RoosterCogburn - Kommentare
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Alle Kommentare von RoosterCogburn
Der polarisierende Charakter von "A Serbian Film" löst Debatten über seinen Zweck und seine gesellschaftlichen Auswirkungen aus. Der bewusste Einsatz von Schockeffekten fordert das Publikum heraus und zwingt dazu, sich mit unangenehmen Wahrheiten über die menschliche Natur und den gesellschaftlichen Verfall auseinanderzusetzen. Der filmisch eindringliche Stil von "A Serbian Film" zeigt starke Kontraste und nutzt verstörende Bilder, um Unbehagen zu erzeugen und beim Publikum Selbstreflexion anzuregen. Die grotesken Bilder der Erzählung können als Kritik an der Sensationsgier der Medien und der gesellschaftlichen Desensibilisierung gegenüber Gewalt interpretiert werden. Sie wirft Fragen nach der ethischen Verantwortung von Filmemachern auf, wenn sie sich mit verstörenden Themen auseinandersetzen.
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Kann man noch immer von „Kunst“ sprechen, wenn scheinbar nichts anderes als Gewalt und Unmoral gezeigt wird?
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Kunst soll zum Nachdenken anregen und Normen in Frage stellen. Doch bei der Darstellung expliziter und gewalttätiger Szenen, insbesondere wenn es um sensible Themen geht, gibt es ethische Bedenken.
- - so die kritischen Stimmen
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Die bewusste künstlerische Entscheidung will einen Diskurs provozieren und die Wahrnehmung der Grenzen des Kinos durch das Publikum auf die Probe stellen.
- - Befürworter plädieren für die Autonomie der Künstler, unbequeme Themen als Mittel der Gesellschaftskritik zu behandeln.
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Im Kern dient "A Serbian Film" als Metapher für die soziopolitische Landschaft Serbiens und nutzt Schockeffekte, um die Gräueltaten des Balkankrieges und die Auswirkungen politischer Manipulation, zu kritisieren. Zu diesem Zweck symbolisieren die Rollen Miloš die Bevölkerung, Vukmir die Regierung und die namenlose Ärztin fungiert als Werkzeug der Exekutive in Serbien. Einiges kann als Fingerzeig auf die Folgen des Milosevic-Regime gelesen werden. Der Film stellt metaphorisch die Ausbeutung und Erniedrigung Einzelner und der Nation als Ganzes dar. Die neue Generation wird direkt nach der Geburt von ihrem politischen Führer "vergewaltigt". Sie können sich nicht wehren, sind ausgeliefert und werden durch Propaganda auf die neue Linie des politischen Regimes gebracht. Die Gewalt wird in "A Serbian Film" nie als lustig oder zur Befriedigung des Zuschauers eingesetzt, sondern sie wird als etwas zutiefst abstoßendes dargestellt. Der Regisseur ist sich bewusst, wann er wegblenden muss, und welche Szenen das Kopfkino unterstützen sollen. [gesichtet wurde die ungeschnittene Fassung] Die Musik trägt in wichtigen Schlüsselmomenten entscheidend zur bedrohenden Atmosphäre bei und spiegelt den Filmverlauf.
"A Serbian Film" fordert den Zuschauer dazu auf, sich mit unbequemen Wahrheiten über die menschliche Verfassung, die Verantwortung von Geschichtenerzählern und die Komplexität des Umgangs mit kontroversen Themen im Bereich der Kunst auseinanderzusetzen.
"A Serbian Film" kann vieles sein. Aber bestimmt kein Everybody's Darling. Das waren Filme aus dem Exploitationkino noch nie.
Natürlich gibt es noch mehr worüber ich lachen kann. Für diese Challenge bewege ich mich in dem Bereich "black comedy", "comedy drama" und "satire".
· To Be or Not to Be US 1942 (Sein oder Nichtsein)
· Monty Python's Life of Brian US 1979 (Das Leben des Brian)
· Brazil GB 1985
· Wag the Dog US 1995
· As Good as It Gets GB 1997 (Besser geht's nicht)
· The Big Lebowski US 1998
· I Kina spiser de hunde DK 1999 (In China essen sie Hunde)
· High Fidelity US 2000
· Thank You For Smoking US 2005
· Once Upon a Time ... in Hollywood US, GB 2019
· "Her" (2013)
· "True Romance" (1993)
· "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" (Vergiss mein nicht!, 2004)
· "When Harry Met Sally…" (Harry & Sally, 1989)
· "The Notebook" (Wie ein einziger Tag, 2004)
· "A Star Is Born" (2018)
· "Leaving Las Vegas" (1995)
· "Sid and Nancy" (1986)
· "De rouille et d’os" (Der Geschmack von Rost und Knochen, 2012)
· "Le fabuleux destin d’Amélie Poulain" (Die fabelhafte Welt der Amélie, 2001)
»Liebe Moviepilot-Community,
wie euch sicher aufgefallen ist, arbeiten wir mit Hochdruck daran, Moviepilot moderner und übersichtlicher zu machen. Sowohl für die, die sich als Film-Community sehen, als auch für die Moviepilot:innen, die vor allem wegen der Artikel zu uns kommen.« Februar 2023, die Ex-Chefredakteurin von Moviepilot.
Seither geschah einiges:
• Die Kommentarfunktion unter den News und unter den Personen (Filmschaffende) wurde ausgeschaltet.
• Die Startseite wurde "modernisiert".
• Das Gästebuch wurde abgeschafft.
• Es sollte "mehr Raum für redaktionelle Inhalte geben". Ich habe mehr Werbung wahrgenommen und nutze für den Besuch der MP-Seite einen Ad-Blocker.
• Der YT-Kanal wurde umstrukturiert. Die Formate SCREEN! und Faktenflut wurden eingestellt und aktuell schon wieder Moderatoren ausgetauscht.
• Der Webvideoproduzent Tommaso Crogliano übernahm die Gaming News.
• Die Profilbereiche wurden überarbeitet und das Layout der Profilseiten wurde für die Nutzung auf Smartphones und Tablets verschlimm-bessert. Mit drastischen Folgen für das Handling auf anderen Endgeräten.
Zwischenbemerkung:
Wenn es darum geht, nicht den Community-Richtlinien zu widersprechen und ein respektvollen Umgang zu bewahren, ist alle zu bestrafen der falsche Ansatz. Unbelehrbare finden einen anderen Weg. Wie sich gezeigt hat.
»Warum machen wir das? In den letzten Jahren kam es unter den redaktionellen Artikeln immer wieder zu einer toxischen Dynamik, die uns an unsere Grenzen brachte, und dafür sorgte, dass sich viele Nutzer:innen nicht mehr bei uns wohlfühlen.« Februar 2023, die Ex-Chefredakteurin von Moviepilot.
In den letzten Jahren soviel Aufwand und Fürsorge nur für uns, die Film-Community von Moviepilot. Is' das nicht supi?
»Wir glauben, mit diesem Schritt die Diskussionen auf Moviepilot wieder in konstruktivere Bahnen zu lenken.«
Ich habe da meine Zweifel. Ernsthafte Zweifel. Wenn die Handhabung nicht dem Wirken der Community entgegen kommt, sind diese Veränderungen destruktiv.
Gretchen (Hunter Schaffer) fühlt sich nicht verstanden. Ihre Mutter ist verstorben und ihre vertraute Umgebung musste sie auch verlassen, weil ihr Vater einen neuen Job in Deutschland angenommen hat. Irgendwo im Nirgendwo nahe der deutschen Alpen. Der Arbeitgeber des Vaters, Herr König (Dan Stevens), bietet ihr einen Aushilfsjob an der Rezeption an. Je länger sie dort arbeitet, umso seltsamer entwickeln sich die Umstände. Gretchen fühlt sich beobachtet und verfolgt. Sie und ihre jüngere Halbschwester Alma (Mila Lieu) werden bedroht.
Mir ist Tilman Singers erster Spielfilm “Luz” unbekannt. Aber mir gefallen viele Ideen des deutschen Autors und Regisseurs. Zum Beispiel, wie die Natur als Übergang in das Reich des Fantastischen genutzt wird. Als Gretchens Familie ihr neues Zuhause betritt, trennt eine riesige Glaswand sie von der Umgebung, die von nun an wie eine Metapher für die Isolation der Heldin wirkt. Überhaupt empfinde ich diesen Film und seine gruseligen Elemente wie ein surrealistisches Märchen. Die Handlung fühlt sich an wie ein Fiebertraum, getrieben von Traurigkeit und Angst. Ungewöhnliche Geräusche tragen dazu bei, eine außerordentliche Atmosphäre zu schaffen.
Singer erzeugt eine unheilvolle Stimmung, die den geneigten Zuschauer in ihren Bann zieht. Stevens Aussehen, um finster zu wirken und die engagierte Darstellung von Hunter Schafer können mich überzeugen. Er hat etwas Aalglattes an sich und einen durchdringenden Blick, der ihn zu einer unzuverlässigen Figur macht. Schafer ist die Einzige, die erkennt, dass in der idyllischen Kulisse etwas ganz und gar nicht stimmt. Logik, Zivilisation und Vernunft sind ausgeschaltet, sobald man die Natur von Singers Welt betritt. Vielleicht erklärt das Singers Narrative, das Unberechenbare miteinander vermischen zu wollen.
Hunter Schaffer als Gretchen erscheint wie Alice gefangen im Wunderland und Dan Stevens (als Herr König) wie das Gegenstück zur Herzkönigin. Irgendwo steckt hier ein düsteres Märchen darüber, wie wichtig es ist, Frauen mit ihrem Körper machen zu lassen, was sie wollen. Doch die Botschaft über Selbstbestimmung geht in der chaotischen Inszenierung unter. Meiner Ansicht nach ist "Cuckoo" kein Jedermanns-Film.
Die Uraufführung fand 2024 im Rahmen der 74. Berlinale statt.
06 - ★★★★★★✩✩✩✩
“Stahlnetz”-Regisseur Jürgen Roland inszenierte den zweiten Vertreter der Edgar-Wallace-Reihe aus den 60ern. Die erste Drehbuchfassung wurde von dem mit Jürgen Roland befreundeten Autor Wolfgang Menge überarbeitet (bekannt für Das Millionenspiel und „Ekel“ Alfred). Der Regisseur hat am Ende des Films einen Cameo als Polizist.
Mir ist klar, dass die überholte Wallace-Kriminalistik für den Fan den Reiz ausmacht. Aber so vieles wirkt auf mich heute wie Trash. Insbesondere die Dialoge und das, was man damals unter Action verstand. Und dann ist doch noch die Logik dieser alten Filme, die nach der blödsinnigen Taktik funktioniert, wenn ich den Anführer einer Verbrecherbande schnappe, ist die Organisation automatisch ausgelöscht. Aber mir ist klar, dass das zur Entstehungszeit der deutsche Kinostandard war. Die Filmmusik ist eingängig, aber noch nicht so phantasievoll wie später unter Peter Thomas, der die Wallace-Filmmusik auf neue Hörerlebnisse heben wird. Die Darsteller Ernst Fritz Fürbringer, Fritz Rasp und Ulrich Beiger hatten bereits im Erstling “Der Frosch mit der Maske” mitgewirkt. Auch Eddie Arent ist wieder dabei in seiner Rolle als comic relief.
Mein Fazit: Regisseur Roland versucht es düsterer und atmosphärischer als sein Vorgänger. Trotzdem bleiben die Rahmenbedingungen dieselben. Irgendwie macht es das Endergebnis zu einem sichtbaren Kompromiss zwischen dem, was der Regisseur wollte und den Vorgaben des Produzenten.
Die Zwillingsbrüder Samaritan und Nemesis hatten beide übernatürliche Kräfte. Einer entwickelte sich zum Superhelden, der andere zum Superschurken. Die Haupthandlung spielt 25 Jahre nachdem die beiden einen Kampf austrugen und einer daraus als Überlebender hervorging. Das Superhelden-Drama widmet sich einem Jungen, der glaubt, dass in seiner Nachbarschaft ein Superheld lebt.
An einem gewissen Punkt werden typische Drama-Elemente eingestreut, wenn es um die persönliche Vergangenheitsbewältigung geht. Bis hin zu “sich seiner Aufgabe zu stellen”. Ziemlich unspannende, kreativlose Kiste mit wenig Augenmerk auf Charakterentwicklung. Stallone wirkt charmant und gibt sich gleichzeitig auf unglaubwürdige Art grimmig. Der Plot Twist ist früh zu erahnen. Die Action ist dennoch solide, wird aber keinen Zuschauer vom Hocker hauen.
04 - ★★★★✩✩✩✩✩✩
Es ist ja ein allgemeiner Irrglaube unter Filmliebhabern, das die 70er und 80er sehr viel coolere Filme hatten und eigentlich nur gut. Für mich war es ein Leichtes, den Absatz der Filmindustrie aufzuzählen. Tatsächlich bietet das Exploitation Kino jener Zeit genug. Meine Auswahl:
· Die blaue Lagune US 1980
· Tarzan, Herr des Urwalds US 1981
· Das Kommando CH/GB 1982
· Zwei vom gleichen Schlag US 1983
· Mama Mia - Nur keine Panik DE 1984
· Underworld Diaries GB 1985
· Karate Tiger HK/US 1986
· Superman IV - Die Welt am Abgrund GB/US 1987
· Johnny Be Good US 1988
· Harlem Nights US 1989
Ad hoc fällt mir auch prominent besetzter Mist ein. Genauer: spätere Stars, die mit Gurken angefangen haben. Popeye - Der Seemann mit dem harten Schlag (Hauptrolle Robin Williams), Angriff ist die beste Verteidigung (mit Dudley Moore und einem nachträglich rein geschnittenen Eddie Murphy), Der Senkrechtstarter (Dolly Parton bildet Sly Stallone zum Country Sänger aus, mega-peinliche Nummer), Einmal beißen bitte (Vampirin Lauren Hutton verführt Jüngling Jim Carrey).
Nicht zu vergessen diverse Fortsetzungen, die einfach kacke waren: Meatballs - Part 2, Teenwolf II, Das dreckige Dutzend 3, Missing in Action III, Poltergeist III - Die dunkle Seite, Der weiße Hai 4, Police Academy V, Rocky V ...
Is' schon 1. April? 😳
Warum diese Verschlimm-besserung?
Auf dem Dash und der Profilseite ist die Schriftgröße zu klein und die Grafiken zu groß. Das durchscrollen ist nicht mehr möglich, weil ich von den Kommentaren nichts lesen oder liken kann. Wenn ich das machen will, muss ich jedes anklicken. Direkte Frage: Ist Kommunikation in der Community unerwünscht, oder was hat man sich dabei gedacht?
Dumm ist auch, das ich die Ansicht nicht so anpassen kann, wie es für mich als Nutzer gut ist. Nein, ich MUSS mir das auferzwingen lassen. Ich habe auf dem mobilen Endgerät (z.B. Tablet) keine Auswahlmöglickeit zwischen "mobile Ansicht" und "Desktop Ansicht". Zusätzlich ist doof, das auch manche Laptops sich auf die mobile Ansicht stützen. Das kommt darauf an was du nutzt. Wer beispielsweise mit einem Chromebook Moviepilot besucht, sieht dasselbe Layout und denselben Look wie den der mobilen Ansicht. Das bedeutet megagroße Symbole auf einem 15" Zoll Bildschirm.
Lieber Webdesigner und liebes MP-Team
ich möchte nicht unhöflich sein, aber das ist wohl die unsinnigste Runderneuerung ever. Womit prüft ihr eure eigen Ideen? Auf dem Smartphone mag man vllt noch denken, dass das funktioniert. Aber spätestens am Tablet stellt man doch fest, das diese Idee eine komplette Gurke ist.
Bong Joon-hos neuester Film “Mickey 17” ist ein Science-Fiction mit deutlich satirischem Einschlag und ernsten politischen Untertönen. Der Anspruch verlangt nicht viel vom Zuschauer. Der Humor bleibt gefällig, manchmal ist es sogar albern. Trotzdem hat die Geschichte und der Film mich erreicht. Doch ab einem gewissen Punkt werden die satirischen Elemente im Drehbuch zu groß, und der Film verliert die komplexe Struktur, die ich von der Dramaturgie erwarte. Vor allem bei dem enormen Worldbuilding, den “Mickey 17” betreibt.
Die Ausgangslage ist schon recht witzig. Aus einem riesigen MRT-ähnlichen Drucker kommt der süß-naive Jedermann Mickey (Robert Pattinson) auf die Welt. Erneut. Denn er ist ein künstlich generiertes Human-Duplikat. Aus dem Off erzählt Mickey, wie er zig Mal dahin gerafft wurde und man ihn als Lebensform schon gar nicht mehr wahrnahm. Und wie es dazu kam, dass er vor einem Kredithai floh und er ein “Expendable” wurde. Hätte er doch nur das Kleingedruckte gelesen. Nun hat er einen echten Knochenjob. Gedächtnis und Seele werden mit regelmäßigen Updates auf den jeweils neuen Mickey eingespeist und der Körper wird für tödliche Experimente freigegeben. Allein was Mickey durchleben muss, da habe ich lachen müssen.
Bong Joon-ho sorgt dafür, dass der Zuschauer nicht von einem außerirdischen Setting abgelenkt wird. Tatsächlich verkauft er es in der ersten Filmhälfte noch erfolgreich wie eine mögliche Zukunft. Allerdings muss ich dem Filmemacher vorhalten, die Sache mit den sogenannten Creepern wirkt emotional flach, weil es dem Konstrukt an Komplexität mangelt. Stattdessen lenkt “Mickey 17” seinen Fokus auf die Parodie der politischen Ebene des Films. Das macht ihn zu einer skurrilen schwarzen Komödie, auf die man sich einlassen muss. Mark Ruffalos Performance zeigt einen zwielichtigen Politiker, der einen Clown namens Trump verschluckt hat. Dieser und seine Frau (Toni Collette) machen die ganze Expedition zu einem PR-Gag. Mir hat auch das Produktionsdesign gefallen. Die besondere Ästhetik des Filmes lässt u.a. das Raumschiff älter und abgenutzter erscheinen. Es wirkt tatsächlich wie ein Frachtschiff, mit engen und niedrigen Gängen. Diese unästhetische Ästhetik unterstützt das Gezeigte wirklich gut.
Der Marshal meint: Wer von Bong Joon-ho schon “Okja” und “Snowpiercer” mochte, darf sich hier ruhig versuchen. Das ist nicht immer besonders tiefsinnig, aber meinen Humor hat der Film getroffen. Ich habe mich köstlich amüsiert.
08 - ★★★★★★★★✩✩
Der frühere Heimat- und Bergfilm-Regisseur Harald Reinl inszenierte den Erstling der Edgar-Wallace-Reihe der 60er. Auffällig bei ihm sind die langen Kamerafahrten und -schwenks. Der Filmtitel und wie die Credits präsentiert werden, vermitteln eindeutige Assoziationen. Der erste Rialto-Film legt bereits den Grundstein für die Reihe, beinhaltet aber noch nicht alle Merkmale. Zum Beispiel fehlt das Intro (Hier spricht Edgar Wallace) und der wiedererkennbare Look des Vorspann. Inhaltlich wird ein lahmer Whodunit geboten um die Frage, wer hinter der Maske steckt. Joachim Fuchsberger war bei Filmstart der populärste Darsteller in der Besetzung. Er und Dieter Eppler, Siegfried Lowitz sowie der noch unbekannte Eddie Arent werden in späteren Filmen der Reihe erneut zu sehen sein.
FunFact: Nach Kürzung einiger Szenen gab die FSK den Film im August 1959 ab 16 Jahren frei.
1996 präsentierte sich Arnold Schwarzenegger als der Ausradierer im Namen der Regierung. In “Eraser” stellt er einen maulfaulen Typen mit rätselhafter Vergangenheit dar, der die Lebensbio anderer Menschen löscht. Nun wollte man die Grundidee neu auflegen und startete ein Reboot. Beinahe dieselben Zutaten funktionieren in der Gegenwart nicht mehr. Denn das Original hatte einen der populärsten Action-Stars des ausgehenden 20. Jahrhunderts und funktionierte als Star-Vehikel für Auftritte von James Caan, James Coburn und Robert Pastorelli. Hier hat die Casting-Agentur noch nicht einmal die Titelfigur anständig besetzt. Denen waren offenbar Frank Grillo oder John Cena schon zuviel, die beide mehr Potenzial besitzen, um als Zugpferd für ein action flick zu dienen. Ernsthaft, wer hat da eine Wette verloren, dass man Dominic Sherwood als Eraser besetzt? Ein austauschbarer unbekannter Darsteller, der in jeder Einstellung blass wirkt. Das deutlich geringere Budget gegenüber dem Schwarzenegger Streifen sehe ich bei jeder Kameraeinstellung. Überhaupt ist das Original wesentlich kompetenter inszeniert worden. Die Filme müssen ja nicht gefallen, aber das handwerkliche Geschick bei diesen beiden Filmen unterscheidet sich immens.
Weil ich zu der Zeit nach der Pandemie noch kein Kino wieder besucht habe, habe ich noch eine Zusatzfrage: War das Angebot so dürftig, dass die deutschen Kinobetreiber gezwungen waren, Direct-to-Video-Streifen eine Kinoauswertung zu geben? Im März 2022 startete das Reboot auf deutschen Leinwänden. Und nur dort. Anderswo war das ein Film für den Heimvideo-Markt. Drei Jahre später kam die Free-TV-Ausstrahlung und heute kann ich sagen, das Aufnehmen hat sich nicht gelohnt.
03 - ★★★✩✩✩✩✩✩✩
Obwohl er erst 2004 in die Kinos kam, atmet “Taking Lives” durch jede Pore seiner Existenz die 90er Jahre. Der aufmerksame Filmfreund sieht das an der Kinematographie und diversen Darstellungen im Film. Zum Beispiel diese visuelle Goutierung gegenüber Bildschirm-Erfolgen wie “Akte X” und "CSI" empfinde ich auffällig.
Zu Beginn wird der Zuschauer mit der Figur Martin Asher vertraut gemacht. Dann geschieht ein Zeitsprung, damit ein anderer Schauspieler die Rolle ausfüllen kann und dem Zuschauer nicht gesagt wird, wer denn der gesuchte Martin Asher ist. Als Whodunit kann das nicht funktionieren, denn dafür macht der Film denselben Fehler wie so viele Krimi-Produktionen. Die Figuren, die dem Zuschauer vorgestellt werden, kann man an einer Hand abzählen. Davon muss es einer sein. Ist klar.
Jetzt könnte man dieses alte Agatha-Christie-Gesetz ignorieren und stattdessen den Charakteren Tiefe verleihen und dem Zuschauer nahe bringen. Das gelingt hier leider nicht. Oder man sät Zweifel bezüglich der Frage: Hat er es getan oder nicht? Das gelingt einigen bekannten Psychothrillern. “Taking Lives” unternimmt Anstrengungen in diese Richtung, nur um diese wieder fallen zu lassen. Dafür bekommt Kiefer Sutherland die undankbarste Rolle in diesem Szenario. Er darf als Verdächtiger ein paar Mal vorbeihuschen, nur um später komplett irrelevant zu werden. Auch wenn die Dialoge etwas anderes behaupten, darf sich der Zuschauer hier die Frage stellen, welche Rolle der Zeuge spielt. Und ehrlich gesagt, es gibt hier keine Überraschungen. Einzig der total bescheuerte Showdown bringt mich nochmal zum Grinsen. Ich habe mir vorgestellt, was die FBI-Agentin (Angelina Jolie) monatelang auf die Beine stellen muss, um einen Plan zu erfüllen, dessen Ausgang sehr vage ist.
Gegenüber The Guardian äußerte Ethan Hawke sich über den Film im Jahr 2012: ”I never know to what extent I have to feed the snake, you know. The times in my life I've tried to sell out have failed miserably. I did this Angelina Jolie film thinking it would be a big hit and it was terrible.”
Ich muss ihm insofern recht geben, dass er in seiner Darstellung keine gute Leistung bringt. Seine Darbietung lässt kaum Raum für Mehrdeutigkeiten und es wirkt auf mich nicht glaubwürdig. Seine Performance wirkt stark gedämpft, so dass kaum Emotionen zu erkennen sind. Wahrscheinlich liegt das an der Schauspielführung von D.J. Caruso, der auch Angelina Jolie und Tscheky Karyo extrem unterkühlt agieren lässt. Die leitenden Ermittler der kanadischen Polizei (Olivier Martinez, Jean-Hugues Anglade) versprühen mehr Emotionen als die beiden Hauptdarsteller. Wo hat D.J. Caruso die Gewichtung für die Figuren gelegt? Zur Besetzung zählen auch Gena Rowlands und der junge Paul Dano, der hier noch am Anfang seiner Filmkarriere steht, die ich beide als Lichtblicke empfunden habe.
Mein Fazit: Nee, nee. Diese Auffrischung hätte es nicht gebraucht und ich habe mir die sechs Minuten längere Unrated-Fassung angesehen. Aber auf die Qualität wirkt sich das nicht positiv aus. Heute kann ich den Film bestenfalls unterstes Mittelmaß bescheinigen. Für mich ist “Taking Lives” eine langweilige Gurke aus der Post-”Se7en”-Ära.
04 - ★★★★✩✩✩✩✩✩
Das von Sony produzierte Mid-Budget Movie “65” erhielt nicht das übliche Marketing, hat keinen publikumswirksamen Filmtitel und besitzt keinen kassenträchtigen Namen in der Besetzung. Das waren für den Sci-Fi Film keine guten Voraussetzungen. Der Filmtitel spielt auf das Ende der Kreidezeit an. Etwa vor 65 Millionen Jahren soll sich das globale Klima von einem sehr warmen Zustand mit eisfreien Polen in ein sehr kaltes Klima mit polaren Eiskappen verwandelt haben.
Die Handlung spielt also vor 65 Millionen Jahren. Der Survival-Actioner zeigt einen außerirdischen Weltraumpiloten, der mit seinem Raumschiff auf einem fremden Planeten abstürzt - der Erde. Die Synopsis schlägt eine wilde Parallele zu unserer Gegenwart, indem man uns den Untergang des Dinosaurier-Zeitalters vor Augen führt, zeigt man dem Zuschauer die Veränderung des Planeten. Schade nur, dass im Film so wenig Saurier zu sehen sind. Überhaupt kann man die globale Katastrophe zu großen Teilen nur erahnen. Die Story fokussiert sich auf den Weltraumpiloten und seine Versuche, den Planeten Erde wieder zu verlassen.
Die Kostüme und das Setdesign gefallen mir. Über die prähistorische Flora und Fauna lässt sich streiten. Besonders die Fauna gibt mehr Vielfalt her als der Film erahnen lässt. Auf mich wirkt das einerseits etwas trashy und andererseits vermittelt mir das zu geringe Budget (und die eingangs erwähnten Maßnahmen), dass Sony offenbar nicht genug Vertrauen in die Produktion hatte. “65” ist kleiner, intimer, unaufgeregter als die dem Zuschauer vertraute High-Concept-Science-Fiction. “65” besitzt solide Effekte sowie eine interessante Kameraarbeit. Auch Adam Driver konnte mich überzeugen und zum Mitfiebern einladen.
Der Fazit des Marshals: Wer nichts anspruchsvolles sucht und seine Erwartungen anpassen kann, wird mit diesem Film vielleicht etwas Freude haben.
07 - ★★★★★★★✩✩✩
Alma ist Mitte 40, Single, alleinlebend und Wissenschaftlerin. Ihr Leben widmet sich ihrer Forschung und der Pflege ihres dementen Vaters. Beinahe reaktionär und ideologisch wirkt der Fernsehfilm in der Betrachtung einer heutigen Singlefrau. Ich will nicht moralisierend wirken, aber Alma braucht eigentlich nichts. Doch damit die Dramaturgie Fahrt aufnimmt, lässt sie sich zur Teilnahme an einer Studie überreden. Für drei Wochen soll sie einen innovativen Androiden für Liebesdienste testen. Dessen künstliche Intelligenz ist darauf angelegt, der perfekte Lebenspartner für sie zu sein.
Maria Schrader verknüpft eine RomCom mit Sci-Fi Elementen und lässt Dan Stevens als Roboter gestelzt das Bild durchqueren. Trotzdem besitzt der Brite dabei etwas Liebenswürdiges. Zusätzlich ist er noch der “bessere Mensch”. Zivilisierter als »normale« Mensch. Maren Eggert darf dabei eine genervte bis überforderte Testperson darstellen. Und nach diversen Besuchen in einigen Fettnäpfchen schaffen die beiden es sich zu arrangieren. Witzig wird es erst dann, als Tom (wie der Android genannt wird) scheinbar seinen eigenen Kopf durchsetzt. Er will sich nicht als Sexpuppe missbrauchen lassen und die zuvorkommenden Gesten lässt er auch bleiben. Ist er defekt oder ist die KI so gut, das sie nahezu realistisch erscheint?
Eine elegische Komödie mit Fragen über Narzissmus, Hedonismus und menschliche Perfektion. “Ich bin dein Mensch” besitzt gute Einfälle. Allerdings ist es für mich zu wenig, um nachhaltig im Kopf zu bleiben. Es geht um Liebe, Sehnsucht und Verletzbarkeit. Der Witz ist nicht immer pointiert, aber recht unterhaltsam. Ich behaupte, dass der Fernsehfilm von Maria Schrader tendenziell eher für das weibliche Best-Ager Publikum gemacht ist. Er wirkt auf mich extrem gefällig, ziemlich bieder und inszenatorisch beschränkt in seinen Möglichkeiten.
Und ein Tipp an Frau Schrader: Für ein erwachsenes Publikum müssen Sie nicht jedes Bild auserzählen.
06 - ★★★★★★✩✩✩✩
Wie beim letzten Mal: keine Fernsehproduktionen, keine Dokus, nur Spielfilme - und nur Bewertungen unterhalb von 3 Pkt.
Meine FLOP 10 der 2010er Jahre
· Game of Death US 2010
· Soul Surfer US 2011
· Red Dawn US 2012
· Das hält kein Jahr..! GB 2013
· 3 Türken und ein Baby DE 2014
· The Last Witch Hunter US 2015
· Der Vollposten IT 2016
· Flatliners US 2017
· Air Strike CN 2018
· Cats GB/US 2019
Das Leben von Cosmo Topper wird auf den Kopf gestellt. Das befreundete Ehepaar Kerby (Constance Benett, Cary Grant) kommt zu ihm als Geister zurück. Nachdem sie bei einem Autounfall umgekommen sind, hängen sie in einer Art Zwischenwelt fest und wollen die Ehe ihres Freundes zu Lebzeiten ins rechte Lot bringen. Auf ziemlich unkonventionelle Art greifen die zwei Geister in die desillusionierte Beziehung der Toppers ein.
Nach rund zwei Dutzend Filmauftritten in sehr kurzer Zeit war “Topper” für den 33-jährigen Grant der erste große Erfolg im Filmbiz. Zehn Jahre zuvor beendete er seine Arbeit im Varieté. Seine Wandlungsfähigkeit und sein komisches Talent kommen ihm in diesem Film zugute. Der Erfolg der Screwball-Comedy führte jedoch auch dazu, dass Cary Grant vorläufig mit dieser Art von Filmen publikumswirksam war. Siehe Beispiele wie “Bringing Up Baby”, “His Girl Friday”, “Arsenic and Old Lace” oder “I Was a Male War Bride”. Der Erfolg bei Publikum und Kritiker war wirklich groß und führte zu zwei Sequels (wieder mit Roland Young) und einer CBS-Sitcom (1953).
Ehrlich gesagt, ist die Prämisse der Fantasy-Komödie gut und würde auch heute funktionieren. Man muss es natürlich zeitgemäß umsetzen und ohne Screwball-Elemente. Denn das kommt bei der breiten Masse nicht an. An dieser Stelle komme ich schon zum größten Kritikpunkt: die Machart des Filmes ist aus der Zeit gefallen. Als Persiflage auf das Fantastische Kino ist vieles durchaus amüsant. Wenn man den nicht gerade filmhistorisch betrachtet oder Fan von Screwball-Movies oder Cary-Grant-Filmen ist (so wie ich), dann unterhält der fast 90 Jahre alte Film heute kaum jemanden.
Infos am Rande:
· Der Film wurde von Hal Roach produziert, der bekannt war für die frühen Harold-Lloyd-Filme und die Laurel-und-Hardy-Filme.
· “Topper” war der erste Schwarzfilm, der vollständig digital koloriert wurde. Die Farbfassung erschien 1985 für das Fernsehen und den Videomarkt.
· Der Film “Topper” (Dt. Titel: Das blonde Gespenst / Zwei Engel ohne Flügel) hatte 1938 seine Erstaufführung in den deutschen Kinos und wurde 1963 für das deutsche Fernsehen neusynchronisiert.
· “Topper” erhielt bei den 10th Academy Awards zwei Nominierungen für Best Supporting Actor und Best Sound.
06 - ★★★★★★✩✩✩✩
Full Movie in s/w, Originalsprache ohne UT https://youtu.be/HBPlB250Jpw
COUPLE STUFF
Wir ham am WE diese Serie angemacht. Aufgeteilt in je vier Folgen. Das ist nur insofern erwähnenswert, weil ich tatsächlich beides Mal eingeschlafen bin. Aufgrund von Zeitmangel jetzt nur ein paar Gedanken:
· Das wird als Comedyserie vermarktet. Meine Mundwinkel haben sich nicht verzogen. Ich habe das eher als eine ZDF-Dramedy empfunden, mit Anleihen bei "Inga Lindström" und 15 Jahre alten "Pastewka"-Folgen.
· Überkonstruiert, unrund, unwitzig. Die Handlung wirkt in die Länge gezogen, um so Content zu erreichen. Notwendig für den Inhalt sind 8 x 30 Minuten nicht. Mir ist nur aufgefallen, dass in den vier oder fünf Folgen die ich gesehen habe, die beiden Hauptdarsteller keine gemeinsame Szene haben.
· Im Mittelpunkt stehen zwei Mid-Ager in den 50ern. Er wird als ein übersensibles Weichei ohne Rückrat gezeichnet und sie als frustrierte Psycho-Braut, die jedem mit ihren Problemen auf den Keks geht. Jede Figur ist auf ihre Art peinlich und cringe. Wer kommt darauf solche überzeichnete Karikaturen aufeinander loszulassen, wenn die Handlung total unkomisch ist? Im Gegenteil, die Romanze wird todernst verkauft.
· Mir ist bewusst, dass man hier das Publikum ansprechen wollte, die sich in der 2ten Lebenshälfte befinden. Jene RTL-Zuschauer, die noch "RTL Samstag Nacht" kennen oder den SAT.1 Nachfolger "Wochenshow". Engelke und Pastewka sind vor 25 Jahren aus dem Ensemble der Show ausgetreten. Aber hier sollen Pastewka und Engelke irgendwann ein Pärchen sein. Ich nehme an, es hat laut Drehbuch auch geklappt. Liebe zuständige Casting-Agentur, die beiden als Liebespaar ist eine Kackidee. Ernie & Bert in einer Gay-Comedy wäre eine passendere Besetzung.
Fazit: Wenn nicht andauernd gesagt werden würde, die beiden Hauptfiguren sind füreinander bestimmt, ich als Zuschauer würde nicht darauf kommen die beiden zusammen zu bringen. Vom Produktionsunternehmen bildundtonfabrik gibt es bessere Serien. Siehe "King of Stonks", "Pauline" oder "How to Sell Drugs Online (Fast)".
Genau wie das Buch- und Filmprojekt "Die Köchin des Kommandanten" (2018) handelt “The Zone of Interest” von dem ehemaligen Kommandanten und das Leben mit seiner Familie in der Dienstvilla, die ganz nah am Konzentrationslager Auschwitz liegt. Beide erzählen vom Alltagsleben der Familie Höß. Während Gattin Hedwig dort ihr kleines "Paradies" mit Garten erschaffen wollte, mussten KZ-Häftlinge hierfür Sklavenarbeit verrichten, ohne zu wissen, ob sie den nächsten Tag noch erleben würden. Jedoch im Spielfilm steht der häusliche Alltag des Ehepaars im Fokus und nimmt den größten Raum ein.
Bewusst und durchdacht unterläuft “The Zone of Interest” konsequent die Zuschauererwartungen. Inhaltlich widmet sich der Film Rudolf Höß und seiner Familie. Von ‘40 bis ‘43 war er Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz und mehr als nur ein Zahnrad in der Vernichtungsmaschine der Nazis. Er war ein Verantwortlicher. Aus der Historie heraus stellt der Film Rudi als einen mustergültigen Nazi dar, der eifrig bemüht ist, den Vernichtungsprozess rationaler ablaufen zu lassen. Idyllische Bilder zeigen, wie diese Menschen es sich gemütlich gemacht haben. Ein sorgenfreies Bilderbuchleben in unmittelbarer Nähe der Gaskammern. Im Spielfilm überquert die Kamera nie die Mauern von Auschwitz. Sie zeigt ausschließlich das scheinbar normale Leben einer Familie, die zufällig hautnah am Arbeitsplatz von Vati wohnt. Von dem gelegentlich Schreie, bellende Hunde und Schüsse zu vernehmen sind. Im ganzen Film ist der Holocaust, bis auf die Schornsteine des Krematoriums, nur über die Tonspur wahrzunehmen.
Unter der Berücksichtigung, dass der Film lose auf einer Romanvorlage basiert und sich daher künstlerischer Freiheiten bedienen darf, vermisse ich eine erzählerische Nähe zu den Charakteren und eine Erläuterung zur Einordnung des Gesehenen. Auch wird die verzerrte Eigendarstellung von Höß im Spielfilm für mich leider nicht deutlich. Gelegentlich ist das bei Hedwig Höß festzustellen, wenn sie zum Beispiel Besuch empfängt. Selbst die Empathielosigkeit des Paares Höß hätte ausgeprägter ausfallen dürfen. Abgesehen davon, für einen Spielfilm erweckt die Bildgestaltung einen relativ dokumentarisch wirkenden Eindruck. Die Ursache dafür liegt in der Entscheidung, den Film mit Kameras aufzunehmen, die in der Dienstvilla und auf dem Grundstück fest installiert wurden. Als Folge: keine Nahaufnahmen und vorprogrammierte Distanz. Auch die Lichtgestaltung wirkt offensiv und absichtlich überzeichnet. Als ob sie die schreckliche Realität hinter der Mauer, die im Film wortwörtlich “im Dunkeln“ bleibt, kontrastieren soll. Filmtechnisch ein guter Kniff, sofern es auch beim Zuschauer Wirkung zeigt.
Mir fiel auch auf, dass in vielen Äußerungen zum Film die konkrete Perspektive auf die Familie Unbehagen auslöste. Das kommt, weil die Opfer nur eine Behauptung sind und im Film auf gleichberechtigter darstellerischer Ebene nicht stattfinden. Ihr Schicksal ist nur durch Symbole sichtbar. Ehrlich gesagt, meiner Meinung nach ist der Film für den unvorbereiteten Zuschauer nicht die richtige Wahl. Nicht wegen der Darstellungen, sondern wegen dem Inhalt, der ein gewisses historisches Wissen voraussetzt. Ich befürchte, dass der Film sehr unterschiedlich wahrgenommen und teilweise auch missverstanden wird. Tatsächlich war für mich das Widerwärtigste an “The Zone of Interest”, die Nüchternheit seiner Darstellungen im Kontext zu dem Menschenverbrechen jenseits der Mauer, sowie die kühle Ästhetisierung der heilen Welt. Damalige versteckte Tatsachen werden auf ihr Wirken in unserer Gegenwart kulminiert. Ein Spielfilm mit einem wichtigen Anliegen. Leider überzeugt mich der formale Weg nicht, den die Filmemacher eingeschlagen haben. Kurz gesagt: ich empfinde das zu distanziert und kühl. Obwohl genau das zum Rezept der Filmemacher gehört.
Bei der Award Season 2024 hat es sich für die Filmemacher gelohnt. 9 BAFTA Nominierungen, davon 3 gewonnen. 3 Golden Globe Nominierungen. Nominierung für den Golden Laurel Award (heute PGA), 5 Nominierungen für den Academy Award, davon 2 Oscars gewonnen.
06 - ★★★★★★✩✩✩✩
Für Interessierte: Der einstündige Dokumentarfilm "Die Köchin des Kommandanten" (2018) zeichnet “die Karriere” von Rudolf Höß nach und begleitet den Enkel von Sophie Stippel, die im Haus des Kommandanten als Köchin arbeitete. Im Film “The Zone of Interest” wurde sie von Stephanie Petrowitz dargestellt. Wie gut das Setting des Spielfilms die echte Dienstvilla trifft, kann man in der zweiten Hälfte der Doku durch Zeitdokumente erahnen.
Abrufbar in der Mediathek des Rhein-Neckar-Fernsehens.
https://www.rnf.de/mediathek/video/die-koechin-des-kommandanten-zwei-wege-nach-auschwitz/
Der 2024 erschienene Dokumentarfilm “The Commandant’s Shadow” (Der Schatten des Kommandanten) von Daniela Völker greift ebenfalls zu der Idee, mit den Nachkommen in Kontakt zu treten. Dort sind der Sohn und Enkel von Rudolf Höß zu sehen. Zum Teil in der originalen Dienstvilla gedreht, reflektieren die Nachkommen von Höß ihre eigene Identität. Den Höhepunkt erreicht die Doku darin, dass die Auschwitz-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch sich mit den beiden trifft.
Abrufbar bei dem Streaming-Anbieter deiner Wahl gegen eine Leihgebühr.
In dem Drama "Anatomie eines Falls" gerät eine Schriftstellerin unter Verdacht, ihren Ehemann ermordet zu haben. Ob es sich um einen Unfall, einen Selbstmord oder Tod durch Fremdeinwirkung handelt, kann nicht eindeutig geklärt werden. So gerät die Autorin und Mutter unter Mordverdacht und es kommt zu einem Prozess, bei dem intime Details aus dem Privatleben angehört werden. Das fünffach für den Academy Award nominierte Drama hat 2024 eine Auszeichnung für das beste Original-Drehbuch erhalten, das von der Regisseurin und ihrem Lebensgefährten erdacht wurde. Für mich war es das erste Mal, dass ich einen Film von Justine Triet gesehen habe.
Wider Erwarten entpuppt sich der Film viel mehr als Beziehungsdrama, denn als Prozessthriller. Die Regisseurin untersucht in ihrem Film die Lebenswelt des liberalen Bürgertums auf ihre geschlechterpolitischen Machtgefälle. Zweifellos steht und fällt “Anatomie eines Falls” mit seiner Hauptdarstellerin. Eine Heldin im Zwielicht, die sich nicht zum Opfer machen lässt, aber damit nicht automatisch zur Täterin wird. Von Beginn an ist deutlich, dass das Paar von harmonischer Zweisamkeit weit entfernt ist. In Rückblenden werden das Eheleben und die Beziehung rekonstruiert. In einer Schlüsselszene wird der Gerichtssaal per Audiomitschnitt Zeuge einer Auseinandersetzung des Ehepaares, in der sich Autorin Sandra und ihr Mann auf bösartige Weise streiten: Er wirft ihr vor, seine schriftstellerische Arbeit kannibalisiert zu haben.
Der Resonanzraum, den Sandra Hüller darstellt, spielt den Erwartungshaltungen und Misstrauen des Publikums in die Hände. Die Selbstverständlichkeit, mit der die Autorin Sandra ihrem Mann gegenüber auf ihrem Lebensentwurf besteht, wirkt nur eigensüchtig, weil unsere Gesellschaft es gewohnt ist, dass es der künstlerisch tätige Mann ist, der kaum Rücksicht auf seine Familie nimmt. In diesem umgekehrten Fall wird aus einer Frau, die weiß, was sie nicht will, eine Verdächtige. Nicht nur der Kriminalfall wird seziert, auch die Wahrnehmungsmuster und Vorurteile der Zuschauer.
Das Kernstück des Films ist der Prozess vor einem französischen Gericht, der ein Jahr nach dem Tod des Mannes stattfindet. Der Film zeigt, wie der Staatsanwalt (Antoine Reinartz) verzweifelt versucht, die Geschehnisse einzuordnen. Die Regisseurin versucht zu verdeutlichen, wie fragil das Konzept der Wahrheit ist. Sandras Anwalt (Swann Arlaud) betont immer wieder, dass es im Prozess nicht um die Wahrheit gehe. Zusammen mit der Angeklagten entwickelt er eine Strategie, welche Themen im Prozess besprochen werden und welche nicht. Aber worum geht es dann vor Gericht, wenn nicht um die Wahrheit? Im Film verschwimmen Wahrheit und Fiktion mehrmals. Der Staatsanwalt treibt das auf die Spitze, als er einen Roman von Sandra als Beweismittel vorlegt und aus ihm vorliest. Sie gibt zu, dass ihr Privatleben als Inspiration für ihr Buch diente. Aber kann man daraus die Realität ableiten? Der Film zeigt, dass jeder Mensch eine eigene subjektive Wahrheit hat, die im Widerspruch zum juristischen Anspruch eines Gerichts stehen kann. Für mich ist das Spannende an dem Film, dass das Publikum aufgefordert wird, sich selbst ein Urteil zu bilden und die Methoden des Gerichts zu hinterfragen. Es wird die Frage gestellt, was Wahrheitsfindung bedeutet und was Wahrheit ist.
07 - ★★★★★★★✩✩✩
"als Innenschau zur Verarbeitung von Lebenserinnerungen"
Vielleicht ist dann THE RIDER etwas für deine Liste. Der Film wurde von Chloé Zhao inszeniert (bekannt für Nomadland, 2020). Der Hauptdarsteller, der in einem Indianerreservat aufwächst, spielt seine eigene Geschichte.
"Boyhood" (2014) und "Lady Bird" (2017) kann ich mir im Zusammenhang der Listenidee auch vorstellen. Allerdings kenne ich nicht deine Kriterien.
Heute vor fünfzig Jahren erschien “Mord im Orient-Express” (1974) im deutschen Kino. Wer sich darüber wundert, weshalb damals ausländische Filme mit etwa drei bis vier Monaten Verspätung auf deutschen Leinwänden erschienen sind: Das lag an der Form der Vertriebskette. Die Digitalisierung der Projektoren und die Revolutionierung des Vertriebs standen erst in den 2000ern an. Filmrollen wurden zuvor noch analog verschickt. Die Filme für das zukünftige deutsche Programm wurden ausgesucht, nachdem sie im Ausland die Charts gestürmt haben. So erhoffte man sich, möglichst auf Nummer sicher gehen zu können.
“Murder on the Orient Express” (1974) ist der erste von vier Agatha-Christie-Verfilmungen, die alle vier von Produzent John Brabourne und EMI Films produziert wurden. Alle Filme wurden in diesem auffälligen Art-Déco-Stil gehalten. Zwei Filme davon hat der Brite Guy Hamilton inszeniert, der als 007-Regisseur bekannt wurde. Während in den anderen Filmen der bekannte Detektiv Hercule Poirot auftritt, ist im dritten Film Jane Marple die Ermittlerin.
Trotz der populären Schriftstellerin der Vorlage und des namhaften Regisseurs Sidney Lumet (Serpico 1974, Ein Haufen toller Hunde 1965, Die zwölf Geschworenen 1957) wurde der Film damals als Mid-Budget Movie produziert. Irgendwann zwischen Lauren Bacall, Ingrid Bergman, Martin Balsam, Jacqueline Bisset, sowie Sean Connery, Michael York und Richard Widmark wird der Filmliebhaber den Überblick verlieren und sowohl Anthony Perkins als auch Vanessa Redgrave nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit schenken. Abgesehen davon liegt der Fokus auf Albert Finneys famoser Hercule-Poirot-Darstellung. Für meine heutige Wahrnehmung ist es das sehenswerteste, was der Film zu bieten hat. Zu sehr gehen die anderen Schauspieler in Nebenrollen, nein, in ihren Randfiguren unter. Wer ein Gespür dafür hat, wird etwa nach der Hälfte erkennen, welche Figuren für die Aufklärung des Falles wichtig sind. Denn die Charaktere spalten sich in “Lückenfüller” und “dramaturgisch zweckvoll” auf.
Schritt für Schritt, inklusive falscher Fährten, offenbart sich dem aufmerksamen Zuschauer die Lösung des Falles. Häufig wird man sogar gekonnt hinters Licht geführt, was sich schnell wieder relativiert. Eine gewisse Dialoglastigkeit für das Voranbringen der Story ist dem Film ebenfalls nicht abzusprechen. Nichtsdestotrotz verliert “Mord im Orient Express“ an Fahrt, durch seine Überlänge an einigen Stellen. Die Dialoge wirken auf mich manchmal schon ziemlich zäh. Doch wenn man Kammerspiel-artige Whodunit-Krimis mag, ist man hier richtig. Die typischen Agatha-Christie-Merkmale werden auch verarbeitet: eine publikumswirksame Veranschaulichung der Sachlage, eine Verdeutlichung der Charaktere, der ironische Brit-Humor, der auch in der Synchro funktioniert und ein ermittelnder Superschnüffler.
Poirot (Albert Finney) zu McQueen (Anthony Perkins):
“Wir beide schliefen in der ersten Nacht im selben Abteil. Sie haben zweimal in der Nacht ‘Mutter’ geschrien.”
“Hab ich das? Ich träume oft von ihr.”
[...]
“Gestatten Sie mir eine freud’sche Frage: Lieben Sie Ihre Mutter?”
“Ja. Sie ist gestorben.”
07 - ★★★★★★★✩✩✩
Mathematiker Dr. Richard Glossat (Christoph Maria Herbst) ist arbeitslos und lebt getrennt von seiner Frau (Brigitte Zeh). Bei der Schule seiner Tochter, die auch gleichzeitig den Arbeitsplatz seiner zukünftigen Ex-Frau darstellt, wird zufällig eine Lehrerstelle frei, die er als Quereinsteiger annimmt. Von jetzt auf gleich. Dass das so möglich sein soll, halte ich für ein Gerücht und schreibe es der dramaturgischen Freiheit zu. Aber vielleicht schwankt das auch von Bundesland zu Bundesland. Soweit mir bekannt ist, muss man Vorbereitungswochen und Pädagogik-Kurse erfolgreich absolvieren, bevor man das Referendariat zum Quereinstieg in den Schuldienst beginnt. Hier wird der Protagonist ohne Umschweife auf Schüler losgelassen. Was wäre, wenn das so ein empathieloser Kauz wie Sheldon Cooper gewesen wäre? Obwohl, nerdig ist er schon. Immerhin kann er Spider-Man zitieren. Und jetzt arbeitet Dr. Glossat an einer Gemeinschaftsschule (vermute ich, es wird nie ausgesprochen), die sich selbst verkauft als “offen, bunt, vielfältig, inklusiv, geschlechtergerecht, nachhaltig und leistungsorientiert”. Allerdings könnte das Schulfest nicht stattfinden, wenn die Lehrer sich nicht den Arsch aufreißen würden. Hinten und vorne fehlt die Finanzierung. Also ganz normaler Alltag an einer relativ normalen Schule, die bald aus allen Nähten platzt.
Aus meiner Sicht ist zu bemängeln, dass diese System- und Reformkritik viel zu oberflächlich ist und mehr eine Randerscheinung. Hauptsächlich konzentriert man sich hier auf die Belange der Familie Glossat und wie die Drei die Trennung der Eltern heil überstehen. Das spielt vor dem Hintergrund, dass fast die komplette Familie sich andauernd erleben. Entweder an der Schule oder daheim. Merkwürdigerweise wird genau dieser kritische Punkt komplett ausgeblendet. Ich würde abdrehen, wenn ich Partnerin und Kind sowohl am Arbeitsplatz als auch Zuhause immer erleben müsste. Mir würde die Möglichkeit zum Rückzug fehlen. Stattdessen fokussiert man sich auf die Eifersüchteleien zwischen dem Mathelehrer Glossat und dem Sportlehrer (Kai Lentrodt).
Christoph Maria Herbst hatte bestimmt Spaß an der Darstellung seiner Rolle. Doch wer sich mehr erhofft, wird enttäuscht. Die Inszenierung bietet genau das, was man von einem deutschen Fernsehfilm erwartet und verzichtet auf dramatische Momente im Lehrerumfeld. Die Schüler/innen stellen ein merkwürdiges Crossover dar. Die Einen bewegen sich in der braven Tradition der Paukerfilme der 70er Jahre. Die Anderen sind ebenfalls furchtbar vorbei am gegenwärtigen Zeitkolorit mit einem Vokabular, das mich an "Erkan & Stefan" erinnert. Falls jemand Angst vor unangebrachten Humor hat, es ist nicht klammottig oder ulkig. Dafür jedoch gähnend langweilig und schnarchig. Ich habe mich gefragt, ob der Dialogautor vor dem Schreiben noch “Das fliegende Klassenzimmer” und “Fack ju Göhte" geschaut hat.
03 - ★★★✩✩✩✩✩✩✩
Wenn man viel gesehen hat, kennt man auch viel Mist.
Feuer, Eis & Dynamit · DE 1990
Der Ritter aus dem All · USA 1991
American Samurai · USA 1992
Body of Evidence · USA/DE 1993
Der kleine Lord · DE/IT 1994
Billy Madison - Ein Chaot zum Verlieben · USA 1995
Santa Claus mit Muckis · USA 1996
Die Akte Jane · USA 1997
Psycho · USA 1998
Beowulf · GB/USA 1999
Vorweg eine kurze Empfehlung für Eltern (oder Menschen, die mit Minderjährigen einen Film sehen wollen): das ist ein geeigneter Film für Mädchen und Jungen zwischen 8 und 12 Jahren (bestimmt geht es auch älter, wenn dein Kind noch Märchen mag). Es ist eine einfache Story mit positiver Botschaft. Bitte nicht zu junge Zuschauer, die Handlung beginnt mit dem Verlust eines Elternteils. Dein Kind sollte reflektieren können, dass es sich um eine Geschichte handelt. Im Film wird die Fantasie eines Kindes mit der Realität konfrontiert. Begleitet wird das von Missverständnissen und Slapstick-artigen Humor. Empfohlen für Kinder, die altmodische Abenteuergeschichten und Märchen mögen. FÜR DAS ANGESPROCHENE ALTER KANN ICH DEN FILM EMPFEHLEN.
Was ich noch sagen wollte …
Seit ihrem Mitwirken in “Zombieland”, “Ender’s Game” und “August: Osage County” spielt Abigail Breslin in der Oberliga mit. In dem Kinderfilm “Nim’s Island” war sie noch nicht ganz so weit. Trotz ihres damaligen hohen Bekanntheitsgrad durch frühe Rollen wie in “Signs” oder “Little Miss Sunshine”. Aber man kann ihren Status daran erkennen, dass sie nicht in billigen Hallmark-Produktionen im TV versumpft, sondern mit etablierten Hollywood-Größen arbeiten darf. Auch wenn Jodie Foster vor der Kamera immer seltener zu sehen ist, mischt sie dahinter immer noch kräftig mit.
Handwerklich ist der Film sehr sauber umgesetzt worden und schön fotografiert. Auch ein paar visuelle Ideen haben mir gut gefallen. Jedoch aus erwachsener Sicht wird man vieles finden, was man kritisieren darf: viel Kitsch, unglaubwürdig, zu simpel gestrickt, ordentlich Product Placement (in einem Kinderfilm finden wir das nicht so toll) und meine Fresse, was sind das für stereotype Charaktere?
Ich denke, dass “Nim’s Island” zu diesen Filmen gehört, die man nur als Kind gut finden kann. Als Erwachsener merke ich hier schnell, dass ich solchen Filmen schlicht entwachsen bin. Wenn du dir eine gewisse Naivität bewahrt hast, nicht zu viel hinterfragst und die Erzählung als gegeben hinnehmen kannst … vielleicht kannst du diesem Film dann etwas Positives abgewinnen und greif zu. - Weil mich Kinderfilme gegenwärtig in der Regel nicht mehr faszinieren können, bewerte ich “Die Insel der Abenteuer” mit
04 - ★★★★✩✩✩✩✩✩