RoosterCogburn - Kommentare

Alle Kommentare von RoosterCogburn

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    Wer es noch nicht bemerkt hat, es geht nicht um ein Schlachthaus, sondern um ein Faultier. Das possierliche Tierchen wird von einer Mädchen-Verbindung zum Maskottchen erwählt. Dumm nur, dass das niedliche Kuscheltier in Wahrheit eine mordende Bestie ist. Die Grundidee ist herrlich absurd und hat Potenzial für eine schwarze Komödie. Leider ist der Humor der Gags so überhaupt nicht meine Kragenweite. Manchmal zu pubertär, zu stupid und manchmal zu albern. Irgendwie ist die “gemeine Kreatur” richtig sympathisch gestaltet worden und eigentlich möchte ich dem Faultier manchmal helfen, so nervig sind die Opfer charakterisiert worden. Vor allem die weiblichen. Abgesehen davon werden bekannte Genre-Beiträge parodiert. Leider nicht besonders gut (zumindest für meinen Geschmack).

    Ehe der tierische Slasher in die Gänge kommt, schenkt Regisseur Matthew Goodhue dem austauschbaren Einerlei viel zu viel Aufmerksamkeit. Wenn das Tierchen dann morden darf, kommt die Inszenierung viel zu zahm und blutarm daher. Die Charaktere, wenn sie nicht vollkommen unsympathisch geraten sind oder völlig leblos, profitieren wenig vom unsäglichen Overacting einzelner Darstellerinnen.

    02 - ★★✩✩✩✩✩✩✩✩ #horroctober2024

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      RoosterCogburn 27.10.2024, 17:40 Geändert 27.10.2024, 17:42

      Special Effect Künstler Carlo Rambaldi ist verantwortlich für die Kreatur. Sein Werwolf ist für die damalige Zeit und unter Berücksichtigung des niedrigen Budget, absolut okay. Visuell wirkt der Film, der Ort Tarker Mills, die Darsteller und das komplette Setting durch jede Pore wie die 80er Jahre. Nur spielt die Handlung 1976, welche rückblickend erzählt wird.
      Wer Lust hat auf einen wohligen 80er Grusler nach einer Vorlage von Stephen King: für den Horroctober ist "Der Werwolf von Tarker Mills" keine schlechte Wahl.

      https://youtu.be/eOWc9NNvBjU?si=IY2pE_Xo3x4cMf6m

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        RoosterCogburn 26.10.2024, 17:42 Geändert 28.10.2024, 15:36

        Coralie Fargeats Film „The Substance“ erzählt von dem ehemaligen Hollywood-Star Elisabeth (Demi Moore), die jetzt eine Vorturnerin einer ehemals erfolgreichen Fitness-Sendung ist und kurz davor steht, ersetzt zu werden. Wer will schon einer 49-jährigen Beauty-Queen dabei zusehen, wie sie bei Aerobic Anstrengungen sichtlich altert? Da könnte sie gleich der Host einer Reality-Castingshow werden, im Stil eines Schönheitswettbewerbs. Nein, das möchte ihr Boss nicht. Der wird dargestellt vom damals 68-jährigen Dennis Quaid. Dieser ist laut und widerlich und heißt Harvey, was dem Zuschauer über die Subtilität des Films viel sagt. An ihrem 50ten Geburtstag erfährt Elisabeth zufällig, dass sie gefeuert werden soll und es bereits einen jüngeren Ersatz gibt. Es überrascht nicht, dass unsere Hauptfigur Elisabeth Sparkle (sic!) frustriert ist, weil der Alterungsprozess für sie ein akutes Problem darstellt. In einer super sauberen Wohnung voller Spiegel und polierter Türklinken lebt Elisabeth. Wie bereits erwähnt, von Subtilität hält die Filmemacherin nichts. Sie will ganz offen die Selbstverliebtheit unterstreichen und wie wichtig das äußere Erscheinungsbild für unsere Protagonistin ist.

        Elisabeth erliegt der Versuchung einer Substanz, mit der sie ein tödliches Heilmittel gegen die Bedeutungslosigkeit entdeckt. Das Versprechen lautet: "younger, more beautiful, more perfect". Doch die versprochene Verjüngungskur besitzt einen enormen Haken. Für Elisabeth, die nichts anderes als die sexualisierte Zurichtung ihres Körpers kennt, ist die Einnahme der Substanz ihr Pakt mit dem Teufel. Sie geht eine symbiotische Beziehung mit einem jüngeren, besseren Ich ein. Ein zweiter Körper entsteht aus ihrem aktuellen. Elisabeth und Sue teilen sich dieselbe Lebensenergie (vielleicht sogar diesselbe Seele?). Während der "aktivierte" Körper sieben Tage lang genutzt wird, bleibt die jeweilige leere Hülle im Bad ihrer Wohnung. Ich habe schon oft den Vorwurf gelesen, der Film verhalte sich unlogisch, wenn das Bewusstsein von Elisabeth zwei Körper zur Verfügung hat. Ich denke nicht, dass das Bewusstsein die Körper wechselt. Wenn das so wäre, warum sollten sich Elisabeth und Sue gegenseitig Nachrichten hinterlassen?

        Bevor ich mir den Film angesehen habe, wusste ich sehr wenig von dem, was mich erwartet. Allein die Nummer, als der zweite Körper einer jüngeren Version namens Sue (Margaret Qualley) entstanden ist, machte mich ziemlich perplex. Zum einen sieht man nicht in jedem Film, dass die beiden Hauptdarstellerinnen sich komplett vor der Kamera entblößen. Zum anderen ist es Mittel zum Zweck, um dem Publikum den ersten Body-Horror zu präsentieren. Spätestens jetzt ahnt man als Zuschauer, dass dieses Spiel mit der Schönheit eine ungute Wendung nehmen wird und dass es sehr wahrscheinlich unappetitlich werden könnte. Ich sag mal, für Zartbesaitete ist der Film nix.

        Die Kritik an dem Jugendwahn und dem ständigen Optimierungsdruck in unserer Gesellschaft ist ebenso offensichtlich wie der Tadel am Showbiz. Ob diese Kritik wirklich bissig genug ist und tatsächlich immer gelungen ist, darüber lässt sich streiten. Die Geschichte scheint zwar im Jetzt zu spielen, zumindest deuten Smartphones und Flachbildfernseher darauf hin, doch ein Aspekt fehlt in diesem Kosmos: die sozialen Medien. Das Showbusiness im Fernsehen ist hier nach wie vor der dominante Akteur der Unterhaltungsindustrie.

        Aber ich halte “The Substance” für eine gelungene, blutrünstige Fabel über Ruhm, Selbsthass und den Schrecken der falschen Selbstverliebtheit. Unsere Vorfahren hatten nicht haufenweise Selfies in ihren Taschen. Sie wurden nicht auf unvorteilhaften Fotos von Freunden markiert. Sie mussten sich nicht den ganzen Tag lang ihre eigenen Gesichter auf Instagram oder Skype ansehen. Und medizinische Eingriffe, die das Aussehen verändern – Medikamente oder eine Spritze von diesem, ein Laser von jenem – sind zugänglicher als je zuvor. Kompromisslos rechnet der Film mit Jugendwahn ab. Mit seiner unterhaltsamen Überzeichnung arbeitet sich der Film am male gaze ab, um am Ende für seine Figuren weder Läuterung noch Erbarmen parat zu haben. Abgesehen davon ist es der beste Body-Horror seit langem, der nicht von David Cronenberg stammt.

        09 - ★★★★★★★★★✩ #horroctober2024

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          Während Polanskis “Rosemary’s Baby” (1968) das erste Mal den Antichristen populär machte und Friedkins “The Exorcist” (1973) dem Publikum nahe brachte, was ein Exorzismus ist, ist “The Omen” (1976) als der Genre-Beitrag bekannt, der die Zahl 666 als Zeichen des Bösen interpretiert, sowie den Antichristen (entgegen der biblischen Vorstellung) als eine Person UND als direkten Nachkommen des Satans darstellt. Zwei Darstellungen, die nachkommende Filme und das Horror-Genre geprägt haben.

          In dem Prequel geht Margaret Daino (Nell Tiger Free) als Novizin nach Rom, um dort das Nonnengelübde abzulegen. Kaum am Ziel angekommen, schlittert die Novizin in eine Verschwörung, die von Radikalen innerhalb der Kirche gelenkt wird. Und wer, wie ich, meint, dass die Story und ihr Ende quasi schon feststeht, man weiß ja was in “The Omen” passiert, dem sei gesagt, man hat sich was einfallen lassen, um dem Franchise ein Hintertürchen offen zu lassen.

          Kinematografisch ist “The First Omen” gelungen. Das Prequel präsentiert eine Illusion des 70er Jahre Kinos. Die zeittypischen Zooms und verwendeten Kamerafahrten verdienen Anerkennung. Die Gothic Elemente sind sehr gut gewählt, die Kostüme gelungen und die Filmmusik verweist auf das Original-Theme des Originals. Einzelne Szenen sind extrem grafisch inszeniert und können den geneigten Genre-Freund schocken. Auch mit ein paar Alt-Stars kann “The First Omen” punkten. Unter den Geistlichen finden sich die Briten Charles Dance als Father Harris und Bill Nighy als Cardinal Lawrence. Obwohl letzterer für mich fehl am Platze wirkt. Hingegen konnte mich Sônia Braga als Äbtissin überzeugen. Jedoch verlässt sich die Fernsehregisseurin Arkasha Stevenson in ihrem Spielfilm-Debüt auf das Können von Nell Tiger Free, auf deren Schultern die Last liegt, den Zuschauer als Hauptfigur und Identifikationsfigur zu dienen.

          Aber als jemand, der das Franchise kennt, finde ich “The First Omen” inhaltlich ziemlich mau und eher unspannend. Für mein Empfinden ist das Prequel in erster Linie für Zuschauer gedacht, die noch keinen Kontakt mit “The Omen” hatten. Oder es so lange her ist, dass sie sich an den Inhalt kaum erinnern können. Die Handlung ist zu einem gewissen Grad vorhersehbar, was nun mal in der Natur eines Prequels liegt. Dazu wird noch mit ganz banalen Ängsten und Genre-Klischees gespielt. Es ist so durch und durch ein Film, wie man ihn vor fünfzig Jahren auch schon gemacht hätte. Der Grusel soll durch flackernde Lichter und stimmungsvolle Musik unterstrichen werden, während das Drama in “The First Omen” lieber Prüderie thematisiert, sowie die Frauenrolle in der Gesellschaft und den Zwiespalt zwischen Glaube und Gott. “The First Omen” bedient das Einmaleins des Horrorfilms und kann nicht mit Originalität oder Thrill glänzen. Der Film setzt auf Stilistik und Atmosphäre, ohne zu versuchen, die Plattitüden des Genres abzulegen.

          Fazit: Geht so. Handwerklich ansprechend. Inhaltlich bedingt zu empfehlen. Kann man machen, muss man nicht.
          05 - ★★★★★✩✩✩✩✩ #horroctober2024

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          • RoosterCogburn 25.10.2024, 16:28 Geändert 25.10.2024, 16:30

            • Der Joker in den Interpretationen von Jack Nicholson (Batman, 1989), Mark Hamill (Batman: The Animated Series), Joaquin Phoenix (Joker, 2019) und Heath Ledger (The Dark Knight, 2008). Weil das die vier besten sind! Cesar Romero und Kevin Michael Richardson mag ich nicht besonders. Die von Cameron Monaghan kenne ich bislang nicht. Jared Leto kann es nicht.
            • Darth Vader (Voice: James Earl Jones) in "Star Wars III - VI", "Rogue One" und "Obi-Wan Kenobi"
            • Wilson Fisk (Vincent D’Onofrio) in "Marvel’s Daredevil", "Hawkeye" und "Echo"
            • Gustavo Fring (Giancarlo Esposito) in "Breaking Bad" und "Better Call Saul"
            • James Moriarty (Andrew Scott) in "Sherlock"
            • Lore (Brent Spiner) in "Star Trek: The Next Generation" und "Star Trek: Picard"
            • General Chang (Christopher Plummer) in "Star Trek VI: The Undiscovered Country" (1991)
            • Jaffar (Conrad Veidt) in "The Thief of Bagdad" (1940)
            • Harry Lime (Orson Welles) in "The Third Man" (1949)
            • Lars Thorwald (Raymond Burr) in „Rear Window“ (1954)

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              Franck Dubosc wurde in unseren Breitengraden als Darsteller des Troubadix bekannt. Die Allegorien zum Minnesänger, die sich im Verlauf der Handlung entwickeln, finde ich daher noch recht witzig. Nur die Gesangseinlage bei der Hinrichtung ist total drüber. Aber von Anfang an …
              In dieser Adaption des bekannten Kartenspiels spielt er mit seiner Patchworkfamilie das titelgebende Gesellschaftsspiel als schmuckes Brettspiel. Sein inzwischen vergesslicher Vater (Jean Reno) soll den Spielleiter geben. So wird dem unwissenden Zuschauer zumindest die rudimentären Eckdaten des berühmten Ablegers von “Mafia!” mitgeteilt. Das Spiel ist auch in anderen Versionen unter alternativen Namen bekannt (Mord in Palermo, Die Werwölfe von Düsterwald, Mafiosi). Unwissend werden alle Beteiligten in das begonnene Spiel hineingezogen. Was mich unweigerlich an “Jumanji” erinnert. In der Welt des Spieles stehen sie vor der bekannten Aufgabe: finde alle Mafiosi bzw alle Werwölfe und gewinne somit das Spiel. Im Gegensatz zum tatsächlichen Gesellschaftsspiel gibt es keinen Toten. Normalerweise geht es darum, aufgrund von Verhalten und Diskussionen zu tippen, wer ein Mafiosi / Werwolf ist. Wem das bekannt vorkommt, die RTL-Show “Die Verräter – Vertraue Niemandem!” basiert auf dem Spiel. Und in etwa genauso interessant ist die französische Spiele-Adaption.

              In der Handlung des Films müssen sie im Prinzip raten. Wobei der Begriff “Handlung” noch arg übertrieben ist. Ihre Rollen, die ihnen per Losverfahren zugeteilt wurden, machen sie automatisch zu Superhelden im Mittelalter. Vielleicht haben die Produzenten beim Casting auch das Los entscheiden lassen? Hauptdarsteller Dubosc ist bereits sichtlich gealtert und wahrscheinlich schon 60. Jean Reno soll seinen Vater darstellen, sieht aber etwa nur zehn Jahre älter aus (wahrscheinlich ist er ein wenig älter, aber viel kann es nicht sein). Ich vermute, die Franzosen wollten bekannte Namen, die im Produktionsland Frankreich ziehen. Ursprünglich sollte der Film ja im Kino und nicht auf Netflix erscheinen.

              Das mittelalterliche Filmset, das noch von einer anderen Produktion her vorhanden war, sieht unheimlich gut aus und kann die notwendige Atmosphäre erzeugen. Die animierten Werwölfe im Nebel sind passabel, aber eigentlich nicht der Rede wert. Genauso wenig, wie die komplette Produktion, die wahnsinnig harmlos ist und irgendwie altbacken wirkt. Es ist alles irre seicht, so betulich, so familiär, wahnsinnig verspielt und scheiße konventionell, das mir speiübel dabei wird. Auch das Niveau des Humors, auf welchem Level sich die Spannung und der Gruselfaktor bewegt … Ich habe mich nicht nach der Altersempfehlung erkundigt, aber für mein Verständnis bot “Gänsehaut” (2015) im Vergleich mehr Nervenkitzel und war der unterhaltsamere Halloweenstuff. Wenn ich diesen Film letztes Jahr den Kindern vorgesetzt hätte (Sechstklässler), hätten die mich fertig gemacht.

              03 - ★★★✩✩✩✩✩✩✩ #horroctober2024

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              • RoosterCogburn 24.10.2024, 13:45 Geändert 24.10.2024, 13:47

                Vor einiger Zeit habe ich nach euren liebsten Bad Girls gefragt. In diesem Sinne geht es heute weiter https://www.moviepilot.de/liste/top-10-bad-girls-eure-lieblinge-unter-den-schurkinnen-roostercogburn
                Jetzt geht es um die männlichen Schurken, Fieslinge und Bösewichter. Nicht das es wieder Missverständnisse gibt, Antihelden sind nicht gemeint. Es geht um diejenigen, die in der Regel als böse Buben auftreten. Aus welchem Pool ihr euch bedient, ist egal. Von Film bis Serie über Real bis animiert ist alles legitim. Die Aufgabe lautet: Zehn männliche Figuren, die ihr scheußlich gut findet. Ich bin neugierig auf eure TOP 10

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                  RoosterCogburn 23.10.2024, 07:26 Geändert 23.10.2024, 07:33
                  über Saw X

                  Zwischen den Ereignissen von “Saw” und “Saw II" begibt sich John Kramer (Tobin Bell) nach Mexiko, um sich einer experimentellen medizinischen Behandlung zu unterziehen. Die Hoffnung auf eine Wunderheilung treibt ihn an. Leider wird er aber betrogen, denn die Betreiber einer mexikanischen Klinik sind darauf spezialisiert, ihre Patienten über den Tisch zu ziehen.

                  Jetzt dreht Regisseur Kevin Greutert die Zeit zurück und erzählt ein Kapitel aus dem früheren Leben von John Kramer. Meine anfängliche Skepsis, ob mich ein 80-jähriger Tobin Bell noch in seiner berühmtesten Rolle überzeugen kann, wurde schnell weggewischt. Das liegt daran, wie die Figurenzeichnung hier fortgeführt wurde und wie sehr man den Fokus auf die Charaktertiefe legt. Die körperliche Mitgenommenheit des John Kramer wird zum Storyelement. Diesmal steht Jigsaw ganz im Mittelpunkt und wird von einer unerwartet verletzlichen Seite präsentiert. “Saw X” nimmt sich sehr viel Zeit, um seine Geschichte aufzubauen. Mit einem etwas zu kitschigen Soundtrack und erstaunlich viel Melodram erzählt der Film die Geschichte eines gebrochenen Mannes, dessen Hoffnung aufgebaut und wieder zerstört wird.

                  Sechs Jahre zuvor stellte Bell zuletzt den Jigsaw-Killer dar. Doch für “Saw X” kehrt auch Shawnee Smith als Amanda zurück und in der Mid-Credit-Scene liefert Costas Mandylor als Detective Mark Hoffman einen Cameo-Auftritt. Sowohl Smith als auch Mandylor waren zuletzt in “Saw VI” (2009) zu sehen. Die Handlung soll vor zwanzig Jahren spielen. Im Kontext mit der äußerlichen Veränderung der Darsteller leidet ein wenig die Glaubhaftigkeit der selbst erschaffenen Fiktion. Das gilt auch für manche logische Zusammenhänge. Zum Beispiel beschließt John Kramer ziemlich kurzfristig, dass er im Ausland als Jigsaw tätig wird. Ich habe mich gefragt, wo die Folterwerkzeuge her sind, deren Vorbereitung doch so viel Zeit in Anspruch nimmt (wenn man sich auf die erste Trilogie beruft). Aber über diese Ungereimtheiten kann der Franchise-Fan hinweg sehen. Denn bei seinem Auslandsaufenthalt trifft Jigsaw auf eine Person, die es mit ihm in Sachen Kaltblütigkeit und Skrupellosigkeit aufnehmen kann. Abgesehen von den Kritikpunkten bietet "Saw X" somit das, was einen guten Horror-Thriller ausmacht und bringt frisches Blut in dieses Franchise.

                  Zehnmal "Saw" und noch immer kein Ende in Sicht. Wie in “Jigsaw” (2017) und dem Spin-off “Spiral: From the Book of Saw” (2021) versucht man auch hier neue Wege einzuschlagen. Ähnlich wie in “Spiral: From the Book of Saw” wird hier Charakterzeichnung stärker in den Mittelpunkt gestellt. Doch im Gegensatz zu “Spiral” kehren hier bekannte Charaktere zurück und die Mid-Credit-Scene lässt erahnen, dass man sich im nächsten Film mehr der umstrittenen Figur Hoffman widmet. Ob “Saw X” die wirklich beste Fortführung des Franchise ist, darüber kann man geteilter Meinung sein. Er ist aber auf jeden Fall deutlich besser als das, was das Franchise mit den Saw-Filmen 6 bis 8 präsentiert hat.

                  07 - ★★★★★★★✩✩✩ #horroctober2024

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                    RoosterCogburn 23.10.2024, 07:21 Geändert 23.10.2024, 07:21

                    Der Plot ist denkbar einfach: Nachdem ein Monsun ihr schwimmendes Ferienhaus vom Festland abgetrieben hat, findet sich ein Ehepaar allein inmitten des offenen Meeres wieder.
                    Vor dreißig Jahren wurde Alicia Silverstone bekannt durch das Mitwirken in den Musikvideos von Aerosmith, dem Film “Clueless” und als Batgirl unter Joel Schumacher. Dann ging die beste Zeit der Darstellerin langsam zur Neige. Und weil Silverstones Karriere schon lange als “jumping the shark” gilt, dachten sich wohl die Produzenten, dass sie und ein unbekannter vietnamesischer Regisseur für diesen Humbug als Sündenbock herhalten dürfen.

                    Wer auf ein bisschen frischen Wind im Subgenre hofft, wird schnell ernüchtert sein. In optisch anspruchslosen Aufnahmen hält die Exposition einen gefühlt minutenlangen Schnorchelgang von der Güteklasse „Windows-Bildschirmschoner“ bereit, sowie ein noch längeres, inhaltsarmes Telefonat und bedeutungslose Dialoge. Das Filmbudget war offensichtlich nicht sehr groß. Man sieht es bei jeder Gelegenheit. Angeblich sollen 1000 VFX shots für den Film getätigt worden sein. Unwichtig, ob es wirklich so viele sind, sie wirken schlecht. Schockierend ist lediglich, dass die anspruchslosen Effekte und die miese Handlung zu einem Haifilm vermischt wurde.

                    Mein Fazit: Formelhafter und extrem langweiliger Survival-Horror.
                    01 - ★✩✩✩✩✩✩✩✩✩ #horroctober2024

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                    • 6

                      Die Balance aus irrem Spaß und subversiver Ironie funktioniert nicht immer. Das Klassentreffen, an dem das Maitland Ehepaar nicht teilnimmt, wirkt, als ob Tim Burton sich mit seinem Stammkomponisten und seiner Kostümbildnerin zum Spielen verabredet hat. Die verspielte Inszenierung des Schauerlichen gelingt durchaus. Doch der skurrile Witz im Umgang mit dem Makabren und der humorvolle Bruch mit alptraumhaften Themen, ist zum konventionellen Kino geraten. Burton ruht sich ein wenig zu sehr auf seine ehemalige Einzigartigkeit aus.
                      Die ehemalige Gothic-Teenagerin ist erwachsen geworden. Inzwischen ist sie selbst Mutter und lebt von ihrem Status als “Kontakt zum Jenseits”. Aus der Rolle der stoischen Tochter von einst ist nur noch eine leidlich unangepasste Internatsschülerin geworden. Den Part der Tochter übernahm Jenna Ortega, die sich durch typische Coming-of-Age-Szenarien manövrieren musste.

                      Mehrere Handlungsstränge führen nicht zu einem konzentrierten Plot. Im Diesseits darf der Zuschauer die dysfunktionale Mutter-Tochter-Beziehung verfolgen und im Jenseits die Jagd der Ex-Frau des Bio-Exorzisten Betelgeuse, die auf Rache sinnt. Parallel dazu läuft ein verstorbener Detektiv (Willem Dafoe) einige Male als Staffage durchs Bild. Wie im Original hat Betelgeuse relativ wenig Screentime. Aber wenn er auftaucht, darf Michael Keaton glänzen. Aber im Ganzen sind es zu viele Charaktere, die sich nicht entfalten können, und zu viele Handlungsstränge, die nicht fokussiert fortgeführt werden. Das ist mir einen Tick zu flatterhaft.

                      Die viel zu späte Fortsetzung punktet mit seinem Design, der verschrobenen Ausstattung des Reichs der Toten, überbordender Fantasterei, analogen Effekten, dem morbiden Charme und der Besetzung der Titelfigur. Aber die Klasse des Originals wird nicht erreicht.
                      06 - ★★★★★★✩✩✩✩ #horroctober2024

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                        RoosterCogburn 22.10.2024, 08:47 Geändert 22.10.2024, 09:06

                        Nachdem Milla Jovovich ihr Mitwirken an “Resident Evil” nach sechs Filmen endlich ad acta gelegt hat, wurde 2021 ein REBOOT veröffentlicht. Hat man sich bisher quasi null an die Vorlage gehalten, und innerhalb der Filmreihe wurde Kontinuität regelmäßig ignoriert, versucht man mit dem Neuanfang eine neue eigenständige Geschichte zu etablieren, die sich der Viideospielreihe verbundener fühlt. In “Welcome to Racoon City” wird jeweils der Plot aus den Games “Resident Evil” und “Resident Evil 2” verwurstet, also tauchen hier auch sämtliche Hauptcharaktere aus beiden Spielen auf. Egal ob das Sinn ergibt oder nicht.

                        Dramaturgisch bedient sich der Film aus der untersten Schublade. Die Exposition ist hanebüchen, die Dialoge plump und vor allem, es ist einfallslos. Zig Sequenzen hat der Genre-Freund so schon oft gesehen. Was die Spannungsschraube betrifft, befindet sich “Welcome to Racoon City” auf dem Level des zwanzig Jahre alten Erstlings (das war kein Lob). Keiner der Charaktere besitzt Persönlichkeit oder macht eine Entwicklung durch. Zusätzlich sprüht der Film über vor Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen kann. Zum Beispiel kommt die Figur Redfield in einen Raum mit einem Filmprojektor, der dort seit zwanzig Jahren rumstehen müsste. Nicht nur, dass sie ihn einschaltet und er sofort funktioniert, der Film (Zelluloid) ist sofort an der passenden Stelle, um bekannte Figuren zu präsentieren. Nur hat das hinterher keine Relevanz mehr. Im Verlauf der Handlung wird auf diesen Film und seinen Inhalt nicht mehr eingegangen. Als ob man eine Anspielung eingebaut hat, nur um der Anspielung willen. Was soll so etwas? Oder: Bevor sich die Protagonisten treffen, sind die einen in der Villa und die anderen im Police Department. Die Erlebnisse / Handlungsstränge voneinander, die parallel laufen so lange man sich noch nicht begegnet ist, spielen anschließend auch keine Rolle mehr.

                        Wer keine Story aufbaut, in der Figuren agieren, denen ich folgen möchte, darf sich nicht wundern, dass der Scheiß nicht ankommt. Als Zuschauer muss mein Interesse für die Geschehnisse geweckt werden. Stattdessen laufen hier nur leere Hüllen rum und machen einen auf Bad Ass. So richtig creepy ist das alles sowieso an keiner Stelle.

                        Mein Fazit: Reinfall.
                        03 - ★★★✩✩✩✩✩✩✩ #horroctober2024

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                        • 7

                          “Halloween Kills” schließt nahtlos an den Film von 2018 an. Direkt nachdem Laurie zusammen mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin, dem absolut Bösen (vermeintlich) den Garaus gemacht hat.

                          Wie der Film von 2018, so schlägt auch dieser Halloween-Beitrag Parallelen zur originalen Timeline. Zum Beispiel, dass das Sequel nicht nur direkt an die bisherigen Ereignisse anschließt, sondern wie “Halloween II” immer noch am selben 31. Oktober spielt, wie der direkte Vorgänger. Weitere Nebenfiguren aus dem Halloween-Universum kehren zurück. Tommy Doyle, der 1978 selbst noch einen Babysitter benötigte. Der Franchise-Fan erinnert sich, das “Ant-Man” Paul Rudd in “Halloween VI” die erwachsene Figur darstellte. Er wurde gefragt, die Rolle zu wiederholen. Allerdings überschnitten sich die Dreharbeiten mit seinen Verpflichtungen zu “Ghostbusters: Afterlife”. Diesmal wird Tommy Doyle von Anthony Michael Hall interpretiert. Im Film von 1978 war Laurie Strode der Babysitter von Tommy. Die Tochter des Sheriffs, Annie Brackett, vertraute ihr ein weiteres Kind an, damit Annie ihren Freund abholen kann. Dieses Kind, Lindsey Wallace, tritt in “Halloween Kills” als Erwachsene wieder im Franchise auf. Der ehemalige Sheriff von Haddonfield, Leigh Brackett, kehrt ebenfalls zurück und wird wie im Original (1978) wieder von Charles Cyphers dargestellt. Nancy Stephens in der Rolle der Marion Chambers, die im Erstling von 1978 als Krankenschwester für Dr. Sam Loomis arbeitete, kehrte für “Halloween H20” in ihre Rolle zurück und nun auch für “Halloween Kills”. Der Fan wird erkennen, man hat sich bereits bei der Besetzung sichtlich bemüht, dem Halloween-Franchise alle Ehre zu machen.

                          Zu Beginn gibt es ein grobkörniges Flashback ins Jahr 1978, das den Zuschauer auf den wohligen Retrolook der Inszenierung vorbereitet. Rein handwerklich befindet sich “Halloween Kills”, genau wie “Halloween” (2018), über den Standard der herkömmlichen Genre-Beiträge. Der nach oben geschraubte Bodycount, die größere Brutalität und Blutrünstigkeit, die Gnadenlosigkeit der Kills, die bestechend gute Kameraarbeit und die gestiegene Anzahl der Querverweise, können nicht vollständig über die Probleme einer Fortsetzung hinweg täuschen. In puncto Handlung konnte der Vorgänger besser auftrumpfen. Hat andererseits auch den Vorteil, dass eine stoffelige Teenager-Plot-Line gestrichen wurde. Es wird sich bemüht um - soll ich es Authentizität nennen? - ich sag mal Ernsthaftigkeit, innerhalb der eigenen Fiktion. Die Strode-Familie taucht mehr am Rand der Geschichte auf. Vielmehr beobachtet Regisseur David Gordon Green die lauter werdenden Stimmen in der Bevölkerung. "Halloween Kills" ist weniger eine One-Girl-Show von Jamie Lee Curtis als ein Film über die Frage, wie ein kollektives Trauma eine Gesellschaft verändern kann. Hier hat eine Kleinstadt - Polizisten, Augenzeugen, Hinterbliebene, eine ganze Gemeinschaft - seelische Wunden davongetragen. Während der Killer wieder wütet, formt sich ein Mob in der Kleinstadt Haddonfield, dessen Hass so existenziell ist, dass er seinen Auslöser gar nicht mehr besiegen kann, weil er sonst seine Existenzgrundlage verliert. Für meinen Geschmack hätte der gesellschaftskritische Kommentar tiefer ausfallen dürfen. Aber optisch ist “Halloween Kills” wieder top und Michael Myers metzelt gnadenlos.

                          07 - ★★★★★★★✩✩✩ #horroctober2024

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                          • RoosterCogburn 17.10.2024, 20:09 Geändert 17.10.2024, 20:22

                            • "Ein Zombie hing am Glockenseil" (IT 1980)/ Als ich Schüler war, wurde darüber auf dem Pausenhof getuschelt. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich Fulcis Film zum ersten Mal gesehen habe. Ich empfand ihn als okay, inzwischen mag ich den gar nicht mehr. Genau wie "Die Nacht der reitenden Leichen" (ES 1971). Irgendwie kann ich mit diesen 70er Jahre Gruslern aus Europa nur noch schwer warm werden. Besonders die, die damals als "ganz schlimm" galten, empfinde ich aus heutiger Sicht oft als lächerlich. Aber das liegt bestimmt an mir.

                            • "Dracula jagt Minimädchen" (GB 1972) / Heute fällt mir schwer einzuordnen, weshalb mich der Film der Hammer Studios früher so eingeschüchtert hat. Vielleicht war es Christopher Lee? Als Erwachsener empfinde ich den als langweiliges und lächerliches Produkt seiner Zeit.

                            • "Die Fliege" (US 1986) / Als ich selbst in der Videothek gearbeitet hatte, hab ich den mal mitgenommen. Man musste sich ja weiterbilden. Damals war es meine erste Begegnung mit David Cronenberg und das erste Mal, dass ich Body-Horror sah. Ein einschneidendes und geradezu berauschendes Filmerlebnis.

                            • "Tanz der Vampire" (GB 1967) / Habe ich erstmals als Kind im ZDF gesehen. Einerseits empfand ich die Vampirjäger irre komisch, Graf Krolock als wahnsinnig unheimlich und das Ende jagte mir Angst ein.

                            • "Nightmare - Mörderische Träume" (US 1984) / Meine erste Begegnung mit Freddy Krueger war auf einer VHS-Raubkopie, die die ursprüngliche ungekürzte Kinofassung zeigt. Das war in den späten 80ern als der Film in Deutschland indiziert war. Diese Fassung wurde bis heute in Deutschland offiziell nicht vertrieben. Da dies mein erster Slasher war, werde ich immer ein ♥️ für den ollen Schlapphut haben.

                            • "American Werwolf" (GB/US 1981) / Die wirklich fiesen Genrebeiträge habe ich nicht gesehen, bevor ich 17 war. Monsterfilme und das Fantastische waren mein Einstieg. American Werwolf war da eine Ausnahme. Hab die Leihkassette des örtlichen Videodealers bei meinem Bruder entdeckt und heimlich alleine geguckt. 👀

                            • "Tarantula" (US 1955) / Den Film nenne ich als Beispiel. Aber es könnte genau so gut "Formicula" (US 1954) sein. Entsprechende Alternativen wären: "Der Schrecken vom Amazonas" (US 1954), "Die unglaubliche Geschichte des Mister C." (US 1957) oder "Der Wolfsmensch" (US 1941). Diese Filme einen zwei Dinge: Wie erwähnt sind es eher fantastische oder monstermäßige Genrebeiträge, die mich anfänglich prägten und sie alle habe ich zum ersten Mal im "NDR Gruselkabinett" gesehen.
                            »Mumien, Monstren, Mutationen« versprach das hauseigene Intro. 🤪

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                            • RoosterCogburn 16.10.2024, 17:29 Geändert 16.10.2024, 17:31

                              Verehrte Filmfreunde des gepflegten Grusels, Ihr seid gefragt.
                              Der Rest der Community aber auch 😉 Diese Mittwochsaufgabe widmet sich thematisch erneut dem Horroctober.
                              👻 🦇 💀
                              Bitte denkt zurück an eure frühen Filmerfahrungen im Genre und nennt uns die Horrormovies und Gruselfilme, die bei der Erstsichtung für Euch ein ganz besonderes Erlebnis darstellten. Wer in dem Alter ist, das sie/er sich nicht an diese Zeit erinnern kann: es ist auch okay, wenn es Filme sind, die ihr als erfahrener Filmgucker gesehen habt. Aber eigentlich spielt die Liste auf die Filme an, die einen früher umgehauen haben und heute wahrscheinlich nicht mehr oder zumindest nicht mehr so wie früher (weil sich die eigene Wahrnehmung verändert hat).

                              Bitte kramt in euren eigenen Erinnerungen und teilt uns mit, welche Filmerlebnisse waren für euch beim ersten Mal irre spannend, wahnsinnig gruselig, total unheimlich ...
                              🎃
                              P.S.: Für eine kleine Ausführung pro Filmtitel bin ich dankbar. Zum Beispiel in welchem Alter ihr den gesehen habt und was euch an dem Film damals so geflasht hat. Oder eine andere Erläuterung. - Haut in die Tasten 😃

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                                RoosterCogburn 16.10.2024, 13:26 Geändert 16.10.2024, 13:33

                                “The Watchers” ist ein Supernatural-Fantasy-Horrorfilm und eine Romanadaption. Das Buch wird als „Gothic Horror“ beschrieben, der eine Atmosphäre von Paranoia und Klaustrophobie kreiert. Aber der Film wirkt wie ein klassisches Shyamalan-Dingsbums mit Elementen des Folk-Horrors. Regie führte Ishana Shyamalan, die jüngste Tochter von M. Night Shyamalan, der hier als Produzent fungierte. Erste Regie-Erfahrungen hatte Ishana als Second Unit Director bei “Old” (2021) und “Knock at the Cabin” (2023) gemacht. Mehr Vetternwirtschaft geht kaum. Nun darf sich die Nachwuchsfilmemacherin mit ihrem eigenen Spielfilmdebüt beweisen. “The Watchers” ist eindeutig ein Debütfilm mit den damit verbundenen Versprechen und Problemen. Offenbar hat Ishana die Genrevorliebe des Vaters geerbt. Denn auch sie bewegt sich in dem Dreieck Horror, Mystery und Thriller. Hinzu kommt das Setting, welches einem bekannt vorkommen darf.

                                Der Chef der Protagonistin Mina (Dakota Fanning) beauftragt sie, einen gelben Papagei an einen Zoo zu liefern. Der Mann beschreibt es als „eine Tagesreise“, als wäre dies “Game of Thrones” (lt. Google Maps ist es eine vierstündige Autofahrt).
                                Dummerweise bleibt sie mit ihrem Auto ausgerechnet mitten im Watchers-Wald liegen. Die Panne stellt ein Weiterfahren außer Frage. Mina bekommt ein hübsch geschnürtes Traumata-Päckchen, samt toter Mutter und entfremdeter Zwillingsschwester, mit auf den Weg. Somit ist sie die einzige Figur, die ein richtiges Innenleben besitzt. Aber nach ihrer Ankunft in der Hütte wirkt sie trotzdem nie wie ein Mensch aus Fleisch und Blut. Der Maincast erscheint wie bewegliche Actionfiguren.

                                Es ist klar, wo Debütantin Ishana Shyamalan geschludert hat (die Gedanken und Emotionen der Charaktere und deren Entwicklung) und wo nicht (das offensichtlich Sichtbare). Die inneren Monologe der Charaktere werden nach außen getragen und die Darstellung wird in einem holprigen Dialog zusammengefasst. Darsteller sollen Dinge tun, die zufällig erscheinen, aber Sinn ergeben - es soll lebendig und glaubhaft wirken. Als Zuschauer ist es vorteilhaft, wenn wir die Motivationen der Akteure besser verstehen. Minas Hintergrundgeschichte mag mit Klischees angereichert sein. Aber zumindest hat sie eine.

                                Keiner der Dialoge wirkt natürlich, alles dreht sich nur um Regeln und Erklärungen, die dann meist emotionslos vorgetragen werden. Über die inhaltlichen Schwächen könnte ich hinwegsehen, wenn der Film spannend wäre. Zu selten aber hat “The Watchers” in der Hinsicht etwas zu bieten.

                                Fazit: Nach dem Film weiß ich über die meisten dieser Figuren genauso viel, wie vor dem Film. Mir fällt es schwer, das Spielfilmdebüt nicht mit dem Werk des Vaters zu vergleichen. Der Film besitzt keine eigene Handschrift, sondern erinnert mich vielmehr an die Einflüsse des Mentors (und Erzeugers). Am Ende fühlt es sich so an wie ein Film des einstigen Wunderkindes.

                                04 - ★★★★✩✩✩✩✩✩ #horroctober2024

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                                  RoosterCogburn 15.10.2024, 15:17 Geändert 15.10.2024, 15:41

                                  Der Auslöser des Horrors ist hier ein Party-Spiel mit einer (angeblich balsamierten) weißen Hand, die eher aussieht wie ein Gipsmodell aus dem Volkshochschulkurs einer Bildhauerklasse. Der erste Eindruck ist prädestiniert für das Budget-Level des Debüts der australischen Brüder Philippou. Ein Film mit einer qualitativ guten Idee, dessen Budget etwa doppelt so hoch ist, wie ein heutiger Sonntagabend-Tatort.
                                  Die Prämisse des Spiels: Man muss die Hand ergreifen und > Talk to Me < rufen. Dann erscheint der Geist eines Toten. Geht man sogar einen Schritt weiter und sagt > I let you in <, schlüpft der Geist in einen hinein und lässt den Besessenen bizarre Dinge machen. Der Mythos um die Hand selbst kommt dabei zu kurz, das Geheimnis bleibt zu verschlossen, zu oberflächlich. Mit der „Der Freund eines Freundes kennt jemanden …“-Formel wird die Hintergrundgeschichte der Hand etwas zu genrekonventionell abgefrühstückt.

                                  Dem Film ist seine Idee anzumerken, denn er schreitet fokussiert auf sein Finale zu. Am Wegesrand gibt es gute Pointen oder Räume für Interpretationen. Worauf sich jedoch nicht fokussiert wird. Es sind dysfunktionale Familien, von denen erzählt wird. In einer genre-typischen Mischung bekannter und verschiedener Genre-Versatzstücke wird als Horror-Folie, auf der sich die Dramaturgie entwickelt und die Spannung steigt, ein sehr einnehmendes Debüt präsentiert. Darin zeigt sich vor allem eine kindliche Freude an einfachen Spezialeffekten und ein gutes Gefühl für Gliederung. Der Film findet einen guten Rhythmus zwischen Schockelementen, einer nachvollziehbaren Figurenentwicklung, emotionalen Fragen und mysteriösen Elementen.

                                  Die Teenager stoßen in der Handlung auf einen gefähr­li­chen Social-Media-Trend. Wer daran teilnimmt und sich filmen lässt, kann von sich reden machen. Der Preis: Kontroll­ver­lust und Selbst­ent­blößung. Originell ist daran wenig, aber der Film variiert effektiv, setzt auf Atmo­sphäre und kennt im Umgang mit seinen Figuren kein Erbarmen. “Talk to me” beweist, dass sich aus alten Motiven noch immer kluge und wirkungs­volle Stoffe stricken lassen.

                                  06 - ★★★★★★✩✩✩✩ #horroctober2024

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                                    RoosterCogburn 14.10.2024, 07:16 Geändert 14.10.2024, 07:19

                                    Hauptdarstellerin Kathryn Newton (bekannt als Tochter des Titelhelden aus Ant-Man 3) konnte mich zuletzt in “Abigail” als Mitglied einer Entführertruppe überzeugen und in “Freaky” tauschte sie mit Vince Vaughn den Körper. In “Lisa Frankenstein” spielt sie die Teenagerin Lisa, die sich oft missverstanden fühlt (welcher Teenie tut das nicht?). Sie selbst wird von ihrem Highschool-Schwarm nicht erhört. Auf dem Friedhof - Ende der 80er waren grundsätzlich alle missverstandenen Teenies automatisch Grufties oder Gothic-Fans - wo war ich ...?
                                    … auf dem Friedhof bleibt sie an einem Grab stehen, dessen Bewohner von seiner Liebe ebenfalls nicht erhört wurde, als ein Blitz sein Leben beendete. Wiederum ein Blitz holt ihn ins Leben zurück und bringt ihn, aus dem viktorianischen Zeitalter, in die US-amerikanische Provinz von 1989. Leider bahnt sich für den Zuschauer kein Horror an. Stattdessen verknallt sich Lisa in den Untoten und vögelt im Verlauf der Handlung mit dem Zombie. Aufgrund meiner Gedanken, die ich beim Zuschauen hatte, war es das Widerwärtigste, was der Film zu bieten hatte. Abgesehen vom immensen Altersunterschied knabberten an dem Typ schon die Würmer. Ein Wunder, dass der nach 150 Jahren noch so unversehrt war.

                                    Der Name der Titelfigur als auch der strukturelle Plot ist eine Hommage an “Weird Science" von John Hughes. Die Parallelen sind nicht zu übersehen. Allerdings ist “Lisa Frankenstein” ziemlich formlos geraten und zu keiner Zeit gelingt es dem Film, seine Genres zu einem homogenen Ganzen zu verpacken. Der Zuschauer wird durch eine Horrorparodie geleitet, um in einer Highschool-Comedy gebettet zu werden - inklusive Bashing Klischees, Madonna-Fummel und Eierköppe - bis hin zur unweigerlichen Romanze. All das fühlt sich wie die 80er Jahre Obsession einer jungen Filmemacherin an, die diese Zeit nur aus legendären Songs und Büchern kennt. Wahrscheinlich wollte die Regisseurin eine übergroße Reminiszenz für ihre liebsten 80er Jahre Movies in einem Film verarbeiten. Anders kann ich mir dieses sprunghafte Tempo, das zähe Storytelling, das schrullige Produktionsdesign und den unberechenbaren Anspruch gegenüber der eigenen Arbeit, nicht erklären.

                                    04 - ★★★★✩✩✩✩✩✩ #horroctober2024

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                                    • 7
                                      über Abigail

                                      Nach “The Invisible Man” (2020), “The Last Voyage of the Demeter" (2023) und "Renfield" (2023) widmete sich Universal erneut einem ihrer Classic Monster. Hier handelt es sich um eine moderne und sehr freie Adaption von “Dracula's Daughter”. Ehrlich gesagt ist das schade, denn der Klassiker ist ein wahre Kuriosität unter den alten Universal Horrorfilmen. In dieser Interpretation ist das Töchterchen keine erwachsene Gräfin, sondern erinnert optisch vielmehr an Claudia aus “Interview with a Vampire”.

                                      Einiges, was der Inhalt bietet, ist schon recht abgedroschen. Das muss ich zugeben.
                                      Doch der Ballerina-Vampirfim hat mir gut gefallen. Die Geschichte dreht sich um eine Gruppe von Kriminellen, die sich verpflichtet haben, die junge Tochter eines einflussreichen Mannes zu entführen und 24 Stunden lang gegen Lösegeld festzuhalten. Die Gruppe der Entführer erfüllt einige Klischees, okay. Allerdings sticht Dan Stevens ebenso hervor wie die Kinderdarstellerin Alisha Weir. Sie schwankt mühelos zwischen einer altklugen Göre, einem verängstigten Kind und einer rücksichtslosen Tötungsmaschine.

                                      “Abigail” bietet eine gelungene Besetzung mit gut aufgelegten Darstellern, mörderischer Action, viel Blut, bösen Humor, stimmigem Make-up und eine herrlich überzogene Gothic-Ästhetik. Ein blutrünstiger Mordsspaß!

                                      07 - ★★★★★★★✩✩✩ #horroctober2024

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                                      • 6

                                        Der Jigsaw-Killer John Kramer ist für den neunten „Saw“-Film nicht von den Toten auferstanden. Stattdessen macht ein Trittbrettfahrer die Stadt unsicher. - Manchmal habe ich mich gefragt, weshalb ich die Reihe noch schaue. Die letzten drei Filme (Saw VI bis Jigsaw) empfand ich als sehr schlecht. Jeder der drei ist bei mir unterhalb der 4-Pkt-Marke. Der Franchise entwickelte sich über die Jahre hinweg zu etwas, was wenig mit dem perfiden Kammerspielszenario zu tun hat, dass sich James Wan für den Erstling ausgedacht hat. In den Teilen drei bis sieben rückte die an sich ziemlich niederschmetternde Geschichte um John Kramer immer weiter in den Hintergrund, während seine Todesapparaturen zum Aushängeschild der Reihe wurden. Der Crime-Plot aus den ersten beiden Filmen verschwand völlig.

                                        Darren Lynn Bousman, der auch die Teile 2 - 4 des Franchises inszeniert hat, versucht hier und da durchaus, neue Wege einzuschlagen. In “Spiral: From the Book of Saw” wird aus der dreckigen Filmreihe mit B-Movie-Attitüde, ein Horrorfilm mit deutlich höheren Produktionswert und Thriller-Schwerpunkt. Ohne dabei außer Acht zu lassen, aus welchem Grund sich die Reihe ihren Kultstatus verdiente: durch faszinierend ausgeklügelte Folterfallen. Man fokussiert sich mehr auf die Charaktere, Spannung und Angst. Ähnlich wie in “Saw” (2004) besitzt die neue tonale Richtung viele Thriller-Elemente und beinhaltet weniger aus dem Splatter- und Gore-Genre. Die Neuausrichtung der Reihe gefällt mir.

                                        Chris Rock übernahm die Rolle des Produzenten, schrieb am Skript mit und wurde als Hauptdarsteller besetzt. Richtig stark von Chris Rock ist sein trockenhumoriger Nerd-Dialog darüber, warum Forrest Gumps große Liebe Jenny in Wahrheit die eigentliche Antagonistin in dem bekannten Film mit Tom Hanks ist. Allerdings ist für meinen Geschmack seine Besetzung nicht die richtige Wahl, um das Franchise zu revitalisieren. Im Vorfeld dachte ich, Samuel L. Jackson spielt die Hauptrolle, er hat allerdings nur einen kleinen Nebenauftritt. Außerdem tut es dem Film und dem Franchise nicht gut, politische Kommentare in der Handlung zu verbauen. Meiner Ansicht nach ist das keine gute Idee. Am Ende fühlt sich auch “Spiral: From the Book of Saw“ sehr nach einem Film des Franchise an. Von der holprigen Killerjagd über die Bildästhetik bis hin zum obligatorischen Twist im Finale.

                                        06 - ★★★★★★✩✩✩✩ #horroctober2024

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                                          RoosterCogburn 11.10.2024, 18:27 Geändert 12.10.2024, 13:58

                                          Die Bücher des Blutes von Clive Barker sind den meisten Horrorfreunden nicht unbekannt. Aus jedem Buch ist mindestens eine Geschichte verfilmt worden. Die bekannteste ist vermutlich “Candymans Fluch”. In diesem Anthologie-Horrorfilm hat man sich gleich drei Kurzgeschichten des Autors angenommen. Übrigens handelt es sich um die letzte Fernsehproduktion für Touchstone Television, bevor sie an Fox verkauft wurde und später mit Disney Media fusionierte.

                                          Im Sinne von Episodensammlungen wurde für Genrefreunde bereits einiges geboten, das sehr viel ansehnlicher ist. Zum Beispiel Klassiker wie “Twilight Zone: The Movie” (1983), “Cat’s Eye” (1985), “Tales from the Darkside: The Movie” (1990) oder neuere Vertreter wie "Trick 'r Treat" (2007) oder “V/H/S” (2012) und dessen Nachfolger. In diese Schiene lässt sich auch die Fernsehproduktion “Books Of Blood” packen. Allerdings ist von dem surrealen Horror eines Clive Barker in dieser filmischen Adaption wenig zu spüren und sehenswert ist das Endresultat auch nicht. Gerade Kurzfilme sind dazu prädestiniert, experimenteller vorzugehen. Stattdessen wird dem Zuschauer eher konventioneller Grusel aus der U16-Abteilung geboten.
                                          Es sind eigentlich voneinander unabhängige Geschichten. Hier werden Querverbindungen eingebaut, die die Storys nicht nötig gehabt hätten. Der Inhalt plätschert ohne Höhepunkte vor sich hin und wirkt schlicht langweilig.

                                          03 - ★★★✩✩✩✩✩✩✩ #horroctober2024

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                                            RoosterCogburn 10.10.2024, 18:53 Geändert 10.10.2024, 18:54

                                            “Halloween” (2018) versteht sich als filmische Fortsetzung zu “Halloween” (1978) und ist eine zweischneidige Angelegenheit. Auf der einen Seite muss man sich darauf einlassen, dass alle bisherigen neun Filme nach dem Original inhaltlich nicht berücksichtigt werden. Andererseits hat das einige Vorteile. Der Reihe nimmt es ein wenig die Berechenbarkeit und Laurie Strode wird gar nicht zur Schwester von Michael Myers erklärt. Ganz im Gegensatz zu “Halloween H20”, der ja auch seine Vorgänger ignoriert, jedoch nach der Handlung aus “Halloween II” (1981) einsetzt. Für die Figur der Laurie Strode lässt das eine andere Charakterzeichnung zu als es aus dem Franchise bekannt ist. Und genau damit, dass die beiden nicht verwandt sind, punktet der Film. Laurie leidet in der Gegenwart an PTBS und ist Alkoholikerin, was aufgrund der 40 Jahre zurückliegenden Erfahrungen zurückzuführen ist. Sie hat zu ihrer Umwelt und ihrer Familie ein tief gestörtes Verhältnis. In der neu geschriebenen Strode-Familie spielen Lauries Tochter Karen (Judy Greer) und ihre Enkelin Allyson (Andi Matichak) eine für die Handlung wichtige Rolle. Laurie Strode ist gebrochen, traumatisiert und lebt in Isolation, weil ihre eigene Vergangenheit sie zu einer Trennung zu ihrer Familie gezwungen hat. Dramaturgisch spitzt sich alles zu Halloween wieder zu.

                                            Allerdings bleibt die innere Logik des Filmuniversums das ein ums andere Mal auf der Strecke. Einiges muss der “Halloween”-Freund schlucken und als gegeben hinnehmen, um seine Freude an dem Sequel/Reboot zu haben. Beispielsweise scheinen die Ordnungshüter merkwürdigerweise in den letzten vier Jahrzehnten nichts dazu gelernt zu haben und sind in jeder Hinsicht noch auf dem Stand von 1978. Gefühlt gilt das auch für die Mediziner und Sicherheitsbehörden der Anstalt, in der Michael Myers seine Sicherungsverwahrung einsitzt. Man darf sich fragen, weshalb Myers jahrzehntelang wartet, wenn der Ausbruch so einfach ist. Auch habe ich mich gefragt: Ein etwa 60-jähriger Insasse, der nur vor sich hin vegetiert und keine Körperertüchtigungen vornimmt, hat mit den Wachen keine Probleme? Der Film entscheidet sich schnell, Michael Myers eine Omnipotenz zu verleihen, die schlicht unglaubwürdig wirkt, wenn man die bisherige Filmreihe nach dem Original ausblendet.

                                            Aber unterm Strich macht “Halloween” (2018) viel Spaß: Der Slasher hat gute Erzählentscheidungen, die Bildästhetik nutzt bravourös das Tageslicht um den Schrecken zur Dämmerung erscheinen zu lassen, die weiblichen Hauptcharaktere sind gut gewählt, Michael Myers wird mystifiziert (im positiven Sinn) und tötet wahllos, bisher bekannte Rollenbilder werden gedreht und das nicht ein Jumpscare verbaut wurde, ist ebenso originell wie erholsam.

                                            08 - ★★★★★★★★✩✩ #horroctober2024

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                                              Der fünfte Film der Supernatural-Horrorfilmreihe ist ein direktes Sequel zu “Chapter 2” (2013) und spielt neun Jahre nach den Geschehnissen von damals. Von Leigh Whannell stammt die Story, zusammen mit James Wan produziert er den Film auch. Für Hauptdarsteller Patrick Wilson ist “The Red Door” zugleich sein Einstand als Regisseur. Ob das jetzt die beste Wahl war, mit einem eigentlich ausgelutschten Franchise sein Debüt hinzulegen, bin ich mir nicht sicher. Im Plot geht es im Wesentlichen darum, dass sich der Vater von seiner Familie entfremdet hat und der Sohn inzwischen ins College geht. Dumm nur, das sich die Handlung dahingehend entwickelt, was Franchise-Kenner erwarten und Sohnemann von alten Geistern eingeholt wird. Denn der Film ist nicht so aufgebaut, dass er ohne Vorwissen der zumindest ersten beiden Filme funktioniert.
                                              Hinzu kommt eine extrem hölzerne Ausdrucksweise der Darsteller sowie deren unglaubwürdige Spielweise und Interaktion. Besonders im ersten Drittel habe ich das Problem wahrgenommen. Die Figuren sagen, was sie spielen und darstellen müssten. Eine solche Vorgehensweise wirkt einfach nicht überzeugend. Und wenn die emotionale Verbindung der Figuren nicht funktioniert, dann können mir die Figuren und ihre Handlungen nicht nahe gehen.

                                              Auf darstellerischer Ebene ist bei mir Sinclair Daniel noch am meisten hängen geblieben. Ansonsten muss ich Patrick Wilson bescheinigen, dass er sich selbst nicht in Szene setzen kann und für die richtige Atmosphäre kein gutes Händchen besitzt.

                                              03 - ★★★✩✩✩✩✩✩✩ #horroctober2024

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                                              • 6
                                                über Sting

                                                Ein 12-jähriges Mädchen hält sich eine Spinne als Haustier. Doch das winzige Tierchen wächst besorgniserregend schnell. Der Appetit des Tierchen wird zum Problem. Wer Tier-Terror erwartet oder eine Art “Alien im Apartment", der wird mit “Sting” wohl nicht glücklich, denke ich. Doch Freunde von kleinen Monsterfilmen oder B-Horror, die könnten mit dem Spinnenfilm zufrieden sein. “Sting” ist ein kleiner, feiner Film, der weiß was er ist und an keiner Stelle mehr aus sich macht. Praktische Creature-Effekte und eine schaurige Atmosphäre unterstreichen den B-Movie Charme. Das R-Rating verstehe ich nicht ganz, aber es gibt ja Zuschauer mit unterschwellig arachnophobischen Ängsten. Bei mir zündet der schwarze Humor und die augenzwinkernde Ausstrahlung des Filmes. Manchmal fühlte es sich an, wie eine Wiederbelebung alter Monsterfilme. Nicht besonders gruselig, aber unterhaltsam.

                                                06 - ★★★★★★✩✩✩✩ #horroctober2024

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                                                • IHR SEID EINGELADEN ZUM SHOCKTOBERFEST 2024❗
                                                  Bitte bringt drei thematisch passende Filmempfehlungen mit, eine Bettlektüre für den Gastgeber und eine Snack-Idee für die illustre Gästerunde. 🎃
                                                  Bitte füllt euer Posting entsprechend den Anforderungen aus. Allerdings dürft ihr durchaus mehr als einmal posten, wenn ihr genug Ideen habt. 👻
                                                  Es wäre schön, wenn es möglichst wenig Überschneidungen bei den Filmempfehlungen gibt. Ich freue mich auf schaurig-schöne Vorschläge von euch.

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                                                  • Die MP-Community hat sich bereits fleißig beteiligt. Für meine Merkliste habe ich auch schon etwas entdeckt. Dann möchte ich heute meinen Senf zur Liste beitragen ...

                                                    • "About Schmidt" (2002) Jack Nicholson, als tragischer Unsympath, entdeckt für sich den Sinn des Lebens.
                                                    • "Krieg der Eispiraten" (1984) Legendärer SF-Trash aus den 80ern, mit illustrer Besetzung, der Elemente aus Star Wars und Mad Max persifliert.
                                                    • "The Cooler" (2003) Bewegt sich zwischen revisionistischem Crime-Drama und anrührender Loser-Romanze.
                                                    • "Brawl in Cell Block 99" (2017) Neo-Noir vs Gefängnis-Action. Vince Vaughn in der Hauptrolle und Don Johnson als Gefängnisdirektor. Spitzenfilm 👍
                                                    • "Gipsy Queen" (2019) Ein emotionales Frauenporträt und sehenswertes Sozialdrama.
                                                    • "Still: A Michael J. Fox Movie" (2023) Der Dokumentarfilm widmet sich Michael J. Fox und seinem Leben mit der Parkinson-Krankheit.
                                                    • "Schwarze Adler" (2021) Dokumentarischer Essayfilm, in dem afrodeutsche Fußballer/innen über ihre Vergangenheit nachdenken und wie es war für Deutschland zu spielen.
                                                    • "Gefangen im Netz" (2020) Aufrüttelnder Dokumentarfilm, der Cybergrooming thematisiert.
                                                    • "Workin' Moms" (2017-2023) In der kanadischen Dramedy-Serie lernen sich vier berufstätige Frauen bei einer Mutter-Kind-Gruppe kennen und der Zuschauer begleitet sie, wie sie sich den Herausforderungen des Lebens stellen.
                                                    • "Better Things" (2016-2022) Dramedy-Serie kreiert von Hauptdarstellerin Pamela Adlon und Louis CK. Die etwas andere Serie über eine nervige Mutter und ihre drei nervigen Kinder. Irgendwie unspektakulär, irgenwie alltäglich und irgendwie witzig.

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