SoulReaver - Kommentare

Alle Kommentare von SoulReaver

  • 7 .5

    [...] Mit »Tierische Liebe« ist das nicht anders und Seidl tritt natürlich keinesfalls abweichend seiner Prinzipien auf. Die Kamera heftet sich an Mensch und Tier, zeigt sich flexibel, kann im nächsten Moment aber bereits im Plattenbau erstarren. Im Fokus stehen die rassenüberschreitenden Beziehungen zwischen Tierhalter und dem Tier selbst. Individuen, die in ihrer sozialen Isolation nur noch Bezug zu ihrem Haustier haben, die jegliche Verluste an ihren Tieren kompensieren, ihre tiefen Sehnsüchte stillen wollen, den letzten Halt in den Vierbeinern suchen und in manchen Fällen auch durchaus finden. Das klingt an und für sich noch recht umgänglich und doch liebäugelt man als Zuschauer so manches Mal mit dem Abschalten, die voyeuristische Veranlagung ermöglicht ein solches Vorhaben allerdings zu keinem Zeitpunkt – Wir müssen zusehen, wir müssen die Bilder in uns aufsaugen, egal wie tief Seidl seinen Protagonisten noch in das vernarbte Seelenleben folgen wird. [...]

    13
    • Kein Seidl? :O Mit "Jesus, du weisst" hätte ich jetzt schon gerechnet. Und auch kein Polanski hat es geschafft? Ach Jenny. :(
      Halte "Barry Lyndon" übrigens auch für Kubricks vollkommensten Film, mein Liebling wird aber "Eyes Wide Shut" bleiben. Herzfilm für die Ewigkeit. :)

      2
      • 5

        [...] Das Drehbuch und Kayes Umsetzung sind äußerst engagiert und möchten dem aktuellen Thema möglichst viel Ausdruck verleihen. Löblich ist das natürlich schon, allerdings wurden dem Film dadurch so viele verschiedene Handlungsstränge aufgedrückt, die dazu immer wieder mit visuellen Spielereien kollidieren, aber in keinem Kontext einen effektiven Sinn ergeben. Es wird vielmehr deutlich, dass die ausgefeilte Behandlung dieser Thematik letztlich fehlt und die überladene Unausgewogenheit doch die Oberhand gewinnt. [...]

        7
        • 4

          »As long as you don't choose, everything remains possible.«

          Jede ernstzunehmende Rezension sollte dem pietätvollen Ziel folgen, einem bestimmten Film mit der nötigen Seriosität und Fairness zu begegnen, auch wenn das affektive Verdammen so manches Mal von befreiender und verführerischer Natur erscheinen mag, im Gegensatz zu einer fundierten Auseinandersetzung mit dem abgeschlossenen Werk. Geht man dieser kompromissvollen Prämisse strikt aus dem Weg und lässt sich dennoch zu einem rhetorischen Frustabbau hinreißen, sollte man sich – wie immer – darüber im Klaren sein, das die Subjektivität in jedem Maß dem objektiven Kriterium abgeschworen hat. „Mr. Nobody“ bietet sich unter diesem Gesichtspunkt als leichte Beute für einen von nachhaltiger Wut und Enttäuschung gezeichneten Verriss an, damit würde man letzten Endes aber nicht nur der eigentlichen Intention des Drehbuches Unrecht tun, sondern auch der inszenatorischen Umsetzung des Filmes.

          Über „Mr. Nobody“ lässt sich in komprimierter Simplizität mit Leichtigkeit behaupten, dass der Film schlussendlich genau das geworden ist, was er auch sein möchte – Und das ist in diesem Fall keinesfalls despektierlich gemeint. Eigentlich ist dieses Siegel doch eine vollständige Befriedigung für jeden ambitionierten Filmemacher. Es gibt nur ein gravierendes Problem: Die Rezipienten, ihre Auffassungsgabe und der damit zusammenhängende individuelle Geschmack. Der wiederhallende Vorwurf, „Mr. Nobody“ würde auf seinem anspruchsvollen Philosophieplateau versagen, weil er diese Thematik nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit und Tiefendurchleuchtung verarbeitet, ist von vornherein schon nicht gerechtfertigt, da Regisseur und Autor Jaco van Dormael zu keiner Zeit den Anspruch hegt, hier eine weitreichende Abhandlung über die Existenzbedeutung des Individuums mit essentiellen Mehrwert abzuliefern. Genauso wenig nachvollziehbar ist die Argumentation, „Mr. Nobody“ für seine aseptische Optik anzukreiden.

          Hat man nun das Glück und kann sich gänzlich auf „Mr. Nobody“ einlassen, so wird einem eine zuckersüße Sentimentalitätenbombe par excellence geboten. Darf man jedoch nicht Teil dieses unmethodischen Hochgefühls werden, bleibt auch das Herz über die gesamte Dauer verschlossen und die Geschichte rundum Nemo, den folgenschweren Entscheidungen seines Lebens, wissenschaftlichen Bezugspunkten und großen Mengen an zwischenmenschlichen Implosionen und Explosionen, entpuppt sich nur als klebriges „Was wäre wenn“-Prinzip, das jegliche Segmente aus allen kinematographischen Himmelsrichtungen zusammenkratzt und sich in seinen nährwertlosen Zuckerwattemantel einkuschelt. Der emotionale Einklang zwischen der Illusion und dem Betrachter greift nicht ineinander, jede Anekdote gleicht schwammigen Pseudo(Intellektualität) und die 160 Minuten verstreichen zwar schmerzlos, dafür aber immer wieder mit einem gewissen Bruchteil an unfreiwilliger Komik und konzipierter Leere, die den Gesamteindruck einfach in die Bedeutungslosigkeit lenken, so lebensbejahend und schön die (Liebes-)Botschaft unter dem überladenden Durcheinander auch sein mag.

          18
          • »I just want to be myself.«

            Grimassenextremist, Visagenakrobat und Brachialkomiker. Imitationskünstler, Klassenclown und Laudatioliebling. Albern ohne Schamgefühl, überzogen bis der Unterkiefer ausrenkt, schizophren, allmächtig und äußerst tierlieb. Maskierter Lügenbaron, gedächtnislöschender Konsumliebling und identitätssuchender Orkanbezwinger. Sensibel, melancholisch, sympathisch, besessen, verträumt, einsam und gutherzig. Unglaublich menschlich. Absolut einfältig. Durchweg berührend. Überaus lächerlich. Das alles ist Jim Carrey, das alles kann Jim Carrey sein, umherschwankend zwischen beeindruckender Präzision (»Der Mondmann«) und katastrophaler Schwachsinnigkeit (»Cable Guy«).
            Beherrscht von zwei divergenten Seelen, verschmolzen zu einer medialen Persönlichkeit, die man liebt oder hasst. Hassliebe ist allerdings nicht gänzlich ausgeschlossen, Milos Forman, Michel Gondry und Bobby Farrelly sei Dank. Wenn schon Jim Carrey, dann entweder bis an die Schmerzgrenze überspitzt, oder zurückgenommen und unaufdringlich. Dazwischen gibt es keinen Platz. Kalte Faszination und unnachgiebige Animosität gehen Hand in Hand. In Filmen für die ganze Familie, in denen der augenscheinliche Misanthrop, Geizhals, Eigenbrötler oder Miesepeter schnurstracks zum würdelosen Philanthropen erzogen wird, zugunsten der fadenscheinigen Hollywoodmoral, ist der talentierte Hampelmann vollkommen unbrauchbar.

            26
            • 4

              [...] Ein Loblied auf das prächtige Amerika, auf die faltigen Veteranen, die der tapferen jungen Generation noch einmal salutieren, auf die geschniegelten Navy-Soldaten und auch die Japaner bekommen ihren ehrenvollen Platz zugesprochen, hört, hört. Was gibt es schon Ehrenhafteres, als den eigenen Bruder im Kampf gegen bärtige Aliens zu verlieren und daraufhin vor versammelter Mannschaft den Applaus der berührten Masse zu ernten? In „Battleship“ rein gar nichts. Es gibt aber auch nichts viel Schlimmeres, als sich „Battleship“ in seiner debilen Werbefilm-Umsetzung noch einmal anzusehen, denn planlose Dialoge, keinerlei Unterhaltungswert, furchtbare Heldenstilisierungen, frappante Logiklöcher und ohrenbetäubendes Krachbumm lassen sich in ihrer diffundierten Grausamkeit einfach nicht gut reden. Positives gibt es über diesen Schund wirklich nicht zu vermelden.

              22
              • 2
                • 8

                  »Manchmal habe ich auch geweint, weil sie so schön waren...«

                  Mit äußerst komprimierten Mitteln, entwirft Romuald Karmakar ein intensives Kammerspiel, das in seiner nachhaltigen Konzentration ein Maximum an Atmosphäre evoziert. Eine Seltenheit im deutschen Kino: Durch die spartanische Reduktion, wird die eindringliche Konversation im Fokus auf ihren Höhepunkt geschraubt und es gibt keinerlei Zierwerk, das den Betrachter auch nur einmal vom Wesentlichen ablenken könnte, weder eine musikalische Arrondierung, noch affektive Manipulationen. Aus 80 Seiten der berühmten Haarmann-Protokolle als Grundlage, wird »Der Totmacher« zu einer mannigfachen Verhaltens- und Fallstudie, innerhalb vier Wänden. Anwesend sind der Psychiater Ernst Schultze, ein Stenograph und natürlich der Vampir von Hannover, Fritz Haarmann, der mindestens 24 Männer umgebracht haben soll, indem er ihnen beim Geschlechtsverkehr die Halsschlagader durchgebissen hat und die Körper daraufhin zerkleinerte, verspeiste und die Knochen und Überrest in die Leine warf. Wie Karmakar dieses Gespräch zwischen dem Professor und dem Täter entfaltet - mal als verbales Wortduell auflodern lässt, mal einen nüchternen Austausch darstellt, bis hin zum unscheinbar-intimen Zusammensein - ist in seiner psychologischen Durchleuchtung eine inszenatorische Meisterleistung in Sachen umklammernder Spannung.

                  Dabei legt der Film seine ganze Kraft auf die zwei hervorragenden Darsteller Jürgen Hentsch und Götz George. Hentsch als rationaler, hochintelligenter und punktuell vorstoßender Psychiater, der Haarmanns Schuld beteuern soll und seiner Zurechnungsfähigkeit auf den Grund gehen muss, bis tief in die krankhafte Seele Haarmanns vordringen. Götz George ist da allerdings noch einmal ein ganz anderes Kaliber an schauspielerischer Brillanz. Sein Charakter lässt sich zu keiner Zeit durchschauen. Haarmann artikuliert sich naiv, ist hin und wieder in seiner eigenen Welt abgetaucht, gibt trotzige Antworten, wirkt zurückgeblieben und im nächsten Moment strahlen seine Augen eine angsteinflößende Diabolik aus. Täuscht er den Psychiater und damit die ganze Welt, oder zeigt er durchgehend sein wahres Ich? Die menschlichen Gegensätze prallen aufeinander - auch aus intellektueller Sicht - und die vordergründige Abscheu kann sich der nachrückenden Faszination nicht entziehen. Würden sich deutsche Produktionen wie »Der Totmacher« immer in dieser Form präsentieren und allein auf Mimik, Gestik und vorgetragene Worte (die hier nie aufgesetzt wirken) setzen, man bräuchte sich keine Sorgen um die Zukunft des nationale Kino machen.

                  17
                  • »Die Verantwortung ist immer eine Frage der Manipulation: Wie ernst nehme ich den Zuschauer als Subjekt? Welche Chance gebe ich ihm, selber an einer Kommunikation mit dem Werk beteiligt zu sein? Wie sehr gebe ich nur meine Meinung wieder und versuche ihm meine Meinung aufzudrücken, oder wie sehr nehme ich ihn ernst und gebe ihm die Chance, selber eine Meinung zu bilden? Das ist eine grundsätzliche Frage, egal ob wir jetzt über Hitler, oder über ein ganz privates Schicksal sprechen.«

                    14
                    • Der Satz mit Nolan ist da oben so unglaublich deplatziert. Reicht das nicht auch mal langsam mit dem Gezeter gegenüber seiner Person?

                      • 8 .5

                        Im Oktober des Jahres 1942 ist Frankreich dieser Tage nur noch ein grauer Fleck inmitten der verjährten Weltkarte. Adolf Hitlers uniformierte Stahlhelmschergen haben den zentralisierten Einheitsstaat annektiert, doch die Mitglieder der Résistance wollen sich der nationalsozialistischen Usurpation nicht beugen und gegen die faschistische Wand mit letzten Kräften ankämpfen. Gegenwehr, Auflehnung, Insubordination. Die zentralen Themen von Jean-Pierre Melvilles »Armee im Schatten«, in dem der französische Regietitan seine ganz subjektiven Erfahrungen aus dieser Zeit – Melville war selbst Teil einer Widerstandsbewegung - verarbeitet, mit der Romanvorlage von Joseph Kessel verknüpft und daraufhin genau den persönlichen Schritt vollzog, den er für Filme wie »Der Teufel mit der weißen Weste« oder »Vier im roten Kreis« nicht bestreiten musste. Und auch wenn Melville mit »Armee im Schatten« aus injuriöser Sicht betrachtet mit Sicherheit einen ganz anderen Wert mit diesem Werk verbunden hat, lässt sich die Handschrift des französischen Meisters problemlos herausfiltern. Es ist die Distanz zu seinen Figuren, der spezifische Abstand zum unterkühlten Geschehen, der dem Zuschauer eine uneingenommene Analyse der Situation gestattet, ohne ihn manipulieren zu wollen. Die Fotografien suggerieren genau das Gefühl dieser Zeit, die Empfindungen die auch Melville verspürt haben muss, während seines Kampfes gegen die Braunhemden: Trostlosigkeit, Frustration, Verzweiflung.

                        Was Melville in diesem von Pessimismus gezeichnetem Szenario mit Bravour gelingt ist – neben der umklammernden Atmosphäre, die die Spannungsschrauben immer in den richtigen Momenten anzieht, ohne aber das ruhige Tempo des Films zu verleugnen – ist die Charakterzeichnung. Melville hat auf die nüchterne Beobachtung bestanden, seine Charaktere zeigen nach außen keine Emotionen und folgen ihren individuellen Idealen, auch wenn sie schlussendlich in die resignierende Selbstzerstörung führen. Hier gibt es keine Un- oder Übermenschen, keine Helden, keinen Patriotismus und wo andere Résistance-Filme nicht um die nationale Glorifizierung herumkamen, konzentriert sich Melville vielmehr als die seelischen Dispute und die moralischen Zwickmühlen, die sich immer weiter öffnen und dem schmerzhaften Ende konsequent die Arme laufen. »Armee im Schatten« ist ein Film voller zerbrochener Persönlichkeiten, voll von inneren Kontroversen. Was bleibt ist letztlich nur die Frage, ob die Handlungen der Résistance in irgendeiner Form einen bestimmten Ertrag gebracht haben, Melvilles Antwort mit »Armee im Schatten« ist eine ernüchternde und diese schmerzte den Filmemacher mehr als den ergriffenen Zuschauer.

                        16
                        • 6

                          Es gleicht beinahe schon einem altehrwürdigen Brauch, Adam Sandler und seine konkaven Fehltritte süffisant in der Luft zu zerreißen. Doch inzwischen ist dieses traditionelle Gemecker – auch wenn es zutreffend war – irgendwie out und Adam Sandler – egal wie unreif seine Auftritte auch sein mögen – kann doch einen gewissen Bruchteil an Sympathien für seine Person verbuchen. Das Problem von Adam Sandler und seinen desaströsen (Mach-)Werken liegt allerdings an einer überdeutlichen Lokalität begraben: So abgedroschen das Bashing auch sein mag, Adam Sandler tut einfach rein gar nichts mehr dagegen, sich seiner verdienten Rüffel zu entziehen und die glorreichen Tage zusammen mit Paul Thomas Anderson und Mike Binder liegen bereits viel zu lang in der Vergangenheit zurück. Sein neuster Streich »Der Chaos-Dad« ist da erneut ein Paradebeispiel für die zeitgenössische Untauglichkeit Sandlers im Komödien-Fach. Zwar kooperierte der Topverdiener dieses Mal nicht mit seinem Companion Dennis Dugan, sondern mit Sean Anders, das Ergebnis spielt sich jedoch in den gleichen Sphären der Debilität ab. »Der Chaos-Dad« verkoppelt all die modernen Markenzeichen, ohne die ein Streifen mit Sandler nicht auskommt: Infantilismus und postpubertäre Plattitüden, die sich ohne Timing durch das vulgäre Obszönitätenkabinett stolpern und ihren geschmacklosen Albernheiten kein Ende setzen. Inzest, Körperflüssigkeiten und die Verführung Minderjähriger. Alles dabei, aber nichts davon witzig, auch wenn »Der Chaos-Dad« doch ein unwesentliches Quäntchen besser ist als die Vorjahreskatastrophe »Jack & Jill«, das heißt aber nichts. Wenn das in diesem Tempo weitergehen sollte, bekommen wir in frühestens 10 Jahren wieder eine akzeptable Sandler-Komödie vorgesetzt. Toi, toi, toi…

                          17
                          • 10
                            über Liebe

                            Mit seelischem Symbolcharakter manifestiert Michael Haneke die qualvollste und gleichzeitig mächtigste Emotion von allen. »Liebe« ist ein zutiefst menschlicher, aufrichtiger und in jeder Beziehung berührender Film, der von einem Regisseur inszeniert wurde, der nicht nur über eine enorme Menschenkenntnis verfügt, sondern endgültig den ehrfürchtigen Ritterschlag verdient hat, denn wenn es einem Filmemacher in einer solch vollkommenen Form gelingt, dieses Thema – die Liebe – ohne Rührseligkeiten, ohne verzogene Melodramatik, ohne den erdrückenden Einsatz von pathetischer Musik, die letzten Endes nur die inszenatorische Inkompetenz des Regisseurs reflektiert, und ohne jedes verbale Geständnis untereinander zu entfalten, dann ist das ganz große, unantastbare Kunst. [...]

                            26
                            • 7 .5

                              [...] Seidls (Pseudo)Doku ist ein Werk voller Traurigkeit, in dem die Bezeichnung „Paradies“ genauso unerreichbar bleibt wie reine, bedingungslose Liebe. Das hat nicht nur die entlarvende Reaktion, dass der Betrachter sich als Voyeur immer deutlicher selbstertappt und nicht selten vor (Fremd)Scham die Augen vor der Wahrheit verschließen will, es ist auch die radikale Konsequenz, die trotz ihrer Unmittelbarkeit, die Hauptfigur mit viel Ruhe ausleuchtet und dem Zuschauer den Spiegel entgegenhält. Ein schmerzhafter Urlaubstrip ins sonnige Afrika.

                              18
                              • Wo sind die geheimen Typen hin? Jetzt bin ich traurig, da hilft auch Schokolade nicht. :(

                                1
                                • 8

                                  [...] Der Österreicher serviert uns keine wahnhaften Trugbilder, er projiziert schlichtweg die reziproke Realität und die drastische Faktizität mit globaler Ausgangsebene. Unverstellte Tatsachen, mit denen wir uns nicht beschäftigen wollen, zu denen wir keinen emotionalen Kontakt erlauben, die allerdings die gleichen Ängste und Sehnsüchte involvieren, die jeden Zuschauer betreffen. Hier gibt es Pessimismus und Hoffnung, wir dürfen lachen und den berühmten kalten Schauer erfahren. Am Ende wird deutlich, das Mikro- und Makrokosmos viel näher beieinanderliegen, als wir uns in Wahrheit erhoffen. Bequem ist das nicht, dafür aber durchgehend ehrlich und konkret.

                                  14
                                  • 1
                                    • 8
                                      über Caché

                                      [...] Die Aufblende ist dabei von symptomatischer Natur in Bezug auf den weiteren Verlauf von »Caché«. Oberflächlich siegt die kalte Distanz der Inszenierung im bourgeoisen Umfeld, unter dieser unterkühlten Schale spielt sich jedoch in allen Beteiligten ein unerbittlicher Kampf gegen die erdrückende Angst der gegenwärtige Lage und ein Kampf gegen die einholenden Handlungen der Vergangenheit ab, tief vergraben im zerschundenden Herzen der Verdrängung. Michael Haneke entzieht dem Zuschauer mit unaufgeregter und präziser Subtilität das Gefühl der wohlbehüteten Sicherheit. Die Gewalt wird durch ihren mentalen Charakter intensiviert, jede Szene wartet auf ihren persönlichen Zerfall, Schuld, scheiternde Kommunikation, menschliche Überforderung und die gravierende Manipulation durch den Unbekannten verschmelzen. Haneke fordert sein Publikum erneut, Erwiderungen sind hier nicht von Nöten und sobald die letzten Sekunden verstrichen sind, aktiviert sich der wahre Film im Kopf des Zuschauers.

                                      13
                                      • 1
                                        • 9
                                          SoulReaver: FILMSTARTS.de 18.02.2013, 21:59 Geändert 23.11.2017, 23:49

                                          Schmerz.

                                          18
                                          • Jetzt bin ich aber gespannt. :D

                                            1
                                            • Aber UNBEDINGT "The Messenger" mit Ben Foster und Woody Harrelson eintragen und anschauen.

                                              1
                                              • 6

                                                [...] Auch wenn Regisseur Zeitlin seiner Narration etwas zu viele Versatzstücke aufbrummt und sich selber so einige inszenatorische Stolpersteine in den Weg legt, so entsteht letzten Endes ein stimmiges Zusammensein von elementaren Dingen: Zugehörigkeit, Lebenswillen, Isolation, Philosophie und die naive Symbiose aus Realität und Fantasie. Ein optimistischer, melancholischer und doch mit leichter Tragik bestäubter Wind weht durch den Film, dem man sich hingeben oder bereits nach wenigen Minuten verschließen kann. Sehenswert ist er jedoch allemal.

                                                17
                                                • 5

                                                  [...] „Get the Gringo“ ist einfach eine außerordentlich unterhaltsame One-Man/Mel-Show, bei dem die grobe Optik an die schmutzigen Zeiten des 70er und 80er Jahre Action-Kinos erinnert und den traditionellen Reißern à la Charles Bronson einen freundlichen Wink entgegensendet. Immer wenn Gibson den verbrecherischen Trubel voller Drogen, Organhandel und Brutalität mit seinen zynischen Off-Kommentaren unterstreicht, erreicht „Get the Gringo“ seine augenzwinkernden Höhepunkte, die dank der allesüberschattenden Ausstrahlung des Protagonisten nie störend aufgenommen werden. Der Humor des Films ist letzten Endes Geschmackssache und das einige schwarzhumorige Tiefschläge ausgeteilt werden, spielt dem legeren Ton des Ganzen genau in die Karten. Ein kleines Highlight im Action-Sujet ist „Get the Gringo“ schon, ohne seinen fantastischen Hauptdarsteller wäre der Streifen allerdings nichts wert.

                                                  16