spanky - Kommentare

Alle Kommentare von spanky

  • 5 .5

    Monahan gibt sich als möchtegern Guy Ritchie und schwächelt gerade in seiner bislang stärksten Disziplin: dem Drehbuch. Dieses fühlt sich so löchrig an, wie ein Kashmir-Pulli im Motten-Schlaraffenland. Der Film kann aber mit vorzüglicher Besetzung im Nebencast (Thewlis und Winstone sind spitze) und einem mitreißenden Soundtrack doch noch vor dem größten Loch - der Langeweile - retten.

    1
    • 7

      Ein knuffig misanthropischer Gleeson als hinterwäldlerischer Dorfbulle gibt so etwas wie die witzige Version von Ferraras "Bad Lieutenant", mit dem feinen Unterschied, dass ihn doch noch der Ehrgeiz packt um zusammen mit Cheadle als ungleiches Paar ein paar Verbrecher zu jagen. Insgesamt recht skurriles Setting mit einer zünftigen Portion Insulaner-Humor.

      2
      • 7 .5

        Allein die Bildkomposition zwischen viktorianischem Stillleben und Friedrichscher Landschaftsmalerei vermag auf die nötige Schwermut für die "größte Liebesgeschichte aller Zeiten" einzustimmen. Diese wird jedoch wie im Zeitmangel vielleicht zu sehr gehetzt und im Eiltempo erzählt. Im Zentrum findet sich dafür dieses elektrisierende Duo Wasikowska/Fassbender, deren überraschende Chemie teilweise überwältigend ist.

        4
        • 9

          Seinerzeit ein seltenes Unikat auf der Mattscheibe und eine unglaublich mutige Ausnahmeserie mit diesem Quentchen Surrealismus und Schmäh, die ich als Kind zwar nicht verstanden, wohl aber sehr verehrt habe. Der Kaffeeautomat-Runninggag oder die Figur des Schrammel waren wichtige Ursachen für die Lachfalten in meinem Gesicht.

          7
          • 8

            Liebenswürdiger Thriller zwischen "Der Name der Rose" und "Kottan ermittelt", dessen Stärke eine geglückte Verschmelzung von Whodunit-Elementen mit einer scharfen Humorwürze ist. Der sympathisch schrullige Brenner taumelt in seinem zweiten Fall in ein Intrigennetz zwischen Obdachlosenumfeld, Menschhändlermilieu und elitärer Kunstszene. Und inmitten diesem hockt lauernd die schwarze Klerus-Spinne mit ihrem weißen Kragen und reckt ihre haarigen Beine. Ein seltenes Krimivergnügen direkt aus Absurdistan mit genialer Besetzung und dieser Prise Schmäh im Drehbuch, die nur die Österreicher beherrschen.

            6
            • 8

              Dass Müll ein Hauptgeschäft der Mafia ist, haben uns schon die Sopranos gelehrt. Nicht weiter verwunderlich, dass Russland die Nase ganz weit vorne hat, wenn es um Atommüll geht. Einschlägige Erfahrung mit Entsorgung in freier Wildbahn ist dort seit den 50er Jahren vorhanden. Trotz Majak und Tschernobyl fehlt es hier am kollektiven Bewusstsein für Ökologie bzw. am Menschenverstand. Dass dieser nicht gesund, sondern völlig verstrahlt ist, braucht keiner näheren Erläuterung. Am Ende dieser Doku ist einem jedenfalls nur noch zum Heulen zumute und es bleibt ein Gefühl, in den Gierschlund des schlimmsten Abschaums der Menschheit geschaut zu haben.

              3
              • 6 .5

                Refns blassestes Bild im Drogen-Triptychon. Das liegt aber nicht daran, dass Mikkelsen (leider) nicht mehr mitspielt, denn hier steigt der Lieblingssidekick Milo zum Hauptdarsteller auf. Seine Psychostudie gerät aber ein wenig zu dünn, um einen abendfüllenden Film zu gestalten. Dafür gibt es ein amüsantes Lehrstück in Fleischereihandwerk und Balkan-Trash-Talk.

                2
                • 5

                  Die Rückblendentechnik am Anfang wirkt hier extrem ungelenk und fehl am Platz. So krankt es an einem spürbaren Erzählfluss. Stattdessen gibt sich Almodovar viel zu bemüht, noch einen Scheit ins Feuer des Bizarren zu werfen und schafft aber nichts weiter, als einen hyperstylischen Frankenstein des 21. Jahrhunderts. Irgendwie fühlt der sich an, als wäre er im selben Studio wie "Germany's next Topmodel" gedreht worden. Schön schräg, aber auch schön dumm, vor allem der gequählte Twist am Ende.

                  2
                  • 8

                    Mit dieser unterhaltsamen Doku wird einem erstmal klar, dass dieser Corman neben seinem enormen Oeuvre auch ein wichtiger Wegbereiter für viele große Karrieren in Hollywood war. Ein sympathischer Typ inmitten dieses Business allemal. So sympathisch, dass das ganze Gerede um ihn sogar den dicken alten Jaaack zu Tränen rührt. Allein deswegen schon sehenswert!

                    5
                    • 5 .5

                      Nachdem Soderbergh Solaris versemmelt hat, ist es nicht verwunderlich, dass ihm so ein Outbreak-Szenario auch entgleitet. Denn siehe da: ein Staraufgebot macht ein Katastrophen-Setting auch nicht glaubwürdiger. Vorneweg Jude Law, der als Verschwörungs-Blogger so gut in die Rolle passt wie Helge Schneider. Der Winslet mag man nur zurufen: "Stirb schneller!" Dafür der knuffige Rohde und der große Gould in kleinen Nebenrollen. Die nüchterne Erzählweise mit ihrem Peak in der Obduktionsszene (schallender Lach-Outbreak!) hat ihre Vorzüge, wurde aber schon eleganter und fesselnder umgesetzt. Eine Läuse-Epidemie im Kindergarten ist für manchen Elternteil packender.

                      3
                      • 6 .5

                        Diese drei kauzigen älteren Herren könnte man schon als Dream-Trio bezeichnen, denn jeder ist auf seine Art so liebevoll durchgeknallt. Unterstützt von einer wunderbar skurrilen Marcia Gay Harden können sie die Antworten geben, die ein lückenhaftes Drehbuch schuldig geblieben ist. Schmunzlergarantie!

                        2
                        • 7 .5

                          Überdurchschnittlich unterhaltsame Mischung aus Heist-, Spy- und Söldner-Film mit sauber choreographierten Martial Arts und ausgefeiltem Action-Schnitt, bei der im Trubel die Spannung nie aus dem Focus gerät. Inmitten all der fiesen Visagen und der wunderschönen 80er-Schlitten wirken die prügelnden Statham und Owen wie die gealterten Body und Doyle. Am Ende bleibt ein "Dick-Flick", wie man ihn gerne unter Kumpels zum Feierabendbier genießen mag.

                          1
                          • 5

                            Etwas dünnflüssige Krimikomödie, die gerne dunkelschwarz sein würde, der es aber nur zum hellgrau reicht. Drehbuch und Dramaturgie steuern fortwährend in Richtung Screwball, kranken aber an Pointenlosigkeit und werden zudem vom humorarmen Hauptcast in Gestalt von Sheffer und Keitel ausgebremst. Zu linear und vohersehbar, um Adjektive wie "skurril", "grotesk" oder gar "lustig" rechtfertigen zu können. Bemühtes Bauerntheater mit Hollywoodstars trifft es vielleicht.

                            2
                            • 7 .5

                              Die Kostüme und das Production Design sind ein Traum. Vor so viel Leidenschaft und Detailtreue muss man einfach den Hut ziehen. So stelle ich mir Marty vor, wie er sich seine graue Nase am vereisten Schaufenster eines Spielzeugladens plattdrückt, wo eine riesige elektrische Eisenbahn ihre Kreise dreht. Wenngleich der abgefeuerte Wust an Effekten und visuellem Schnickschnack schon sehr überwältigen kann, auch im negativen Sinne. Ich wünschte mir diesen Film ohne 3D und ohne optische Spielereien, vielleicht ein wenig ruhiger erzählt und ein Quentchen mehr Tempo im Mittelteil, dann wäre das eine perfekt umgesetzte Geschichte und eine endgültige Hommage ans Kino.

                              3
                              • 10

                                Es gibt keinen besseren Film über ein Lebensgefühl: die 60er Jahre, Rock'n'Roll, Schmalzlocken, Kaugummi und halbstarke Gangs, die unter geimeinsamem Banner Abenteuer in den Straßen New Yorks bestehen müssen. Ein Gefühl von Freundschaft, das aus dem Zusammenhalt gegen die Bedrohung erwachsen ist. Und selten ist eine Charakterisierung besser gelungen, denn diese Bedrohung hat gleichzeitig ein so wunderbar komisches, wie auch abstoßend böses Gesicht. Und über dem Ganzen schwebt omnipräsent der drohende "Ernst des Lebens", der schließlich mit aller Tragik in radikalerer Form das Leben beginnt zu bestimmen, als den jungen Männern lieb ist.

                                12
                                • 8

                                  Coming of Age der kompromisslosen Sorte, (nicht ganz) ungeschminkt, aber in seiner Schnörkellosigkeit schon fast trashig. Regisseur Dennis Hopper kam es weniger auf Details wie Licht oder Ton an und so wirken diverse Einstellungen stark improvisiert. Eine vorherrschend dichte Atmosphäre von "Familien-Doku-Soap" ist so unvermeidlich. Im Zentrum strahlt die aufwühlende Linda Manz, die hier zwar zugegebenermaßen sich selbst spielt, dies aber mit derart berührender Intensität, dass auch hier von dokumentarischen Qualitäten gesprochen werden kann. Eine poetisch radikale Ikone der No Future-Generation mit allen Konsequenzen!

                                  8
                                  • 5 .5

                                    Düsteres Psychodrama mit teils skurrilen Auswüchsen und einem hervorragenden Ensemble. Leider wird letzteres meinem Gefühl nach von der Regie zu sehr gebremst, geschnitten oder sonstwie vom Spiel zurückgehalten, so dass sich manche Szenen unrund anfühlen und man z.B. den "Cut" hätte später ausrufen wollen. Die Qualität der Maske nimmt außerdem mit fortschreitendem Alter der Protagonisten immer mehr ab und wirkt gegen Ende wie durchschnittliche Aliens bei Star Trek. Bei der schleierhaften "deutschen" Titelvergabe haben wir zudem noch ein Beispiel für total deplatzierte und dämliche Willkür.

                                    3
                                    • 7

                                      Der hier ausgeführte Spannungsbogen, der sich über anderthalb Stunden ausdehnt und ohne Bruch noch bis zur Schlusssequenz anhält muss als Meisterleistung des Suspense-Kinos gelten. Dazwischen eine elegant eingeflochtene Familiengeschichte, mit fein ausgearbeiteten Psychogrammen, die heute jedoch wirken muss, wie eine Soapopera aus einer anderen Galaxie. Und Cotton, der auf Kommando switchen kann zwischen dandyhaftem Womanizer und diabolischem Frauenhasser hebt diesen Hitchcock schließlich aus der Masse hervor.

                                      3
                                      • 6 .5

                                        Hitchcocks Versuch über die Liebe, angereichert mit einer Messerspitze Psycho-Würze und verfeinert mit ein klein wenig Suspense-Extrakt. Für die Kritiker vielleicht ein wenig zu fad. Formal kann sein Spiel mit Licht und Schatten nur auf Schwarz-Weiß herauslaufen und gelingt bei Closeups und Metaphorik meisterlich. Bei der Tricktechnik (Stichwort: Bluescreen-Skiabfahrt) hätte man jedoch ein wenig mehr Geld in die Hand nehmen können, denn die wirkt heute mehr als lachhaft. Dafür wurde für die surrealen Traumsequenzen mit Dali der einzig wahre Meister ins Boot geholt. Bergman und Peck beim gegenseitigen Anhimmeln zu beobachten ist alleine schon überaus sehenswert.

                                        5
                                        • Das erstaunte "Woohoo, ich hab nen Oscar"-Gesicht üben wir nochmal, Frau Streep. Und ja, wahrscheinlich dachte wirklich ganz Amerika (und der Rest der Welt): "Schon wieder die?"

                                          1
                                          • 4 .5

                                            Die Monstergagen der zwei Zugpferde dieses Blockbusters ließen wohl nicht mehr genug Asche übrig, um an Originalschauplätzen zu drehen. Beim Mount Everest pfeife ich drauf, aber die Pyramiden und den Tadj Mahal aus der Konserve in einen Bluescreen zu quetschen ist nicht nur ärgerlich, sondern einfach dumm. Klar macht es Spaß, den beiden zuzusehen und Nicholson hat sogar enormen Mut zur Hässlichkeit. Aber zusammen mit Reiner auf dem Regiestuhl gelingt es ihnen nicht, aus der Grundidee dieses Drehbuchs die Langeweile zu vertreiben. Letzterer hätte einem zumindest diesen Ultrakitsch am Schluss ersparen können.

                                            3
                                            • 8

                                              Im Auge eines Malstroms aus Verachtung, Fremdenhass und Wut kreuzen sich die Biografien zweier trostloser Randexistenzen. Die furiose Darstellung von Mullan ist hier nur in der Nebenrolle des grandios bösen Marsan zu toppen - beide lassen nur Schauder zurück. Considine findet dafür eine teils sehr poetische Bildsprache mit indiskreten Closeups und dezenten Unschärfen und schafft mit starken Momenten einen unangenehmen, aber bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Mit anderen Worten einen Film, der einem seinen Realismus wie einen Aluminium-Baseballschläger mitten ins Gesicht brettert.

                                              6
                                              • 7

                                                Teil 3 der Palmer-Reihe liegt am nächsten dran am großen Bruder Bond. Palmer stößt bei seinen Ermittlungen bis nach Finnland vor und wagt Abstecher nach Riga. Auch er muss sich mit größenwahnsinnig gewordenen Bösewichten herumschlagen und hat schöne Agentinnen zur Seite. Das Wiedersehen mit Knollenzinken Malden, der Honeywell War Room mit dem Riesencomputer und das 60ies-Production Design machen diesen Film zu einer würdigen Alternative zum Agenten-Einheitsbrei.

                                                6
                                                • 6 .5

                                                  Caine darf im zweiten Teil seinem Büro bis ins graue Berlin entfliehen und tummelt sich an sehenswerten Schauplätzen des Kalten Krieges. Das bietet Raum für deutsche Talente wie Völz oder Fux, die ihre markanten Visagen zum Besten geben dürfen. Production Designer Adam erregt derweil mehr Aufsehen als im Vorgänger, hält sich aber im Vergleich zu "Dr. Strangelove" oder "Goldfinger" brav im Hintergrund.

                                                  6
                                                  • 6

                                                    Caine als Schreibtischtäter-Gegenpol zu seinem berühmteren Agenten-"Bond"ant geht mehr in Richtung "Schwiegermuttis Liebling". Auch er ist ein Frauentyp, doch mit seiner Hornbrille mehr von der intellektuellen Sorte und seine Stärken liegen nicht im Machogehabe, sondern bei Mozart und Kochen. So sind auch seine Ermittlungen weniger mondän und begnügen sich mit dem Großraum London. Mit Green und Jackson sind noch zwei hervorragende Charakterköpfe mit am Start und machen etwaige Längen im Script wieder wett.

                                                    4