SoulReaver - Kommentare
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Alle Kommentare von SoulReaver
Großartiger (!!!) deutscher Regisseur, ohne Wenn und Aber. Wenn er mal stirbt (in 10000 Jahren oder so), dann geht einer der letzten wirklich großen Legenden aus Deutschland. Alles erdenklich Gute von mir!
[...] "30 Minuten oder weniger" ist ein Paradebeispiel für die verkrampfte Humorlosigkeit. Ruben Fleischer hetzt mit seiner inkompetenten Inszenierung jedem Gag hinterher, doch alles was er einfangen kann, ist unlustiger Leerlauf der extremsten Sorte. Das liegt natürlich auch an der mangelhaften Charakterzeichnung, vor allem Jesse Eisenberg wünscht man doch ziemlich schnell, das die umgeschnallte Bombe ihren Zweck erfüllt, die keinerlei Lachpotenzial bietet, dafür aber die Nerven und die Geduld des Zuschauers ungemein auf die Probe stellt. Man wartet vergeblich auf den ersten zündenden Gag und die nicht vorhandene Lockerheit, die Fleischer aber vorgaukeln will, erweist sich nach wenigen Minuten bereits als austauschbare und schablonenhafte Luftnummer, die nur grenzenlose Langeweile beinhaltet, aber nicht den Hauch von Unterhaltung. "30 Minuten oder weniger" besteht aus billigen und erzwungenen Actionsequenzen, besitzt keinerlei Humor und die Hoffnungen auf Spannung entpuppen sich in Windeseile als unbeholfenes Wunschdenken. [...]
Ein echter Sympathiebolzen, nicht immer erstklassig, dafür durchgehend liebenswert. Mach's gut. :(
Mit Morricone mein Liebling, aber nichts geht über: http://www.youtube.com/watch?v=kf1Vt6r-sj8 (Zerreißt mir das Herz.)
[...] Wie Judd Apatow diese Geschichte erzählt und in gut zwei Stunden, in denen keine einzige Minute langweilig ist, entfaltet, ist nicht nur komödiantische Unterhaltung der lustigsten Sorte, sondern auch ein ehrlicher Film über Beziehungen, Fehler und das Schicksal. Sicher zielt "Beim ersten Mal" auch mal in die Region unter dem Gürtel, doch Apatow schafft es dennoch seine Inszenierung nie auch nur im Ansatz in eine niveaulose Richtung gleiten zu lassen. Ein unbeholfener Kiffer und eine bodenständige Karrierefrau müssen miteinander auskommen und verändern ihr Leben nicht nur durch das kommende gemeinsame Kind, sondern auch durch die eigene Gegensätzlichkeit, die beide überwinden wollen, aber immer wieder an den klaren Unterschieden scheitern. "Beim ersten Mal" wird zu einem Film voller Wahrheiten und Harmonie, ein Beziehungsfilm zum Wohlfühlen, zum Lachen und mit viel Herz. Gag reiht sich gekonnt an Gag, ohne angestrengt zu wirken und die Natürlichkeit Apatows ist nicht nur erfrischend ruhig, sondern auch wirklich hochklassig. [...]
Ganz große Klasse. Wieso hast du mir den Text nicht mal auf dem Brokeback vorgelesen?
"Die Klapperkiste gehört in ein Museum!" – "Das tun wir alle."
Die alte Truppe hat sich zum zweiten Mal versammelt. Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Dolph Lundgren, Terry Crews, Randy Couture, Jason Statham, Jet Li und Bruce Willis sind wieder mit von der Partie und werden dazu noch von Jean-Claude van Damme, Scott Adkins, Liam Hemsworth und Chuck Norris unterstützt. Fertig ist ein Cast zum Zunge schnalzen, der die Actionfans auf der ganzen Welt in den höchsten Tönen jubeln lässt. Zu Recht, wenn man mal von Hemsworth absieht. Die Story ist vollkommen beiläufig, eine Charakterzeichnung gibt es nicht und wer die Methoden der knallharten Söldner immer noch infrage stellen muss, der hat den (eigentlich nicht vorhandenen) Sinn von "The Expendables 2" nicht im Ansatz geschnallt. Dieses Mal darf Simon West die goldene Old-School-Action wiederbeleben und überzeugt dabei auf ganzer Linie vollkommen. Die Fäuste hämmern wieder, gerne auch mit Schlagringen, die angespannte Muskelberge sinnen auf Vergeltung , die Kugeln reißen Löcher und zerfetzen Körper, One-Liner werden gerotzt wie vom Fließband und es macht einfach nur tierisch Spaß dem blutigen und selbstironischen Krach zu folgen. "The Expendables 2" ist geballtes Männerkino in purer Schönheit.
"Das ist das Symbol der Ziege."
[...] Die Mixtur aus bunter Mittelalter-Fantasy und luftigem Zotenchaos hätte in erster Linie sicher ein interessanter Filmausflug werden können und auch "Your Highness" weiß anfangs durchaus gut zu unterhalten. Es wird von Hexen, Drachen, Zwergen, Helden, Prinzessinnen und bösen Zauberern gesprochen und das typische Feeling ist gegeben, doch Green driftet mit seiner Inszenierung zunehmend in die ordinären Obszönitäten ab und die vulgären Geschmacklosigkeiten kennen einfach keine Grenzen. Wenn man als Zuschauer in jedem zweiten Satz mit Titten, Schwänzen und Ärschen konfrontiert wird und die Pubertät auch schon einige Tage überwunden hat, dann ist das Ganze nicht mehr wirklich witzig, sondern bewegt sich nur noch im Bereich der flegelhaften Abgedroschenheit. Ein platter und dummer Film, der aber sicher nicht langweilig ist und auch kein kompletter Fehlschlag. [...]
Mit "The Cabin in the Woods" haben Drew Goddard und Josh Whedon dem Horrorfilm ein großartiges Denkmal für die Ewigkeit gesetzt. Jede altbekannte Zutat und jedes noch so abgedroschene Klischee wird hier in den hungrigen Fleischwolf geworfen, unzählige Male im Turbogang durchgedreht und am Ende bekommt man nicht nur beste Unterhaltung geboten, sondern auch eine ebenso wunderbare Hommage an alles was das Genre je ausgespuckt hat und in der Zukunft noch auf die Welt loslassen wird. "The Cabin in the Woods" ist unglaublich abgefahren, extrem spaßig und wird das Herz jedes Horrorliebhabers höher schlagen lassen. Der beste und innovativste moderne Horrorfilm seit langer, langer, langer Zeit. Eine Liebeserklärung zum Beifallklatschen!
Hm, hm, hm. Steven Seagal.
So eine schöne Liste. Passt zu dir.
[...] Fatih Akin inszeniert eine Liebesgeschichte, aufgeladen mit physischer und psychischer Gewalt, die trotz ihr kompromisslosen Brutalität, zwischen Tod, Suizidversuchen, Drogen und Vergewaltigung, immer ihre zärtlichen und sensiblen Augenblicke bewahrt, die nicht nur authentisch sind, sondern auch gleichzeitig ein realistisches wie eindringliches Bild zeichnen, ohne jegliche Rührseligkeit oder Klischees. "Gegen die Wand" ist ehrliches, schweres, intensives und ebenso berührendes Gefühlskino. [...]
[...] „Außer Atem“ ist kein gewöhnlicher Film, der mal wieder trocken über das Leben faseln will. Hier werden keine Menschen dokumentiert und durchleuchtet. „Außer Atem“ bedeutet leben und lieben. Scheitern und stürzen. Ohne Richtlinie, ohne Vorhersehbarkeiten, dafür aber unheimlich lustvoll, obsessiv und nicht immer verläuft alles perfekt und nach Plan.
[...] Ein Slasher aus der Neuzeit, der keine Fortsetzung bekommt? Gibt es gar nicht mehr. Es kann jedoch Entwarnung gegeben werden, denn Steven Quales Nachfolger kann der Klasse des Erstlings vollkommen gerecht werden, wobei man natürlich sagen muss, "Final Destination" war kein Glanzlicht der Filmgeschichte, aber solide und spaßige Unterhaltung. Genau in diese Kerbe schneidet "Final Destination 2" und hat mit der Autobahnkarambolage ein hämmerndes Opening zu bieten, welches wirklich in den Sitz drückt. Der Blutzoll wurde etwas angehoben, die frischen Gesichter ausgetauscht und der Tod darf wieder in all seinem Ideenreichtum zuschlagen, ob es der Grill oder die gute alte Glasscheibe ist, hier geht es deftig zur Sache und zartbesaitete Zuschauer sollten eher einen Bogen um den Film machen. Wer sich jedoch erneut gut unterhalten lassen will, sein Gehirn auf Durchzug stellen kann, keinen Film für Ewigkeit erwartet und auch keine Scheu vor Blut, abgetrennten Körperteilen und Eingeweiden hat, der ist wieder herzlich eingeladen und wird sicher auf seine Kosten kommen. [...]
Der Meister.
„Pflücke die Knospe, solange es geht,
und die Blüten, wenn sie noch prangen.
Denn bald sind die Rosenblätter verweht.
Wie schnell kommt der Tod gegangen.“
[...] Der Club der toten Dichter" versteht es sofort, sich mit der Seele des Zuschauers zu verständigen und gleichzeitig das Herz zu berühren. Peter Weir begrüßt uns in einem stocksteifen Internat, konservativ bis in die letzte verstaubte Ecke und jede Modernität wird mit Füßen getreten. Hier zählen nur vier Dinge: Tradition, Ehre, Disziplin und Leistung. Bis der junge Lehrer Keating den Schülern eine Welt voller Schönheit, Romantik, Poesie und Liebe eröffnet und als einziger nicht auf die strikte Regeln pocht, sondern den Heranwachsenden die Möglichkeit gibt, sich selber zu entwickeln und eine eigene Persönlichkeit zu formen. Natürlich werden Veränderungen in diesem altmodischen und prüden System nicht akzeptiert und müssen schnell verdrängt werden. "Der Club der toten Dichter" dreht sich dabei nicht nur um die Lehrer-Schüler-Beziehung, sondern geht auf jeden Charakter ein, zeigt die Probleme, ob der Liebe wegen, oder mit den Eltern, doch viel mehr erzählt uns Weir hier über die Dinge, die ein Leben ausmachen: Der freie Wille, die freie Meinung und die freien Gedanken. Jeder Mensch hat das Recht zu träumen, jeder Mensch sollte seinen Wünschen folgen und man muss sein Leben aus der eigenen Perspektive betrachten und sich nicht andauernd den aufgezwängten Erwartungen beugen. "Der Club der toten Dichter" steht für Selbstfindung, Erwachsenwerden und Zusammenhalt. Carpe diem. Nutze den Tag. [...]
Renner packt das.
"Gut informiert zu sein ist eine Existenzfrage."
"Für eine Handvoll Dollar". Der Beginn der berühmten "Dollar"-Trilogie. Die angebliche Mutter des Italowestern. Der unumgängliche Startschuss für eines der wunderbarsten und vielschichtigsten Genres überhaupt. Clint Eastwood wurde mit Stoppelbart, Zigarillo und im staubigen Poncho über Nacht zum Star. Ein wortkarger Held geht seinen Weg, setzt sich für die Gerechtigkeit ein und zieht seinen Colt schneller als jeder andere Halunke. In Wahrheit ist Leones erster Italo eigentlich nichts wirklich Besonderes, was ganz klar an den unübersehbaren inszenatorischen Defiziten liegt. Ennio Morricones Komposition ist meisterhaft, ohne Frage, doch Leone lässt seine Musik durchgehend aus allen Rohren dudeln und kann dadurch keine Atmosphäre erzeugen, sondern erdrückt das Feeling nur immer wieder, einfach weil Musik und Bilder keinen Einklang finden. Dazu gibt es noch zuweilen richtig miese Dialoge und fragwürdige wie unverständliche Handlungen der Nebencharaktere, die die Glaubwürdigkeit nicht antreiben, sondern einfach nur dämlich sind und immer wieder negativ auffallen, genau wie die schleichenden Längen. Unterhaltsam ist "Für eine Handvoll Dollar" dennoch, vor allem weil Eastwood in Sachen Coolness ein ganz eigenes Kapitel aufstößt. Auch seinen wichtigen und prägenden Einfluss kann man dem Film nicht absprechen, doch man merkt ihm einfach viel zu deutlich an, dass Leone hier noch am Anfang seines Schaffens stand und es noch nicht vollends beherrschte, die wichtigen Elemente gekonnt und stimmig zu verweben.
[...] Wir steigen zusammen mit dem Hauptcharakter Harry Angel in den feurigen Aufzug, der uns direkt in die abgründigsten Kammern der eigenen Seele fährt. In einer Welt, in der es keine rettenden Fluchtmöglichkeiten mehr gibt und die Hölle sich in allem und jedem verankert hat, wird "Angel Heart" zum paralysierenden Grauen. Zwischen Unzucht, Triebhaftigkeit, Seelenhandel, Passion, Obsession und bitterer Selbstfindung, treffen wir auf eine der detailliertesten und teuflischsten Inszenierungen überhaupt. Parker will den Zuschauer zu keiner Zeit mit dumpfen Schockeffekten verschrecken, sondern setzt ihn dauerhaft in ein unbehagliches Gefühl, bei dem Angst, Neugierde und Anspannung verschmelzen und nicht nur einmal einen eiskalten Schauer über den Rücken jagen. Gänsehaut ist mehr als nur garantiert. „Der Teufel steckt im Detail.“ Treffender war das Sprichwort selten, denn wie Parker hier in so gut wie jeder Szene die unzähligen Andeutungen, Symbole, Geheimnisse und Hinweise verstreut, ist nicht nur beeindruckend, sondern auch hochinteressant. "Angel Heart" ist hypnotisierendes, hochspannendes und infernalisches Psychokino, mit einem unvergesslichem Finale. [...]
"Wer braucht Gründe, wenn man Heroin hat?"
Scheiß auf das stinkende Geld. Scheiß auf die reichen Flachwichser, die sich in ihren riesigen Büros tagtäglich die Ärsche plattsitzen. Scheiß auf den komfortablen Lifestyle, der alle deine Freunde und Bekannten beeindruckend wird. Scheiß auf die rosarote und breitgrinsende Familienidylle. Scheiß auf die eigene Existenz. Scheiß auf alles was du bist oder warst. Scheiß auf alles was du nie sein wirst und immer sein musst. Scheiß auf dein nutzloses Leben. Scheiß auf die ewige Liebe. Scheiß auf die grenzenlose Karrieregeilheit. Scheiß auf dich und auf alle anderen Menschen. Sei aber nicht so unglaublich dumm und scheiß auf "Trainspotting".
"Wir hätten sogar Vitamin C gespritzt, wenn es illegal wäre!"
Danny Boyle zieht uns mit "Trainspotting" in den versifften Drogensumpf von Edinburghs unterster Unterschicht. Hier torkeln perspektivlose Individuen ihrem Ende entgegen. Der nächste Schuss könnte der letzte sein. Die nächste Pille könnte den Schlusspunkt setzen. Die kommende Line könnte die Nase zum letzten Mal narkotisieren. Einmal noch den Stoff in die Venen pressen, sich fallen lassen und die neue Welt mit betäubten Augen genießen. In diesem stinkenden Moloch, in dem Junkies kopfüber in das abartigste Dreckloch der Welt springen, treffen wir auf gesellschaftliche Randläufer, schwarze Schafe enttäuschter und überforderter Familie und auf als wertlos abgestempelte Helden des Proletariats. Abscheu trifft auf schmutzige Bissigkeit und der Realismus prügelt auf die hämmernde Hilflosigkeit der fallenden Drogenopfer immer extremer ein. Surreal, bitter, unkonventionell, humorvoll und einfach nur ehrlich. Zwischen Gleichgültigkeit, toten Babys an der Zimmerdecke, Selbstzerstörung, Sex mit Minderjährigen, Gewaltsucht, Vorfreude auf den Tod und dem Wunsch endlich wieder in ein standhaftes Leben zu finden, wird "Trainspotting" zur schmierigen Aversion und gleichzeitig zum einmaligen Höhepunkt.
Verklagen hin oder her, Hauptsache Scorsese macht Filme, mehr zählt nicht.
Die Liste find ich sexy.
Schnee. Überall Schnee. Dicke Flocken bedecken die triste Einöde, umzingelt von undurchdringlichem Gebirge und bewohnt von Menschen, die zum Verbrechen gezwungen werden. Blut. Überall Blut. Der rote Lebenssaft fließt literweise und färbt den schweigenden Niederschlag mit seiner unausweichlichen Präsenz des Todes. Mitten in diese gnadenlose Trostlosigkeit setzt Sergio Corbucci die schweigende Rache (hervorragend: Jean-Louis Trintignant) und die herzlose Unmenschlichkeit in Person (atemberaubend: Klaus Kinski). Kein fröhliches Vogelgezwitscher, keine einladende Freude und keine wohlige Wärme. In "Leichen pflastern seinen Weg" gibt es nur schwarzen Pessimismus, dreckigen Realismus, hoffnungslosen Zynismus und die alles verschlingende Düsternis. Der Stumme spricht durch die Einsamkeit in seinen nach Vergeltung schreienden Augen, der angedeutete Gefühlsneubeginn erliegt der erbarmungslosen Emotionslosigkeit und jeder Versuch der Veränderung wird ohne Rücksicht durchlöchert. In dieser Zeit gab es kein Gut und Böse, hier zählten nur die Menschen, die das meiste Geld auf den Tisch gelegt haben. "Leichen pflastern seinen Weg" ist ein eiskaltes, pechschwarzes und ebenso brillantes Stück Filmgeschichte, ohne Mitleid, Freundlichkeit oder Wohlwollen. Komplettiert wird das durchtriebene Geschehen noch vom Meister Ennio Morricone persönlich. Ein brodelndes Meisterwerk der Herz- und Hoffnungslosigkeit.
[...] Kommt es dann zum großen Finale und jeder der Beteiligten spielt mit offenen Karten, dann lässt Verneuil die haltlose Spannung zum überkochen bringen und die Poolszene erweist sich nicht nur als Nervenkitzel pur, sondern lässt zum Abschluss noch eine ironische Bombe der Extraklasse explodieren, die den Scharfsinn, die Genauigkeit und die deliziöse Genialität der tadellosen Inszenierung fantastisch abrundet. [...]
"Weißt du was ich erwartet hatte? Applaus."
Andrew Dominik vereint in "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling des Robert Ford" pure Lakonie mit tonnenschwerer Melancholie, die in dieser Kombination eine Entmystifizierung des Western aufweist, wie man sie in einer solchen Wucht bis in die pochende Unendlichkeit nur vergöttern kann. Jedes Bild wird zum Gemälde, ein pfeifender Windzug gleicht einer Symphonie und jeder sich wiegende Grashalm gibt der hypnotisierenden Philosophie des Films einen neuen Wert. Dominik erzählt uns über falschen Mut, die endlose Verehrung, über die eigene Bestimmung und das unausweichliche Schicksal, doch vor allem geht es hier um Humanität und die damit verbundenen Schwächen und Stärken, die Reue und die zerstörerische Gnadenlosigkeit. "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling des Robert Ford" hat keine Schießereien oder lauten Passagen nötig. Hier wird durch die Blicke mitten in die Seele gefeuert, Mimik und Gestik treffen sich in paralysierender Präzision und die poetische wie bittere Selberkenntnis der beiden Hauptcharaktere, wird dank der psychologischen Tiefenerforschung in ihrer ganzen Kraft verdeutlicht. Dominik hat ein Meisterwerk für die Ewigkeit geschaffen, ein zurückhaltendes wie emotionales Stück elektrisierende Unsterblichkeit. Schauspielerisch unantastbar, atmosphärisch überwältigend, inszenatorisch perfekt und musikalisch eine Offenbarung. Besser werden Filme nicht mehr.