OUROBOROS - Kommentare

Alle Kommentare von OUROBOROS

  • 7 .5

    Guy Ritchie hat wieder geliefert. Einige Episoden spielten sich auf höheren Niveau ab. Beim Bingen allerdings merkt man, dass die Story nicht immer bei der Stange hält. Klar, hat man das alles schon gesehen, aber das ist ja allgemein so. Für die jüngeren ist das was ganz neues und die älteren werden behaupten, dass früher alles besser war. Ist vielleicht auch typisch deutsch wieder zu meckern.

    17
    • 10

      Kriegserklärung

      Es ist ein paar Jahre her, dass ich "Die 3 Sonnen" lesen wollte und es schon nach 20 Seiten aufgab, danach auch das Hörbuch nach weniger als einer Stunde. Wenn ich gewusst hätte, was ich jetzt nach 5 Episoden "3 Body Problem" weiß, dann hätte ich sicher weitergelesen. Zu sehr hat mich die philosophisch-politische Thematik chinesischer Diktaturgeschichte genervt, dass ich mir dieses akribische Studium antun wollte. Die Serie hingegen spannt nach einer kurzen Revision der chinesischen Geschichte des 20. Jahrhundert eine globale Perspektive auf.

      Wow wow wow. Der Inhalt dieser Serie verlang echt viel ab, die vielen religiösen, philosophischen, politischen und letztlichen naturwissenschaftlichen und allgemeinwissenschaftlichen Aspekte zu verstehen. Da werden durchaus schon mal Themen angesprochen, die man selbst beim Abitur nicht lernt. Aber ich weiß nicht was ich nicht weiß, weshalb ich denke, dass mir selbst auch vieles an Aspekten entgangen ist.

      Die Serie ist ein Sog, hat etwas von "Dark" und geht darüber hinaus. Die deutsche Serie "Das Signal" wird mit ihrer Kernaussage völlig von "3 Body Problem" verschlungen und steht als eine Metaebene, nur eben mit gewaltigen Ausmaßen erhaben über der Erzählung eines Krieges, den man so noch nicht erlebt hat. Ich will da nichts verraten. Was ich sagen darf ist, dass die Art wie dieser Krieg geführt wird, das Denken der Menschheit verändern wird, nicht nur in der Fiktion, sondern der Autor von "Die 3 Sonnen" will uns Rüstzeug mit auf den Weg geben, will uns wecken.

      Bestimmt werden sich viele 3-4 Episoden langweilen, denn es deutet sich an, dass es in den nächsten Episoden erst einmal nicht um die Invasion a la "Independence Day" oder "Krieg der Welten" gehen wird. Und trotzdem ist das was sich ankündigt und das was die Menschheit bisher verschlafen hat ein echtes Horrorszenario. Es ist nur alles anders als wir ahnen.

      Moralische Fragen und Dilemmata gibt es hier zuhauf. Während man sich als Zuschauer bemüht seine moralische Position zu finden, arbeitet die Story schon daran diese einzureißen. Paradigmen, Dogmen, Doktrin und Ideologien sind vergänglich. Ändern sich die Umweltbedingungen, ändern sich die Prinzipien. Der Mensch bleibt sich nicht treu. Einmal wieder ist es notwendig, die Menschheit daran zu erinnern, welches Bild wir abgeben, ob wir den eigenen moralischen Ansprüchen überhaupt genügen und ob Moral überhaupt eine Rolle spielt, wenn höherentwickelte Wesen uns besuchen würden. Laufen sie vor Schreck weg, sind wir für sie nur Maden oder erklären wir ihnen den Krieg bevor sie die Erde überhaupt erreichen. Was liegt in unserer Macht, was liegt in deren Macht. Werden wir es überhaupt mitbekommen, wenn wir verschwinden.

      Gefallen hat mir ein Zitat aus einer Vorlesung in der Serie. Vielleicht lebt unser Bewusstsein in den anderen Multiversen weiter, wenn es auf der Erde zu Ende ist. Welch mächtiges Instrument ist die Quantenmechanik? Werden wir wie Q aus Star Trek sein, wenn wir sie beherrschen? Und was passiert, wenn eine andere Macht diese Technik vor uns beherrscht? Die Serie will diese Fragen und viele weitere beantworten, die ich hier alle gar nicht aufzählen kann.

      Ich gehe davon, dass das Mainstream-Publikum nicht wirklich weiß, was das alles soll, denn es dauert 4 Episoden, bis man ein optische Spektakel erleben darf mit viel Blut.

      26
      • 2 .5

        Es gibt neue Informationen und neue Studien, die Graham Hancock widerlegen.

        https://www.nytimes.com/2024/03/20/science/indonesia-oldest-pyramid-gunung-padang.html?smid=fb-nytimes&smtyp=cur&fbclid=IwAR35k546-sxucFCzrr5q4aYzfJm3jItden_r8BMsBevXNWijxVPKUEye-IQ

        6
        • 6 .5

          Rewatch nach über 35 Jahren

          1984, da war ich gerade 10 Jahre alt, gesehen habe ich den Film aber erst 5 Jahre später und danach seit 35 Jahren nicht wieder. Wahrscheinlich habe ich mit 15 Jahren 90% des Films nicht verstanden. Nur das optische Erlebnis hat sich in mein Gehirn gebrannt, teilweise mit falschen Erinnerungen.

          Da ich nun Villeneuves Neuverfilmungen mit Teil 1 und 2 gesehen habe, war es an der Zeit sich den Film von 1984 noch mal anzuschauen. Mir fällt direkt auf, dass alle Schauspieler Frisuren trugen, die den 80er Jahren entsprachen. Nun, das fällt bei vielen älteren Filmen auf. Es war eben so, dass Mode noch viel kollektiver war als es das heute ist, denn heute sieht man die verschiedensten Moden aus unterschiedlichen Epochen, wie man sie individuell trägt. Es ist aber nicht nur die Haar- und Bartmode, sondern auch das Schauspiel, dass in vielen Fällen theatralisch ausfällt und wenig authentisch. Nicht dass heute Rollen nicht mehr theatralisch sind, aber sie sind auf bestimmte Figuren beschränkt oder einzelne Szenen und kein Dauerzustand.

          Mein größter Kritikpunkt ist aber Lynchs Dramaturgie. Der sonst von mir hochgeschätzte Regisseur schafft es zwar super schöne eklige Szenen zu kreieren aber die kontemplativen Szenen, wie sie Villeuneuve erschaffen hat, dafür hat Lynch kein Talent. Das wäre hier dringend notwendig. So mäandert die Dramaturgie langsam, ohne Tempowechsel zu bieten, die wirklich Action vermitteln. Die Actionszenen kommen beim Endkampf, aber sie sind eher wie ein Ballett choreographiert, wie auch der Kampf zwischen Feyd und Paul.

          Die Special Effects sind für die 80er Jahre außergewöhnlich und überraschend kreativ. Das Wunderwaffenschild könnte man heute noch so einsetzen. Insgesamt sind sie aber aus heutiger Sicht ärmlich, wären da nicht die großartigen Effekte bei dem Sandwürmern. Die könnte man auch heute noch durchgehen lassen. Nicht zu gebrauchen sind die Aufnahmen der Raumschiffe im All. Überall sieht man einen Rand bei den Effekten. Die Explosionen beim Angriff auf die Festung sind übel in die Jahre gekommen.

          Unfassbar gut ist hingegen die ganze Architektur der Festungen, Raumschiffe und Innenräume. Teilweise sieht man aber auch, dass sie aus Holz oder Pappe sind. Das ist schade, denn das Konzept ist mega.

          Lynch hat das Drehbuch ebenso verfasst und das gefällt mir ab dem Punkt nicht, wenn Paul bei den Fremen ankommt. Dort verläuft alles im Zeitraffer, mitunter die Liebesgeschichte mit Chani. Man hat das Gefühl die ganze Story skipt dutzende male um Minuten bzw. der Laser auf der Blu-Ray hüpft die ganze Zeit, weil an der CD was kaputt ist. Bei VN Dune 2 hat man viel mehr von der Fremen-Kultur erfahren.

          Manche Kostüme gefallen mir besser als bei Villeneuves Version andere finde ich in bei Villeneuve besser getroffen, vor allem die der Priesterinnen.

          Brian Eno hat die Musik geliefert für Dune 1984. Er gilt als Pionier der elektronischen Musik und hat zeitlose Werke geschaffen, doch seine Musik ist sehr hintergründig und hat keine kontemplativen Momente, die auffallen würden. Da hat Hans Zimmer mehr geliefert. Doch auch Hans Zimmer hat meiner Meinung nach beim Score nicht voll Punkten können. Es fehlt ein brachiales Thema wie bei Interstellar, Inception oder Gladiator.

          Ich war froh, dass ich Dune aus dem Jahre 1984 durchgehalten habe, denn bei VN Dune 2 wäre ich fast eingeschlafen an manchen stellen, wo es Villeneuve einfach übertrieben hat mit der Langsamkeit.

          20
          • 6

            Irgendwann ist mir während des Ansehens klar geworden, dass ich den Film schonmal ganz gesehen habe. Zuerst wunderte ich mich, dass ich doch so einen ähnlichen Film gesehen habe, aber als ich dann jedes Mal voraussagen konnte, was passieren wird, schwante es mir.

            Nun, ich weiß sogar, dass ich den Film noch gerade so mit gut bewertet habe. Es gibt viel zu viele Rape-Filme, dass der hier so herausstechen könnte. Die Musik ist überraschend gut, bei manchen Slow-Motions-Kamerafahrten hat man sich angestrengt und im Prinzip kommt der Film ohne Erotik-Gewalt-Sexszenen aus. Wenn es einmal so weit ist, kann man sich denken was passiert ist.

            Zugute halten kann ich dem Film, dass er die Beziehung des Täterpaars in den Blick nimmt inklusive ein paar Hinweise auf Biografien und Psychogramme. Trotzdem hat der Film für mich neben der stabilen Dramaturgie keinen Mehrwert, keine zusätzliche Aussage, was nicht anderswo besser inszeniert wurde.

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            • 7 .5
              OUROBOROS 12.03.2024, 19:59 Geändert 12.03.2024, 20:00
              über Damsel

              "Stranger Things" als Serie, schön und gut, aber Millie Bobby Brown war bisher nicht so mein Fall. Umso überraschter war ich jetzt, als ich sie erstmals als Frau sehen konnte und nicht mehr als Mädchen. Wow, in dieser Rolle als Elodie verkörpert sie wirklich Sissi und John Rambo zugleich, eine anmutige Amazone. Sie ist kein hübsches Püppchen, sie ist eine Schöne mit charaktervollem Aussehen. Aber Schluss mit der Verehrung, sie ist eine Schauspielerin, ich kenne sie nicht persönlich, ich bewerte also nur den Schein.

              Aber der Film "Damsel" ist dann noch mal eine ganz andere super geile Nummer geworden. Seit "Game of Thrones" habe ich keine solchen schönen Kulissen mehr gesehen. Die Farben sind gewaltig, die Landschaften in Grün eine Pracht ohnegleichen. Man wünscht sich geradezu eine Serie in dieser Pracht. Wehmütig blicke ich auf "Game of Thrones" zurück, von der "Damsel" eine Episode sein könnte. Natürlich erinnert das an den Drachenthron, aber wie sagte mal ein König "Es gibt nichts neues unter der Sonne".

              Nun, aber schnell auf zum Viertelfinale zwischen meinem Heimatverein gegen BMG im DFB-Pokal.

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              • 7 .5
                OUROBOROS 11.03.2024, 18:42 Geändert 11.03.2024, 18:43

                Meine Bewertung ist unglaublich nett, vielleicht weil ich ins Kino eingeladen wurde. Manche Szenen waren ein Genuss, aber ich hatte auch Minutenlang große Langeweile, obwohl ich doch auch kontemplative Szenen mag. Vielleicht hätte mir hier ein Soundtrack von Jo Blankenburg besser gefallen, z. B. dieser hier:

                https://www.youtube.com/watch?v=RMbC47GNfpQ

                Wenn ich das Worldbuilding von "Foundation" dagegenstelle schmiert "Dune" gewaltig ab, aber ich vermute, dass das Buch viel mehr auf die unterschiedlichen Herrschaftshäuser und deren Planeten eingeht, was auch ein fast 3-stündiger Film nicht auffangen kann.

                Ob "Foundation" den höheren Peak hat was tatsächliche Action betrifft, da bin ich mir nicht sicher, aber das Worldbuilding von "Dune" ist so arm und ich habe zu viele "Star Wars" Filme und Serien gesehen, dass ich eine Wüste noch interessant finden könnte.

                Bei aller Kunst der Inszenierung Villeneuves sage ich als Fanboy, dass er mich hier nur in wenigen Szenen begeistern konnte.

                Dune 2 - ist keinesfalls schlecht

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                • Viel Aufwand, wenig Humor. Bei mir kommt der gewollte Humor jedenfalls nicht an. Ich warte ab, wie die Zuschauerwertungen sich entwickeln, denn es könnte ja eine interessante Geschichte entstehen. Aber derzeit habe ich null Interesse nach der ersten Episode.

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                  • Ich habe dieses Jahr das Gefühl, dass es viele zu viele gute Filme gibt, dass gleich mehrere Film den Preis als besten Film verdient hätten. Ich könnte sogar verstehen, wenn "Poor Things" bester Film würde, auch wenn er mir nicht gefiel. Aber "Barbie", "Oppenheimer", "The Zone of Interest", "Anatomie eines Falls", "Killers of the Flower Moon" das goldene Männlein verdient hätten. Die anderen Nominierten habe ich nicht gesehen.

                    Auch bei den besten Darstellerinnen gibt es eine wahre Inflation, sogar zweimal Sandra Hüller.

                    Bei dem besten Darstellern läuft es wohl auf einen Zweikampf hinaus zwischen Ken und Oppenheimer. Beide Männer sind bei Frauen sehr beliebt, aber das Oscar-Komitee wird das wenig interessieren, was Frauen wollen.

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                    • 6 .5
                      OUROBOROS 09.03.2024, 08:35 Geändert 09.03.2024, 09:10

                      Keine Frage. "Das Signal" ist eine Miniserie, die sich audiovisuell und vom Stil international zeigt, wie kaum ein anderes deutsches Produkt. Der Sog, der entsteht, hat mir sehr gut gefallen.

                      Aber das Ende der Serie läuft auf eine Enttäuschung hinaus, denn man wartet sehr lange, bis es eine Auflösung dazu gibt, ob die Astronautin psychotisch ist oder ob ihre Wahrnehmung echt war. Man wartet auf das große Spektakel und am Ende ist die Auflösung optisch völlig unspektakulär, denn spektakulär ist nur die Botschaft und was sie über die Menschheit aussagt.

                      Ich kann weder abraten noch dazu raten die Serie anzuschauen, weil ich mir denken kann, wie es den Mainstream-Konsumenten ergeht, deren Erwartungen völlig vernichtet werden. Selbst ich dachte, dass da sicher noch eine zweite Staffel kommen würde, so wie das aufgebauscht wurde.

                      Ist die Schlussbotschaft wahr? Ja schon, aber die Botschaft sagt auch selbst, dass das der Großteil der Menschheit gerade das nicht hören will. Die Beschäftigung mit der Frage, wie wir reagieren werden, ist eine Reflexion wert. Die Serie wird aber an diesem Anspruch scheitern.

                      Wer "The Arrival" noch nicht gesehen hat, sollte ihn vorher sehen, denn dort ist die Schlussbotschaft besser verpackt.

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                      • 7 .5

                        "Lilyhammer" glänz mit schwarzen Humor und nordischem Humor. Das kommt dem Coen Humor in Fargo sehr nahe, aber es erreicht ihn nicht wirklich und der ist für mich das Maß aller Ding in diesem Genre. Trotzdem gibt es viele innovative Ideen und skurrile Szenen, vor allem in der ersten Staffel. Wie viele meiner Vorredner empfand ich die zweite Staffel als sehr schleppend. Die dritte Staffel kann wieder mehr punkten und stimmt zufrieden. Insgesamt krankt die Serie daran, dass Handlungsstränge zu schnell abgeschlossen werden. Die Abschlüsse sind sinnvoll, aber für mich ist das wie eine vorzeitige Ejakulation.

                        Ich habe es sehr gemocht, wie der geschasste Frank aus dem New Yorker Italo-Mafia-Milieu flieht und sich durch das Zeugenschutzprogramm in Lillehammer eine neue Existenz aufbaut. Leider hat man ihm dabei kaum etwas mitgegeben, aber trotz des Mangels baut er schnell ein kleines Imperium auf.

                        Interessant ist lange Zeit auch der umtriebige korrupte Sachbearbeiter vom Arbeitsamt. Einmal packt er ein T-Shirt aus auf dem Frauen mit Kopftüchern zu sehen sind, darunter die Aufschrift:

                        "Thank You for not provoking my uncontrollable lust"

                        Das habe ich mir gleich als Patch für meinen Rucksack bestellt.

                        Gerne hätte ich "Lilyhammer" mehr Punkte gegeben. Auf jeden Fall ist es sehenswert, wobei ich Pausen empfehle ab der 2. Staffel.

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                        • 8 .5
                          OUROBOROS 06.03.2024, 19:02 Geändert 06.03.2024, 19:14

                          Eine kafkaeske Reise in die Absurdität der Liebe

                          "The Lobster", ein dystopischer Film von Yorgos Lanthimos aus dem Jahr 2015, entführt uns in eine Welt, in der die Partnersuche einem rigiden Regelwerk unterworfen ist. In dieser Gesellschaft müssen Singles innerhalb von 45 Tagen einen Partner finden, der mit ihnen bestimmte Merkmale teilt, andernfalls werden sie in Tiere verwandelt.

                          Bei "The Lobster" habe ich frappierende Parallelen zu den Werken von Franz Kafka entdeckt.

                          1. Entfremdung und Bürokratie:

                          Wie in Kafkas Werken, etwa in "Die Verwandlung" oder "Der Prozess", sind die Protagonisten in "The Lobster" einer entfremdenden und bürokratischen Welt ausgeliefert. Die Regeln der Gesellschaft sind willkürlich und absurd, und die Individuen haben keine Kontrolle über ihr eigenes Schicksal.

                          2. Absurdität und Sinnlosigkeit:

                          Die Suche nach Liebe in "The Lobster" gleicht einem grotesken Spiel, in dem die emotionale Bindung zwischen zwei Menschen einer strengen Kategorisierung unterworfen wird. Die Sinnlosigkeit dieses Systems wird durch die absurden Strafen für Singles unterstrichen, die in Tiere verwandelt werden.

                          3. Isolation und Kontrolle:

                          Die Gesellschaft in "The Lobster" ähnelt Kafkas Darstellung von totalitären Systemen, in denen die Individuen isoliert und kontrolliert werden. Die Hotelangestellten und die "Wölfe" fungieren als Überwachungsorgane, die die Einhaltung der Regeln sicherstellen.

                          Fazit:

                          "The Lobster" ist ein Film, der auf subtile Weise die Entfernung der modernen Gesellschaft von der Natur und die Konformitätsanforderungen an den Einzelnen aufzeigt. Wie in Kafkas Werken finden sich in "The Lobster" zahlreiche Metaphern und Symbole, die die Absurdität der Situation verdeutlichen.

                          Die Tierverwandlung kann als Allegorie für die Entfremdung des Menschen von seiner eigenen Natur interpretiert werden. Beim heimlichen Leben der aus der Gesellschaft Entflohenen im Wald erkennt man zudem, dass die Betroffenen dort ein an die Natur völlig unangepasstes Leben führen, eines das demonstrativ aufzeigt, dass sie hier ein Fremdkörper sind. Das erinnert mich an Ray Bradburys "Fahrenheit 451", wo die Gestrandeten der Gesellschaft unangepasst an die Natur im Wald herumstaksen und bis an das Ende ihres Lebens Bücher auswendig lernen. Die Befreiung von den Zwängen der Gesellschaft führte in neue gesellschaftliche Zwänge.

                          Die existenzielle Dimension von "The Lobster" lässt mich über die Bedeutung von Freiheit, Liebe und Individualität in einer entfremdeten Welt nachdenken, welche sich von Empathie entfernt hat.

                          Im weiteren Sinne könnte man hier nämlich eine Kritik an der pervertierten Online-Kontaktsuche erkennen, wo man sich vom normalen zufälligen Kennenlernen mit Trial and Error weit entfernt hat und glaubt eine Vervollkommnung erreicht zu haben. Dabei findet beim persönlichen Kennenlernen mehr statt als die Summe seiner Teile. So spielt Empathie eine wichtige Rolle im lebendigen Austausch, den mathematisch basierte Systeme "noch" nicht emulieren können.

                          Obwohl es sich um eine in der Zukunft liegende Dystopie handelt, kommen darin aber kein Internet oder digitale soziale Netzwerke vor, womit wie bei Kafka Teile der uns bekannten Welt einfach ausgeblendet werden, als existierten sie nicht oder als befände man sich in einem Paralleluniversum. Einen ähnlichen Ansatz mit etwas Retro-Sci-Fi verfolgte "Fingernails", denn auch auch dort wähnt man sich mittels einer absurden Fingernägel-Analyse im Licht vollkommener Erkenntnis der Partnervermittlung, ebenfalls in einer Post-Internet-Ära.

                          Es ist schon interessant wie viele Filme derzeit versuchen Gegenwart und Zukunft ohne digitale Medien zu zeigen, aber dennoch auf Erfahrungen und Erkenntnisse mit denselben zurückgreifen.

                          Nach der Kategorisierung und Katalogisierung von menschlicher Persönlichkeit bzw. ihren Merkmalen zwecks Partnervermittlung ist der nächste Schritt der Partnerfindung, der mit einer KI, wie etwa in "Ich bin dein Mensch" dargestellt oder in der Serie "Real Humans".

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                          • Was hat man den hier wieder cooles rausgehauen in der Mediathek der öffentlich-rechtlichen. Erste Folge hat mir sofort gefallen. Wieder so ein frz. Krimi wie "Zone Blanche" in der Einsamkeit der Berge und mit viel Schnee sowie unterkühltem Humor. Der Hauptprotagonist hat die Synchronstimme von Jude Law. Passt sehr gut, weil er manchmal so schaut wie er.

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                            • 9
                              OUROBOROS 04.03.2024, 18:38 Geändert 06.03.2024, 18:33

                              Drei Episoden von 4 habe ich gesehen. Jedes Mal ging es um die Todesstrafe, aber jedes Mal aus einer anderen Perspektive.

                              Episode 1: 9 von 10 Punkten

                              Ein Familienvater kommt von der Nachtschicht. Er holt die Frau von der Arbeit ab und das Kind von der Schule und dann gehen sie einkaufen, leben ein für mich überraschendes angenehmes Leben im Iran. Es war interessant zu sehen, wie Supermärkte doch genauso aussehen, wie in Deutschland auch. Pepsi gibt es auch zu trinken. Am nächsten Morgen sehen wir den Familienvater dann auf seiner Arbeit. Er muss nur in einem kleinen Raum ein paar Knöpfe drücken, wenn die Anweisung über Lichter erfolgt. Ansonsten kümmert er sich darum Kaffee oder Tee zu kochen. Was das Drücken der Knöpfe bewirkt, dass sieht er nicht. Aber wir können es sehen. Ich kann sagen, dass man die Wahrheit als Zuschauer auf schroffe Weise erfährt. Das und die Beobachtung einer iranischen Familie, hat mich sehr angesprochen.

                              Episode 2: 8,5 von 10 Punkten

                              Ein Rekrut soll die Todesstrafe für einen Häftling begleiten. Im Mannschaftszimmer legt er sich vorher noch mit seinen Kameraden aufs Ohr. Er kann nicht schlafen, weil er Angst davor hat die Todesstrafe zu begleiten. So tyrannisiert er seine Kameraden, dass diese auch nicht schlafen. Moralische Unterhaltungen beginnen, doch so gut die Argumente auch durchdacht werden, der Rekrut muss die Arbeit erfüllen. Er macht sich dabei so in die Hose, dass der Kandidat für die Todesstrafe dagegen gerade zu entspannt scheint. Der Rekrut will die Gelegenheit nutzen zu flüchten. Seine Freundin wartet mit dem Fluchtauto vor dem Gefängnis.

                              Episode 3: 8,5 von 10 Punkten

                              Ein junger Soldat macht sich auf in die Berge zu seiner Verlobten mit einem Ring, um sie an ihrem Geburtstag zu treffen. Doch man feiert dort erst noch eine Beerdigung, eines sog. Märtyrers und Mentor seiner Verlobten. Der Soldat lässt gegenüber seiner Verlobten erkennen, dass der angebliche Regimegegner sich hätte auch so verhalten können, dass er nicht zur Zielscheibe wird. Doch dann sieht er das Foto von ihm.

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                              • 6

                                Ich bin Fan von Max Richter, fast seit der ersten Stunde, als seine Werke auf Soundcloud gerade Tausend Likes hatten. Hier ist seine musikalische Begleitung sehr hintergründig ausgefallen, extrem minimalistisch. Das wäre kein Grund zur Kritik, würde die Story nicht so langweilig sein.

                                Während die Ehefrau auf der Erde sich von ihrem Mann loslösen will, hofft er einsam in den Weiten des Alls bei der Rückkehr in die Arme seiner geliebten Frau zurückkehren zu können. Ihre letzte Nachricht erhält er nicht, weil die Offiziellen verhindern wollen, dass er in seiner schwierigen psychischen Situation einen depressiven Schub erhält.

                                Ich möchte gerne sagen, dass die Auseinandersetzung mit dem blinden Passagier inhaltlich gehaltvoll war, aber bis auf ein anfängliches Prickeln, beim Anblick einer Riesenspinne, blieb das Inhaltliche sehr dünn. Was der Film mir gesagt hat, war nichts besonderes, es sei denn ich hätte es aus Unwissen übersehen.

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                                  OUROBOROS 02.03.2024, 08:11 Geändert 02.03.2024, 08:14

                                  Dr. Frankenstein verpflanzt in eine tote schwangere Schönheit das Gehirn ihres ungeborenen Säuglings. Kaum entdeckt das Kind die Sexualität, wird sie gleich schon mal durchgenudelt.

                                  Wer missbraucht hier eigentlich wen? Sie hat die Emanzipation beim Sex entdeckt, aber im Prinzip muss das doch Ekel hervorrufen, wenn man sich vorstellt, dass in einem reifen Körper ein unreifes Gehirn steckt. Die Männer stört das nicht, einige Zuschauer auch nicht. Stehen hier die Männer tatsächlich in der Kritik oder sind sie die Wohltäter, die die Stute einreiten. Ich sehe das ja jeden Tag bei den 15-jährigen in der Schule, rein optisch reif, Verhalten kindisch. Sind das nur Moralapostel, die Erwachsenen den Spaß mit den süßen Früchtchen verbieten?Von daher bricht der Film ein Tabu, aber wer die Schöne reife Emma Watson - und ich finde sie wirklich attraktiv - bei Softcoresex seltsam bizarr stöhnen sehen will, der kann sich hier mächtig aufgeilen. Dass sie eine Frau mit Babygehirn spielt, ist mit steifem Glied leicht verdrängt. Ist ja nur Fiktion und keine echte Pädosexualität. Der Sex scheint sie auch von ihrer geistig-körperlichen Behinderung zu heilen. Sex heilt und emanzipiert.

                                  Die Kulissen gehen in Richtung Steampunk und sind wunderschön. Die Schauspieler haben sich alle mächtig angestrengt.

                                  Aber was soll ich mit dem Rest? Soll das ein Statement sein, dass man Kinder vögeln darf, wenn sie schon reif aussehen, weil sie ja schon sexuelle Bedürfnisse haben?

                                  Das klingt mir ein bisschen wie die sexuelle Ideologie einiger Grüner und Hippies vor 40 Jahren.

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                                  • 8 .5
                                    OUROBOROS 01.03.2024, 17:56 Geändert 01.03.2024, 23:19

                                    Sie wollten es nicht wissen, sie haben weggeschaut, sie haben Mauern des Schweigens in sich selbst errichtet und sogar reale Mauern, um die bestialischen Quälereien und Ermordungen nicht hören und sehen zu müssen. In "The Zone of Interest" geht es nicht um die Menschen, die naiv weggeschaut haben, die von Kind auf verblendet waren, die aus Angst geschwiegen haben, nein es geht um jene, die alles gewusst haben und neben der Mord-Industrie ein idyllisches familiäres Leben lebten.

                                    Stelle dir vor du siehst dir einen Holocaust-Film an und bekommst nicht eine Szene zu sehen, die an "Schindlers Liste" erinnert. Juden sind in diesem Holocaust-Film nicht zu sehen, obwohl der Schauplatz das Haus des KZ-Leiters direkt am Lager Auschwitz angrenzt. Nur eine 3-4 Meter hohe Mauer schirmt die Familie davon ab, während sie einen wunderschönen Paradiesgarten angelegt haben mit Bäumen, Sträuchern, angebautem Gemüse und einem Pool mit Rutsche für die Kinder.

                                    Nach zwei Dritteln des Films hat es mich ein wenig geärgert, dass ich nichts zu sehen bekomme von dem Auseinanderreißen von Familien, Tothungern bzw. -arbeiten, Erschießungen, Vergasungen und Verbrennungen von Juden bzw. politischen Häftlingen jeglicher Couleur. Dafür bekomme ich den ganzen Film lang den Sound der Todesindustrie, selten das fröhliche Familienlebend übertönend und störend, meistens subtil.

                                    Mindestens die Hälfte des Films gibt mir das einen flauen Magen, wie ich ihn selten habe und ein Gefühl der Bedrohung, wie in einem Horrorfilm.

                                    Der Jumpscare bleibt aus!

                                    Eigentlich dachte ich schon, dass der "Der Junge im gestreiften Pyjama" genug Familienleben neben einem KZ zeigt, aber das hier schlägt dem Fass den Boden aus. Das ist etwas ganz anderes. Jonathan Glazer hat mir schon in "Under the Skin" einen subtilen Horror verpasst. Da waren es manchmal ähnlich unbehagliche Situationen, Traumszenen, ohne Klarheit, also deutungsoffen, aber dafür mit einer erhabenen verstörenden Symbolik, die man nicht mal deuten muss, um sich extrem unwohl zu fühlen.

                                    Das ist hier ist Glazers Maximierung seiner Prinzipien des subtilen Horrors. Was es mit einem anstellt, ist bisher ungesehen, unerhört und ungefühlt bei filmischen Werken mit dem Thema deutsche Vernichtungslager.

                                    Den kurzen Part mit der Wannseekonferenz hätte ich aber nicht gebraucht. Die Zeit hätte man besser nutzen können, weshalb ich nicht über 9 Punkte gehe. Wenn ich mir ein Mashup aus "The Zone of Interest" und "Der Junge im gestreiften Pyjama" vorstelle, dann wäre das sicher ein 10er Brett. Aber auch so erreicht der Film bei mir das Ziel, dass ich für einige Zeit nur Wut und Hass verspüre, einmal sogar Schadenfreude, obwohl mir all diese Gefühle eher fremd sind.

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                                      🎥 ANATOMIE EINES FALLS
                                      2024 ‧ Justizdrama ‧ 2 h 32 min

                                      Das deutsch-französische Ehepaar Sandra (Sandra Hüller) und Samuel (Swann Arlaud) lebt mit ihrem elfjährigen sehbehinderten Sohn Daniel (Milo Machado Graner) in den französischen Alpen. Als Samuel tot am Fuße ihres Hauses aufgefunden wird, steht Sandra unter Schock und Verdacht. Ein Jahr später beginnt der Gerichtsprozess, der die tragischen Ereignisse und die komplizierte Beziehung des Paares seziert.

                                      Meine Filmanalyse ist nicht spoilerfrei, weshalb ich das Lesen erst nach Sichtung empfehle.

                                      https://ouroborosforum.wordpress.com/2024/02/25/die-unertraglichkeit-des-ungewissen/

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                                        OUROBOROS 24.02.2024, 09:45 Geändert 24.02.2024, 09:55

                                        Bestimmt werden Restaurantbesitzer oder die es einmal waren finden, dass die Serie den Restaurantbetrieb nicht realistisch abbildet. Das ist mir völlig egal, denn das gilt für Krankenhausserien genauso wie für Schulfilme oder andere Inszenierungen in Arbeitsfeldern. Was die Schule betrifft, lass ich mich auch mal aus, weil ich an Schulen arbeite. Eigentlich mag ich Schulfilme, aber "Das Lehrerzimmer" fand ich ganz weit weg von realistischer Kritik. Es hat aber doch viele wegen anderer Inhalte erreicht, die ich nicht mochte.

                                        "The Bear" wollte ich gar nicht schauen, weil es in einem Restaurant spielt und ich schon Kochshows nicht abkann. Was da so gekocht wird von Fast Food bis Haute Cuisine, das ist mir auch fast egal. Das knusprige Rindfleisch sehe ich natürlich gerne, das Überkandidelte (was in den "The Menu" kritisiert wurde), das brauche ich nicht.

                                        Es sind die Charaktere, die hier ihre Entwicklungen durchmachen, welche mich zum Weiterschauen überzeugen, denn die einen finden sich zum ersten Mal in ihrem Leben, während sich die anderen verlieren, weil sie die Vergangenheit nicht aufgearbeitet haben. So ist das Emotionale hier Vordergründig wie kaum woanders und ich habe die Feinfühligkeit der Kommunikation und die Warmherzigkeit der Charaktere genossen, aber es kann auch sehr schnell heftig krachen. Die meisten Charaktere sind erwachsen genug, die lauten Konflikte auszuhalten und nicht nachtragend zu sein. Ähnliche Erfahrungen habe ich im Kreise der Kollegen jetzt sogar im fortgeschrittenen Alter ebenfalls noch gemacht.

                                        Die Serie spielt in Chicago und zeigt tolle Bilder der Stadt, so dass ich endlich nachvollziehen kann, warum Chicago von vielen gemocht wird.

                                        Staffel 2 liefert die Entwicklungen der anderen Charaktere nach z. B. von Tina und Ritchie. Aber es stellt sich dann auch heraus, was für ein unangenehmer Charakter Cammy sein kann. Wenn man sich mit ihm identifiziert hat, dann wird man die Serie in der zweiten Staffel eher abstoßend finden, aber seine Struggle muss man eben mit durchmachen, denn er ist kein perfekter Mensch. Um unperfekte Menschen und Verzeihen geht es hier in der Serie auch.

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                                          über Evil

                                          Mit der Serie "Evil" habe ich eine Unterhaltung entdeckt, die fast für mich gebacken ist. Nun bin ich in der zweiten Staffel angekommen.

                                          Unterwegs ist hier ein Ermittlerteam aus drei Charakteren im Auftrag der Kirche, die Phänomene des Glaubens untersuchen sollen. Übernatürliches und Aberglauben/Glauben, werden hier einer psychologischen und naturwissenschaftlichen Prüfung unterzogen. Ich möchte gleich zu Beginn sagen, dass da kaum Platz bleibt für das, was nicht erklärbar ist. Die Tiefe der wissenschaftlichen Erklärungen ist nicht tief, aber überraschend tief für eine Serie. Wer gerne psychologischen Horror mag ist hier gut aufgehoben, aber auch jene die an Übernatürliches glauben wollen.

                                          So werden u.a. folgende Themenkreise behandelt:
                                          Psychopathie, Soziopathie, Schizophrenie, Dissoziation, Psychosen bzw. dämonische Besessenheit, Exorzismen, Religiöse Prophetie, medizinische Wunder, Incels und 4Chan-Amokläufer, stochastischer Terrorismus, Decision Making und Suggestion, Emotionale Ansteckung, gemeine Ohrwürmer, Tanzwut, Haunted House Reality Shows etc. Da die Psychologin vier Kinder hat, spielen auch immer wieder Themen der Erziehung eine Rolle wie etwa die richtige Erziehung bei Horrorfilmen und AR-Horrorspielen für Kinder.

                                          Alle paar Folgen hat man es mit einem Exorzismus zu tun, haben sie jedoch unterschiedliche Ursachen. Teilweise ist auch ein wenig kriminalistisches Gespür gefordert bzw. technisches Verständnis. Auch gerät die Gruppe in Schwierigkeiten, weil die Kirche bei ihren Exorzismen an die Grenze der Gesundheit der Betroffenen geht. Interessant ist hier auch, wie psychologische Experten sich hier gegenseitig vor Gericht diskreditieren können.

                                          Die erste Episode ist absolut überraschend. Dr. Bouchard kommt gerade frisch von der Uni und muss noch ihren Studienkredit abstottern. Als psychologische Sachverständige vor Gericht arbeitet sie für die Staatsanwaltschaft. Ich muss sagen, dass mir Katja Herbers als Dr. Kirsten Bouchard wirklich sehr sympathisch ist. Sie ist nicht die Schönste, aber ihre weibliche Ausstrahlung erreicht mich um so mehr. In Staffel zwei, verändert sie leicht ihren Look, was sie schon verführerisch macht. Aber auch ihr Charakter verändert sich durch diese Arbeit. Das liegt vor allem an ihren Gegenspieler Dr. Townsend gespielt vom bekannten Bösewicht aus Lost Michael Emmerson. Er hat die Synchronstimme von Kevin Bacon und passt sehr gut in solch eine Rolle. Ein Charakter des Trios hat die Synchronstimme von Jude Law.

                                          Beim ersten Fall stellt Dr. Bouchard fest, dass der mutmaßliche Serienmörder offenbar Symptome klinischer Besessenheit zeigt. Man muss dazu wissen, dass es sich bei der klinischen Besessenheit nicht um eine echte Besessenheit handelt, sondern nur um die Bezeichnung einer speziellen psychischen Störung aus dem Spektrum der Dissoziation die eben aussieht wie eine "religiöse Besessenheit".

                                          Ein Angestellter der Kirche mit dem Namen David DaCosta macht Dr. Bouchard darauf aufmerksam, weshalb sie sich den mutmaßlichen Serienmörder noch mal anschaut. Sie stellt fest, dass etwas dran ist und will ihre Expertise vor Gericht ändern. Doch der Staatsanwalt fordert eine andere Expertise und droht ihr keine Aufträge mehr zukommen zu lassen. Bouchard lässt sich nicht erpressen und steigt aus, aber dann steht sie vor dem Problem, wie sie ihre Kinder durchschleppen soll. Wie ein rettender Engel taucht David DaCosta auf, der wohl auch angehender Priester und Exorzist ist. Er bietet ihr ein Engagement als Expertin an. Sie soll Fälle von Besessenheit und Wunder etc. psychologisch überprüfen. Er setzt auf sie, gerade weil sie keine Gläubige ist. Sie findet das natürlich sehr seltsam, doch dann wird sie schwer geprüft.

                                          Im Prinzip ist die Thematik hier eines meiner Lieblingsfelder, da ich Theologie (Religionswissenschaft) studiert habe und zusätzlich einige Seminare der Psychologie hatte und einiges an Fachliteratur aus der Psychologie gelesen habe. Im Prinzip bin ich auch nicht abergläubig, im Gegenteil, ich suche bei übernatürlichen Phänomenen stehts nach psychologischen oder naturwissenschaftlichen Ursachen und werde auch stets fündig. Etwas Übernatürliches oder Parapsychologisches akzeptiere ich nicht. So habe ich auch die Bibel nach psychologischen Phänomenen abgesucht, aber auch Literatur der Schwarzen Magie psychologisch untersucht.

                                          Glauben bzw. Aberglauben kann über der Vernunft sein, aber Glauben kann niemals gegen die Vernunft sein, das ist mein Leitsatz. Selbst wenn man z. B. Krebs hat und es einen möglicherweise umbringt, kann Glaube positive Heilungseffekte bewirken, die sich dann biologisch niederschlagen, genauso umgekehrt bei psychosomatischen Krankheiten, wo die Psyche die Biologie krank macht.

                                          Ich glaube auch, dass es einen Gott gibt, aber im Sinne eines Metaorganismus, dessen Teil wir sind. Man nennt diese Gottesvorstellung Pantheismus, was mit dem Holismus und Ökozentrismus verwandt ist. Wichtig ist, dass solch ein Gott=Metaorganismus nur Wunder vollbringt oder Zauber bewirkt, die naturwissenschaftlich erklärbar sind bzw. noch nicht erklärbar sind. Ein abrahamitischer (jüdischer, christlicher, muslimischer) Gott kann per Definition nicht gegen die Vernunft handeln, auch wenn da Evangelikale und Zeugen Jehovas heftig protestieren, denn Allwissenheit=höchste Vernunft ist ein Attribut dieses biblischen Gottes.

                                          Gott ist weniger anthropomorph und mehr philosophisch gesehen die Verkörperung des Prinzips der höchsten Vernunft. Aber das wäre nach Apostel Paulus "feste Speise".

                                          Die erste Episode von "Evil" war für mich psychologisch besonders aufregend,...

                                          ++++Spoiler++++

                                          ...weil offenbar menschliche Gruppen am Werk sind, die im Hintergrund die Fäden für Dämonen und Engel ziehen. Es gibt also wissenschaftlich gesehen keine Dämonen und Engel, aber es gibt menschliche Werkzeuge, die aus dem Glauben heraus gesellschaftliche Prozesse sabotieren oder fördern. Wenn das Werk für sie glückt, sehen sie das als Bestätigung für die Existenz von Gott bzw. Satan. Psychologisch ist das nichts anderes als eine selbsterfüllende Prophezeiung bzw. philosophisch ein Zirkelschluss und wissenschaftlich ein Kognitionsfehler: "Bestätigungseffekt".

                                          Ob es solche geheime Gruppen wirklich gibt, lässt sich für die heutige abendländische Gesellschaft nicht beweisen, jedoch sehr häufig für das Mittelalteralter und bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, bei esoterischen Zirkeln und Seancen-Gruppen.

                                          Daran zu glauben, dass es sowas heute geben könnte, klingt auch wie eine Verschwörungstheorie. Im Prinzip kann man aber davon ausgehen, dass es solche Menschen wahrscheinlich gibt, die hintergründig gesellschaftliche Prozesse beeinflussen. Im positiven Sinne gibt es das ja in der Seelsorge und bei Pflege am Mensch selbst, denn viele Pflegekräfte sehen sich im göttlichen Auftrag. Es ist aber schwer vorstellbar, dass es das in geheimen Gruppen auch im umgekehrter Logik hierzulande gibt. Gesellschaften mit dem Voodoo-Kult funktionieren jedoch heute noch genau so.

                                          Menschen handeln im Auftrag geheimer Zirkel, die sich auf Götter oder Dämonen beziehen. Wenn hier unbedarfte Menschen missbraucht werden Aufträge zu erfüllen für dämonische Gruppen, dann wissen sie nicht wie ihnen geschieht. So etwas ähnliches zeigt sich auch bei dem Phänomen des "stochastischen Terrorismus". Hier werden Menschen manipuliert und getriggert mit Hilfe der Methode des "Decision Making" bestimmte Taten zu vollbringen.

                                          Ein weiterer Aspekt von wunderhaften oder zauberhaften Phänomenen ist, dass sie das Ergebnis von gruppendynamischen Prozessen sein können, die zwar wissenschaftlich nachweisbar sind, aber so komplex und schnell vonstatten gehen, etwa beim "Schmetterlingseffekt", dass sie nicht sichtbar gemacht werden können bzw. nicht zerlegbar sind. Es handelt sich um sog. emergente Prozesse.

                                          Die Wirkung basiert also nicht nur auf Einzelprozessen, sondern das große Ganze ist mehr als die Summe der Einzelprozesse. Wer weiß schon, was sich auf Quantenebene abspielt. Sie existiert nachweislich, aber wir wissen kaum etwas davon.

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                                          • OUROBOROS 13.02.2024, 22:09 Geändert 13.02.2024, 22:11

                                            Manche nennen ihn westlichen Propagandafilm, andere sehen russische Angreifer, verstörte weinende Kinder, Kinder unter 5 Jahren, deren Körper nach Wiederbelebungsversuchen Herzmassage und mit Defibrillator leblos bleiben, während Mütter und Väter zusammenbrechen. Ein Vater kniet an der Bahre. Seinem Sohn wurden die Beine weggesprengt als er Fußball spielte. Nun ist er den Verletzungen erlegen. Das Krankenhaus steht noch, als ich abbreche. Wir wissen heute, dass es nicht mehr existiert, genauso wie das Theater von Mariupol, wie auch die ganze Stadt.

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                                              OUROBOROS 13.02.2024, 20:22 Geändert 15.02.2024, 21:08

                                              Harold und Maureen verleben seit Jahrzehnten, allerdings aneinander vorbei, ihren Ruhestand in einem gepflegten Haus in Kingsbridge. Das Paar verbirgt einen großen Schicksalsschlag, von dem man im Laufe des Films etwas erfährt.

                                              Eines Morgens erhält Harold einen Brief von einer Freundin, dass diese Krebs habe und im Sterben liege. Eigentlich will er nur schnell zum Briefkasten und die Antwort in die Post geben, doch da entscheidet er sich nicht mehr nachhause zurück zu kehren, sondern weiter zu gehen, über 500 Meilen bis nach Schottland, um Queenie zu retten.

                                              Was hat er sich da nur in den Kopf gesetzt, wie soll er das mit fast 80 Jahren alles zu Fuß bewältigen? Natürlich erwarten ihn ungeahnte Schwierigkeiten, aber die Gesellschaft kann sich hier auch von ihrer besten Seite zeigen. Er begegnet verschiedenen Menschen, deren Schicksale sich durch ihn wieder lichten. Es spricht sich in UK rum, dass ein Mann unterwegs ist. Viele glauben er sei von der Liebe getrieben. Aber es geht um etwas ganz anderes. Der Trubel wächst ihm über den Kopf. Er muss seinen Weg alleine gehen. Wird er es schaffen?

                                              #####SPOILER#####

                                              Der Film kann spirituell bewegen. Harold ist nicht gottgläubig, schon gar nicht nach dem er seinen Sohn verloren hat. Es geht hier vielmehr um universelle Spiritualität, d. h. es ist auch Platz außerhalb des christlichen Glaubens. So hat Harold Follower, die wahrscheinlich muslimisch sind oder hinduistisch. Er trifft Menschen, die nach England eingewandert waren, um als Ärzte zu arbeiten, aber gescheitert sind. Er trifft einen homosexuellen Mann, der sich ihm im Café anvertraut. Er erlebt, wie die Welt wirklich sein kann, nicht so wie die Erregungsbewirtschaftung in den Medien die Hysterie gegen andersartige in die Höhe treibt. Von daher ist es ein Film der Mut und Hoffnung macht an das Gute im Menschen zu glauben bzw. nicht nur die schlechten Nachrichten zu sehen. Harold Fry erlebt die Welt zum ersten Mal lebendig und nah und nicht nur der Distanz seines früheren Spießerlebens, hinter schweren Gardinen, die die Sicht auf die Straße versperren.

                                              Vorredner beschwerten sich über die nervigen Charaktere, aber ich sage, dass diese nur so nervig waren, weil es ihnen schlecht ging und am Ende des Films tauen sie auf, sehen wieder Licht im Leben. Sie waren emotional verhärtet.

                                              Mich lässt das nicht kalt. Ich fühle mich dazu motiviert es Harold gleichzutun und einfach die Menschen zu sehen, mit ihren Problemen, ihnen zuzuhören, ihnen gut zuzureden, statt ständig die Augen auf das zu richten was falsch läuft. Andere mögen denken "Die Welt ist scheiß und wenn ich noch mehr Scheiße draufkacke, dann ist das egal, denn es wird sich sowieso nichts ändern."

                                              So kommt es mir vor, wenn ich bei so manchen Kommentar zwischen den Zeilen lese. Was ist nur mit diesen Menschen passiert, was hat sie so hartherzig werden lassen? Ich helfe Menschen, auch beruflich und die Dankbarkeit ist unbezahlbar.

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                                                OUROBOROS 13.02.2024, 17:55 Geändert 13.02.2024, 18:13
                                                über Borgman

                                                „Ein Lehrstück ohne Lehre“

                                                60 Minuten vorbei und langsam fragte ich mich, warum ich immer noch keinen Schimmer habe was gespielt wird. 90 Minuten vorbei und ich wurde so richtig unruhig, weil ich immer noch keine Ahnung hatte was gespielt wurde und was das Ziel sein soll. Leider wartete ich vergeblich auf die Lösung.

                                                Aber auf keinen Fall war ich eine Sekunde gelangweilt, stattdessen musste ich über zahlreiche groteske Szenen lachen und der kalte Schauer saß mir wie der Schalk im Nacken, so wie der Alb auf Marinas Brust. Selbst als es zum Showdown kam, lässt das äußerst schräge Szenario so einiges im Dunkeln und lädt dazu ein alles Mögliche hinein zu interpretieren, wenn man will sogar mit subtilen Anleihen in der Mythologie, bei Märchen und Sagen, ohne dass "Borgman" vom Psycho-Thriller ins Fantasy-Genre abdriftet.

                                                Das was hier entstanden ist, gehört zum Genre des home invasion, aber es ist an manchen Stellen gruselig und verursacht ein Schaudern. Ein Quäntchen lynchesken Surrealismus und eine Prise Mystery runden das ganze ab. Es wäre eine äußerst plumpe inhaltliche Deutung, wie die anderen Kommentatoren, von einem Vampirfilm zu sprechen, obwohl es da entfernt Anhaltspunkte gäbe, aber das führt eventuelle Interessenten nur auf die völlig falsche Fährte und lässt einige vielleicht von dieser einzigartigen Erfahrung absehen, welche so viel mehr sagen zu sagen scheint, aber letztlich doch keine Lösung für fast all seine Allegorien und Parabeln bietet.

                                                Dass "Borgmann", genauso wenig wie Aronovskys "Mother" eine echte Lösung bietet, ist wohl Absicht, denn ich erkenne dahinter ein spezielles literarisches Konzept wieder, welches im Filmbereich im Genre des "home invasion" sein Dasein fristet. Weder "Mother", "Borgman" würde der Filmgourmet gerne als "home invasion" bezeichnen, weil das Genre eigentlich für zweitklassige bzw. wenig anspruchsvolle Filme bekannt ist. Es ist ein Genre für den Massenmarkt und ist eng mit dem Genre des Slasher-Movie verbunden. Man kann auch davon ausgehen, dass viele Filmemacher, die home invasion Filme produzieren, gar nicht das grundlegende Original kennen. Damit "home invasion" zum Genre wurde, brauchte es nämlich ein konkretes literarisches Vorbild für dieses Konzept der "Unterwanderung durch sozial Benachteiligte", welches unter der Feder von Max Frisch erstmals das Licht der Welt erblickte:

                                                "Biedermann und die Brandstifter - Ein Lehrstück ohne Lehre".
                                                Hier die Verfilmung des Originals:
                                                https://www.youtube.com/watch?v=miUILyKWrRw&t=17s

                                                Es gibt sogar noch ein aktuelles filmpreisprämiertes Werk, welches neben "Borgman" und "Mother" als Adaption von Frischs Drama gelten kann, nämlich "Parasite". Der letztgenannte Film ist also nicht etwa eine ganz neue Idee, sondern das Konzept "Unterwanderung durch sozial Benachteiligte" findet sich in "Biedermann und die Brandstifter" erstmals abgehandelt. Bei "mother", "Borgman" und "Parasite" ist gegen über dem Rest an "home invasion"-Filmen eine solche Klasse vorhanden, dass man davon ausgehen kann, dass die Schöpfer den Intellekt dazu haben den Klassiker zu kennen.

                                                Vorgenannte filmisches Werke zeigen vor allem eines, mit dem wohl viele Kritiker Probleme haben, dass sie "ohne Lehre" sind. Das ist der deutliche Bezug zu Frischs Klassiker, was aber nur gelingt, wenn das Ende absurd ist. Ich sehe das hier verwirklicht. Wenn man zudem die Vielschichtigkeit und Andeutungen von "Biedermann und die Brandstifter" kennt, dann sind diese wie Schlüssel, um die Metaffern und Allegorien aus "Parasite" und "Borgman" zu entschlüsseln. Ich kann sagen, dass sie in die gleiche Richtung gehen, aber eigenständige Bilder bieten.

                                                Doch am Ende ist alles nur Blendwerk, denn außer dem vermeintlichen Spaß an der Dekonstruktion einer Familie der Haute Bourgeoisie, bleibt nichts konkretes. Gerne hätte man eine soziale Revolution oder wenigstens gewissenlose Killer, doch hier wird die Familie durch etwas zerstört, dass sich politisch und moralisch nicht ge- bzw. missbrauchen lässt, etwas für den Klassenkampf.

                                                "Borgman" ist sehenswert und ich finde, dass er das Thema "Unterwanderung durch sozial Benachteiligte" grotesker, interessanter und spannender bearbeitet als "Parasite", aber die Unterschiede sind nicht so groß, manches ist auch Geschmacksache. Es kann durchaus sein, dass jene die mit "Mother" oder "Parasite" nichts anfangen konnten mit "Borgman" besser klarkommen. Ich schätze, dass die Masse eh mit allen dreien Problemen hat und mit Max Frisch sowieso.

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                                                  OUROBOROS 13.02.2024, 11:41 Geändert 13.02.2024, 11:48

                                                  Die Protagonistin hat einen Mordversuch überlebt, weshalb sie nach dem Täter fandet. Doch erschwert wird die such durch plötzliche Veränderungen ihrer Umwelt. Es beginnt mit kleinen Dingen, dass Dinge an einem anderen Ort sind, als sie diese ursprünglich hingelegt hatte. Dann wechseln Personen ihre Rollen oder verschwinden aus ihrem Umfeld, plötzlich wohnt sie bei ihrer Mutter oder der Schlüssel für ihr Apartment passiert nicht mehr, weil sie nun ein Stockwerk darüber wohnt.

                                                  Die Story ist vor allem verzwickt aufgebaut, denn weiß man nicht warum das alles so passiert und wer das nun bewirkt. Es gibt auch Ungereimtheiten, wie Beweisstücke aus der Zukunft in die Vergangenheit geraten und die Polizei davon gar nichts bemerkt. Die Ermittlungen der Journalisten führen auf eine unglaubliche Spur. Man wird sehr lange hingehalten, aber schließlich bekommt man für dieses Chaos eine komplette Auflösung.

                                                  Cool, das hat mich am Stück gut unterhalten, obwohl ich Elizabeth Moss jetzt wirklich nicht anziehend finde. Ihr Rolle in "Mad Men" habe ich gemocht, weshalb ich hier auch einen Blick riskiert habe. Insgesamt ist die Miniserie schön bebildert und man sieht viel von Chicago.

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                                                  • Der Sagen-Mystery-Anteil der Serie ist interessant, aber ich hätte mir gerne was ernsteres gewünscht.

                                                    Der Humor in den Dialogen ist gar nicht mal so schlecht, auch die ernsten Dialoge kommen ganz gut, aber ich kann generell nicht mit Michael Kesslers unauthentischem Overacting. Er wurde gefeiert, dass er in die Rollen Prominenter schlüpfte, während ich das eher für nah an der Grenze zum Amateurhaften empfand. Das mäandert hier so hin und her zwischen passend und cringe, dabei würde die Rolle als Psychologe gut zu ihm passen.

                                                    Am besten hat mir das Setdesign gefallen, aber leider ist das Tempo der Serie zu unausgewogen, in spannenden Szenen zu schnell, allgemein zu viel springende Handlung von Szene zu Szene. Ich werde nach 2 Episoden nicht dabei bleiben.

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