Spielberg_Fan - Kommentare

Alle Kommentare von Spielberg_Fan

  • 9
    über Shining

    Stephen King Romane zählen ja allgemein als unfilmbar. Und das sind sie auch! Aber wenn man so einen genialen Regisseur wie Stanley Kubrick ans Werk lässt, kommt trotzdem dabei was heraus. Zwar hält sich auch Kubrick nicht strickt an die Vorlage von King, macht aber mit seiner eigenen Interpretation von „Shining“ alles richtig.

    Schon das großartige Opening des Films ist legendär und lässt nur erahnen, mit welch filmischer Ästhetik Kubrick hier zu Werke geht. Vor allem die Kameraführung ist einfach nur perfektes Handwerk. Die atmosphärische Landschaft, welche das Hotel im Film umgibt oder die beängstigenden und faszinierenden Kamerafahrten quer durch die Flure des Hotels sind eine Wucht. Hinzu kommt die brillante Optik und Farbgebung, die Kubrick eingesetzt hat. Als Zuschauer läuft einem der Schauer nur so über den Rücken und man kann sich einfach nicht mehr von diesem Streifen losreißen. Der Spannungsaufbau ist untertäglich, die Schockeffekte sind gemächlich, aber effektiv und die musikalische Untermalung trifft genau die richtige Note. Ebenfalls können die hervorragenden Darsteller überzeugen. Natürlich muss man sein Augenmerk auf Jack Nicholson richten, der hier eine seiner größten und besten Leistungen abliefert. Aber auch der Rest des Casts spielt außerordentlich gut.

    Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie „Shining“ zu fesseln vermag. Die Story hat auch nach mehrmaligem Ansehen nichts an Genialität verloren und auch der Wahnsinn schleicht sich immer noch genauso unaufhaltsam an, wie er es schon bei früheren Sichtungen getan hat.

    Kubrick gelang mit „Shining“ ein Meisterwerk des Horrorgenres und auch der Filmgeschichte im Allgemeinen. Schaurig schönes Kino!!!

    7
    • 7 .5

      „Tremors“ ist ein richtig schöner Riesenwürmer-Monsterstreifen, der seinen Unterhaltungsfaktor ziemlich weit hochgeschraubt hat.

      Die Story ist saublöd, die Darsteller liefern eine extrem ulkige Performance ab, es gibt schleimige Würmer und jede Menge passenden Humor. So muss ein Monsterfilm sein, der sich selber nicht ernst nimmt und auch das klassische Ziel verfolgt, sein Publikum beim Wurmschwanz zu halten. Und wie man es sich schon denken kann, gelingt dem Streifen dies auch alles. Langweile gibt es keine, auch wenn sämtlich Klischees dieses Genres wieder erfüllt werden.

      „Tremors“ ist schleimige und kurzweilige Unterhaltung vom Feinsten, die fast schon irgendwo Kult ist!

      9
      • 8

        Als sich Mitte der 90er Jahre das klassische Actionkino der 80er Jahre so langsam verabschiedete, durfte ein gewisser Michael Bay mit seinem Spielfilmdebüt „Bad Boys“ noch einmal beweisen, was großartiges Actionkino eigentlich ist.

        Dabei befindet sich „Bad Boys“ schon ziemlich nahe an dem Blockbuster-Kino, wie wir es heute kennen. Bay gelingt es aber einen sauberen Spagat zwischen klassischem Actionkino und moderner Popcorn-Unterhaltung zu schaffen, die ordentlich aufs Gaspedal tritt. Die typische Bay-Optik und die wilden Schnitte sind hier auch schon anzutreffen, geben aber eben „Bad Boys“ den nötigen Stil, den er braucht. Dass man Bay bei seinem ersten Werk nicht das volle Budget zur Verfügung stellte, merkt man in gewisser Weise schon, was aber nicht heißen soll, dass der Streifen ziemlich abgemagert daher kommt. Im Gegenteil! Es kracht an allen Ecken und Ende, die Explosionen und die Action sind toll in Szene gesetzt und auch der Wortwitz weiß zu gefallen. Vor allem der Witz ist ein absolutes Highlight bei „Bad Boys“, der auch nur so lebendig rübergebracht werden kann, weil man mit Martin Lawrence und Will Smith zwei passende Hauptdarsteller gefunden hat, die ihren Rollen auch den nötigen Charme verleihen.

        Jerry Bruckheimer und Don Simpsons haben mit der Wahl Michael Bay damals alles richtig gemacht und uns somit den ultimativen Blockbuster- Regisseur beschert. Ich weiß, bei Bay scheiden sich die Geister extrem. Man kann ihn nur hassen oder lieben. Für persönlich zählt ersteres, denn der Mann hat echt ein paar Actiongranaten rausgehauen, zu denen auch der erste „Bad Boys-Streifen“ ohne Zweifel zählt.

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        • 6

          Mit „Der Pferdeflüsterer“ liefert Regisseur und Hauptdarsteller Robert Redford einen typisch epischen Hollywood-Kitsch ab, wie er im Buche steht.

          Die Story ist vollgestopft mit jeder Menge Herz-Schmerz und klischeetypischer Charakterzeichnung. Trotzdem gelingt es Redford irgendwo, diese Geschichte in wirklich tollen Bildern und mit wirklich guten Schauspielern zu erzählen, sodass man ihm am Schluss gar nicht mehr böse wegen diesem Megakitsch sein kann. Er selbst mimt den Pferdeflüsterer mit der altbekannten Redford-Präsenz, die blutjunge Scarlett Johansson zeigt hier schon, was für Potenziale in ihr steckt und auch Kristin Scott Thomas weiß zu gefallen.

          Für Frauen mit enormem Hang zur Romantik und für Leute mit einer großen Liebe für Pferde, ist „Der Pferdeflüsterer“ bestens geeignet und dürfte sogar eine wichtige Position in derer Lieblingsfilm-Liste einnehmen. Der Rest wird den Streifen allenfalls als handwerklich gutgemachtes Hollywood-Kino entgegennehmen, das man sich nur einmal ansieht.

          • 8

            William Friedkin schuf mit „Leben und Sterben in L.A“ einen überaus unterkühlten, hoffungslosen, und ohne jegliche Identifikationsfiguren ausgestatteten Großstadt-Thriller, der wohl immer noch als Geheimtipp unter Filmfans gehandelt wird.

            So wirklich richtig konnte der Streifen wohl nie bis zur Masse vordringen, obwohl er in meinen Augen ein absoluter Kultfilm der 80er Jahre ist. Die Story ist verdammt spannend und kurzweilig erzählt, der Film beinhaltet eine großartige Autoverfolgungsjagd, die „French Connection“ fast Konkurrenz macht und auch der Schluss hält einiges bereit.

            „Leben und Sterben in L.A“ sei also jedem der ihn noch nicht gesehen haben sollte, wärmstens ans Herz gelegt!

            6
            • 9

              Regisseur Baz Luhrmann hatte ja schon einige Jahre zuvor mit „Romeo und Julia“ unter Beweis gestellt, dass er klassische Geschichten mit einer audiovisuellen Brillanz erzählen kann, die sich gewaschen hat. Mit „Moulin Rouge“ gelang ihm das erneut und das sogar noch um einiges besser.

              Erzählt wird eine durchaus kitschige Liebesgeschichte im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Ein mittelloser Schriftsteller (großartig Ewan McGregor) und ein gefeierter Bühnenstar (ebenfalls großartig Nicole Kidmann) verlieben sich durch eine zufällige Begegnung ineinander. Ihre Liebe muss aber geheimgehalten werden, da ein mächtiger Geldgeber ein Auge auf die attraktive Satin (Kidmann) geworfen hat. Hört sich alles nach einer hochdramatischen und typischen Liebesgeschichte an. Ist es auch! Aber in „Moulin Rouge“ geht es gar nicht um die Geschichte an sich, sondern viel mehr um die Art und Weise wie sie erzählt wird. Und das geschieht mit so einer visuellen Kraft, dass man einfach nur hin und weg von dem Streifen seien muss. Kostüm und Set Desgin sind ebenfalls eine Wucht, Schnitt und Kamera spielen völlig verrückt und die Musical-Nummern sind einfach nur perfekt in Szene gesetzt. Apropos Musik. Das Kernstück eines jeden Musicals ist natürlich die Musik. Hier werden Pop und Rocksongs der letzten Jahrzehnte wild zusammengewürfelt und ergeben ein überaus grandioses Hörvergnügen.

              Mit „Moulin Rouge“ wird somit ohne Zweifel eine Geschichte erzählt, die von Wahrheit, Schönheit, Freiheit und vor allem von der Liebe handelt.

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              • 7
                über Crazies

                Noch bevor George A. Romero mit seinem „Dawn of Dead“ Kritik an der Gesellschaft übte (was er ja schon eigentlich mit „Night of the Living Dead“ machte), übte er mit „The Crazies“ Kritik an Vietnam und natürlich auch an der Gesellschaft.

                Sicher wirkt der Streifen in der heutigen Zeit ziemlich angestaubt und lahm. Man muss sich aber auch vor Augen halten, dass man es hier mit einem lupenreinen Exploitationfilm zutun hat, dessen Budget sehr stark begrenzt war. Was Romero daraus aber letztendlich gemacht hat, bedarf des Lobes.

                Wirkungsvoll und mit einem sehr flüssigen Erzählstil, präsentiert uns Romero ein beängstigendes Endzeit-Szenario, das in politischer Hinsicht das damalige Amerika ganz gut wiederspiegelt. Dabei kommt die Spannung auch nicht zu kurz, auch wenn diese natürlich nicht mit dem flotteren Stil neuerer Streifen mithalten kann. Zombies gibt es zwar diesmal nicht, aber auch die langsam immer irrer werdenden Menschen erinnern doch sehr stark auf eine gewisse Weise daran. Wie für Romero-Filme üblich, muss auch ab und zu die rote Farbe fließen. Allerdings hält sich der Blutgehalt diesmal etwas mehr im Hintergrund.

                Was ich ja besonders immer an den Exploitation-Streifen dieser Zeit liebe, sind die Enden, die einem manchmal echt die Kinnlade runder klappen lassen. „The Crazies“ kommt zwar nicht ganz so krass rüber, überzeugt aber auch mit einem echt guten Ende, welches Grindhouse-Feeling pur ist.

                „The Crazies“ gehört ohne Zweifel zu den besten George A. Romero-Streifen und auch zu den kultigsten Highlights des Exploitation-Kinos der 70er Jahre.

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                • 6

                  Mit „Duell am Missouri“ bekommt man nicht unbedingt den klassischen amerikanischen Western vorgelegt, was auch daran liegen mag, dass seine Veröffentlichung im Jahre 1976 statt fand. Der Film ist in seinem Inszenierungsstil äußerst ruhig und auch sehr langatmig gehalten. Viel passiert nicht. Der Fokus liegt hier ganz klar auf den beiden Hauptdarstellern Jack Nicholson und Marlon Brando. Beide spielen ihre Rollen verdammt gut. Vor allem Brando hat wieder eine unheimliche Präsenz. Trotzdem stiehlt Nicholson ihm fast die Show. Großartig sind auch die komischen Seiten des Films, die erst bei genauem Hinsehen auffallen. Versteckt in die den tollen Dialogen und der Situationskomik finden sich eben diese komischen Seiten.

                  Auch die musikalische Untermalung entspricht nicht ganz dem typischen amerikanischen Westernstandart. Verantwortlich hier für ist Komponist John Williams, der einen etwas anderen, aber auch interessanten Score präsentiert.

                  Schade an „Duell am Missouri“ ist nur, dass er wirklich sehr langatmig ist und außer dem tollen Spiel der beiden Hauptdarsteller während der gesamten Laufzeit nicht viel zu bieten hat. Zum Schluss hin nimmt der Film dann zwar langsam Fahrt auf und bietet noch ein richtig gutes Finale, was dann aber letztendlich auch nicht ganz reicht.

                  „Duell am Missouri“ ist ein toll gespielter Western, dessen Geschichte aber nie wirklich richtig zu beginnen scheint. Filmmusik und Finale verleihen dem Film dann aber zum Glück noch ein paar Extrapunkte.

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                  • 8

                    Bei „Predator 2“ muss man leider auf Arnold Schwarzenegger verzichten, was aber die Fortsetzung nicht unbedingt schlechter als seinen Vorgänger macht.

                    Als Ersatz springt Danny Glover (Lethal Weapon) ein, der hier einen aggressiven Polizisten mimt. Auch Glover weiß hier voll und ganz zu überzeugen und legt eine verdammt lässige Performance hin. Und auch an Action wurde nicht gespart. Man lässt Waffen sprechen, es geht ordentlich viel zu Bruch, Explosionen gibt es reichlich und überhaupt wird der verdammt geile Stil des 80er Jahre Actionkinos wieder bestens eingefangen. Das merkt man auch den vielen coolen Sprüchen und den genrehaften Charakteren an. Tritt dann endlich auch der Predator richtig in Erscheinung, darf man sich wieder auf ein außerordentlich blutiges Schlachtfest freuen, dass dem Erstling in nichts nachsteht. Überhaupt wirkt „Predator 2“ größer, schneller und lauter als Teil 1. Es wurde eben wieder die bekannte Sequel- Formel angewandt. Für den korrekten Sound wurde erneut Komponist Alan Silvestri engagiert, der viele alte Musikstücke des Erstlings recycelt, aber sie gekonnt neu verpackt.

                    So darf man sich als Zuschauer auf eine heiße Verfolgungsjagd quer durch die Straßenschluchten L.A’ s freuen, die mit Sicherheit beste Unterhaltung garantiert. Für die absoluten Fans dürfte dann noch das Finale herzerwärmend sein. Dort werden nämlich schon die Weichen für „Alien vs. Predator“ gelegt.

                    „Predator 2“ ist somit eine großartige Fortsetzung die zeigt, dass man in der 2. Runde nicht unbedingt an Qualität verlieren muss, sondern sie beibehalten kann. Actionkino vom Feinsten !!!

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                    • 7

                      Zuschauer mit einer Spinnenphobie ist dieser Film wohl wirklich nicht zu empfehlen!

                      Allen anderen sei aber gesagt, dass sie mit „Arachnophobia“ ein äußerst unterhaltsamer Tierhorror-Spaß erwartet. Regisseure Frank Marshall setzt hier auf einen gelassenen und ruhigen Inszenierungsstil und erzeugt damit trotzdem eine gelungene Atmosphäre, bei der die Spannung auch nicht zu kurz kommt. Sicher hatte Marshall auch etwas Unterstützung von seinem guten Freund Steven Spielberg, der den Film mitproduziert hat. In vielen Passagen erinnert die Machart doch sehr an den typischen Spielberg-Stil. Zugute kommt dem Streifen sicherlich auch die ordentliche Portion Humor, die das ganze Spinnen-Szenario etwas auflockert. Eine gute Kombination aus Horror und Humor also. Beeindruckend sind auch die Szenen mit den Spinnen. Da weitgehend auf Spezial Effekte verzichtet wurde, bekommen vor allem die Sequenzen wo echte Spinnen zum Einsatz kamen, ihre ganz eigenen Note.

                      In der Abteilung Schauspieler, stechen besonders Hauptdarsteller Jeff Daniels und Nebendarsteller John Goodman hervor. Auf Goodman als durchgeknallter Kammerjäger sollte man besonders seine Augen richten. Super coole Performance.

                      Bleibt nur noch zu sagen, „Arachnophobia“ langweilt keine Minute und überzeugt mit seinem gemächlichen Ekelfaktor auf ganzer Linie. Tierhorror aus Hollywood wie man ihn sich wünscht.

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                      • 8

                        Als im Jahr 2000 Ridley Scott seinen „Gladiator“ in die Kinos brachte, war das wohl eine Wiedergeburt für den Sandalenfilm. Viele Produktionen sollten die Jahre drauf folgen. „Gladiator“ war aber nicht nur diese Wiedergeburt, sondern auch das Comeback von Regisseur Ridley Scott, der somit wieder in der 1. Liga Hollywoods spielte, nachdem Mitte der 90er Jahre fast nur Flops folgten.

                        Scott war also zurück und zwar ziemlich bombastisch und mit viel Getöse. „Gladiator“ ist ein großer Abgesang auf die Sandalenfilm-Ära der 50er und frühen 60er Jahre. Erzählt wird eine klassische Story bzw. eine klassische Rachestory, die man sicher schon 1000mal gesehen hat, aber in diesem Gewand immer noch fasziniert. Beeindruckende Kulissen, eine tolle Kamerabreit und opulentes Schlachtgetümmel machen „Gladiator“ zu einem optischen Leckerbissen. Aber auch die darstellerische Leistung weiß zu überzeugen. Allen voran natürlich Russel Crowe, der ja auch für seine Darstellung des römischen Feldherrn Maximus einen Oscar gewann. Starke Konkurrenz bekommt er aber von Joaquin Phoenix in der Rolle des Commodus. Phoenix spielt den ganzen Cast fast an die Wand. Ansonsten bekommt man noch einen routinierten Richard Harris und Oliver Reed zu Gesicht, die ja mittlerweile leider verstorben sind. Connie Nielsen übernimmt den einzigen weiblichen Part in der Hauptbesetzung und macht ihre Sache auch ausgesprochen gut. Für gelunge Lacher sorgt noch unfreiwillig Ralf Möller in einer Nebenrolle.

                        „Gladiator“ merkt man ohne Zweifel an, dass Scott hier einen modernen Inszenierungsstil gewählt hat, um das Genre ins neue Jahrtausend zu katapultieren. Die Schlacht zu Beginn des Films oder auch die Gladiatorenkämpfe in den Arenen sind mit viel Blut getränkt und mit schnellen Schnitten ausgestattet. Das führt vielleicht manchmal dazu, dass man etwas die Übersicht bei den Kämpfen verliert und auch die Gewaltspitzen nicht ganz zum Zuschauer vordringen können. Stört aber nicht weiter. Auch hinsichtlich der musikalischen Untermalung wurde ein modernerer Ton angeschlagen. Mit Hans Zimmer als Komponist erhält der Streifen den Sound der neuen Blockbuster- Generation. Zimmer gelingt dabei aber ein wirklich guter Spagat zwischen klassischer und moderner Filmmusik.
                        Ob „Gladiator“ damals den Oscar als bester Film verdient hat, darüber lässt sich streiten. Auch ich hätte den Oscar eher „Traffic“ gegeben. Aber egal, denn „Gladiator“ ist so oder so ganz großes Kino.

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                        • 4

                          Sonne, Strand und wilde Ninjas!

                          „American Fighter 2“ hat all das und noch viel mehr. Michael Dudikoff ist zurück in seiner Paraderolle als Ranger Joe Armstrong und teilt wieder ordentlich Schläge aus. Diesmal muss er die Pläne eines Verbrechersyndikats durchkreuzen, die entführte Mariens in willenlose Kampfmaschinen verwandeln wollen. So eine Story schreit doch förmlich nach Action-Trash der 80er Jahre aus dem Hause Cannon. Und das bekommt man auch geboten. Dumpfe Dialoge, ulkige Kampfsequenzen, einen Quotenschwarzen, jede Menge Ninjas und wahnwitzige Situationen.

                          Für viel Belustigung ist gesorgt, allerdings kommt das Ganze nicht mehr ganz so cool rüber, wie das mal mit ca. 12 Jahren der Fall war. Sicher, die Filme der Cannon Group waren damals auch schon nicht ernst gemeint, aber irgendwie fällt einem jetzt erst so richtig auf, was man sich doch damals für einen Schrott angesehen hat. Immerhin nimmt sich „American Fighter 2“ nicht so ernst wie sein Vorgänger, was ihn irgendwo besser macht. Ich muss aber auch gestehen, dass ich nach wie vor kein Fan von Michael Dudikoff bin.

                          „American Fighter 2“ ist rasant inszeniert, aber Stellenweise nicht besonders cool. Da gibt’s wirklich bessere Genre-Vertreter. Auch aus dem Hause Cannon.

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                          • 5 .5

                            Über „Sechs Tage Sieben Nächte“ braucht man eigentlich nicht viele Worte verlieren. Ivan Reitman liefert mit dem Streifen einen netten kleinen Abenteuer-Trip ab, bei dem es dank der beiden Hauptdarsteller Harrsion Ford und Anne Heche nicht langweilig wird. Großes passiert aber allerdings nicht. Die Höhepunkte sind definitiv die Wortgefechte zwischen Ford und Heche.

                            Für laue Sommernächte sicherlich das richtige Programm für den heimischen DVD-Player.

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                            • 7 .5

                              Joe Dante bewies schon mit den „Gremlins-Filmen“, dass kleine niedliche Viecher extrem gefährlich werden können.

                              Mit „Small Soldiers“ will der Regisseure den Zuschauer aber offensichtlich davor warnen, wie gefährlich Kinderspielzeug werden kann. Und das gelingt ihm auch auf unterhaltsame Weise.

                              Wie man es aus dem guten alten 90er Jahre Kino gewohnt ist, reicht eine simple Story vollkommen, um trotzdem etwas wirklich Sehenswertes zu erschaffen. Ein Spielzeughersteller baut einigen Actionfiguren einen Intelligenzchip ein, der dann dafür sorgt, dass die ganze Bande Amok läuft und ein nettes Schlachtfeld in einer bescheiden amerikanischen Kleinstadt hinterlässt. Klingt nach einem Riesenspaß und das ist es auch. Mit immer noch recht anschaulichen Effekten, reichlich Action und guten Gags präsentiert uns Dante einen äußerst unterhaltsamen Film, wie er heute nicht mehr existiert und wahrscheinlich auch nicht mehr funktionieren würde. Ebenso ist die Besetzung eine Freude. Kirstin Dunst und Gregory Smith in ziemlich jungen Jahren als Hauptdarstellergespann sind echt schön anzusehen. Vor allem ist Dunst super putzig;). Für die musikalische Untermalung zeichnete sich mal wieder Jerry Goldsmith verantwortlich, der ja schon bei einigen anderen Dante-Filmen den Taktstock schwingen durfte. Auch hier trifft er mit seinem Score genau den Stil des Films. Interessant war auch festzustellen, dass „Small Soldiers“ eigentlich total der Vorreiter zu den „Transformers-Filmen“ ist. Einige Parallelen in Story, Charakteraufbau und Action sind ohne Zweifel vorhanden.

                              Insgesamt ist „Small Soldiers“ also ein großer Actionspaß, der seinen Job erfüllt. Sicher erreicht er in keiner Minute den Kultstatus der „Gremlins-Filme“, aber das muss er ja auch nicht. Der Streifen ist Popcorn -Kino wie ich es gegenwärtig vermisse.

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                              • 9

                                Big Arni prügelt sich mit einem wirklich hässlichen auserirdischen Motherfucker im Dschungel.

                                Ja, es handelt sich um den mittlerweile zum Kultfilm mutierten „Predator“. Unter der Regie von dem damaligen Actionspezialisten John McTiernan bekommt man einen Sci-Fi/Actionfilm geboten, der ohne Zweifel ein Paradebeispiel für das große Actionkino der 80er Jahre ist. Was „Predator“ ganz klar von seinen Genre-Mitstreitern unterscheidet, ist die Tatsache, dass hier Science-Fiction und die gewohnten Action-Elemente ineinander fließen. Sobald der austerirdische Predator jagt auf die Elitetruppe unter der Führung von Major Dutch (Schwarzenegger) macht, ist der Film hinsichtlich der Spannung und der Action nicht mehr zu bremsen. Es wird aus allen Rohren gefeuert, die coolen One-Liner Sprüche fliegen einem nur so um die Ohren und auch an roher Gewalt wird nicht gespart. Auch die ganze bedrohliche Atmosphäre, die dieser verdammt dichte Dschungel ausstrahlt, ist bis heute eigentlich unübertroffen. Alan Silvestri’s stimmiger Score darf hierbei aber auch nicht vergessen werden, denn es ist eben dieser Soundtrack, der dem Film den letzten Schliff verleiht. In tricktechnischer Hinsicht mag „Predator“ zwar mittlerweile etwas angestaubt wirken, aber das auch nur in wenigen Momenten. Das Kostüm des Predator’s ist immer noch so beeindruckend und erschreckend wie damals.

                                Der Unterhaltungsfaktor von „Predator“ hat sich also nicht verändert und sorgt auch heute noch für ordentlichen Zunder. Arnold Schwarzenegger in Höchstform, ein extrem unbarmherziger Jäger aus einer fremden Welt, bombige Action, knisternde Spannung und ungebremste Gewaltdarstellung. „Predator“ ist mal so was von 80er !!!

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                                • 1

                                  Die Inhaltsangabe von „Dance of the Dwarfs“ klang doch echt mal wieder nach einem herrlichen Exploitation-Streifen. Leider tappt man aber wieder in die typische Falle, die diese trashigen Werke so mit sich bringen. Um es kurz auszudrücken, der Streifen ist absoluter Müll! In den ersten Minuten wird zwar einem armen Einheimischen von irgendeinem echsenartigen Wesen die Gesichtshaut abgerissen und man denkt sich, das wird bestimmt ein spaßiger Grindhouse-Abend. Denkste! Das war es dann erst mal für die nächsten 70 Minuten. Es passiert dann rein gar nichts mehr und man ist eigentlich nur damit beschäftigt, dem nervigen Spiel von Peter Fonda und Deborah Raffin zuzusehen. Und was Peter Fonda in dem Film betrifft, so spielt er nicht nur einen dauerbesoffenen Piloten, er wird es wahrscheinlich auch wirklich gewesen sein. Nur so kann man sich erklären, warum der Gute da mitgespielt hat.
                                  Erreicht man dann schließlich mit Müh und Not die letzten 10 Minuten des Films, erleidet man einen Schwächeanfall. Auf einmal springen die reptilienartigen Wesen aus den Gebüschen, die mehr dem Godzilla-Spielzeug der 80er Jahre ähneln, als sonst was. Typen in grünen Strampelanzügen, die eine Echsenmaske tragen. Da hab ich auf dem Fasching schon bessere Kostüme gesehen.
                                  Ehrlich, „Dance of Dwarfs“ war auch mir zuviel des Guten.

                                  • 9

                                    „Das Fundament wird gefestigt!“

                                    Bei „Goldfinger“ kann man jetzt entgültig davon reden, dass sich alle Bond-Merkmale, die je zu den Bond-Filmen gehört haben, sich in einem Film befinden. Das dritte 007-Abenteuer festigte den Stellenwert der Reihe in der Filmgeschichte und machte Hauptdarsteller Sean Connery zu einem Weltstar. Schauspielerische Konkurrenz bekam Connery aber diesmal von Gert Fröbe, der hier den ultimativen Schurken Goldfinger mimt. Zum aller ersten mal war die Rolle des Bösewichts ganz groß angelegt, was dazu führte, dass Fröbe Connery fast an die Wand spielt. Auch war das Bondgirl diesmal nicht so leicht zu haben. Honor Blackman als Pussy Galore lässt Bond zunächst gekonnt abblitzen und ist weit davon entfernt, dass bisher typische naive Bondgirl zu mimen. Auch eine Entwicklung, die die nächsten Jahre noch weiter ausgebaut werden sollte. Ebenso vollzieht sich leise der Wandel vom reinen Agententhriller zum Actionfilm. „Goldfinger“ wirkt in vielen Bereichen einfach größer, schneller, lauter als seine beiden Vorgänger. Die Gadgets von Q rücken immer mehr in den Mittelpunkt und auch die Action legt noch mal einen Zahn zu.

                                    „Goldfinger“ wird ja auch immer als der beste Bond-Film von allen gepriesen, was natürlich auch irgendwo stimmt. So viele filmhistorische Momente, wie in diesem Bond-Streifen gab es wohl nicht in jedem Film der Reihe zu bestaunen. Da wäre zum einen die legendäre Szene, als Bond Jill Masterson (Shirley Eaton) mit Gold überzogen und tot auf dem Bett findet, oder der grandiose Zweikampf gegen Goldfingers Diener Oddjob, am Schluss des Films. Aber auch der kultige Titelsong „Goldfinger“ von Shirley Bassey ging in die Filmgeschichte ein.

                                    „Goldfinger“ ist somit ohne Zweifel einer der besten Bond-Filme der Reihe und auch der Einflussreichste.

                                    James Bond will Return!

                                    in "Thunderball"

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                                    • 9

                                      „James Bond kommt in Fahrt“

                                      In „Liebesgrüße aus Moskau“ fügen sich sämtliche bekannten Bond-Merkmale erstmalig zusammen. Zum ersten Mal gibt es den beliebten 007-Prolog vor dem Vorspann, der erste reine Bond-Song ist zu hören, Q tritt in Erscheinung und das legendäre Gunbarrel präsentiert sich in der Form, wie es dann auch die nächsten Jahrzehnte jeden James Bond-Film einleiten sollte. Kurz gesagt, dass zweite 007-Abenteuer definierte die kommenden Mission des Agenten ihrer Majestät.

                                      Und überhaupt ist „Liebesgrüße aus Moskau“ ein weitaus reiferer Film als sein Vorgänger. Er ist ein lupenreiner Spionagethriller, der auf große Spielerein verzichtet und eine gradlinige, actionreiche und spannende Story erzählt. Das Spiel von Sean Connery nimmt auch immer mehr an Form an und somit bleibt es auch nicht unbemerkt, wie Connery sich den Charakter James Bond immer mehr einverleibt. Neben Connery glänzt vor allem Robert Shaw als böser Profikiller Grant. Er und Connery sorgen dann auch für einen der eindrucksvollsten Zweikämpfe der Bond-Geschichte. Der Fight im Orient-Express ist mit Abstand der härteste und realistischste, den man je in einem 007-Film gesehen hat. Zu Recht ein großer Moment der Reihe. Als schickes Schmuckstück darf sich diesmal Daniela Bianchi in den Armen von Bond räkeln, aber dabei bleibt es dann auch. Sie trifft das typische Bondgirl – Schicksal, nur als schöne Dekoration für den Helden zu dienen. Und hier fällt dann auch ganz besonders das damalig Männer/Frauenbild auf. Wie auch schon in „Dr. No“, ist „Liebesgrüße aus Moskau“ ziemlich frauenfeindlich und leicht rassistisch (vielleicht etwas weniger rassistisch als „Dr. No“). Aber so waren eben die Zeiten damals und somit spiegelt sich auch dieser Zustand in den Filmen dieser Zeit.

                                      Die musikalische Leitung übernahm diesmal John Barry, der zwar schon bei „Dr. No“ mitgewirkt hatte, aber eben nicht als Hauptkomponist (vorher war Monty Norman verantwortlich, von dem auch das bekannte James Bond Theme stammt). Barry’s Sound schlägt hier schon die Richtung ein, die die James Bond-Reihe über Jahre hinweg prägen sollte. Somit ist auch der Score von „Liebesgrüße aus Moskau“ ein Aushängeschild für die James Bond-Filme.

                                      Unter dem Strich kann man sagen, „Liebesgrüße aus Moskau“ wird nicht zu Unrecht des öfteren als bester Bond-Film genannt, denn hier fließen alle wichtigen Bond-Elemente zusammen und das auch noch mit einem ziemlich realistischen Agenten-Flair. Für mich persönlich zählt Connery’s zweiter Einsatz als 007 auch zu den besten Bond-Filmen. Ich würde sogar behaupten, dass er der beste der Connery-Ära ist. Warten wir jetzt aber erstmal den Rest der Connery-Bonds ab, die ich auch schon seit Jahren nicht mehr gesehen habe!

                                      James Bond will Return!

                                      In „Goldfinger“

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                                        „Eine Legende der Filmgeschichte wird geboren“

                                        „James Bond 007 jagt Dr. No“ war wohl in vielerlei Hinsicht ein bedeutendes Ereignis in der Filmgeschichte. Der Film war der Beginn der langlebigsten Filmreihe aller Zeiten, das Sprungbrett für den großen Sean Connery, der Grundstein für das moderne Actionkino und der Wegweiser in ein neues Kinozeitalter.

                                        Aber nun mal zum Film selber! Im ersten 007-Abenteuer finden sich schon so einige typische Elemente, die einen Bond-Film eben zu einem Bond-Film machen. Zwar ist hier noch nicht alles so ausgereift, wie in den späteren Filmen, aber das Grundgerüst steht. Da wären die schönen Frauen, der Wodka Martini, die attraktiven Schauplätze, die einprägsame Titelmelodie, der größenwahnsinnige Schurke, die rasante Action und der typische 007-Humor. Das alles gekonnt gemischt mit der starken und charmanten Präsenz von Hauptdarsteller Sean Connery, ergibt dann einen gelungen und unterhaltsamen Spionagethriller, der seine Möglichkeiten sicher nicht ganz ausschöpft, aber sich schon auf besten Kurs befindet.

                                        Im Gesamtbild gehört „James Bond 007 jagt Dr. No“ sicher nicht zu den besten 007-Streifen der Reihe, aber seine filmhistorische Bedeutung darf nicht außer Acht gelassen werden. Schon alleine wegen der großartigen Szene, als das Prototyp-Bondgirl Ursula Andress dem Meer entsteigt, ist einfach filmgeschichtliche Nostalgie pur. Und das sind eben die Momente, die das erste Bond-Abenteur immer noch so sehenswert machen.

                                        Und nachdem ich jetzt eher mit meiner großen James Bond-Schau angefangen habe als gedacht, ist die Freude auf den nächsten Film der Reihe noch größer!

                                        James Bond will Return!

                                        In „From Russia with Love“

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                                        • 7

                                          Was mag wohl im Kopf von Dario Argento vorgehen? Eigentlich ist es mir auch egal, denn sonst würde mir der Meister des Bizarren nicht solch einen audiovisuellen Trip bescheren, wie „Phenomena“ einer ist.

                                          Argento zieht hier wieder alle Register im Bereich der Kameraarbeit und präsentiert dem Zuschauer eine Pracht an Bilder, die wie ein Traum wirken. Man verfällt diesen Bildern einfach und kann sich ihnen nicht mehr entziehen. Und eben auch durch diese beeindruckende Kameraführung erzeugt der Streifen eine extrem unheimliche und beängstigende Atmosphäre, die man selten in Horrorfilmen findet. Im Grunde ist „Phenomena“ ja nicht mal ein reiner Horrorfilm, denn Argento vermischt hier typischer Weise wieder einmal die Genres. Thriller, Horror, Mystery und teilweise auch Fantasy finden sich in diesem irre gemischten Cocktail wieder, was uns auch schon zum nächsten Punkt bringt. Die Story! Eine lückenlose Erzählstruktur oder gar Logik in der Geschichte sucht man eigentlich vergebens, denn sonst wäre es ja auch kein Dario Argento – Film. Seine verrückten Ideen vermischen sich zu einem Ganzen und ergeben dann eben eine Geschichte, die Jenseits unserer Vorstellungskraft liegt. Genau das macht seine älteren Werke gerade so aufregend. Fehlen dürfen dabei natürlich nicht die überaus blutigen Splattereffekte, die auch hier wieder voll zur Geltung kommen. Der Ekelfaktor kommt ebenso nicht zu kurz. Musikalisch bekommt der Streifen seine ganz eigene Note durch den wahnsinnigen Score von Goblin und den ungewöhnlichen Metal-Soundtrack.

                                          Ein absolutes Highlight des Films wäre dann noch Jennifer Connelly, die hier praktisch in ihrer ersten großen Rolle zu sehen ist. Mit gerade mal 14 Jahren lieferte Connelly eine super Leistung ab, die schon erahnen lies, dass man von ihr noch einiges erwarten konnte.

                                          Die größte Schwachstelle bei „Phenomena“ ist sicher die Langatmigkeit, die den Film im Mittelteil heimsucht. Wie schon oben mal erwähnt, sind Argento’s Stärken nicht unbedingt ein spannender und flüssiger Erzählstil. Übersteht man aber diesen Mittelteil, kann man sich noch auf ein echt starkes Ende freuen.

                                          Seit der Sichtung von „Phenomena“ bin ich auch ehrlich gesagt am überlegen, ob ich mir nicht einen Schimpansen zu legen sollte? Was ich damit meine, wird man nach der eigenen Sichtung wissen.

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                                            Nachdem Michael Crichton mit „Westworld“ einen originellen und erfolgreichen Sci-Fi-Streifen ablieferte, war es natürlich klar, dass die Fortsetzung nicht lange auf sich warten lies.

                                            Mit „Futureworld“ kam dann auch das kostengünstige Sequel, das von Roger Corman’s Produktionsfirma American International Pictures ins Leben gerufen wurde. Dass hier reichlich an Kosten gespart wurde, merkt man dem Film auch an. Die Story verläuft mehr wie ein Krimi und spielt fast ausschließlich hinter den Kulissen des Freizeitparks. Um aber wieder eine große Aufmerksamkeit vom Publikum zu erlangen, engagierte man Yul Brynner wenigstens noch einmal für einen kurzen Gastauftritt, der ziemlich überflüssig wirkt. Sicher, mit Peter Fonda hatte man auch schon einen bekannten Namen in der Hauptrolle, nur war dieser noch lange nicht so ein Zugpferd wie Yul Brynner damals.

                                            Aber auch wenn „Futureworld“ mit einem geringen Budget entstand, so unterhält er doch fast genauso gut wie sein Vorgänger. Die Story ist unterhaltsam, die Spannung ist solide und auch die Action stimmt an manchen Stellen. Bei den Effekten und den tollen Kulissen muss man hingegen einige Abstriche machen, denn hier war der Vorgänger „Westworld“ um vieles besser.

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                                              über Domino

                                              Schauspieltochter wird Kopfgeldjägerin – eine ungewöhnliche Lebensgeschichte, die ja förmlich nach einer Verfilmung schreit.

                                              Und dieser Geschichte nahm sich Regisseure Tony Scott im Jahr 2005 auch an. Mit „Domino“ legt er einen wirklich prominent besetzten, hyperaktiven, mit wilden Schnitten und Videoclipästhetik versehenen Thriller vor, der meines Erachtens an vielen Stellen zu wild geraten ist. Man tut sich schon schwer, der nicht gerade linearen Erzählstruktur des Streifens zu folgen, und dann fallen eben noch diese wilden Stilmittel ins Gewicht. Das ist allenfalls ziemlich anstrengend, als unterhaltsam. Sicher, der Streifen gönnt sich keine Pausen und bringt die Story rasant voran, nur möchte man als Zuschauer auch mal was davon mitbekommen. Wenigstens können die Schauspieler teilweise überzeugen. Keira Knightley in der Hauptrolle der Domino macht eine wirklich gute Figur, aber auch die Nebendarsteller schlagen sich gut. Mickey Rourke, Christopher Walken oder Lucy Liu können mit kleinen Momenten glänzen. Ansonsten lässt der Film bei seinen Actionsequenzen ordentlich die Waffen sprechen und vermittelt somit den Eindruck, als mussten sich die Macher unbedingt noch etwas einfallen lassen, um das Publikum bei der Stange zu halten.

                                              Vielleicht wäre „Domino“ ohne diesen extremen Stilmittel - Tornado ein ganz interessanter Film geworden, der eine interessante Geschichte erzählt. Aber wenn man sich nur auf ein Schnittgewitter festlegt und dadurch die Story völlig aus dem Mittelpunkt rückt, kann man von einem Film nicht so viel erwarten.

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                                              • 7 .5

                                                Kino, wie es nur in den 60er Jahren sein konnte!

                                                „Asphalt Cowboy“ fängt wie viele andere Werke der „New Hollywood-Ära“ das Lebensgefühl einer ganzen Generation ein. Schlesinger’s Film ist ein ernstes Sozialdrama, welches den Ruf nach Freiheit und Unabhängigkeit auf seine Weise dem Zuschauer näher bringt. Dank der beiden hervorragenden Hauptdarstellern Jon Voigt und Dustin Hoffman gelingt dies auch fabelhaft. Die beiden liefern eine äußerst sehenswerte Leistung ab, die praktisch das Herzstück des Films ist.

                                                „Asphalt Cowboy“ ist eben Kino, wie es heute nicht mehr existiert. Es ist mutiges, aussagekräftiges und nachwirkendes Kino, das man in der heutigen Filmlandschaft Hollywoods vergeblich sucht.

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                                                • 3 .5
                                                  über Cat Run

                                                  „Cat Run“ ist ein stellenweise ziemlich menschverachtender und dumpf-humoriger Actiontrip, der einfach nur mehr sein will, als er dann letztlich ist. Mit jeder Menge visueller Spielereien, überzogener Gewaltdarstellung und nervigen Charakteren wollte man offensichtlich den coolsten Film des Jahres drehen und scheitert gekonnt.

                                                  Am liebsten hätte ich „Cat Run“ nach einer halben Stunde ausgemacht, weil dieser Streifen wirklich keinen Spaß macht. Trotzdem konnte ich mich dann doch noch dazu bewegen, bis zum Schluss auszuharren. Hätte ich bloß ausgeschalten!!!

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                                                  • 7 .5

                                                    Da ist die Spider-Man-Trilogie von Sam Raimi noch gar nicht mal so alt, schon kommt das produzierende Studio Sony mit einem Reboot daher. Aber über den Sinn von Reboots möchte ich jetzt hier nicht diskutieren. Nur so viel! Manche Handlungselemente sind beim neusten Wandkrabbler Abenteuer im Kern gleich, aber werden in der Inszenierung anders herüber gebracht. In den meisten Fällen sogar besser als bei der Raimi- Version.

                                                    Vielmehr war ich doch überrascht, was der Indie- Regisseur Marc Webb mit „ The Amazing Spider-Man“ vorlegen konnte. Ihm gelang eine wirklich sehenswerte Comicverfilmung, die sich als äußerst unterhaltsam, actionreich und gut durchdacht herausstellte. Besonders positiv hervorzuheben wäre da die Zeit, die sich für die Charakterentwicklung gelassen wird. Sicher, der ein oder andere Charakter kommt zu kurz, aber insgesamt wird den Beteiligten doch genügend Spielraum eingeräumt. Die Story lässt es auch zu, dass ein gutes Gleichgewicht zwischen den Actionszenen und den Dialogszenen herrscht. Ich möchte dabei sogar die Behauptung aufstellen, dass so mancher Blockbuster- Fetischist wohl eher enttäuscht sein wird, weil ihm auf weiten Strecken zu wenig Action geboten wird. Das kommt aber den wahren Cineasten zugute. Webb’s Version hat durchaus viele Spezial Effekte, rasante Action und Zerstörungsorgien zu bieten, aber eben alles in geregelten Maßen.

                                                    Kracht es also mal nicht, darf man sich mit dem sichtlich gut gelaunten Spiel der Darsteller vergnügen. Die größte Überraschung dürfte dabei wohl Andrew Garfield sein. Anfänglich noch etwas gewöhnungsbedürftig, schafft er es im Verlauf des Films als Peter Parker bzw. Spider-Man zu überzeugen. Richtig süß kommt auch Emma Stone daher, die Parker’s love interest Gwen Stacy mimt. Ich denke, von ihr wird man in der nächsten Zeit noch einiges sehen. Als zwiegespaltener Bösewicht agiert Rhys Ifans, in der Rolle des Dr. Conners alias the Lizard. Auch er schafft es durchweg zu überzeugen. In den kleinen Nebenrollen finden sich dann noch Größen wie Martin Sheen als Onkel Ben und Sally Field als Tante May.

                                                    Und wie es sich ja für einen Sommerblockbuster dieses Ausmaßes gehört, wird der ganze Spaß in 3D präsentiert. In Real 3D sogar und das merkt man auch. Die Kameraschwenks sind deutlich schärfer und verwaschen nicht so extrem, wie es bei so vielen konvertierten Streifen der Fall ist. Trotzdem, auch bei „The Amazing Spider-Man“ hätte man sich das 3D sparen können, denn die wirklich herausstechenden Szenen sind rar gesät und selbst diese hätten ohne 3D auch funktioniert. Insgesamt ist der neue Spider-Man aber in Sachen Optik recht schön anzusehen. Manches erinnert zwar irgendwie an die Raimi-Ära, aber auch nicht alles. So ist diesmal das ganze Geschehen mehr in einen düsteren Look getaucht, wenn auch nicht so düster, wie beispielsweise Nolan’s Batman-Saga. Musikalische Unterstützung bekommt der Film von Komponisten-Legende James Horner. Dieser vollbringt zwar keine Meisterleistung, aber bereichert den Streifen mit einem doch sehr melodischen und passenden Score.

                                                    Somit ist „The Amazing Spider-Man“ letztendlich besser ausgefallen als gedacht. Es ist eine gute Comicverfilmung bzw. wirklich sehenswertes Blockbusterkino dabei herausgekommen. Es wird eine interessante Geschichte erzählt, die aufs beste unterhält und den Spagat zwischen Action und ruhigen Momenten zielsicher vollbringt. Ich freue mich auf die Fortsetzung!!!

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