spanky - Kommentare
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Alle Kommentare von spanky
Etwas langatmig geratenes aber überaus realistisches Gangsterepos mit teils kompromissloser Härte. Placido möchte damit gerne bei Scorsese mitkicken, schafft es aber nicht ganz aus der Regionalliga heraus, denn seine Schauspieler sind einfach zu farblos. Außerdem versucht er zu oft, über den Dialog zu erzählen, ohne dass der Plot etwas hergäbe. Dafür überzeugt er in Production-Design und Ausstattung.
Die typisch hölzerne Fassbinder-Frauengestalt inmitten eines alptraumhaften Strudels von (spieß-)bürgerlichen Abgründen. Auffällig dabei sind Vorkriegsmaske und -kostüm, die Ballhaus-Kamera und das an Manet-Gemälde erinnernde Szenenbild. Die Carstensen versteht es bravourös, in der Titelrolle das Prinzip Masochismus mit Mitleid zu erfüllen. Auch der Böhm überzeugt durch seine Zurückgenommenheit, in der Rückschau jedoch nimmt man ja diesem Gutmenschen solche Rollen gar nicht mehr ab.
Eine überaus magische Dokumentation, die ein Juwel der urbanen Naturverbundenheit einfängt und ein paar sympathische Freaks in deren Umfeld portraitiert. Die Magie ist dabei im Kern zu finden: Wellenreiten im Eisbach entfaltet durch seine Nischensituation eine besondere Faszination und ist durch bloßes Draufhalten mit der Kamera schon ein Augenmagnet. Noch mehr Thrill bieten die mit groovy Sound unterlegten und in hipper Bildsprache abfotografierten waghalsigen Exkursionen ins Hochwasser der Isar oder in kanadische Gezeitenwellen. Hang loose!
Diesem Coming of Age-Drama gelingt nur dadurch ein wenig Spannung aufzubauen, indem die Hauptfigur um die sich alles dreht ein Macguffin bleibt. Aber packen kann die bloße Geschichte nicht, denn sie wirkt zu konstruiert und aufgesetzt, um zu berühren oder gar zu unterhalten und sie schießt mit dem dümmlichen Partnertausch-Schluss (oder besser Partnerverleih) den Vogel ab. An der erstklassigen Besetzung kann es nicht liegen, aber mich nervt diese pseudointellektuelle Attitude und vor allem der spießige 60ies-Soundtrack.
Präzise und mutige Interviews mit den Verantwortlichen für die aktuelle Wirtschaftskrise. Die Wahrnehmung des Ganzen ähnelt aufgrund der übermäßigen Hektik in Schnitt und Themenwechsel einer Powerpoint-Präsentation auf Speed. Leider ist das Ergebnis aufgrund der Tatsachen so ernüchternd, dass man am liebsten einen Bürgerkrieg anzetteln oder einfach nur den Geldautomaten der Sparkasse um die Ecke in Brand stecken möchte.
Atmosphärisch dichter Neo-Noir Thriller mit Anleihen im Westerngenre. O'Neals wort- und mimikkarge Interpretation des einsamen Helden gehört zum Besten, was er in seinem Portefeuille vorzuweisen hat. Und das eiskalte Puppengesicht der Adjani manifestiert ihren Status als eine der coolsten Frauen im Filmbusiness bis Ende der 80er Jahre. Die schlimmen Automassaker sind jedoch nichts für Oldtimerfans mit schwachen Nerven. Allemal ein Geheimtipp des Genres!
Die hier gezeigte Undercoversituation ist total unglaubwürdig, sobald es ans Eingemachte geht. Die Darstellung der Rassisten als hinterwäldlerische Spießer ist streckenweise unfreiwillig komisch und lässt ein Bad Boy-Gefühl gar nicht erst aufkommen. Trotzdem gibt es spannende und sogar aufwühlende Momente. Der Schluss allerdings hätte viel früher kommen müssen und drückt in dieser Fassung dem ganzen den Stempel "grottendämlich" auf.
Ein feiner, leider recht unbekannter Thriller mit durchgängiger Spannung und einem formidablen Twist am Schluss, ohne großes Action-Zinnober und Eyecandy-Gewürge. Petersen legt hier noch den Fokus auf die Geschichte und liefert seinen mit Abstand besten Hollywood-Streifen ab. Auch für Berenger einer seiner Glanzauftritte, den er nur mit "Platoon" toppen kann.
Ein wunderbar unaufgeregtes und trotzdem spannendes Portrait zweier abgestürzter Antihelden, die sich jeder auf seine eigene fast liebenswerte Weise im Glamour-Umfeld von L.A. durchzuschlagen versuchen und deren Wege sich auf schicksalshafte Weise kreuzen. Die Fonda als Schnapsdrossel ist wirklich groß und zusammen mit dem Dude schafft sie es, eine wriklich unkonventionelle Liebesgeschichte zu erzählen.
In Timing und Dramaturgie besonders präzise ausgearbeitete Spannungsbögen, die in einer für Petersen gewohnt klaustrophobischen Umgebung ihren besonderen Reiz entfalten. Erst recht, wenn ein übermotivierter Oldman den Bad Boy mimt. Wäre nicht dieser Ultrapatriotismus und diese stumpfsinnige, ja reaktionäre Politisiererei im Abgang, dann könnte man diesen Film als Popcornmeisterstück bezeichnen. So ist es aber nur ein überdurchschnittlicher Werbefilm für die Air Force und die Army.
Es geht wohl mehr um das Gedicht "Howl" im speziellen als um Allen Ginsberg allgemein, wobei ein Biopic sicher spannender gewesen wäre. Die Illustrationen der einzelnen Gedichtpassagen zwischen den halbdokumentarischen Realsequenzen stören aufgrund ihrer Stilferne, denn in den 50er Jahren hätten sie definitiv anders (abstrakter!) ausgesehen. Und sie schwingen inhaltlich den Holzhammer, indem sie die Bilder des Gedichts zu getreu wiedergeben und so versuchen, zu erklären bzw. deuten. Im übrigen ist der an Milchbubi Franco angeklebte Flusenbart mehr als peinlich.
Damon ist mehr gelangweilt als bei der Sache. Und wer ist eigentlich diese Miss Farblos an seiner Seite? Von dem her passen beide bestens in den Cast, denn in den Leading Roles ist das schauspielerisch unterster Durchschnitt. Grundsätzlich hätte eine solche Geschichte Potential zur Faszination, aber hier stört besonders dieser esoterisch-religiöse Unterton. Und die Idee mit den "Engeln in Nadelstreifen" wurde irgendwie von Wenders "Himmel über Berlin" entlehnt. Dafür sind diese hier brillant besetzt, allen voran Terence Stamp.
Meine Güte, aber ich kann mir den Film allein wegen des stumpfsinnigen Titels nicht anschauen. Warum regt sich darüber niemand offiziell auf? Zentralrat der Muslime in Deutschland, übernehmen sie!
Statt sich auf die dokumentarischen Tatsachen zu konzentrieren, wo mehr Spannung zu holen gewesen wäre, beleuchtet Assayas Portait (die "kurze" Version) immer wieder die von ihm selbst als fikiv beschriebenen persönlichen Beziehungen der Hauptfigur. Dabei geht er so weit, dass er Carlos als lachhaften Waffenfetischisten darstelt, der seine Geliebte Handgranaten abschlecken lässt. Am meisten stört aber die fragwürdige Setdecoration und die zeituntypische Maske. Würde ich so einen Film machen, müssten sich die Schauspieler erst mal 3 Monate lang ihre Koteletten bis zum Hals wachsen lassen.
Vielleicht ein ganz guter Film für meine Halbwüchsigen Ziegkinder. Aber für mich: NOT! Scorsese, bleib bei deinen Leisten!
Etwas überfrachtetes und historisch fragwürdiges Drama, das sich nicht entscheiden mag, ob es der Unterkategorie Polit oder Gangster angehören will. Ein über zweistündiger Parforce-Ritt durch die franco-algerische Geschichte des letzten Jahrhunderts als Rahmenhandlung ist zu anstrengend, um als Mafiaepos noch glaubwürdig oder unterhaltend sein zu können. Von antifranzösischen Tendenzen mal ganz abgesehen...
Tougher Riot-Grrrl-Evergreener, eingerahmt in unterkühlter 80er-Jahre Ästhetik und furiosen Gewalt-Ornamenten. Neben präzisem Timing und brillant aufgebauten Charakteren ist der Geniestreich Bessons in seiner Fähigkeit zu suchen, einen derart simplen Thrillerplot mit einer glaubwürdigen Liebesgeschichte subtil und doch so wirkungsvoll zu verweben, das darunter nicht die Action-Unterhaltung leidet, sondern vielmehr noch an Romantik im abenteuerlichen Sinne gewinnt.
Anfangs in Richtung "Heat" im südfranzösischen Armenier-Milieu abzielendes Gangsterdrama, das im weiteren Verlauf vor allem an gezügeltem Tempo, lustlosen Schauspielern (allen voran Reno) und lahmarschigem und unlogischem Plot krankt. Einzig der Soundtrack offenbart zwischendurch ein paar wenige Highlights.
Toughes Boxerdrama im White Trash-Mileu. Erst der Einschub im Abspann mit dem echten Dicky Ward überzeugt davon, dass Bale hier schauspielerisch doch am Stempel "Overacting" vorbei schrammt. Wards Sucht und das ganze kriminelle Drumherum werden nur viel zu sehr verharmlost bis fast ins Lächerliche gezogen. Dafür glänzt neben Bale Melissa Leo als abgewrackte Boxermutter, die mehr auf den Profit aus ihrem Sohn bedacht ist. Das obligatorisch triumphale Ende eines jeden Hollywood-Boxfilms ist auch hier wegen Bezugs auf wahre Begebenheiten leider unvermeidbar.
Für ein Debut unerhört: beim blutjungen Xavier Dolan ist fast alles hausgemacht! Mag sein, dass er dadurch ein wenig den Überblick verliert und den eigentlichen Grund des Mutterhasses offen lässt bzw. den Konflikt als bloße (nervige) Pubertäts-Rebellion stehen lässt. Dafür findet er mitunter ungewöhnlich poetische Momente in Bildsprache und deren akustischer Untermalung.
Mit einer feinen Antenne für allerlei skurrile Überraschungen ausgestattetes Roadmovie, dass zu Recht als Juwel unter den kanadischen Produktionen gilt. Hier gelingt eine seltene Verquickung von absurdem Witz mit romantischer Verträumtheit, wobei die liebevollen Antihelden im Focus nie ins Lächerliche gezogen werden. Und der Soundtrack rockt! Kein Wunder, wenn Jello Biafra nen Cameo hat.
Untypisch tristes Drama für den späteren Derrick-Fließbandautor Reinecker. Schauspielerisch hochgradig besetzt stechen vor allem Maximilian Schell und Therese Giese hervor. Und über allem Können aber strahlt ein Kurzauftritt von Klaus Kinski als boshafter Leutnant. Seine übermenschliche Präsenz zieht alle Aufmerksamkeit auf sich. Denn Böse kann er gut! Kinskis Performance ist wie ein leuchtender junger Stern inmitten des grauen Ostfront-Settings.
Ins Esoterische abgleitende Todesahnungs-Pharce, die allein wegen John Malkovich schauspielerisch gerade noch erträglich scheint, obwohl dieser hier nur unter Durchschnitt eingespannt ist. Die ernorme Häufung der Todesfälle in diesem Film in völliger Abwesenheit von Zufällen ist schlichtweg ärgerlich. Der farblose Romain Duris ist völlig mit seiner Rolle als eiskalter Anwalt überfordert und darin so glaubwürdig wie eine Micky Maus in Strapsen. Und dieser heulsusig-okkulte Unterton erzeugt nur ein Stöhnen über die volle Länge, das auch noch den Abspann überdauert.
Trotz dokumentarischer Genauigkeit driftet die eigentliche Auflehnung gegen die Mafia-Strukturen für meinen Geschmack zu oft ins humoristische ab und auch die personellen Bande zwischen den Hauptakteuren sind zu lapidar und wenig dramatisch dargestellt. So wähne ich mich zu häufig in einer Komödie, die aber dem sehr ernsthaften Thema nicht gerecht wird. Mag daran liegen, dass eine der Hauptwaffen Impastatos die Satire war.
Wegweisender War Room-Porn aus dem Kalten Krieg mit detailverliebtem Productiondesign und jede Menge technischer Finessen. In Sachen Spannung funktioniert dieser trotz veralterter Hardware und veränderter politischer Lage auch über 40 Jahre später noch sehr gut.