RoosterCogburn - Kommentare
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Alle Kommentare von RoosterCogburn
Viele kennen Jan Josef Liefers als Rechtsmediziner Professor Dr. Dr. Karl-Friedrich Boerne, den er im Münster-„Tatort“ seit mehr als zwanzig Jahren zum Besten gibt. Liefers, in Dresden geboren, verweigerte den Kriegsdienst in der Nationalen Volksarmee und hatte am 4. November 1989 einen besonderen Auftritt auf dem Alexanderplatz. Er gehörte zu den Rednern der friedlichen Revolution in der DDR, die sich Gedanken über die Zukunft der untergehenden Republik machten. Nach der Wende wurde Liefers ein bekannter Schauspieler im Film, TV und auf der Bühne. Er ist in den folgenden Jahren zusätzlich als Musiker, Filmproduzent, Werbefigur und Synchronsprecher tätig. Und jetzt auch noch als Regisseur.
“Honecker und der Pastor” ist die dritte Regiearbeit von Jan Josef Liefers und offenbar ein Herzensprojekt. Die Handlung spielt zur Wendezeit, genauer 8 ½ Wochen lang, zwischen Ende Januar und Anfang April im Jahr 1990. Honecker und seine Frau hatten damals die Kirche um Asyl gebeten. Pastor Uwe Holmer ist im Nachhinein bekannt geworden als der Mann, der Erich und Margot für rund zwei Monate bei sich und seiner Familie aufgenommen hat. Das ist die Prämisse und die wahre Begebenheit, auf der das Drehbuch von Fred Breinersdorfer beruht. Jan Josef Liefers tritt in seinem Film als Schauspieler nicht in Erscheinung. Er ist nur kurz vor Schluss als erwachsener Erzähler aus dem Off zu hören. Dem Regisseur verbundene Darsteller wie seine Frau Anna Loos, “Tatort”-Kollege Axel Prahl, Kurt Krömer und Devid Striesow haben kleine Auftritte im Film. Die ganze Show überlässt er Hans-Uwe Bauer in der Rolle des Pfarrers Holmer sowie Edgar Selge und Barbara Schnitzler als Erich und Margot Honecker.
Seinen kompletten Reiz zieht der Fernsehfilm aus dem Aufeinandertreffen der grundverschiedenen Weltanschauungen. Der einstmals mächtigste Mann der DDR, der nun obdachlos ist, bekommt Unterschlupf bei einem evangelischen Pastor. Das Paar Honecker: Kommunisten, Atheisten, linientreu und sozialistisch. Und beide waren so fern und intolerant gegenüber dem Glauben, wie man es nur sein kann. Zumindest zeichnet der Film das so und wenn man der dazugehörigen Doku glaubt, haben sich das die Filmemacher nicht ausgedacht. So behandelt der Fernsehfilm, der zu großen Teilen ein Kammerspiel ist, eine schier unglaubliche Geschichte.
Die Holmers sind bereit, die Worte Nächstenliebe, Vergebung und Barmherzigkeit nicht nur der Gemeinde vorzubeten, sondern sie in den eigenen vier Wänden zu leben. Wo Uwe Holmer von Barmherzigkeit spricht, meint Honecker Solidarität. Wo der Pastor über die Stasiopfer redet, sagt der Ex-Parteivorsitzende: "Wer nichts zu verbergen hatte, hatte auch nichts zu befürchten". Edgar Selge versucht nicht, den historischen Honecker zu imitieren, die quäkende Obertonigkeit seiner Stimme, die Steifheit, das Gestanzte. Er gibt diesem Mann, der von sich glaubt, immer "bestens informiert" gewesen zu sein, eine ganz eigene, eher leise Tonalität. Besonders deutlich in den Gesprächen mit dem Pastor.
Pfarrer Holmer: „Gibt es denn gar nichts zu bereuen?“
Margot Honecker: „Jeder macht Fehler. Die muss man nicht bereuen, wenn man aus ihnen lernt.“
Pfarrer Holmer: „Aber Hunderte Menschen starben allein an den Grenzen.“
Margot Honecker: „Die hat keiner gezwungen. Jeder wusste, dass Republikflucht strafbar ist.“
06 - ★★★★★★✩✩✩✩
Klaus Maria Brandauers Regiedebüt ist ein eindrucksvoller Versuch, die Geschichte des Widerstandskämpfers Georg Elser auf die Leinwand zu bringen. Der Film erzählt von Elsers Entschluss, Adolf Hitler zu töten, und von seinem missglückten Attentat vor 85 Jahren, am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller. Dabei verkörpert Regisseur Klaus Maria Brandauer auch die Titelrolle, der er große Intensität und Überzeugungskraft verleiht. Seine Regieführung gibt dem Film eine düstere Atmosphäre und fängt die Bedrohlichkeit des Nazi-Regimes gut ein. Die Szenen im Bürgerbräukeller sind besonders beklemmend. Elser wird als ein stiller, einsamer Mann dargestellt, der sich aus Gewissensgründen gegen das Unrecht stellt. Brandauer stellt Elser als mutigen Einzelgänger gegen das Naziregime dar. Dieser Mut zur Einsamkeit wird eindrucksvoll porträtiert.
Jedoch darf man dem Endprodukt die historische Ungenauigkeit vorhalten. Der Film nimmt sich einige künstlerische Freiheiten und weicht ein ums andere Mal von den historischen Fakten ab. Dies mag für manche Zuschauer störend sein. Mir sind die dramaturgischen Schwächen aufgefallen. Die Handlung basiert auf einem Roman und wirkt auf mich stellenweise ein wenig vorhersehbar. Auch die Charaktere sind nicht gut ausgearbeitet worden. Die Verkürzung komplexer politischer und historischer Zusammenhänge wird dem Filmfan mit ein wenig Anspruch ins Auge fallen.
Auch wenn der Film nicht frei von Schwächen ist, so gelingt es ihm doch, die Geschichte von Georg Elser auf bewegende Weise zu erzählen. Der Film ist eine Mahnung, sich gegen Unrecht zu stellen und für seine Überzeugungen einzustehen. Wer sich von bewegenden Geschichten faszinieren lassen kann, für den könnte diese Adaption etwas sein. Zuschauer, die Filme mit schnellen Schnitten bevorzugen oder eine strikt historische Darstellung erwarten, sollten lieber die Finger von diesem Film lassen.
06 - ★★★★★★✩✩✩✩
Kristin Siebert und Christian von Brockhausen liefern mit "Wir Kinder der Mauer" (2021) ein eindringliches Porträt einer Generation, die durch die Teilung Deutschlands geprägt wurde. Die Produktion gewährt intime Einblicke in das Leben von Menschen, die unter den Bedingungen der Teilung aufwuchsen. Gezeigt wird, wie unterschiedlich die ehemaligen DDR-Bürger mit ihrer Vergangenheit umgehen. Die Filmemacher verzichten auf eine distanzierte Beobachterrolle und schaffen es, ihre Protagonisten in ihren persönlichen Geschichten zur Sprache zu bringen. Die emotionalen Ausbrüche, die Verzweiflung und die Hoffnung der Betroffenen werden eindrucksvoll eingefangen. Der Film konzentriert sich vor allem auf die Erfahrungen der Menschen in der DDR. Die Perspektiven der Westberliner bleiben etwas unterrepräsentiert.
Deutlich wird: Viele der Protagonisten hatten Schwierigkeiten, ihre Erfahrungen in der DDR zu verarbeiten. Die Teilung war ein tiefgreifender Einschnitt in ihrem Leben, und die Wende brachte sowohl neue Chancen als auch große Herausforderungen mit sich. Die Gefühle der Protagonisten sind oft ambivalent. Einerseits sind sie froh über die Freiheit und die neuen Möglichkeiten, andererseits trauern sie um ihre verlorene Welt und die Beziehungen, die durch die Wende zerstört wurden. Jedoch sind 90 Minuten für so ein komplexes Thema knapp bemessen. Einige Geschichten hätten sicherlich noch ausführlicher erzählt werden können.
Der Film zeigt die vielfältigen Erfahrungen der Beteiligten. Manche passten sich an, andere rebellierten, wieder andere wurden von den Umständen zerrieben. Die persönlichen Geschichten werden stets in den historischen Kontext eingebettet. Der Mauerbau, die politischen Veränderungen und die alltäglichen Herausforderungen des Lebens in der DDR werden anschaulich dargestellt. Die persönlichen Geschichten lassen mich als Zuschauer nicht unberührt.
“Wir Kinder der Mauer” zeigt, dass die Verarbeitung der Vergangenheit ein komplexer und individueller Prozess ist. Es gibt kein einheitliches Bild, sondern eine Vielzahl von Erfahrungen und Reaktionen. In meinen Augen ist die Doku ein wichtiges Zeugnis einer Generation, die durch die Teilung Deutschlands geprägt wurde. Wer sich für die Nachkriegsgeschichte Deutschlands interessiert und einen Einblick in die Lebenswirklichkeit einer ganzen Generation gewinnen möchte, sollte sich diesen Film ansehen.
https://www.3sat.de/film/dokumentarfilm/wir-kinder-der-mauer-100.htm
Der 9. November 1989 und die darauf folgende Nacht bedeuteten das Ende der Mauer.
• HAL 9000 in "2001: A Space Odyssey"
• WOPR in "WarGames"
• T-800 (Arnold Schwarzenegger) in "The Terminator"
• SID 6.7 (Russell Crowe) in "Virtuosity"
• Bender in "Futurama"
• Dolores Abernathy "Westworld" (HBO Serie)
• Samantha (Scarlett Johansson) in "Her"
• VGC-60L in "Robot & Frank"
• Chappie (Sharlto Copley) in "Chappie"
• Data (Brent Spiner) in ST: TNG
Welche KI sollte man gesehen haben? Zeige uns deine TOP 10.
Erlaubt ist jede Maschine, die die Fähigkeit besitzt menschliche Fähigkeiten zu imitieren. Darunter fallen Androiden, Cyborgs und "Denkmaschinen". Roboter eigentlich nicht, aber ich nehme das in dieser Challenge nicht so genau. Haut in die Tasten!
Meg leidet unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Sie wurde zu einer Hochzeitsfeier in die Karibik eingeladen und nahm die Einladung dankend an. Schon als sie vor Ort mit vier weiteren “Freundinnen” einen Ausflug auf einem kleinen Kahn unternimmt, darf man sich fragen, wer das “Final Girl” sein wird. Der Film folgt formelhaft dem Plot: Fünf junge Frauen werden auf hoher See ohne ein Boot von einem Hai verfolgt.
Generell ist die Idee, sich mehr auf die Figuren zu konzentrieren und weniger auf die Effekte, für mich völlig in Ordnung. Gerade im Horrorbereich gibt es Beispiele wie “Get Out” oder “It Follows", die Vorzeigebeispiele für diese Art der Inszenierung sind. Allerdings ist schon bei der ersten Begegnung der fünf klar, dass die Bezeichnung “Freundin” hier eine bloße Behauptung ist. Durch die jeweiligen Figuren streut das Drehbuch Themen wie “hate crimes“, Traumata und Emanzipation. Aber leider hat man vergessen, die Figuren zu charakterisieren. Ich werfe dem Film nicht einmal seine fehlende Plausibilität und den meeresbiologischen Unsinn vor. Immerhin gefällt mir “Der weiße Hai” und sogar “Meg” und die toppen beide Kritikpunkte um ein Vielfaches. Jedoch ist die Figurenzeichnung ziemlich nervig. Ich empfand "Something In The Water” als stinklangweilig und die Belanglosigkeit per se. Fesseln kann mich die Produktion zu keinem Zeitpunkt. Wie auch, ohne jede Spannung?! Wer sich auf ein paar Haiszenen freut, wird hier ebenfalls enttäuscht. Der Raubfisch ist, bis auf seine Silhouette, kaum zu sehen. Ab und an kommt die ikonische Rückenflosse vorbei oder ein von schlechten CGI geprägter Hai in voller Pracht.
Fazit: Nach einem interessanten Beginn entpuppt sich der Film als ärgerliche Zeitverschwendung 👎
02 - ★★✩✩✩✩✩✩✩✩
Die beiden Ghostbusters Filme aus den 80ern hatten mit “Ghostbuster: Afterlife” einen dritten Teil bekommen, der gleichzeitig als Legacy Sequel konzipiert wurde und das Remake von 2016 ignorierte. Mit "Ghostbusters: Frozen Empire” wird der Legacy Gedanke weiter gesponnen. Zumindest war das sichtlich der Ansatz. Der Blickwinkel von “Ghostbuster: Afterlife” zeigte uns ja deutlich, dass man sich auf die Nachfahren des verstorbenen Egon Spengler konzentrierte. Altvertraute Figuren übergaben die Fackel an neue Charaktere. Jetzt erwarte ich bei der Fortsetzung des Legacy Sequels, dass die eingeführten Charaktere entsprechend ausgebaut werden. Im besten Fall in einem für sie maßgeschneiderten Abenteuer. So eine Art “Goonies auf Geisterjagd” wäre kein schlechter Ansatz gewesen.
Stattdessen wird den im letzten Film verabschiedeten Figuren hier mehr Raum gegeben. Warum eigentlich?! Gegen einen netten Gastauftritt sage ich gar nichts. Deswegen war die Idee, Walter Peck zum Mayor of New York City zu machen, ganz fabelhaft. Die Story, die dem Zuschauer präsentiert wird, scheint Elemente aus „The Real Ghostbusters“ und „Extreme Ghostbusters“ zu recyceln und verliert sich in vielen Nebenhandlungen. Zu viele. Der Plot ignoriert offensichtliche Lösungen für selbst geschaffene Probleme. Bekannte Schauplätze und Querverweise reichen mir hier nicht aus, um als würdiges Sequel zu unterhalten. Der Nostalgiefaktor wirkt hier erzwungen und nicht notwendig. Es gibt zwar hier und da Positives zu bemerken, darunter Mckenna Grace als Phoebe Spengler und Patton Oswalt als Dr. Hubert Wartzki, doch hilft das nicht über die Schwierigkeiten hinweg.
"Ghostbusters: Frozen Empire” gelingt es nicht, sich zu fokussieren und mir als Zuschauer ein stimmiges Ganzes zu präsentieren. Im Gegenteil, vieles wirkt überladen und es fehlt an einer klaren Ausrichtung. Die für den Film neu eingeführten Figuren wurden zu wenig charakterisiert. Dem Comedy-Anteil wurde tonal mehr Gewichtung gegeben, jedoch nicht höhere Qualität. Alle positiven Charaktere wirken ziemlich unbeholfen und der einstige anarchische Humor ist gar nicht mehr zu spüren. Der neue Bösewicht wirkt recht blass. Das Endresultat war für mich nicht mehr als Mittelmaß.
05 - ★★★★★✩✩✩✩✩ #horroctober2024
“Scream 3” und “Scre4m” empfand ich bereits als recht mittelprächtige Vertreter ihrer Zunft. “Scream” (2022) wollte eigentlich frischen Wind in das Franchise bringen und unterbot die Qualität seiner Vorgänger noch. Allerdings kamen jüngere Charaktere ins Franchise und somit potenzielle Opfer für den Ghostface-Killer. Der alteingesessene Figurenkreis wurde noch weiter dezimiert. Und jetzt kommt “Scream VI”. Journalistin und Autorin Gale Weathers ist als einzige Woodsboro-Figur mit von der Partie. Naja, beinahe. Mehr als einmal wird der Zuschauer daran erinnert, dass Sam Carpenter die Tochter von Billy Loomis ist. Das macht überdeutlich, mehr noch als bei “Scream” (2022), es handelt sich hierbei um eine Legacy Fortsetzung.
+++SPOILER+++bezüglich Auflösung+++
Richtig dreist ist die Ghostface-Auflösung und dessen Motivation. Bitte Scream 2 in Erinnerung rufen: Dort war Mutter Loomis verantwortlich, die Rache genommen hat. Hier wird für den Ghostface-Killer Richie Kirsch aus dem letzten Film Rache genommen. Und der offengelegte Familienwahn gleicht dem der Loomis-Family. Einfallsreich ist was anderes. Irgendwie schräg ist da noch die Tatsache, dass Sam die Tochter des Ghostface-Killers aus Scream 1 ist, die Enkelin der Killerin aus Scream 2 und gleichzeitig das neue Opfer der Legacy-Filme von 2022 und 2023.
+++SPOILER+++AUS+++
Die Figur Sam Carpenter hat die Rolle der Sidney Prescott endgültig ersetzt. Allerdings konnte ich keine Figur als comic relief identifizieren. Meistens übernahm diesen Part Deputy Dewey. Zu Beginn sorgte auch Randy für eine besondere Note nerdigen Humor. Aber wer sollte das hier sein? Die neunmalkluge Mindy? Ehrlich gesagt, hätte ich das Geschwisterpaar Mindy und Chad als erstes dem Ghostface Killer zum Fraß vorgeworfen bzw zum aufschlitzen. In der Handlung werden Filmregeln wieder mal zelebriert. Nachdem man sich in Scream I bis III über die Regeln von Horrorfilmen, Horror-Fortsetzungen und Horror-Trilogien ausgelassen hat, bemerkt Mindy hier, dass nun Franchise-Regeln in Kombination mit Legacy Erweiterungen gelten.
Man wiederholt sich stärker als je zuvor und gesteht dem neuesten Scream-Beitrag keine originellen Ideen zu. Garniert wird das alles mit selbstreferentiellen Spitzen in Bezug auf Film-Franchise und Sequels vs Legacy. Die Crime-Handlungen erzeugen keinen Thrill. Die Jumpscares sind übelst abgedroschen. “Legacy ist nicht automatisch etwas Schlechtes." Nein, das muss es nicht. Aber damit das Franchise funktioniert und unterhält, muss man als Filmemacher etwas dafür tun.
04 - ★★★★✩✩✩✩✩✩ #horroctober2024
Anhang: Nach dem "Scream 5" und "Scream 6" an den Kinokassen zusammen wieder ein gutes Einspielergebnis vorweisen konnten, ist uns "Scream 7" sicher. Allerdings tauchen die Carpenter Schwestern wohl nicht wieder auf, denn Melissa Barrera wurde wegen ihrer Social-Media Posts aus dem Cast gestrichen. Jenna Ortega ist abgesprungen, weil sie bereits anderweitig verpflichtet ist. Der geplante Regisseur Christoph B. Landon (Happy Deathday) hat aufgrund der veränderten Besetzung dankend abgelehnt. Überraschenderweise hat Neve Campbell erneut zugesagt und Patrick Dempsey (Scream 3) liebäugelt öffentlich mit einer Rückkehr. Der US-Kinostart ist geplant für Februar 2026.
Inspiriert wurde das Drehbuch durch die Geschichte des Pablo Escobear. Eine Schwarzbärin, die Mitte der 1980er an einer Überdosis Kokain starb. Drogenschmuggler waren Barry-Seal-mäßig unterwegs (siehe “American made”) und warfen mehr als 30 kg über der Wildnis von Knoxville (Tennessee) ab. Mehr Wahrheitsnähe besitzt der schwarzhumorige Horror-Spaß wahrscheinlich nicht, behaupte ich. Der reale Bär starb jämmerlich, wurde ausgestopft und zeitweise ausgestellt. In “Cocaine Bear" darf das Tier nun Rache nehmen. Statt würdelos als Maskottchen zu enden. Die Filmhandlung ist zu absurd und abwegig. Der Film-Bär ist irgendwann total turkey und geht auf Menschen los. Zwischen ordentlichen Tierhorror und einem Gagniveau, das mit “Piranha 3D” (2010) oder “Sharknado” (2013) vergleichbar ist, konnte mich dieser blutige Waldausflug gut unterhalten.
Ich muss zugeben, dass ich den Bären nicht als Monster empfunden habe. Der war doch irgendwie sympathisch. Wer also Thrill erwartet, den muss ich an dieser Stelle enttäuschen. Der blutrünstige Riesen-Teddy ist ziemlich gut gelungen. Eine Mischung aus Animatronics und CGI vermittelt das richtige Gefühl für ein nicht ernst zu nehmendes Abenteuer im Wald. Am besten kann der Film mit seiner fantastischen Stumpfheit unterhalten. 😁
Nach “M3gan” war “Cocaine Bear” der zweite Film des Jahres 2023, der einer sehr zeitgenössischen Vermarktungsstrategie folgte: Neugier im Netz erzeugen, Meme-Material liefern, jeden Internetnutzer zum Werbebotschafter machen.
Die Besetzung hält einige bekannte Gesichter parat. In den Hauptrollen Keri Russell (“The Americans”) und Alden Ehrenreich (“Oppenheimer”; Han Solo in “Solo: A Star Wars Story”), in Nebenrollen agieren O'Shea Jackson Jr. (der älteste Sohn von Ice Cube), Brooklynn Prince (Apple TV+ Serie “Home Before Dark”), Jesse Tyler Ferguson (Mitchell Pritchett in “Modern Family”) und Ray Liotta (in einer seiner letzten Rollen), sowie Cameoauftritte von dem wütenden IKEA Guy und Keri Russells Lebenspartner Matthew Rhys.
Fazit: Der solide Mid-Budget-Movie ist ein netter, kleiner Unsinnsfilm geworden, der dem geneigten Filmfreund Spaß machen kann.
07 - ★★★★★★★✩✩✩ #horroctober2024
Es ist im Filmbiz ja nichts Ungewöhnliches mehr: Wenn das Franchise ausgelutscht ist, wird es nochmal ausgerollt. Der 2020 gedrehte “Children of the Corn” versucht sich nun an einem Neustart, indem er seine ganz eigene Vorgeschichte erzählen möchte. Viel gemeinsam mit der Geschichte von Stephen King oder dem Originalfilm von 1984 hat diese Story wirklich nicht mehr. Als erstes ist mir aufgefallen, das keine Außenstehenden auf den Mikrokosmos der kleinen Gemeinde stoßen. Stattdessen tragen die Bewohner den Konflikt unter sich aus. Das Setting ist ansprechend gestaltet und Kate Moyer funktioniert als Antagonistin recht gut. Es ist nur doof, dass das Drehbuch ihr gar nicht genug Möglichkeiten zur Entfaltung gibt. Überhaupt sind die Charaktere ziemlich fad und dünn gestaltet worden. Außerdem sind es viel zu viele Figuren, denen man hier eine Bedeutung gibt. Auf mich wirkt das so unglaublich unausgewogen. Die Lücken werden mit Klischees gestopft und mir als Zuschauer wird es unmöglich gemacht, zu irgendeinem Charakter einen Draht zu finden.
Fazit: Überflüssiges Prequel ohne jeden Mehrwert.
00 - ✩✩✩✩✩✩✩✩✩✩ #horroctober2024
In den 1930er und 1940er Jahren hatte RKO Pictures seinen Peak innerhalb ihrer Geschichte und gehörte zu den ursprünglichen „Big Five“ der Major Studios in Hollywood. Neben Metro-Goldwyn-Mayer, 20th Century Fox, Paramount Pictures und Warner Bros. regierten sie den Markt. Der russische Einwanderer Vladimir Ivan Leventon arbeitete als Assistent von David O. Selznick unter dem Namen Val Lewton bei RKO. Gleich mit dem ersten Film, den er produzierte, landete Lewton einen Treffer. “Cat People" mit Simone Simon kostete 134.000 $ und spielte einen Gewinn von etwa 40% ein (die Quellen gehen hier weit auseinander). Der Erfolg von “Cat People" veranlasste RKO Pictures, einen ganze Reihe ähnlicher Filme in Auftrag zu geben. Elf produzierte Lewton für die RKO, neben “Cat People", gehört “I Walked with a Zombie” (1943), “The Leopard Man” (1943) und “The Body Snatcher” (1945) zu den bekanntesten.
Inhaltlich wurde Val Lewton völlige Freiheit gegeben. Einzig die Titel standen bereits fest. Auflagen waren auch, dass das Budget pro Film 150.000 $ und die Länge 75 Minuten nicht überschreiten durften. Dieser Zwang zur Sparsamkeit führte dazu, dass der Horror mehr angedeutet als gezeigt wurde und sich das Grauen in der Fantasie des Zuschauers entwickeln musste. War Lewton auch als Produzent die treibende Kraft bei diesen Filmen, so darf dennoch keinesfalls die Leistung der Regisseure unterschätzt werden. Mit ausgeklügelten Licht-Schattenspielen, die vom deutschen expressionistischen Film beeinflusst sind und bereits den Film noir herbeirufen, schuf Regisseur Jaques Tourneur eine unheimliche Atmosphäre.
Tatsächlich wird Horror als visuelles Stilmittel seitens der Regie nachlässig behandelt. Effekthascherischer Budenzauber, mit dem der Horrorfilm später verbunden wird, kommt im Film nirgendwo vor. Vielmehr symbolisiert das Übersinnliche in der Erzählung. Bis zum Schluss belässt der Plot eine Restmenge des Zweifels. Soziale Belange, die sich im Hollywoodfilm der frühen Vierziger anderweitig nie so hätten thematisieren lassen. Wie die Angst vor der eigenen und die Lust an einer zügellosen Sexualität, sowie die unauslotbare Isolation eines Menschen aufgrund dessen Andersartigkeit und die tief verwurzelte NichtIntegrierbarkeit, die hier von der serbischen Einwanderin Irena Dubrovna exemplarisch verkörpert wird.
07 - ★★★★★★★✩✩✩ #horroctober2024
Wer es noch nicht bemerkt hat, es geht nicht um ein Schlachthaus, sondern um ein Faultier. Das possierliche Tierchen wird von einer Mädchen-Verbindung zum Maskottchen erwählt. Dumm nur, dass das niedliche Kuscheltier in Wahrheit eine mordende Bestie ist. Die Grundidee ist herrlich absurd und hat Potenzial für eine schwarze Komödie. Leider ist der Humor der Gags so überhaupt nicht meine Kragenweite. Manchmal zu pubertär, zu stupid und manchmal zu albern. Irgendwie ist die “gemeine Kreatur” richtig sympathisch gestaltet worden und eigentlich möchte ich dem Faultier manchmal helfen, so nervig sind die Opfer charakterisiert worden. Vor allem die weiblichen. Abgesehen davon werden bekannte Genre-Beiträge parodiert. Leider nicht besonders gut (zumindest für meinen Geschmack).
Ehe der tierische Slasher in die Gänge kommt, schenkt Regisseur Matthew Goodhue dem austauschbaren Einerlei viel zu viel Aufmerksamkeit. Wenn das Tierchen dann morden darf, kommt die Inszenierung viel zu zahm und blutarm daher. Die Charaktere, wenn sie nicht vollkommen unsympathisch geraten sind oder völlig leblos, profitieren wenig vom unsäglichen Overacting einzelner Darstellerinnen.
02 - ★★✩✩✩✩✩✩✩✩ #horroctober2024
Special Effect Künstler Carlo Rambaldi ist verantwortlich für die Kreatur. Sein Werwolf ist für die damalige Zeit und unter Berücksichtigung des niedrigen Budget, absolut okay. Visuell wirkt der Film, der Ort Tarker Mills, die Darsteller und das komplette Setting durch jede Pore wie die 80er Jahre. Nur spielt die Handlung 1976, welche rückblickend erzählt wird.
Wer Lust hat auf einen wohligen 80er Grusler nach einer Vorlage von Stephen King: für den Horroctober ist "Der Werwolf von Tarker Mills" keine schlechte Wahl.
https://youtu.be/eOWc9NNvBjU?si=IY2pE_Xo3x4cMf6m
Coralie Fargeats Film „The Substance“ erzählt von dem ehemaligen Hollywood-Star Elisabeth (Demi Moore), die jetzt eine Vorturnerin einer ehemals erfolgreichen Fitness-Sendung ist und kurz davor steht, ersetzt zu werden. Wer will schon einer 49-jährigen Beauty-Queen dabei zusehen, wie sie bei Aerobic Anstrengungen sichtlich altert? Da könnte sie gleich der Host einer Reality-Castingshow werden, im Stil eines Schönheitswettbewerbs. Nein, das möchte ihr Boss nicht. Der wird dargestellt vom damals 68-jährigen Dennis Quaid. Dieser ist laut und widerlich und heißt Harvey, was dem Zuschauer über die Subtilität des Films viel sagt. An ihrem 50ten Geburtstag erfährt Elisabeth zufällig, dass sie gefeuert werden soll und es bereits einen jüngeren Ersatz gibt. Es überrascht nicht, dass unsere Hauptfigur Elisabeth Sparkle (sic!) frustriert ist, weil der Alterungsprozess für sie ein akutes Problem darstellt. In einer super sauberen Wohnung voller Spiegel und polierter Türklinken lebt Elisabeth. Wie bereits erwähnt, von Subtilität hält die Filmemacherin nichts. Sie will ganz offen die Selbstverliebtheit unterstreichen und wie wichtig das äußere Erscheinungsbild für unsere Protagonistin ist.
Elisabeth erliegt der Versuchung einer Substanz, mit der sie ein tödliches Heilmittel gegen die Bedeutungslosigkeit entdeckt. Das Versprechen lautet: "younger, more beautiful, more perfect". Doch die versprochene Verjüngungskur besitzt einen enormen Haken. Für Elisabeth, die nichts anderes als die sexualisierte Zurichtung ihres Körpers kennt, ist die Einnahme der Substanz ihr Pakt mit dem Teufel. Sie geht eine symbiotische Beziehung mit einem jüngeren, besseren Ich ein. Ein zweiter Körper entsteht aus ihrem aktuellen. Elisabeth und Sue teilen sich dieselbe Lebensenergie (vielleicht sogar diesselbe Seele?). Während der "aktivierte" Körper sieben Tage lang genutzt wird, bleibt die jeweilige leere Hülle im Bad ihrer Wohnung. Ich habe schon oft den Vorwurf gelesen, der Film verhalte sich unlogisch, wenn das Bewusstsein von Elisabeth zwei Körper zur Verfügung hat. Ich denke nicht, dass das Bewusstsein die Körper wechselt. Wenn das so wäre, warum sollten sich Elisabeth und Sue gegenseitig Nachrichten hinterlassen?
Bevor ich mir den Film angesehen habe, wusste ich sehr wenig von dem, was mich erwartet. Allein die Nummer, als der zweite Körper einer jüngeren Version namens Sue (Margaret Qualley) entstanden ist, machte mich ziemlich perplex. Zum einen sieht man nicht in jedem Film, dass die beiden Hauptdarstellerinnen sich komplett vor der Kamera entblößen. Zum anderen ist es Mittel zum Zweck, um dem Publikum den ersten Body-Horror zu präsentieren. Spätestens jetzt ahnt man als Zuschauer, dass dieses Spiel mit der Schönheit eine ungute Wendung nehmen wird und dass es sehr wahrscheinlich unappetitlich werden könnte. Ich sag mal, für Zartbesaitete ist der Film nix.
Die Kritik an dem Jugendwahn und dem ständigen Optimierungsdruck in unserer Gesellschaft ist ebenso offensichtlich wie der Tadel am Showbiz. Ob diese Kritik wirklich bissig genug ist und tatsächlich immer gelungen ist, darüber lässt sich streiten. Die Geschichte scheint zwar im Jetzt zu spielen, zumindest deuten Smartphones und Flachbildfernseher darauf hin, doch ein Aspekt fehlt in diesem Kosmos: die sozialen Medien. Das Showbusiness im Fernsehen ist hier nach wie vor der dominante Akteur der Unterhaltungsindustrie.
Aber ich halte “The Substance” für eine gelungene, blutrünstige Fabel über Ruhm, Selbsthass und den Schrecken der falschen Selbstverliebtheit. Unsere Vorfahren hatten nicht haufenweise Selfies in ihren Taschen. Sie wurden nicht auf unvorteilhaften Fotos von Freunden markiert. Sie mussten sich nicht den ganzen Tag lang ihre eigenen Gesichter auf Instagram oder Skype ansehen. Und medizinische Eingriffe, die das Aussehen verändern – Medikamente oder eine Spritze von diesem, ein Laser von jenem – sind zugänglicher als je zuvor. Kompromisslos rechnet der Film mit Jugendwahn ab. Mit seiner unterhaltsamen Überzeichnung arbeitet sich der Film am male gaze ab, um am Ende für seine Figuren weder Läuterung noch Erbarmen parat zu haben. Abgesehen davon ist es der beste Body-Horror seit langem, der nicht von David Cronenberg stammt.
09 - ★★★★★★★★★✩ #horroctober2024
Während Polanskis “Rosemary’s Baby” (1968) das erste Mal den Antichristen populär machte und Friedkins “The Exorcist” (1973) dem Publikum nahe brachte, was ein Exorzismus ist, ist “The Omen” (1976) als der Genre-Beitrag bekannt, der die Zahl 666 als Zeichen des Bösen interpretiert, sowie den Antichristen (entgegen der biblischen Vorstellung) als eine Person UND als direkten Nachkommen des Satans darstellt. Zwei Darstellungen, die nachkommende Filme und das Horror-Genre geprägt haben.
In dem Prequel geht Margaret Daino (Nell Tiger Free) als Novizin nach Rom, um dort das Nonnengelübde abzulegen. Kaum am Ziel angekommen, schlittert die Novizin in eine Verschwörung, die von Radikalen innerhalb der Kirche gelenkt wird. Und wer, wie ich, meint, dass die Story und ihr Ende quasi schon feststeht, man weiß ja was in “The Omen” passiert, dem sei gesagt, man hat sich was einfallen lassen, um dem Franchise ein Hintertürchen offen zu lassen.
Kinematografisch ist “The First Omen” gelungen. Das Prequel präsentiert eine Illusion des 70er Jahre Kinos. Die zeittypischen Zooms und verwendeten Kamerafahrten verdienen Anerkennung. Die Gothic Elemente sind sehr gut gewählt, die Kostüme gelungen und die Filmmusik verweist auf das Original-Theme des Originals. Einzelne Szenen sind extrem grafisch inszeniert und können den geneigten Genre-Freund schocken. Auch mit ein paar Alt-Stars kann “The First Omen” punkten. Unter den Geistlichen finden sich die Briten Charles Dance als Father Harris und Bill Nighy als Cardinal Lawrence. Obwohl letzterer für mich fehl am Platze wirkt. Hingegen konnte mich Sônia Braga als Äbtissin überzeugen. Jedoch verlässt sich die Fernsehregisseurin Arkasha Stevenson in ihrem Spielfilm-Debüt auf das Können von Nell Tiger Free, auf deren Schultern die Last liegt, den Zuschauer als Hauptfigur und Identifikationsfigur zu dienen.
Aber als jemand, der das Franchise kennt, finde ich “The First Omen” inhaltlich ziemlich mau und eher unspannend. Für mein Empfinden ist das Prequel in erster Linie für Zuschauer gedacht, die noch keinen Kontakt mit “The Omen” hatten. Oder es so lange her ist, dass sie sich an den Inhalt kaum erinnern können. Die Handlung ist zu einem gewissen Grad vorhersehbar, was nun mal in der Natur eines Prequels liegt. Dazu wird noch mit ganz banalen Ängsten und Genre-Klischees gespielt. Es ist so durch und durch ein Film, wie man ihn vor fünfzig Jahren auch schon gemacht hätte. Der Grusel soll durch flackernde Lichter und stimmungsvolle Musik unterstrichen werden, während das Drama in “The First Omen” lieber Prüderie thematisiert, sowie die Frauenrolle in der Gesellschaft und den Zwiespalt zwischen Glaube und Gott. “The First Omen” bedient das Einmaleins des Horrorfilms und kann nicht mit Originalität oder Thrill glänzen. Der Film setzt auf Stilistik und Atmosphäre, ohne zu versuchen, die Plattitüden des Genres abzulegen.
Fazit: Geht so. Handwerklich ansprechend. Inhaltlich bedingt zu empfehlen. Kann man machen, muss man nicht.
05 - ★★★★★✩✩✩✩✩ #horroctober2024
• Der Joker in den Interpretationen von Jack Nicholson (Batman, 1989), Mark Hamill (Batman: The Animated Series), Joaquin Phoenix (Joker, 2019) und Heath Ledger (The Dark Knight, 2008). Weil das die vier besten sind! Cesar Romero und Kevin Michael Richardson mag ich nicht besonders. Die von Cameron Monaghan kenne ich bislang nicht. Jared Leto kann es nicht.
• Darth Vader (Voice: James Earl Jones) in "Star Wars III - VI", "Rogue One" und "Obi-Wan Kenobi"
• Wilson Fisk (Vincent D’Onofrio) in "Marvel’s Daredevil", "Hawkeye" und "Echo"
• Gustavo Fring (Giancarlo Esposito) in "Breaking Bad" und "Better Call Saul"
• James Moriarty (Andrew Scott) in "Sherlock"
• Lore (Brent Spiner) in "Star Trek: The Next Generation" und "Star Trek: Picard"
• General Chang (Christopher Plummer) in "Star Trek VI: The Undiscovered Country" (1991)
• Jaffar (Conrad Veidt) in "The Thief of Bagdad" (1940)
• Harry Lime (Orson Welles) in "The Third Man" (1949)
• Lars Thorwald (Raymond Burr) in „Rear Window“ (1954)
Franck Dubosc wurde in unseren Breitengraden als Darsteller des Troubadix bekannt. Die Allegorien zum Minnesänger, die sich im Verlauf der Handlung entwickeln, finde ich daher noch recht witzig. Nur die Gesangseinlage bei der Hinrichtung ist total drüber. Aber von Anfang an …
In dieser Adaption des bekannten Kartenspiels spielt er mit seiner Patchworkfamilie das titelgebende Gesellschaftsspiel als schmuckes Brettspiel. Sein inzwischen vergesslicher Vater (Jean Reno) soll den Spielleiter geben. So wird dem unwissenden Zuschauer zumindest die rudimentären Eckdaten des berühmten Ablegers von “Mafia!” mitgeteilt. Das Spiel ist auch in anderen Versionen unter alternativen Namen bekannt (Mord in Palermo, Die Werwölfe von Düsterwald, Mafiosi). Unwissend werden alle Beteiligten in das begonnene Spiel hineingezogen. Was mich unweigerlich an “Jumanji” erinnert. In der Welt des Spieles stehen sie vor der bekannten Aufgabe: finde alle Mafiosi bzw alle Werwölfe und gewinne somit das Spiel. Im Gegensatz zum tatsächlichen Gesellschaftsspiel gibt es keinen Toten. Normalerweise geht es darum, aufgrund von Verhalten und Diskussionen zu tippen, wer ein Mafiosi / Werwolf ist. Wem das bekannt vorkommt, die RTL-Show “Die Verräter – Vertraue Niemandem!” basiert auf dem Spiel. Und in etwa genauso interessant ist die französische Spiele-Adaption.
In der Handlung des Films müssen sie im Prinzip raten. Wobei der Begriff “Handlung” noch arg übertrieben ist. Ihre Rollen, die ihnen per Losverfahren zugeteilt wurden, machen sie automatisch zu Superhelden im Mittelalter. Vielleicht haben die Produzenten beim Casting auch das Los entscheiden lassen? Hauptdarsteller Dubosc ist bereits sichtlich gealtert und wahrscheinlich schon 60. Jean Reno soll seinen Vater darstellen, sieht aber etwa nur zehn Jahre älter aus (wahrscheinlich ist er ein wenig älter, aber viel kann es nicht sein). Ich vermute, die Franzosen wollten bekannte Namen, die im Produktionsland Frankreich ziehen. Ursprünglich sollte der Film ja im Kino und nicht auf Netflix erscheinen.
Das mittelalterliche Filmset, das noch von einer anderen Produktion her vorhanden war, sieht unheimlich gut aus und kann die notwendige Atmosphäre erzeugen. Die animierten Werwölfe im Nebel sind passabel, aber eigentlich nicht der Rede wert. Genauso wenig, wie die komplette Produktion, die wahnsinnig harmlos ist und irgendwie altbacken wirkt. Es ist alles irre seicht, so betulich, so familiär, wahnsinnig verspielt und scheiße konventionell, das mir speiübel dabei wird. Auch das Niveau des Humors, auf welchem Level sich die Spannung und der Gruselfaktor bewegt … Ich habe mich nicht nach der Altersempfehlung erkundigt, aber für mein Verständnis bot “Gänsehaut” (2015) im Vergleich mehr Nervenkitzel und war der unterhaltsamere Halloweenstuff. Wenn ich diesen Film letztes Jahr den Kindern vorgesetzt hätte (Sechstklässler), hätten die mich fertig gemacht.
03 - ★★★✩✩✩✩✩✩✩ #horroctober2024
Vor einiger Zeit habe ich nach euren liebsten Bad Girls gefragt. In diesem Sinne geht es heute weiter https://www.moviepilot.de/liste/top-10-bad-girls-eure-lieblinge-unter-den-schurkinnen-roostercogburn
Jetzt geht es um die männlichen Schurken, Fieslinge und Bösewichter. Nicht das es wieder Missverständnisse gibt, Antihelden sind nicht gemeint. Es geht um diejenigen, die in der Regel als böse Buben auftreten. Aus welchem Pool ihr euch bedient, ist egal. Von Film bis Serie über Real bis animiert ist alles legitim. Die Aufgabe lautet: Zehn männliche Figuren, die ihr scheußlich gut findet. Ich bin neugierig auf eure TOP 10
Zwischen den Ereignissen von “Saw” und “Saw II" begibt sich John Kramer (Tobin Bell) nach Mexiko, um sich einer experimentellen medizinischen Behandlung zu unterziehen. Die Hoffnung auf eine Wunderheilung treibt ihn an. Leider wird er aber betrogen, denn die Betreiber einer mexikanischen Klinik sind darauf spezialisiert, ihre Patienten über den Tisch zu ziehen.
Jetzt dreht Regisseur Kevin Greutert die Zeit zurück und erzählt ein Kapitel aus dem früheren Leben von John Kramer. Meine anfängliche Skepsis, ob mich ein 80-jähriger Tobin Bell noch in seiner berühmtesten Rolle überzeugen kann, wurde schnell weggewischt. Das liegt daran, wie die Figurenzeichnung hier fortgeführt wurde und wie sehr man den Fokus auf die Charaktertiefe legt. Die körperliche Mitgenommenheit des John Kramer wird zum Storyelement. Diesmal steht Jigsaw ganz im Mittelpunkt und wird von einer unerwartet verletzlichen Seite präsentiert. “Saw X” nimmt sich sehr viel Zeit, um seine Geschichte aufzubauen. Mit einem etwas zu kitschigen Soundtrack und erstaunlich viel Melodram erzählt der Film die Geschichte eines gebrochenen Mannes, dessen Hoffnung aufgebaut und wieder zerstört wird.
Sechs Jahre zuvor stellte Bell zuletzt den Jigsaw-Killer dar. Doch für “Saw X” kehrt auch Shawnee Smith als Amanda zurück und in der Mid-Credit-Scene liefert Costas Mandylor als Detective Mark Hoffman einen Cameo-Auftritt. Sowohl Smith als auch Mandylor waren zuletzt in “Saw VI” (2009) zu sehen. Die Handlung soll vor zwanzig Jahren spielen. Im Kontext mit der äußerlichen Veränderung der Darsteller leidet ein wenig die Glaubhaftigkeit der selbst erschaffenen Fiktion. Das gilt auch für manche logische Zusammenhänge. Zum Beispiel beschließt John Kramer ziemlich kurzfristig, dass er im Ausland als Jigsaw tätig wird. Ich habe mich gefragt, wo die Folterwerkzeuge her sind, deren Vorbereitung doch so viel Zeit in Anspruch nimmt (wenn man sich auf die erste Trilogie beruft). Aber über diese Ungereimtheiten kann der Franchise-Fan hinweg sehen. Denn bei seinem Auslandsaufenthalt trifft Jigsaw auf eine Person, die es mit ihm in Sachen Kaltblütigkeit und Skrupellosigkeit aufnehmen kann. Abgesehen von den Kritikpunkten bietet "Saw X" somit das, was einen guten Horror-Thriller ausmacht und bringt frisches Blut in dieses Franchise.
Zehnmal "Saw" und noch immer kein Ende in Sicht. Wie in “Jigsaw” (2017) und dem Spin-off “Spiral: From the Book of Saw” (2021) versucht man auch hier neue Wege einzuschlagen. Ähnlich wie in “Spiral: From the Book of Saw” wird hier Charakterzeichnung stärker in den Mittelpunkt gestellt. Doch im Gegensatz zu “Spiral” kehren hier bekannte Charaktere zurück und die Mid-Credit-Scene lässt erahnen, dass man sich im nächsten Film mehr der umstrittenen Figur Hoffman widmet. Ob “Saw X” die wirklich beste Fortführung des Franchise ist, darüber kann man geteilter Meinung sein. Er ist aber auf jeden Fall deutlich besser als das, was das Franchise mit den Saw-Filmen 6 bis 8 präsentiert hat.
07 - ★★★★★★★✩✩✩ #horroctober2024
Der Plot ist denkbar einfach: Nachdem ein Monsun ihr schwimmendes Ferienhaus vom Festland abgetrieben hat, findet sich ein Ehepaar allein inmitten des offenen Meeres wieder.
Vor dreißig Jahren wurde Alicia Silverstone bekannt durch das Mitwirken in den Musikvideos von Aerosmith, dem Film “Clueless” und als Batgirl unter Joel Schumacher. Dann ging die beste Zeit der Darstellerin langsam zur Neige. Und weil Silverstones Karriere schon lange als “jumping the shark” gilt, dachten sich wohl die Produzenten, dass sie und ein unbekannter vietnamesischer Regisseur für diesen Humbug als Sündenbock herhalten dürfen.
Wer auf ein bisschen frischen Wind im Subgenre hofft, wird schnell ernüchtert sein. In optisch anspruchslosen Aufnahmen hält die Exposition einen gefühlt minutenlangen Schnorchelgang von der Güteklasse „Windows-Bildschirmschoner“ bereit, sowie ein noch längeres, inhaltsarmes Telefonat und bedeutungslose Dialoge. Das Filmbudget war offensichtlich nicht sehr groß. Man sieht es bei jeder Gelegenheit. Angeblich sollen 1000 VFX shots für den Film getätigt worden sein. Unwichtig, ob es wirklich so viele sind, sie wirken schlecht. Schockierend ist lediglich, dass die anspruchslosen Effekte und die miese Handlung zu einem Haifilm vermischt wurde.
Mein Fazit: Formelhafter und extrem langweiliger Survival-Horror.
01 - ★✩✩✩✩✩✩✩✩✩ #horroctober2024
Die Balance aus irrem Spaß und subversiver Ironie funktioniert nicht immer. Das Klassentreffen, an dem das Maitland Ehepaar nicht teilnimmt, wirkt, als ob Tim Burton sich mit seinem Stammkomponisten und seiner Kostümbildnerin zum Spielen verabredet hat. Die verspielte Inszenierung des Schauerlichen gelingt durchaus. Doch der skurrile Witz im Umgang mit dem Makabren und der humorvolle Bruch mit alptraumhaften Themen, ist zum konventionellen Kino geraten. Burton ruht sich ein wenig zu sehr auf seine ehemalige Einzigartigkeit aus.
Die ehemalige Gothic-Teenagerin ist erwachsen geworden. Inzwischen ist sie selbst Mutter und lebt von ihrem Status als “Kontakt zum Jenseits”. Aus der Rolle der stoischen Tochter von einst ist nur noch eine leidlich unangepasste Internatsschülerin geworden. Den Part der Tochter übernahm Jenna Ortega, die sich durch typische Coming-of-Age-Szenarien manövrieren musste.
Mehrere Handlungsstränge führen nicht zu einem konzentrierten Plot. Im Diesseits darf der Zuschauer die dysfunktionale Mutter-Tochter-Beziehung verfolgen und im Jenseits die Jagd der Ex-Frau des Bio-Exorzisten Betelgeuse, die auf Rache sinnt. Parallel dazu läuft ein verstorbener Detektiv (Willem Dafoe) einige Male als Staffage durchs Bild. Wie im Original hat Betelgeuse relativ wenig Screentime. Aber wenn er auftaucht, darf Michael Keaton glänzen. Aber im Ganzen sind es zu viele Charaktere, die sich nicht entfalten können, und zu viele Handlungsstränge, die nicht fokussiert fortgeführt werden. Das ist mir einen Tick zu flatterhaft.
Die viel zu späte Fortsetzung punktet mit seinem Design, der verschrobenen Ausstattung des Reichs der Toten, überbordender Fantasterei, analogen Effekten, dem morbiden Charme und der Besetzung der Titelfigur. Aber die Klasse des Originals wird nicht erreicht.
06 - ★★★★★★✩✩✩✩ #horroctober2024
Nachdem Milla Jovovich ihr Mitwirken an “Resident Evil” nach sechs Filmen endlich ad acta gelegt hat, wurde 2021 ein REBOOT veröffentlicht. Hat man sich bisher quasi null an die Vorlage gehalten, und innerhalb der Filmreihe wurde Kontinuität regelmäßig ignoriert, versucht man mit dem Neuanfang eine neue eigenständige Geschichte zu etablieren, die sich der Viideospielreihe verbundener fühlt. In “Welcome to Racoon City” wird jeweils der Plot aus den Games “Resident Evil” und “Resident Evil 2” verwurstet, also tauchen hier auch sämtliche Hauptcharaktere aus beiden Spielen auf. Egal ob das Sinn ergibt oder nicht.
Dramaturgisch bedient sich der Film aus der untersten Schublade. Die Exposition ist hanebüchen, die Dialoge plump und vor allem, es ist einfallslos. Zig Sequenzen hat der Genre-Freund so schon oft gesehen. Was die Spannungsschraube betrifft, befindet sich “Welcome to Racoon City” auf dem Level des zwanzig Jahre alten Erstlings (das war kein Lob). Keiner der Charaktere besitzt Persönlichkeit oder macht eine Entwicklung durch. Zusätzlich sprüht der Film über vor Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen kann. Zum Beispiel kommt die Figur Redfield in einen Raum mit einem Filmprojektor, der dort seit zwanzig Jahren rumstehen müsste. Nicht nur, dass sie ihn einschaltet und er sofort funktioniert, der Film (Zelluloid) ist sofort an der passenden Stelle, um bekannte Figuren zu präsentieren. Nur hat das hinterher keine Relevanz mehr. Im Verlauf der Handlung wird auf diesen Film und seinen Inhalt nicht mehr eingegangen. Als ob man eine Anspielung eingebaut hat, nur um der Anspielung willen. Was soll so etwas? Oder: Bevor sich die Protagonisten treffen, sind die einen in der Villa und die anderen im Police Department. Die Erlebnisse / Handlungsstränge voneinander, die parallel laufen so lange man sich noch nicht begegnet ist, spielen anschließend auch keine Rolle mehr.
Wer keine Story aufbaut, in der Figuren agieren, denen ich folgen möchte, darf sich nicht wundern, dass der Scheiß nicht ankommt. Als Zuschauer muss mein Interesse für die Geschehnisse geweckt werden. Stattdessen laufen hier nur leere Hüllen rum und machen einen auf Bad Ass. So richtig creepy ist das alles sowieso an keiner Stelle.
Mein Fazit: Reinfall.
03 - ★★★✩✩✩✩✩✩✩ #horroctober2024
“Halloween Kills” schließt nahtlos an den Film von 2018 an. Direkt nachdem Laurie zusammen mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin, dem absolut Bösen (vermeintlich) den Garaus gemacht hat.
Wie der Film von 2018, so schlägt auch dieser Halloween-Beitrag Parallelen zur originalen Timeline. Zum Beispiel, dass das Sequel nicht nur direkt an die bisherigen Ereignisse anschließt, sondern wie “Halloween II” immer noch am selben 31. Oktober spielt, wie der direkte Vorgänger. Weitere Nebenfiguren aus dem Halloween-Universum kehren zurück. Tommy Doyle, der 1978 selbst noch einen Babysitter benötigte. Der Franchise-Fan erinnert sich, das “Ant-Man” Paul Rudd in “Halloween VI” die erwachsene Figur darstellte. Er wurde gefragt, die Rolle zu wiederholen. Allerdings überschnitten sich die Dreharbeiten mit seinen Verpflichtungen zu “Ghostbusters: Afterlife”. Diesmal wird Tommy Doyle von Anthony Michael Hall interpretiert. Im Film von 1978 war Laurie Strode der Babysitter von Tommy. Die Tochter des Sheriffs, Annie Brackett, vertraute ihr ein weiteres Kind an, damit Annie ihren Freund abholen kann. Dieses Kind, Lindsey Wallace, tritt in “Halloween Kills” als Erwachsene wieder im Franchise auf. Der ehemalige Sheriff von Haddonfield, Leigh Brackett, kehrt ebenfalls zurück und wird wie im Original (1978) wieder von Charles Cyphers dargestellt. Nancy Stephens in der Rolle der Marion Chambers, die im Erstling von 1978 als Krankenschwester für Dr. Sam Loomis arbeitete, kehrte für “Halloween H20” in ihre Rolle zurück und nun auch für “Halloween Kills”. Der Fan wird erkennen, man hat sich bereits bei der Besetzung sichtlich bemüht, dem Halloween-Franchise alle Ehre zu machen.
Zu Beginn gibt es ein grobkörniges Flashback ins Jahr 1978, das den Zuschauer auf den wohligen Retrolook der Inszenierung vorbereitet. Rein handwerklich befindet sich “Halloween Kills”, genau wie “Halloween” (2018), über den Standard der herkömmlichen Genre-Beiträge. Der nach oben geschraubte Bodycount, die größere Brutalität und Blutrünstigkeit, die Gnadenlosigkeit der Kills, die bestechend gute Kameraarbeit und die gestiegene Anzahl der Querverweise, können nicht vollständig über die Probleme einer Fortsetzung hinweg täuschen. In puncto Handlung konnte der Vorgänger besser auftrumpfen. Hat andererseits auch den Vorteil, dass eine stoffelige Teenager-Plot-Line gestrichen wurde. Es wird sich bemüht um - soll ich es Authentizität nennen? - ich sag mal Ernsthaftigkeit, innerhalb der eigenen Fiktion. Die Strode-Familie taucht mehr am Rand der Geschichte auf. Vielmehr beobachtet Regisseur David Gordon Green die lauter werdenden Stimmen in der Bevölkerung. "Halloween Kills" ist weniger eine One-Girl-Show von Jamie Lee Curtis als ein Film über die Frage, wie ein kollektives Trauma eine Gesellschaft verändern kann. Hier hat eine Kleinstadt - Polizisten, Augenzeugen, Hinterbliebene, eine ganze Gemeinschaft - seelische Wunden davongetragen. Während der Killer wieder wütet, formt sich ein Mob in der Kleinstadt Haddonfield, dessen Hass so existenziell ist, dass er seinen Auslöser gar nicht mehr besiegen kann, weil er sonst seine Existenzgrundlage verliert. Für meinen Geschmack hätte der gesellschaftskritische Kommentar tiefer ausfallen dürfen. Aber optisch ist “Halloween Kills” wieder top und Michael Myers metzelt gnadenlos.
07 - ★★★★★★★✩✩✩ #horroctober2024
• "Ein Zombie hing am Glockenseil" (IT 1980)/ Als ich Schüler war, wurde darüber auf dem Pausenhof getuschelt. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich Fulcis Film zum ersten Mal gesehen habe. Ich empfand ihn als okay, inzwischen mag ich den gar nicht mehr. Genau wie "Die Nacht der reitenden Leichen" (ES 1971). Irgendwie kann ich mit diesen 70er Jahre Gruslern aus Europa nur noch schwer warm werden. Besonders die, die damals als "ganz schlimm" galten, empfinde ich aus heutiger Sicht oft als lächerlich. Aber das liegt bestimmt an mir.
• "Dracula jagt Minimädchen" (GB 1972) / Heute fällt mir schwer einzuordnen, weshalb mich der Film der Hammer Studios früher so eingeschüchtert hat. Vielleicht war es Christopher Lee? Als Erwachsener empfinde ich den als langweiliges und lächerliches Produkt seiner Zeit.
• "Die Fliege" (US 1986) / Als ich selbst in der Videothek gearbeitet hatte, hab ich den mal mitgenommen. Man musste sich ja weiterbilden. Damals war es meine erste Begegnung mit David Cronenberg und das erste Mal, dass ich Body-Horror sah. Ein einschneidendes und geradezu berauschendes Filmerlebnis.
• "Tanz der Vampire" (GB 1967) / Habe ich erstmals als Kind im ZDF gesehen. Einerseits empfand ich die Vampirjäger irre komisch, Graf Krolock als wahnsinnig unheimlich und das Ende jagte mir Angst ein.
• "Nightmare - Mörderische Träume" (US 1984) / Meine erste Begegnung mit Freddy Krueger war auf einer VHS-Raubkopie, die die ursprüngliche ungekürzte Kinofassung zeigt. Das war in den späten 80ern als der Film in Deutschland indiziert war. Diese Fassung wurde bis heute in Deutschland offiziell nicht vertrieben. Da dies mein erster Slasher war, werde ich immer ein ♥️ für den ollen Schlapphut haben.
• "American Werwolf" (GB/US 1981) / Die wirklich fiesen Genrebeiträge habe ich nicht gesehen, bevor ich 17 war. Monsterfilme und das Fantastische waren mein Einstieg. American Werwolf war da eine Ausnahme. Hab die Leihkassette des örtlichen Videodealers bei meinem Bruder entdeckt und heimlich alleine geguckt. 👀
• "Tarantula" (US 1955) / Den Film nenne ich als Beispiel. Aber es könnte genau so gut "Formicula" (US 1954) sein. Entsprechende Alternativen wären: "Der Schrecken vom Amazonas" (US 1954), "Die unglaubliche Geschichte des Mister C." (US 1957) oder "Der Wolfsmensch" (US 1941). Diese Filme einen zwei Dinge: Wie erwähnt sind es eher fantastische oder monstermäßige Genrebeiträge, die mich anfänglich prägten und sie alle habe ich zum ersten Mal im "NDR Gruselkabinett" gesehen.
»Mumien, Monstren, Mutationen« versprach das hauseigene Intro. 🤪
Verehrte Filmfreunde des gepflegten Grusels, Ihr seid gefragt.
Der Rest der Community aber auch 😉 Diese Mittwochsaufgabe widmet sich thematisch erneut dem Horroctober.
👻 🦇 💀
Bitte denkt zurück an eure frühen Filmerfahrungen im Genre und nennt uns die Horrormovies und Gruselfilme, die bei der Erstsichtung für Euch ein ganz besonderes Erlebnis darstellten. Wer in dem Alter ist, das sie/er sich nicht an diese Zeit erinnern kann: es ist auch okay, wenn es Filme sind, die ihr als erfahrener Filmgucker gesehen habt. Aber eigentlich spielt die Liste auf die Filme an, die einen früher umgehauen haben und heute wahrscheinlich nicht mehr oder zumindest nicht mehr so wie früher (weil sich die eigene Wahrnehmung verändert hat).
Bitte kramt in euren eigenen Erinnerungen und teilt uns mit, welche Filmerlebnisse waren für euch beim ersten Mal irre spannend, wahnsinnig gruselig, total unheimlich ...
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P.S.: Für eine kleine Ausführung pro Filmtitel bin ich dankbar. Zum Beispiel in welchem Alter ihr den gesehen habt und was euch an dem Film damals so geflasht hat. Oder eine andere Erläuterung. - Haut in die Tasten 😃