Nebenniveau - Kommentare

Alle Kommentare von Nebenniveau

  • 9

    Was für ein Film. Schon lange hat mich kein Film mehr auf so geschickte und fantastische Art und Weise von der ersten Minute an gepackt. Das großartige Pacing, die tollen Schauspieler mit ihren manchmal überzogenen Mimiken, die fantastische Kamera, welche die Narrative nur noch weiter Stützt und ein Augenschmaus bietet und dazu eine Geschichte und ein Drehbuch das so clever und böse ist, dass es mich in einen berauschenden Zustand geworfen hat.
    Mit was für einer Leichtigkeit und cleverness sie sich in die Familie einschleichen und sich dort wie gutwillige (zumindest zum großen Teil) Parasiten festsetzten ist einfach nur fantastisch. Der Twist in der Mitte kam aus dem nichts und hat das ganze nochmal heftig aufgerüttelt. Man weiß nie was als nächstes passieren wird, und das hat man heutzutage echt selten bei Filmen.
    Einzig dass das Pacing und das Gefühl des Filmes gegen Ende ein bisschen nachlässt und zu einem kreischenden Stopp kommt, trübt 'Parasite' für mich ein wenig.

    8
    • 7

      Ich weiß gar nicht was ich zu Tropic Thunder sagen soll, was nicht schon hundert mal gesagt worden ist. Ein super unterhaltsamer Film, mit einem tollen Cast der wirklich alles gibt um den lang gehegten Traum von Ben Stiller zu erfüllen. Mit vielen fantastischen Meta Kommentaren und ständigen durchbrechen aller Mauern mit klamaukigen und bissigen Kommentar gegen Hollywood.

      2
      • 7 .5

        Ich wünsche mir mehr solche Filme, welche das Mittelalter Setting und feeling richtig an sich nehmen und atmen lassen. Die Köstume und Setpieces sind sind fantastisch in diesem Film, und gerade in den Schlachten und Kämpfen zeigt der Film eine gewisse Authentizität, die man oftmals von ähnlichen Fantasy Eposen missen lässt. Dazu eine fantastische, wahre Geschichte von Land, Königen, Intrigen und Politik. Alles feinfühlig durch die Augen von Henry dem Fünften erzählt. Mit tollen Schauspielerischen Leistungen vor allem mal wieder von Robert Pattinson als wahnsinniger Französischer Prinz.
        Ein tolles Epochendrama um einen interessanten König und dessen Konflikte.

        1
        • 6 .5

          Nach der Überraschung die Jumanji: Welcome to the Jungle für mich war, hab ich mich schon auf den Nachfolger gefreut. Er hat viele kleinigkeiten die mich im ersten Teil genervt haben ausgebügelt, aber leider auch so ein paar neue Krankheiten dazu bekommen.
          Erst mal das Lob. Sie haben das Videospiel Theme diesmal viel besser angenommen. Alles wirkt kohärenter und es gibt keine sonderbaren, unnötigen Szenen welche die Immersion brechen. Auch hat sich der größte Kritikpunkt vom letzten Film, Kevin Hart massiv gebessert. Endlich kann er auch mal Zeigen das er mehr kann als sich selbst zu spielen. Auch sind alle Charaktere jetzt sinnvoller in das Abenteuer eingeflochten. Auch sind die neue Setpieces richtig schön und abwechslungsreich. Die Schauspieler machen wieder ein fantastischen Job andere Charaktere zu mimen. Gerade Danny DeVito wurde echt gut getroffen.
          Leider fängt der Film sehr sehr schleppend an. Mit viel zu viel Exposition und ständigen Wiederholen. Der Witz das jetzt zwei alte Menschen dabei sind, ist ganz nett, reicht aber als einziger Joke für das erste drittel nicht wirklich aus.
          Aber nichtsdestotrotz hatte ich gerade gegen Ende wieder richtig viel Spaß mit dem Film.

          3
          • 8

            Ich liebe Filme die sich um psychische Krankheiten drehen. Horse Girl ist dabei ein wirklich überraschend gutes Werk. Ich habe in meiner Zivi-Zeit mit Paranoid Schizophrenen Menschen zusammengearbeitet und kann sagen, das die Paranoia und das sehen und deuten von Zeichen und die bizarre alternativ Realität wurde hier gut eingefangen. Das stetige abrutschen in immer wildere Gedanken und prophetischen Zeichen des Universums, welches einem zuzwinkert, das der Mixer eben die Satelliten fern hält.
            Aber nicht nur auf dieser Ebene ist der Film gut gelungen. Alison Brie macht einen fantastischen Job vereinsamte und sozial inkompetente niemals aus der Pferdemädchen herausgewachsene Frau die sich schon vor dem eintritt der Krankheit in Fantasien verloren hat. Filmisch spielt der Film auch sehr viel mit Farben und tobt sich gerade in ihren Traumsequenzen richtig aus. Die surrealität wird im Traum wie auch im wachen Zustand super eingefangen. Ein toller Film, von denen ich mir mehr in der Zukunft wünschen würde.

            7
            • 7

              Was für eine Überraschung. Was wie ein typischer home invasion Film anfängt entwickelt sich ganz schnell zu einem ganz anderen Biest, welches mich wirklich gepackt hat und jede Aktion mich innerlich jubeln oder wütend aufstöhnen lassen hat. Mit einen Bösewicht, welcher es so gut macht, das ich ihn ehrlich in keinen anderen Film mehr sehen möchte. Super Unterhaltsam und ehrlich besser als er sein sollte.

              4
              • 2

                Ich erinnere mich, das ich diesen Film als kleiner Steppke mal gesehen habe und er mich zutiefst verstört hat. Es ging mir glaub ich mehr darum das eine Katze stirbt, als das ganze andere, aber nichts desto trotz wollte ich diesen Film mal wieder anschauen. Und jetzt wünschte ich mir ich hätte das nicht getan.
                Wenn man das Buch liebt oder den Film früher gesehen hat, kann ich verstehen das man diesen mag, aber um Himmels willen ist das ein schlechter Film. Alles wirkt wie eine low budget Fernsehproduktion (bis auf den Gore, der tatsächlich gut gelungen ist). Die Schauspieler, mit der Ausnahme von Fred Gwynne, sind so unglaublich schlecht, das ich es kaum fassen konnte. Allen voran der männliche Protagonist. Wenn King selbst, der ein Cameo als Minister hat, einer der besseren Schauspieler ist, dann machst du was falsch. Dazu eine Kamera die so uninspiriert ist, ein Soundtrack der einem schon von der ersten Minute auf die nerven geht und ein absolut katastrophales Drehbuch, welches nicht weiß wie man eine gute Narrative aufbaut oder Dialoge schreibt, machen den Film zu dem räudigen Werk was man jetzt vor sich sieht.

                1
                • 7

                  Nachdem mich 'The Fanatic' mit einem ekligen Geschmack zurück gelassen hat, wollte ich einen Film anschauen der besser mit dem Thema Stalker umgeht.
                  One Hour Photo ist ein Film der mich etwas zwiespaltigen zurück lässt. Die Geschichte ist interessant, Robin Williams ist fantastisch und der Film hat ein paar wirklich gute Szenen, aber irgendwie bleibt er weit unter seinem Potential. Ich hätte mir etwas mehr spielerisches gewünscht, wie eben die Szenen bei denen er zuhause bei Ihnen rumhängt. Etwas mehr Subjektivität aus dem Blickwinkel der verschiedenen Charakteren. Das hätte alles viel interessanter und intensiver gemacht, anstatt den etwas drögen Mittelweg zu wählen, welcher der Film oft vor sich hintrottet.
                  Nichtsdestotrotz ist One Hour Photo ein echt interessanter Blick in die Psyche eines zermürbten, einsamen Mannes, welcher sich an alle kleinen Strohhalme klammert und der zerbricht sobald einer dieser knickt.

                  2
                  • 8 .5

                    Ein Paradebeispiel, wie man einen unglaublich intensiven und spannenden Film machen kann, ohne auch nur eine Note im Hintergrund zu spielen. Mit einer fantastischen Vorlage von Cormac McCartyh haben die Coen Brüder hier etwas ganz besonderes geschaffen. Eine straffe, eng umschlungene Erzählung, von zwei Millionen Dollar und ein paar Fraktionen die alles tun wollen um an das Geld zu kommen. Mit kalter und schon fast beiläufiger Brutalität, mit ein paar seiten grätschter von der Zufälligkeit des Universums.
                    Technisch ist der Film auch auf höchsten Niveau, so unglaublich geschickt wird die narrative über die Kamera und über die oft erdrückende Stille getragen.
                    Ein wirklich fantastischer Film.

                    2
                    • 7 .5

                      Zufällig reingeworfen, war der Film doch eine Willkommene überraschung. Die Art und Weise wie er erzählt ist, Stückchenweise mit verschiedenen kleinen Horror Episoden, war äußerst geschickt gemacht. Dazwischen das Garn um alles Gebunden, das erst gegen Ende sich zu einem gesamten Bild zusammenschließt.
                      Der Film ist auch sehr charmant in seiner Narrative und den Charakteren, die mit ihren Stimmen und verschiedenen Dialekten die kurzen Episoden zum Leben erwachen lassen. Gruselig ist er dabei auch. Aber immer mit einem Blick auf das was vielleicht dahinter steckt, Kritisch begutachtend, wie es einem The Amazing Randi schon beigebracht hat. Bis am Ende alles aus dem Ruder läuft und immer mehr Sinn ergibt.
                      Ein wirklich guter Film, der sich lohnt mal angeschaut zu haben.

                      6
                      • 7

                        Wenn man schon Standard Horror machen möchte, dann doch bitte so. Mike Flanagan hat wieder mal bewiesen wie man es macht. Mit einem gut durchdachten Drehbuch, vielschichtigen Dialogen, Zwielichten Charaktermotivationen welche manchmal tiefere abgründe auftun als das Monster selbst.
                        Der Film wirkt wie eine erweiterte Kurzgeschichte, eines Kindes dessen Träume zur gewissen Realität werden lassen. Mit verschiedenen Aspekten ausgemalt und ausgespielt und dabei mit kleinen verzückenden Details versehen. So haben zum Beispiel die ersten Schmetterlinge keine Fühler, bis eine Schulkameradin ihn auf den Fehler aufmerksam macht. Alles in dieser alternativen Realität hat ein kindlichen Charm und Horror, so auch der Canker Man, der ein wirklich fantastisch gelungenes Design ist und im Kontext des Endes auch so viel Sinn macht und eben mit neuem Kontext jeden Wort eine neue Doppeldeutigkeit abgewinnt.
                        Ein wirklich kleines feines Stück, das nicht zum besten zählt was er gemacht hat, aber wie bei all seinen Filmen ein weiterer Schritt in die Richtung ein besserer Filmemachers zu werden, ist.

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                        • 7 .5

                          Wenn ich David Lynch höre, hab ich immer gleich ein Bild vor meinem inneren Auge was mich da wohl erwarten wird. Das war es auf jeden Fall nicht, und das ist in diesem Fall auch gut.
                          Gebadet in fantastischer Stummfilm Ästhetik, erzählt der Film sehr rührend die Geschichte von John Merrick, dem sogenannten Elefanten Menschen. In einer Zeit, in der das Menschliche Leben im Kontext des Stampfenden Taktes der Industrialisierung nicht wirklich hoch im Kurs stand, begleiten wir John durch die gewaltsame 'Vater' Beziehung seines Besitzers, bis ein Doktor ihn findet und befreit. Stück für Stück entwickelt er sich von einer schüchternen, zermürbten Kreatur zu einem Gentleman, der das Leben lieben lernt.
                          Wirklich herzlich erzählt mit guten Schauspielern und einer fantastischen Ästhetik, hat David Lynch ein wertvolles und interessantes Bild von diesem außergewöhnlichen Menschen gezeichnet. Nur schade das gerade im Editing oftmals ein paar Ausrutscher gab, die mir den Film ein wenig vermiest hat.

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                          • 5 .5

                            Guerrilla Filmmaking mit einer anarchischen Erzähl Struktur. Escape from Tomorrow ist schon etwas besonderes. Etwas sehr grobes und raues, ungestümes gepackt in ein bizarren Korsett der eigen aufgezwungenen Limitationen. Darunter gehört das geringe Budget, die schlechten Schauspieler und eben das schnelle und hektische illegale Drehen eines Filmes. An vielen Stellen ist der Film leider eher inkohärent und könnte von einem überarbeiteten Drehbuch massiv profitieren. Man könnte immer noch den sonderbaren Stil und die sporadische Erzähl weise beibehalten, aber eben mit etwas mehr Struktur und mit mehr Punch.

                            • 7 .5
                              über Oculus

                              Ich mag Mike Flanigan. Er ist einer der Horror Regisseure die sich einfach ein bisschen mehr mühe geben. Wo andere einfach gerne ein klaffendes Loch im Drehbuch behalten für denn 'Mystery-Effekt', wirken die Geschichten in seinen Filmen immer mehr durchdacht. Und er spielt auch gerne mit Filmischen mitteln herum.
                              Die Prämisse von Ocolus beginnt schon fantastisch. Ein ausgeklügelter Plan den 'Geist im Spiegel' auszutricksen. Mit verschiedenen Failsafes und ordentlicher Planung. Der Umgang mit der okkulten Kraft ist ebenso, wie ich es mir viel mehr wünschen würde: Ein richtig schöner Mindfuck. Es manipuliert seine Opfer immer soweit es geht, gerade die beiden immer nur Stück für Stück, den Wahnsinn ein bisschen näher bringend. Dem einzigen, was wir haben, um mit der Welt zu agieren, unsere Sinne zu benebeln und zu täuschen. Dazu die fantastische Verwebung von Vergangenen und heutigem, das auch filmerisch sehr gut zusammen gekommen ist.
                              Ocolus ist kein perfekter Horror-Film, aber er zeig was man so erreichen kann, wenn man sich ein bisschen mühe gibt um aus dem Moloch der Monotonie des Genres heraus zu kommen.

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                              • 0
                                Nebenniveau 11.02.2020, 14:03 Geändert 04.01.2024, 11:50
                                über Cats

                                Was für ein absoluter Albtraum. Schon bei dem ersten Trailer ist es einem kalt den Rücken hinunter gelaufen und der tief vergrabene Fight or Flight Instinkt hatte sich sofort aktiviert. Eigentlich wollte ich mich fern von dem Film halten, aber nach all denn Kritiken konnte ich es doch nicht lassen.
                                Und wer hätte das gedacht, bei all den schlechten Filmen die ich in meinem Leben gesehen habe, hat es tatsächlich ein Film geschafft alles zu toppen. Ich kann denn schieren Terror und die Physisch manifestierende Unbehaglichkeit kaum in Worte fassen. Und der Film macht es einem auch nicht leicht. Keine Story. Keine interessanten oder guten Charaktere. Kein wirklicher Konflikt. CGI Entscheidungen aus dem siebten Ring der Hölle. Ständig verändernde Größenverhältnisse. Und ein Soundtrack (Entschuldigung an die Fans des Originals), welches das ganze wie kratzen auf Schiefertafeln klingen lässt. Es ist mir ein komplettes Rätsel wie dieser Film in dieser Form jemals zu Stande gekommen ist? Warum so? Warum Menschen so als Katzen darzustellen? Warum nicht mehr Cartoonisiert? Warum keine Kostüme? Warum nicht ein richtiger CGI Kinder Film? Und warum spielen hier Leute wie Idris Elba, Judie Dench oder Ian McKellen mit? Warum bewegen sich die Katzen wie sie sich bewegen? Warum haben sie menschliche Zähne und Lippen? Warum nur? Warum dieser Film?
                                Auch nachdem ich darüber geschlafen habe komm ich immer noch nicht darauf klar. Ein Meisterwerk des Grauens auf fast jeder Ebene.

                                PS: Ich habe den Film nochmal angeschaut und er war weniger schlimmer als ich es in Erinnerung hatte. Aber immer noch eine 0 von 10.

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                                • 1

                                  Um Himmels willen, was hab ich da gesehen? Als einer der schlechtesten Filme des letzten Jahres angepriesen, konnte ich mir das natürlich nicht entgehen lassen. Dazu das kreative Genie hinter Limp Bizkit und den Scientologen Travolta in der Hauptrolle, da kann doch eigentlich alles nur schiefgehen. Und das tut es auch. Aber auf eine so sonderbare Art und Weise, das ich es immer noch schwer in Worte fassen kann. Der Film fühlt sich an als ob man gegen den Stricht gestreichelt wird. Unfassbar unangenehm durch und durch. Aber nicht durch die Thematik oder so etwas, sondern, ich weiß auch nicht genau wo es her kommt. So furchtbar der Film auch ist, haben sie sich immerhin einen guten Cinematographen ins Boot geholt, der oft mals echt schöne Shots rausholt. Auch der Soundtrack (bis auf denn Limp Bizkit ausrutscher) ist an sich auch gut gelungen. Die sonderbaren Bilder (die mich ein bisschen an Kitanos Kunstwerke erinnert) sind an sich auch nicht schlecht. Die Idee an sich ist auch eine gute. Man hätte wirklich was daraus machen können, aber das Drehbuch, die Dialoge, die Charaktere und das Schauspiel ist eine absolute Katastrophe. Ich verstehe was Travolta da machen wollte, aber es wirkt irgendwie Pietätlos und eher karitativ als irgendwie interessant oder verstörend. Dazu seine beschissenen Freunde, die ihn immer mehr anspornen als ihm zu helfen oder ihn einfach fallen zu lassen, wie er es eigentlich verdient hätte.
                                  Die Vorgänge sind auch eher abstrus und nicht wirklich interessant oder gut aufgebaut. Warum findet niemand die verdammte Leiche im Garten, bis zum Ende des Films wenn es gerade passt? Warum gibt es auf einmal so eine krasse explosion an Gewalt, in dem der Protagonist irgendwie sympathie ausgeschüttet werden soll. Das schlimme dabei ist auch, das es scheinbar auf einer echten Geschichte basiert, die Fred Durst so passiert sein soll. Das rückt die Darstellung von Moose und der überzogenen Gewalt am Ende nur noch weiter ins Cringe Territorium.
                                  Der Film hat ein paar unfreiwillige Lacher parat, aber mehr leider nicht.

                                  • 8

                                    Was für ein faszinierender Film. In typischer Taika Waititi Manier zum schreien komisch und gleichzeitig tragisch. Allein die Prämisse ist schon fantastisch, verblasst dann aber ein bisschen im ersten Schock Moment wenn sich der richtige Plot auftut. Eine Geschichte davon Erwachsen zu werden, das richtige zu tun in einer verkorksten Welt und zwischen dem Horror das lächeln nicht zu vergessen und zu Tanzen, wenn es Zeit dafür ist.
                                    Jojo Rabbit hat eine fantastische Film Ästhetik, die gerade am Anfang sehr an Wes Andersons 'Moonrise Kingdom' erinnert, welche geschickt mit allen Stereotypen spielt und Taika selbst als Hitler die perfekte Witzfigur bietet. Mit Rockwell und Rebel als fantastische Cartoon Charaktere über die man nur lachen kann. Im allgemeinen ist das Casting fantastisch geglückt. Roman Davis macht den jungen Jojo fantastisch.Sein zweit bester Freund, gespielt von Archie Yates war auch so perfekt eingesetzt, das jedes Wort aus seinem Mund pures Gold ist. Johanson spielt ihre Rolle auch richtig richtig gut, vor allem in einer Szene mit Suppe, zeigt sie was sie so richtig drauf hat. Und auch wenn sein Auftritt recht kurz war, kann ich mir kein besseren GESTAPO Psycho vorstellen als Stephen Merchant, wie er über allen mit seinem gruseligen Grinsen thront.
                                    So ein herrlicher blödeliger Blick auf die Nazis und vor allem auf Hitler ('Komm gib mir deine Hand') braucht die Welt halt immer mal wieder. Und gerade Waititi ist perfekt dafür geschaffen. Ein toller Film mit vielen Lachern und vielen Tränen.

                                    • 7 .5
                                      über Burning

                                      Ein besonderer Film, bei dem eine Sichtung nicht reicht. Alles wirkt sehr langsam, Tag träumerisch und auf seine eigene Art und Weise Surreal, wie es eben bei Murakami Haruhis Geschichten ebenfalls der Fall ist.
                                      Ben ist ein sonderbarer Störfaktor auf denn man nie so wirklich zeigen kann. Der Protagonist ist in sich selbst und seiner eigenen Schwächen verhangen und Hae-Mi wirkt wirklich verletzlich und zermürbt, mit dem Versuch etwas zu finden, um den großen Hunger zu stillen. Die verrotteten Gewächshäuser werden zum Objekt der Obsession und zur Metapher in Symbolischer wie auch grausiger realistischer Manier.
                                      Handwerklich fängt dieser Film die Stimmung ausgezeichnet ein. Ein Hypnotischer Sog geht von den Bildern und den Charakteren aus, dessen man sich schwer entziehen kann. Aber ich habe dabei auch schon ein wenig die länge gemerkt. Mit neuen Augen und Fokus muss ich denn Film irgendwann nochmal anschauen.

                                      • 0

                                        Wenn ich nach einen Film gefragt werde, denn ich einfach nur hasse, schießt dieser hier immer als erstes in mein Kopf. Nicht nur als Film ist er eine absolute Katastrophe, besonders im Kontext und der Verschandelung von einer der besten Serien 'Avatar' ist es eine absolute Schande.
                                        Der Film an sich besteht zu 90% aus Exposition die von irgendwelchen Charakteren vorgelabert werden. Konflikte werden in binnen von Minuten komplett ausgespielt ohne irgendwelche Konsequenzen. Das Bändigen sieht eher wie herumgefuchtel aus. Charaktere werden auf ein Minimum reduziert, sodass die Theaterversion aus der Serie einen besseren Job gemacht hat als dieser Film.
                                        Es gibt auch ein paar Aspekte die mir ganz gut gefallen. Das die Feuer Bändiger jetzt auch eine Quelle brauchen, ist eine gute Idee. Aber all das verblasst einfach im großen ganzen Mist.
                                        Wenn ihr die Serie nicht geschaut habt, tut euch das nicht an. Wenn ihr die Serie gesehen habt, um Avatars Willen, tut euch den Film nicht an.

                                        • 8 .5

                                          Die Safdie Brothers sind ein ganz besonderes Duo. Solche eine fantastische Gewalt und Chaos welche wie eine Symphonie aufgebaut und in einer dröhnenden Kakophonie das Adrenalin zum Pumpen bringt, sieht man viel zu selten.
                                          Der Film ist anstrengend, fordernd, unübersichtlich und so lohnend wie es fast kein anderer im letzten Jahr war. Wie schon in 'Good Times' kommt man nicht unbeschadet aus dem Film heraus. Ein Angriff auf alle Sinne. Dudelige Synthmusik, grelle Farben, immer in Bewegung, niemals stoppend. Überlagernde Stimmen, Flüche, Schreie, Hass und Liebe. Kein Abtauchen in eine sonderbare Welt sondern ein 'ins kalte Wasser geworfen' werden. Dazu eine unvorhersehbare Geschichte welche wütend in alle Richtungen schlägt. Mit so vielen interessanten Charakteren die immer zwischen ihren Masken nach Außen und dem zermürbten inneren kämpfen und mit jedem Hindernis auf fragile Art und Weise mit Gewalt reagieren. Entscheidungen die einem die Haare zu Berge stehen lassen, neue Informationen welche alles in neues Licht werfen. Nichts ist verschwendet oder mit unnötigen Fett überzogen.
                                          Dazu ein völlig losgelöster Adam Sandler (den ich normalerweise gar nicht ausstehen kann) der von den Safdie Brothers das beste herauskitzeln lässt.
                                          Ein fantastischer Film, der einen noch lange nach dem Abspann verfolgen wird.

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                                          • 5

                                            Zoya Akthar - Vergessene Mutter (7 Punkte)
                                            Akthars Film ist meiner Meinung nach der stärkste der Anthologie. Schon von Anfang an merkt man, das sich jemand mühe gegeben hat. Die Cinematgrophy ist wirklich gut gelungen und es gibt viele tolle Shots. Auch die Charaktere sind kurzfilmmäßig solide Ausgearbeitet. Die Geschichte an sich ist ganz Nett und es gibt ein paar wirklich gute Gruselige Momente, leider verläuft das ganze gen Ende ins leere.

                                            Anurag Kashyap - Rabenmutter (2 Punkte)
                                            So gut angefangen hat, geht es schlecht weiter. Dieser Film ist handwerklich einfach schlecht. Die Kamera macht nie etwas wirklich interessantes, sie haben das Gimmick das der Film sehr Farbarm ist, ohne irgendetwas damit zu tun. Die Musik ist nervig und versucht irgendwelche Spannung aus dem Nichts zu zaubern. Dazu eine Geschichte und Charaktere die allesamt sehr langweilig und eindimensional öde sind. Ein Thema das ganz interessant hätte sein können wird durch übertreibung komplett zu nichte gemacht. Ganz zu schweige vom Raben-Mann am Ende... nenene. Ein paar gute Visuals, aber mehr hat der Film leider nicht zu bieten.

                                            Dibakar Banerjees - Zwei Dörfer mit einem Wendigo Problem (3 Punkte)
                                            Ich mag Zombie Horror Filme eh schon nicht, wenn sie dann auch noch so langweilig gestalten sind, tun sie sich dabei auch kein Gefallen. Die Idee mit den Wendigo Artigen Wesen und dem verlassenen Dorf hätte gut sein können, wird aber durch einen drögen und unnötigen Protagonisten zunichte gemacht. Erzählerisch gibt der Film leider echt nicht viel her und lässt einen mit einer faulen und sehr billigen Metapher zurück.

                                            Karan Johar - Kuckuck (7 Punkte)
                                            Immerhin konnte der Film gegen Ende noch etwas bieten. Johar sein Film hat mit seiner komplett überzogenen Bollywood/Soapopera Ästhetik und Erzähl weise, welche immer wieder mit dem Absurden und Gruseligen aufeinandertrift, eine gelungene Mischung erzeugt, die echt Spaß gemacht hat.

                                            • 6

                                              Ich werde aus dem Film nicht ganz schlau. Nachdem ich geschaut hab wer ihn gedreht hat, wurde es ein wenig klarer. Schon in "Wenn die Gondeln trauer tragen" hab ich mich mit Nicolas Roeg und seinen eigenen, fieberhaften assoziativen Stil bekannt gemacht. Aber wie damals wollte hier auch der Funke nicht richtig rüber springen. Dazu reicht wahrscheinlich eine Sichtung nicht wirklich aus.
                                              Sonderbare Visionen aus der Vergangenheit, verschmolzene Erinnerungen an seinen Planeten und ihren sexual Praktiken, Reizüberflutung, Telekinetischer Wahnsinn, unklare Motive und Charaktere. Die Geschichte von einem Mann der Millionen scheffeln möchte um seinem Planet das nötige Wasser zu bringen klingt nicht nur abwegig, sondern wird auch auf sehr sonderbare Art und Weise erzählt. Zeitlichkeit lässt sich nur in den falten der Gesichter ablesen. Neue Charaktere oder ganze Konzepte und Gruppierungen werden einfach so in das Geschehen rein geworfen. So auch die Organisation, welche 'Newtons' Firma übernimmt und ihn gegen Ende gefangen hält. Alles ist trüb und unklar. So bin ich mir auch nicht sicher das man Newton als ein zuverlässigen Erzähler sehen kann, und wie viel von seinen Gedanken und Erinnerungen nicht schon längst zermürbt wurde.
                                              Technisch hat der Film so seine ups and downs. Der Schnitt ist eigenartig und das timing dabei manchmal ein wenig off. Die Kamera ist auch manchmal zu innovativ und wirkt ab und an wie ein try hard Filmstudent und damit für meinen Geschmack ein wenig zu prätentiös. Der Soundtrack ist klasse und die Schauspieler machen es auch gut, mit ein paar Ausreißer nach unten von Bowie. Er macht den Job als Fremdkörper ausgesprochen gut, nur manchmal wirkt sein Schauspiel ein wenig zu überzogen, wie eine Schulaufführung. Dabei bin ich mir nicht sicher ob das an Bowie oder an Roeg liegt.
                                              Aber wie schon gesagt, so richtig schlau wurde ich aus dem Film nicht. Er hatte schon etwas und hat mir auch an vielen Stellen gefallen... aber ohne eine zweite Sichtung wird der Film erst mal als ein verschrobenes Werk in meinen Gedächtnis zurück bleiben.

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                                                Nebenniveau 17.01.2020, 10:25 Geändert 17.01.2020, 10:36

                                                Ich bin nicht der größte Scorsese Fan. The Silence und Taxi Driver sind absolute Meisterwerke, aber vor allem seine Mafia Schinken haben mich meistens eher kalt gelassen. Und so ist es jetzt leider auch mit The Irishman.
                                                Meiner Meinung nach ist dieser Film einfach im falschen Medium. Als Serie hätte es wirklich gut funktionieren können, aber die ganze Geschichte aufgeblasen auf 3 1/2 Stunden war eindeutig zu viel. Der Film fühlt sich aufgebläht an und hat ein haufen Szenen die man locker kürzen oder ganz raus schmeißen könnte, ohne die Integrität der Geschichte oder der Charaktere anzunagen. Aber da es Scorsese ist und er das nun mal darf, wurde einfach alles rein geworfen.
                                                Die Schauspieler machen einen guten Job. Vor allem Al Pacino fand ich sehr überzeugend. DeNiro dagegen macht es gut, aber ist dabei zu stoisch und statisch. Das Film Handwerk ist ordentlich aber auch sehr angestaubt und dröge. Vor allem wenn es um die Zeitlichkeit geht, hat der Film mich oft verloren. Manchmal denkt man das wahrscheinlich Jahre vergangen sind, bis plötzlich die gleiche junge Peggy aufgetaucht nur um ein paar Szenen später wie 35 Jahre auszusehen. Auch hätte er sich mehr mühe an manchen Stellen geben können. Im allgemeinen hetzt der Film durch die Biografische Geschichte des Irishman. Es ist nicht interessant genug das man an jedem Wort hängen bleibt, und es tut sich dabei kein Gefallen das ganze auf 3 1/2 Stunden auszuwälzen. Dazu kommt das man in der Langeweile die sich breit macht, man manchmal nicht zwischen unnötigen Fluff oder "Witzen" und nötigen Informationen unterscheiden kann. Dazu das sonderbare De Aging, das ein wenig sonderbar wirkte, vor allem weil DeNiro auch als Jungsporn schon die Körperhaltung eines alten Mannes hatte. Ich musste auch wirklich laut los lachen als Frank den Ladenbesitzer verprügelte, weil sie es voll zeigen wie der jung getrimmte Rentner DeNrio auf den Ladenbesitzer eintritt, und ich dabei mehr brutale Trampelaction von meiner Katze gewohnt bin.
                                                Bei all der Kritik muss ich aber auch sagen, das in dem Film wirklich gute Aspekte stecken. Zum Beispiel als man mal die Vorbereitung zu einem Mord Stück für Stück durchgeht, war das mehr, was ich mir von dem Film erhofft habe. Auch als eine Frau das Auto starten möchte, in schweißtreibender Angst einer Bombe zum Opfer zu fallen, war das ausgezeichnet gemacht. Und auch die letzte Jimmy Hoffa Geschichte war ausgezeichnet. Einfach weil er sich dort Zeit genommen, die nervige Musik mal abgeschalten und wirklichen Emotionalen Impact in den Vordergrund gepackt wird.

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                                                  Im trubel der Oskars ist mir ein Film ins Auge gefallen, denn ich davor gar nicht auf dem Radar hatte: The Two Popes.
                                                  Auf dem Papier klang der Film sehr interessant. Die Theologischen Auslegungen des Erzkonservativen Ratzinger gegen die Moderne Auslegung von Bergoglio. Ein Blick hinter die sonderbaren Traditionen des Vatikans und vielleicht die düsteren Aspekte wie Geldwäsche, Verbindungen zur Mafia, Kindesmissbrauch, etc. Was man aber bekommt ist ein fluffy Propaganda Stück welches quasi fast alles Erfindet und allen Kontext nur dazu nimmt, den Zuschauer weiter zu manipulieren. Die Gespräche haben so nie stattgefunden. Die beiden haben gequatscht, aber das war nachdem Franziskus zum Papst gewählt wurde. Die Biopic Elemente sind so passiert, wirken aber sehr aufgelockert fürs Publikum. So auch die Beziehung der zwei Päpste, die eher wie ein odd Couple wirkt (lustiger Typ und super ernster Typ) als eine wirkliche Darstellung von zwei echten Personen.
                                                  Filmisch fällt der Film für mich leider auch flach. Dröge Kamera die oft einfach wild herumwackelt und zoomt. Das Pacing ist ebenfalls eher schwach und der Film zieht sich immer länger, das man sich wünscht, das sie mind. eine Stunde raus geschnitten hätten. Die Schauspieler machen ein richtig guten Job, aber mehr hat der Film leider auch nicht zu bieten.
                                                  Wenn man die zwei philosophischen Richtungen gegeneinander kämpfen lassen möchte, kann man das gerne machen. Dann aber bitte mit mehr Neutralität und nicht mit zwei existierenden Menschen als starres Posterchild für die jeweilige Richtung.

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                                                    Es ist so schade das klassische 'Who Done It' nicht mehr wirklich auf die Leinwand finden. Um so besser das sich Rian Johnson sich diesem klaffenden Loch in der Filmlandschaft widmet. Eine der Aspekte die mich an Looper damals am meisten beeindruckt hat, war die absolute klarheit und cleverness des Drehbuchs. Kein unnötiges Fett, jede Information, egal wie kleinlich, wird später eine gewisse Relevanz haben. Und ich kann Freudestrahlend sagen, das dies bei Knives Out auch der Fall ist.
                                                    Das Drehbuch und die Erzählung an sich ist brillant. Genau wie es bei einem klassischen Krimi sein soll. Überall sind kleine Aspekte die man beobachten kann, welche einem die Lösung näher bringt. Und man wird dafür belohnt, wenn es einem Auffällt. Der Film will einen nicht für Dumm verkaufen und legt die meisten Beweise wie Brotkrumen aus.
                                                    Dazu eine fantastische Riege von klasse Schauspieler, whimsical Musik und Editing geben den Film auch sein eigenes Flair. Knives Out ist für klassische Fans ala "Mord ist ihr Hobby" ein absolutes muss, aber auch für alle andere wird man klasse Unterhalten.

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