Soulja - Kommentare

Alle Kommentare von Soulja

  • 6

    Auch wenn er letztlich inhaltlich etwas überladen wirkt, ein überraschend brauchbarer Tatort aus Luzern. Teilweise eine interessante Erzählweise und stilistisch gut gemacht. Dass man der Thematik nicht gerecht wird, ist halt typisch Tatort. Man wollte zu viel und das natürlich auch noch parallel erzählen, aber dennoch überwiegt ein guter Nachgeschmack. Gut erzählt, interessante Charaktere und stilistisch teilweise geklaut, aber trotzdem passend.

    • 3

      Der Versuch etwas "Anderes" zu kreieren ist nicht verwerflich, aber wenn es dann so misslingt findet man sich schnell in der Hölle statt im Paradies wieder. Dass sich dieser Tatort besonders ernst genommen hat, kann man nicht behaupten, aber wieso macht man die Charaktere dann nicht exzentrischer oder schrulliger? Seit dem Tatort aus Münster weiß man doch, dass die Klamauk-Toleranz-Grenze bei vielen sehr hoch ist und so hätte man die alten Herrschaften noch viel mehr ausgestalten können. So kratzt vieles an der Oberfläche: ob nun die Kriminalarbeit, der Aufbau der Nebendarsteller oder die Ermittlung an sich. Dabei wirkte das Ermittler-Duo gut aufgelegt und spielt diesen Tatort mit einer großen Leichtigkeit. Dieser Tatort lässt jedoch unfassbar viele Möglichkeit liegen und provoziert dann noch mit Kopfschüttel-Szenen. Wenn ich schon einen Bus verfolge, dann parke ich nicht mit meinem Pseudomuscle-Car quasi direkt daneben. Dass man "Breaking Bad" sogar noch namentlich erwähnen musste, war ebenfalls unnötig. Dann hätte der Junkie-Pfleger Frau Fellner wenigstens noch mit "Yo, Bitch!" ansprechen können….

      • 8

        Der Kieler Tatort schafft es immer wieder, mich an Schweden-Krimis zu erinnern. Nein, die sind natürlich nicht dafür bekannt aus einem Postboten einen sich verplappernden Ninja zu machen, aber die geschaffende Atmosphäre ist schon beklemmend. Sicherlich ist es die Postboten-Figur eher fraglich, aber das Bestellen der passenden Laufschuhe ist so genial creepy, dass es mich schüttelte. Auch die Darstellung des Zähneputzens erzeugt eine enorme Aura des Psychopathens. Müsste man nicht vermuten, dass Postboten mit zweiten Vornamen "Dietrich" heißt, wäre die Darstellung des Täters nahezu perfekt, wenn er am Ende nicht unnötigerweise auch (noch weiter) über sich hinauswächst. Schafft man aber, dies nicht überzubewerten, bleibt er ein Tatort, der einen trotz klarer Gemengenlage mitnimmt.

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        • 6

          Lannert und Bootz spielen das charmant, aber nicht clever. Etwas tollpatschig stolpern sie von Mord zu Mord und letztendlich zur Aufklärung. Es bleibt ein recht konstruiert wirkender Fall, der in Teilen aber gut inszeniert ist und man sich beim Aufklären der Verbindungen schon beim Mitfiebern erwischt - ok, nur etwas mehr über normale Körpertemperatur, aber ganz lahm ist dieser Tatort dann eben auch doch nicht.

          • 4

            Doofes Gesundheitssystem? Doofer Tatort! Habe 90 Minuten mit ihm gefremdelt.

            • 8

              Dass ein Tatort mich jemals an "Lilja 4-ever" erinnert, hätte ich nicht erwartet, aber der Tatort "Kleine Herzen" schafft es. Plötzlich ist man selbst eine Teenie-Mutti, die von ihrem Kind genervt ist. Warum der Autor das nun unbedingt in einem Tatort ausleben muss, bleibt sein Geheimnis, aber unter'm Strich ist "Kleine Herzen" ein gelungener Verteter der Reihe und weiß auf der Meta-Ebene durchaus zu überzeugen. Im Fall - Tatort typisch - ist dann nicht alles perfekt, aber auch wenn's mehr Drama als Krimi ist - guter Tatort.

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              • 8
                über Lucy

                Erfreulicherweise in der OV gesneaked. Es scheinen sich ja im Vorwege bereits die Geister an ihm zu scheiden. "Ist das Kunst oder kann das weg?". Für mich ist es in Teilen absolute Kunst, wie Besson die Idee der wachsenden Gehirnleistung erzählt und was Johansson und Freeman daraus machen. Auch wenn Besson mit seine Film-Vergleichen (Leon, Inception, 2001) sicherlich nach den Sternen greift, ein Stück Zeitlosigkeit gelingt ihm mit Lucy auch - sofern man sich für die philosophische Idee begeistern kann. Bei der Inszenierung gibt es hier und da Luft nach oben, aber dennoch hat mich der Film eher positiv überrascht als enttäuscht.

                • 8

                  Nur Gutes gelesen, nur Gutes gehört und Krimis immer sehr zu getan, aber nie darüber nachgedacht, Sherlock mal zu gucken. Warum weiß ich selber nicht. Wusste ja vorher nicht, dass mich Sherlocks selbstgefälliges Genie durchaus nerven würde, aber man sich nach und nach dran gewöhnt und es später durchaus seinen Reiz entwickelt. Ein eher absurder Fall stellt den Auftakt für die Serie dar, zeigt aber auch gleich wohin die Reise gehen soll. Letztendlich hat die Szene mich am und "nach dem" Tisch gekriegt. Gutes Ding, schön erzählt und angemessen inszeniert.

                  • 4

                    Habe ihn als Wiederholung in der Sommerpause gesehen und muss feststellen, dass Köln schon mal besser war. Zwar liefert das Duo solide Ermittlerkunst, aber die Story verfranzt sich etwas im Kleinbürgerlichen. Der Fall hat mich auch nicht gekriegt, bin da wohl eher konservativ, wenn die Leiche auch ganz direkt und nicht über Umwege mit den Ermittlungen zu tun hat. Hatte gehofft, dass die Sommerpause dann wenigstens gute Folgen wiederholt. "Keine Polizei" gehört für mich nicht dazu.

                    • 8

                      Ich liebe es, Filme in der OV zu sneaken, die man hätte sonst in Deutsch gucken müssen, aber die in Englisch erst richtig ihren Reiz entwickeln. So auch bei 22 Jump Street. Will gar nicht wissen, wie die vielen Wortwitze ins Deutsche transformiert worden sind. Im Original haben sie jedenfalls gezündet und nicht nur das. Ein Nachfolger, der Nachfolger sein will aber dabei nichts an Schlagfertigkeit, Humor & Unterhaltungsfaktor verliert. 22 Jump Street sticht seinen Vorgänger in Teilen sogar aus, da das Dou Hill/Tatum eine noch bessere Chemie entwickelt hat und es dem Duo so gelingt den Film unfassbar lässig zu schultern. Hochradig unterhaltsam.

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                      • 8

                        Sich über die Story in Actionfilme auszulassen ist verpönt und so spar ich mir das auch. Denn The Raid 2 hat seine Kernkompetenzen woanders und weiß dort komplett zu überzeugen. Gute Inszenierung, schöne Kampfszenen und eine Actionfilm, der eben keiner von der Stange ist. Ich war gut unterhalten.

                        • 8

                          "The Wolf of Wall Street" gesehen und gepöbelt, dass Leo den Oscar nicht bekommen hat. Nun habe ich "Dallas Buyers Club" gesehen und habe größtes Verständnis, dass McConaughey den Preis gewonnen hat. Grandios, wie er seiner Rolle Leben einhaucht und den Film komplett auf seinen im Film eher schmalen Schultern trägt. Jared Leto tut sein Übriges und weiß zu gefallen, aber für eine Nebenrolle waren seine Auftritte fast zu kurz, wenn auch nicht minder überzeugend. "Dallas Buyers Club" behandelt ein Thema, welches ich ignoranterweise über Jahre außer Acht gelassen habe, wodurch mir der thematische Einstieg nicht ganz leicht fällt, zumal er vor fast 30 Jahren dargestellt spielt und dieser intolerante White-Trash-Haufen nun nicht wirklich das ist, womit ich mich wertemäßig identifiziere. Aber vielleicht genau deswegen bin ich schnell begeisert, was da auf dem Bildschirm flimmert. Schöner Stil, atmosphärisch seehr dicht und eine erzählweise, die ihre Dynamik gut dosiert und so wirklich zu überzeugen weiß. Hätte es nicht erwartet, aber so zählt "Dallas Buyers Club" zu meinen Highlights in 2014.

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                          • 7

                            Mud verbindet den Coming-Of-Age-Film mit Mark Twain und verpackt es in ein modernes Märchen - besonders wenn man das Ende betrachtet. Mud hat seine Längen und reißt nicht immer mit - zumal die Ungewissheit, wohin der Film einen führen will, zwar seinen Reiz hat, aber mich hin und wieder auch das Interesse verlieren ließ - aber es bleibt eine liebevoll erzählte Geschichte, die einen zurückblicken lässt und Geschichten weckt, die man früher in dem Alter erlebt hat. Der Film bleibt phasenweise sicherlich unter seinen Möglichkeiten und McConaughey spielt ihn mit der linken Arschbacke runter. Vor Herausforderungen wurde er leider nicht gestellt, der Film hätte es vertragen können. Mud bleibt dennoch ein sehenswerter White-Trash-Film, den man sich gut mal geben kann.

                            • 5

                              Man will Statham und bekommt Statham. Hier mit expliziter Gewalt, Nebendarsteller "mit Namen", charmantem Südstaaten-Flair und einer typischen Story mit typischem Verlauf. Solides Popcorn-Kino ohne Anspruch, keine große Kunst, aber Statham füllt diese Nische immer noch am Besten aus, unterhaltsam ist es in jedem Fall!

                              • 7

                                Echt? Fake? Inszeniert? Doku? Wie dem auch sei, es ist auf jeden fall authentisch, was "This Ain't California" da erzählt. Die Athmosphäre wird schön aufgebaut und entwickelt von Minute zu Minute mehr Charme. Letztendlich ist es mir egal geworden, wieviel Wahrheitsgehalt in diesem Film steckte, ich war überzeugt, was in großen Teilen auch an der schönen Machart liegt. Gezeichnete Sequenzen, Retro-Szenen und dazu immer wieder "Echtzeit"-Interviews. Gut gelöst, guter Film.

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                                • 6

                                  Wenn man außer Acht lässt, dass der Täter quasi nach der Hälfte offenbahrt ist und es eigentlich nur noch um die Machenschaften im Gefängnis geht, sieht man hier meines Erachtens einer der besseren Tatort-Ausgaben. Nett inszenierte Gefängnis-Szenen, ein gut aufgelegter Richy Müller und ein angemessener "Bösewicht" mit Herbert Knaup. Die Handlung kratzt aber sehr durchsichtig an der Oberfläche, da war sicherlich mehr drin. Es bleibt aber eine unterhaltsame Folge.

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                                  • 5

                                    Immer wieder beachtlich, wenn es einzelnen Personen gelingt über fast 90 Minuten einen Tatort zu tragen. Hier ist es Roeland Wiesnekker, der sich als "Papa" von Minute zu Minute steigert, ehe er den gesamten Tatort schultert. Sagt im Gegenzug aber auch aus, dass die Geschichte und die Ermittlung eben nicht so überzeugen. Idee ist sicherlicht gar nicht so blöd, wirkt aber in Teilen viel zu konstruiert als dass man sich komplett darauf einlassen kann. Das kann Bremen besser.

                                    • 5

                                      Man mische Selbstjustiz und gewalttätige Jugendliche und bekommt nach dem Tatort noch die Talkrunde beim Jauch mit dem Thema. So polarisierend der Tatort aufgebaut war, könnte man meinen, dass dies von Anfang an so geplant war. So passt es auch, dass man den Tatort immer eine Spur zu platt wahrnimmt, auch wenn sich bei Ballaufs Vendetta-Feldzug sicherlich einige vor dem TV die Hände gerieben haben. Viel mehr als BILD-Niveau gab es dann leider auch nicht immer zu sehen. Die Attitüde der jugendlichen Stereotypen passte, aber da man sich zu sehr auf's Polarisieren konzentriert hatte, verpasst man hier deutlich eine sachliche Ernsthaftigkeit hereinzubringen, die dem Tatort gut zu Gesicht gestanden hätte.

                                      • 6

                                        "Tatort: Am Ende des Flurs" ... wohnt Gollum und schmeißt schwedische Prostituierte vom Balkon. Ohne das unnötige Overacting und ein paar etwas zu abgedrehte Nebenaspekte war dieser Tatort aus München eine solide Vorstellung mit einer angenehmen Ermittler-Arbeit.

                                        • 7

                                          Als ich realisiert hatte, dass der Tatort sich dem Ende neigt, war ich mit mir und meiner kleinen Tatort-Welt noch nicht ganz im Reinen. War's das nun? Aber was ist mit den Drohnen und den weiteren Schleusern? Viel Handlung für 90 Minuten und nur die Hälfte wird zuende gebracht. Folgt eine Fortsetzung? Zugegebenermaßen bin ich bei Möhrings Tatorten leicht zufriedenstellen. Falke poltert ein wenig arrogant herum, ein Fall der nicht ganz an den Haaren herbeigezogen ist und dazu ein paar schicke Bilder aus dem Norden. Ganz schlecht hat der Tatort das auch nicht gemacht, aber es blieben rigendwie zu viele Fragen offen, als dass man von einer ganz runden Sache reden könnte.

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                                          • 4

                                            Also mein Steak habe ich gerne medium, meinen Krimi aber nicht. Das war schlichtweg unnötig.

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                                            • 5

                                              Wer auf spartanische Kulissen und sich ewig wiederholende Fragen steht, ist bei diesem Tatort wohl genau richtig aufgehoben. "Tatort: 1 Verhörzimmer und 2,5 Fragen." Ganz so dramatisch waren die gewählten Stilmittel zwar nicht, aber ein hochklassiges Kammerspiel war Tatort #858 eben auch nicht. Ritter und Stark sind gut aufgelegt, füllen die Rollen mit ordentlich Leben - ich unterstelle hier mal, dass die Herren keine Einflussnahme auf die Dialoge hatten - und erzeugen so eine Dynamik, die der Film eigentlich gar nicht hergibt. Der Fall (Festnahme inkludiert) fast zu abgedreht, um düstere Ernsthaftigkeit zu erzeugen. Eine düstere Ernsthaftigkeit, die eine Kindesentführung eben so mit sich bringt. Auch ist der Entführer viel zu stoisch, um den Zuschauer auf die falsche Fährte zu führen. Auch wenn sich nach und nach Spannung in den Fall schleicht und die Arbeit hinter den Kulissen ansprechend dargestellt wird, wird man von diesem Fall nicht mitgenommen. Zotig möchte man hereinrufen "Ja, das Gör lebt doch und spielt irgendwo Tetris in einem Keller - mein Gott!". Ohne "Grausamkeiten" zu fordern, hätte diesem Tatort ein wenig mehr Unberechenbarkeit gut zu Gesicht gestanden. So bleibt Durchschnittskost, den man trotz phasenweiser Langatmigkeit gut mal schauen kann.

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                                              • 7

                                                Dieser Tatort macht viel richtig, um sich dann aber in entscheidenden Momenten doch für die schlechtere Wahl zu entscheiden. Jeanette Hain spielt sich in einen Rausch und kann sogar noch mehr Boshaftigkeit vertragen, während das Beziehungsdrama zum Ende schlichtweg unnötig ist. Da gibt es doch mit illegalen Arbeiterinnen sicherlich bessere Themen, die zu diesem Tatort passen würde, der sich ansonsten doch auch eher ernst und wenig gefühlsduselig gibt. Leider wird die Aufklärung gegen Ende so deutlich betrieben, dass man auf den Twist schon wartet, als er dann kommt, setzt die Ernüchterung ein. Viel Potential verschenkt, aber dennoch in meinen Augen ein guter Tatort.

                                                • 6

                                                  "Super – Shut Up, Crime!" trifft Tatort. Und "Shut Up, Crime!" passt bei diesem Tatort in doppelter Hinsicht. Das Klamauk/Krimi-Verhältnis passte meiner Meinung nach nicht, auch wenn es zum Teil herrlich absurd ist. Gerade Thiel Senior, der kiffende Hippie hat's mir angetan, aber es hindert die Autoren nicht darum einen knackigen Fall zu stricken. Maues Motiv, maue Auflösung. Aber wie fast immer war diese Münster-Ausgabe immerhin unterhaltsam.

                                                  • 7

                                                    Spannender Hybrid aus Fiktion und Realität. Sicherlich nicht der stärkste Fall, aber der Aufbau weiß zu überzeugen und zum Ermittler-Duo habe ich bereits bei anderen Kieler Folgen genug gesagt. Borowski und Brand sind mein Lieblings-Duo, daher können sie hier auch gut die Auflösung kompensieren und bieten immer noch bessere Tatort-Kost.