Siiavia - Kommentare

Alle Kommentare von Siiavia

    • Siiavia 24.12.2019, 20:16 Geändert 04.12.2020, 04:58

      1. Revenge of the Sith (in meinen Augen der beste Film überhaupt)
      2. Return of the Jedi (10 Punkte)
      3. Rogue One (10 Punkte)
      4. The Empire Strikes Back (9.5 Punkte)
      5. Attack of the Clones (9 Punkte)
      6. The Force Awakens (9 Punkte)
      7. A New Hope (9 Punkte)
      8. The Rise of Skywalker (8.75 Punkte)
      9. The Phantom Menace (8 Punkte)
      10. Solo (8 Punkte)
      11. The Last Jedi (7.75 Punkte)
      12. TCW Movie (7 Punkte)
      13. Ewok Movies (N/R)

      2
      • 1. Am Ende der Welt (10/10)
        2. Fluch der Karibik (10/10)
        3. Salazars Rache (8/10)
        4. Fluch der Karibik 2 (7.5/10)
        5. Fremde Gezeiten (7/10)

        1
        • Neee der lief vor 2 Wochen... Revenge of the Sith :)

          Sehe TESB auf Platz 4 der besten Star Wars Filme.

          • Da ist jemand wohl neidisch, weil das eigene Talent gegenüber den Sensationsleistungen von Ledger und Phoenix nicht ausreicht.

            • Freue mich sehr darauf. ROTS ist der für mich beste Film, den es gibt. Davon eine emotionale Fortsetzung zu bekommen, hätte ich nie für möglich gehalten. Schön zu sehen, dass es immer mehr Film- und Serienprodukte aus diesem wunderbaren Universum gibt.

              1
              • Siiavia 29.08.2019, 00:29 Geändert 15.04.2020, 03:01

                LotR ist in meinen Augen die am meisten überbewertete Filmserie von allen. Finde den ersten Teil abgesehen von der Optik ziemlich belanglos und teilweise lächerlich schlecht (Gandalfs "Todesszene", Hobbits), im zweiten ist immerhin die letzte Stunde unterhaltsam. Der dritte Teil ist der einzige, den ich als wirkliches Meisterwerk bezeichnen würde.

                Star Wars, und im Fantasy Genre Harry Potter, sehe ich da mehrere Klassen voraus.

                1
                • 8. 2 Fast 2 Furious
                  _
                  7. Fast & Furious 8
                  6. Tokyo Drift
                  5. Fast 4
                  4. The Fast and the Furious
                  3. Fast & Furious 7
                  2. Fast & Furious 6
                  _
                  1. Fast Five

                  • Wäre die perfekte Besetzung für das MCU.

                    1
                    • 7

                      "Die Welle" ist ein deutsches Drama von Dennis Gansel aus dem Jahr 2008, welches auf Ron Jones' Sozialexperiment "The Third Wave" und dementsprechend auch auf Morton Rhues Roman "The Wave" basiert ist.

                      In einer Schule in Deutschland steht eine Projektwoche zu Staatsformen an: Autokratie und Anarchie. Rainer Wenger (Jürgen Vogel), ein gelassener beliebter Lehrer, wurde das Thema Autokratie zugeteilt. Darauf hat er zunächst keine Lust, da er lieber den Anarchiekurs geleitet hätte. Die Schüler (u.a. Frederick Lau, Elyas M'Barek, Maximilian Mauff) in seinem Autokratiekurs sind größtenteils wenig begeistert vom Thema und sehen nicht den Sinn darin, da eine "Diktatur heute eh nicht mehr möglich wäre", da Deutschland "zu aufgeklärt" sei. Aus diesem Grund beschließt Wenger, ein Experiment durchzuführen und führt am gleichen Tag autokratische Regeln ein, er selber ist das Oberhaupt. Er möchte, dass die Schüler als eine Gruppe zusammenwachsen und befehligt sie herum im Gleichschritt, mit hartem Ton und mit sehr viel Disziplin. Immer mehr entsteht dadurch eine Gruppe, eine Einheit, bei der auch vorherige Außenseiter sich zugehörig fühlen. Sie gibt vielen Schülern eine Identität. Dabei entwickelt sich diese Gruppe, die "Welle" immer mehr zu einer Organisation, die die Schule bestimmt. Sie schließt dabei Schüler wie Karo (Jennifer Ulrich) und Mona (Amelie Kiefer) aus, da diese sich weigern, die Uniform zu tragen, wodurch diese einen Widerstand gegen die 'Welle' gründen, wodurch Karos Beziehung zu Marco (Max Riemelt) stark negativ beeinflusst wird. Lehrer Wenger genießt immer mehr die neu gewonnene Machtposition, wodurch auch seine Ehe mit Anke (Christiane Paul) gestört wird. Dabei gerät die 'Welle' nach und nach außer Kontrolle mit gefährlichen Folgen...

                      Diese sind auch der Kern dieses Films. Man begleitet die Gruppe zunächst in ihrem Zusammenwachsen, findet die neuen Strukturen und vor allem die Idee des Experiments cool wie interessant. Man hegt außerdem Sympathien zu Lehrer Wenger, der wie der Lehrer, den man immer gerne gehabt hätte, herüberkommt. Doch je mehr die Situation aus den Fugen gerät, desto mehr nehmen wir Karo und Mona als Protagonisten wahr. Die Erzählperspektive wechselt dabei oft zwischen Tim und Marco ('Welle'), Karo und Lehrer Wenger. Folglich fühlte ich mich immer unwohler, so länger das 'Projekt' anhielt und der gesellschaftliche Schaden dieser Autokratie mit nun eigener Mini-Ideologie deutlich wird. Immer mehr nehmen die Schüler gleichgeschaltete, filmisch klischeehafte Rollen an. Dabei wird oft exaggeriert, um den Effekt für den Zuschauer zu vergrößern, was auch in der, nach Aristoteles, klassischen größtmöglichen Katastrophe deutlich zu sehen ist. Das Finale als filmische Szene, die Zuschauer wie Charaktere in einen riesigen Schockzustand bringt, ist große Kunst. Dabei wurden vor allem die vorherigen Entwicklungen von Lehrer Wenger sehr gut implementiert. Dieser Schockzustand bringt uns auf der Stelle zum Nachdenken, zum Reflektieren des Ritts der Welle der letzten 100 Minuten. Dabei gelingt es Gansel wunderbar, unsere Verantwortung innerhalb der Demokratie filmisch herüberzubringen. Ganz schnell kann daraus nämlich wieder eine faschistische Diktatur werden. Merke, auch 'Führer' Wenger wurde hier gewählt. Das gleiche gilt für andere bekannte faschistische Autokraten.
                      Die anderen Charaktere zeigen dabei den Effekt der autokratischen 'Wellekultur' an sich. Sie werden quasi zu einer Person vereinigt, jedoch mit verschiedenen Hintergründen. Dabei möchte ich den Fokus auf drei ausgewählte Charaktere legen: Tim, Sinan und Kevin. Tim war vor dem Experiment der klassische Außenseiter, ohne Halt in Familie und Klasse, ohne Freunde, depressiv. Ihm gibt die 'Welle' den Halt, die Gemeinschaft und dabei vor allem ein Lebensfundament. Für ihn ist es das erste Mal, dass er sich wichtig fühlt und etwas tun kann, was Sinn hat. An ihm sieht man, dass solche Systeme Schwächen einer Gesellschaft zum Positiven (wortwörtlich) ausnutzen. Sinan ist kein Biodeutscher und auch er ist Teil der 'Welle'. Das zeigt Konstruktcharakter eines faschistischen Systems und dass das Feindbild nicht unbedingt eine Nation oder eine Volksgruppe sein muss. Kultur ist nämlich so viel mehr als das. Kevin ist ein Sohn reicher Eltern und hielt anfangs nichts von dem Experiment, hatte keine Lust darauf und ist gegangen. Als die 'Welle' jedoch alle Mitschüler, die vorher zu ihm aufgrund seines sozialen Status aufschauten, mitgerissen hat und er nun eine Außenseiterrolle einnahm, schloss er sich der doch Gruppe an. Dies zeigt nicht nur den Gruppenzwang, sondern die pure Kraft eines solchen Systems, Außenstehende entweder dazu zu forcieren, sich anzuschließen, oder mit drastischen Nachteilen leben zu müssen (hier: u.a. nicht als Besucher zu Veranstaltungen zugelassen zu werden). Dabei zeigt Kevins Beispiel auch, dass in einem solchen System soziale Positionen keine Rolle spielen und jeder mitgerissen werden kann, unabhängig von Bildungsvoraussetzungen und -möglichkeiten. Diesbezüglich sollten sich beide politische Extreme Gedanken machen. Jeder Mensch sucht nach Zugehörigkeit.
                      Doch Gansel schafft es dabei auch herüberzubringen, nämlich am Beispiel von Marco und Karo, dass die Liebe (hier sei auch angemerkt: zwischen zwei Personen verschiedener sozialer Positionen) das stärkste Zugehörigkeitsgefühl von allen ist. Diese hat nämlich den größten Effekt und kann alles sprengen.

                      Dieses erstklassige Drehbuch wurde von einem überraschend starken Cast auf die Bühne gebracht. Ich hätte nicht gedacht, dass Jürgen Vogel in dieser Rolle so aufgeht und eine solch herausragende Leistung (besonders in der Finalszene) liefert. Das gleiche gilt auch für - den mir bis zu diesem Film unbekannten - Frederick Lau, der mit seinen sehr guten Facials ebenfalls besonders herausragt. Jennifer Ulrich liefert die drittbeste Performance, doch auch Max Riemelt und der junge Elyas M'Barek spielen überzeugend gut.

                      In der Produktion setzt Regisseur Gansel besonders auf einen cleveren Schnitt und eine clevere Kamerarbeit, die sich stets den Gefühlen der Charakteren anpasst. Mal sind es langsame Shots mit langsamer Musik, die die Dramatik der Situation greifen und zur Reflexion anregen; und mal sind es schnelle Shots mit schneller Musikunterlegung, wenn die Welle in voller Fahrt ist. Die Balance und die Wechsel dazwischen gelingen Gansel sehr gut. Dabei ist die Musikwahl stets passend und mündet in einem sehr gut gewählten Lied während den Credits, das exakt das Gefühl der Zuschauer dabei wiederspiegelt. Die Schauplätze erfüllen ihren Zweck, Effekte und Nachbearbeitung sind weit unter den Standards des Jahres 2008, was bei einem Budget von fünf Millionen Euro jedoch auch nicht weiter verwunderlich ist.

                      Fazit:
                      "Die Welle", sie reißt uns wahrlich mit. Das gelingt durch eine interessante, schockierende und überwältigende Geschichte, die ein Finale bietet, unter dem wir als Zuschauer quasi von der 'Welle' begraben werden, wodurch wir unsere Gedanken während des Films und auch allgemein kritisch reflektieren. Genau das ist das Ziel des Films und genau das ist wichtig. Es handelt sich hierbei um einen sehr lehrreichen Film, den ich als Pflichtmaterial für den Unterricht der politischen Bildung in den Klassen 9 oder 10 sehe. Wir lernen hierbei das Privileg und die Herausforderung einer Demokratie. Vor allem lernen wir die Verantwortung, die wir haben. Dieses Filmexperiment sollte jeder von euch auch einmal machen! Wird die 'Welle' euch mitreißen?

                      • 8

                        "Avengers 4: Endgame" ist ein Science-Fiction Superhelden-Drama von Joe und Anthony Russo aus dem Jahr 2019 und der 22. Film des Marvel Cinematic Universe, das Stan Lees Comic-Helden nach und nach vereint.

                        Nach der verheerenden Niederlage der Avengers gegen Thanos (Josh Brolin) in "Avengers 3: Infinity War", wodurch die Hälfte aller Lebewesen ausgelöscht wurden, ist die Welt in Chaos geraten. 5 Jahre später ist Thor (Chris Hemsworth) zu einem faulen dicken Alkoholiker geworden, Iron Man (Robert Downey Jr.) hat mit seiner Frau (Gwyneth Paltrow) ein Mädchen (Alexandra Rachael Rabe) bekommen, Hulk (Mark Ruffalo) ist eins mit seinem alternativen Ich geworden, Hawkeye (Jeremy Renner) ist in Japan unterwegs um Leute zu töten aus Rache über den Verlust seiner Familie (u.a. Linda Cardellini, Ava Russo), und die übrigen Avengers (u.a. Chris Evans/Captain America, Brie Larson/Captain Marvel, Scarlett Johansson/Black Widow, Don Cheadle/War Machine, Rocket/Bradley Cooper&Sean Gunn, Nebula/Karen Gillan) versuchen die Geschehnisse zu verarbeiten und widmen sich neuen Aufgaben. Eines Tages kommt jedoch Ant-Man (Paul Rudd) zurück, mit einem Plan und einem Vorhaben, die Zeit umzukehren und Thanos mit seinen eigenen Steinen zu besiegen... Gelingt es Cap, Natasha und co. die Avengers erneut zusammenzuführen und den Plan in die Tat umzusetzen?

                        Das Drehbuch ist ein auf und ab. "Endgame" hatte nach der grandiosen Vorlage in "Infinity War" das Potential, einer der besten Filme aller Zeiten zu werden, konnte dieses jedoch nicht ausnutzen. "Endgame" bietet einige der epischsten Szenen der Filmgeschichte, einen fantastischen Storykern, aber alles, was um diesen Kern herumspielt, schlägt auf allen Ebenen fehl - narrativ und auch auf die Charaktere heruntergebrochen. Von ihrer Entwicklung profitieren vier Charaktere in diesem Film: Iron Man, Hawkeye, Captain America und Black Widow. Iron Man bekommt nun das Payoff seiner Tiefe; ihm werden schwierige Entscheidungen gestellt (wenn auch die tiefst gehende davon in Bezug auf seine Tochter im Drehbuch des Films quasi zu nichte gemacht wird, indem es letztlich doch nur um ihn alleine ging, wie in den anderen Iron Man Filmen). Er ist der Held, um den sich die Story dreht, und bekommt so auch einige gute Szenen. Seine Entwicklung ist zu jeder Zeit nachvollziehbar und schön anzusehen. Im Film sind Hawkeye, Captain America und Black Widow der Kontrast zu Iron Mans Charakter. Sie sind alle sehr mitgenommen und leiden richtig nach dem Thanos-Ereignis, während Iron Man quasi eher aufblüht und damit abgeschlossen hat. Sie alle bekommen schließlich ein (vorläufiges) Ende, das ihren Charakteren würdig und vor allem passend zu ihren Charakterentwicklungen der ganzen letzten Filme ist. Nicht passend sind die Entwicklungen in Endgame für den Hulk, für Ant-Man, für Captain Marvel und am wenigsten für Thor. Hulk wirkt total fehl am Platz in seiner Einführung, kann sich später jedoch wieder normalisieren. Ant-Man wird ebenso schrecklich eingeführt (Stichwort Ratte), bekommt aber noch eins-zwei Szenen, die man durchaus solide finden kann. Captain Marvel, sehr gut eingeführter Protagonist des 21. MCU-Films, verkommt in "Endgame" zu einer - abgesehen von der Eröffnungsszene - unbedeutenden Nebenfigur, die ab und an ein paar Sachen kaputt machen darf. Spektakulär ist auch anders. Doch Thor, der mit Abstand interessanteste Charakter aus Infinity War, verkommt nicht nur, sein Charakter wird absolut ruiniert. Man wartet die ganze Zeit im Film auf diese eine Szene, wo er wieder sein altes Ich wird und als stärkster Avenger alles auseinander nimmt, wie man es aus "Infinity War" kennt. Doch - Spoiler - diese Szene kommt nicht. Außerdem wird er nicht nur für Werbezwecke instrumentalisiert (Fortnite), sondern er landet in seiner Charakterentwicklung durch ganz "Endgame" zu jeder Stelle genau da, wo er im ersten Thor Film angefangen hat. Damit machen die Drehbuchautoren sämtliche Entwicklungen Thors in den letzten Filmen zur bewussten Anführer- und Heldenfigur zu Nichte. In "Endgame" werden auch einige Stäbe an viele neuere Charaktere weitergegeben, die nicht ansatzweise die Präsenz oder Bedeutung haben, um eigene Filme zu tragen. Insbesondere möchte ich hier Falcon nennen.
                        Der eher gute Teil in "Endgame" ist die Kernstory, der Kampf gegen Thanos (bis auf die Handschuhstaffel und vor allem die komplett undurchdachten Kampfszenen zwischen Thanos und den Avengers in Bezug auf die Heldenstärken und die Infinity Steine), die dazugehörige Reise und die daraus resultierenden Entwicklungen. Dies nimmt etwa zwei Stunden des Films ein. Die dritte Stunde des Films, immer wieder zwischendrin verteilt, ist durchweg bescheuerter, unwitziger und grauenhaft eingebauter, extrem forcierter Marvel-Humor. In Bezug auf die Ernsthaftigkeit der Lage innerhalb der Geschichte und die Laufzeit des Films kann man das so inhaltlich auf keinen Fall bringen.

                        Schauspielerisch sieht es dagegen komplett anders aus. Hier haben wir eine sehr gute Konstante. Robert Downey Jr. spielt Iron Man phänomenal, Chris Evans spielt sehr solide, Scarlett Johansson darf ihre schauspielerischen Fähigkeiten mal wieder mehr unter Beweis stellen als in den letzten Filmen, Mark Ruffalo spielt gut, Chris Hemsworth spielt phänomenal, Jeremy Renner spielt sehr gut, Brie Larson ist in ihren wenigen Szenen gut, Josh Brolin ist wiedermal phänomenal als Thanos, Paul Rudd und Gwyneth Paltrow spielen solide, Karen Gillan spielt gut, und, und, und... Auch die Jungdarsteller machen ihren Teil ordentlich. Bis in die kleinen Rollen haben wir hier schauspielerisch nichts und niemanden, der negativ auffällt - eine beeindruckende Leistungsdichte bei über 50 bedeutenden Darstellern.

                        Meisterhaft ist die Produktion gelungen - durch alle Ebenen. Die Visuals, die Effekte, die Farbgestaltung, die Animationen, die Bildinszenierungen, die Kamera, die Cinematographie, der Tonschnitt, der Videoschnitt, der Ton und das CGI sind auf höchstem Niveau. Die Kostüme sind gewohnt großartig; die Schauplätze stets gut gewählt. Doch das größte Highlight in "Endgame" ist der meisterhafte, auszeichnungswürdige Score von Alan Silvestri, der sich in diesem Film selbst übertrifft und die beste Arbeit seiner Karriere abgibt. Seine Musik hebt viele Szenen dieses Films auf ein ganz neues Level und macht eine Szene (Stichwort Portale) gegen Ende des Films zu einer der epischsten, viele bezeichnen sie sogar als die epischste, Szenen der Filmgeschichte. Das große Budget wurde hierfür perfekt genutzt.

                        Fazit:
                        "Avengers 4: Endgame" ist ein guter Science-Fiction Superhelden-Film mit einem hervorragenden Cast und bestmöglicher Produktion, der jedoch das Potential hatte, einer der besten Filme aller Zeiten zu werden. "Endgame" leidet jedoch unter einem sehr durchwachsenen Drehbuch, das viele Charaktere ruiniert und viele aufgebaute Elemente zerstört, und, damit verbunden, der langen Laufzeit. So verkommt "Endgame" auf der inhaltlichen Ebene für mich als Zuschauer zu einer Autofahrt durch die Alpen. Es geht auf und ab und auf und ab und auf und ab; zwischendurch gibt es eine Badezimmer-Pause und einen Snack, dann wird einem irgendwann langweilig, sieht dann jedoch wieder wunderschöne Berge und bekommt atemberaubende Aussichten, dann muss man noch mal nachtanken und irgendwann hat man es geschafft. Leider verfehlte man dieses unbegrenzte Potential...

                        • 7

                          "BlacKkKlansman" ist ein teil-biographisches Krimi-Drama von Spike Lee aus dem Jahr 2018, der auf der Geschichte des afroamerikanischen Polizeibeamten Ron Stallworth beruht, welcher 2014 ein Buch, "Black Klansman" darüber herausgab.

                          Ron Stallworth (John David Washington) fängt Anfang der 1970er Jahre als erste afroamerikanische Person bei der Colorado Springs Police an. Dort wird er auf eigenem Wunsch als verdeckter Ermittler eingesetzt und soll bei einer "Black Power" Veranstaltung undercover ermitteln. Auf dieser Veranstaltung lernt er die Aktivistin Patrice (Laura Harrier) kennen, in die er sich verliebt. Nachdem er diesen Einsatz abgeschlossen hat, kann er seinen Chef davon überzeugen, undercover gegen den Ku-Klux-Klan zu ermitteln. So spricht er mit KKK-Anführer David Duke (Topher Grace) und Ortsgruppenleiter Walter Breachway (Ryan Eggold) per Telefon, während sein weißer jüdischer Kollege Flip Zimmerman (Adam Driver) in Person unter den Klan-Mitgliedern (u.a. Jasper Pääkkönen, Paul Walter Hauser) unter Stallworths Namen ermittelt...

                          Nicht nur der Titel "BlacKkKlansman" sorgt für Aufmerksamkeit; auch das Setting ist sehr interessant und gibt dem Film durch die Spannungen zwischen Schwarz und Weiß kurz nach der Civil Rights Bewegung und, dadurch resultierend, die Nebenstränge innerhalb der Ermittlungen und der Polizei ein zusätzliches dramatisches Element. An sehr vielen Stellen bekommen wir jene Spannungen äußerst drastisch mit, wobei auch die Polizei als zuvor weiße Institution, ihre Befugnisse und das Verhalten einzelner Polizisten in Bezug auf diese bzw. ihre "Privilegien" ihr Fett weg. Auch die Ermittlungsszenen innerhalb des KKK wirken extrem authentisch, wenn auch einige Mitglieder simpel als klischeehafte Rednecks inszeniert werden (was wiederum vermutlich auch der Wahrheit entspricht). Doch gerade auch dieser Aspekt macht diesen Film irgendwo, trotz der sehr hohen Ernsthaftigkeit der Message, die im Intro sowie vor allem im Epilog auf eine tolle Art und Weise kräftig unterstützt wird, irgendwo auch sehr komisch. Ich musste mich dabei erwischen, an einigen Stellen der Interaktion zwischen den beiden Rons und den Klanmitgliedern geschmunzelt zu haben, was eine beeindruckende Prämisse von Spike Lee ist und "BlacKkKlansman" einzigartig macht. Doch das Wichtigste dabei ist: die fast schon satirische Art und Weise mit dieser höchst ernsten Rahmenhandlung umzugehen macht die Geschichte für den normalen Zuschauer sehr viel zugänglicher. Dabei verliert Lee jedoch nie das Gleichgewicht und wiegt beide Faktoren wunderbar ab, sodass ein ausbalanciertes Drama entsteht und wir den beiden sympathischen Hauptcharakteren gespannt, schockiert und lächelnd durch ihre Ermittlungen folgen, während die Geschichte der versuchten Unterdrückung über fast schon ein Jahrhundert gestreckt erzählt wird und immer noch Gegenwartsbezug hat.

                          Der Cast ist dabei ebenso gut ausbalanciert. Adam Driver und John David Washington liefern in ihren Hauptrollen ausgezeichnete Performances, doch auch die Nebendarsteller erledigen ihren Job sehr gut. Besonders stark auffallend: Topher Grace als David Duke und Jasper Pääkkönen als Vorzeige-Redneck Felix. Beide gehen in ihren Rollen auf; während Pääkkönen wunderbar den klischeehaften KKK-Rassisten spielt, gibt Grace ein erschreckend authentisches Bild von David Duke ab. Paul Walter Hauser und Ashlie Atkinson sorgen ab und zu für weitere witzige Momente in ihren KKK-Mitläufer-Rollen; Laura Harrier spielt die Anführerin der afroamerikanischen Studentenbewegung recht solide, wenn auch unauffällig. Gut ausgewählt waren auch die Performer der Reden innerhalb der afroamerikanischen Gruppen, so gibt Corey Hawkins einen guten Kwame Ture, doch auch Harry Belafonte wirkt in seiner kleinen Rolle interessant.

                          Die Produktion fiel bei einem Budget von 15 Millionen US-Dollar natürlich vergleichsweise gering aus. "BlacKkKlansman" setzt auf einen effektiven, klugen Schnitt und vor allem auf Lees außerordentlich leidenschaftliche Cinematographie, und kommt so auch eindrucksvoll ohne große Nachbearbeitung aus. Den Rest erledigt die tolle Musik von Terence Blanchard und die simple, aber glaubwürdige Inszenierung der 1970er Jahre.

                          Fazit:
                          "BlacKkKlansman" ist ein sehr interessanter Genremix mit fantastischem Cast, der von Spike Lee wunderbar auf die Leinwand gebracht wird, und mit Humor eine sehr ernste schockierende Geschichte mit wichtiger Message intelligent für den Zuschauer herüberbringt. Dabei sollte man diesen Film auf jeden Fall in der Originalfassung schauen, denn diese ist in jeder Hinsicht am effektivsten und fast schon erforderlich, um den einzigartigen Flair zu erleben.

                          1
                          • Ich lag noch nie so lange auf dem Boden vor Lachen wie bei dieser Episode. Das hatte Trash-Flair.

                            3
                            • 7 .5

                              "In Time" mit dem deutschen Untertitel "Deine Zeit läuft ab" ist ein dystopischer Science-Fiction Thriller von Andrew Niccol (u.a. "Gattaca") aus dem Jahr 2011.

                              In der Welt der Zukunft laufen Gesellschaft und Wirtschaft eindeutig parallel zueinander. Menschen altern nur noch bis zum 25. Lebensjahr und haben dann ein weiteres Lebensjahr als Guthaben. Durch Arbeit, Glücksspiel und Raub kann man sein Guthaben erhöhen. Lebenszeit wird zur Währung. Will Salas (Justin Timberlake) und seine Mutter (Olivia Wilde) kommen aus dem Ghetto Dayton, in einer der untersten Zeitzonen, wo diejenigen wohnen, die von Tag zu Tag leben. In einer der obersten Zeitzonen lebt Tycoon Philippe Weis (Vincent Kartheiser) mit seiner Tochter Sylvia (Amanda Seyfried). Will rettet eines Tages einen reichen Mann vor einer Gangsterbande, welcher ihm daraufhin 100 Jahre Lebenszeit transferiert. Diese Störung in der Zeitbalance zwischen den Zeitzonen aktiviert Zeitwächter Raymond Leon (Cillian Murphy), der die Störung beheben muss, denn in dieser von den Reichen regierten Welt soll mit allen Mitteln verhindert werden, dass die unterdrückten Armen in den Zeitzonen, also den sozialen Klassen, aufsteigen...

                              Die fundamentale Idee in "In Time" ist in meinen Augen eine der besten der Filmgeschichte. Sie schafft dauerhaft für Spannung und liefert eine großartige Ausgangssituation, von der ich sehr gerne mehr gesehen hätte. So ist die Geschichte nicht ganz ausgereift und erfüllt das riesengroße Potential nicht. Dennoch haben wir hier ein gutes Drehbuch, das erzählerisch einzig unter dem rasanten Tempo aufgrund der eher geringen Filmzeit leidet. Gerade gegen Ende hin fühlt sich das Produkt sehr gerushed an, was zu einem recht abrupten Finish führt, auf dem man jedoch aufbauen kann. Dieses rasante Erzähltempo funktioniert jedoch gleichzeitig gut als stilistisches Mittel, um das Thema 'von Zeit zu Zeit unter Zeitdruck zu leben' authentisch zu vermitteln. Allerdings hätte ich in einigen Situationen gerne mehr von der wirklich interessanten Welt gesehen und dafür auf das hohe Tempo verzichtet. So sieht man nur die Extreme der Welt (Arm und Reich) und bekommt dazwischen nicht viel mit. Abgesehen davon gibt es noch ein paar kleinere Logiklöcher und Ideen, die nicht hundertprozentig zu Ende gedacht wurden, was aber bei dem riesigen Umfang an interessanten Ideen auch nicht verwunderlich ist. Die Charaktere sind allesamt gut konstruiert und interessant inszeniert. Sie erfüllen ihren Zweck sehr gut, trotz tendenzieller Einseitigkeit der Antagonisten. Die zwei Hauptcharaktere agieren wie Bonnie und Clyde mit einem gewissen Robin Hood-Flair, was in der zwielichtig illustrierten Welt als geradliniger Krimi-Aspekt überraschend gut funktioniert.

                              "In Time" behandelt in seiner geschaffenen Filmwelt verschiedene Themen und Motive. Es geht zentral über Kritik am Kapitalismus, was hier in einer sehr deutlichen Art rüberkommt. So illustriert Niccol die Schere zwischen Arm und Reich sehr imposant und verbindet sie direkt mit Lebenschancen und Lebenserwartung. Dabei werden Reiche als Unterdrücker und als Diebe der Armen gekennzeichnet. Inwiefern man diese Message teilen kann oder möchte ist eine andere Frage. Abgesehen davon geht es auch um das Leben und die Frage, ob man sein Leben verschwendet, wenn man seine Sicherheitszone nicht einmal verlässt, um waghalsige Dinge zu tun.

                              Der Cast ist durchwachsen. Justin Timberlake (u.a. "The Social Network") überzeugt überraschenderweise sehr in seiner Hauptrolle. Amanda Seyfried (u.a. "Mamma Mia") startet gut, hat aber in ihrem Schauspiel immer mal kleine Unsicherheiten drin. Vincent Kartheiser (u.a. "Alpha Dog") macht seine Sache mehr als gut, während Hauptantagonist - wenn man es so nennen möchte, denn auch er besitzt eine gewisse Tragik - Cillian Murphy (u.a. "Batman Begins") nicht das nötige Charisma hat, um eine bedrohliche Präsenz zu haben.

                              Die Produktion ist eher durchschnittlich gelungen. Während der mit dem Ton noch gut gearbeitet wurde, sind bildtechnisch in der Nachbearbeitung und Farbgestaltung nicht die idealsten Entscheidungen getroffen worden. So sind die Videoeffekte und das Bisschen CG noch aus dem Jahrzehnt davor, was für mein Auge auch völlig in Ordnung war, aber bei der Bewertung in Betracht gezogen werden muss. Der Score von Craig Armstrong war gut. Die Schauplätze sind passend gewählt. Besonders gelungen fand ich die sehr dunkle Szene im Meer, wo die Uhren auf den Unterarmen als Beleuchtung dienten. Die Kostüme sind stets solide; am besten gelungen ist dabei das Outfit und Hairstyling für Amanda Seyfried, das fast perfekt in diese noir geformte Welt passt. Solide waren auch Kamera und Schnitt.

                              Fazit:
                              "In Time" ist ein Film mit einem grandiosen Fundament, das an einigen Ecken zwar nicht zu Ende gebaut wurde, aber trotzdem alle Fans von Dystopien und kreativen Filmwelten interessieren könnte. Dabei wird die Geschichte sehr rasch erzählt, mit der Intention möglichst viel Spannung zu generieren, was mich persönlich jedoch nicht daran gehindert hat, mit dem Hauptcharakter ein empathisches Verhältnis aufzubauen. Wenn ihr jedoch sehr streng auf Kritik am Kapitalismus in Filmen reagiert, dann ist "In Time" vermutlich nicht die beste Wahl für euch. Alle anderen sollten sich wirklich einmal die 114 Minuten nehmen, um sich auf diese sehr interessante Idee einzulassen. Kann man sich drauf einlassen, bekommt man für knappe 2 Stunden ein gutes und sehr interessantes Filmerlebnis, das zum Nachdenken anregt.

                              2
                              • 7 .5

                                „Mamma Mia 2! Here We Go Again“ ist ein komödiantischer Musicalfilm von Ol Parker, der sowohl Prequel als auch Fortsetzung zur Musicalverfilmung „Mamma Mia“ (2008) ist.

                                5 Jahre nach den Geschehnissen dieses Films ist einiges passiert. Donna (Meryl Streep) ist gestorben und ihre Tochter Sophie (Amanda Seyfried) will das von ihrer Mutter aufgebaute Hotel auf der griechischen Insel Kalokairi erfolgreich weiterführen. Dazu möchte sie mit ihrem Stiefvater Sam (Pierce Brosnan) eine große Feier zur Wiedereröffnung veranstalten. Sie laden dafür alle aus „Mamma Mia“ (2008) bekannten Personen ein: Harry (Colin Firth), Bill (Stellan Skarsgard), Rosie (Julie Walters) und Tanya (Christine Baranski). In der Vorbereitungsphase geht jedoch alles schief. Es entsteht ein Konflikt mit ihrem Mann Sky (Dominic Cooper), der ein Jobangebot in New York bekommen hat und ein Unwetter zerwüstet alle Vorbereitungen.
                                Währenddessen wird in Rückblenden der Weg der jungen Donna (Lily James) gezeigt, die nach ihrem Abschluss in Oxford die große weite Welt erforschen und Erinnerungen machen möchte. Sie reist über Paris nach Griechenland und lernt dabei Sam (Jeremy Irvine), Harry (Hugh Skinner) und Bill (Josh Dylan) kennen. Sie verliebt sich und es entstehen verschiedene Turbulenzen…

                                Das Drehbuch ist dabei ziemlich dünn. Es geht von Tanz zu Tanz, von Song zu Song und dazwischen wird eine sehr einfache wie süße Geschichte voller Kitsch erzählt. Besonders interessant dabei ist die Vorgeschichte, Donnas Geschichte. Der Zweig rund um die Wiedereröffnungsparty sorgt für den nötigen Rahmen; der Zweig rund um Donnas Tod und das Eintreten in ihre Rolle mit vielen Gemeinsamkeiten von Sophie sorgt für die nötige emotionale Grundlage. Dabei sind die Charaktere aus dem Teil davor wohlbekannt, wodurch ausführliche Einführungen nicht mehr nötig waren. Mehr will „Mamma Mia 2“ nicht erzählen und mehr muss dieser Film auch nicht erzählen, um die gewünschte gute Laune zu verbreiten. Die schönen Tanzchoreographien tragen da ebenso wieder ihren Teil zu bei.

                                Der Cast in „Mamma Mia 2“ ist hervorragend. Das große Highlight ist sicherlich Lily James, die Meryl Streep in ihrer eigenen Rolle durch großen Charme, riesige Lebensfreude, einer bezaubernden Ausstrahlung, fantastischer Mimik und Gestik wie großer Bühnenpräsenz absolut an die Wand spielt. Sie macht mit ihrer auszeichnungswürdigen, perfekten Performance Donna hier auch zu Rolle. Auch Amanda Seyfried liefert in ihrer Hauptrolle als Sophie eine sehr gute Partie ab. Man assoziiert sie seit dem ersten Teil mit dieser Rolle und auch sie scheint, als ob sie für die Rolle der Sophie geboren wurde. Die Leistungskonstanz in den Nebenrollen erlebt man auch selten. Brosnan cool charismatisch wie eh und je, Firth elegant, Skarsgard natürlich und die Dynamos aufgedreht sympathisch. Außerdem wurden die drei Jungdarsteller für Sam, Harry und Bill auch gut beim Casting getroffen, besonders Josh Dylan sieht genau so aus wie ich mir einen jungen Bill vorgestellt habe. Gleiches gilt für die Darstellerinnen der jungen Rosie und der jungen Tanya. Des Weiterem ist Dominic Cooper als Sky solide und Omid Djalili in seinen kurzen Szenen gut. Ein weiteres kleines Highlight ist Chers Auftritt als Sophies Großmutter Ruby. Wenn auch der Charakter nicht gerade gut geschrieben ist, ist die Präsenz und Ausstrahlung von Cher in dieser Rolle wahrlich hervorragend.

                                „Mamma Mia 2“ wurde solide produziert. Hier und da geht mal in der Nachbearbeitung das Greenscreening schief, zumindest sieht es so aus, aber alles in allem ist die Bildqualität solide. Der Film braucht keine großen Effekte und so reichen in einigen Szenen wenige Overlays, um den gewollten Eindruck des griechischen Paradieses zu schaffen und zu vermitteln.
                                Die Schauplätze sind wunderschön, Kalokairi wird authentisch zum Leben erweckt, die Kostüme sind toll und die ABBA-Lieder sind wiedermal zum Verlieben schön.

                                Fazit:
                                „Mamma Mia 2! Here We Go Again“ ist ein solider Gute-Laune Film mit einer großartigen Lily James, die mit ihrer Ausstrahlung jedem Zuschauer ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Packende Dialoge, Spannung und große Action gibt es hier nicht. „Mamma Mia 2“ kommt ohne diese aus und will eines erreichen: Dich über knappe zwei Stunden glücklich machen. Mich hat es das, vor allem durch Lily James.

                                1
                                • 6
                                  Siiavia 06.05.2019, 03:02 Geändert 06.05.2019, 03:04

                                  "Bumblebee" ist ein Science-Fiction Coming-of-Age-Film von Travis Knight und ein Prequel zur "Transformers" Filmreihe von Michael Bay.

                                  Auf dem Planeten Cybertron herrscht Krieg. Die aufständischen Autobots sind am Rande der Niederlage gegen die Decepticons und suchen nach einer Basis, auf die sie sich zurückziehen können. Im Jahre 1987 kommt daher der Bot "B-127" (Dylan O'Brien, u.a. "Maze Runner") auf die Erde mit dem Auftrag, dort eine Basis für die Autobots zu errichten. Manche Decepticons folgen ihm dorthin und es kommt zu einem Kampf, den B-127 zwar gewinnen kann, bei dem jedoch seine Sprachfunktion kaputt geht. Zwischen den Fronten in diesem Konflikt: das amerikanische Militär um Agent Burns (John Cena, u.a. "Der Sex Pakt") und ein 18-jähriges rebellisches Mädchen namens Charlie (Hailee Steinfeld, u.a. "Pitch Perfect"), das den Tod ihres Vaters noch nicht verarbeitet hat, sich mit B-127 anfreundet, sein Geheimnis entdeckt und ihn 'Bumblebee' tauft. Doch der Konflikt könnte für die Menschen auf der Erde schnell böse enden, denn weitere Decepticons sind auf dem Weg...

                                  Erzählerisch ist "Bumblebee" ein klassischer 'Teenie-freundet-sich-mit-übernatürlichem-Wesen-an,-was-Probleme-verursacht'-Film. Dabei bedient sich Christina Hodson im Coming-of-Age-Film Regal und erzählt so eine sehr herzhafte Geschichte rund um die sympathische Charlie und ihren außergewöhnlichen Roboter-Freund. Während Bee sehr verspielt ist und für einige lustige Momente sorgt, kommt Charlie noch nicht damit zurecht, dass ihr Vater gestorben ist und ihre Mutter schon einen neuen Freund samt Sohn hat. Mit beiden ist es für den Zuschauer sehr einfach mitzufühlen, was auf empathischer Ebene ein Novum für die "Transformers"-Reihe ist. Die für "Transformers" übliche Actiondichte wird daher im Hintergrund der Beziehung zwischen Bee und Charlie eher klein gehalten, was durchaus eine gute Abwechslung war. Die wenigen Action-Szenen dienen ihrem Zweck, reißen aber vermutlich keinen vom Hocker. Hier erkennen wir den großen Unterschied zwischen Bay und Knight und dabei möchte ich keine Herangehensweise schlecht reden, da beide auf ihre Art zu unterhalten wissen. Hier liegt in der Ruhe die Kraft.
                                  Sehr unbeholfen ist "Bumblebee" in der Zeichnung der Nebencharaktere. John Cenas Charakter passt trotz manch idiotischer Momente noch am besten mit rein, aber die Decepticons werden sehr blöd und teilweise äußerst lachhaft inszeniert, was nicht zu der eher ernsten Darstellung in den vorherigen Filmen passt (Unterschied Bay/Knight). Ebenso besteht eine Diskontinuität zu "Transformers 5: The Last Knight" in Bezug auf den Zeitpunkt, wann Bumblebee auf die Erde kommt. Dort wurde er bereits zum Zweiten Weltkrieg auf der Erde gezeigt. Am meisten stört jedoch die generisch blöd konstruierte Patchwork-Familie Charlies, welche für Comic Relief sorgen und irgendwo im Strang der Geschichte ihren Sinn haben soll, dabei jedoch eher in Zeile und Aktion nervig erscheinen. Jorge Lendeborg Juniors (u.a. "Love, Simon") Charakter dient ebenso als generischer Sidekick, der auch nur indirekt einen erzwungenen erzählerischen Nutzen hat. Allgemein werden die Effekte einzelner Szenen in "Bumblebee" stark erzwungen, wenn nicht gerade die Bee-Charlie Dynamik im wortwörtlichen Zentrum des Bildes steht.

                                  Schauspielerisch ist das große Ganze dagegen in der Leistungskonstanz wertiger. Die Roboter werden überwiegend gut synchronisiert. Die Nebencharaktere liefern ihre benötigten Leistungen ohne große Highlights zu setzen. John Cena ist passend gecastet und erfüllt seine Rolle gut. Hailee Steinfeld spielt ihre Hauptrolle sehr gut, hebt sich damit von ihren Kollegen überzeugend ab und qualifiziert sich für weitere Hauptrollen in ihrer noch jungen Karriere.

                                  Die Produktion ist auf einem recht hohen Niveau: Die Animationen sind qualitativ gut, Audio und Bild sind hochwertig, wie auch der Schnitt. Gut gelungen ist auch die Kameraarbeit. Die Schauplätze sind solide gewählt und das 80er Jahre Feeling wird durch Deko und Musik gut herübergebracht. Auch das Outfit Steinfelds passt diesbezüglich gut. Für "Transformers" Fans sei hier auch gesagt, dass gewaltige Materialschlacht-Effekte in diesem Film eher kurz kommen und längst nicht die visuellen gewaltigen Sphären der letzten Teile erreicht.

                                  Fazit: In "Bumblebee" geht es um Bee und ein B-Movie ist es eindrucksvoll - ähnlich wie in "Jurassic Park III" aber im positiven Sinne. Durch den Wechsel von den Welten zerstörenden Materialschlachten zur liebevollen Geschichte von Charlie und Bumblebee kommt wortwörtlich eine nötige Ruhe ins "Transformers"-Franchise. Hier liegt der Fokus eindrucksvoll auf den zwei Hauptcharakteren und ihrer Beziehung, nicht auf einer vierzigminütigen Schlacht. Wer also die "Transformers"-Reihe sowieso mag und einen überwiegend entspannten, herzhaften Teil des Franchises genießen möchte, der wird auch Spaß an "Bumblebee" finden. Für Nicht-Fans sei angemerkt, dass auch "Bumblebee" fundamental ein "Transformers" Film ist und das Rad trotz Sprüngen Richtung Teenager-Drama nicht neu erfindet.

                                  1
                                  • 5

                                    „127 Hours“ ist ein biographisches Survival-Drama von Danny Boyle, welches das in der echten Welt geschehene Unglück von Kletterer Aron Ralston nacherzählt.

                                    Aron Ralston (hier gespielt von James Franco) klettert in einen Canyon rein, doch plötzlich löst sich ein Felsen, sodass Ralston runterfällt. Unten landet er unglücklich, sodass jener Felsen seinen Arm an der Felswand einklemmt. Ralston versucht zunächst den Felsen mit seinem Taschenmesser zu verkleinern, doch dies schlägt fehl, bis er zu einer extrem drastischen Methode greifen muss, um nach 127 Stunden (mehr als 5 Tage) endlich freizukommen.

                                    In dieser Zeit erlebt man in diesem Film ebenfalls sein Überleben, zumindest gefühlt, ist es hier doch auf etwas über eineinhalb Stunden gekürzt worden. Verfechter werden sagen, dass dies ein Stilmittel ist. Ich akzeptiere dies nicht als solches. Die Geschichte ist weltberühmt, sodass es von Anfang an schwer war, hier ein Spannungsgefühl zu überzeugen, aber dieser Film versagt dort auf voller Linie. Das führt dazu, dass „127 Hours“ von einer einzigen Szene lebt, die unheimlich brutal inszeniert ist und mich wirklich vom Hocker gehauen hat. Allerdings hätte sich dafür ein Kurzfilm besser geeignet. Allgemein ist diese Geschichte eher etwas für einen Kurzfilm oder eine Dokumentation, da es im Prinzip nur einen Charakter und drei kurze Stichpunkte zur Geschichte gibt. Filmtypische Dialoge werden somit zu Selbstgesprächen und Halluzinationen. Nebencharaktere sind außerdem fast gar nicht zu bewerten, da sie höchst irrelevant sind. Abgesehen davon wird Ralstons Einsamkeit mit seinen Halluzinationen filmisch gut inszeniert und auch gut von der Kamera eingefangen. Authentisches Survival Feeling kam daher durchaus hoch. Bild, Ton und Musik sind dabei sehr solide. Danny Boyle macht es aufgrund der oben genannten Punkte sich selber schwer, holt aber noch einiges aus der extrem dünnen Geschichte raus.

                                    Das liegt auch größtenteils an Hauptdarsteller James Franco, der Ralston sehr gut verkörpert. Alle anderen DarstellerInnen sind nicht nennenswert, haben auch kaum einen Auftritt, der länger als eine Minute ist.

                                    Fazit: „127 Hours“ ist ein Film, der sich nur für Genrefans des Survival-Films und für diejenigen eignet, die den Hintergrund noch nicht kennen. (Auch wenn das als Ende dieser Kritik vermutlich die ungeeignetste Aussage ist, die man treffen könnte, nachdem die Geschichte anfangs erklärt wurde. Mei. Is doch ghupft wia gsprunga).

                                    1
                                    • 8

                                      "Stolz und Vorurteil" ist ein Liebesdrama von Joe Wright, das auf dem gleichnamigen Roman (1813) von Jane Austen basiert.

                                      Ende des 18. Jahrhundert lebt die Familie Bennet mit ihren 5 Töchtern im englischen Hertfordshire. Familie Bennet gehört dem etwas verarmten Landadel an und muss sich deswegen vom Adel oftmals herablassenden Schikanen aussetzen. Mrs Bennet (Brenda Blethyn) möchte dringend, dass ihre Töchter endlich reich heiraten und wieder Wohlstand ins Haus Bennet bringen. Auf einem Ball lernt Elizabeth (Keira Knightley) den stolzen, etwas arrogant wirkenden Mr. Darcy (Matthew Macfadyen) kennen. Dieser äußert sich zunächst herablassend über Elizabeth, die Augen für ihn hatte. Währenddessen verlieben sich Elizabeths Schwester Jane (Rosamund Pike) und Darcys bester Freund Mr. Bingley (Simon Woods). Die Beziehung der beiden bricht jedoch ab, wo Mr. Darcy seine Finger im Spiel zu haben scheint. Dieser verliebt sich derweil in Elizabeth, wodurch ein Drama um Stolz und Vorurteil entsteht...

                                      Der Roman ist ein Klassiker und dieser Film wurde ebenfalls klassisch hervorragend erzählt. Die Charaktere sind sehr detailreich und liebevoll geschrieben; haben von Anfang an viele interessante Gemeinsamkeiten, die schließlich auch zielführend thematisiert werden. Man fühlt sofort stark mit der höchst sympathischen Elizabeth und ihren vielseitigen Gedanken mit, was der Grundstein für eine zweistündige emotionale Reise mit ihr und ihrer Familie ist. Dabei geht es zentral um die titelgebenden Motive 'Stolz' und 'Vorurteil', deren vermittelnder Effekt in dieser grandios erzählten Liebesgeschichte auf den Zuschauer sehr groß ist. Dieser Film erzählt eine authentische Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen, interpretiert dabei die Liebe nicht nur historisch sehr gut, sondern auch interessanterweise sehr zeitgemäß.

                                      Dabei ist Keira Knightley in ihrer Hauptrolle als Elizabeth der ganz große Star. Sie schauspielert auszeichnungswürdig meisterhaft und bringt bezauberndes Leben in ihren Charakter. Dabei erzählen ihre Augen und ihr Lächeln zusätzlich zum Drehbuch in einzelnen Szenen ihre eigene Kurzgeschichten, die die Gesamtgeschichte wunderbar vervollständigen. Sie war die perfekte Darstellerin für diese Rolle mit perfekter Mimik, Gestik und Intonation bzw. Sprachmelodie. Matthew Macfadyen spielt die bedeutendste Nebenrolle Mr. Darcy hervorragend. Alle anderen Nebendarsteller waren ebenfalls gut und schauspielerten der Geschichte historisch gemäß passend.

                                      Die Produktion dieses Films überzeugt dagegen nur in gewissen Aspekten. Die Kameraarbeit ist großartig gelungen. Das Szenenbild und die gewählten Schauplätze sind wie die Farbgestaltung sehr gut. Allerdings ging die Nachbearbeitung an gewissen Stellen schief, was oftmals die Bildqualität verringerte.
                                      Der Piano-Score von Dario Marianelli ist fantastisch, wird sehr gut szenisch vermittelt und trägt zu jeder Zeit wunderbar zu der Erzählung bei, schafft dabei Atmosphäre und sogar eigene Emotionen.

                                      Fazit: Eine wunderschöne Geschichte mit liebevollen Charakteren und einer meisterhaften Keira Knightley. Wer sehr nah erzählte Liebesdramen mag, die mit den eigenen Gefühlen spielen, der wird "Stolz und Vorurteil" für das wunderbare Liebesdrama empfinden, das es ist.

                                      4
                                      • 4 .5
                                        über Rampage

                                        "Rampage - Big Meets Bigger" ist ein Kaiju-Actionfilm von Brad Peyton, welcher auf dem Computerspiel "Rampage" von Midway Games basiert. Verfügbar ist er aktuell auf SkyCinema (Stand: 27.03.2019).

                                        Auf der Raumstation Athena-1 wird von Energyne Genmanipulation an Tieren betrieben, bis dies dazu führt, dass eine genmanipulierte Ratte unkontrolliert mutiert und die Raumstation implodiert. Dabei fallen die zur Manipulation genutzten Mittel auf die Erde, wo ein Krokodil, ein Wolf und ein Albino-Gorilla davon befallen werden. Jener Albino-Gorilla namens George wurde einst von Ex-Elitesoldat Davis Okoye (Dwayne Johnson) aus den Fängen von Wilderern befreit. Okoye widmete sich seitdem der Primatenforschung und baute eine enge Beziehung mit George auf. Doch durch den Erreger verändert sich George zunehmend, er mutiert und richtet einen großen Schaden an, sodass er, Davis und Ex-Energyne Forscherin Dr. Kate Caldwell (Naomie Harris) von Agent Harvey Russell (Jeffrey Dean Morgan) festgenommen werden. Sie werden auf ein Flugzeug gebracht, was sich als schlechte Idee entpuppen würde...

                                        Das Drehbuch lässt sich auf drei kurze Sätze herunterbrechen. 1) Menschen experimentieren mit Tieren, sodass diese mutieren. 2) Vieles wird kaputt gemacht, was auch Menschenleben kostet. 3) The Rock ist der große Held. Dabei wird das Thema der Genforschung mehr berührt als behandelt, denn die große Action steht im Vordergrund. Diese ist in großen Teilen des Films doch so belanglos, dass für mich am Ende 3 Anläufe nötig waren, um voranzukommen. Doch im letzten Drittel werden dann für 15 Minuten wortwörtlich alle Raketen gezündet und alle Biester losgelassen, sodass ein großes krachendes Action-Feuerwerk entsteht, das zumindest kurzweilig durchaus unterhält. Packende Dialoge oder ausgereifte Charaktere sucht man jedoch vergeblich. Zumindest sorgt George oftmals für Comic Relief, der mir nicht gefiel, aber sicherlich seine Abnehmer findet.

                                        Der Cast ist oberer Durchschnitt. Dwayne "The Rock" Johnson (Fast & Furious) ist als humorvoller Actionstar etabliert und ist auch in diesem Film wieder einmal gut. Jeffrey Dean Morgan ist ebenfalls in seiner Agentenrolle gut und in seiner Nebenrolle doch irgendwie der eigentliche Star in "Rampage". Naomie Harris ist noch erwähnenswert als Name, schauspielert solide, aber für ihre eigentlich starken Verhältnisse eher durchschnittlich. Der Rest des Casts ist in der Leistung nicht nennenswert.

                                        Audiovisuell ist "Rampage" gut, doch das muss er auch sein, bedenkt man, dass die Action, welche als tragendes Element dieses Films fungiert, hier vollständig von der CGI abhängig ist. Diese ist größtenteils überzeugend. Der Score sticht dagegen, abgesehen von den für Kaiju-Filmen typischen Dröhn-Sounds, nicht wirklich heraus.

                                        Fazit: "Rampage" ist ein Film für zwischendurch. Es ist kein richtiger Straßenfeger und auch kein tiefsinniger Film; es ist ein Film, den man sich anschauen kann, wenn nichts besseres läuft und man Vergnügen daran hat, mutierte Biester (The Rock eingeschlossen) dabei in bester Transformer-Manier zuzusehen, Chicago kurz und klein zu hauen.

                                        1
                                        • Siiavia 23.03.2019, 23:07 Geändert 23.03.2019, 23:48

                                          KotoR um Revan (Wunschschauspieler: Nicholas Hoult), Bastila Shan (Wunschschauspielerin: Alicia Vikander) und die Verbannte (Wunschschauspielerin: Sophie Turner) würde ich mir lieber als Serie wünschen. Gerne von Filoni, Kinberg und den GoT Leuten umgesetzt.

                                          Was diese Trilogie angeht, wünsche ich mir persönlich die Geschichte um Darth Bane, der Einführung der Regel der 2 und die "Übergabe" an seine Schülerin Zannah. Da gibt es Vorlagen zu, die sehr simpel zu übernehmen wären.

                                          Für Bane würde ich mir Dominic Purcell (alternativ Vin Diesel) wünschen, für Darth Zannah einer aus Margot Robbie, Karen Gillan und Brie Larson.

                                          1
                                          • 6 .5

                                            "Triple Frontier" ist ein Heist-Drama von J.C. Chandor und eine Netflix-Eigenproduktion, das bereits 2010 mit Tom Hanks und Johnny Depp sowie 2017 mit Channing Tatum, Tom Hardy und Mahershala Ali geplant wurde, jedoch nach Veränderungen immer wieder verworfen wurde. 2017 erwarb Netflix die Rechte für die Produktion dieses Films.

                                            Der Titel "Triple Frontier" bezieht sich auf die dreifache Grenze zwischen Brasilien, Peru und Kolumbien. Diese ist in "Triple Frontier" um Drogenlord Lorea von Kriminalität und Korruption befallen. Santiago 'Pope' Garcia (Oscar Isaac) arbeitet dort als Militärberater und bekommt von einer Informantin (Adria Arjona) Informationen über Loreas Anwesen, wo dieser dutzende Millionen Dollar versteckt. Enttäuscht über seine Lebenssituation und die seiner ehemaligen Militärkollegen fliegt 'Pope' heim nach Amerika, um die alte Crew (Ben Affleck, Charlie Hunnam, Garrett Hedlund, Pedro Pascal) zu überreden, dieses Geld zu stehlen. Nach einigen Zweifeln willigen alle schließlich ein und so planen die ehemaligen Elitesoldaten den großen Coup. Dabei wird die Crew mit vielerlei Problemen konfrontiert.

                                            Probleme sind auch das Leitmotiv dieses Films. Dieses Leitmotiv wird in den drei Phasen dieses Films in vielen verschiedenen Formen verwendet, was dem Film eine tolle erzählerische Vielfalt aufbauend auf einem einzigen Motiv gibt. Dabei werden andere Motive wie Gier, Rache, Karma, Korrumpierung, Geld, Familie und Freundschaft aufgegriffen, teilweise wunderbar in Bezug auf die Todsünden. "Triple Frontier" ist kein standardmäßiger Heist-Film, es ist ein Drama, das sehr relevant ist und einen sehr authentisch wirkenden Einblick in die Umstände des mit negativen Werten verseuchten Gebiets um die drei Grenzen gibt, welche die Charaktere dieses Films mit in die Tiefe reißen, sodass die Katastrophe unausweichlich ist. Erzählerisch ist "Triple Frontier" extrem stark.

                                            Der Cast ist insgesamt solide mit zwei herausstechenden Leistungen. Zum einen gibt Oscar Isaac eine sehr gute Performance als Hauptdarsteller dieses Films. Zum anderen spielt Ben Affleck gut als konfliktreicher Familienvater, Gruppenanführer und zweiter Hauptdarsteller. Der Rest des Casts spielte ihre handlungstragenden Nebenrollen durchschnittlich ohne aktive, aber mit genügend Präsenz.

                                            Die Filmproduktion ist auf Netflix-Eigenproduktionsniveau. Das iost die beste Art sie zu beschreiben und das erkennt man an jeder Stelle im Film. Den Film prägt ein kalter dunkler Farbfilter, der das bereits sehr authentische Szenenbild noch authentischer und der Erzählung angepasster machen möchte. Das gelingt in einigen Fällen, geht jedoch auf Kosten des visuellen Vergnügens, was vor allem im Kino wichtiger als auf Netflix ist, dennoch aber im Gesamtvergleich betrachtet werden sollte. Die Kameraarbeit und die Tonarbeit sind grundsolide. Einzig der arg monotone Score kann nicht wirklich zur Stimmung beitragen.

                                            Fazit: "Triple Frontier" ist ein erzählerisch interessantes Heist-Drama, bei dem man nicht nur die positiv-enthusiastische Seite eines Mega-Heists mitbekommt, sondern auch die Folgen und Konsequenzen davon in einem hochgefährlichen Umfeld und für die Persönlichkeit der einzelnen Charaktere selbst. Wer den Film auf Netflix noch nicht gesehen hat, macht es! Es lohnt sich durchaus!

                                            • 7

                                              Captain Marvel ist ein Superhelden Film von Ryan Fleck und Anna Boden. Es ist der 21. Film im zusammenhängenden Marvel Cinematic Universe.

                                              In Captain Marvel muss Vers (Brie Larson) ihre mysteriöse Vergangenheit aufklären und einen Krieg bestreiten. Ihr kommen immer wieder Erinnerungen ihres alten Ichs hervor, während sie von den Kree trainiert und in einen Krieg gegen gestaltenwandelnde Scrulls geschickt wird. Nach einer fehlgeschlagenen Mission landet sie auf Planet C-53, wo sie auf den SHIELD-Agenten Nick Fury (Samuel L. Jackson) trifft, während sie weiterhin von den Scrulls um Talos (Ben Mendelsohn) verfolgt wird. Auf C-53 liegt es an Vers, ihre Vergangenheit und den Krieg, in den sie mit reingezogen wurde, aufzuklären...

                                              Die Origin Story von Captain Marvel wird durchaus interessant erzählt. Es ist eine Enthüllungsgeschichte, bei der der Zuschauer nach und nach über die wahren Geschehnisse in Kenntnis gesetzt wird. Dies gelingt gut, da es Spannung schaft und den Zuschauer in eine Position der Wissbegierde bringt, und sorgt zusätzlich für einen interessanten Plot-Twist, den ich so nicht erwartet hatte. Dabei gibt es ab und an den typischen Marvel-Humor, der an manchen Stellen auch nerven kann. Jedoch liefert Captain Marvel auch einige Gänsehaut-Szenen, zum Beispiel als sie ihrer Kräfte bewusst wird und als der Hintergrund des Namens "Avengers" erläutert wird. Dabei wird die Action gezielt eingesetzt und nicht unnötig. Die Geschichte steht nämlich im Vordergrund und das macht Captain Marvel in dem Aspekt stärker als andere Vergleichswerke. Die Nebencharaktere sind bis auf die sehr unpassende "Oberste Intelligenz" gut. Vor allem Katze Goose sorgt für tolle Überraschungen. Die Dialoge sind oft sehr schön, manchmal aber auch etwas bescheuert. Im Großen und Ganzen ist das Drehbuch jedoch recht gut.

                                              Der Cast ist ebenfalls gut. Brie Larson ist perfekt als Captain Marvel gecastet. Sie verkörpert die enorm starke Superheldin ideal und liefert eine großartige Leistung. Großartig ist Samuel L. Jackson immer, auch wenn jünger gemacht, daher ist dem nichts hinzuzufügen. Ben Mendelsohn schafft es als Talos auch hier, eine besondere Bildgewalt und Ausstrahlung zu haben in einer zunächst ähnlichen Rolle wie in Rogue One (2016). Clark Gregg ist auch etwas verjüngt gut in seiner Rolle als Agent Coulson. Der Rest des Casts fällt weder positiv noch negativ auf.

                                              Die Produktion ist MCU-typisch auf extrem hohem Niveau. Visuell ist auch dieser Marvel Film sehr gut gelungen mit wiedermal umwerfenden Effekten und sehr gutem Schnitt. Die Kamera ist sehr solide und unterstützt die einzelnen Szenen in ihrer Ausstrahlung. Locations sind gut gewählt als auch gut animiert. Dabei wird stets versucht, eine interessante Differenz zwischen der Technik der Menschen in den 90ern und der Technik außerhalb der Erde darzustellen. Musikalisch ist Captain Marvel auch ganz gut, wobei mir persönlich manchmal ein wenig das musikalische Drama fehlte.

                                              Fazit: Captain Marvel ist kein unbedingter Muss für Endgame (2019), aber ein empfehlenswerter Blockbuster, der Captain Marvels Hintergrund gut darstellt und erzählt. Man kommt hier zwecks Unterhaltung auf jeden Fall auf seine Kosten. Insgesamt einer der besseren Streifen im MCU!
                                              Auch hier lohnt es sich marveltypisch sitzen zu bleiben nach dem Film.

                                              • 7 .5
                                                Siiavia 09.03.2019, 15:57 Geändert 09.03.2019, 21:58

                                                Creed II ist ein Sportdrama bzw. Boxerdrama von Steven Caple Jr. und der achte Teil der Rocky-Reihe.

                                                In Creed II wird Adonis Johnson (Michael B. Jordan), Apollo Creeds Sohn, der unter dem Namen "Adonis Creed" kämpft, mit seiner Vergangenheit konfrontiert, bzw. mit der seiner Familie. Nachdem er nach seiner knappen Niederlage gegen Conlan nun überzeugend den Heavyweight Titel erringen konnte, tritt ein neuer Herausforderer auf die Bühne: Viktor Drago (Florian Munteanu), der Sohn von Ivan Drago (Dolph Lundgren), welcher einst Adonis' Vater im Ring tötete (siehe Rocky IV).

                                                Das Drehbuch rund um die neu aufgelegte Konkurrenz zwischen Rocky und Drago ist gut. Hauptcharaktere wie Nebencharaktere sind stets relevant und bekommen genug Screentime. Die charakterlichen Entwicklungen vom ersten Kampf zum zweiten sind super gelungen; die Kämpfe an sich sehr gut durchgescriptet, sodass möglichst viel Drama im Spiel ist.
                                                Das Geniale an den neueren Creed Filmen ist jedoch, dass jeder Charakter, ob Antagonist, Protagonist oder bedeutendere Nebenrollen wie Ivan Dragos Exfrau alle wichtiger Bestandteil des Dramas sind. So ist die Geschichte rund um Dragos Familie ebenfalls sehr interessant und rundet den Film schließlich wunderbar ab. Dabei ist das Motiv der Rache sehr wichtig und die übermittelte Nachricht daraus stets präsent.

                                                Der Cast ist passend. Stallone als Rocky nach wie vor meisterlich. Jordan ist in seiner Rolle nun voll angekommen. Thompson kann als Freundin von Adonis weiter überzeugen. Lundgren verkörpert nach wie vor Ivan Drago. Der deutsche Boxer und Schauspieler Florian Munteanu macht seine Sache als Viktor Drago im Ring super, wenn ein wenig Charisma mehr auch nicht geschadet hätte. Schauspielerisch ist Creed II somit auf hohem Niveau.

                                                Das Gleiche kann man auch über die Produktion sagen. Die Bilder wirken stets sehr authentisch, die Kämpfe werden sehr gut eingefangen. An passenden Stellen werden die richtigen nahen Einstellungen und ebenso gute Slow-Mos gewählt. Mit kalten und warmen Farben wird sehr klassisch, aber ebenfalls sehr passend gearbeitet.

                                                Fazit:
                                                Creed II ein sehr unterhaltsamer Film, der neben Gänsehautmomenten tolle Action und ein interessantes Drama über Rache, Einstellung und Familie bietet. Die Rocky Formel funktioniert auch nach fast 45 Jahren genauso gut wie früher.

                                                2
                                                • Warum nicht? Gerne als Bastila Shan Darstellerin in einer möglichen KotoR Verfilmung.

                                                  • 8

                                                    Star Wars Rebels braucht lange, um die neu eingeführten Charaktere zu Handlungsträgern zu machen, aber dann geht es richtig ab. Vader, Ahsoka, Rex und Thrawn werden perfekt inszeniert. Kanan und Hera sind sehr liebevoll. Ezra und Sabine werden in den letzten Episoden auch sehr sympathisch.

                                                    Rebels hat mitunter die besten Momente in ganz Star Wars (Ahsoka/Vader, Obi-Wan/Maul). Der Epilog ist Gänsehaut pur und gibt uns einen Einblick ins Jahr nach der Schlacht von Endor.

                                                    Eine sehr tolle Serie.