Nebenniveau - Kommentare

Alle Kommentare von Nebenniveau

  • 7 .5

    Roland Klick ist für mich mein deutscher Lieblingsregisseur. Als ich das erste mal Bübchen gesehen habe, hab ich mein Herz komplett an ihn verloren. Und Filme wie White Star und Deadlock haben dieses Gefühl nur noch vertieft. Er ist auch einer dieser Menschen der mit jedem Interview sympatischer wird, und so liebe ich es, das diese Doku ihm einfach den Raum gegeben hat, sein Schaffensweise durch seine Augen zu betrachten. Ein wahrer Künstler der für seine Filme alles gegeben hat. Und wenn er auch zu den Studenten spricht, und sagt, das sie für ihren Film alles geben müssen, da jeder Film ihr letzter ist, spricht er mir als Filmfan aus der Seele. Keine leeren Versprechen oder verlassen gelassene Projekte. Das Kino und das Medium respektieren und so auch zu handeln. Auch war es faszinierend all die Geschichten hinter den Filmen zu hören. Den als Autoren Kino steckt in jedem Film viel persönliches von ihm selbst. Das man ihm "Die Kinder vom Bahnhof Zoo" genommen hat, bricht mir immer noch das Herz.
    Die Doku an sich weiß ihre stärken und ist als Zeitzeugnis Klicks Schaffens etwas ordentliches. Es nimmt sich die Zeit die Filme und Szenen atmen zu lassen und gibt das Rampenlicht an Klick weiter, der mit seinem Charm und Bodenständigkeit einfach nur komplett überzeugt.

    • 8

      Nach dem fantastischen Peep Show, hatte ich noch nicht genug von David Mitchell und Robert Webb. Look gab mir dabei Abhilfe, und das auf fantastische Art und Weise.
      Schon die erste Folge beginnt mit einem ihrer bekanntesten Sketche "Are we the baddies?". Ihr verschrobener Blick auf die Welt, kommt in dieser Show herrlich zur Geltung. Und Mitchell und Webb wissen auch diese großartig zum besten zu geben. Gerade gegen Ende der Show werden sie immer besser und verschwinden komplett hinter den bizarren Rollen.
      Man kann bei den Sketchen immer erkennen woher sie kommen, wo die Idee das erste mal Fuß gefasst hat. Und das macht es so herrlich Unterhaltsam. Gerade Mitchell mit seinem Geschichte Hintergrund liefert dabei fantastische Szenarien. Aber auch die Meta Ebene der Serie, mit Gesprächen zwischen den zwei Comedians 'Privat' zwischen den Shoots, sind grandios. Auch gewinnt der Film viel an seinen Running Gags, wie 'Numberwang' oder 'The Emergency Broadcast Quiz Show'. Auch wiederkehrende Charaktere wie gewisse Bond Villains machen immer wieder Freude wenn sie mal auftauchen.
      Clever, dämlich und unfassbar unterhaltsam.

      • 8

        Schluckauf ist ein sonderbarer Film. Die junge Flo will als Model nach Berlin kommen und nistet sich dabei bei einer 'Bekannten' Chantal ein. Der Film springt immer wieder zwischen Realität und sonderbarer Fiktion. Der Pfad denn er dabei bestreitet ist auch alles andere als klar. Von einem scheinbaren Piloten in Rio, dem überdrehten und schon angst einflößende Freddy, dem Geldeintreiber oder der verschrobenen Frau die im Lotto gewinnen möchte. Man weiß nie was als nächstes passiert oder wohin es jetzt geht. Und das macht diesen Film so spannend und so erfrischend. Mit einem Augenzwinkern nimmt es Roland Klick einfach nicht so ernst und macht was gerade zu passen scheint.
        Irgendwie hat der Film mich auf dem richtigen Fuß erwischt. Ich war köstlich unterhalten von Anfang bis zum Ende. Und diese Machart und Herangehensweise ist so frisch und unverbraucht, das ich nichts dagegen hätte, so ein weiteren bizarren Film zu sehen.

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        • 6

          Jimmy Orpheus ist ein richtiger Studentenfilm. Eine kleine, aber feine Geschichte mit Charakteren die kurz aber klar angezeichnet sind. Man merkt Roland Klick sein faibel für den Aussenseiter schon stark an. Mit seinem eigenen Theme Song von Klick gesungen und mit Klick an der Gitarre vertonend, ist Jimmy Orpheus ein tolles Passion Project.
          Die Geschichte ist simpel wie effektiv. Der für die Nacht gestrandete Jimmy, muss die Zeit irgendwie totschlagen und trifft dabei auf eine junge Frau, mit der er die Nacht verbringen möchte (die Zweideutigkeit ist dabei natürlich gewollt). Die Geschichte wird dabei sanft und zutraulich mit der Kamera eingefangen. Mit oftmals sporadischen Sprüngen zeigt es sehr gut die zerdröselte Nacht.
          Leider macht der Film auch manche Kunststücke, die dann nicht mehr so gut gelingen. Manche Szenen oder besondere Schnitte hat man nur der Innovation gewillt hinein geschnitten, anstatt damit die Narrative zu verfeinern. So plätschert auch der Film für die 50 Minuten dahin, sodass er trotz allem Feingefühl manchmal ein wenig Belanglos wirkt.

          • 7

            Ich bin mal echt gespannt wie es mit Space Force weitergeht. Eine sehr holprige erste Staffel mit vielen stärken und schwächen, haben schon mal den Weg geebnet.
            Gerade die erste Folge ist nicht gut. Es ist klar das sie erst einmal alles erklären und einbinden wollen, aber dabei fehlt es einfach an Witz und dem gewissen etwas. Wenn man aber dabei bleibt, hat man etwas spaßiges vor sich. Viele Unterhaltsame Anspielungen an den orangen Mann mit kleinen Händen, einer klasse Persiflage von Fuck Jerry und dem Sozial Networking, interessante Konflikte zwischen Wissenschaft und Militär.
            Man wird wirklich gut unterhalten. Vor allem Steve Carell und John Malkowich machen einen fantastischen Job. Mit tollen nebencharakteren wie Brad, Ivan, Fuck Tony, etc.
            Leider fehlt der Serie für eine weiterlaufenden Geschichte ein wenig der rote Fade und für eine "Abgeschlossene Episoden Serie" ist zu viel Zeug dabei, was alles irgendwie nach vorne hetzt. Mal sehen wie es weitergeht. Aber allein dass das US Militär jetzt den Titel SpaceForce vielleicht verliert, da die Serie zuerst kam, ist ein wunderbares brechen der 4th Wall.

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            • 9

              Puh. Peep Show ist etwas besonderes. Etwas anderes. Bevor es Cringe Compilations auf YouTube populär wurden, haben David Mitchell und Robert Webb eine konzeptuelle und in Ausführung brillante Serie herausgebracht.
              Immer aus den, oder in den Blickwinkel der Protagonisten verfolgt man Mark und Jez durch ihr leben. Zwei Loser auf verschiedene Art und Weise und Graden. Schonungslos wird legt der innere Monolog alles blank. Egal wie kaputt, debil oder dumm es klingen mag. Dieses Konzept treiben die beiden oft weit über die Schmerzgrenze hinaus, was einfach nur genial ist. Selten sind die beiden mal nicht Schuld an dem Schlamassel in dem sie sind und man ist bei jedem Schritt und Fehltritt dabei.
              Dazu bauen sie einen wundervolle Welt mit ein Haufen interessanter Charaktere auf. Super Hans, Johnson, Big Sue, Dobby, April, etc. So viel Raum zu agieren und so viele schreckliche Entscheidungen zu treffen.
              Die Serie wird auch von Staffel zu Staffel besser. Zum schreien komisch, zum schreien cringey und einfach nur fantastisch!

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              • 8

                Speak hat etwas unglaublich nahes und authentisches an sich. Ein besonderer Coming-Of-Age Film, der auf Klischees verzichtet und dabei etwas handfestes und grausames auf die Beine stellt.
                Man sieht die Welt durch die Augen von Melinda, die sich seit den Ferien scheinbar stark verändert hat. Schweigsam und schwere mutig treibt sie in ihren Leben voran. Etwas in ihr ist gebrochen. Alle denken es wäre einfach nur die Paupertät die sie ergriffen hat, oder die Schuld eine Party zerstört zu haben. Aber es dauert nicht lange bis man merkt das mehr dahinter steckt. Irgendwie muss sie daran arbeiten, und ausgezeichnet das sie etwas hat, was sicher jeder kennt: Ein engagierter Lehrer! Ein Lehrer der etwas verändern möchte, dem es wirklich am Herzen liegt. Er gibt ihr die Möglichkeit sich auszudrücken, ohne ein Wort zu sprechen. Und das finde ich wunderschön. Kunst als Therapie oder Ausdrucksweise ist etwas wunderschönes und es ist schön das dieser Film (und auch das Buch) dies aufzeigt und propagiert.
                Der Film schreckt aber nicht davor zurück die grausamen Seiten zu zeigen. In einer Szene die mich seit "Irreversible" nicht mehr so angegriffen hat, ist es mir kalt den rücken runter gelaufen. Keine Monster oder Kreaturen, sondern etwas viel schlimmeres.
                Der ganze Film lastet auf der Schultern von Kristen Steward und sie trägt diese großartig mit sich herum. Bisher meine Lieblingsdarstellung von ihr, schafft sie es mit fast keinen Worten so viel zu erzählen. Der Film an sich ist auch klasse gemacht und toll strukturiert.
                Eine wirkliche Überraschung! Vor allem weil man von diesen Film noch nie wirklich gehört hat.

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                • 7

                  Spaghetti Western aus Deutschland. Aufgenommen in der Negev Wüste in Israel, bekommt man wohl eine der staubigsten Landschaften, die man jemals auf Film gebannt hat, zu Gesicht.
                  Die Geschichte ist sehr simpel, mit kleineren Twists die nicht all zu tief greifen oder überraschen. Aber darum geht es nur nebensächlich. Viel mehr geht es um die fokussierten Charaktere und die dröge Welt in der sie leben. Ob es nun der abgehalfterte Dump ist, bei dem man sich fragt was er dort überhaupt noch macht oder wer ihm das bezahlt. Oder der Jüngling Kid, der sich misstrauisch durch die ganze Geschichte bewegt oder seinen Partner in Crime Sunny ist, der einen gewissen Charm hat, welche aber eher Flau seine düstere und gewalttätige Seite verschleiern möchte.
                  Das ganze wird in brütender Hitze gefilmt, in Szenen die manchmal eine Ewigkeit andauern wollen, fantastisch vertont von Can. Ein sonderbarer Film, der einem den Zugang nicht so leicht machen möchte, aber dann mit seiner Mischung aus klassischen Western und Modernität und der Einsamkeit der verlassenen Minen-Stadt etwas ganz besonderes zaubert.

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                  • 9

                    Was für ein unfassbar sonderbarer Film. Auch ohne die Geschichte hinter der Kulisse zu kennen, merkt man sofort die kaum in Zaum zu haltende Energie, welche jede Szene zum Explodieren bringen möchte. Völlig Zugekokst gibt Dennis Hopper hier alles und treibt dabei im Name des Marketings nicht nur Moody oder Berlin bis zu der Grenze, sondern auch den Zuschauer. Das kann man nun mögen oder nervig finde, bei mir hat es auf jeden Fall zu 100% gezogen.
                    Was Roland Klick als ein Manko des Filmes hervorgehoben hat, und durch das hinzufügen von ruhigen Zwischenszenen ein wenig 'retten' wollte, empfinde ich als eine der größten Stärken des Films. Wie ein echter weißer Zwerg pulsiert dieser vor Energie und droht in einer Supernova zu implodieren, egal welche Opfer es fördern mag. Ein Mann welcher mit voller Überzeugung voran schreitet und alles gibt. Ob er nun wirklich an die Future von Moody glaubt, oder dies aus einer manischen Getriebenheit macht was er macht, wird man wohl nie erfahren. Dennis Hopper spielt diesen Charakter wirklich mit so einer Überzeugung und Intensität wie man sie selten sieht.
                    Aber das ist nicht alles was dieser Film zu bieten hat. Er bietet einen faszinierenden Einblick in die Musikproduktion, Medien, Berlin und Randgruppen der 80er Jahre. Wenn Punks auf Polizisten losgehen und Autos in Brand setzten, ein junges Opfer in Barlows Wahn geopfert wird oder Moody, ein introvertierter junger Mann, einfach nicht mehr mit dem Wahn zurecht kommt und sich diesen ergibt.
                    Ein weiteres Kleinod von Roland Klick, der vielleicht nicht ganz das geworden ist, was er sich vorgestellt hat, aber dafür ein neue Form und Fratze angenommen hat. Eine, die mir ausgezeichnet gefallen hat.

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                    • 7

                      Ein faszinierender Einblick in die verruchteren und düsteren Ecke der Deutschen Gesellschaft. Supermarkt zeigt das vor sich hin treiben einer antisozialen Seele, welches eigentlich schon alles und jeden Aufgegeben hat. Vor allem rennt er weg. Ob es nun die Arbeit, die Ziehmutter, der an Helfer-Komplex leidende Journalist, sein einseitiger Liebhaber oder Berufs Kriminelle ist, wie ein Gummiband lässt er sich kurz mitziehen bis er aggressiv wieder zurück schnappt.
                      Charly Wierczejewski spielt dabei fantastisch den jungen Willi der genau weiß was er nicht haben will, ohne zu wissen was er eigentlich will. Mit einem klasse Titelsong (der ein wenig zu oft gespielt wird) und der Synchronisation eines damals unbekannten Marius Müller Westerhagen, baut Roland Klick ein sich authentisch anfühlendes Bild des damaligen hoffnungslosen Milieus auf. Wie so oft blickt er auf die Außenseiter und versucht ihre Geschichte zu erzählen. Willi hat eigentlich keine guten Wesenszüge und sobald er in eine Ecke getrieben ist, agiert er wie ein wildes Tier, ohne Rücksicht auf Konsequenzen. Dies zieht sich bis zum Ende durch, als ihn die Konsequenzen dann doch einholen und er daran zerbricht.
                      Wieder ein Kleinod von Roland Klick!

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                      • 7 .5

                        Was für ein sonderbarer aber höchst interessanter Film. Wenn man Action erwartet wird man hier enttäuscht. Dafür gibt es ein fein gestricktes Werk in den inneren Konflikt eines Mannes der unter der Oberfläche mit mehr als einem Stein im Schuh zu kämpfen hat. Wunderbar getragen von Sam Elliot, erzählt es in ruhigen Zügen und Szenen über das Leben von Calvin Barr. Wie das abschlagen des Hydra Kopfes nichts gebracht hat. Was es für einen Menschen bedeuten kann, ein Leben zu nehmen, auch wenn es das von der schrecklichsten Person dieser Zeit war. Der Virus und das Gift stecken tiefer als das Geschwür.
                        Als er dann die Chance hat, ein weiteres mal die Welt zu retten, nimmt er es zögerlich an. Ohne Groll nimmt er ein weiteres Leben und rettet damit unzählige. Der Stein aus seinem Schuh scheint verschwunden und die Box, was auch immer in ihr sein möge, hat vielleicht nur noch sentimentalen Wert.
                        Ein eher langsamer und gefühlvoller Film, getragen von guten Schauspielern und einer interessanten Geschichte, die sich nicht immer ganz ernst nimmt. Mit einer tollen Kamera und guten Schnitt, bekommt man hier ein tolles Kleinod geboten.

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                        • 4

                          Nachdem ich mir den furchtbar veralteten und lächerlichen Film von 1989 angesehen habe, musste ich mir natürlich auch die neu Interpretation anschauen.
                          Und was soll ich sagen... es ist besser als der "Original" Film... aber immer noch weit weg von etwas gutem. Vielleicht bietet sich die Geschichte einfach nicht als Film an und sollte in seiner Buchform bleiben.
                          Der Film macht ein paar interessante und willkommene Änderungen. So ist es diesmal die Tochter die das zeitliche segnet. Auch ist der Aspekt der Wiederkehrerin diesmal so viel besser gelungen. Ich hab erst gedacht das Jeté Laurance einfach nur eine schlechte Schauspielerin ist, aber als sie wieder zurück gekommen ist, zeigt sie wirklich was sie drauf hatte. Der hergerichtete Körper war herrlich bizarr und verstörend und sie hat dem ganzen noch das gewisse Flair gegeben. Church nimmt auch eine größere Rolle ein. Auch ist der Film diesmal nicht unglaublich cheesy wie das Original. Das Mörder Baby ist Gott sei dank nicht mehr dabei. Der gestorbene Patient ist kein lächerlicher Weggefährte, sondern ein kaum relevanter Geist (verbesserung?).
                          Aber manche Aspekte waren hier fast noch schlechter. Die Sets sahen zum Teil richtig schlecht aus. Die Charaktere sind kaum ausgearbeitet. Manche Szenen wurde nur hinzu gefügt, damit sie Trailer Material erschaffen können. Die Geschichte mit der Schwester ist noch mehr unnötiges Beiwerk als in der 89er Version. Aber das schlimmste ist, der Film ist an vielen Stellen einfach nur langweilig. Sehr schade.

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                          • 7

                            Ein sehr interessanter Film. The Vast Of Night ist eine Homage an die Zeit der Twilight Zone, angefangen mit dem tollen Voice Over und dem ständigen brechen der Narrativen Wand zwischen den Bildschirm und der Welt welche darauf abgebildet wird.
                            Die Filmemacher hatten ein extrem geringes Budget, haben dafür aber etwas ganz besonderes auf die Beine gestellt. Die Set Designs sind fantastisch. So gut das sich manche high budget movies gerne ne Scheibe davon abschneiden könnten. Die Schauspieler sind auch alle richtig gut und können auch minimale Szenen spannend halten und erzählen. Was sie zum Teil mit der Kamera herausgeholt haben, war schon echt beeindruckend. Die Fahrt durch das kleine Städtchen hatte wirklich was für sich. Und die Geschichte an sich ist interessant und spannend erzählt.
                            Aber Leider hat der Film auch ein paar Probleme. Für eine Episode der Twilight Zone ist sie eindeutig zu lang. Und auch wenn die Geschichte gut ist, und sie wirklich viel versucht haben aus dem Medium Film zu machen, ist es meiner Meinung nicht das beste hierfür. Als Hörspiel, Podcast oder Hörbuch hätte man die Geschichte mindestens genau so effektiv erzählen können.
                            Ich bleib aber sehr gespannt was die Filmemacher als nächstes machen. Denn "The Vast of Night" ist echt ein besonderer Film.

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                            • 4

                              Über so furchtbare Szenen wie die Martha Offenbarung wird sich ja nun schon lange lustig gemacht. Und meiner Meinung auch zurecht. Aber unter der Haube, steckt tatsächlich etwas gutes, was von dem furchtbaren Ende und sonderbaren Entscheidungen überschattet wird.
                              Aber fangen wir mal von Vorne an. Der Konflikt Batman gegen Superman ist ein guter. Superman ist ein langweiliger Character. Und mit dem Gott Vergleich schafft man auf jeden Fall eine Basis für eine interessante Geschichte. Auch Teile der Geschehnisse vom Superman Vorgänger aus einer anderen Perspektive zu sehen, war echt interessant. Der Kernkonflikt ist großartig und bietet viel Fläche zwei an sich ähnliche Philosophien gegeneinander aufreiben zu lassen. Der Film macht es auch recht gut, für die erste hälfte. Hätte der Film die Story Beats und das Pacing der ersten hälfte aufrecht erhalten, wäre dabei was richtig gutes raus gekommen.
                              Aber nein, das konnte sie nicht so stehen lassen. Zu beginn fand ich Eisenbergs Interpretation von Lex Luther gar nicht so schlimm. Ich habe nur gehofft das es irgendwo hinführt. Aber seine Motivation am Schluss ist extrem schwach und nicht genug um seine Taten zu rechtfertigen. Er wurde einfach als Bösewicht eingeschoben, genau so auch Doomsday, der in kürzester Zeit einfach abgearbeitet wurde. Warum man gerade in den letzten Atemzügen des Filmes noch "The Death of Superman" einfügen muss, versteh ich nicht ganz. Genauso auch die Rolle von Wonder Woman, die wahrscheinlich nur aufgetaucht ist, weil ihr Film ein Überraschungserfolg war.
                              Ganz davon ausgenommen das Philosophische Grundlagen wie "Niemanden töten" wohl nicht mehr für Batman oder Superman gelten, was Aspekte ihres gesamten Charakters zerstört.
                              Der Film zermürbt sich selbst in der zweiten Hälfte selbst, sodass das Endprodukt einen nur mit einem genervten Schulterzucken zurück lässt.

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                              • 8

                                Nach dem katastrophalen dritten Teil, hatte ich keine große Erwartungen an "Alien - Die Wiedergeburt". Es fängt auch alles sehr sonderbar an. Mit eher schlechtem als rechten Schnitt, sonderbare "WHOAW" 90s Kamera Einstellungen und Fahrten. Mit zum Teil komplett übertriebenen Schauspiel und überraschend schlechte Performances (vor allem von Sigorney Weaver in der ersten hälfte des Filmes).
                                Aber all das verblasst sobald der Film richtig fahrt aufnimmt. Das schlechte wandelt sich in selbst ironisches Augenzwinkern. Mit einer Wahnsinns Gruppe von Söldnern die alle komplett einzigartig in ihrer Persönlichkeit wie auch in ihrem Aussehen sind. Jeder bringt etwas zu der Geschichte und der Truppe hinzu. Die dämlichen Dialoge erhalten einen ganz neuen Kontext im Chaos der Flucht. In voller Fahrt macht der Film einfach Laune. Er ist kein Alien oder Aliens, aber dafür sein eigenes Ding, das was Teil 3 irgendwie gefehlt hat.
                                Die Story ist auch wieder mal viel besser. Ripley ist ein bisschen dazwischen rein geschoben, aber sonst ist diese gut aufgebaut mit vielen Querverweisen, vorshadowing und cleveren Ideen. Auch haben sich die Filmemacher darüber Gedanken gemacht, wie sie neu mit den Aliens umgehen können und sind dabei auf ein paar großartige Ideen gekommen die wirklich fantastische Szenen hervorgebracht haben.
                                Aber das richtig großartige ist das Creature Design und der Body Horror. Die Aliens waren noch nie so schleimig, die Facehugger und ihre Eier noch nie so furchterregend. Die Misslungenen Klone von Ripley sehen wirklich grauenhaft aus und bleiben einem wie ein Albtraum im Gedächtnis zurück. Sie haben das Design von Giger nochmal in neuen grausamen Glanz erscheinen lassen. Vor allem der Menschenhybrid mit seinen menschlichen Augen und dem Verhalten zwischen einem Monster, einem verängstigten Kind und einem in die Ecke gedrängtes Tier welches die Zähne fletscht ist fantastisch gelungen. Als dieses in einer der grausamsten Szenen die ich je gesehen habe, sein Ende findet, weiß man nicht ob man sich freuen soll oder doch mitleid zeigen möchte. Einfach brillant.
                                Ein Film der mich echt überrascht hat, aber wenn man den etwas holprigen Anfang übersteht, bekommt man einen großartigen, grausamen Alien Film zu Gesicht, der einen nicht so schnell loslassen wird.

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                                • 3
                                  über Ma

                                  Als ich den Trailer zu Ma sah, war ich sehr interessiert daran. Die Struktur deutete auf eine kriechende Unterwanderung und ein langsamer aufbau von Vertrauen zu den Kids hin. Das ist leider im Endprodukt nicht der Fall. Wie ein kopfloses Huhn weiß der Film nicht genau was er möchte. Scheinbar hatte keiner eine richtige Vision von den Kids, von Ma und ihren Motivationen oder von der Struktur des Filmes. Ma kommt von Anfang an wie ein Freak daher, sodass dieser Interesse Aspekt gleich weg fällt. Ihr Plan und die Ausführung ist auch sehr plump und dumm gemacht. Nicht nur von Ma an sich, sondern auch von der Regie, der Kamera und dem Schnitt.
                                  Eine absolute Verschwendung von gutem Potential und der Zeit und dem Talent der Schauspieler.

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                                  • 8 .5

                                    Nach "Infernal Affairs" mir auch beim mehrmaligen anschauen nur mäßig gefallen hat, musste ich natürlich das US Remake nochmal anschauen. Ich persönlich bin kein großer Scorsese Fan, aber was er mit Departed gemacht hat ist fantastisch. Nicht nur als Film an sich, sondern auch als Remake. Er hat alle guten Elemente des Originales genommen und diese mit seiner eigenen Note versehen und massiv ausgebaut. Die Kernbeats sind alle noch da, aber alles ist besser, feiner und größer. Mit einer Riege von fantastischen Schauspielern die alle ihr bestes geben. Nicholson gibt hier eine meiner Lieblingsperformances von mir ab. DiCaprio ist gut wie eh und je. Damon spielt wunderbar die Mischung aus Cool, überlegen und kleines Kind im Herzen. Selbst Wahlberg, den ich eigentlich nicht leiden kann, spielt hier eine perfekte, hassbare Rolle.
                                    Der Kern der Geschichte ist immer noch vorhanden, nur diesmal viel tiefgehender. Mit komplexeren Gefühlen und Beziehungen. Die Geschichte bleibt auch beim xten mal anschauen spannend. Mit Szenen die einem lange nach dem Film im Gedächtnis bleiben.

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                                    • 10

                                      Wenn ich jemanden nur fünf Filme empfehlen könnte, wäre Licht im Winter einer von diesen. Es ist nicht unbedingt Bergmans handwerklich bester Film oder einflussreichster. Aber es der Film von ihm der am meisten zu mir gesprochen hat.
                                      Der Film erzählt nur ein paar Stunden im Leben des zermürbten Priesters Thomas. Alles beginnt mit einem Gottesdienst, bei der vielleicht eine Person wirklich mit vollen Herzen dabei ist. Alle andere machen die Gesten und sagen die Worte aber sie sind leer. Und genau so fühlt sich auch Thomas. Leer und von Gott verlassen. Seine zweifel ob Gott ihn überhaupt hört oder ob er gar wirklich existiert fressen an ihn. In sich gekehrt versucht er den Fischermann Jonas zu helfen, versucht seine inneren Sorgen gegen Märta aufzuschieben, denkt an seine Vergangenheit und an seine vage Zukunft.
                                      Ein schockierendes Ereignis lässt ihn kälter als man es erwartet, wahrscheinlich auch als er es erwartet. Seine verstorbene Frau ist zu so einem verzerrten Bild in seinem Kopf geworden, das er selbst Märta vorwirft eine billige Kopie von ihr zu sein, auch wenn sie diese niemals kennen gelernt hat. Alles endet in einem zynischen Gottesdienst der nur vor dem "Inventar" vorgespielt wird.
                                      Selten hab ich ein inneren Konflikt so geschickt und sanft erzählt zu Gesicht bekommen. Die Bilder sind scharf doch karg. Karge Kirche, karge Landschaft, karge Leben. Mit großartigen Schauspielern die ihre Rolle in Perfektion verkörpern und einzelnen Schicksalen die es alle besser wissen aber doch nicht so handeln können wie sie es vielleicht sollten.
                                      Für mich ein absolutes Meisterwerk und ein Film der mich auf so einer tiefen Ebene berührt hat, wie es nur die wenigsten schaffen.

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                                      • 8

                                        Einmal etwas anderes als all die gewaltsamen, melancholischen Filme, geht Beat Takeshi wieder zu seinen Wurzeln zurück und zaubert dabei ein wunderschönes, bizarres Werk, das an lauter kleinen Krankheiten leidet, aber insgesamt als ein Herz erwärmende Geschichte zurück im Gedächtnis bleibt. Dabei hilft der fantastische Soundtrack von Joe Hisaishi der mit dem Leitmotiv großartig umgeht. Die Struktur des Filmes als kleine Kapitel auf der Reise, ist ebenfalls super gelungen. Und Kitano holt dabei alles raus, mit seinem sonderbaren aber charmanten Humor als großmäuliger Taugenichts . Er wirft einen in immer wieder neue Situationen bei denen man die Hände über den Kopf zusammenschlagen möchte. Ein Road Trip Movie der besonderen Art. Der nicht davor zurück schreckt auch mal über die Stränge zu schlagen oder Themen anzusprechen die eigentlich eher tabuisiert werden. Das ganze auch mit einer herrlich frischen japanischen Mentalität, die für manchen westlichen Zuschauer vielleicht eher befremdlich wirkt.
                                        Das Pacing ist manchmal nicht das beste. Gerade der Anfang zieht sich sehr stark. Aber die Bilder und Erinnerungen lassen dann nichts mehr davon spüren und geben einem ein wohliges Gefühl.
                                        Ein besonderer und toller Film von Kitano.

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                                        • 9

                                          Als ich den Film zum ersten mal im Kino gesehen habe, war ich ganz hin und weg. Alles, von den Szenen, zu den Charakteren, den Dialogen und der Kamera haben etwas unfassbar Banales wie auch Tiefsinniges an sich. Das liegt natürlich komplett im Auge des Betrachters, aber bei mir hat der Film zu 100% Funktioniert.
                                          Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach ist nicht nur der Titel des Filmes sondern auch Programm. Menschen in Dioramen wirken wie kleine graue Puppen die über ihr Leben und den Sinn in kleinen Momenten hinterfragen. Das ganze ist zwar ein Film, hätte aber genau so auch eine Kunstausstellung sein können auf denen in 40 verschiedene Fernsehre jeweils eine Szene abgespielt wird. Sinn befreit? Vielleicht! Aber so ist doch auch irgendwie das Leben. Da ist halt der Schnaps bei der Hinkenden Gastwirtin die Erinnerung an die man sich klammert. Man das falsche Datum hat und sich immer wieder am gleichen Ort einfindet. Oder als Heulsuse Spaß unter die Menschen bringen möchte. Banalität mit der unterliegenden Grausamkeit des Menschen. Wenn ein Running Gag über gräuliche Tierexperimente geführt werden. Oder man Sklaven in ein sonderbares Gerät reinfurcht, damit reiche alte Männer was zum freuen haben. Oder es ist eben Mittwoch und man pumpt die Reife auf. Ganz zu schweigen vom Feldzug gegen die Russen, das selten eine gute Idee war.
                                          Schwachsinn oder Genialität? Die Grenze verschwimmt sehr stark bei diesem Film. Aber für mich ist es Kunst, Absurdität und ein Meister streich. Ich freue mich schon auf weiter Filme von Andersson.

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                                          • 7 .5

                                            Ein Film der quasi alles besser macht als der erste Teil. Handwerklich ist er viel besser, das Pacing und der Schnitt sitzen fester. Die Charaktere, ihre Witze und die Chemie zueinander passen einfach so viel besser. Das Drehbuch ist auch kohärenter (keine random Geister Blowjob Szene), in denen alle Elemente ihren Platz haben und auch gerne mal Aspekte wieder aufgegriffen werden.
                                            Super Unterhaltsam durch und durch! Einzig allein der Bösewicht aus Teil 1 ist ein besserer. Vigo will irgendwie nicht wirklich warm werden.

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                                            • 7

                                              Ich mag den Trend das immer mehr Stuntman hinter der Kamera stehen. Dabei bekommt man fantastische Action geboten, die genau weiß was man zeigen muss. Extraction ist so ein tolles Beispiel.
                                              Die Geschichte an sich ist simpel, aber aufregend genug. Die Fraktionen sind Glaubwürdig in ihrer Menschlichkeit und ihrer Unmenschlichkeit. Alles schön an der Oberfläche um von den Hauptaugenmerk nicht abzulenken.
                                              Und hier wird mit allen gekämpft was man in die Hände bekommt. Kugel und Fäuste fliegen durch die Gegend mit brachialer Gewalt. Gewagte "One-Shot" Szenen lassen das Adrenalin einfach nicht abflachen.
                                              Leider verliert sich der Film gegen später ein wenig zu sehr im Plot, sodass das Tempo sinkt und so auch das treibende Gefühl. Aber für ein spannend Film bietet Tyler Rake: Extraction wirklich viel.

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                                              • 8

                                                Die erste Stunde war ich ein wenig enttäuscht. Viel Liebe und viel Belanglosigkeit zogen sich schwer durch den Film. Aber als der Film einmal loslegt, legt er richtig los. Großartige Inszenierung von Schlachten, Orten und Menschen. Mit einem brillanten Gegenspieler im verhassten König von England. Das Pacing zieht an und man fühlt und fiebert richtig mit William und seinem Schrei nach Freiheit mit. Schlachten werden mit Köpfchen gewonnen und nicht durch Massen. Dazu ein interessantes Intrigantes Spiel der Schottischen Edelsmänner und man hat ein großartigen Filmepos.
                                                Über Mel Gibson kann man denken was man will, aber als Regisseur und als Schauspieler hat er es echt drauf.

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                                                • 9

                                                  Wie würde die Geschichte von Hiob aussehen wenn es keinen Gott gibt und all seine Gefolgsleute kaputt und korrupt sind?
                                                  Leviathan erzählt auf eindrucksvolle Weise die Geschichte um Kolya, der sich gegen die Ungerechtigkeit und der Willkür von Oben auseinander setzt. Ein faszinierender Einblick in die Welt des ländlichen Russlands, in dem am Abend schon gerne mal mehr als eine Vodka Flasche geköpft wird. Feinfühlig und zynisch werden die Schicksale beleuchtet, bis alles aus der Ordnung kommt im Chaos versinkt. Zumindest für manche Charaktere.
                                                  Leviathan ist aber auch Bildlich eine absolute Wucht. Fantastische Kamera und Schnitt. Großartige Landschaften und brutale Trostlosigkeit. Alles sorgsam durchzogen von fantastischer Symbolik und Metaphorischen Kräften.

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                                                  • 8

                                                    Ein Film mit keinen wirklichen guten. Ein Monster erschafft ein Monster. Auge um Auge und die Welt wird blind.
                                                    I saw the Devil hat aber auch ohne die tolle Geschichte viel zu bieten. Fantastische Cinematographie, ein gutes Pacing, wahnwitzige Charaktere die großartig verkörpert werden. Min-Sik Choi brilliert wieder einmal und verschwindet komplett hinter seiner Rolle. Mit einem wahnwitzigen Katz und Maus Spiel und einer moralisch Fragwürdigen Racheengel, welcher das Leid anderen in Kauf nimmt, solange er sein Opfer quälen kann. Das klingt nicht wirklich nach einem Good Guy, aber das ist auch die Stärke des Filmes. Vor allem wenn alles noch weiter aus dem Ruder läuft, als es eh schon tut.
                                                    Ein klasse Film den man als Fan des Asiatischen Kinos nicht verpassen sollte.

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