SoulReaver - Kommentare
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Alle Kommentare von SoulReaver
Souli. <3
[...] „Der Krieg des Charlie Wilson“ ist jedoch sicher kein tiefgründiges Charakter-Drama, dass uns den Menschen Charlie Wilson Facette für Facetten offenbart und einen Einblick in die Tiefen seiner Seele erlaubt. Mike Nichols inszeniert hier vielmehr eine der treffsichersten Polit-Satiren der letzten Jahre und kann dabei vor allem bei den großartigen Dialogen aus den Vollen schöpfen. Sicher, das Thema ist ernst, vor allem aus heutiger Sicht und in Verbindung mit den immer noch anhaltenden Folgen, aber die Inszenierung verknüpft die unbestreitbare Ernsthaftigkeit so gekonnt mit einem zynischen Augenzwinkern, dass sich der Film nie an einen Punkt begibt, an dem der Humor zu kurz kommt. Wir begleiten Charlie Wilson auf seinem Weg, die afghanischen Freiheitskämpfer (heutige Taliban) zu unterstützen und das Finanzierungsbudget an allen Ecken und Enden unbemerkt aufzustocken. Dabei verkommt „Der Krieg des Charlie Wilson“ aber zu keiner Sekunde zu einer trockenen Abarbeitung, die sich um staubige Fakten klammert und dem Zuschauer langsam den Schlaf in die Augen treibt, denn dafür ist die Erzählweise Nichols' einfach viel zu kurzweilig, ironisch, elegant und auch zu intelligent. [...]
[...] Vorweg kann leise Entwarnung gegeben werden: „Resident Evil: Extinction“ ist besser als der katastrophale „Resident Evil: Apocalypse“. Einen guten Film bekommen wir dennoch immer noch nicht geboten. Die Regiefackel wurde von Alexander Witt an Russell Mulcahy („Highlander“) weitergereicht und rein optisch erweist sich „Resident Evil: Extinction“ bisher als bester Teil des Franchise. Das postapokalyptische Feeling wurde ansprechend eingefangen und die leblose Wüste Nevadas erweist sich als passendes Setting für den Kampf gegen die Zombies. Aber genug der lobenden Worte, denn Mulcahys Inszenierung hat mit den gleichen Problemen wie die beiden Vorgänger zu kämpfen und teilt sich schließlich das gemeinsame Schicksal der schweren Enttäuschung, obwohl man sich längst auf die scheiternde Umsetzung einstellen konnte. „Resident Evil: Extinction“ ist belanglos und bietet keinerlei Höhepunkt. Telekinetische Fähigkeit, Mutation und die guten alten Zombies werden allesamt in einen Topf geschmissen und bekommen es mit Superkämpferin Alice zu tun, die zwar versucht gegen die Reizlosigkeit anzukämpfen, sich aber in der gähnenden Vorhersehbarkeit haltlos verliert. Ein peinlicher Showdown der dämlichsten Sorte setzt „Resident Evil: Extinction“ dann noch die glanzlose Krone auf. [...]
[...] Die Niveaulosigkeit verliert jeden Boden unter den Füßen, genau wie eine Atmosphäre nie auch nur im Ansatz erzeugt werden kann. Miese Effekte, furchtbare Masken (Was ist nur aus dem einst so furchterregenden Nemesis geworden?), grauenhaft-peinliche Dialoge und billige Schießereien, die mit der chaotischen Kamera verfolgt werden, aber nie wirklich eingeholt. [...]
[...] Wir begleiten Ray Levoi in das hitzige Sioux-Reservat, die Heimat seiner Vorväter, ein Teil seines Inneren, und doch ist ihm diese Welt so unbekannt. Ein toter Indianer zieht den Polizisten an den Tatort, konfrontiert mit den Menschen, die seine geteilte Seele ausmachen. "Halbblut" ist auf den ersten Blick sicher ein konventioneller und angenehm ruhiger Krimi, der die Muster und altbekannten Vorgaben des Genres routiniert abklappert, doch in Wahrheit steckt in der Szenerie ein viel größerer Wert, sowohl aus der menschlichen, als auch aus der politischen Sicht. Michael Apted vermischt die Elemente der Tätersuche mit denen der Selbstfindung. Ray muss sich selber akzeptieren, um die Wahrheit aufzudecken. Zwischen der wachsender Loyalität gegenüber der Sioux und der beruflichen Treue, muss Ray seinen Weg finden, der das Gleichgewicht seiner Identität bestimmt und die kulturellen Konflikte aus dem festgefahrenen Blickfeld räumt. Diskriminierung, Ethologie und Determiniertheit. "Halbblut" verknüpft die schwüle Western-Atmosphäre mit der stillen Abgrenzung und heimlichen Annahme eines Menschen, dessen Mordermittlungen einer ganz neuen Bedeutung gegenüberstehen. [...]
Spitze. Mit einer Ausnahme.
[...] Sofia Coppola besticht durchgehend mit ihrem ruhigen Erzähltempo, welches zu keiner Sekunde schleppend wirkt, sondern die Figuren und ihr wankendes Innenleben immer weiter offenbart. Zwei Menschen finden sich in der Fremde und geben sich selbst den liebevollen Halt, den sie im Farbenmeer von Tokio, in der Isolation des Hotelzimmers und dem eigentlichen Wahnsinn der Metropole, verloren haben. "Lost in Translation" ist die authentische Geschichte über zwei Charaktere, die seit der Ankunft mit den gleichen Problemen ringen und nur in den gemeinsamen Stunden den fühlbaren Frieden mit sich selbst finden können. Zwischen Tragik und Komik wird ein intimes Netz aus Melancholie, Authentizität und echten Gefühlen gesponnen, das sich zu keinem Zeitpunkt in abgedroschenen Rührseligkeiten verläuft oder den Fehler macht, die sexuelle Ebene zu betreten. Hier geht es um Nähe, Zärtlichkeit und um die gegenseitige Annahme, um Seelenverwandtschaft, menschliche Fehler und um die Ehrlichkeit. "Lost in Translation" ist warmherziges, berührendes und wunderschönes Kino zum immer wieder neu Verlieben. [...]
JGL natürlich.
[...] Wenn man möchte, könnte man "Shaun of the Dead" als eine etwas andere Geschichte über die Freundschaft zwischen zwei Menschen sehen, die jede Hürde überstehen kann und sogar die extremsten Veränderungen akzeptiert. "Shaun of the Dead" ist jedoch in erster Linie eine wunderbare Mixtur aus treffsicherer Persiflage und liebenswerter Hommage. Regisseur Edgar Wright kennt die großen Genre-Vorbilder nicht nur, er hat auch den größten Respekt vor ihnen. Allerdings macht seine Inszenierung dabei nicht den Eindruck einer ängstlicher Annäherung, die sich vor jedem Humor scheut, sondern "Shaun of the Dead" punktet durchgehend mit seinem Wortwitz und der Situationskomik, vor allem dank der herrlich zusammengewürfelten Truppe und den daraus resultierenden Konstellationen. Mit viel Charme und der unverkennbaren britischen Note werden wir in den Kampf gegen die Untoten geschickt, in dem Wright auch in Sachen Emotionalität und Gore voll punkten kann, einfach weil hier nichts erzwungen wirkt, sondern in jeder Szene mit der passenden Natürlichkeit aufwartet, die nicht nur bestens unterhält, sondern auch jeden Charakter auf seine ganz eigene Art menschlich und sympathisch macht. [...]
Wahnsinn. Meisterwerk, mit Sicherheit.
[...] "Heartless" erzählt uns von tiefem Schmerz, der Suche nach sich selbst, unendlichen Sehnsüchten und dem Wunsch, endlich angenommen zu werden. Ein Film, irgendwo gefangen zwischen Selbsthass, Brutalität, Gesellschaftskritik, Emotionalität, Angst und verschreckter Zurückhaltung. [...]
"Wir müssen tapfer sein für die Anderen. Weißt du wieso?" – "Nein, Sir." - "Weil Marines niemals aufgeben!"
Mal wieder ein Angriff auf die Erde. Mal wieder sind es irgendwelche Aliens. Mal wieder sorgen die Amerikaner dafür, dass die Menschheit nicht im zerstörerischen Chaos den Bach runtergeht. Gut, die Story von "World Invasion: Battle Los Angeles" ist ein alter Hut, aber winzige Hoffnungen auf gute Unterhaltung darf man doch hegen, auch wenn klar ist, dass man hier keinerlei Nährwerte geboten bekommt. Das Ergebnis ist allerdings eine pathetische Katastrophe. Die wertvollsten und ehrenhaftesten Menschen sind mal wieder Marine, denn diese unbezwingbaren Ultrasoldaten kämpfen noch für die wichtigen Dinge im Leben und wenn man im Gefecht stirbt, dann tut man das mit einem Lächeln, weil man schließlich zu Lebzeiten den vollkommen richtigen Weg eingeschlagen hat. Ja, Marines, dass sind wirklich strahlende Helden. Das Herz schlägt bis zum Hals, wenn man seine geliebte Waffe streicheln kann, die Hose wird nass, wenn man mal wieder vor der Nationalflagge salutieren darf und nichts ist schöner, als seinen Mann für Amerika zustehen. Aber Marines haben auch Gefühle und manchmal müssen Befehle auf unter Tränen gegeben und ausgeführt werden – hurra!
Der Patriotismus ist also schon mal auf dem Maximum angekommen und jeder der Charaktere könnte eine reine Propagandafigur sein, nur um den amerikanischen Soldaten (die schließlich die besten, mutigsten, schönsten und stärksten der Welt sind) mal wieder richtig Rückenwind zu geben. Aber auch in Sachen Action ist "World Invasion: Battle Los Angeles" ein gänzlicher Totalausfall. Mit der Wackelkamera wird hier chaotisch durchs Schlachtengetümmel gerast. Woher die Schüsse kommen, ist nie wirklich klar und wer hier gerade wen beschießt, bleibt auch die meiste Zeit fraglich. So sausen wir quer ins unübersichtliche Setting, ab und an dürfen wir auch mal einen Blick auf die Aliens werfen, doch dann hat sich die Kamera auch schon wieder selbst aus den Augen verloren und wir schwenken auf einen der tapferen Marines zu, der gerade die eingetrichterten Parolen rausfeuert, um sich für die kommende Schießerei einzustimmen. Für die Marines! Für Amerika! Für die Menschheit! Nichts für Zuschauer, die auf eine sorgfältige Optik, (halbwegs)realistische Figuren, etwas Spannung und knackige Action hoffen.
Ekelhafter und beleidigender Schund, ummantelt von der wehenden amerikanischen Flagge. Kotz.
[...] Was "Unthinkable" so ansprechend macht, ist die Nüchternheit, mit der Regisseur Gregor Jordan seinen Film erzählt. Der große Vorteil in diesem Fall ist die Freiheit, die Jordan dem Zuschauer lässt, denn "Unthinkable" ordnet sich keiner moralischen Seite zu und alle Ansichten werden abgedeckt. Mit Agent Brody haben wir die humane Befürworterin, für die Folter nicht infrage kommt und jede Brutalität vollkommen fehl am Platz ist. H ist das krasse Gegenteil und die mit Abstand interessanteste Figur im Film. Hier verknüpft sich der gefühlskalte Pragmatismus mit der typischen Vaterfigur der Vorstadt. Niemand erweist sich als Identifikationsperson, niemand kann wirkliche Sympathie für sich ernten und die Ambivalenz, die "Unthinkable" umklammert, zieht immer größere Kreise. Als Zuschauer wird man in einen Strudel aus Moralität, Rechtfertigung und Unverständnis gezogen. [...]
"Grab tief genug und du findest Dreck."
Wenn man Liam Neeson mal so richtig wütend sehen will, dann macht man es einfach wie der albanische Mädchenhändlerring in Frankreich, der sich seine minderjährige Tochter geschnappt hat und sie zum Verkauf freigeben will, denn wie wir hier erfahren, sind Jungfrauen ganz besonders wertvoll. Verständlich ist es durchaus, dass Papa Liam, im Film Bryan Mills, eine drahtige Mischung aus James Bond, Jason Bourne und Charles Bronson, gegen diese Schweinerei etwas unternehmen will und der ehemalige „Verhinderer“ macht sich auch zügig auf den Weg nach Paris, um seine ganz speziellen Fähigkeiten effektiv anzuwenden. Hier machen wir uns dann zusammen mit Bryan auf die Reise durch die Unterwelt und treffen auf menschliche Abgründe an allen Ecken und Enden. Verhandlungen gibt es nicht mehr, denn jedes Wort ist bei diesen Menschen zwecklos, alles was noch wirkungsvoll ist, sind die Fäusten und Handwaffen. Natürlich ist das Ganze in jedem Moment moralisch fragwürdig bis in die letzten Poren und die Story selbst ist so dünn geschnitten, das sie sich schon als durchsichtig bezeichnen lassen kann. Aber was soll's, Pierre Morels "96 Hours" ist reinrassige, gnadenlose und extrem unterhaltsame Selbstjustiz-Action wie zu besten Zeiten.
[...] Die erzwungenen Witzchen verlaufen durchweg nach dem gleichen Muster, denn entweder fliegt irgendeiner Person irgendetwas an den Kopf oder English verplant sich in einer Situation, um dann völlig verdattert in die Kamera zu glotzen. Klamauk zum fremdschämen steht hier an der Tagesordnung und die gänzlich belanglosen Nebencharaktere stolpern, genau wie der Hauptdarsteller, von einer albernen Niveaulosigkeit zur nächsten. "Johnny English 2" ist eine pure Anti-Komödie, ohne Charme oder Timing, denn im besten Fall wird die plumpe Komik höchstens die Kindergartenfraktion erreichen. [...]
101:8 für Bleibtreu. Mehr brauch ich nicht sagen.
[...] Die altbekannte "Rocky"-Geschichte wird nach konstruierten Mustern heruntergepredigt und am Ende gibt es natürlich nur einen Sieger der Herzen, den sich jeder Zuschauer schnell ausmachen kann, denn es war noch nie anders. "Real Steel" ist vorhersehbar, nervig und vollkommen schablonenhaft. Die Logik spielt hier eh zu keiner Zeit eine wirklich präsente Rolle und wenn dann noch die äußerst schlechten Dialoge ins Spiel kommen, dann ist jedes Gespräch über Schattenfunktionen und Sprachsteuerungen eine eigene Lachnummer für sich. [...]
[...] Sicher schneidet Kevin Macdonald Themen wie Unterwerfung und Bestimmung an, genau wie die Selbstfindung in dunkelster Stunde und das Zusammenfindung gegensätzlicher Weltansichten. Jedoch wurden die Charaktere so träge gezeichnet, dass es weder zu einer Entwicklung kommt, noch zur passenden Chemie zwischen Marcus und Esca. Mal grummeln sie sich an, mal stellen sie sich gegenseitig ein Beinchen und dann wird gemeinsam gelacht. Ein weiteres Problem ist die schleppende Handlung, die von einem Fleck Erde zum neuen Setting kraxelt, aber keinen ansprechenden Treffer in Sachen Unterhaltung landet, denn genaugenommen passiert die ganze Zeit über rein gar nichts. In den besten Momenten blitzt ein Funke Realismus auf, wird dann im Bruchteil weniger Sekunden wieder in den Dreck gedrückt, nur um sich immer weiter mit überzogenem Pathos einzudecken und in peinlicher Heroisierungen aufzuplustern. "Der Adler der neunten Legion" ist ein schnarchig inszenierter Schritt in die Vergangenheit, der genauso in Vergessenheit geraten darf, wie die Namen der verschwundenen Soldaten. [...]
"Das Dumme an Schottland ist, dass es voller Schotten ist."
Dieses Zitat erfasst eigentlich den gesamten "Tiefgang" von Mel Gibsons sogenannten Historien-Epos „Braveheart“. Vergessen wir einfach mal die historische Ungenauigkeit, mit der Gibson seinen Film aufzieht und akzeptieren es, dass dieser Hintergrund nur gewählt wurde, um damit eine durch und durch einfältige Rache-Story zu verknüpfen, die den besten Nährboden dafür liefert, um der Brutalität und dem Gemetzel keine Grenzen zu setzen. In dem Punkt hat Gibson schon Recht, die Zeiten waren rau und wer nicht hören wollte, dem wurde der Körper mit dem Schwert schnell durchbohrt. Und dann? Eigentlich nichts weiter. Gibson setzt sich als Freiheitskämpfer William Wallace so selbstverliebt in Szene, dass nur noch die „Ich bin ein verdammt großer Held“-Reklame über seinem blauangepinselten Gesicht fehlt. Das Gute und das Böse werden idiotensicher stilisiert und die Glorifizierung der ehrwürdigen und dreckigen Kämpfer, allen voran Mr. Wallace, nimmt kein Ende. Pathos gibt es in Hülle und Fülle, doch wer wirklich auf eine bodenständige Inszenierung und Story hofft, der wird schnell enttäuscht. Hier ein bisschen Vergeltung, da ein bisschen Liebe, alles zusammen auf die schmierige Schlachtenpalette geklatscht und fertig ist der eindimensionale Ausflug in das 13. Jahrhundert. Da, wo Männer noch Männer sind, aber eben auch die blutige Langeweile einfach nur blutig und langweilig bleibt.
[...] Die Schauspieler spielen gegen eine erzwungen-künstliche Wand an, die in ihrer spröden Langatmigkeit nicht nur die Geduld des Zuschauers erprobt, sondern den offensichtlichen Wunsch etwas Besonderes zu sein viel zu deutlich äußert. Eine solche Liebesgeschichte haben wir schließlich schon zu genüge begutachten dürften und neue Facette werden uns in "The Deep Blue Sea" sicher zu keinem Zeitpunkt serviert. Es geht um Nähe, Leidenschaft, die sexuelle Erfüllung und die lustvolle Hingabe. Genauso werden die Schuld, die enttäuschende Verletzlichkeit, das aufbrausende Kriegstrauma, die schmerzhafte Auffassungen von Liebe zwischen den Charaktere und der Suizid zum Thema gemacht, doch was bringen diese anspruchsvollen Bereiche, wenn sie nicht gekonnt angepackt werden und sich in ihrer aufgesetzten Langsamkeit das Gähnen nicht verkneifen können. Zwischen bitterer Gegenwart und zarten Erinnerungen umherspringend wird "The Deep Blue Sea" zwar zum äußerlich stimmigen Film, doch die eigentliche Tiefe wird durch die oktroyierte Übertreibung verdeckt. [...]
"Eins, zwei, Freddy kommt vorbei
Drei, vier, schließ ab deine Tür
Fünf, sechs, nimm dein Kruzifix
Sieben, acht, schlaf nicht ein bei Nacht
Neun, zehn, du sollst nicht schlafen gehn!"
"Nightmare" bliebt nach wie vor einer der unzerstörbaren Genre-Klassiker. Egal wie viele Jahre ins Land gehen und egal wie oft der Film den heimischen Player besucht hat, die Begeisterung lässt einfach nicht nach. Wes Craven kann sich heute noch selber auf die Schulter klopfen, denn seine Inszenierung lässt keinerlei Wünsche offen. Spannend, atmosphärisch, ekelhaft, gesellschaftskritisch und ebenso satirisch. Das „Eltern haften für ihre Kinder“-Prinzip wird mit reichlich Schwung auf den Kopf gestellt und die Alpträume der Jugendlichen werden zum Ort des Grauens, in dem sich Freddy Krueger, die wohl beste Horror-Ikone überhaupt, bereits auf das unverbrauchte Frischfleisch freut. Der Kampf gegen den Schlaf beginnt, wir als Zuschauer sind mitten im Geschehen und über die winzige Staubschicht, die sich inzwischen angesetzt hat, blickt man Leichtigkeit hinweg. Großartig.
[...] "Marley" lässt sich am besten als Erkundungstour durch das Leben einer unsterblichen Persönlichkeit bezeichnen, die es verstanden hat, dass es nur wertvolle Vollkommenheit gibt, wenn die Menschen zusammenhalten und gemeinsam an einem Strang ziehen. Wenn die Vorurteilte, die Gewalt und die politische Gefühlskälte endgültig aus dem Weg geräumt sind. Bob Marley war ein Mensch, der nie davongelaufen ist, selbst wenn eine Konzerthalle vom Tränengas reagiert wird, oder die Kugeln seinen Körper gestriffen haben. Solche Dinge eröffneten ihm nur ein neues Bild und verdeutlichten die eigene Sterblichkeit, die dazu beigetragen hat, dass Marley von frischer Motivation zehren konnte, um sich nur noch stärker in die menschlichen und ebenso sozialkritischen Botschaften seiner Musik zu stürzen. Vom Sklaven zum Kämpfer, und vom immer dynamischen Rasta zur ewigen Legende. Ein interessanter Mensch, ein grandioser Künstler und ein aufregendes Leben, verpackt in einer sicher nicht perfekten, aber unterhaltsamen, informativen und schönen Dokumentation, die sich noch mehr Zeit hätte nehmen sollen, denn dann wäre wahrlich Großes möglich gewesen. [...]
[...] "Mr. Poppers Pinguine" wurde mit einer derart dicken Schicht Zuckerguss und Glückseligkeit überzogen, dass jedem Realisten der abstoßende Ekel deutlich im Gesicht abzulesen ist. Die unausweichliche Vorhersehbarkeit wird unterstützt von extremer Unglaubwürdigkeit und einem oberflächlichen wie trivialen Drehbuch, welches dem Machwerk schlussendlich den verdienten Gnadenstoß gibt. "Mr. Poppers Pinguine" ist in jedem Moment altbacken und wurde schon in unzähligen anderen Filmen auf die gleiche Weise rauf und runter geleiert. Kreativität und Ideenreichtum gibt es hier nicht im Ansatz. Was natürlich auch noch dazu kommt, sind die fürchterlich animierten Pinguine, die so offensichtlich dem Computer entsprungen sind, dass es schon so manches Mal wirklich schwerfällt, nicht über diese Katastrophe zu lachen. [...]
Jimmy. ♥
"Es gab noch so viele Dinge, die ich erledigen wollte!" - "Was denn zum Teufel? Mit den Stieren durch Pamplona rennen?"
Ein herrlich schwarzhumoriger Ausflug in irgendein irisches Kaff, in dem Diskriminierung bei der Garda genauso alltäglich ist, wie die Philosophiekenntnisse unter Verbrechern. Brendan Gleeson zeigt sich als Gerry Boyle wieder in Bestform und legt eine trockene Komik an den Tag, die einfach immer genau auf den Punkt ist. Wenngleich Regisseur John Michael McDonagh nicht ganz die atmosphärische und flüssige Brillanz seines Bruders an den Tag legt, ist "The Guard" ein überaus überzeugender und genauso unterhaltsamer kleiner Bruder von "Brügge sehen..und sterben?". Die Dialoge sind im besten Fall so richtig schön böse, die Chemie zwischen Gleeson und Cheadle passt haargenau (Die Gespräche strotzen nur so vor Genialität) und "The Guard" ist einfach durchgehend liebenswert, auf eine extrem trottelige, bizarre, rassistische („Ich bin Ire, Rassismus ist Teil meiner Kultur.“) und immer wieder urkomische Art.