme. Sie sind oftmals kreativer in ihrer Machart als die Standard Komödie- oder Abenteuerfilme.
Aber dieser Film, funktioniert auf keinerlei Ebene. Mit einem Budget von fast 1 Millionen Dollar pro Minute, sieht man das Geld an den Set Designs an, aber da hört es auch schon auf. Der Film ist ein Paradebeispiel wie man Exposition nicht machen soll. Die Begrifflichkeiten werden immer wieder wiederholt, vor allem des McGuffing, welche nur erzählt aber nicht gezeigt werden. Die Ebene der Erzählstruktur wandelt andauernd und ist alles andere als Kohärent. Das macht das anschauen sehr anstrengend und verwirrend. Auch gewisse Aspekte wie die Zeitkapseln werden nie wirklich elaboriert. So flüchten alle Feen vor der Implosion, als ob es um ihr leben geht, nur das es Artemis und seinen Homebois dabei gut geht. Das ist nur ein Beispiel von Inkonsequenz. Sind alle Zwerge im Knast oder warum müssen sie gerade ein Verbrecher dafür aus dem Knast rausholen? Was ist mit all der Lore, die irgendwie nie tiefer erklärt wird? Und warum ist Artemis Fowl so ein arrogantes, inkompetentes und nerviges Arschgesicht? Die Schauspieler sind auch allesamt ziemlich furchtbar. Judy Dench und Josh Gad mit ihrer Batman Impression passen irgendwie nicht ganz.
Ich habe den Film so gar nicht genossen und war am Ende eher von der Welt und allen Charakteren genervt. Einzig allein Foley, der überraschende Troll Mord und Colin Farrell konnten ein kleines lächeln aus mir rausholen.