spanky - Kommentare

Alle Kommentare von spanky

  • 4 .5

    Die öfters kritisierte Untreue zum Originalwerk stört weniger, als die effekthascherische Ausschmückung des Klassikers mit zweitklassigem bis dilletantischen CGI-Lametta und fragwürdig esoterischen Actionszenen. Hurt und Hawke sind zwar durchweg sehenswert, in ihrer Präsenz dann doch zu beschränkt, um einen computergenerierten Marshmallow-Wal mit ihrer Klasse zu übertünchen.

    6
    • 4

      Eine relativ banale und hanebüchene Thrillerstory mit Hang zu unfreiwilliger Komik, die zwischendurch in ein Softcore-Ehedrama mutiert und dann nicht mehr so recht weiß, wie sie da wieder rauskommen soll. Dazu ein Gespann von Bösewichten, die zum einen aufgrund ihrer Prinz Eisenherz-Frisur schon unglaubwürdig daherkommen und zum anderen wegen ihres Akzentes nur lachhaft wirken. Brosnan selbst ist zwar der einzige Lichtblick, hätte sich mit diesem Bullshit aber auch um den Bond-Job bringen können.

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      • 8

        Kafkaeske Fernsehparabel in postmodernem Gewand. Die Grundstimmung ist zwar im Mystery-Umfeld angesiedelt, leider aber viel weniger düster als erhofft. Das Setting erinnert meist an Ken Adam, ist nur von viel geringerem Aufwand. McGoohan als luzide Leitfigur versammelt hier mit Derren Nesbitt oder Leo McKern einige vielversprechende Charakterdarsteller seiner Zeit. Mit viel Mut zum Surrealismus und psychedelisch-verwirrender Episoden schreibt er Fernsehgeschichte und erreicht mit dieser Serie zurecht auch heute noch seine Anhänger.

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        • 7

          Ein recht epischer und doch kurzweiliger Film, der sich nicht entscheiden kann, in welche Schublade er gehören mag. Diese Entscheidungsblockade lässt ihn leider unruhig und unrund wirken. Die Hauptrolle ist Giamatti wie auf den Pelz gebrannt und er liefert hier wohl seinen bislang stärksten Film ab. Der Hoffman als sein fettnäpfchentaumelnder altkluger Vater ist erwartungsgemäß weltklasse. Aber auch der Driver kann man immer wieder gerne zusehen.

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          • 5
            über Rio

            Vor Detailfreude sprühender Animationsfilm, dessen Strickmuster allerdings nicht mehr als durschnittlich ist und der auch bei der Animation keinen besonderen Weg einschlägt. Interessanter als das quietschbunte Federvieh im Vordergrund ist der Detailreichtum des Hintergrunds und die liebevoll animierte Kulisse Rio de Janeiro mit all ihren Sehenswürdigkeiten. Leider aber auch immer sehr klischeeüberladen. Wenn allerdings ein waschechter "Carioca" Regie geführt hat, geht das vermutlich schon OK. Nur ist mir das alles doch zu sehr Disney, um eigenständig zu sein.

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            • 6 .5

              Endlich mal ein Superhelden-Film, der sich gehörig selbst auf die Schippe nimmt und den man auch ohne Comic-Geek zu sein, witzig finden kann. Witzig im Sinne von jeder Menge WTF-Humor, der in diversen episodischen Handlungssträngen schockierend wie aus dem nichts auf einen einplätschert und der auch vor diversen Klischees aus dem Coming Of Age-Genre nicht Halt macht. Dazu einen verstörenden Nicolas Cage, dessen Rolle erstmals weirder ist als seine Frisur. Vielleicht am Ende doch zu hart, um wirklich witzig sein zu können.

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              • 7

                Faszinierendes Psycho-Kammerspiel vor malerischer Kulisse. Für Bodensee-Anrainer wie mich ist allein letztere äußerst sehenswert. Wer auf Bodyhorror à la Cronenberg steht, wird höchstens vom unwirklich-spastischen Rumgeeier der Kngihtley bedient. Diese wirkt in ihren Anfällen, wie eine Kuh unter Elektroschocks, bleibt dabei jedoch leider gänzlich unglaubwürdig bis nervig. Dafür ist das subtil ausgearbeitete "Duell" zwischen Fassbender und Mortensen ein Schmaus für alle Sinne.

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                • 4

                  Die eigentliche Idee ist nicht ganz so lächerlich, wie erwartet, kann sich am Ende aber doch nicht verkneifen, in die totale Dämlichkeit abzurutschen. Einzig der junge Yelchin zieht diesen Streifen ein wenig aus dem Morast. Ich bin ziemlich erschrocken, als ich gesehen hab, dass die Foster sogar Regie führt. Denn als Leading Actress ist sie quasi schon unsichtbar und eine Regiearbeit sehe ich nicht. Dem Gibson hingegen kann man sowas zutrauen, er ist nur nicht wirklich in topform, was er aber hätte sein müssen.

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                  • 5

                    Ein verzaubernder Auftakt mit skurrilen und liebenswerten Figuren wie Wunderkerzen, die von Geschichten nur so sprühen müssten. Aber irgendwie werden sie sofort ins Wasser (resp. Milch) getaucht um zu verlöschen, bevor auch nur der Ansatz einer Story entwickelt ist. Dabei wird einiges an Aufwand in die Bildsprache gelegt und diese mit bunten Sprenkeln voller surrealer und bizarrer Ideen ausgeschmückt. Am Ende ist jedoch die Erzählweise zu linear und wagt keine Abzweigung Richtung der Einzelschicksale. Das hätte sowas wie "Es war einmal in Amerika" ohne Gangster werden können, so ist es nur "Es war einmal".

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                    • 7 .5

                      Ein hervorragender Politthriller, der sich um die sprichwörtliche "Menschkeit" dreht und auf elegante Weise in diesen zwielichtigen "Zwischenraum eines Händedrucks" hinein leuchtet. Das Augenmerk liegt zwar mehr auf dem Leitwolfgespann Cusack/Pacino, die uns vorführen, wie die Big City zu führen ist. Der Mafioso-Part ist mit Schwergewichten wie Aiello aber gut bestückt. Und wenn Pacino dann in einer Gospelchurch während einer Trauerrede mit flammender Zunge in eine inbrünstige Predigt verfällt, dann ist das Schauspielkunst vom Feinsten und noch fetteres Kino!

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                      • 5 .5

                        Nette, aber nicht zündende Idee zwischen "Breakfast Club" und "Einer flog über das Kuckucksnest". Die Figuren in diesem Film zerlaufen wie Aquarellfarbe im Wasser, nur bildet sich keine Form, d.h. sie legen sich auf keine Richtung fest, weder witzig noch ernst. So bleibt alles semi. Semiwitzig, semiromantisch, semiberührend, aber schließlich doch unspannend.

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                        • 5 .5

                          Ich weiß gar nicht, ob man die Landschaftsaufnahmen überhaupt loben darf, denn die dürften zu 90% aus dem Rechner stammen. Im Falle der Chinesischen Mauer entsetzlich peinlich und gefühlsmäßig total Emmerich-überzeichnet. Leider hält sich Harris sehr zurück und so ist schauspielerisch höchstens der etwas überkandidelte Farrell interessant, aber bisweilen auch nervig. Für einen Weir insgesamt recht schwach.

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                          • 8

                            Diese Politsatire ist ein Piranha auf Speed, der einen immer wieder in den Hintern beißt, sobald man aufhört zu Lachen. Der Humor geht Richtung "The Office", nur fußt er in der mehr oder weniger aktuellen Anglo-Amerikanischen Politik. Das findet seinen Höhepunkt, wenn die beiden Bullterrier Capaldi und "Sledge Hammer" Rasche aufeinander losgelassen werden. Groß auch ein stichelnder Gandolfini in Uniform.

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                            • 7
                              spanky 15.11.2011, 11:38 Geändert 05.02.2015, 15:41

                              Gut abgehangenes Stück Justizthriller mit ganz sehenswerten Schauspielern, allen voran Macy als kauziger Ermittler, der dabei aussieht, wie Helge Schneider mit Schnautzer. McConaughey kriegt zwar leicht Schlagseite und droht den Plot in Richtung Romanze abdriften zu lassen, kriegt aber doch noch die Kurve zurück auf die Suspense-Bahn. Die Lichtstimmung ist ebenfalls erwähnenswert. So scheinen die meisten Szenen bei Sunset gedreht worden zu sein, dann, wenn es am schönsten in L.A. ist.

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                              • 7 .5

                                Relativ unbekannter Antikriegsfilm, dessen Faszination sich zunächst nur aus den erstaunlichen Kulissen an Originalschauplätzen im zerbombten Nachkriegsdeutschland herleitet. Der blutjunge Werner verstrahlt innerhalb seines tristen Gesichts schon ein solches Charisma, dass es nur schwer gelingt, sich dem zu entziehen. Wenn er dann im Mittelteil auf die nicht minder charismatische Knef (alias Neff, sic!) trifft, ist kein Halten mehr und man ist sich eines großen Moments deutscher Schauspielkunst gewahr. Auch Rotzlöffel Kinski, der ursprünglich für Werners Rolle vorsprach, hat hier einen Minipart.

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                                • 4 .5

                                  Lauer aber auch lauter Durchschnitts-Actionstreifen, der außer dem Drehort leider kaum asiatische Züge trägt. Cage mag als einsamer Killerwolf nicht so recht überzeugen, denn er ist einfach zu glatt und zwischendurch zu sehr Schwiegermuttis Liebling. Einzig die Boots-Verfolgungjagd hat irgendwie an Bond erinnert, das allerdings auch nur wegen des Drehorts.

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                                  • 7 .5
                                    über Stay

                                    Stimmungsvoll düsterer Brainfuck mit stylischer Bildkomposition, der für meinen Geschmack noch surrealer hätte sein können. Jedoch gelingt es ihm und vor allem seinem wunderbaren Cast einen in eine Abwärtsspirale voller Verstörung und Verzweiflung hinabzuziehen.

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                                    • 5

                                      Atmosphärisch nicht ganz so dichtes Kammerspiel, wie es hätte sein können und wollen. Kidmans Spiel ist zu ultraunterkühlt, um ihr die Trauer abnehmen zu können. Nur in den Szenen, wenn sie in Tränen zerfließt, kommt das echt rüber. Vielleicht liegt hier eine Verwechslung von Wut mit Unterkühlung vor, mag sein. Demgegenüber sind Mitchells Bilder für dieses heikle Thema viel zu konventionell bis spießbürgerlich. Zwar sind sie einerseits bedrückend, jedoch fehlt ihnen tiefere Verzweiflung und gewisse Einstellungen wirken komisch, ja fast lachhaft.

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                                      • 5

                                        Walter Hills "Möchtegern-Deliverance" durchwatet neben den sehenswerten Louisiana-Sümpfen auch einiges an erzählerischen Längen und einer Menge reaktionärem Gedankenmüll seiner Protagonisten. Dabei kratzt er spannungsmäßig nur an der Oberfläche. Allein Brion James als unheimlicher White Trash Cajun-Trapper und Ry Cooder mir seinem Redneck-Soundtrack schaffen etwas Atmosphäre in dieses sonst eher laue Soldatendrama mit Logikschwächen.

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                                        • 7

                                          Ungewöhnliche Charakterstudie im dünnen Gewand eines Thrillers. Antonionis selbstverliebt ausufernde Inszenierung ist von solch reduziertem Tempo, dass zwar subtile Spannung aufkommt, der Zuschauer aber gerne zwischendurch mal ein "Cut" der Leinwand entgegen schreien mag. Trotz allem eine kulissenstarke Rundreise durch das Europa der 70er Jahre mit Nicholson und Schneider.

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                                          • 8 .5

                                            "Uns war es vergönnt, eine Traurigkeit zu empfinden, für die unsere Eltern keine Zeit hatten und eine Zufriedenheit, die ich bei ihnen nie gesehen habe."
                                            Wo Mills am mutigsten ist, ist er ist auch am stärksten. Er kehrt hier sein sehr privates Innerstes nach Außen. Schauspieler mit der Grandezza eines Plummer helfen ihm dabei und heben diesen Film auf eine Ebene, die zu Tränen rühren kann.

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                                            • 6

                                              Ganz fluffiges kleines Kammerspiel irgendwo im Umfeld von "127 Hours", "Cast Away" und "Into the Wild", das zwar im Ansatz mit Suspense nicht geizt, aber im entscheidenden Moment die Kurve doch nicht kriegt oder sich in Ungereimtheiten verstrickt. Brody als Hauptdarsteller ist hier jedenfalls keine Fehlbesetzung, denn er kann so schön Schmerzen und Verzweiflung in seinem Gesicht abbilden.

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                                              • 5
                                                über Krass

                                                Ein furchtbarer Schauder überkommt einen schon angesichts des erbärmlichen Beispiels für Übersetzungshandwerk im Titel! Und diese Gänsehaut mag auch nicht wirklich nachlassen bei diesem Flickwerk aus Episoden eines wirren und verwirrten Lebens. Natürlich ist die sedierte Benning bravourös komisch im Zusammenspiel mit ihrem Seelenklempner Cox und schon allein wenn der Baldwin raucht ist es ein Augenschmaus. Die Komik, die aber nicht vom Schauspiel stammt, sondern aus dem Drehbuch oder irgendeiner dämlichen Regieanweisung ist viel zu verkrampft und gekünstelt.

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                                                  Was heißt hier eigentlich "Darf über Hitler gelacht werden?" Was heißt hier "darf"? Natürlich darf, das entscheide ich immer noch selbst. Aber mir ist schon klar, dass es hier nix, aber auch gar nix zu Lachen gibt. Hitler hin oder her.

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                                                    Handwerklich solider und recht spannender Thriller, der jedoch in den Momenten, da er am aufregendsten sein könnte, abgehackt und unausgegoren wirkt. Zugegebenermaßen ist dies nicht Hawkes beste Rolle. Dafür ist auf der Habenseite im Nebenrollen-Cast vor allem die Rowlands als resolute und unheimliche Serienmörder-Mutter zu bewundern. Auch die Mini-Auftritte von Sutherland, Dano und Karyo bereichern den Film. Und die Jolie ist relativ sexy als kühlen Agentin, was vor allem daran liegt, dass sie damals noch nicht so bulimisch abgemagert aussah.

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