SoulReaver - Kommentare
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Alle Kommentare von SoulReaver
Ich freu mich, dass ich noch so viel vor mir habe. Ich bin traurig, dass ich erst so wenig gesehen habe. (Das war jetzt übrigens tiefgründiger als der Film "Mr.Brooks". Und vor allem ehrlicher.)
Steve McQueens "Hunger" ist tristes, politisches, eindringliches und ebenso ruhiges Kino der inszenatorischen Extraklasse. Michael Fassbender zeigt, warum er das Zeug dazu hat, einer der besten Schauspieler aller Zeiten zu werden und jeder Blick in seine Augen offenbart ein angestautes Meer aus eingeschnürten Emotionen. Der 20-minütige Dialog zwischen Fassbender und Cunningham zählt wohl zu den unvergesslichsten überhaupt. Kein Schnitt, keine Regung, nur Blicke, Zigarettenqualm und Worte, die die Motivationen der Häftlinge endgültig verdeutlichen. Am Ende fehlen einem selbst die Worte und die innere Leere, die sich unaufhaltsam ausgebreitet hat, verschlingt alles und jeden in sich und macht dem Zuschauer in ganzer Kraft klar, dass McQueen einer der vielversprechendsten Regisseure unserer Zeit ist. Unvergesslich, abstoßend, realistisch, langsam, aber zu keinem Zeitpunkt schleppend, und in jedem Augenblick unheimlich intensiv.
Das kann ja nichts werden. Schrott bleibt eben Schrott.
[...] "Auf der anderen Seite" als Ballade über das Leben und den Tod zu bezeichnen, trifft es eigentlich ganz genau. Akin entfaltet seine komplexe Geschichte mit einer Ruhe, die man so heute im Kino nur noch viel zu selten vorfinden kann. Sein Erzähltempo bleibt über zwei Stunde durchgehend unaufgeregt und sachlich, ohne sich aber in einem Moment der aufgesetzten Rührseligkeit hinzugeben. Hier genügen leise Andeutungen und zarte Berührungen, die jede emotionale Facette offenbaren und die Lebensabschnitte der Personen in kraftvoller Art und Weise verdeutlichen. "Auf der anderen Seite" ist ein Film über familiäre Bindungen, sei es Vater und Sohn oder Mutter und Tochter, doch es ist auch ein Film über zwischenmenschliche Beziehungen, Frau zu Frau, Vater zu Prostituierter und genauso geht es um das Aufeinandertreffen der verschiedenen Kulturen, um das Schicksal, die Bigotterie, die Migration und Immigration. "Auf der anderen Seite" ist authentisches, zutiefst menschliches und intensives Erzählkino für Erwachsene. Eine Reise in das bebende Innere verschiedenster Menschen, die alle gegenseitig eine Rolle in ihrem Leben spielen, ohne es selber zu wissen. [...]
[...] Die politische Kernthematik von "Lord of War" ist natürlich kaum zu übersehen und setzt immer wieder zu neuen Schlägen gegen den amerikanischen Waffenhandel an, der seine Fühler über die ganze Welt ausstreckt. Allerdings weiß Niccols nicht nur bei dieser kritischen Brisanz zu punkten, sondern auch der hohe Unterhaltungswert ist durchgehend geboten, während "Lord of War" niemals belehrend wirkt, sondern lediglich informieren möchte, ohne den Zeigefinger auch nur einmal zu schwingen. Die Lacher gehen dabei vor allem auf das Konto der wunderbaren Off-Kommentare, die eine gewaltige Menge Zynismus in sich tragen, den Nagel aber immer wieder auf den Kopf treffen. Der Waffenhandel ist ein dreckiges Geschäft, ohne Frage, aber es ist eben auch ein verdammt lukratives. Andrew Niccol spinnt ein Netz aus bitterbösem Humor, ernüchternder Aktualität und zwischenmenschlichen Problemen, die sich auf die Drogensucht oder die kriselnde Ehre zurückführen lassen. "Lord of War" zeigt uns die grenzenlose Abartigkeit des Krieges und führt uns genauso vor Augen, dass die Waffenhändler nur die Spitze des Eisberges sind, denn das wahre Übel sitzt in den Regierungen und verschließt die Auge vor alldem, was schmerzen und schaden könnte. [...]
Fantastisch.
[...] "Die Truman Show" kann sich in erster Linie als sehr unterhaltsame Medienkritik profitierten, in dem sie sowohl die blanke Manipulation thematisiert, aber gleichzeitig auch auf der philosophischen Ebene Treffer landet. „Schöpfer“ und „erschaffener Mensch“ kommen hier ins Spiel. Die Frage nach der eigenen Realität und der Wahrheit des Lebens. Ein vollkommen eintöniger Alltag wird bis aufs letzte ausgeschlachtet und der Zuschauer muss sich dem Voyeurismus geschlagen geben, denn egal was gerade geschieht, sei es noch so belanglos, man muss hinsehen und jeden Augenblick in sich aufsaugen. Truman ist schon zu einer Art Familienmitglied geworden, ein ständiger Begleiter in allen Lebenssituationen. Peter Weir versteht es mir Bravour, die Dramatik und Komik zu verknüpfen, ohne sich in eine der beiden Richtungen klar zu verlagern. "Die Truman Show" steht für die Frage nach freier Menschlichkeit und stimmt gleichermaßen nachdenklich. Wann wird es auch bei uns soweit sein? Wann sind wir selber unbewusster Teil einer Show oder sind wir es sogar schon längst? Zwischen dem Standard der Fassaden und der Erkenntnis der eigenen wie fremden Wirklichkeit eröffnet uns Weir hier etwas ganz Besonderes. [...]
Schottland über alles!
"Einfach zu haben" bedient sich des simpelsten und bekanntesten Highschool-Themas überhaupt: Eine unbeachtete und ebenso unauffällige Schülerin wird ins Zentrum gerückt und zum Fokus aller Dinge gemacht, denn diese Schülerin, Olive heißt sie, wird über Nacht zu dem populärsten Mädchen der Schule. Wie? Ganz einfach: Sie erzählt eine Lügengeschichte über ihr erstes Mal und diese Lüge verbreitet sich schlagartig wie ein Lauffeuer. Dazu kommt dann noch ein weiteres geniales Vortäuschungmanöver, bei dem sie auf einer vollen Party mit ihrem schwulen Kumpel (keinen) Sex hat und von nun an den Stempel der Superschlampe auf ihrer Stirn tragen darf. So schafft man es also an die Spitze der Gesprächsthemen und der immer brodelnden Gerüchteküche. Und weiter? Naja, die frischgeschlüpfte (Schein)Bitch ist in Wahrheit ein total liebes und aufgewecktes Mädchen, dass seit der achten Klasse in den gleichen Typen verknallt ist, aber nie den Mumm hatte, ihm die Wahrheit zu sagen, stattdessen kassiert sie Gutscheine und Bares für irgendwelche Sexgeschichte, die ihren Ruf und den Ruf lahmarschiger Schüler aufpolieren. Denn nur wenn man Sex hat, richtig viel und mit verschiedenen Partnern am besten, ist man auch wirklich angesagt.
Und dann nimmt der uninteressante Quatsch eben seinen altbekannten Verlauf, hier und da fließen ein paar Tränen, Freundschaften werden auf schwere Proben gestellt, ab und an gibt es auch mal einen netten und schlagfertigen Spruch und doch bleibt alles im Bereich der standardisierten Oberflächlichkeit, die uns am Ende die Moralkeule nochmal flockig um die Ohren drescht: Sei einfach du selbst, lüge nicht und steh zu deinen Gefühlen. Ganz was Neues. Das aller, aller, aller größte Problem von "Einfach zu haben" liegt jedoch bei Hauptdarstellerin Emma Stone, die mit ihrer eingebauten Visagendisco jeden Gesichtsakrobaten zum Staunen bringen würde. Was Stone hier zeigt hat wenig mit ernstzunehmenden Schauspiel zu tun, viel mehr bekommen wir unkontrollierte Grimassen geboten, die durchgehend störend auffallen und gerne auch mal als peinlich bezeichnet werden dürfen. Ergo: Stone ist unendliche Meilen davon entfernt, wirklich sympathisch zu sein oder gar in irgendeiner Weise den Zuschauer anzusprechen. Ein 08/15-Girly mit Wünschen, Träumen und einer total cooooolen Familie, denn die Mutter, früher selbst eine Schlampe, kann Töchterchen Olive ganz genau verstehen und gibt ihr im schwierigsten Moment einen einfachen Tipp und alles wird gut, außer der Film selbst. "Einfach zu haben" ist auch genauso einfach zu vergessen.
Kann ja nur besser werden.
Inzwischen ein gänzlich öder Typ. Ein zweiter Gesichtsausdruck würd ihm ganz gut stehen.
"Die Welt ist nicht bereit, lange genug stillzustehen, um als Ganzes wahrgenommen werden zu können."
Der erste Gedanke, der sich im Kopf des Zuschauers breitmacht, klingt wohl in den meisten Fällen ungefähr so: „Clint, bist du es wirklich?!“ In "Hereafter" beschäftigt sich die Legende um den Tod und alles was dazu gehört, jedoch beweist Eastwood bei seiner Inszenierung weder einen Hauch von Sachverstand, noch kann er auf irgendeine Weise den Zuschauer berühren und Nähe zu ihm aufbauen. Irgendein langweiliger Typ hat die Möglichkeit, mit verstorbenen Personen in Kontakt zu treten, faselt aber lieber davon, das seine Gabe viel mehr Fluch als Segen ist. Dann ist da noch ein uninteressanteres Kind, das seinen Zwillingsbruder verloren hat, aber nicht loslassen kann/will. Und zu guter Letzt wäre da noch eine Französin, die einen Tsunami überlebt hat und sich seit diesem Tag mit dem Wert des Lebens, dem Tod und dem Leben nach dem Tod beschäftigt. Eastwood öffnet für jeden Zuschauer seine Arme, außer denen, die sich wirklich tiefgehend mit der Thematik beschäftigen möchten, denn hier geht der Regisseur so ekelhaft auf die breite Masse zu, dass natürlich alles auf einen versöhnlichen Weg führen muss und jeder mit einem erfüllten Lächeln den Film abschließen kann. "Hereafter" deutet in seinen verschiedenen Episoden sicher interessante und schwierige Lebensabschnitte an, bestimmt durch den Abschied und das Schicksal, doch intensiv oder gar schmerzhaft ehrlich geht es hier nicht im Ansatz zu. Schlussendlich erzählt Eastwood hier nur oberflächliche und kitschige Dinge, die unterstützt werden von schablonenhaften Figuren, jeder Menge Rührseligkeit und gähnender Leere. Eastwood auf dem späten Tiefpunkt seiner Karriere.
"Wir können nicht mehr weiter. Ich bin nicht mehr.
Wir waren zusammen ja wie zwei kritische Massen, die eine gefährliche Mischung ergaben, wenn sie in Berührung kamen. Etwas, was hochexplosiv wurde…
...Und doch gehörten wir zusammen. Wir waren bereit miteinander unterzugehen. Ich sehe uns zurück im Dschungel, zusammen in einem Boot. Die ganze Welt gehört uns. Aber Klaus scheint davon fliegen zu wollen. Hätte ich es damals nicht wahrnehmen müssen, dass es wohl seine Seele war, die davon flattern wollte? Und dann sehe ich ihn mit einem Schmetterling, ganz sachte, ganz leicht. Das kleine Wesen will nicht fort von ihm und ist so zutraulich, dass mir manchmal scheint, Klaus selbst wird zum Schmetterling. Und alles was schwer war zwischen uns weicht und alles wird gut. Und auch wenn sich mein Verstand dagegen sträubt, sagt etwas in mir, so würde ich ihn am liebsten im Gedächtnis behalten…
...Manchmal möchte ich noch einmal meinen Arm um ihn legen, aber ich träume wohl nur davon, weil ich das in alten Filmaufnahmen von uns gesehen habe. Wir sind Freunde, wir scherzen miteinander, als wäre es nie anders gewesen…"
Alle Charaktere aus "HIMYM", "What's up, Dad?" und "TBBT".
[...] "Fair Game" hätte, allein wegen der grandiosen Besetzung, ein spannender Polit-Thriller mit dramatischen Elementen werden können, doch Liman scheitert an altbekannten Tatsachen. Das Lügenkonstrukt erschreckt niemanden mehr und dass Bush sicher kein geeigneter Präsident war, wird inzwischen auch jeder begriffen haben. Eine wirklich großartige Szene bringt "Fair Game" jedoch mit sich und zwar wenn Penn und Watts mit ihren Freunden am Essenstisch sitzen, die Nachrichten verfolgen und ihr Geheimwissen nicht kundtun können. Blicke sagen in diesem Moment mehr als tausend Worte. [...]
[...] Der Grundgedanke, eine Hommage an die 50er Jahre zu inszenieren, ist mit Sicherheit keine schlechte Idee, doch Von Donnersmarck lässt nicht an die goldenen Jahre erinnern, sondern zieht sie in seiner selbstgefälligen Art schamlos durch den dilettantischen Dreck der filmischen Beleidigungen. "The Tourist" ist ein sinnloses, belangloses, inhaltloses und ebenso lustloses Machwerk der untersten Schublade. Eine Story, die so hanebüchen ist, dass sie sich selbst nicht mal ihr richtungsloses Gefasel abkauft und von einem unsortierten Drehbuch begleitet wird, welches mit aufgesetzten und lachhaften Dialoge nur so um sich wirft. "The Tourist" ist ein substanzloses Hochglanzdebakel, dem jeglicher Charme und Esprit in den unendlichen Weiten der Selbstüberschätzung verloren gegangen sind. [...]
"Ich hab in letzter Zeit so tierisch oft an Dich gedacht. Heut Nacht hatte ich einen Traum mit Tentakeln. Ich muss Dich dringend fühlen. Ich hab Bock! Hört sich vielleicht komisch an, aber ich will Dich. Liebe, Love, Peace und ich. Geil!"
Ganz klar Wilson.
[...] Unter diesem Mantel ist "Friendship!" auch mit einem wirklich ansprechenden wie interessanten Thema gesegnet und will keinesfalls als einer der beliebten DDR-Filme à la "Sonnenallee" verstanden werden, sondern als astreines Road-Movie, in dem es eben nicht nur um die Horizonterweiterung geht, sondern auch um Freundschaft und Zusammenhalt. Um familiäre Wahrheiten und zwischenmenschliche Problemüberwindungen. Sind die ersten 20 Minuten jedoch vergangen, dann verliert auch "Friendship!" das nötige Tempo, welches die zu Anfang sympathischen Charaktere in die Geschichte werfen konnten. Die Geschichte schleppt sich von einem Ort zum anderen, die skurrilen Elemente in Gollers Inszenierung wollen nicht zünden und gerade der Spagat zwischen gefühlvollen, sentimentalen und humorvollen Szenen gelingt "Friendship!" nur sehr, sehr selten. Wenn sich "Friendship!" dann seinem Ende nähert und mit einer vollkommen deplatzierten Zeitlupen-Einstellung dem Zuschauer beinahe ins Gesicht schreit, dass jetzt der dramatische Höhepunkt erreicht ist, dann ist das nicht nur ein negativer Ausfall, sondern in seiner unnötigen Art kaum zu tolerieren. [...]
Platz 3 auf Platz 1.
[...] Wenn man ganz ehrlich ist, dann muss man es einfach so drastisch sagen, denn hier hilft auch keine Schönrederei mehr: "Hollywood Cops" ist ein kompletter Totalausfall, bei dem einfach rein gar nichts stimmt. Die Charaktere suhlen sich in Klischees, allerdings nicht auf die ironische Art, sondern auf die schmerzhaft dämliche. Der süße junge Cop schleppt alle Frauen ab, aber der Job als Gesetzeshüter macht ihm gar keinen Spaß mehr, denn seine wahre Bestimmung liegt im Schauspiel. Der alte Polizist muss sich immer wieder um seinen unerfahrenen Kollegen kümmern, zeigt andauernd nur seine unglaublich coole Schale, ist in Wahrheit aber auch nur ein ganz normaler und lieber Typ. Die Charakterzeichnung ist einfach stinklangweilig und die angeblichen "Facetten" der Figuren, sind genauso inhaltslos, wie die Story, die auch das nächste Problem darstellt. Die Tätersuche selbst weist keinerlei Spannung auf und die überdeutliche Vorhersehbarkeit des Geschehens, kann natürlich nicht die Langeweile verdecken, die ziemlich schnell den Zuschauer mit offenen Armen begrüßt und keinesfalls loslassen will. "Hollywood Cops" wäre gern ein lockeres Buddy-Movie, doch am Ende bleibt nur ein humorloses und ebenso kläglich bemühtes Fiasko. [...]
Juhu! :)
Sehr stark.
Freu mich schon, wenn du "Leichen pflastern seinen Weg" und "Django" gesehen hast. :)