Pepilotta - Kommentare

Alle Kommentare von Pepilotta

  • 7

    Mh, ich hätte schwören können dass ich den Film schon kommentiert habe. Naja.
    Jedenfalls eine lustige Episode meines Lebens, saß ich doch im falschen Kinosaal, daher war es eher Zufall, dass ich den Film sah. Okay, und das beides hintereinander offenbart mal wieder, was für ein verpeilter Mensch ich doch bin... aber genug über mich.

    Zum Film:
    Man muss ihm Zeit geben, zu Beginn ist er langatmig aber das geht vorbei. Anfangs stellt er viel zu schnell viel zu viele Personen vor, deren Schicksal einem größtenteils egal ist, viel zu wenig Identifikationspunkte. Übt man sich in geduldiger Beobachtung nervt einen anschließend die schwarze Wolke, insofern man kein Fan von Katastrophenfilmen ist.

    Das hört sich jetzt erstmal mies an, aber die Geduld lohnt sich, denn immer weiter offenbart sich der Film als Metapher für etwas ganz anderes. Und das ist nicht schlecht. Plötzlich sind die Schweizer diejenigen, die auf einem sinkenden Schiff sitzen, und plötzlich will mit ihnen niemand mehr etwas zu tun haben. Wie schnell es gehen kann, dass man vom Rausschmeißer zum Abgewiesenen wird, darum geht es in diesem Film. Und deshalb ist er ein starkes Statement zum Thema Flucht und Asyl. Und deshalb lohnenswert.

    • Bei ein paar Sachen kann ich mich dem Artikel anschließen:
      1. öfter ins Kino gehen - vor allem in das kleine Indie-Kino, das keine Gehminute von meinem Haus entfernt und finanziell kurz vor dem Abnippeln ist - Schande über mich, wenn ich da nicht öfter hingehe!
      2. mehr Klassiker schauen - natürlich wirkt da vieles altbacken. In Wirklichkeit wurden genau jede Elemente aber da erst erfunden, und das lässt einen neuere Filme mit anderen Augen sehen
      3. Game of Thrones schauen - hab ich eigentlich keine Lust zu, aber ich scheine die halbe Lebenswelt mancher Freunde und Angehöriger zu verpassen, wenn ich es nicht tue...

      2
      • 7

        Sehr gute Darsteller, interessante Geschichte. Allerdings hätte ich diese Geschichte als Theaterstück oder evtl sogar als Buch zugänglicher gefunden. (Insofern man in Buchform den Konflikt angemessen hätte darstellen können)

        1
        • 1
          • 5

            Der "Club der Teufelinnen" in der Post-Millennium- Variante. Die üblichen Schwächen übereilt abgedrehter US-Blockbuster- Liebeskomödien, aber für ein paar Lacher am Sonntagnachmittag reichts.

            • 6

              Die Idee ist nicht schlecht und dementsprechend lustig und spannend sind die ersten zwei Drittel des Films: Jeder liest mal Horoskope, und wenn nur zum Spaß. Aber was, wenn da plötzlich ein sehr krasses Ereignis vorausgesagt wird? Und was, wenn sich die übrigen Vorhersagen innerhalb kürzester Zeit bewahrheiten? Wird dieses eine, letzte Ereignis auch passieren - wann, wie, lässt es sich aufhalten?

              Zugegeben, die Handlung hört sich erstmal nach etwas an, was man so schon tausendmal gesehen hat. Allerdings schafft es der Film doch, den Zuschauer zu überraschen und mit einigen tatsächlichen und fast-Katastrophen gut zu amüsieren. Dafür ist er lohnenswert.

              Zum Ende hin versucht die Dramaturgie leider, Antiheld & Handlung auf eine unbeholfene, künstliche Art in eine wenig nachvollziehbare Richtung zu biegen. Identifizierung und Sympathie für die Hauptfigur gehen dabei leider verloren, seine Entscheidungen verwirren plötzlich und lassen das Interesse an seinem Verbleib leider schwinden.

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              • 10

                Von 8 Personen im kleinen Indie-Kino war ich die einzige, die mitkicherte und die lächelnd aus dem Saal nach Hause ging. Beschwingt von der Erinnerung an das verzweifelt-melancholisch verspielte Lachen, das alle Schrecken und Hilflosigkeiten erblassen lässt und einem ewigen Zugang zu loyalen Verbündeten gewährt, und wenn sie nur aus Plastik sind. Und ja, es ist Geschmackssache und es kommt darauf an, ob man mit dem inneren Erwachsenen oder dem inneren Kind ins Kino geht. Ganz sicher trifft der Film nicht jeden so wie mich. Ich habe endlich eine Referenz gefunden die mir und vielleicht ja auch anderen hilft, mich ein bisschen besser zu verstehen.

                2
                • 8

                  Zugefrorene Autos, gruseliges Essen und fröhlich-hilfsbereite Landbewohner umringt von einer vollkommen unbarmherzigen Landschaft - "strange country", dieses Island.

                  Und dort ein entnervt-deprimierter Japaner, der mit gemischten Gefühlen nach Island fährt, um den Geistern seiner Eltern dort nach buddhistischer Tradition die letzte Ehre zu erweisen (eigentlich wollte er ja nach Hawaii...). Es ist erstaunlich, wie wenig er aller Strapazen zum Trotz flucht und ausrastet, stattdessen beobachtet man ihn dauerhaft ruhig in malerisch-erschreckenden, schneeweißen Bildern von Hügeln, Bergen, heißen Quellen und einsamen Straßen - zwischen denen er regelmäßig verzweifelt umherirrt...

                  Die ruhigen Szenen des Protagonisten werden angenehm durchmischt mit verrückten Schicksalsschlägen sowie absurden Bekanntschaften mit Einheimischen, Touristen ("Oh oh... something warm is runnin' down my..-") und isländischen Geistern... um am Ende ganz ehrfürchtig die gefrorene Variante der japanischen Ahnenanbetung zu demonstrieren.

                  Viel zu unbekannt - Sehenswert.

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                  • 5
                    Pepilotta 18.08.2016, 01:58 Geändert 18.08.2016, 02:00
                    über Shame

                    Frustrierend, deprimierend - das ist der Film und das will er auch sein. Das Thema wird gut angesprochen. Wer bisher über Sexsucht gekichert hat in dem Glauben, so eine richtige Krankheit könne das ja nicht sein, verstummt hier. Ein guter Aufklärungsfilm zum Thema also, eine Charakterstudie.

                    Leider blieben mehrere Szenen bei mir unklar zurück, die offenbar selbsterklärend sein sollten (?), es aber nicht waren. Das kennt man eher von verfilmten Büchern, das man merkt, da fehlt doch was...

                    Und eine Charakterstudie läuft für gewöhnlich etwas anders. Diese Geschichte startet viele Anfänge, von denen man dann glaubt, sie prozesshaft zu sehen- sind sie aber nicht. Kein Fortgang, keine Entwicklung - das lässt einen noch frustrierter zurück. Keine Ahnung ob das Absicht ist, aber ich sehe darin eine große Schwäche des Films.

                    Sehenswert aber spätestens wegen der wunderschönen Nicole Beharie, eine Augenweide.

                    • 8

                      Schöner Einblick in die Kultur und Lebenswelt Georgiens und was es bedeuten kann, dort ein junges Mädchen zu sein. Daneben eine ethische Überlegung über die Tragik des angemessenen Umgangs mit einer plötzlich gewonnenen Macht, wenn die eigenen Ziele als auch der Abgrund sich gleich nahestehen.

                      • 6 .5

                        Eifersucht, immer wieder wird die Eifersucht herangezogen, um den Handlungsverlauf der Nebenfiguren zu erklären. Das mag in gewisser Hinsicht hinweisend sein auf die wesentliche Prägung der Tochter und das Verhalten der Mutter, hinterlässt aber auch die Vermutung von Ideenlosigkeit. Abgesehen davon ein solides und glaubwürdiges Mutter-Tochter- Drama mit interessanten Einsichten in die (reelen? keine Ahnung...) Lebenswelten von Heimkindern und ihrer Durchwanderung verschiedenster Pflegefamilien. In Deutschland ist der Anreiz, Pflegekinder aufzunehmen, angeblich ein anderer - ob's stimmt?

                        • 7 .5

                          Langsam erzählender Thriller, der von Beginn an die Geschichten andeutet, über die er am Ende sprechen will. Auch wenn man relativ früh eine korrekte Vermutung haben mag, worum es sich dabei im Endeffekt handelt, lohnt es sich dennoch der Geschichte bis zum Ende zu folgen und zu sehen auf welche Weise sie sich auflöst, welche Nebengeschichten und Charakterzüge die einzelnen Figuren noch bekommen. Spannend insbesondere für Hobbypsychologen und Beobachter komplexer Seelenwelten, schade nur, dass das seltene und dennoch existierende Phänomen um das es geht am Ende zu wenig besprochen und die Zwiegespaltenheit der Charaktere aufgrund dessen zu wenig erklärt wird.

                          • 8

                            Der einzige Animationsfilm, den ich auf DVD habe. Die Charaktere der Kinder sind mit viel Liebe zum Detail konstruiert, die Story ist schön und - obwohl weit, weit hergeholt - sehr viel weniger behämmert als bei so manchem Horror für Erwachsene. Kein Ekel-geht-vor-Spannung- Schocker, sondern einfach nur Grusel fürs Innere Kind.

                            • 7 .5

                              Ein Mundwerk wie eine Müllhalde, aber trotzdem macht es Spaß, dem planlosen Möchtegern-Schwerkriminellen Salem bei seinem absurden Projekt zuzusehen, die Familie vor der Zwangsvollstreckung zu retten. Eine solide kleine Dramakomödie mit der typisch französischen Art des Humors und der ironischen Gesellschaftskritik. Als Knackpunkt ist mir aufgefallen, dass der Charakter des François nicht immer nachvollziehbaren Wandlungen unterlegen ist.

                              • 3

                                Ich bin immer sehr gnädig und bewerte kaum einen Film mit weniger als 5. Aber bei dem hier folgt man der Handlung nach Einführung in die Ausgangssituation nur noch um zu beobachten, wie abstrus der Film keine Ahnung hat, wohin er den Zuschauer eigentlich führen will. Offenbar soll man die Hauptperson bis zum Ende als Heldin sehen und mit ihr fiebern. Irgendwie scheint der Film dahin locken zu wollen, obwohl der Charakter einem dafür sämtliche Gründe entzieht... vermurkste Story, am Ende nur noch nervig. Die Zeit kann man sich wirklich sparen

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                                • 6

                                  Solides Kammerspiel (habe ja ehrlich gesagt eine Schwäche für sowas), interessanter Spannungsbogen - gute Unterhaltung. Es lohnt sich, die Zwischenzeilen der Dialoge zu durchleuchten. Abgesehen davon werden die üblichen Tarantino-Fans den Film entweder sowieso zum Himmel loben oder aufgrund der reduzierten Gewaltszenen als langweilig empfinden. Dieser Film lohnt sich aber auch für Tarantino-Neutralos wie mich

                                  • 7 .5

                                    In etwas zu raschen Szenenwechseln beschreibt der Film anfangs das Leben der beiden Teenagerinnen, die im London der 60er Jahre aufwachsen. Nachdem man aus dieser Irritation die wesentlichen Aussagen über das Verhältnis der beiden entnommen hat, wird in die eigentliche Geschichte eingeführt, und schnell kristallisiert sich heraus, welcher der beiden Mädchen man folgen soll und auch will - es fällt leicht, mit ihr mitzufiebern und sich um sie zu sorgen in ihrer kleinen, aber immer verwirrender werdenden Welt.

                                    Die Situation spitzt sich in mehrfacher Hinsicht zu und eine Eskalation ist vorprogrammiert. Seine Spannung behält der Film dadurch, dass man nicht weiß, welche der möglichen aufbrausenden Themen, die Ginger beschäftigen, am Ende eskalieren wird.

                                    Keine Spitzenleistung, aber ein solides, interessantes Drama mit den beiden wunderbaden Akteuren Timothy Spall & Oliver Platt, es war mir eine Freude, die beiden ewig an Nebenrollen gebundenen mal zusammen agieren zu sehen.

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                                    • 8
                                      Pepilotta 25.10.2015, 21:07 Geändert 25.10.2015, 21:10

                                      Sehr sehenswerte Dokumentation über die Frage, ob wir wirklich Mega-Plantagen brauchen, um alle Planetenbewohner satt zu kriegen (Antwortspoiler: Nein).

                                      Nur ein paar wenige Orte an verschiedenen Kontinenten werden beleuchtet (als da wären Kambodscha, Rumänien, Äthiopien, Indonesien, Malaysia und Sierra Leone, in dieser Reihenfolge) und dort geht es meist um die Plantagen eines Großunternehmens und die ortsansässigen Kleinbauern, die versuchen zu co-existieren - oder diesen Kampf schon längst verloren haben. Gespickt sind diese Einzelansichten -und schicksale mit Zahlen aus der Recherche und Interviews mit Großunternehmern, Agrarinvestoren und einem EU-Abgeordneten der Grünen, der beschreibt, warum es so ist wie es ist und wie alles anders sein KÖNNTE - und wir trotzdem alle nicht verhungern würden.

                                      Man könnte die Dokumentation über Stunden ausweiten und noch etliche Länder mehr dazu nehmen. Eine kleine Anfrage bei Amnesty International, und schon wäre der Produzent mit Berichten über Drohungen und teils tödlichen Angriffen auf Indigene in Südamerika und Südostasien durch Guerilla, Polizei und Militär geradezu überschwämmt worden. Gerade in Südamerika hat es in den letzten Jahren viele Ereignisse gegeben, die in dieser Dokumentation leider vollständig ausgelassen werden. Wie man sieht, sind es der Fälle zu viele, als dass man sie alle in eine 90-Minuten-Doku packen könnte. Trotzdem wäre ein kleiner Gesamtüberblick wünschenswert gewesen, der kurz internationale Zusammenhänge und Zahlen in großem Stil zeigt, und wie viele Geschichten man auch noch hätte erzählen können.

                                      Am Ende gibt es einen Funken Hoffnung durch einen Zwergenaufstand, dem Recht gegeben wurde. Da dieses Thema eine ziemlich depressive Stimmung hinterlässt, ist es vielleicht tröstend zu erwähnen, dass auch in Südamerika kleinere indigene Gruppen ihr Land erfolgreich gegen Großunternehmer haben verteidigen können, ein geplanter Staudamm in Panama etwa wird nun nicht gebaut. In Indonesian wurde die Palmölfirma PT. Kallista Alam in diesem Jahr zu 9,4 Mill. US$ Strafe & der Wiederaufforstung des Regenwaldes verurteilt. Solange es der Geschichten aber so viele gibt, sind das wohl nur kleine Tropfen auf einem ziemlich heißen Stein, der uns irgendwann alle mit zerkocht...

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                                      • 7 .5
                                        Pepilotta 17.10.2015, 13:30 Geändert 17.10.2015, 13:33

                                        Problemantisch ist, dass dieser Film als Horrorfilm ausgezeichnet ist und damit ein Publikum anlockt, deren Erwartungen bei diesem Film ganz und gar nicht erfüllt werden. Damit seien auch die extrem schlechten Bewertungen unter mir erklärt.

                                        Leider kam ich noch nicht in den Genuß des mexikanischen Originals, was ich beizeiten nachholen werde. Zum Glück wurde beim ersten Mal, als ich einen Beitrag über diesen (den mexikanischen) Film las, schon erwähnt, dass es sich nicht um einen Horrofilm, sondern um ein Sozialdrama, ja ein soziales Experiment handelte. Diese Erwartungen erfüllt der Film schon eher, auch wenn er sich in teils zuvielen gleichzeitigen Bedeutungswünschen verliert.

                                        Das Experiment: Was wäre, wenn es in unserer Gesellschaft eine kleine Gruppe von Kannibalisten gäbe? Die versuchen, in der Gesellschaft Fuß zu fassen, obwohl sie eben so sind, wie sie sind. Ein interessanter Ansatz.

                                        Allerdings verkompliziert der Film sich selbst unnötig dadurch, dass die Ernährungsweise dieser Menschen mit religiöser Tradition und tiefem Glauben verbunden ist, so dass die Konflikte sich zuspitzend miteinander verbinden und das Ende sich darin verliert, zuviele Aussagen gleichzeitig treffen zu wollen. Ich bin mir noch nicht einige, ob ich das eher gut oder schlecht finden soll. Allerdings bekommt der Kannibalismus als Symbol dadurch eine neue interessante Bedeutung, die mich zur Interpretation der Endszene führt:

                                        #SPOILER#
                                        Interpretation der Endszene:

                                        Es ist eine Ironie für sich, dass der, der Kannibalismus anpreist, zuletzt selbst verspeist wird. Damit werden ihm seine Werte am Ende selbst zum Verhängnis. Durch die christliche Note des Films wird allerdings noch ein ganz anderes Thema aufgebracht, nämlich dass der Entdeckung der Sexualität der Töchter durch den Kannibalismus. Diese Idee kam mir auf wegen der Art, wie die beiden Mädchen ihren Vater verspeisen. Es ist kein geballter Hunger der die Mädchen dazu treibt, sondern Lust. Eine Lust, die ihr Vater ihnen verboten hatte, er ging sogar soweit, den Jungen zu töten, mit dem eine der Töchter ihre Lust ausleben wollte. Stattdessen warb er für eine andere Form der verbotenen Lust, dem Kannibalismus. Also finden ihre Töchter einen anderen Zugang zu ihrer Sexualtiät und fröhnen am Ende eben dieser Lust... quasi das Pendant zu "A Virgin Suicides".

                                        Was meint ihr dazu?

                                        • Fortsetzungen & Neuverfilmungen im Allgemeinen. Egal ob Superhelden, Horrorfilme, Fantasie-sonstwas... Geschichten, die von vornerein als Trilogien geplant sind - okay. Existierende Vorlagen, zu denen man WIRKLICH neue Ideen hat (warum auch immer) - okay. Aber einfach nur ideenfrei immer wieder aufs selbe Pferd zu setzen zeugt von mangelnder Kreativität und damit Inkompetenz. Genau das scheint das neueste Virus des Kinos zu sein... und immer mehr ziehe ich mich in die wenigen übrigen Independent-Kinos zurück.

                                          Aber was ich viel nerviger finde, ist das Merchendise - ganz vorne die Minions... ich fand sie witzig und süß, aber echt mal... irgendwann fand die Menschheit auch mal dass Froop-Mädchen süß...

                                          • 8
                                            über Con Air

                                            Manchmal, aber nur manchmal, hab ich einfach Bock auf Action, und dann ist das hier mein Film. Ich liebe Nicolas Cage (sowieso), seine alberne Frisur, die schrägen Charaktere (sowieso), die stereotype Handlung, lache über die Plattheit und Genialität der Inszenierung und genieße sie gleichzeitig, viele coole Sprüche, es geht herrlich viel kaputt. Der Film hat bei mir einfach Kultstatus errungen, ich habe eine Schwäche für finstere, schräge Typen - für eine objektivere Bewertung fragt einfach jemand anders ;)

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                                            • 10

                                              Ein ganz Großer!

                                              Mitdenken ist angesagt, der Film führt den Zuschauer herrlich in die Irre und überrascht mit unerwartetem Geschwafel komischer Leute, die mehr begriffen haben als man anfangs meint...

                                              Man wundert sich pausenlos, möchte gerne so viel von dieser Welt verstehen wie der wie immer wundervolle Bruce Willies, der auch nicht immer weiß wo er eigentlich steckt und der bald selbst das Gefühl hat, im falschen Film zu sein..

                                              Es ist so herrlich Brad Pitt bei seiner Verrücktheit zuzusehen - ich habe jedes Mal zurückgespult und die Szenen doppelt gesehen - ein Fest der Schauspielerei und des Wahnsinns dieser achso 'normalen' Welt!

                                              Die futuristischen Gerätschaften dieser Zukunft mit ihrem dreckigen Metall und den Gummischläuchen im von mir so geliebten Endzeit-Stil sind mir sooo viel sympathischer als die computeranimierten, reingeleckten Gehäuse, Raumschiffe, Glascontainer und Maschinen, die es sonst so zu sehen gibt.

                                              Sehr empfehlenswert!

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                                              • 6 .5

                                                Ruhig vor sich hin plätschernde Filme in teils schöner, teils trauriger Atmosphäre muss man mögen, dann hat man auch an diesem Film seine Freude. Sympathische und authentische Charaktere durchweg, allerdings fand ich gerade die Hauptdarstellerin immer wieder ein bisschen zu Schlaftabletten-mäßig. Sie soll kühl und verschlossen wirken, aber ihrem weichen Gesicht kauft man das irgendwie nicht ab. Das Ende bzw. die Auflösung, die als einzige die Spannung des Films aufrecht erhält, wird erst durch winzige Details klarer und dann immer plötzlicher sichtbar. Zum viel diskutierten Ende will ich mitdiskutieren und habe deswegen einen Spoiler:

                                                ###SPOILER###
                                                (ob ich jemals noch mal einen Kommentar ohne Spoiler schreiben werde?)

                                                Ich wundere mich auch sehr über das Ende. Schwester und Eltern haben offenbar nicht mal gewusst, dass der Junge krank war? Warum nicht? War der Kontakt vorher schon zerstört? Anscheinend war das ja kein Geheimnis, es ging ja eine längere Krankheit voraus. Zur Familie hat sich dann nur durchgesprochen, dass es Mord war, und niemand hat mehr nach Einzelheiten gefragt? Der Begriff Sterbehilfe kam nie auf? Wie kann das sein, dass die Familie so schlecht informiert war?

                                                Da der Film sein kleines Maß an Spannung nur dadurch aufrecht erhalten kann, dass man eben wissen möchte was bei diesem Mord genau vor sich ging, müssen unrealistisch viele Details verschwiegen werden. Dadurch hebt sich der Sinn der ganzen Geschichte irgendwie auf...

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                                                • 8

                                                  Etwas holprig und unbeholfen wird die Hintergrundgeschichte von Billy in die Handlung eingefügt, lässt man sich darauf aber trotzdem ein, hat man einen süßen kleinen Indie-Film, der die Psyche eines sehr distanzierten und kühlen Mannes ergründet. Die Entwicklung am Ende geschieht meiner Meinung nach ein bisschen zu aprupt und lässt die Handlung leider ins unrealistische abrutschen. Für verlorene Seelen trotzdem ein anprechender und evlt. tröstender Film?

                                                  • 6

                                                    Ich selbst fand den Film zuerst nichtssagend, langweilig und gleichzeitig übertrieben, da der jungen Mei zufällig all das typische passiert, was Chinesinnen in der globalisierten Welt eben so typischerweise wiederfährt...

                                                    Im Gespräch mit meinen Cineasten-Freundinnen kristallisierte sich dann heraus, das der Film vermutlich genau das dokumentieren will: Mei steht als Stellvertreterin für all die Chinesinnen, die das eine oder andere von dem erleben, was ihr widerfährt. Insoweit wollte der Film sicher aufrütteln, bleibt dabei aber zu wenig schockierend und versucht leider, zu viele Themen gleichzeitig aufzugreifen.

                                                    Es wäre wohl wirkungsvoller gewesen, eine Reihe von Kurzfilmen oder eine Art Episodenfilm zu entwickeln, der entlang der reinzelnen Themen (Vergewaltigung, Arbeitsbedingungen, Ausbeutung durch westliche Männer etc.) das Schicksal verschiedener Frauen zeigt und auch die Konsequnzen und das Ausmaß der einzelnen Erlebnisse mit beschreibt. Denn immerhin sind diese Themen sehr prägnant in China und es ist durchaus wichtig, sie mal anzusprechen.