Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
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Banale Historien-Action.
Um die geschichtliche Genauigkeit kann man natürlich trefflich streiten, daher sehe ich den Film mal als das was er ist, nämlich ein nicht schlecht produzierter, jedoch inhaltlich eher platter Freiheitskampf. Tränen und eingeschlagene Köpfe inklusive. Das einzige Alleinstellungmerkmal waren die Protagonisten, die in diesem Film aus schwarzen Frauen bestanden, die den Herren der Schöpfung mal so richtig Paroli bieten durften.
Geschauspielert war es ordentlich, eklatante Schwächen sind mir jedenfalls keine aufgefallen. Von den Mimen waren mir Viola Davis und John Boyega bekannt, alle anderen sah ich bewusst zum ersten Mal. Auch die Synchronisation in Ordnung und unauffällig.
An sich hätte das historische Kampfgetümmel ja durchaus Potential gehabt, doch leider ergeht sich Regisseurin Gina Prince-Bythewood in triefendem Pathos und ausufernder Betrachtung der Kämpfer-Codices. Was mir schon in einigen Wikinger- und Antik-Abenteuern sauer aufgestoßen ist, wird hier leider zum Exzess betrieben, dazu gesellten sich einige moralinsaure, erhobene Zeigefinger und fertig war die mit Plattitüden gespickte Schlachtenplatte. Ja, die Action war gut gemacht und die Kämpfe fein choreografiert (Jackie Chan hätte es nicht besser hinbekommen), aber dazwischen lauerte die Banalität.
Fazit: Ein Film, der woken Kritikern sicherlich das Herz aufgehen lässt, mich persönlich jedoch weder inhaltlich noch cineastisch abgeholt hat. Für die an sich professionelle und optisch gelungene Produktion lasse ich mal eine viereinhalb da, das damit verknüpfte Urteil uninteressant trifft es auf den Punkt. Eine Empfehlung kommt mir wegen der guten Machart für das geneigte Publikum jedoch trotzdem über die Lippen.
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Inhaltlich verkorkster Thriller mit Starbesetzung.
In „No Way Out“ verkörpert ein junger Kevin Kostner einen Marine-Feschak, in den sich eine hübsche junge Dame verliebt (und er sich auch in sie). Dumm nur, dass diese Dame auch eine Beziehung zum aktuellen (und verheirateten) Verteidigungsminister unterhält, der nebenher auch der unmittelbare Chef des Feschaks ist.
Auffallend ist eine feine Achtziger-Jahre-Optik, die den Film gut durch die Laufzeit begleitet. Es ist diese einnehmende Mischung aus Weichzeichner und frischen Farben, die sich die Stimmung wie einen Mantel um einen legen lässt. Dazu sehen wir ein paar bekannte Darsteller der damaligen Zeit.
Eine hübsch zurechtgemachte Sean Young durfte das Love Interest der beiden Herren mimen und machte ihre Sache gut. Man kann sich in jeder Szene vorstellen, dass die beiden Kontrahenten viel für sie empfanden, allein schon die lockerleichte und positive Art macht sie sympathisch. Gene Hackman schien sich damals seinen Ruf als Paradebösewicht erarbeitet zu haben, einige Filme mit diesem Rollenmuster sollten folgen. Will Patton glaubwürdig und solide, ebenso wie George Dzundza. Alle anderen ebenfalls wie aus einem Guss und auch die Synchronisation passte.
Leider blieb der Streifen inhaltlich einiges schuldig. Unser Feschak, der nach dem Mord am Love Interest umgehend mit der Lösung des Falles betraut wird, findet sich bald in einer Sackgasse wieder und erkennt, dass er selbst als Schuldiger „übrigbleiben“ soll. Nun gilt es gegen die Widerstände der Obrigkeit Beweise für die Schuld des wahren Täters zu finden. Dies hätte eigentlich gleich zu Beginn gelingen können, doch bis unser Feschak auf die zündende Idee kommt, muss er sich mit politischen Mauscheleien und internen Machtspielchen herumschlagen. Er muss quasi seine eigenen Ermittlungen sabotieren, was letzten Endes deutlich lahmer wirkt als es die Grundprämisse verspricht. Dazu gesellen sich bemühte und nur wenig sinnvolle Actionszenen, die ebenso wie der aufgesetzte Schlusstwist nur wenig glaubwürdig sind.
Conclusio: Ein atmosphärischer Thriller, der inhaltlich leider zu lange auf der Stelle tritt um wirklich zu zünden. Halbwegs spannend war lediglich das interne Hickhack, doch auch dieses verkam letzten Endes auch zum bloßen Selbstzweck. Die damals in Mode gekommene politische Moralpredigt fiel ebenfalls dürftig aus und fertig war der handwerklich zwar gut gemachte, inhaltlich jedoch wie gesagt nicht überzeugende Politthriller. Eine Empfehlung gibt es daher nur mit Vorbehalt und für die an sich gute Produktion fünf Punkte.
PS. Die Inhaltsangabe hier auf MP ist irreführend. Wer das geschrieben hat, hat den Film definitiv nicht gesehen oder verfügt über ein nur eingeschränktes literarisches Können.
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Schwarzhumorige Horror-Groteske.
In dieser laut Eigendefinition „wahren Geschichte, außer den Teilen, die erfunden sind“ sehen wir ein prekär lebendes Hausbesitzer-Paar, das auf der Suche nach neuen Einnahmequellen die Beschaffung von Leichen für ärztliche anatomische Studien als Geschäftsfeld für sich entdeckt. Dass sie bald mit den Tücken ihres einträglichen Business zu kämpfen haben, was für einige mit recht morbidem Humor aufgeladene Situationen sorgt, liegt auf der Hand. Dazu sorgt das Liebesleben der beiden Herren für zusätzliche Lacher.
Mit Simon Pegg und Andy Serkis hatte Regisseur John Landis genau die richtigen Mimen am richtigen Ort. Pegg, seit jeher im schwarzhumorigen Fach am Besten aufgehoben, brachte seinen Leichen-„Produzenten“ mit einem launigen Selbstverständnis, das den Streifen ungemein bereicherte. Auch die moralischen Bedenken seiner Figur und die damit einhergehenden inneren Konflikte wurden mit unterschwelligem, aber jederzeit fühlbaren Verve gebracht. Andy Serkis als kongenialer Partner, dessen de facto nicht vorhandener seelischer Anstand von materiellen Befindlichkeiten locker überholt wird, ebenso passend und glaubwürdig. Darüber hinaus wartet Landis mit einer Reihe bekannter Gesichter auf, die ebenso passabel ablieferten wie die beiden Hauptdarsteller. Auch die Synchronisation gut.
Hinsichtlich der Effekte boten die anatomischen Studien natürlich ausreichend Stoff für ein paar fiese, aber ebenso launige Bonmots. Wenn der Arzt die ausufernde Leibesfülle eines zu Sezierenden launig hin- und herschaukelt und über dessen offensichtliche Ablebensgründe doziert, weiß man eigentlich nicht, ob man lachen oder entsetzt sein soll (im Kontext habe ich dann doch gelacht 😉). Landis spart die Details der pathologischen Untersuchungen keineswegs aus und zeigt uns das Innenleben des Menschen, Ohnmachtsanfälle zart Besaiteter inklusive (wobei es nie das „schwache“ Geschlecht betrifft).
Zudem arbeitet Landis mit Situationskomik und in Zusammenhang damit skurrilen Dialogen, die einem immer wieder Heiterkeit abringen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich diese Dinge damals teilweise wirklich so abgespielt haben (nur halt eben nicht humoristisch aufgeladen), auch wenn sie in diesem Film natürlich launig auf die Spitze getrieben werden.
Conclusio: Ein Film, der die Freunde des schwarzen Humors sicherlich erreichen wird. Landis, dessen Faible für dieses Genre schon seit „American Werewolf“ evident ist, arbeitete sich lustvoll durch sämtliche Untiefen der dunklen Fröhlichkeit. Manch einem wird das Lachen im Halse stecken bleiben, doch Fans dieser Machart werden genau auf ihre Kosten kommen. Daher eine Empfehlung von mir und solide sechseinhalb Punkte. Falls jemanden die realen Hintergründe interessieren: https://de.wikipedia.org/wiki/West-Port-Morde
Den Film gibt es übrigens in guter Bild- und Tonqualität auf Youtube.
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Die Fortsetzung des Treibens des Super-Verbrechers.
Ganz im Stile Dr. Mabuses versucht Fantomas in der Fortsetzung nichts Geringeres als die Weltherrschaft an sich zu reißen. Wie sein deutsches Pendant in „Scotland Yard jagt Dr. Mabuse“ bedient er sich dabei eines Gerätes, das jedem Menschen seinen Willen aufzwingen kann und entführt für dessen Entwicklung eine Reihe bedeutender Wissenschaftler. (Für ihn) dumm nur, dass das Gerät in alle Richtungen wirkt.
Regisseur Andre Hunebelle vertraute bei der Fortsetzung auf das nahezu identische Personal wie im Erstling und tat gut daran. Dabei nutzte er das aufgedrehte Spiel Louis de Funes deutlich stärker, was dem Film eben jene adrenalingetränkte Hektik wie in den späteren de Funes-Filmen bescherte. Das kann man natürlich mögen oder auch nicht, im Zusammenspiel mit seinen Kollegen fand ich es ganz gut eingesetzt. Aber auch Jean Marais und Mylene Demogenot mit deutlich lebhafterer Performance. Jaques Dynam ebenfalls mit mehr Leinwandpräsenz und gutem Flankieren der oben Genannten. Er durfte hier sogar ein paar eigene Akzente setzen.
Slapstick gab es etwas weniger als beim Erstling, dafür forcierte Hunebelle die Verwechslungs-Situationskomik, was unter dem Strich mehr Lacher zur Folge hatte. Besonders die Verkleidungen und Maskeraden sorgten immer wieder für Heiterkeitsausbrüche, und das stand dem Zweitling wirklich gut zu Gesicht. Eine Komödie, die sowohl eine launige Atmosphäre als auch Lacher bietet, kommt nun mal besser daher als wenn lediglich mit Treppenwitzen gearbeitet wird, selbst wenn es ein wenig auf Kosten des Niveaus geht. Die schlussendliche Verfolgungsjagd wieder mit Drive und Pepp, großes Lob an die Stuntmen.
Fazit: „Fantomas gegen Interpol“ braucht sich hinter dem Erstling keinesfalls zu verstecken und bietet im Gegenteil sogar mehr Lacher als sein Vorgänger. Auch inhaltlich hatte man sich etwas überlegt und schickte die Protagonisten nach Rom, was keine schlechte Entscheidung darstellte. Die sich zuspitzende Situation machte sogar mehr Spaß als beim Film davor, daher eine etwas höhere Bewertung von mir.
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Launige Krimi-Verwechslungsklamotte.
Regisseur Andre Hunebelle und das Autoren-Duo Jean Halain und Pierre Foucaud arbeiteten hauptsächlich mit Treppenwitzen und Slapstick. Das verlieh dem kriminalistischen Bäumchen-wechsle-Dich-Spiel einen launigen Unterton, der den Streifen nicht abstürzen ließ. Obwohl die großen Lacher weitgehend ausblieben, wurde durch die kurzweilige Narration zumindest eine humorvolle Atmosphäre geschaffen, die die Chose zu jeder Zeit gut durch die Laufzeit trug. Es ist ja das klassische Doktor-Mabuse-Thema, das ordentlich durch den Kakao gezogen wurde. Der Super-Verbrecher, der mit Tarnung, Tricks und Täuschung Verbrechen begeht und über ein schier unbegrenztes Arsenal an technischen Einrichtungen und personellen Ressourcen verfügt, eine hochtechnisierte und luxuriöse Räuberhöhle inklusive. Dieser Gigantomanismus war für sich allein schon ein Witz, doch auch hier wurde natürlich noch einer draufgesetzt. Die Handlungen der Figuren waren allesamt naiv und zum Teil auch unlogisch, aber gut, wir sind hier nicht in einem Thriller, sondern in einer skurrilen Komödie, die in erster Linie launig unterhalten will.
Louis de Funes gab seinen Kommissar wie man ihn kennt, schnitt Grimassen und hanswurstete sich passabel durch den Film. Sogar in einer Doppelrolle durfte man ihn bewundern, spielte er (wie auch sein Kollege Jean Marais) sowohl den Kommissar, als auch den als Kommissar Juve verkleideten Fantomas. In den Nebenrollen sah man Darsteller, die auch immer wieder in anderen Filmen de Funes auftraten, so etwa Robert Dalban und Pierre Collet. Die Synchronisation auf der Höhe der Zeit und somit angemessen.
Den Slapstick auf die Spitze trieb Hunebelle mit einer ausgewalzten Verfolgungsszene am Ende, die allein schon wegen der ausgefeilten Stunt-Einlagen interessant war. Man darf nie vergessen, dass damals viel ohne Netz und doppelten Boden gemacht wurde, ohne Seile und sonstiger Hilfsmittel, und von CGI brauchen wir erst gar nicht anfangen. Da mussten auch de Funes und Marais schon mal auf einem fahrenden Zug herumturnen und ihren Teil zu der lustigen Hampelei beitragen.
Fazit: Nicht mehr so der Brüller, aber immerhin hundert Minuten lang launige Unterhaltung, die zu kaum einer Zeit abflacht. Mabuse-Fans werden auf ihre Kosten kommen, musste doch das Verbrecher-Genie als Vorlage herhalten. Auch jenen, denen die späteren Auftritte de Funes zu manisch und überkandidelt waren, sollten mit der vergleichsweise zurückhaltenden Performance des Grimassenschneiders deutlich mehr anfangen können. Alles in allem ein gut schaubarer, unter dem Strich jedoch durchschnittlicher Genrebeitrag, für den die fünf die logische Bewertung ist. Am ehesten für jüngeres und junggebliebenes Publikum empfehlenswert.
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Gut gemachte und langsam erzählte Legendenaufarbeitung.
Die mysteriöse Hintergrundgeschichte erinnert an jene der „Mary Celeste“, des wohl interessantesten Falles eines Geisterschiffs. Da wie dort verschwanden Menschen unter nicht geklärten Umständen, die nun filmisch aufgearbeitet werden. Gleich zu Anfang fällt der seemännisch-ungeschliffene Ton der Figuren und der raue Charme der Bilder auf. Knorrige Männer in trostloser Umgebung, die wissen, worauf sie sich einlassen. Lediglich der Jungspund schien erst in die Aufgabe hineinwachsen zu müssen. Zudem scheint jeder der Figuren sein (traumatisches) Päckchen zu tragen haben.
Anders als in der realen Vorlage dürfte der Leuchtturm in der Geschichte schon einige Jahre auf dem Buckel zu haben, zumal einige Funktionen bereits lediglich eingeschränkt zur Verfügung standen (das Funkgerät funktionierte nicht und konnte auch nicht mehr in Gang gebracht werden). Wobei es sich natürlich auch um „Kinderkrankheiten“ handeln könnte, die auch oder gerade neuen Dingen mitunter so anhaften.
Die gezeigten Ereignisse waren denke ich allesamt fiktiv und stimmen möglicherweise nicht einmal mit den behördlichen Untersuchungsprotokollen überein. Regisseur Kristoffer Nyholm bastelt sich seine eigene (und nicht einmal sonderlich plausible) Geschichte um die Geschehnisse. Obwohl recht eindringlich und atmosphärisch dicht inszeniert, wirkt die Handlung leider nicht sonderlich pfiffig oder mysteriös. Interessant jedenfalls die Tatsache, dass unsere Leuchtturmwärter dem Grunde nach ja redliche Menschen sind, in weiterer Folge jedoch weitgehend schuldlos in die Vorfälle hineingezogen werden. Viele Motive und Taten wirken glaubwürdig, da hätte ich vermutlich nicht viel anders gehandelt. Selbst wenn der psychische Verfall ein wenig vordergründig und plakativ abgehandelt wurde, so argumentiert Nyholm zumindest schlüssig. Man muss sich immer vor Augen halten, dass Recht und Gesetz auf dieser Insel relativ weit weg sind und sich Menschen in dieser Situation weitgehend selbst helfen müssen.
Unsere fünf Pro- und Antagonisten wurden recht gut dargestellt. Nyman hatte mit Butler, Mullan und Swindells ebenso passende Mimen gecastest wie mit Olafsson und Lewis. Rissige Lippen und wettergegerbte Haut waren wohl das Ergebnis einer detailverliebten Maske und die Darsteller gingen darin auch gut auf. Man nahm ihnen die Figuren und deren Hintergründe jedenfalls ab und damit kann man die Leistungen auch goutieren. Zudem wurde auch bei der Synchronisation gut gearbeitet und das trug zum eindringlichen Seherlebnis bei.
Fazit: Ein ungehobelter Film, der das karge Leben auf der Insel und die raue Umgebung gut einfängt und allein damit schon seine Punkte einfahren kann. Die etwas langatmig gehaltene Erzählweise fiel nicht negativ auf und untermalte die Lebensart der Figuren zwischen Eintönigkeit und latenter Lebensgefahr. Kann ich gerne empfehlen und mit einer wohlverdienten sieben versehen.
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Nicht uninteressanter, letzten Endes jedoch leidlich seichter Mystery-Thriller.
Die größte Stärke dieses B-Films ist die Optik des titelgebenden Nachtzugs, mit der eine anheimelnde, aber durch und durch unrealistische Atmosphäre geschaffen wird (ich glaube kaum, dass es einen Zug mit so einer Ausstattung gibt). Das machte zwar ein wenig Stimmung, jedoch die relativ eingleisige Handlung nicht gänzlich wett.
Die Geschichte wirkt wie aus der Feder des Horror-Königs Stephen King himself, tatsächlich hat sie sich aber dessen Namensvetter, Autor und Regisseur Brian King ausgedacht. Thematisiert wird die Auswirkung menschlicher Gier auf das Zusammenwirken und den Zusammenhalt. Bald ist sich jeder selbst der Nächste und noch schneller ist jeder einem Gollum-artigen Schatzfieber erlegen. Mord und Totschlag inbegriffen. Man müsste die Figuren und ihre persönlichen Hintergründe besser kennen um deren Motive verstehen zu können, doch leider geschieht das erst im weiteren Verlauf. King bleibt hier zu Anfang leider sehr lapidar und damit kann die Sache nur bedingt punkten.
Die Mimen machten ihre Sache nicht schlecht, blieben im Rahmen ihrer Möglichkeiten jedoch begrenzt. King hatte eine illustre Runde von Darstellern gecastet, die man auf den ersten Blick kaum miteinander in einem Streifen vermutet hätte. Steve Zahn habe ich schon besser gesehen, leistete sich aber kaum Schwächen. Danny Glover mit fast durchgehend entsetztem Blick, wie man ihn aus den „Lethal Weapon“-Filmen kennt. Die beste Performance lieferte jedoch die süße Leelee Sobieski als emotional hungrige Studentin ab. In Nebenrollen konnte man auch Richard O´Brien und Matthias Schweighöfer bewundern (beide mit ansprechenden Leistungen). Die Synchronisation gut und harmonisch (Schweighöfer synchronisierte sich dankenswerter Weise selbst und Glover hatte seinen Standardsprecher Jürgen Kluckert).
Fazit: Ein grundsätzlich nicht schlecht erdachter, jedoch in letzter Instanz zu wenig eindrücklicher Mystery-Thrill. Wegen der passablen Darstellerleistungen und der ganz guten Optik möchte ich dem geneigten Publikum zumindest nicht abraten, auch wenn es in diesem Genre deutlich bessere Produktionen gibt. Eine leicht unterdurchschnittliche Bewertung trägt dem Gebotenen Rechnung.
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Achtbarer Besessenen-Horror.
In diesem B-Film wird die diabolische Eingenommenheit aus der Sicht des Opfers erzählt, das seinen Alltag und sein persönliches Umfeld bald nicht mehr wiedererkennt. Erschwerend kommen auch noch ein Umzug und eine völlig neue Lebenssituation hinzu. Auch finanzielle und partnerschaftliche Probleme gibt es.
Regisseur und Autor Josef Stachura schien sich sehr mit seiner Figur und ihren Befindlichkeiten auseinandergesetzt zu haben, denn er schafft es, aus einer relativ dünnen und irgendwie auch banalen Geschichte ein Maximum an Wirkung herauszuholen. Weder die Effekte noch die inhaltlichen Komponenten sind innovativ, und auch der Schlusstwist ist für den geübten Horror-Freak relativ leicht vorherzusehen. Dennoch erreicht Stachura eine gewisse Eindrücklichkeit, denn er bedient eine Urangst des Menschen: Was, wenn sich in meinem Kopf Dinge abspielen, bei denen mir keiner helfen kann? Wenn ich Dinge sehe, bei denen ich nicht sicher sein kann, ob sie real oder eingebildet sind? Wenn ich mich mit diesen Dingen ganz alleine auseinandersetzen muss? – Das führt dann zu der Frage, ob man sich damit irgendwann mal abfindet und sich daran gewöhnt? Oder steigert sich die Intensität mit zunehmender Gewöhnung und sorgt so für immer wieder neuen und stärkeren Schrecken? Ich denke, mit einer derartigen Störung ist man so ziemlich aufgeschmissen…
Doch zurück zum Film und seinen Darstellern: Shari Shattuck lieferte gut ab und zeigte uns die dem Wahnsinn verfallende Frau eindrücklich und gut. Auch wenn ihre Figur (so wie auch jene ihrer Kollegen) von der Synchronisation ziemlich geschändet wurde, entfaltete sie dennoch eine intensive Wirkung. Das habe ich anderen Produktionen schon deutlich schlechter gesehen. Alle anderen wirklich nur Randfiguren, trotzdem freute das Wiedersehen mit Bill Oberst jr. (für mich einer der seltsamsten Vögel, die das B-Film-Universum zu bieten hat 😉). Tony Todd ebenso verschenkt und nicht mehr als Star-Aufputz.
Von den Effekten her sah man durchaus Handgemachtes, und das hob sich wohltuend von vielen anderen B-Horror-Produktionen ab. Die Bilder wirkten durch die Bank echt und obwohl sich Stachura mitunter ein wenig zu sehr in groteskem Bilderrausch erging, so kann man diese durchaus abnicken. An sich wäre der Stoff ja eine Steilvorlage für ein Effektgewitter, doch das wurde es dann (womöglich wegen budgetärer Einschränkungen) gottlob doch nicht.
Fazit: Ein durchaus eindrücklich inszenierter, wenn auch das Rad keinesfalls neu erfindender Besessenen-Horror, der sich mit einer passablen Darstellerleistung und ansprechenden Effekten dann doch gut schauen lässt. Langweilig wurde es jedenfalls nicht, und das trotz einer eher flachen Story. Daher eine wohlmeinende fünf und eine Empfehlung für das geneigte Publikum von mir.
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Mäßig spannendes Verwirrspiel.
Man kann Autor und Regisseur Rodrigo Cortes ein gutes Gespür für Stimmungen und szenisches Geschick bescheinigen. Mit seinen düsteren und atmosphärischen Szenerien schafft er eine mysteriöse Grundstimmung, die den ganzen Film über hoch bleibt. Zudem mochten die stilistisch hochwertigen und zudem mystisch aus- und angeleuchteten Kulissen gefallen, trugen sie doch wesentlich zur geheimnisvollen Atmosphäre bei. Ein dazu passender Klangteppich unterfütterte das Geschehen recht gut bei und nahm einen so richtig für die Geschichte ein.
Leider konnte die inhaltliche Ausprägung mit der Szenerie nicht so recht Schritt halten und drückten dem Film das Prädikat „Mehr Schein als Sein“ auf, was mich beim Abspann dann doch eher nur mäßig begeistert zurückließ. Zu viele offene Fragen ließ Cortes lediglich andeutungsweise beantwortet zurück, vor allem die Umstände des Todes von Dr. Matheson hätten mich interessiert. Doch womöglich war es einfach Teil des Konzepts, derlei Dinge letztlich im Raum stehen und der Interpretation des Zusehers zu überlassen.
Die Stars lieferten nicht immer nur Gutes, vor allem Robert de Niro schien so seine Probleme mit seiner Figur zu haben. Dass ein Charakterdarsteller mit seiner unbestreitbaren Qualität derart ausließ, verwunderte mich einigermaßen. Meiner Ansicht nach lag es daran, dass seine Monologe oft derart verklausuliert daherkamen, dass sie mit dem Geschehen rund um ihn de facto nicht in Einklang zu bringen waren. Diese bescherten seinem Mentalisten zwar eine undurchsichtige Aura, ließen die Figur jedoch in vielen Szenen in Plattitüden herumirren. Das Herumgeeiere in zu gewollt auf tiefsinnig gemachten Vorträgen schoss oftmals über das Ziel hinaus. Cillian Murphys Figur blieb von derlei Unbillen weitgehend verschont und verhedderte sich erst ganz zum Schluss in der überdialoigisierten Machart. Die besten Möglichkeiten fand Sigourney Weaver vor uns nutzte diese auch gut. Auch die Synchronisation in Ordnung und auf gutem Niveau. Weaver und de Niro hatten ihre gewohnten Sprecher und das kam auch gut daher.
Fazit: Ein im Ansatz guter, von seinen überbordenden Dialogen vor allem gegen Ende jedoch etwas eingebremster Thriller. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Film Menschen begeistern kann, für mich war es jedoch mitunter etwas zu viel Gewese um zu wenig Inhalt. Wiewohl das natürlich Geschmackssache ist, möchte ich nicht mehr als leicht überdurchschnittlich bewerten und trotzdem eine wohlmeinende Empfehlung aussprechen - allein schon, um andere Meinungen über den Film und seine Machart zu hören…
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Witzige Agentenparodie aus dem Hause ZAZ.
Das Produzententrio Zucker-Abraham-Zucker, das in den späten siebziger und frühen achtziger Jahren einige erfolgreiche Filme herausgebracht hatte, bleibt in „Top Secret“ seinem Credo treu und knallt uns Gags im Sekundentakt um die Ohren. Dabei changieren sie zwischen Slapstick, Groteske und (mauem) Wortwitz, der trotz seiner Einfachheit ganz gut unterhalten kann. Mitunter passieren die launigen Dinge im Hintergrund, während die Figuren im Vordergrund pseudo-philosophische Diskussionen führen.
Das erheiterte mich in jüngeren Jahren zugegebenermaßen deutlich mehr als heutzutage, vor allem die dümmliche Kasperliade erfreut mich in *räusper* reiferen Jahren zunehmend weniger. Womöglich hat man derlei seichte Hampelei schon zu oft gesehen um sich noch daran zu erfreuen. Ja, es verbreitet einen gewissen Charme, doch zündender finde ich pfiffige und durchdachte, situationskomische Dialoge. Trotzdem bietet „Top Secret“ ein paar ikonische Szenen, so etwa die Szene von Omar Sharif mit dem blinden Scherzartikel-Verkäufer von vorne bis hinten ein Brüller.
Dass in einem Agentenfilm aus den Achtzigern klarerweise das kommunistische Ostdeutschland der Böse ist, sollte nicht sehr verwundern. Allzu viele Gedanken schienen sich ZAZ jedoch über die politischen Grundzüge nicht gemacht zu haben, vielmehr bedienten sie europäische Klischees aus den kommunistischen Ländern, die auch gerne in anderen Produktionen (zB. „Gotcha“) aufgefahren wurden. Es tat aber kaum etwas zur Sache, ging es ja weniger um politische Verwerfungen, sondern ums Parodieren anderer Filme.
Dazu fuhr ZAZ ein ansehnliches Ensemble auf. Ein damals noch unbekannter Val Kilmer lieferte gut und launig ab. Indem er seine Rolle mit großem Ernst spielte, verbuchte er deutlich mehr Lacher als wenn er sie clownesk angelegt hätte. Und so hatte beispielsweise die Tanzeinlage im Restaurant wirklich ihren Charme. Jeremy Kemp, der bereits angesprochene Omar Sharif und Peter Cushing passend und auf ähnlichem Niveau. Von Lucy Gutteridge und Christopher Villiers hat man später nicht mehr viel gehört, doch auch diese in Ordnung und mit einem gewissen launigen Potential. Auch die Synchronisation auf gutem Niveau.
Conclusio: Eine gut schaubare Parodie, die zwar schon etwas Staub angesetzt hat, jedoch auch heutzutage noch halbwegs unterhalten kann. Wie gesagt war ich in jüngeren Jahren mit dem slapstickhaften und skurrilen Humor deutlich glücklicher als heutzutage (damals hätte ich womöglich mit einer acht oder sogar neun bewertet), doch eine solide sechs ist auch jetzt noch drinnen. Eine Empfehlung gibt es für junges und junggebliebenes Publikum.
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Banale Komödie, die an ihrer Gagarmut ein Stück weit scheitert.
Was mühten sich unsere drei Hauptdarsteller um eine launige Darstellung ab. Heiner Lauterbach gab den grummeligen Alten in gewohnter Manier, machte dabei aber deutlich weniger Eindruck als in anderen Streifen (ich hatte etwa in „Enkel für Anfänger“ über seine sarkastischen Bemerkungen über das Älterwerden deutlich mehr gelacht). Diesmal durfte er einen Spät-Yuppie-Anwalt mimen, dessen Tochter sich nicht in seine Familienpläne fügen will. Jürgen Vogel schien seine Rolle als schräger Papi mit latentem Aggressionsproblem ebenso wie Lauterbach auf den Leib geschrieben zu sein, doch leider verhedderte er sich in den Untiefen des Drehbuchs ebenso sehr wie sein oben genannter Kollege. Das Skript gab in humoristischer Weise einfach zu wenig her, daher versuchte man es mit Grimassen und übertriebenem Getue, was anfänglich zwar noch wirkte, später die Schwächen des Buchs jedoch schonungslos offenbarte. Hilmi Sözer mit ähnlichen Problemen, konnte nicht an seine früheren klamaukigen Rollen anschließen. Die sie flankierenden Damen mühten sich nach Leibeskräften, standen bis auf Lisa Maria Potthoff auf ebenso verlorenem Posten.
Mit einer versöhnlichen Botschaft hatte Autor und Regisseur Marc Rothemund letztendlich zumindest einen treffsicheren Pfeil im Köcher. Indem er die Probleme der drei Papis mit ihren Schwiegersöhnen in spe am Ende auflöste, gab er uns noch eine freundliche Botschaft mit auf den Weg, nämlich jemanden nicht nach dem äußeren Schein und dem ersten Eindruck abzustempeln. Damit gibt er unsere drei Väter zwar ein wenig der Lächerlichkeit preis, verschafft seinen Figuren jedoch etwas Fehlbar-Sympathisches. Das versöhnt mit den zum Teil dummdreisten Hampeleien zuvor zwar nicht zu Völle und Gänze, setzt jedoch einen passablen und ausgleichenden Schlusspunkt. Letzten Endes sollte man sich in die Liebes-Angelegenheiten seiner Kinder ebensowenig einmischen wie man es selbst von ihnen wollte.
Fazit: Ein paar wenige Lacher und eine launige Grundstimmung gab es, doch leider wurde diese durch zu bemüht auf lustig gemachtes Gehabe der drei Väter immer wieder gestört. Wo die feine Klinge besser eingesetzt wäre, versucht Rothemund den amerikanischen Holzhammer. Das passte zwar zu Anfang halbwegs und ließ das humorige Triumvirat ganz gut aus den Startlöchern kommen, versandete später jedoch in den mimischen Hanswurstiaden. Kritiker nannten die Chose „eine Produktion aus den Niederungen deutschen Humors“, was ich in dieser eher vernichtenden Konsequenz jetzt nicht unterschreiben würde, für mehr als eine leicht unterdurchschnittliche viereinhalb reicht es jedoch nicht. Das eine oder andere Promille Alkohol im Blut ist bei der Sichtung auch kein Nachteil.
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Entmystifizierte Mystery.
In diesem bedächtig inszenierten Verwirrspiel zeigt uns Regisseur und Autor Olivier Assayas eine traumatisierte und in ihrer Gedankenwelt gefangene Hellsichtige, die sich mit ihrem Leben und ihrem Tun eigentlich nicht so recht identifizieren kann. In stillen und durchwegs gut schaubaren Bildern arbeitet er sich durch die Gefühlswelt der verunsicherten und mit sich hadernden Einkäuferin. Nicht aufgearbeitete Traumata und ein unbekannter, mysteriöser Whats-App-Kontakt lassen sie in eine Art Parallelwelt abkippen, in der sie ihren eigenen Sinnen und Erinnerungen nicht mehr trauen kann.
Mit seinen fein eigefangenen Szenerien präsentiert Assayas seine nicht allzu aufregende Geschichte gut und bis zu einem gewissen Grad auch fesselnd. Gerade die auf den ersten Blick unspektakuläre und adenalinarme Ereignislosigkeit machte einen guten Eindruck und führt einen gut durch den Film. Dabei beweist er ein gutes Gespür für symbolisch dargestellte Gefühlswelten und damit gewann sein Streifen ungemein.
Die gottlob nur sparsam eingesetzten Spezialeffekte blieben blass und still, was in einem Mysteryfilm nicht die schlechteste Wahl ist. Für mich hätte es die Erscheinungen eigentlich gar nicht gebraucht, Mystery deutet ja nur an und zeigt eigentlich nichts. Dem Grunde nach ist es genau das, was mir an diesem Genre so gefällt, da es die Übersinnlichkeiten auf eine gewisse Weise sogar dekonstruiert. Indem ein knarrender Fußboden nur ein knarrender Fußboden und eine quietschende Türe eben nicht mehr als sie selbst ist, führt er die Mysterien des Alltags an ihrer eigenen Leine spazieren.
Doch zurück zum Film und seinen Darstellern. Kristen Stewards zurückhaltendes Spiel passte sich der unspektakulären Machart gut an. Traumatisierte Menschen sind nun mal keine Selbstdarsteller und neigen eher zum Rückzug als zur Marktschreierei. Sigrid Bouaziz gut nuanciert und passabel im Ausdruck. Lars Eidinger und Nora von Waldstetten in ihren wenigen Auftritten zumindest nicht im Negativen auffällig. Auch die Synchronisation auf hohem Niveau, die Sprecher passten sich den Stimmungen und den emotionalen Gegebenheiten ganz gut an.
Conclusio: Ein ruhiger und beschaulicher Thriller, der die Fans vom derzeit üblichen Adrenalin-Kino sicherlich nicht abholen können wird. Auch ausgemachte Horror-Geeks werden hier nicht auf ihre Kosten kommen und sich eher veritabel langweilen. Für mich als bekennenden Mystery-Fan der stillen Töne hat es jedoch weitgehend gepasst. Olivier Assayas webt aus einem relativ dünnen Handlungsfaden ein wohltemperiertes Gewand und damit möchte ich die Sache letztendlich abnicken. Eine Empfehlung sei jedoch ausschließlich für Freunde des empathischen und stillen Kinos, das seine Figuren in den Vordergrund stellt, ausgesprochen. MEINE sechseinhalb Punkte hat sich der Film jedenfalls redlich verdient.
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Lausiger Spukschiff-Film.
Das im Bermuda-Dreieck wieder aufgetauchte Kreuzfahrtschiff wirkte wie ein irdischer Klon der „Event Horizon“, wobei als Portal in die andere Dimension keine Raumkrümmungs-Maschine, sondern eben das Bermuda-Dreieck herhalten musste. Das versprach angesichts des hervorragenden Pendants schon man interessant zu werden, war es jedoch bei Weitem nicht. Zu generisch gestaltete sich der Geister-Trip und auch zu wenig eindrücklich. Regisseur Christian McIntire versuchte eine verharmloste Variante von „Ghost Ship“ und scheiterte damit leider kolossal. Wenn man denn schon die Mystery-Schiene befährt, dann müssen es die Charaktere und ihr Hintergrund richten – und die blieben leider weitgehend blass und unausgeformt.
Dabei hatte McIntire einen gar nicht mal so üblen Cast zusammenstellt, verschenkte diesen mittels seiner holzschnittartigen Figuren jedoch weitegehend. „Breakfast Club“-Star Judd Nelson hatte dabei noch die besten Karten und verschaffte seinem nicht uninteressanten Protagonisten zumindest ein klein wenig Kontur. Janet Gunn als getriebene Reporterin zumindest mit ein paar Sympathiewerten, ihre Gegenspielerin Scarlett Chorvat jedoch leider ein Totalausfall. Lance Henriksen geht eigentlich immer, hier konnte er seine mysteriöse Aura jedoch nie so richtig zur Entfaltung bringen. Die Synchronisation mit Licht und Schatten, wobei die Schatten leicht überwogen.
Viel kostete dem Streifen auch die relativ billige CGI, zumal die Bilder aus der Dose jederzeit als solche zu erkennen waren und wie aus einem schlecht gemachten Manga wirkten. Die Wolken waren das einzig Gute an den Effekten, dafür die Gespenster am Schluss wie aus einem Kinderfilm. Hätte sich McIntire besser auf handgemachte Geistererscheinungen (wie etwa im Overlook Hotel) konzentriert und diese zum Hauptthema erkoren, anstatt sich in endlosen Kabbeleien der Personen untereinander zu ergehen. Statt grusliger Szenen sahen wir elendslange und langweilige Versuche, den Kahn wieder flott zu kriegen. Auch die spannungsheischende Geräuschkulisse täuschte nicht über die Tatsache hinweg, dass es bei der „Lost Voyage“ schlicht und ergreifend weder Suspence, noch eine erwähnenswerte Geschichte, noch interessanten Figuren zu sehen gab.
Fazit: Ein netter Versuch, jedoch nicht mehr als das. Für eine halbwegs passable Bewertung und eine Empfehlung meinerseits gab es zu wenig von allem, nicht einmal eine einnehmende Atmosphäre konnte McIntire generieren. Daher lediglich eine matte dreieinhalb für das Bemühen der Beteiligten im Allgemeinen und das Wiedersehen mit Judd Nelson.
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Im Ansatz guter, an einer madigen Umsetzung jedoch scheiternder Horrorthriller.
Ja, die Geschichte hätte durchaus ihr Potential gehabt – anders als etwa in „Tron“ werden die Protagonisten hier nicht in ein Computerspiel hineingezogen, dieses manifestiert sich vielmehr real in einem Parkhaus und lässt die darin gefangengenommenen Figuren wie Spiel-Avatare gegen Gefahren kämpfen. Dabei geht es (wie in den Computerspielen halt üblich) relativ bald mit Action, schrägen Tötungsmaschinen und Monstergrusel zur Sache.
Leider muss sich Regisseur Alex Dimitriades den Vorwurf gefallen lassen, viel zu wenig aus der durchaus interessanten Grundidee gemacht zu haben. Das Parkhaus als de facto einzige Kulisse kann nur bedingt als Spielarena durchgehen, zu eintönig und nichtssagend wirken die leeren Hallen um wirklich ansprechend zu sein. Dazu kommen zwar durchaus gefällige und Computerspiel-gerechte Effekte, die jedoch derart schlecht designt und ausgeführt sind, dass sie eher lächerlich als gefährlich wirken. Den Vogel schossen dann die zynisch-launigen Sager des Spielleiters ab, die inmitten des ganzen optischen Ungemachs den Eindruck der Drittklassigkeit noch verstärkten. Was in besser inszenierten und präsentierten Filmen wie „Saw“ pfiffig und auch irgendwie genial wirkte, zog hier die Sache leider unbarmherzig nach unten.
Auch stilistisch kann man dem Film bestenfalls das Prädikat „bemüht“ verleihen. Die Cyber-Punk-Optik der Jugendlichen blieb ebenso Stückwerk wie die angedeutete faschistoide Gesellschaftsstruktur und die zwar nicht uninteressanten, in letzter Instanz jedoch blassen Figuren der zufällig in das Spiel Hineingeratenen. Und auch der Kniff mit den ominösen „Bergen“ als eine Art gelobtes Land der Zukunft entpuppte sich bald als inszenatorische Nebelgranate.
Die Mimen werkten sich mit unverdrossenem Enthusiasmus durch die Chose, verblieben letztendlich jedoch in engen darstellerischen Grenzen. Und das wenige vorhandene Potential wurde durch eine recht schwache Synchronisation noch zusätzlich geschmälert, womit unsere Darsteller durch die Bank leider nicht gut daherkamen. Am ehesten machten noch die Damen Eindruck, vor allem die Garagenaufseherin mit einigen ganz guten Szenen. Ansonsten viel Leerlauf und Ödnis.
Conclusio: Eine durch die schwache Inszenierung und billige Präsentation leidlich versenkte Idee, aus der mit etwas mehr finanziellem Einsatz durchaus etwas zu machen gewesen wäre. Ein Remake wurde daher durchaus Sinn machen, in dieser Form versagt das mörderische Computer-Rollenspiel leider weitgehend. Schade drum, mehr als eine schwache zweieinhalb und eine sehr eingeschränkte Empfehlung kann ich mir dazu nicht abringen.
PS. Bei diesem Film kam es zu einem Doppeleintrag hier auf MP (https://www.moviepilot.de/movies/subterano--2). Sollte man das Eurer Meinung nach irgendwo melden oder ist das bei diesem Ding eh wurscht? (es warat halt wegen den Bewertungen)
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Ein Film, der sich selbst erzählt und dabei einen kritisch-süffisanten Blick auf die Mechanismen der Traumfabrik Hollywood wirft.
Es ist ja wirklich interessant mitzuverfolgen, wie Filme erdacht und konzipiert werden. Dass die Streifen Hollywoods nach einem gewissen Schema F produziert werden, das eben die maximale Breitenwirkung verspricht, hat sich mittlerweile auch bis zu mir durchgesprochen, doch dass die Stoffe an dieses Konzept derart angepasst und hineingepresst werden, überraschte mich dann doch. Der Mut zu alternativen Macharten ist bei den dort gehandelten Summen bestenfalls rudimentär vorhanden, in den meisten Fällen eben gar nicht. Dabei hatte die Ausrichtung hin zu rein auf Optik fokussierter Produktion (Stichwort CGI) 1992 noch gar nicht so stark begonnen – allein darüber könnte man Bücher schreiben.
Mittendrin statt nur dabei befindet sich ein Produzent, der wegen einiger in jüngster Vergangenheit veröffentlichter und gefloppter Filme unter Zugzwang steht und der den heißen Atem der Konkurrenz bereits im Nacken spürt. Zu allem Übel erhält er auch noch beunruhigende Droh-Postkarten, die ihn zu seltsamen Taten treiben. Regisseur Robert Altmann lässt dabei kaum ein gutes Haar an seinen Protagonisten, treibt diese mit spitzbübischer Freude vor sich her und nimmt sich dabei selbst auch nicht aus.
Zu einer interessanten Handlung und der bereits oben angesprochenen sarkastischem Betrachtung der Filmbranche geben sich hier auch sämtliche Hollywood-Stars die Klinke in die Hand. Klar, wo wäre die Traumfabrik auch ohne ihre Stars? Selbst wenn sich viele der Darsteller selbst spielen, sieht man bekannte Gesichter, wohin man auch blickt. Allein schon aus diesem Gesichtspunkt ist der Streifen sehenswert, hinter de facto jeder Ecke lauerte ein Schauspiel-Star. Dass die Darsteller-Lasche hier bei MP überquillt ist nicht überraschend, trotzdem hätte man sich meines Erachtens auf jene Mimen konzentrieren sollen, die tragende Rollen spielten. Die Erwähnung von Peter Falk etwa obsolet, der war ebenso kurz im Bild wie Luise Fletcher oder Scott Glen.
Conclusio: Ein sehenswerter Film, dessen Nebenhandlung und der Cast fast interessanter sind als die Hauptgeschichte. Die üppige Laufzeit von fast zwei Stunden verging wie im Fluge und hinterließ einen launigen und zugleich nachdenklichen Beigeschmack, der jedoch beabsichtigt zu sein schien. Altmann geht (wie so manch anderer Produzent vor ihm) mit der Filmbranche Hollywoods harsch ins Gericht und haut uns ein paar skurrile Szenen um die Ohren, die einen schmunzeln und gleichzeitig staunen lassen. Ob die Darstellung realistisch ist oder nicht lasse ich mal dahingestellt, der Unterhaltungsfaktor ist jedenfalls recht hoch. Somit sei eine Empfehlung für den geneigten Cineasten gerne ausgesprochen und der Film mit einer soliden sieben belohnt.
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Nettes Kinderfilm-Abenteuer der Turboschildkröte.
In diesem eindeutig für junges Publikum gemachte Teil der japanischen Sagenfigur bekommt es Gamera mit Außerirdischen zu tun, die – wie sollte es auch anders sein – die Menschen töten und die Herrschaft über die Erde antreten wollen. Nur gut, dass sich Gamera, unterstützt von zwei heldenmutigen Kindern, der intergalaktischen Bedrohung resolut entgegenstellt. Dass die Monsterschildkröte bei Verteidigung der Erde mit der Alien-Technologie so ihre Probleme bekommt, liegt natürlich auch irgendwie in der Natur der Sache.
Inhaltlich und inszenatorisch setzt der Teil die Machart der bisherigen Streifen nahtlos fort. Wir sehen eine relativ dünne und unglaubwürdige, aber immerhin phantasievoll in Szene gesetzte Handlung, die für den reiferen Seher den einen oder anderen unfreiwilligen Schmunzler bietet („Hier riechts stark nach Fisch“ – „Das tut es in Japan doch immer“). Zudem sehen wir ein paar Rückblenden von Kämpfen anderer Gamera-Abenteuer, die als Erinnerungen von diesen Filmen 1:1 hineinkopiert wurden. Auch so kann man Laufzeit generieren und das auch relativ kostengünstig.
Dabei machten unsere altklugen Heldenkinder doch einigen Spaß, vor allem meine Kleinen hatten ihre Freude an den unerschrockenen Pfadfindern. Kleinere oder größere Logiklöcher wurden ebenso weggelächelt wie die Wunderheilungen der beiden rivalisierenden Monster (die Außerirdischen hatten sich zwischenzeitlich zu einem einzigen, riesigen Kampfungetüm vereinigt) und der letztendliche, im Vergleich zu den Kämpfen davor relativ einfach errungene Sieg über das Alien-Monster (wie, das verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht – will ja niemandem die Spannung nehmen 😉).
Die Darsteller werkten sich ohne gröbere Mühe durchs Programm. Schauspielerische Leckerbissen wurden dabei ebenso wenig geboten wie inhaltliche, doch zumindest hatten die beiden Racker ihren Charme und konnten ein wenig Heiterkeit erzeugen. Die erwachsenen Mimen ohne Fehl und Tadel, auch die Synchronisation auf der Höhe der Zeit.
Fazit: Eine seichte Kinderbelustigung, nicht mehr und auch nicht weniger. Die Kleinen schienen zumindest nicht unzufrieden, daher bewerte ich mal mit einer drei am oberen Rand des Trash-Spektrums. Und Trash ist es letztlich auch, somit sei eine Empfehlung ausschließlich für jüngere Aficionados und eingefleischte Fans der Turbo-Schildkröte ausgesprochen. Alle anderen werden sich (wie auch ich) schnell langweilen, der kindliche Charme alleine ist für fünfundsiebzig Minuten eindeutig zu wenig.
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Inhaltlich nicht uninteressanter, jedoch schlecht vorgetragener TV-Krimi.
Die ersten zwanzig Minuten des Barcelona-Krimis machten Lust auf mehr, zumal die Ausgangslage eine spannende Investigation inmitten ansprechender Umgebung ankündigte. Leider schien Regisseurin Carolina Hellsgard jedoch mehr dran gelegen zu sein, ihre Figuren und deren Beziehungen inmitten einer LBTQ…-tauglichen Umgebung zu zeigen als einen Krimi zu erzählen. Fast wähnte man sich in einer Homo-Seifenoper mit durchwegs beziehungsgestörten Protagonisten als in einem Kriminalfilm. Und so blieben die Ermittlungen mau und ließen auf ihrem Weg zur Auflösung viel Potential liegen.
Dazu gesellten sich demotiviert agierende Mimen, die sich mit ihren Rollen offenbar nicht so recht identifizieren konnten. Clemens Schick fand nie die richtige Balance zwischen hart und zart und lehnte seinen schwulen Ermittler offenbar innerlich genauso ab wie Samia Chancrin ihre lesbische Polizistin (die mit der Ermordeten ein Paar bildete). Anne Schäfer halbwegs glaubwürdig, damit jedoch leider so ziemlich alleine auf weiter Flur. Sebastian Fritz ohne tieferen Eindruck, ebenso wie Alex Brendemühl als verschmähter Liebhaber.
Auch das besondere Flair Barcelonas wurde von Hellsgard de facto vernachlässigt, gerade mal ein paar lapidare Sonnenauf- und untergänge gab es zu bestaunen und eine bemüht in der Sagrada umgesetzte Sequenz. Warum sie ihre an sich taugliche Kulisse derart unbeachtet ließ und den Lokalkolorit weitgehend aussparte, weiß wohl nur sie selbst (eventuell sympathisierte sie mit den dortigen Tourismus-Protesten und wollte nicht zu sehr Gusto auf die Stadt machen).
Conclusio: Ein Krimi, der sein Anfangs gegebenes Versprechen nicht einhielt und zu einer pomadigen Beziehungskiste mutierte. Leider wurde der an sich brauchbare Stoff einigermaßen verschenkt und den Zeichen der Zeit (in Krimis steht nicht mehr die Aufklärung des Verbrechens, sondern die Verhältnisse der Polizisten im Vordergrund) weitgehend geopfert. Eine leicht unterdurchschnittliche Bewertung kommt für mich hin und eine Empfehlung gibt es auch nur, wenn auf den anderen Sendern nichts Gescheites läuft.
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Kurzweiliger Martial-Art-Slapstick.
Mal ganz ehrlich: Haben wir uns cineastische Leckerbissen erwartet? Tiefschürfende Charaktere? Feinsinnige Dialoge? Ausgefeilte Handlung? – Also ich für meinen Teil nicht. „Spion wider Willen“ ist der klassische Jackie Chan, er ist namentlich im Titel angeführt und man weiß, was das bedeutet.
Aber er macht seine Sache gut. Die Kämpfe sind allesamt witzig und perfekt choreografiert, was bei mir immer wieder glucksendes Lachen auslöste. Die Sequenz mit dem brennenden Tanklaster am Schluss natürlich wieder maßlos übertrieben und unglaubwürdig bis dorthinaus, aber auch das ist bei Jackie Chan eben Programm.
Diesmal durfte er seine Kampfkünste in einer James-Bond-Parodie zum Besten geben. Klar, 007 ist von Haus aus schon mal nicht für seinen überbordenden Realismus berühmt und in seiner Gigantomanie schon mal eine gewisse Selbstpersiflage, dennoch schafft es Regisseur Teddy Chan (verwandt?), in Sachen Unglaubwürdigkeit noch einen draufzusetzen. Matte Dramen, hanebüchene Wendungen und durchwachsene Darstellerleistungen ergänzten die filmische Ödnis.
Trotzdem möchte ich hier keinesfalls unter dem Strich bewerten, da die slapstickhaften Kämpfe sehr unterhaltsam waren und damit zumindest die Hausaufgaben soweit erledigt wurden. Über den Wortwitz breite ich mal gnädigerweise den Mantel des Schweigens, hier wäre ein gewisser Alkoholgehalt im Blut des Zusehers sicherlich kein Nachteil. Doch das, worum es geht, war eindrucksvoll und kurzweilig dargeboten.
Fazit: Für ausgeschaltetes Hirn und bereitsehende Lachmuskulatur genau das Richtige. Allein die niedliche Geschichte und die witzige Martial Arts garantieren für eindreiviertel Stunden ohne Langeweile, lediglich die Schlusssequenz zu bemüht ausgewalzt um wirklich zu unterhalten. Eine mittelprächtige fünf trägt dem Gebotenen am ehesten Rechnung, das geneigte Publikum wird gut bedient. Eine Empfehlung sei für den familientauglichen Slapstick jedenfalls ausgesprochen.
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Mittelprächtige Fortsetzung des phantasievollen Gruselstoffes.
Neun Jahre hatte es gedauert, bis Autor und Regisseur Don Coscarelli seine Geschichte um den Tall Man und die kuttentragenden Arbeitszwerge fortführen konnte. 1988 erschien die in besserer Bildqualität gedrehte Fortsetzung. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Hätte er sich doch mehr Zeit genommen und eine erzählenswertere Geschichte auf die Beine gestellt.
Im zweiten Teil ließ er nämlich weder seinen Figuren eine nennenswerte Entwicklung, noch seinen Motiven eine wesentliche weitere Ausformung angedeihen. Lediglich seinen Einsatzbereich durfte der Tall Man erweitern und seine bislang auf den Morningside Friedhof beschränkte Tätigkeit nunmehr flächendeckend in ganz Amerika ausüben. Dabei löscht er – offenbar von der breiten Öffentlichkeit unbemerkt - ganze Kleinstädte aus und führt die ermordeten Bewohner seiner Arbeitssklaven-Erzeugung zu. Die ihn verfolgenden Reggie und Mike finden devastierte Orte und zerstörte Dörfer vor.
Zu allem Übel beschränkte sich die Handlung fast ausschließlich auf Kampf- und Splatterszenen, die sich inmitten der beinahe schon apokalyptisch anmutenden Umgebung (eigentlich schienen lediglich die schönen Landschaften vom Zerstörungswerk des Tall Man ausgenommen) zwar ganz gut annahmen, durch ihre inhaltliche Dürre jedoch kaum Eindruck entstehen lassen konnten. Der ganze Film bestand eigentlich aus jenen Effekten, die Coscarelli wohl mangels budgetärer Möglichkeiten im Erstling nicht umsetzen konnte. Statt einer nennenswerten Handlung ergötzte er sich an Action, Explosionen und teils skurrilen Splatter-Einlagen. Die neu hinzukommenden Damen als zu beschützende Love Interests erfreuten zwar das Auge, trugen aber de facto nichts zur Geschichte bei.
Leider ließ Coscarelli auch viel von dem außen vor, was seinen Erstling aus der Masse vieler anderer B-Horrorfilme herausstechen hatte lassen. Und so gab es keine Szenen alptraumhafter, von cooler Synthie-Musik untermalter Zeitlupen, ja sogar die gruslige Präsenz eines Angus Scrimm wurde auf eine gewisse Weise dekonstruiert. Warum Coscarelli seinen eigenen Film derart torpedierte, weiß wohl nur er selbst…
Und so hatten die Mimen auch im Zweitling wegen de facto nicht charakterisierter Figuren einen schweren Stand, bewegten sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten jedoch passabel. Den Part von Michael Baldwin hatte James Le Gros übernommen, der sich jedoch halbwegs gut durch die Szenen boxte. Reggie Bannister blass wie im Erstling, die Damen nicht mehr als optischer Aufputz. Angus Scrimm bemüht und zumindest nicht wesentlich schlechter als im Vorgänger.
Fazit: Ein ansehnlicher SciFi-Horror mutierte zur teils skurrilen Gore-Schlachtplatte. Die optischen Positiva wurden zugunsten grotesker Blut- und Schleimeffekte geopfert, was den Folgeteil leider in mainstream-artigen Ungemach versinken ließ. Für die hingebungsvoll inszenierten und handgemachten Effekte gebe ich etwas über Durchschnitt, wobei ein wenig Bonus vom Erstling schon eingerechnet ist. Eine Empfehlung gibt es ausschließlich für Freunde des gepflegten Splatters und Action.
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Einfach gemachter, aber wirkungsvoll präsentierter SciFi-Horror.
Ausufernde finanzielle Mittel schienen Autor und Regisseur Don Coscarelli nun wahrlich nicht zur Verfügung gestanden haben. Eigentlich spielt sein Film an nur drei Spielorten und changiert zwischen denen beständig hin und her. Auch der Cast war kein immens großer, zudem wohnte den Effekten eine latente Einfachheit inne.
Trotzdem konnte sein Film eine gewisse Eindrücklichkeit entfalten und das hing an drei Faktoren: Erstens sehen wir fein erdachte und phantasievoll umgesetzte Grundmotive, die die eher simpel gestrickte Handlung weitgehend vergessen ließen. In die Symbolik lässt sich - wie in vielen anderen Gruselstoffen auch - freilich viel hineingeheimnissen, darauf will ich mich erst gar nicht stürzen, sonst hätte mein Kommentar buchähnliche Ausmaße. Allein schon mit dem Tall Man, den Sphären und den kuttentragenden Zwergen fährt Coscarelli gut, das hatte schon etwas. Zudem verwöhnte er uns immer wieder mit einem sehr guten Soundtrack, der seine gut eingefangenen Bilder bestens untermalte und damit eine schaurig-schöne Atmosphäre bildete. Sein drittes großes Asset bildete Angus Scrimm, der seinen Tall Man mit furchteinflößender Selbstverständlichkeit auf die Leinwand brachte. Mit ihm gewann die Produktion ungemein.
Leider zogen die nicht sonderlich gut entwickelten Figuren und die unausgereifte Handlung die Sache ein wenig nach unten, zumal besonders inhaltlich vielfach auf bekannte Muster zurückgegriffen wurde. Das finde ich besonders vor dem Hintergrund der Symbolik schade, da eine bessere inhaltliche Auseinandersetzung genau jenes i-Tüpfelchen gewesen wäre, das den Kultstatus auch auf dieser Ebene hätte rechtfertigen können. So blieb ein zwar fein erdachter, in letzter Instanz jedoch ein wenig hinter seinen Möglichkeiten herwatschelnder Steifen, der einiges an Leerlauf bietet und mitunter sogar ein wenig zäh wirkt. Dafür mochte ich die gut eingefangene, nette Siebziger-Jahre-Stimmung.
Zu allem Übel blieben auch die Mimen weitgehend blass und ausdrucksleer. Sie scheiterten weitgehend an den kaum ausgeformten Figuren, die einem eigentlich trotz ihrer schweren Schicksale nicht nahegingen. Die besten Möglichkeiten hatte dabei noch der bereits oben angesprochene Angus Scrimm, der seinen Tall Man gruslig umsetzte. Reggie Bannister, Michael Baldwin und Bill Thombury dagegen mit schwerem Stand und in ihrem handwerklichen Können eigentlich nicht einzuschätzen. Die Synchronisation in Ordnung und wohl auf der Höhe der Zeit.
Fazit: Ein nicht uninteressanter Genrebeitrag, der mit einem feinen Score, interessanten Motiven und einem grusligen Antagonisten inmitten passabler Kulissen seine Punkte durchaus einfahren kann. Leider verhinderten die simple Handlung und blasse Figuren eine wirklich hohe Bewertung. Empfehlenswert ist er für das entsprechend gepolte Publikum jedoch allemal, allein schon die ansprechenden Ideen rechtfertigen eine Sichtung.
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Halbgarer Agenten-Spaß.
Im nunmehr dritten Teil der Agentenparodie verquirlt Regisseur reale historische Personen und Begebenheiten mit fiktionalen Ergänzungen, die unter dem Strich leider weniger Strahlkraft entfachten, als es die Inhaltsangebe nahelegt. Zu bemüht wirkte die Inszenierung, um wirklich Eindruck zu machen.
Dabei hätten die Ideen durchaus Potential gehabt, allein schon die Szenen um und mit Rasputin sehr gut angedacht. Der Mönch ist ja ein Faktotum für sich und da hat es für seine Darstellung gar nicht so viele Einfälle gebraucht. Das Bild etwa, das sich Oxford im Zug ansieht, kann man auf Wikipedia finden und allein dieser Umstand hatte Klasse. Dazu dessen wilde Optik und die Gesund-Beterei, außerdem die Sache mit dem Gift. Rasputin hat ja seinen Tod mit zwei nicht erfolgreichen und einem erfolgreichen Mordanschlag vorausgesagt. Er überlebte tatsächlich den vergifteten Kuchen und drei Schüsse in die Brust. Erst als man ihn zusätzlich noch ertränkte, beendete dies sein Leben. Dagegen nehmen sich die Verführungskünste der Mata Hari fast unspektakulär an (entsprechend wenig Raum bekam sie im Film auch). Auch das Attentat auf Rudolf ganz gut dargestellt.
Geschauspielert war die Chose ordentlich. Mit Ralph Fiennes, Gemma Arterton und Djimon Hounsou hatte man arrivierte Darsteller verpflichtet, die auch ganz passabel ablieferten. Alle anderen ohne Fehl und Tadel, auch die Synchronisation auf einem guten Niveau.
Auch punkto Ausstattung, Tricks und Optik hatte man kaum Grund zur Klage, die Bilder wirkten opulent und schufen eine dichte Atmosphäre. Dass es so einen Berg in Echt natürlich nicht und der komplett aus der Dose kam, war ebenso klar wie dass der Auf- und Abstieg Oxfords physisch nicht möglich sein konnte. Aber gut, wir sind hier ja in keinem Bergsteiger-Drama, sondern in einer locker-luftigen Actionparodie, da können derlei Dinge schon passieren.
Fazit: Ein gut gemachter Film, der unter dem Strich leider nicht so recht zünden will. Das Prädikat „Bemüht“ klebt dem Ding hartnäckig wie Hundekot an den Stiefeln und lässt sich auch den ganzen Film über nicht abstreifen. Nette und zudem auch gut mit realen Begebenheiten verwobene Ideen sowie eine passable Optik lassen das Ding zwar nicht durch die Bank abstürzen, für mehr als Durchschnitt reicht es jedoch leider nicht. Eine Empfehlung gibt es auch ausschließlich für das Popcorn-Publikum, das sich locker-flockig unterhalten lassen will.
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Durchgehend spannender und unterhaltsamer Psychothriller.
Anfänglich hielt ich den Streifen für eine jener dümmlichen Kriminalkomödien mit verrückten Zufällen und Wendungen. Nach etwa einer knappen halben Stunde fing sich das Ding jedoch und wurde zu einem waschechten Psychothriller, der im weiteren Verlauf an „Das Schweigen der Lämmer“ erinnert, jedoch zu keiner Zeit an dessen Eindrücklichkeit herankommt. Ungelöste Kindheitstraumata treiben die Protagonistinnen zu den grausamen Taten, die umso abscheulicher wirken, da sie an wehrlosen Kindern und Tieren verübt werden. Dazu sehen wir plausible Figuren, die allesamt ihren Hintergrund haben (zumindest die interessanten) und glaubwürdige Ermittlungen. Vor allem das Profiling mit den psychologischen Hintergründen gestaltete sich interessant, womit die Laufzeit auch gut investiert erschien.
Viel hing an der Atmosphäre. Indem Drehbuchautor und Regisseur Alfred Lot seinen Film im Winter spielen ließ, verschaffte er diesem eine kalte und abweisende Stimmung, die gut zu der Handlung passte. Im Sommer wäre Dünkirchen denke ich ein netter Badeort, im Winter haftet diesem jedoch ein latent depressives Flair an (wie vielen anderen Badeorten übrigens auch). Dieses übertrug sich dann auch ganz gut auf die Geschichte, die in ihrer Ausprägung ja alles andere als locker-flockig daherkommt. Ob die psychologisch-gesellschaftlichen Anspielungen, die Lot in einem Interview äußerte, von jedem so gesehen werden wage ich zu bezweifeln, dennoch bleibt unter dem Strich ein durchaus schaubarer Film. Die immer wieder gut in die Handlung eingebetteten, expliziten Szenen waren definitiv mehr als reiner Selbstzweck und verbreiteten schaurige Stimmung.
Geschauspielert war es passend und soweit in Ordnung. Melanie Laurent und Eric Caravaca mimten ein sympathisches Hauptdarsteller-Duo, bei dem man hofft, dass sie am Ende zusammenkommen. Laurent bekommt den Spagat zwischen psychologisch gebildeter Ermittlerin und problembehafteter Mutter gut hin, womit sie ihrer Figur Tiefe und Eindrücklichkeit vermittelt. Das Antagonisten-Paar Celine Salette und Laurence Cote zwischenzeitlich immer wieder mit Problemen, die jedoch nicht dramatisch schwer ins Gewicht fielen. Jean-Pierre Gos fiel seiner unglaubwürdigen Rolle ebenso zum Opfer wie Caroline Bourg, was ich ihnen jedoch nicht ankreide. Die Synchronisation in Ordnung.
Fazit: Ein passabler und wie gesagt unterhaltsamer Thriller, der entsprechende Genrefreunde für einmal Schauen sicherlich zufriedenstellen wird. In die cineastischen Geschichtsbücher wird er es denke ich nicht schaffen, vielleicht aber irgendwann zum Geheimtipp avancieren. Zumindest ist die Geschichte durchdacht und ganz gut in Szene gesetzt und das möchte ich mit einer soliden sechs auch honorieren. Eine Empfehlung kann ich für das entsprechend gepolte Publikum ebenfalls reinen Herzen aussprechen.
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Interessantes Zeitreise-Gedankenexperiment.
Robert Henlein, der Autor der Romanvorlage, geht dabei dem großen Paradoxon der Zeitreisen nach, nämlich der Frage, wie die Interaktion mit seinem damaligen oder zukünftigen Ich in einer anderen Zeit aussehen würde. Dabei verfolgt er die Frage bis zum radikalen Schluss, und zeigt uns einen Menschen, den es eigentlich nicht geben kann. Das Perfide an der Geschichte ist ja, dass die Sache auf den ersten Blick und so wie Henlein sie erzählt, ja durchaus plausibel wirkt und sich erst bei näherem Nachdenken als paradox herausstellt. Und so wird unser Protagonist nicht nur zu seinem eigenen Mörder, sondern auch zu seinem eigenen Vater und seiner eigenen Mutter. Klingt komisch und unglaubwürdig? – Ist es auch…
Michael und Peter Spierig, Regisseure und Drehbuchautoren der Filmadaption, arbeiten hauptsächlich mit Rückblenden und Rahmenhandlungen, was angesichts der Thematik natürlich auf der Hand liegt. Dazu bedienen sie sich einfacher, aber wirkungsvoller inszenatorischer Kniffe, um uns Henleins Geschichte näherzubringen. Aber auch die handwerklichen Hausaufgaben wurden mittels einer fein ausjustierten Narration, einem klugen Drehbuch und passabler Ausstattung gemacht. Damit entfaltete der von den Effekten her einfach gehaltene Film eine unglaubliche Wirkung, zumal uns die näheren Umstände häppchenweise serviert wurden. Man taucht als Zuschauer in Henleins Argumentations-Universum ein und verfolgt die Ereignisse mit einer Mischung aus Abscheu und Faszination.
Einen großen Anteil am Gelingen der Produktion hatte das groß aufspielende Hauptdarsteller-Duo Ethan Hawke und Sarah Snook. Allein schon ihr Zusammenspiel in der Bar hatte große darstellerische Klasse, vor allem vor dem Hintergrund der Handlung. Alle anderen passend und gut eingesetzt, Noah Taylor unterstütze die beiden passabel und gut. Die Synchro mit Mühe und einer Gratwanderung bei der Stimme Johns. Ich habe das weibliche Timbre etwa sofort erkannt, und auch das maskuline Auftreten Snooks täuschte nicht über ihr eigentliches Geschlecht hinweg. Trotzdem und angesichts der Handlung war diese Darbietung aber passend.
Conclusio: Ein Zeitreise-Film, wie es ihn noch nie gab und eine rigorose Abrechnung mit allen Unlogiken derartiger Stoffe. Indem Henlein das grundsätzliche Paradox zu seinem Mantra erhebt, nimmt er allen derartigen Produktionen a priori den Wind aus den Segeln und untermauert damit die Hawkins´sche Theorie (Zeitreisen sind ausschließlich in die Vergangenheit möglich – die Zukunft ist ja noch nicht passiert, kann ergo auch nicht bereist werden – und Handlungen des Zeitreisenden in der Vergangenheit haben keine Auswirkung auf die Gegenwart – die Dinge sind ja schon passiert und können daher auch nicht mehr verändert werden). Ob der Streifen bei mehrmaliger Sichtung und Kenntnis der wahren Umstände nochmals wirken würde, bezweifle ich allerdings, daher werde ich es bei der einen Sichtung wohl belassen. Trotzdem sei allen SciFi-Fans sehr zu diesem Streifen geraten.
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Durchgängig lustige und spannende Holmes-Adaption.
Komödien kann er, der Wilder. In diesem (nicht original auf einer Geschichte Doyles basierenden) Fall verschlägt es das kriminalistische Duo nach Schottland, wo es mysteriöse Vorgänge zu untersuchen gilt. Dabei bekommen es die beiden Ermittler nicht nur mit Verbrechern, sondern auch mit staatstragenden Vorgängen zu tun.
Wilder bedient sich in seiner Kriminalkomödie nicht nur einer intelligenten Handlung und eines mit pfiffigen Dialogen gewürzten Drehbuchs, sondern verwöhnt das Auge zudem mit atmosphärischen Kulissen und originalen schottischen Drehorten, die seinem Film eine herrliche Optik bescheren. Er tischt uns neben flotten Sprüchen und klugen Ermittlungen auch so manchen Kalauer auf, die seinen Film zu einer runden Sache machen. Wilder versteht es nicht nur, seine Mimen mit einem leichtgängigen Drehbuch gut in Szene zu setzen, sondern nutzt auch geschickt die besondere Atmosphäre Schottlands. Dass sogar unserer lieben Nessie ein kleinerer Auftritt zugestanden wurde, versteht sich angesichts des Spielortes natürlich fast von selbst.
Dazu bewies er bei der Zusammenstellung seines Ensembles ein feines Händchen und bot uns mit Robert Stephens (Sherlock Holmes), Colin Blakely (Dr. Watson) und Genevieve Page (Gabriele Valladon) ein gut aufgelegtes Dreigespann an kriminalistischer Ermittlung. Dass sich Christopher Lee als Mycroft Holmes mit einer kleineren Rolle zufriedengeben musste, sagt schon mal einiges aus. Die drei Erstgenannten lieferten sich ein bestens vorgetragenes Spiel aus Tarnungen und Täuschungen, kurzweiligen Kabbeleien sowie rhythmisch passenden Wortspenden, die das Interesse immer hochhielten. Gut, dass sich Wilder auch hier an sein Mantra („Du sollst das Publikum nicht langweilen“) klammerte und seine Mimen hervorragend einsetzte. Auch die Synchronisation befleißigte sich eines hohen technischen und didaktischen Niveaus und lieferte damit eine sehr gute deutsche Fassung.
Conclusio: Eine sehr empfehlenswerte und gut gemachte Krimikomödie, die sowohl die kriminalistischen wie auch die humoristischen Seher zu begeistern imstande ist. Eine tolle Atmosphäre schafft die Basis für eine wendungsreiche und mit knisternder Spannung vorgetragene Kriminalkomödie, die zu keiner Zeit nachlässt und immer wieder mit launigen Bonmots aufwartet. Die solide acht hat sich der Streifen redlich verdient und auch eine Empfehlung kommt mir leicht über die Lippen.
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Banales, aber immerhin nett anzusehendes Monster-Spektakel.
Das Beste an diesem Streifen war eindeutig die Atmosphäre. Die asiatischen Filme schieben oft eine latent lockere Stimmung vor sich her, die die Ereignisse humoristisch abschwächen und selbst bluttriefenden Szenen eine gewisse Leichtigkeit verleihen. Das kann man natürlich mögen oder auch nicht, für mich hat es letztens im Nachtprogramm auf Tele5 ganz gut gepasst.
Inhaltlich blieb die Geschichte durchwegs bieder. Man ist vor ausufernden Überraschungen weitgehend gefeit, doch zumindest die Figuren erreichten eine gewisse launige Hinwendung. Obgleich die lockerleichte Darbietung nicht immer zu der an sich ernsten Handlung und den teils expliziten Szenen passen wollte, blieb man immer dabei und fieberte auch ein wenig mit den Protagonisten mit. Klar, in paar Szenen hatten die Reaktionen der Figuren ordentliche Schieflage und gerieten gefährlich nahe an die Peinlichkeit, doch nach einigen gesehenen Filmen aus dieser Region verstehe ich die Art der Menschen schon ein wenig. Für einen Europäer wirken manche Umgangsformen lächerlich und auch dumm, aber das war/ist in diesen Gegenden halt einfach so. Zudem sind einige der regionalen Ausdrucksformen schwer verständlich und auch de facto nicht zu übersetzen, womit ein Teil der Eindrücklichkeit natürlich flöten geht.
Dafür war das titelgebende Monster ordentlich designt und animiert. Gegen Ende hatte es ein paar passable Auftritte, selbst wenn diese allesamt aus der Dose kamen. Das habe ich schon in anderen, ähnlich gelagerten Filmen schlechter gesehen und damit meine ich nicht nur Asylum und Konsorten.
Die Mimen agierten im Rahmen ihrer Möglichkeiten denke ich passabel. Wie gesagt ist die asiatische Art für uns nicht immer leicht verständlich und oftmals sogar schwer interpretierbar, womit manche Dinge eben unpassend lächerlich wirken. Da muss man eben das eine oder andere Auge zudrücken (nicht beide gleichzeitig 😉) und auch mit den Synchronsprechern gnädiger ins Gericht gehen.
Fazit: Ein biederer, leichtgängiger, aber immerhin ganz gut schaubarer Monsterfilm aus fernen Landen. Für höhere Weihen qualifiziert er sich in keinster Weise, unterhält aber halbwegs und verzeiht auch längere Phasen der geistigen Abwesenheit. Möchte jetzt nicht definitiv abraten und mit einer durchschnittlichen fünf versehen.