Nebenniveau - Kommentare

Alle Kommentare von Nebenniveau

  • 1
    über Lucy

    Ich hab es echt versucht. Ich wollte die unglaublich dämliche 'Wissenschaftlich basierte' Prämisse einfach ignorieren und Spaß haben. Aber der Film macht es einen echt nicht einfach. Sehr skizzenhaft wird man ins kalte Wasser geschmissen und mit Lucy brutal von einer Ecke in die nächste geworfen. Bis sich die Drogen auftun und eben das machen was sie machen. Und hier hätte ich gerne mehr Kohärenz erwünscht. Das Konzept ist ja nicht viel anders als bei Limitless, aber es versucht mit Pseudo Wissenschaftlichen Gebrabbel irgendwie Fuß fassen zu wollen. Warum Luc Besson dabei nicht das Konzept des gemeinsamen Unterbewussten genommen hat, was ihr neu erlangtes Wissen erklären würde, weiß ich nicht. So wie es gemacht ist, ergibt es einfach keinen Sinn. Warum sie auf einmal eine Waffenexpertin ist oder ein Tumor erkennen kann, oder gar an der Decke kleben. Der Film wäre auch richtig gut gewesen, wenn es wirklich nur Drogen wären, und sie einfach durchdreht. Mit viel Glück und ohne Verstand. Aber dafür nimmt der Film sich zu ernst, was ihm gar nicht gut tut. Auch Morgan Freemans Rolle ist zu beginn nur eine ewig lange Exposition um das was kommt zu erklären. Das Mysterium wäre besser gewesen als es zu overexplainen.
    Auch gibt fern ab von diesen nervigen Prämisse vieles keinen Sinn. Warum fangen die Koreaner quasi einen Krieg an um die Drogen zurück zu bekommen. Könnten sie nicht einfach mehr herstellen? Würde das auch für Lucy nicht mehr Sinn machen, als denn Drogeneseln zu folgen, in einer Erinnerung des Bosses durch die Augen seiner Henchman... Auch wenn der Film dann in vollem SciFi abhebt, will alles doch kein Sinn machen. Warum wird sie zu einem super Computer nur um am Ende als USB Stick mit Greenscreen Umrandung rauszukommen?
    Auch ist Scarlett Johansons Schauspiel nicht wirklich gut. Ich versteh was sie versucht, aber es klappt nicht. Und wenn sie gelangweilt auf die Gegner zuläut, um sie dann Psychisch wegzublasen, wirkt das halt auch irgendwie langweilig.
    Die Action ist ganz gut, aber wenn der Rest so katastrophal schlecht ist, rettet es denn Film auch nicht.

    • 8
      über Memento

      Was soll man noch zu Memento sagen,was nicht schon hundert mal gesagt worden ist. Fähiges Filmhandwerk trifft fantastisches Editing und ein ebenso geniales Drehbuch, welches denn Film zerstückelt wiedergibt. Mit jeder Erinnerung kommen neue Informationen hinzu, welche die gesamt Situation in ein neues Licht rücken. So macht man twists und turns. Mit nur ein paar Charakteren, die dabei aber ausgezeichnet ausgearbeitet sind. So manipulieren sich nicht nur die Charaktere sich untereinander, sondern die Nolans genau so ihre Zuschauer. Mit ein Haufen gestreuter Hinweise für die Aufmerksamen. Und so elegant einfach wie komplex Memento ist, so wird man auch von dem Film gefordert und niemals für Dumm verkauft. Selbst mit mehrmaligen Ansehen verliert der Film nicht viel von seiner Faszination. Auch die Entscheidung am Ende... Anfang... des Protagonisten, schiebt ihn eindeutig von einer Opferrolle in die eines unwissenden Täters, immer weiter durstig nach Rache.

      1
      • 7

        Als Japanologe ist mir die Geschichte かぐや姫の物語 schon sehr bekannt. Es gibt Aspekte an dem Märchen die ich schon immer mochte, aber ebenso gefallen mir manche Sachen einfach nicht so. Deswegen hatte die Geschichte schon von Anfang an einen wackeligen Stand. Ich habe gehofft das man auf manche Sachen vielleicht mehr eingeht, das würde aber die Reinheit der Geschichte wahrscheinlich schädigen.
        Ansonsten ist der Film schon fantastisch. Der Zeichenstil ist durchgehenden einzigartig im Anime Genre und man hat wirklich das Gefühl das alte Tuschzeichnungen zum Leben erweckt werden. Der Film hat auch großartige Animationen, gerade die Szene als sie flüchtet, sieht atemberaubend aus und geht über das grobe Zeigen hinaus. Sounddesign und japanische Synchro sind natürlich auch top. Nur, wie bereits gesagt, die Geschichte und das immer unzufrieden stellende Ende, sind Wermutstropfen. Es wäre besser gewesen wenn man schon von klein auf eine Faszination mit dem Mond gezeigt hätte, statt es einfach so quer rein zu werfen.

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        • 8
          über Matilda

          Ich mag Kinderfilme. Es ist ein Genre das sich nicht zu schade ist, auch mal ein wenig zu experimentieren. Es muss keine klare Darstellung der Realität sein, es kann herrlich verzerrt werden, durch die Vorstellung der Kinder oder der Sonderbarkeit der Welt. Matilda macht genau das. Sachen werden überzogen dargestellt oder es passieren Dinge, die in der Realität einfach nicht so sein können, aber hier ergibt alles bizarrer Weise Sinn. Man ist sich auch nicht zu fein sonderbare Kameraeinstellungen zu Nutzen um das maximale aus den cartoonischen Charakteren heraus zu holen. Das macht einfach Spaß beim zuschauen. Wenn dann noch die Geschichte passt, dann hat man ein Gewinner. Und bei Matilda passt es. Die vernachlässigte Tochter eines Gebrauchtwagen Händlers entwickelt mit viel Neugier und sonderbaren Kräfte ein Gefühl für sich selbst und die Welt. Mit ein Haufen Hindernissen und Märchenhaften Begegnungen kommt sie am Ende doch ganz oben heraus und lebt glücklich.
          Danny Devito hat nicht nur als Vater, sondern auch als Narrator und Regisseur hier wirklich alle Muskeln spielen lassen. Ein super Film!

          5
          • 7 .5
            Nebenniveau 21.03.2020, 12:12 Geändert 21.03.2020, 17:31

            Ein weiterer, wunderschöner Animation Film von Wes Anderson. Als Japanologe kann ich mich natürlich auch der Örtlichkeit und der Ästhetik nicht entziehen. Der Film steckt voller interessanter, kreativer Ideen und sonderbaren aber liebevollen Macken.
            Die Geschichte ist auch eine interessante, um Ehre, Freundschaft, Kultur, Familie, Leben und Tod. Mit typischen Anderson Style und trockenen Humor. Die Animationen und das Spiel mit den Materialien ist dabei auch ganz entzückend. Wenn der Wind sanft durch das Fell der Protagonisten weht, sieht das schon verdammt gut aus. Richtig Stark wird es bei Koch Szenen. Hier haben sie sich richtig mühe gegeben. Ob nun die Taiko Drummer, Mechanik der Welt, die Menschen, Tiere, alles ist liebevoll zum Leben erweckt. Dazwischen gibt es auch ein paar gezeichnet animierte Szenen oder andere Spielereien mit dem Medium.
            Die Sprecher sind natürlich genial, auch wenn sie sich nicht wirklich anstrengen sich zu verstellen, passt das einfach in denn trockenen Style Andersons.
            Nicht mein Lieblings Film von ihm, aber auf jeden Fall wieder was besonderes!

            4
            • 8 .5
              Nebenniveau 21.03.2020, 11:52 Geändert 21.03.2020, 17:32
              über Servant

              Man, Servant ist ein Trip. Ein Kammerspiel, fast ausschließlich in den vier Wänden der Turners, die durch ein grausiges Geschehnis sich gerade so noch so zusammen halten. Servant ist eine Serie die sehr langsam und dezent vor geht, und mit jeder Episode kommen neue Informationshäppchen zusammen, welche die ganze Situation oder Charaktere in ein neues Licht scheinen lassen. Und das sind zum Teil drastische Änderungen. Auch weiß man nie ob es nun etwas übernatürliches vorgeht, oder ob es doch eine logische Erklärung gibt. Momente die einen das Herz bis in den Hals pochen lassen oder einen selbst an der geistigen Gesundheit zweifel lassen.
              Die Serie ist fantastisch gespielt und hat eine sehr schöne Ästhetik. Gerade wenn es ums Kochen geht, werden oftmals wirklich faszinierende Bilder gezeigt. Auch die Kamera ist herausragend, mit untypischen Einstellungen, welche das gruselige Gefühl nur noch verstärkt. Der Soundtrack ist auch klasse, mit zermürbenden Geräuschkulissen.
              Das Finale ist der einzige Wermutstropfen, bei der man jetzt wohl viel zu lange auf die zweite Staffel warten muss.

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              • 6 .5

                Passend zur Ausgangssperre kann man sich auch mal eine Endzeitblödelei anschauen. Und ich muss sagen, ich war echt gut unterhalten. Klar erwartet man hier jetzt keine große Kunst, aber die Art und Weise wie die Schauspieler sich selbst spielen und von einer wahnwitzigen Situation in die nächste gelangen, ist einfach super spaßig anzuschauen. Gerade Michael Cera war fantastisch, als krasse Antithese zu dem was er eigentlich ist und er eigentlich auch verkörpert. Das CGI war natürlich nicht das gelbe vom Ei und die Story ist auch nicht das beste, aber verdammt, ich hatte Spaß.

                1
                • 9

                  Glaubensfrage, oder der bessere Doubt, Zweifel, ist ein krönendes Beispiel was fantastische Schauspieler in einem Film ausmachen können. Ein dezenter Film, welcher einen selbst an der Wahrheit zweifeln lässt und ständig an Ungewissheiten entlang schrammt. Die unausgesprochenen Worte oder das Andeuten ist alles was man in so einer komplexen wie auch verkorksten Situation bekommt. Eine packende Gratwanderung, die durch Philip Seymour Hoffman und Meryl Streep fantastisch dargestellt wird. Mit vorsichtiger Wortwahl, Mimiken und kleinen Gesten, wird hier ein fesselndes Drama entwickelt, welches unaussprechliche Taten aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und selbst Zweifel sät was nun Falsch oder Richtig ist. Obwohl die Frage eigentlich klar beantwortbar ist und sich Schwester Aloysius nicht davon abbringen lässt, ihre Wahrheit brutal ans Licht zu zerren. Mit einem filigranen Spiel zwischen dem was Gott will, dem was sie will, der hierarchischen Institution der Kirche und dem, was am besten für das Kind ist.
                  Die Charaktere sind dabei auch fantastisch gezeichnet, ohne es dabei in Worte zu pressen. Wenn Schwester Aloysius durch die Bänke zieht und sich eher darum kümmert das die Kinder aufpassen, anstatt dem Priester zu zuhören, spricht das auch schon viel über sie aus. Und die kreischende Stille, was nun wirklich passiert ist, was nun wirklich in den Herzen der Charakteren vorgeht, hab ich selten so gut dargestellt gesehen.
                  Ein wirklich fantastischer Film!

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                  • 3

                    Ich wollte den Film wirklich mögen. Ich mag Paul Thomas Anderson und seine Filme. Joaquin Phoenix ist ein fantastischer Schauspieler und Phillip Seymour Hoffman ist meiner Meinung nach einer der besten Schauspieler aller Zeiten. Dazu eine Geschichte die an denn Beginn des Scientology Kultes angelehnt ist. Eigentlich kann da nichts schief laufen, aber dennoch war das Anschauen eine Qual. Nichts gegen Leute die denn Film mögen, für mich war er leider gar nichts.
                    Der Film fängt vielversprechend an, mit interessanten und sehr ästhetischen Bildern und einem sehr unbequemen aber auch irgendwie interessanten Charakter. Leider verlieren sich die Bilder im Verlauf des Filmes, sodass der Anfang eher prätentiös wirkt, als wirklich ein integraler Bestandteil des Filmes. Und der Charakter, dem man am Anfang vielleicht noch interessante Aspekte zuschreiben möchte, bleibt einseitig mit Kleinigkeiten. Es soll groß wirken, mit kleinen Tönen, kreischt dabei aber lauthals heraus ohne eine Aussage zu machen. Ein weitere Aspekt der super interessant hätte sein können, gerade verkörpert durch Hoffman, ist der Kult mit seinem charismatischen Anführer. Ich wollte durch die Augen von Freddie hereingezogen werden. Die Worte des Masters sollen Sinn ergeben und gerade bei der verlorenen Seele auf fruchtbaren Boden treffen. Das tut es aber überhaupt nicht. Es ist zufälliges Gebrabbel das nirgendwo hin führt. Auch ist die Rolle die er Spielen soll, nicht besonders gut. Er versucht sein bestes, aber er bleibt Blass und Dünn und fadenscheinig, alles was ein großer Führer nicht sein sollte. Das andere von ihm überzeugt sind, reicht nicht. Man sollte, gerade mit so einem Protagonisten, versuchen den Zuschauer rein zu ziehen.
                    Filmisch ist der Film leider auch nicht so gut. Es gibt ein paar herausragende Szenen, die leider in denn oftmals viel zu langen Szenen ertrinken. Die Musik, auch wenn es manchmal Effektiv ist, nervt oftmals mehr als das es zur Stimmung beiträgt. Ich mag schiefe töne um das innere des Charakters darzustellen, aber ich brauch kein Gedudel.
                    Ich hab denn Film jetzt zwei mal gesehen, und beides mal wollte ich ihn wirklich mögen, aber The Master ist einfach nichts für mich.

                    5
                    • 10

                      Nach dem schon fast perfekten Erstlingswerk "Hereditary" war ich natürlich sehr gespannt was Ari Aster als nächstes auf die Beine stellen wird. Ich hab den Film jetzt drei mal gesehen und irgendwie will ich mich immer noch nicht ganz an die Kritik wagen. Warum drei mal? Erst mal in Deutsch weil man nicht warten möchte, dann nochmal in Englisch und zu guter letzt im Directors Cut. Persönlich gefällt mir der normale Cut besser als der Directors Cut, der beim zweiten oder dritten mal anschauen auf jeden Fall sein größtes Potential entfaltet.
                      Die Geschichte ist klein aber Effektiv. Besonders filigran durch die Augen der fremden gezeichnet, welche die Kommune in verschiedener Art und Weise wahrnehmen. Das alles wird durch die wunderschöne Cinematographie gezeichnet. Mit interessanten, altertümlich wirkenden Zeichnungen von Legenden und Sagen aus dieser fremden Welt. Die verschiedenen Rituale wirken befremdlich und verstörend, aber im Kontext der Gruppe, doch verständlich und wohlwollend. Sonderbare Runen zeichnen die Landschaft, fremde Gesänge und Klänge lullen einen in die Geschichte und die Welt ein. Verstärkt durch halluzinogene, welche einen nur noch tiefer greift. Die Visual Effekte dessen sind übrigens herausragend. Jeder der schon mal Pilze oder LSD konsumiert hat, wird viele Aspekte hier wieder erkennen. Das bewegen der Rinde, das Atmen der Blume, die verzerrten Gesichter. Anstatt nur auf irgendwelche billigen Filter zurück zu greifen, wird hier aus Erfahrung gesprochen.
                      Mit vielen starken Szenen, die einen beängstigen aber auch Verständnis bieten, finden alle Charaktere dort ihr Ende ihres bisherigen Lebens.
                      Das Drehbuch ist, wie man es von Aster gewohnt ist, fantastisch. Er nimmt sich auch gerne die Zeit, Szenen wirken und Atmen zu lassen, anstatt einen durch die Gegend zu hetzten. Das kann beim ersten mal ein wenig langatmig wirken, doch beim jeden weiteren anschauen, verstärkt es nur noch den Sog. Der Soundtrack ist ebenfalls fantastisch und passt sich wunderbar in die Stimmungen der verschiedenen Szenen an. Die Schauspieler sind ebenfalls klasse, allen voran Florence Pugh, die mit ihrer zerbrochenen Seele selbst nicht weiß wonach sie sucht.
                      Ein absolutes Meisterwerk! Und ein weiterer Beweis das Ari Aster zu den besten Filmemachern gehört, die es zur Zeit gibt.

                      7
                      • 9 .5

                        Was für ein Film! Einer meiner Lieblinge meiner Kindheit kann ich fröhlich sagen, das sich dieser Film einfach hält. Gutes Drehbuch, tolle Charaktere und ein fantastisches Pacing machen Back to the Future zu einem richtig guten und spaßigen Film. Mit kleinen Details die überall verstreut sind (Two Pine Mall -> Lone Pine Mall), wahnwitzigen Plot und Dialoge("My mother has got the hots for me?"), und ein nettes auseinandersetzten mit dem Thema Zeitreise. Marty McFly und Doktor Emmet Brown sind auch zurecht legendäre Charaktere, die fantastisch von Michael Fox und Christopher Lloyed verkörpert werden. Dazu ein spaßiger Soundtrack, verrückte Szenen und ein (wenn auch nicht sehr viel Sinn machendes) zufriedenstellendes Ende.

                        4
                        • 7

                          Ein absoluter Klassiker mit großartigen Charakteren, Designe und Musik. Der Film war ein Teil meiner Kindheit und jedes mal wenn er wieder auf Pro7 oder so lief, musste ich ihn mir anschauen. Jetzt, nach vielen Jahren, war es mal wieder Zeit.
                          Und was soll ich sagen, es ist eben ein Klassiker mit vielen Ecken und Kanten. Die bizarren Charaktere, Geister und Geschichte ist echt nett und macht Spaß. Aber Handwerklich hinkt der Film wirklich. Das Pacing ist manchmal so träge, das Timing in den Dialogen und Aktionen auch manchmal ein wenig off. Aber das was bei einem Film wie diesen besonders wichtig ist, macht es super. Es ist richtig Spaßig und viele Szenen und Monster bleiben einem im Gedächtnis. Was solls wenn die Story ein wenig vor sich hinhumpelt und manche Sachen einfach nicht so viel Sinn ergeben.

                          • 7

                            Als einer der besten, schlechtesten Filme verschrien habe ich vieles von Silent Night Deadly Night Part 2 erwartet, aber nicht das was ich da bekommen habe.
                            Man merkt stark das es ihnen an Geld gefehlt hat. Aber was sie mit dem Geld machen, ist echt ordentlich. Klar, ist jetzt fast ein drittel des Filmes mit schnipseln aus dem vorherigen zusammen zu stellen nicht unbedingt das beste, aber in den Szenen und in den neuen steckt viel Arbeit und liebe zum Detail. So hätte die Freundin nicht am Tag als sie ermordet wurde ein Nonnen Ähnliches Outfit tragen müssen, aber da hat sich jemand eben Gedanken gemacht. Das die Schauspieler total Banane sind und wahrscheinlich auch nur mit Bananen bezahlt wurden, muss man halt hinnehmen. Der Soundtrack ist auch absolut grauenhaft. Aber sonst, nimmt sich der Film nicht wirklich ernst, und das ist gut so. Die Tötungsarten sind zum Teil absolut lächerlich aber dafür auch echt spaßig. Genau so auch das Schauspiel, was so herrlich überzogen ist, das es locker den Sprung von 'schlecht' zu 'So schlecht das es schon wieder gut ist', schafft. Gerade die letzte Backflash Szene ist legendär dumm, das man es einfach nur lieb haben muss. "Garbage Day!" hat es auf jeden Fall in meinen Sprachgebrauch geschafft. Und auch die Geschichte an sich, ist nicht so grauenhaft wie sie erst mal klingt.
                            Ich hab was unfassbar schlechtes Erwartet und wurde mit kompetenter Inkompetenz überrascht. Für einen Lacher auf jeden Fall mal wert!

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                            • 3

                              Zombieland war eine richtige Überraschung, die sich selbst heute noch hält. Natürlich waren da die Hoffnungen hoch, wenn es 10 Jahre später mit dem selben Team weitergeht.
                              Was auch immer sie in Teil 1 hatten, haben sie hier komplett verloren. Bis auf eine Ausnahme, waren alle Charaktere langweilig und die interessante Dynamik im ersten Teil hat sich auch ausgelutscht und die Interaktionen zwischen den Vier einfach nur dröge wirken lassen. Der Plot geht auch nirgendwo hin, mit ein Haufen Ungereimtheiten in der Welt. Die paar cleveren Ideen, die der Film hat, werden viel zu schnell ausgespielt und verlieren ihren Reiz. Konflikte werden aufgebaut und zum Teil in der selben Sekunde wieder abgebaut. Das Pacing ist auch echt schlecht, beginnt es herrlich schnell und Spaßig, ziehen sich manche Szenen echt viel zu lang. Overlall ist der Film auch das, was ein Film niemals sein sollte, einfach nur langweilig.
                              Sehr schade, aber ich hoffe das es niemals ein Zombieland 3 geben wird... außer vielleicht mit Madinson und einer Gruppe Dumpfbacken, das wäre schon wieder unterhaltsam.

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                              • 10

                                Avatar ist eine Serie die einen immer wieder überrascht. Sie ist auf so vielen Ebenen besser als man es jemals erwarten könnten. Die Welt ist fantastisch ausgearbeitet und von wirklichen Konflikt gezeichnet. Mit Ansichten aus allen Schichten der Gesellschaft, ob es nun die Adeligen sind, Dorfbewohner, Soldaten oder Menschen fern vom Krieg eingemauert in ihrer Stadt. Dazu das die vier Nationen die wunderbar ausgearbeitet werden und (mit Ausnahme der Mönche) vielseitig beleuchtet werden. Mit Monstern und Helden auf allen Seite. Die Charaktere sind dabei das, nur noch so viel stärker. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, ob es nun Helden, Bösewichte oder Nebencharaktere sind. Zuko hat einen der besten Charakterarks die ich jemals in einer Serie gesehen habe. Sokka und Katara entwickeln sich auch immer weiter von den Weltfremden Kindern ihres Stammes. Und Aang, mit einer fast untragbaren Verantwortung, entwickelt sich immer weiter, ohne von seiner festen Philosophischen Grundzügen oder seiner Kindlichkeit groß einzubüßen. Selbst Appa und Momo sind fantastisch gemacht, das ein mini Ark einem schier das Herz zerreist. Und das ist nur die Spitze, Suki, Azula, Ozai, Toph, Zhao, etc. etc. Es gibt zu viele von ihnen und keiner kommt wirklich zu kurz.
                                Die Animation hat auch wirklich alles aus dem Budget herausgeholt. Die verschiedenen Kräfte sind merklich unterscheidbar choreografiert. Die Ideen die mit den Kräften einhergehen auch ausgeweitet und weiter gesponnen zu einer logischen wie auch brillanten Konsequenz.
                                Ich hab die Serie jetzt schon mehrmals gesehen und sie funktioniert immer und immer wieder. Die Anektoden, die Geschichten, die Charaktere, die Ängste und Hoffnungen. Alles ist genial zusammengewoben zu einem wahrlichen Meisterwerk.

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                                • 8

                                  Einer der seltenen Filme die beim ersten mal gar nicht zünden wollen und dann beim zweiten mal wie ein Feuerwerk abgehen.
                                  Ich erinnere mich daran, das der Film mir nicht besonders gut gefallen hat. Der Twist war irgendwie nicht wirklich mindblowing und im Grunde auch sehr vorhersehbar. Man war zu sehr damit beschäftigt die Handspielertricks zu suchen, anstatt sich richtig auf den Film konzentrieren zu können.
                                  Das ist beim mehrmaligen anschauen gar nicht mehr der Fall. Man bemerkt die Simplizität mit der sich die beiden Magier immer wieder austricksen. Man erkennt die Kleinigkeiten an Gesten und Worte, die eigentlich so offensichtlich sein sollten, es aber irgenwie nicht waren. Die Konkurrenz ist wunderbar aufgezeichnet, in grausamkeit erzählt und bis ins kleinste Detail durchdacht. Dazu noch etwas wahre Tesla Magie und das Paket ist komplett.
                                  In Prestige zeigen die Nolans alles was sie so besonders macht. Zeitlichkeit, Erzähl kraft, inner diegetische Komplexität welche Kohärent in sich selbst ist. Dazu fantastische Schauspieler, tolle Sets und was man sich sonst noch so für einen guten Film wünscht.

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                                  • 8

                                    Was für ein fantastischer Trip. Ich kannte Richard Stanley nur von seinem wahrlich sonderbaren Film "Hardware" der seit dem in einer sonderbaren Position in meinem Gedächtnis schwebt. Nicht wirklich gut, nicht wirklich schlecht, aber seltsam durch und durch. Selbst wenn man gedacht hat, jetzt wird es normaler, wirft er einen Curveball. So war ich natürlich auch auf The Color Out of Space gespannt.
                                    Ich bin ein Fan von Cosmic- und von Lovecraftian, menschlichen Verstand übersteigenden Horror. Es stellt den Kontakt zu etwas wahrlich fremden, in einer Art und Weise dar, wie es am wahrscheinlichsten ist. Alles übersteigend und zermürbend.
                                    Der Film fängt recht interessant an, mit fantastischen Shots von einem zauberhaften Wald mit sehr gutem, einstimmenden Voice Over. Man lernt langsam die Familie und ihre Umstände kennen, bis eines Nachts ein Meteorit den Vorgarten vorübergehend zerstört und dann neue, wunderschöne krebs hafte Geschwüre auswachsen lässt. Angefangen von farbigen Blumen, zu bunten Insekten bis hin zum unaussprechlichen Body Horror. Jedes der Familienmitglieder wird dabei betroffen und auf ihre eigene Art und Weise. Sonderbare Gerüche, hohe Frequenzen die nur der kleinste hören kann, pochen und kreischen und knacken. Zeit zerfließt zähflüssig wie ein Wasserfall an ihnen vorbei. Die Eigenschaften des jeden wird durch die Farben auf 200% gedreht, bis es endgültig zu spät ist.
                                    Handwerklich ist der Film ein Kleinod. Die Kamera ist fantastisch und wird narrativ auch richtig gut eingebunden. Das Sounddesign ist auch genial und die Farben und der Wahn werden echt gut dargestellt. Leider schwächelt dagegen das Drehbuch ein wenig. Man lernt die Familie zu wenig kennen, und auch wenn ich die langgezogene Mitte zum Entfalten verstanden habe, hat das Pacing doch manchmal gezogen.
                                    Aber overall ein wirklich klasse Film, den man gerne in dieser doch manchmal biederen Filmlandschaft sehen und unterstützen möchte.

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                                    • 9

                                      An sich, ist der Gedanke eine Fortsetzung zu Kubricks 'Shining' zu machen, ein sehr befremdlicher. Wenn man dann noch sagt, das dies mit dem Segen von King passiert, wird es fast unglaubwürdig. Aber Mike Flanagan hat es tatsächlich geschafft.
                                      Die Welt wird dabei massiv geöffnet. Das Shining geschickt vertieft und definiert. Mit einer Gruppe welche mit Qualen das Shining entziehen und verzehren. Und einem zermürbten Danny, der immer noch an seiner Vergangenheit knabbert.
                                      Sobald er sich mal festsetzt hat, geht es auch langsam voran. Eine Kreide Freundschaft mit der kleinen Abra ist auch richtig schön gezeigt, bis auf einmal alles aus dem Ruder läuft. Was dann passiert, fand ich sehr interessant. Die Geschichte war so interessant erzählt und frisch unvorhersehbar, mit ständig schwankenden Gefahren und Machtgefügen. Es gab auch echt viele 'FUCK YES' Szenen für mich, die so herrlich befriedigend waren, das ich mir sowas öfters wünsche. Man merkt das hinter der Geschichte ein richtiges Buch steckt, in das viele Gedanken geflossen sind. Das Finale war auch fantastisch, mit einem überraschenden Szenenwechsel, der einen als alter Shining Fan richtig auf hochtouren laufen lassen. Abra hat mir super gut gefallen und ich wünsche mir noch mehr über ihren Charakter zu erfahren und mit Danny als Mentor.
                                      Filmisch ist der Film auch klasse. Mit fantastischen und kreativen Visuals und einem interessanten mix aus düsteren Tönen und greifender Idylle. Die Callback Szenen sind absolut feinfühlig und gut gelungen. Auch die Recasts, auch wenn sie am Anfang ein wenig befremdlich wirken, sind richtig klasse. Schauspielerisch an sich ist der Film top. Leider ist die Story manchmal ein wenig zu langatmig, was ein wenig am Pacing zerrt, aber so richtig negativ auffallend ist es eigentlich nicht. Ein super Film und meiner Meinung nach ein würdiger weiterspinnen von Shining, ohne das Original kaputt zu machen.

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                                      • 8

                                        David Fincher ist ein Mann seines Fachs. Es gibt wenig Regisseure die ihr Handwerk so geschickt verstehen wie er. Und das ein Film über Facebook, der zumeist nur über einem Verhandlungstisch und in Flashbacks erzählt wird, so gut ist, darf eigentlich fast nicht sein. Er holt wirklich alles raus was geht. Mit einem Top Soundtrack von Trent Reznor, welcher das ganze auch noch fantastisch vertont. Auch applaudiere ich die Entscheidung nicht auf 100% Authentizität von Marks Zuckerberg als Mensch zu gehen, sondern eher das Gefühl rüber zu bringen. Und hier scheint Jessy Eisenberg. Er spielt das arroganten, sozial inkompetenten Arschloch und Genie auf so eine gute Art und Weise. Auch die Geschichte hinter dem Sozialen Netzwerk ist nicht weniger interessant. Von der Planung, denn Heureka Momenten und dem wilden Anfang mit Hackathons, ist es wirklich durch und durch faszinierend gezeichnet.
                                        Der Film hat vollkommen zurecht seinen Status ab. Der Film über Facebook und Mark Zuckerberg der jegliche andere Filme die vielleicht noch kommen werden, redundant erscheinen lässt.

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                                        • 8

                                          Greta Gerwig hat es drauf. Ich bin eigentlich gar kein Fan von Historien Filme. Mich nerven die viel zu sauberen Kostüme, die sonderbar starre Welt und die zumeist eher langweiligen Geschichten. Aber das hier, ist etwas anderes.
                                          Die Charaktere sind so herrlich drei dimensional gezeichnet. Jeder ist ein Original mit ein Haufen Fähigkeiten und Fehlern, die alle gegenseitig von sich abspielen. Die Geschichte hat interessante Wendungen und man freut sich immer wieder etwas neues zu erfahren. Da helfen auch die Zeitsprünge, die mit jeder Szene mehr Kontext in die Welt brachten. Auch die geschickte Art und Weise wie Gerwig die Geschichte über zwei Ebenen laufen lässt (vor allem gegen Ende) ist wirklich gut gelungen. Ich hatte die ganze Zeit ein lächeln auf den Lippen. Habe mit den Charakteren gefeiert, geflucht und getrauert.
                                          Mit tollen Schauspielern, tollen Sets, guten Kostümen (die leider wieder viel zu sauber sind) und vor allem einer super Geschichte, macht Little Woman echt zu einem Kleinod

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                                            Nebenniveau 05.03.2020, 21:08 Geändert 05.03.2020, 21:09

                                            Der Anfang des Filmes ist sehr stark. Man wird in eine stressige Situation reingeworfen ohne wirklichen Kontext und man spürt die Angst der Protagonistin . Als sie endlich entkommen ist, fängt der Titel des Films richtig an zu ziehen. Wenn sie sich beobachtet fühlt oder die Kamera in die leere schwenkt, versucht man einen flüchtigen Blick auf ihn zu erhaschen. Es ist extrem effektiv gemacht. Und vor allem weil man nicht weiß wie viel davon in ihrer eigenen Paranoia gefüttert ist, oder ob er wirklich sie unsichtbar verfolgt.
                                            Als dann der Gerne Switch passiert, ist es am Anfang auch noch gut. Aber mit der Zeit zieht sich das Konzept nicht mehr so, sodass der Spannungsbogen, zumindest für mich, schon ein wenig überspannt wurde. Auch werden mir manche Aspekte der Geschichte und der Charaktere zu sehr abgerissen. Gerade die Beziehung zu ihrer Schwester ist stark unterentwickelt und man weiß einfach nie genau woran man ist, was viel von dem gewollten Impact nimmt.
                                            Das Ende, auch wenn es ein paar Logikfehler hat, ist dann aber wieder sehr zufriedenstellend. Der Soundtrack ist Stark, die Kamera (vor allem in der ersten hälfte) ist klasse und Elisabeth Moss ist wirklich fantastisch in diesen Film. Weswegen ich dann doch noch von der 6.5 auf die 7 gesprungen ist.

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                                              Nebenniveau 05.03.2020, 20:59 Geändert 22.12.2020, 12:26
                                              über Fargo

                                              Die Serien Landschaft hat sich verändert. Von seiner grau erstarrten Vorhersehbarkeit hat sich seit geraumer Zeit etwas entwickelt. Viele Talente nehmen sich diesen Medium an und versuchen das beste aus ihn herauszuquetschen. Noch nie gab es in solch einer Regelmäßigkeit so viele gut geschriebene, gespielte und produzierte Serien. Das Serienformat wurde revolutioniert und mit genügend Budget und den richten Leuten enstehen dort Werke, die sich qualitativ nicht hinter den Leinwand Helden verstecken müssen. Fargo ist eine dieser Serien. Sie hat mich so überraschend begeistert das ich einfach über sie schreiben muss.

                                              Basierend auf den Film der Coen Brothers Fargo, spielt die Serien ungefähr zwei Jahrzehnt später in der gleichen Gegend, mit einem Fokus auf der Stadt Duluth. Das es sich hierbei um eine Homage handelt, bekommt man liebevoll zu beginn jeder Episode mitgeteilt:

                                              THIS IS A TRUE STORY.
                                              The events depicted took place in Minnesota in 2006.
                                              At the request of the survivors, the names have been changed.
                                              Out of respect for the dead, the rest has been told exactly as it occurred.

                                              Durch eine ähnliche Ästhetik und musikalische Untermalung, bekommt man nicht nur ein Gefühl für den Film, sondern auch für das Gewicht der großen Geschehnisse in seinen Kleinstadt Rahmen. Doch Noah Hawley ruht sich nicht nur auf dem Grundgerüst der Coen Brothers aus. Er erschafft eine Ästhetik und ein Gefühl, wessen der Filmvorlage nicht nur gerecht wird, er erweitert diese mit eigenen Aspekten und Ideen um im Endeffekt etwas besseres aus der Schablone zu erschaffen. Er nimmt auch Vorlagen aus dem Film um mit den Erwartungshaltungen des Zuschauer zu spielen. Die Serie besitzt sehr viel Charme mit seiner wunderbaren Symbiose aus Witz, Drama, Gewalt und einer Grittiness, welche aber niemals überhand nimmt. Gerade diese Symbiose macht Fargo zu so etwas besonderen.

                                              Staffel 1:
                                              Die Geschichte dreht sich wieder um einen Joe Shmoe namens Lester Nygaard (gespielt von Martin Freeman), der in seinem Leben in einer Sackgasse festhängt. Mit einen starren Job ohne große Aufstiegschancen und einer Frau zuhause, die vor der Enttäuschung ihres jetzigen Lebens von oberflächliche Freundlichkeit in blanken Hass umschlägt, hat er es nicht leicht. Selbst mit den größten Anstrengungen schafft er es nicht aus dem zermürbenden Leben herauszukommen. All dies wird über den Haufen geworfen, als er einen mysteriösen Mann (gespielt von Billy Bob Thornton) im Krankenhaus antrifft. Alles bewegt sich rapide, und die Art und Weise wie er damit umgehen wird, wird sein zukünftiges Leben bestimmen. Auf der anderen Seite sieht man die Bemühungen der Polizistin Molly (gespielt von Allison Tolman), welche mit aller Macht versucht eine Verbrechens kette aufzuklären und dabei nicht nur einmal von der Inkompetenz der Obrigkeit aufgehalten wird.

                                              Die Geschichte an sich ist nichts außergewöhnliches. Aber welche Geschichte kann das schon von sich behaupten. Was diese Serie so groß macht, sind die Charaktere, ihr Zusammenspiel und vor allem auch die Umgebung in der sie zusammenkommen. Herrschte in Breaking Bad’s New Mexico eine dauerhaft angespannte Stimmung die nicht nur von der kargen Umgebung sondern auch von den Charakteren ausging, wird Duluth, Minnesota in einer ähnlich kargen Landschaft doch von einer schon fast befremdlichen Freundlichkeit dargestellt. Dies spiegelt sich nicht nur durch die Handlung und Reaktion der Charaktere wieder, sondern vor allem auf der Art wie sie sprechen.

                                              Als ich Martin Freeman das erste mal auftauchen sah, wusste ich nicht ganz so recht was ich davon halten sollte. Ich mag ihn als Schauspieler sehr. Ich wusste nur nicht, ob er so gut einen Versicherungskaufmann aus Minnesota mimen könnte, da ich ihn eher als äußerst britischen Schauspieler im Gedächtnis habe. Aber er hat es geschafft. Spätestens nach Episode zwei war meine Skepsis wie weggeblasen. Er spielt die Rolle nicht nur sehr überzeugend sondern macht auch eine der interessantesten Charakterentwicklungen durch, die ich seit langem gesehen habe.

                                              Vor Fargo habe ich von Allison Tolman noch nie etwas gehört geschweige den gesehen. Ich glaube gerade das machte sie zu so einer großen Überraschung. Sie spielt ihre Rolle als einzig fähige Polizistin inmitten einer Kleinstadtatmosphäre ausgezeichnet.

                                              Etwas, das viel des Charmes der Serie ausmacht, sind die Comedy Schauspieler die in den Mix geworfen wurden. So mimt Bob Odenkirk eine Polizisten der eher auf sein Bauchgefühl hört als sich von irgendwelchen Beweisen ablenken zu lassen. Glen Howerton taucht als Solarium gebräunter Personal Trainer auf, der über dubiose Mittel an eine bestimmte Summe herankommen möchte.

                                              Das Glanzstück der Serie ist aber ganz klar Billy Bob Thornton. Sein Charakter hat mich so sehr beeindruckt und unterhalten, das er mich wahrscheinlich eine ganze weile lang nicht mehr loslassen wird. Hatte ich Billy Bob als kompetenten Schauspieler im Gedächtnis, hat er hier aber alles aus dem Wasser geschlagen. Ich würde sogar so weit gehen, das sich sein Charakter in dieser Serie zu meinen absoluten Lieblingsseriencharakteren gesellen kann. Er spielt seine Rolle als Mysteriöser Mann von außen mit so viel Witz, Schlagfertigkeit, Kälte und Kalkül, das man ihn einfach lieben und verachten muss. Wenn euch das Setting vielleicht auch nicht so gefällt, empfehle ich euch die Serie schon allein wegen Billy Bob Throntons Charakter anzuschauen.

                                              Die Serie hat 10 Episoden, welche, sehr Serien untypisch, ein wirkliches Ende hat. Kein Cliffhanger auf deren Auflösung man ein weiteres Jahr warten muss. Es gibt dem Erschaffer der Serie die Möglichkeit, ihre Vision und Version der Geschichte zu Ende zu erzählen, ohne dabei zig Hintertüren zum Strecken offen lassen zu müssen.
                                              9.0

                                              Staffel 2
                                              In der zweiten Staffel geht es 1979 weiter, der große Konflikt der Kansas Mafia gegen die Gerhards wird geschickt, aber leider auch ein wenig Langatmig durchgespielt.
                                              Das Editing in der zweiten Staffel ist fantastisch, mit den geteilten Bildschirmen oder sonderbaren Traumszenen, wird der Serie noch ein surrealer Touch gegeben. Die Geschichte ist auch gut, braucht aber auch echt ein bisschen bis sie in Fahrt kommt. Aber wenn sie mal fahrt aufgenommen ist es richtig gut.
                                              Die Schauspieler sind abermals wieder klasse, aber leider nicht so herausragend wie in Staffel 1.
                                              8.0

                                              Staffel 3
                                              Wow, die Staffel haut richtig rein. Kaum vorhersehbare Storyline, wunderbar vielschichtig, ein Haufen interessanter und einzigartige Charaktere, surreale Elemente und oben drauf Top Notch Filmmaking.
                                              Varga ist in seiner diffusen Gestalt, als Sinnbild des übelsten Geschwürs des Kapitalismus auch ein Bösewicht wie man ihn selten sieht. Fantastisch gespielt, kommt er fast an Thornton aus Staffel 1 dran. Auch Winstead als Nikki Swago und McGregor in einer fantastischen Doppelrolle, lassen richtig viel Laune aufkommen. Viel mehr Spaß am experimentieren und Metaphorischer Kraft, machen die Staffel zum besten was man bis jetzt aus Fargo gesehen hat.
                                              9.5

                                              Staffel 4
                                              Die vierte Staffel ist ein wenig anders. Weniger Fokus auf ein paar kleine Charaktere an denen die Narrative hängt, und ein weiteres Netz, um die Geschichte der Kansas City Mafia zu erleuchten. Man könnte meinen, es fehlt etwas dabei oder es ist nicht mehr wirklich das Fargo, aber ich persönlich fand es sehr erfrischend. Die Charaktere sind dabei nach wie vor sehr abgefahren und die Geschichte bleibt überraschend, ohne dabei überladen zu wirken. Vielschichtiger, komplexer und ein wenig erwachsener. Eine tolle Staffel!
                                              9.0

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                                                Mein Gott, ich fand den ersten Teil schon unerträglich. Immerhin, ist der Film nicht ganz so schlimm wie der letzte, aber da hört es auch schon auf. Der Film ist uninspiriert, voller dröger ‚Schockmomente‘, mit Charakteren die nicht mehr als Pappaufsteller sind und einer Geschichte die von Sekunde zu Sekunde langweiliger wird.
                                                Lahmes CGI, Charaktere aus dem vorherigen Film die komplett anders sind (Claire sollte lebenslänglich im Knast sitzen für das was sie getan hat), eine hanebüchene Geschichte die nicht wirklich viel Sinn macht und Twists die vorhersehbarer und langweiliger nicht sein könnten. Dazu ein neuer Gebastelter Dino der jetzt Ultra super Hardcore ist, im Gegensatz zu dem davor. Ein Drehbuch mit lahmen Dialogen die zum Teil die Tiefe einer seichten Pfütze erreicht. Während die erste Hälfte einfach keinen wirklichen Sinn macht, ist die zweite Hälfte nur noch langweilig. Die Geschichte mit der Nichte hat auch nicht mehr als ein genervtes Stöhnen bei mir hervorgebracht.
                                                Ich hab schon gar keine Energie mich darüber aufzuregen. Ich weiß auch nicht was mich geritten hat den Film anzusehen, aber ich kann mit voller Überzeugung sagen, das ich es bereut habe.

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                                                  Nebenniveau 01.03.2020, 21:13 Geändert 01.03.2020, 21:21

                                                  Was für eine Verschwendung. Die Geschichte um die Witwe Winchester und ihrem sonderbaren Haus bietet sich wunderbar an, eine gute und interessante Geschichte zu erzählen.
                                                  Wie dabei das hier zustande kommt ist ein Zeichen das Hollywood auch aus jeder noch so guten Prämisse das Schlechteste rausholt. Denn nach der kurzen Zusammenfassung haben die Filmemacher aufgehört sich irgendeine Mühe zu geben. Klar, die Kostüme sehen ganz gut aus, die Architektur hat auch etwas für sich, aber sie wird niemals so richtig genutzt oder ausgespielt. Die Jump Scares sind unglaublich billig und nicht mal erschreckend. Das Geister Design ist auch echt lahm. Sonst hat der Film auch keine wirkliche Atmosphäre was durch die dröge Beleuchtung und Kamera nur noch verstärkt wird. Die Schauspieler sind auch richtig mies. Helen Mirren spielt ihre schlechteste Rolle bis jetzt, die anderen Schauspieler haben zum Teil auch andere Ansprüche an die Zeit und ihre Rollen, dass es manchmal zu unangenehmer Reibung kommt.
                                                  Der ganze Plot und die Geschichte ist so langweilig und uninteressiert und uninteressant erzählt, das man seine Zeit besser darin investiert die Wikipedia Artikel über das Haus und den Fluch zu lesen.
                                                  Finger weg von diesen Film.

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                                                    über Wounds

                                                    Wie so oft hat der Film vielversprechend angefangen. Er hat auch ein paar Elemente die auf dem Papier gut aussehen, aber den Sprung auf die Leinwand nicht wirklich gut hinbekommen haben.
                                                    Die Stärke des Films sind die Dialoge und die Schauspieler. Der Anfang in der Bar hat mir echt gut gefallen. Aber sobald sie davon weg kommen zerfällt das ganze wie ein Kartenhaus. Die 'gruseligen' Momente werden von schlechter Direction und Kamera kaputt gemacht. Das ständige dröhnen im Soundtrack verliert auch ganz schnell an Effektivität. Dazu eine Story die sonderbar hin und her springt ohne das es großen Sinn macht. Keine wirkliche Kohärenz in dem was es erzählen will. College Kiddies die irgendwie tief drin sind aber doch keine Auswirkung auf nichts haben. Ständig schwankende Dinge die passieren ohne wirklichen Grund oder Auswirkung und ein Ende das einfach alles über Bord wirft.
                                                    Leider sehr unausgegorener versuch eines Horror Films.

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