Spielberg_Fan - Kommentare

Alle Kommentare von Spielberg_Fan

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    Regisseur Paul W.S. Anderson hat es mal wieder geschafft, eine Granate des schlechten Films zu realisieren!

    Sein „Die drei Musketiere“ ist wohl mit Abstand das Schlechteste, was ich in den letzten drei Jahren gesehen habe. Es ist mir ein Rätsel, wie man so einen tollen Abenteuer-Stoff verhunzen kann. Anderson macht aus diesem zeitlosen Klassiker einen riesigen Knallbonbon, der so erbärmlich und schlecht inszeniert ist, dass man dem Regisseur am liebsten Filmverbot erteilen würde. Der Streifen ist eine Ansammlung bescheuerter und übertreibender Idee, die den Mantel und Degen – Film einfach nur besudeln. Die hyperaktive Action, die grottigen Zeitlupensequenzen und die furchtbar miesen Darsteller sind kaum auszuhalten. Selbst der großartige Christoph Waltz vermag in seiner Rolle aus Kardinal Richelieu nicht zu überzeugen. Von Orlando Bloom oder Milla Jovovich wollen wir erst gar nicht reden. Und dann gibt es ja noch die drei Musketiere und D’Artagnan, die ebenfalls nur furchtbar verkörpert werden.

    Die Kulissen mögen zwar stellenweise ganz schön sein, nur leider werden diese von der Übermacht der Spezial Effekte aufgesaugt, sodass der Streifen eigentlich nur noch eine ziemlich künstlich wirkende Optik hat. Spezial Effekt und wilde Action sind sowieso das A und O bei „Die drei Musketiere“. Zugeschnitten auf die neue Generation an Kinogängern, lässt der Film keine Chance aus, mit überzeichneter und matrixähnlicher Action zu unterhalten, die bei mir fast den Gehirntod hervorgerufen hat. Die Story wird in Anderson’s Version für ein Megaspektakel missbraucht. Anders kann man es gar nicht ausdrücken. Von der ersten bis zur letzten Minute herrscht die absolute Blödheit im Quadrat.

    Paul W.S. Anderson’s Modernisierung von „Die drei Musketiere“ ist in meinen Augen nichts anders, als die pure Vergewaltigung des Kinos! Schön und gut, wenn Anderson mit seinem Film nur unterhalten will, aber nur gut unterhalten kann man auch auf einem weit höheren Niveau.

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    • 5 .5

      „Phantoms“, der Film, der erst in den Videotheken damals zu einem kleinen Hit wurde.

      Ist aber auch irgendwo verständlich, den der große Wurf ist dieser Horrorstreifen nicht. Er ist zwar nicht schlecht, aber er ist auch nicht mehr als gutes Mittelmaß. In der Story steckt Potenzial, was aber leider nicht richtig ausgeschöpft wird. Man wusste wohl nicht so genau, welche Richtung man jetzt einschlagen sollte. In Sachen Atmosphäre gibt es allerdings nichts zu meckern. Das verschlafen Nest als Schauplatz für das ganzen Horrorszenario ist ordentlich ausgewählt. Gruselig ist es also allemal. An ein paar Stellen gibt’s dann noch ganz nette Schockeffekte, die aber nicht immer ihre Wirkung erzielen. Schauspielerisch darf man jetzt auch keine Glanzleistungen erwarten. Im Cast befinden sich zwar ganz bekannte Namen (Ben Affleck, Rose McGowan, Liev Schreiber, Joanna Going und Peter O’ Toole), diese spielen hier aber auch eher auf Sparflamme.
      „Phantoms“ ist somit also streckenweise gute Unterhaltung, die hier und da mal spannend ist, aber nicht den nötigen Biss mitbringt. Für einen gemütlichen Herbsttag sicher einmal das Richtige!

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      • 5 .5

        Brian De Palma’s „Mein Bruder Kain“ wirkt auf den ersten Blick etwas befremdlich und seltsam. Das legt sich zwar auch nicht bis zum Schluss, aber man gewöhnt sich einigermaßen daran. Trotzdem zählt dieser merkwürdige Thriller nicht zu den besten Arbeiten des Meisters.
        Es ist eben dieser befremdliche Stil, der es dem Zuschauer nicht besonders leicht macht. Man wird gleich zu Beginn in ein Haifischbecken geworfen und wird mit der Identitätsstörung des DR. Carter Nix konfrontiert. In relativ kurzen 88 Minuten bekommt man dann einen mehr oder weniger spannenden Thriller vorgelegt, dessen Story schon etwas konstruiert wirkt. Die Darsteller spielen zwar allesamt stark, was aber nicht ganz über die komische Inszenierung hinweg tröstet. Aus filmtechnischer Sicht zeigt De Palma auch hier wieder, dass er Kamera und Schnitt perfekt beherrscht und genau weiß, wie er was zu kombinieren hat.
        „Mein Bruder Kain“ gehört – wie schon gesagt – nicht zu den besten Werken von Brain De Palma. Letztendlich ist alles auf den sehr fremdartigen Stil zurückzuführen. Das Finale und auch die Schlusssequenz können sich aber dennoch sehen lassen!

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        • 6
          über Saigon

          „Saigon“ ist einer dieser 80er Jahre Copthriller, die man einmal sieht und wahrscheinlich schnell wieder vergisst. Dabei hat der Film durchaus gute Ansätze, die sich aber durch die standartübliche Umsetzung nicht richtig entfalten können. William Dafoe ist sichtlich bemüht, seiner Rollen den nötigen Biss zu verleihen, schafft das aber nicht immer. In der Rolle seines Partners agiert Gregory Hines, der aber ziemlich blass bleibt.
          Die Idee, diese Frauenmörder-Story während des Vietnam-Krieges spielen zu lassen, ist wirklich gut. Das Setting macht was her und auch die Hexenkessel- Atmosphäre kommt dem Streifen zugute. Spannung und ein wenig Action fehlen natürlich auch nicht, hätten aber ruhig noch etwas besser in Szene gesetzt werden können. Als erfahrener Filmegucker hat man leider die Story mit ihren Wendungen recht schnell durchschaut, was dann eben den Spaß etwas trübt.
          „Saigon“ ist somit leider nicht mehr als gewöhnlich Thriller-Ware der 80er Jahre. Trotzdem unterhält der Film ganz gut und Interessierte können ruhig mal einen Blick wagen.

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          • 6

            „London Boulevard“ ist eine stylische Roman-Verfilmung, die sich im Fahrwasser der typischen Gangsterfilme aus England bewegt. Regisseur William Monahan bleibt im Gegensatz zum englischen Gangsterfilm-Guru Guy Ritchi vom Inszenierungsstil auf dem Boden und verliert die Lässigkeit bzw. die Coolness nicht aus den Augen. Collin Farell findet sich in seiner Rolle sehr gut zurecht, und spielt den Ex-Häftling Mitchell ruhig und gelassen. Als weiblichen Gegenpart darf sich Keira Knightley behaupten, die ihre Sache routiniert über die Bühne bringt, aber darunter zu leiden hat, dass ihrem Charakter nicht mehr Screentime zugeordnet wurde. Als kleinen Sahnebonbon gibt es Ray Winston obendrauf, der einmal mehr den bösen Gangsterboss mimen darf und es auch wieder voll drauf hat.

            Somit ist „London Boulevard“ ein ganz ansehnlicher Film, der jetzt nicht die beste Geschichte erzählt, aber doch mit einem recht überraschenden Ende aufwarten kann. Pluspunkte gibt es auch für den verdammt coolen Soundtrack und natürlich für die prominente Besetzung.

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            • 7

              Da gelingt es doch Joss Whedon (Regisseur von „The Avangers“) tatsächlich mit seinem Drehbuch zu „The Cabin in the Woods“ etwas frischen Wind in das festgefahrene Horrorgenre zu bringen. Das Genre wird zwar hier nicht neu erfunden, aber es wird um eine flotte Idee reicher gemacht. Anfänglich läuft der Streifen nach dem gängigen Schema-F ab:

              Fünf Freunde machen sich auf, ein schickes Wochenende tief im Wald in einer Hütte zu verbringen. Schnell wird ihnen aber vor Ort klar, dass es in der alten Hütte nicht mit rechten Dingen zugeht. Der Horror beginnt!! Mehr sollte man auch nicht von Story verraten, denn der interessante Teil hat einige Wendungen parat, die wirklich zum feiern sind.

              Ansonsten bietet „The Cabin in the Woods“ schöne Schockmomente, gute Atmosphäre und nicht so schlechte Schauspieler. Splatterfans sei allerdings gesagt, dass es nicht unbedingt so richtig zur Sache geht, aber es ist trotzdem für reichlich Blut gesorgt, wenn auch nicht im Detail. Der Streifen jongliert auch gekonnt mit den Genre-Klischees und unterstreicht diese auch mit viel Humor.

              Wer mal wieder einen wirklich unterhaltsamen, gruseligen und spaßigen Abend im Kino zubringen will, dem sei dieses sehenswerte Genre- Lifting wärmstens ans Herz gelegt!

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              • 5

                „Act of Vengeance“ ist kein überragender Exploitation-Streifen, aber auch kein schlechter. Die Story passt auf einen Bierdeckel und auch die Darsteller sind nicht die Wucht. Trotzdem weiß der Film mit ein paar netten Szenen zu überzeugen.

                Nachdem einige Frauen einem Vergewaltiger zum Opfer gefallen sind, der diese bei der Tat das Weihnachtslied Jingle Bells trällern lässt, vereinen sich die Damen zu einer Einheit, um diesen Eishockeymaske tragendem Monster ordentlich in den Arsch zu treten. Dass es dabei des Öfteren zu teils obskuren Szenen kommt, ist natürlich selbstverständlich. Auch der Nacktheitsgrad darf ab und zu seine Karten auspielen. Richtig spannend oder überraschend wird es aber nie. Der Schluss fällt dann für Grindhouse- Verhältnisse auch noch etwas zu brav aus.

                „Act of Vengeance“ kann man eigentlich nur Liebhabern des Exploitation-Kinos empfehlen. Der Rest würde schreiend davonlaufen.

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                • 3 .5

                  Zugegeben, es gibt weitaus schlechter Spieleverfilmungen als „Prince of Persia: The Sands of Time“. Allerdings ist dieser Hochglanz-Blockbuster aus dem Hause Disney und Bruckheimer auch kein wirklich guter Unterhaltungsstreifen.

                  Wie bei vielen anderen modernen Blockbustern fehlt es dem Film einfach an Substanz und tollen Ideen. Der Streifen präsentiert eine Aneinanderreihung hektischer Actionsequenzen, die drohen im Effekt-Gewitter einfach unterzugehen. Auch die Story verfehlt ihren Abenteuer-Charme und wirkt dadurch einfach nur wie typisches Fast-Food aus Hollywood. Ebenfalls kann man von den Darstellern wenig erwarten. Jake Gyllenhaal liefert hier eine so grausame Leistung ab, dass man es kaum glauben mag, dass der Gute jemals in so tollen Filmen wie „Brokeback Mountain“ mitgespielt hat. Von Alfred Molina oder Ben Kingsley darf man erst gar nicht sprechen.

                  Action und Effekte gibt es auf laufendem Band, aber wie ja der erfahrene Cineast weiß, macht das noch lange keinen guten Film. Die Kombination aus Action, Effekte und Story muss auch gelernt sein und die Macher hinter „Prince of Persia: The Sands of Time“ beherrschten diese Handwerk offensichtlich nicht. Nach einer halben Stunde ist der Streifen nicht mehr als heiße Luft und man stellt sich ernsthaft die Frage, ob man nicht lieber ausmachen sollte.

                  „Prince of Persia: The Sands of Time” ist unter dem Strich nicht mehr als ein weiteres überflüssiges Spektakel aus Hollywood, das man sich getrost hätte sparen können.

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                  • 7

                    „TNT Jackson“ ist Blaxploitation-Kino wie es leibt und lebt. Der Zuschauer bekommt eine hauchdünne Story serviert, die aber mit Bravur von jeder Menge irrwitziger Szenen aufgefangen wird, sodass in den wirklich kurzen 70 Minuten Laufzeit keine Minute Langeweile aufkommt. Hauptdarstellerin Jeannie Bell prügelt sich mit ansehnlichen Afro durch den Streifen und darf sich auch an vielen Stellen ihrer Kleidung entledigen, was natürlich dem männlichen Publikum nur zugute kommt. Überhaupt teilt „TNT Jackson“ in Sachen Gewalt und Nacktheit sauber aus und ist somit ein ziemliches Fest für alle Fans des Blaxploitation-Kinos der wilden 70er Jahre.

                    „TNT Jackson“ braucht sich mit Sicherheit nicht hinter seinen Subgenre-Mitstreitern zu verstecken und überzeugt mit seinem großartigen Fun-Faktor!

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                    • 8
                      über Shaft

                      „Shaft“, der König des Blaxploitation- Kinos und wohl auch der Streifen, der dem Mainstream- Publikum ein Begriff ist.

                      Im Vergleich zu seinen Subgenre-Mitstreitern, drückt „Shaft“ nicht auf die „What the Fuck- Tube“, sondern kommt relativ ruhig daher und baut eine mehr oder weniger spannende Krimigeschichte auf. Großen Schauwert hat der Film sicherlich auch seinem Hauptdarsteller Richard Roundtree zu verdanken, der die Rolle des Privatdetektiven John Shaft mit einer unglaublichen Lässigkeit spielt und dabei einfach nur übergroß und unschlagbar erscheint. Aber auch der kultige Soundtrack von Isaac Hayes ist nicht weniger am Erfolg von „Shaft“ beteiligt. Der Titelsong ist ein Markenzeichen.

                      Mit „Shaft“ hat Regisseur Gordon Parks einen verdammt stylischen und coolen Film geschaffen, der ohne Zweifel der Urknall des Blaxploitation-Kinos war und dem Subgenre somit die Tür zu einem breiten Publikum öffnete.

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                      • 7

                        „Slither“ ist ein herrlicher Genremix aus Horror, Sci-Fi und Komödie. Großer Pluspunkt für den Streifen ist, dass er sich in keiner Minute selber ernst nimmt und einfach seinen charmant blöden und unterhaltsamen Weg geht. Der Film ist eine gelungene Hommage an die altbekannten Monster/Alien B-Movies vergangener Tage und das sieht man ihm auch an vielen Stellen an. Zugutekommen ihm auch die professionellen Schauspieler, die merklich mit Spaß bei der Sache sind und die richtig schönen Splattereffekte, die nur so von Schleim und Ekel triefen. Dem Ganzen setzt dann noch der passende Humor die Krone auf, sodass man wirklich bei einigen Szenen in einen Lachanfall ausbricht.

                        „Slither“ ist unter dem Strich zwar kein außergewöhnlicher Genrebeitrag, aber ein verdammt unterhaltsamer, der alle Fäden richtig zieht.

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                        • 5

                          Im dritten und letzten Teil der Missing in Action-Trilogie macht sich der übermächtige Chuck Norris auf, um seine längst tot geglaubte Familie aus den übrigen Fängen Vietnams zu befreien. Dass das nicht ohne Folgen bleibt, dürfte jedem Kenner des Cannon-Action- Universums bekannt sein.

                          „Braddock: Missing in Action 3“ ist lupenreines 80er Jahre Actionkino, welches aber nicht unbedingt billig wirkt. Offensichtlich wurde in den dritten Teil schon etwas mehr Geld gesteckt. Die Massenszenen zu Beginn des Films oder auch viele der Actionszenen machen was her und sind nicht schlecht gefilmt. Eine Story ist zwar- wie sollte es auch anders sein – praktisch nicht vorhanden, aber wer auch was anderes bei einer Produktion aus dem Hause Cannon erwartet, ist wahrlich im falschen Film gelandet. Chuck Norris spielt wie gewohnt seinen Stereo-Typen runder, teilt ordentlich aus und ballert aus allen Rohren. Die Action fetzt und sorgt für jede Menge kurzweilige Unterhaltung. Natürlich wird sich auch politisch unkorrekt verhalten, so wie man es eben aus dem Actionkino dieser Zeit auch kennt. Auch herrscht - wie schon bei den beiden Vorgängern – ein unübersehbarer patriotischer Ton, der aber einfach dazu gehört.

                          „Braddock: Missing in Action 3“ kann man wohl getrost als den besten Teil der Trilogie bezeichnen. Chuck Norris macht seinen Job und die Action stimmt auch. Was will man mehr?

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                          • 7

                            Ende der 90er Jahre war das Actionkino, wie man es aus den 80er Jahren kannte bereits tot. Allerdings gab es immer noch ein paar Filme, die mit mehr oder weniger guten Storys und schnörkelloser Action aufwarten konnte.

                            „The Curruptor“ war einer von diesen Streifen. Mit Mark Wahlberg und Yun-Fat Chow relativ prominent besetzt, präsentiert sich der Film als knallharter, kompromissloser und dreckiger Actionthriller, der vor brutalen Shoot-Outs keinen Halt macht. Aber eben genau dieser Stil sorgt dafür, dass „The Curruptor“ realistisch und stellenweise authentisch wirkt. Die Actionsequenzen sind toll inszeniert und bieten noch jede Menge handgemachter Stunts, Schießerrein und Explosionen. Ein Action-Overkill ist praktisch nicht vorhanden und so entwickelt sich auch die Story zu einer spannenden und interessanten Angelegenheit. Zwar schleichen sich ein paar kleine Längen ein, die aber nicht weiter stören.
                            Somit ist „The Curruptor“ ein sehr sehenswerter Actionstreifen, der zwar nichts Neues bietet, aber die altbekannten Materialien gut verwertet.

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                            • 5

                              Revolutioniert hat James Cameron das Kino mit „ Avatar“ auf jeden Fall. Allerdings nur in technischer Hinsicht. Wie man es vom Großmeister der modernen Technik gewohnt ist, machte er den neuen Trend 3D entgültig für die Massen salonfähig und verpackte diesen gekonnt in einen epischen Film, dem es aber gehörig an vielen Bestandteilen des guten Filmemachens fehlt.

                              Die zusammengeklaute Geschichte ist eine schlechte Kopie von „Der mit dem Wolf tanzt“ oder „Pocahontas“. Noch tragischer ist aber die Tatsache, dass Cameron fast über 15 Jahre mit der Entwicklung des Films zugebracht hat. Für so eine lange Zeit dürfte man von so einem renommierten Filmemacher doch eigentlich eine weitaus besser Geschichte erwarten, oder? Die bösen Menschen wollen den Planeten Pandora für sich in Anspruch nehmen und das dort lebende Volk inkl. der exotischen Lebensformen aus dem Weg räumen. Ein unaufhaltsamer Konflikt entsteht zwischen den zwei unterschiedlichen Welten. Natürlich darf hierbei die drum herum konstruierte Liebesgeschichte a’la „Titanic“ nicht fehlen und fertig ist das epische Blockbusterkino, welches den Ideenreichtum vergangener Tage vermissen lässt. Auch die Charaktere gewinnen in keiner Minute an Tiefe und wirken einfach langweilig und einfallslos. Das hat man auch beim Popcorn-Kino schon besser gesehen! Bei den 3 Stunden Laufzeit ließ es sich bei so einer Story auch nicht vermeiden, dass es zu erheblichen Längen kommt. Vor allem der Mittelteil des Streifens ist davon betroffen. Nährt man sich dann dem großen Finale, erlebt man den trendigen Action/Effekt-Overkill. Ein nicht enden wollendes Geballer, geschmückt mit einer Flut an Spezial Effekten bricht über den Zuschauer herein, dass sich dieser wie in einem Videospiel vorkommt. Überhaupt kann man diese fast nur künstliche Computerwelt ziemlich kritisch beäugen. Sicher, Cameron hat eine eindrucksvolle Welt erschaffen, die durch das plastische und tiefenwirkende 3D noch mehr an Faszination gewinnt, aber muss wirklich fast alles künstlich sein? Mehr reale Kulissen hätten diesem Sci-Fi-Film sicher gut getan. Außerdem ist dieser sich entwickelnde Trend, fast alles am Computer entstehen zu lassen schon etwas beängstigend. Ich will in Zukunft noch reale Schauspieler sehen und nicht nur diese Computerfiguren!

                              Zugeben muss aber, dass James Cameron mit „Avatar“ einen fast technisch perfekten Film hingelegt hat, der sämtliche hochmodernen Technologien ausschöpft. Optisch ist der Streifen eine Wucht und die Spezial Effekte sind aller erster Klasse. Zwar waren mir die ganzen Effekte nach einer Weile zu viel, aber hält man dieses Argument mal außen vor, gibt es nichts zu bemängeln.

                              Leider waren das aber schon meine lobenden Worte über „Avatar“. Ein toller Film lebt nicht nur von den Effekten, drückender Action und der Optik alleine. Es spielen viele Elemente eine Rolle und „Avatar“ erfüllt eben nur diese Erstgenannten. Wie oben schon erwähnt, fehlt es an einer interessanten Story und an gut gezeichneten Charakteren. Es muss aber auch magische Momente geben, originelle Filmmusik (James Horner dudelt hier nur wieder seine Standartware runder) und das Gefühl, dass man hier etwas Großes erlebt. Von alldem ist bei „Avatar“ leider nichts zu spüren. Cameron bewies mit „Aliens“, „Terminator 2“ und „True Lies“, dass er Story, Action und eine gute Charakterzeichnung ins Gleichgewicht bringen kann. Blockbuster-Kino, welches in jeder Minute stimmig wirkt. „Avatar“ ist zwar episch und einfach nur gigantisch, aber emotional platt und hirntod.

                              Für mich hat aus künstlerischer und filmischer Sicht der Untergang des James Cameron schon mit „Titanic“ begonnen und mit „Avatar“ ist dieser Untergang weiter voran geschritten. Er mag zwar das technische Filmemachen beherrschen wie sonst kein anderer, aber vom originellen und ideenreichen Filmemachen ist er längst weit entfernt. Sein „Avatar“ ist nicht besser als der ganze restliche 08/15 Blockbuster-Quatsch, den Hollywood uns seit Jahren vor die Füße wirft.

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                              • 8

                                „The Monster Squad“ ist zweifellos einer dieser Geheimtipps aus den 80er Jahren, der leider nie einen großen Bekanntheitsgrad erreichte. Dekkers Monsterspaß steht unverkennbar in der Tradition von Filmen wie „Gremlins“, „Die Goonies“ oder „Explorers“, erreichte aber eben nie deren Popularität.

                                In „The Monster Squad“ müssen sich die Kids mit den wohl bekanntesten Film-Monster der Filmgeschichte auseinandersetzen: Dracula, der Werwolf, der Schrecken des Amazonas, die Mumie und Frankensteins Monster wollen die Welt ins Chaos stürzen und nur die film und monsterbewandten Kids können diese aufhalten. Das alles klingt nach einem Riesenspaß und das ist es auch. Der Film ist logischer Weise mit jeder Menge Querverweise auf das Universal- Monster-Universum ausgestatte und überzeugt auch durch seinen kurzweiligen Erzählstil. Die Gags stimmen und die Action kommt nicht zu kurz. Ein weiteres Highlight des Streifens sind die unglaublich gut gelungenen Make-Up-Effekte von Effektguru Stan Winston, dem es gelingt, den ganzen Monstern einen gruseligen Touch einzuhauchen. Zwar ist der Film auf ein etwas jüngeres Publikum zugeschnitten, aber man muss ehrlich sagen, dass es stellenweise schon einige Szenen gibt, welche wahrscheinlich der Zielgruppe damals einige schlaflose Nächte bereitet haben. Das wird definitiv auch heute noch so sein.

                                Wer „The Monster Squad“ bis heute noch nicht kennt, sollte schnellst möglich diese Lücke füllen. Für Fans des 80er Jahre Genrekinos ein unverzichtbarer Geheimtipp!

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                                • 8 .5

                                  Nachdem der Erstling vor zwei Jahren erfolgreich über die Leinwände donnerte, wird nun mit der Fortsetzung „The Expendables 2“ erneut ein großartiges Actionfest auf die Massen losgelassen, dass den schon relativ gelungen Vorgänger nochmals überbietet.

                                  Actionikone Sylvester Stallone scharrt erneut das Team des ersten Teils um sich und bekommt dabei sogar noch tatkräftigere Unterstützung von den größten Namen des 80er Jahre Actionkinos. Hier kann man wahrlich von einem Treffen der Giganten sprechen. Erfreulicherweise wurden Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis diesmal mit etwas mehr Screentime bedacht, sodass die beiden alten Haudegen beweisen können, dass sie noch lange nicht zu alt für diesen Scheiß sind. Fast schon historisch ist der Gastauftritt von Chuck Norris, der dass eigentliche Highlight des Films darstellt. Seine Auftritte strotzen nur so von Selbstironie. Überhaupt ist der Streifen eine einzige Selbstironie. Die Action-Dinos machen sich gekonnt über ihre eigenen Actionfilm- Hitstory lustig. Das fetzt gewaltig und sorgt für einige heiteren Momente. Die coolen Sprüche der 80er Jahre leben in „The Expendables 2“ unaufhaltsam weiter.

                                  Aber nun zurück zur Besetzung. Als Bösewicht wurde das Kampfsporttalent Jean-Claude Van Damme engagiert, der hier unter Beweist stellt, dass er auch mal anders kann. Natürlich dürfen dabei auch nicht die meisterlichen Kampfsporteinlagen fehlen. Allerdings hat der Arme dann doch etwas zu wenig Screentime bekommen. Ansonsten kann sich der Rest dieses phänomenalen Casts auch sehen lassen. Stallone spielt reibungslos sein Programm runter, Lundgren hat wesentlich besser Sequenzen als im Vorgänger, Statham spielt Statham und Jet Li erledigt routiniert seine Aufgabe, auch wenn sein Auftritt diesmal etwas zu kurz ausgefallen ist. Als Zuwachs kommt noch Liam Hemsworth dazu, der aber in keiner Weise der Rede wert ist. Den Bubi hätten sie auch gleich daheim lassen können.

                                  Erneuerungen gab es auch in Sachen Regie. Action-Routinier Simon West übernahm das Ruder und steuert den Streifen zielsicher in die richtige Richtung und lässt es dabei nicht aus, auch ein paar Querverweise auf seinen Actionhit „Con Air“ zu hinterlassen.

                                  Bei „The Expendables 2“ wurde nicht gekleckert sonder geklotzt. Das offensichtliche höhere Budget ermöglichte es, mit dem Sequel eine Actiongranate zu zünden, dass nur so die Wände wackeln. Schneller, lauter und höher lautet auch hier die Devise und das merkt man auch. Glücklicherweise überzeugt die Fortsetzung mit kontrollierter 80er Jahre Action, was auch den etwas rasanteren Schnitt aus Teil 1 in den Hintergrund rückt. Die Gewaltdarstellung lässt sich auch nicht zweimal bitten und serviert dem Zuschauer eine Masse an guter alter Brutalität.

                                  „The Expendables 2“ ist somit besser geraden als der erste Teil und weist keine einzige Länge auf. Überhaupt ist der Streifen eine wundervolle Hommage an das Action-Genrekino der 80er Jahre und das spürt man auch in jeder Minute.

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                                  • 7

                                    Mit „Disturbia“ bekam „Das Fenster zum Hof“ ein überraschend spannendes und rasantes 2000er Update für die neue Generation. Passend besetzt mit Shia LaBeouf und Sarah Roemer in den Hauptrollen fährt der Streifen zwar irgendwo schon die 08 / 15 Teenie- Unterhaltungsschiene, schafft es dann aber trotzdem während der Laufzeit immer mal eine schicke kleine Wendung in den Storyverlauf einzubinden. Das sorgt für Spannung und Atmosphäre.

                                    Zwar wirkt die erste Hälfte des Streifens eher wie eine Teenie- Liebeskomödie, was aber nicht weiter stört, denn den Machern gelang es auch hier den Zuschauer ordentlich bei der Stange zu halten und mit einer Prise Witz und Charme auf die kommenden Ereignisse hinzuarbeiten.

                                    Große schauspielerische Leistung und eine ausgefeilte Story darf man hier sicherlich nicht erwarten. Positiv ist aber an dieser lupenreinen Popcorn-Unterhaltung, dass sie eben die altbekannten Thriller-Elemente gekonnt einsetzt und für frischen Wind sorgt.

                                    „Disturbia“ ist unter dem Strich also gar nicht mal so verkehrt und dürfte auch amtlichen LaBeouf Hassern Spaß machen.

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                                    • 7

                                      Was waren das noch für Zeiten, wo man für die Erschaffung einer fantasiereichen Filmwelt auf wirkliche Handarbeit und hausgemachte Spezial Effekte zurückgriff.

                                      Der originale „Kampf der Titanen“ ist so ein Relikt vergangener Tage. Auch wenn der Streifen für die heutige Filmlandschaft wirklich antik und mächtig angestaubt wirkt, so hat er doch nichts an seinem sehenswerten Charme verloren. Die handgemachten Spezial Effekte von Ray Harryhausen faszinieren auf ihre Weise und können freilich nicht mehr mit modernen Effekten mithalten. Das müssen sie aber auch nicht, denn dieses ereignisreiche Fantasy -Abenteuer macht immer noch genau so viel Spaß wie am ersten Tag und gewinnt eben durch seine Stop-Motionen-Effekt Darbietung an filmhistorischer Bedeutung. Der für heutige Verhältnisse ruhige Storyaufbau und das gezielte Einsetzen von Action und Effekte sorgen für wunderbare Unterhaltungsschübe und dürften vor allem beim älteren Publikum eine ziemliche Nostalgie hervorrufen.

                                      „Kampf der Titanen“ stellt die beiden Hollywood-Ableger gekonnt in den Schatten und zeigt auf, wie sie hätten seien sollen: Fantasiereich, schön erzählt und gemächlichen inszeniert! Leider wurde ja bekanntermaßen daraus nichts.

                                      Wenigstens gibt es aber immer noch diesen originalen „Kampf der Titanen“ in der Filmschatzkiste und damit dürfte dann auch alles gut sein. Echtes altmodisches Fantasy- Kino eben !

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                                      • 3

                                        Hollywood hat mal wieder in den eigenen Filmarchiven gekramt und diesmal „Total Recall“ dazu auserkoren, als Remake über die Leinwände zu flimmern. Dabei herausgekommen ist allerdings kein gutes Remake, sondern hyperaktiver Blockbuster, der substanzloser nicht sein könnte.

                                        Zweifellos ist „Total Recall“ auf ein junges und modernes Publikum zugeschnitten, das sich offensichtlich von so einer Hochglanz Spezial Effekt – Orgie gut unterhalten fühlt. Sicher, die Effekte und Kulissen sind nicht schlecht geraden, aber das ist eben nur ein kleiner Teil, was einen Film ausmacht. Denn beim Rest stimmt überhaupt nichts. Man kommt sich vor wie in einem Videospiel bzw. wie auf einem riesigen Rummelplatz, auf dem man sich nonstop an der Schießbuden-Anlage vergnügt. Es wird geballert was das Zeug hält und über Abgründe in bester Super Mario –Manier gesprungen. Ein Wunder dass keine Fragezeichenkästchen aufgegangen sind und Ferrall sich eine Feuerblume oder einen Pilz geschnappt hat.

                                        Der Overkill an Action erreicht irgendwann einen Level, bei dem sich schon Ermüdungserscheinungen bemerkbar machen. Mir hat es jedenfalls des Öfteren die Augen zugezogen. Das führt übrigens auch dazu, dass die fast nicht vorhandene Story untergeht. Wichtig ist hier nur, dass es an allen Ecken und Ende ordentlich kracht, dass ein Spezial Effekt den nächsten jagt und dass die Schauspieler platt agieren. Das ist genau das gewollte Futter für die Masse. Regisseure Len Wiseman ist ja für eher durchschnittliche bis schlechte Kost bekannt (Underworld, Stirb langsam 4.0) und qualifiziert sich dadurch perfekt für diesen Regieposten. Zum Verzweifeln ist auch die Leistung der Hauptdarsteller. Ferrall spielt wie ein Fass ohne Boden, Beckinsale verkörpert die Rambo-Braut auf einer verdammt nervige Art und Weise, dass man ihr wirklich nur noch den Tod wünscht und auch Jessica Biel macht nicht mehr als nur hübsch auszusehen.

                                        Ich finde es ja gut, dass man mit dem Remake nicht auf Biegen und Brechen dass Original mit Schwarzenegger kopieren wollte und mehr seinen eigenen Weg ging. Die wenigen Querverweise wie die Prostituierte mit den drei Brüsten und die hässliche Frau am Reiseterminal sind ja ganz nett geraden. Allerdings sollte man aus „Total Recall“ - wie oben schon erwähnt – nicht so einen substanzlosen Bullshit machen. Mir zeigt das nur wieder auf, wie anspruchslos und simpel dass heutige Kinopublikum geworden ist. Natürlich gibt es auch noch ab und zu tolle Unterhaltung aus Hollywood mit Sinn und Verstand, aber eben das Remake von „Total Recall“ ist ein Paradebeispiel dafür, dass in Hollywood auch viel Mist verzapft wird. Vor allem bei den Popcorn-Streifen.

                                        Somit ist „Total Recall“ ein absolut deprimierender Reinfall und Galaxien vom Original entfernt.

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                                        • 10

                                          Mit „ Inglourious Bastards“ hat Meister Quentin Tarantino erneut ein Meisterwerk geschaffen, das ich sofort nach dem damaligen Kinobesuch in mein Herz geschlossen und die Liste meiner Lieblingsfilme aufgenommen habe.

                                          Tarantino hat hier nicht wirklich ein Remake des Originals geschaffen, sondern vielmehr eine Neuinterpretation des Exploitation-Klassikers. Dabei stampft Tarantino wieder einmal einen Cast aus dem Boden, der sich ohne Zweifel sehen lassen kann. Brad Pitt, Michael Fassbender, Diane Kruger und natürlich Christoph Waltz, über den man nicht mehr viel Worte verlieren muss. Der Mann liefert hier einfach eine sensationelle Leistung ab. Ansonsten tummeln sich noch Daniel Brühl. August Diehl und Til Schweiger in der Besetzungsliste.

                                          Auch „Inglourious Bastards“ ist wieder – wenn auch nicht ganz so intensiv wie „Kill Bill“ oder „Death Proof“ - eine Liebeserklärung des Regisseurs an das Exploitation-Kino bzw. das Genre-Kino. Grandiose Dialoge, diese für Tarantino typischen Szenarien und Stilmittel und jede Menge magischer Momente machen den Film zu einem Erlebnis.

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                                          • 7

                                            „Rocketeer“ ist leider eine ziemlich unbekannte Comicverfilmung, die wirklich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Regisseur Joe Johnston – der ja bekanntlich gerufen wird, wenn es um gute routinierte Blockbuster-Unterhaltung geht – liefert hier einen Film ab, der in allen Belangen ein unterhaltsames 90er Jahre Abenteuer-Kino ist. Es herrscht ein sauberer Mix aus guter Story, Action, Humor und sympathischen Darstellern. Bill Campbell in der Hauptrolle macht seine Sache wirklich gut, kann aber mit der wie immer reizenden Jennifer Connelly und dem herrlich schmierigen Schurken Timothy Dalton nicht ganz mithalten. In Nebenrollen sind unter anderem noch Alan Arkin als Flugzeugbastler und Terry O' Quinn als Howard Hughes zu bestaunen.

                                            Langeweile kommt bei „Rocketeer“ mit Sicherheit nicht auf. Die Action bietet reichlich spannende Momente und auch der Witz und Charme kommen nicht zu kurz. Spaß macht auch das schicke Set- Design, das enormes 30er Jahre Feeling verspürt. Für den Score war James Horner verantwortlich, der hier noch einen richtig schönen altmodischen Orchester-Soundtrack komponiert hat. Da war echt noch Pfeffer dahinter.

                                            Wer „Rocketeer“ noch nicht gesehen hat, sollte auf jeden Fall mal einen Blick riskieren. Es lohnt sich!

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                                            • 7
                                              über Cyborg

                                              Cannon Films, eine Produktionsfirma die weiß wie man richtig recycelt! Um nicht ganz umsonst in die geplanten Projekte „Spiderman“ und „Master of the Universe 2“ investiert zu haben, entschied man sich „Cyborg“ mit bereits vorhandenen Kulissen und Kostümen zu inszenieren. Schöne Sache!

                                              Dabei herausgekommen ist nämlich ein äußerst belämmerter Sci-Fi- Actionfilm, der durch seine herrlich dämlichen Dialoge und denn typischen 80er Jahre Actionsequenzen einen wunderbaren Unterhaltungswert besitzt. Als Zugabe bekommt man noch einen munteren Jean- Claude Van Damme, der wie gewohnt ordentliche Schläge austeilt und somit wiedereinmal der Held des Tages ist. Wie es sich für eine Cannon Produktion auch gehört, darf sich der Zuschauer an einem gemütlichen Gewaltfaktor erfreuen, der aber in seinen Spitzen schon von Haus aus wahrscheinlich leicht vorzensiert wurde. Die stümperhaften Schnitten fallen schon sehr auf. Ansonsten muss man dem Streifen schon mal ein Lob hinsichtlich seines rasanten Erzählstils aussprechen. Langweilige Passagen sucht man nämlich vergebens. Trotzdem ist „Cyborg“ aber auch ein ziemlich billig inszenierter Actionfilm, der in keiner Minute so einen richtigen Kultstatus erreichen will, wie es so manch andere Cannon Produktion tat. Aber auch hier lautet wieder die Devise: Wer hier Hochglanz – Actionkino der 80er Jahre erwartet ist an der falschen Adresse!

                                              Spaß macht „Cyborg“ allemal und das nicht nur im besoffenen Zustand. Wegen seinem typischen 80er Jahre Charme und den ulkigen Darbietungen der Darsteller drückt man gerne noch ein Auge zu

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                                              • 6

                                                Dieser Paul W. Anderson hat definitiv im falschen Jahrzehnt mit dem Filmemachen begonnen. Er wäre mit Sicherheit der King in den 70er und 80er Jahren gewesen.

                                                Mit seinem Sci-Fi -Actionstreifen „Soldier“ bewies er Ende der 90er Jahre erneut, dass er Genre-Filmemacher ist. Nur eben wieder auf keinem guten Niveau. Mit viel Wohlwollen und genügend Liebe für B-Movies lässt sich dieser stumpfsinnig Streifen aber eigentlich ganz gut ertragen. Kurt Russel mimt hier einen nicht sehr gesprächsfreudigen Supersoldaten, der von seinen Vorgesetzten wegen Altererscheinung auf einer intergalaktischen Mülldeponie abgeladen wird. Viel Story gibt es nicht und eigentlich zählt auch hier freilich nur die Action. Diese bracht aber leider etwas zu lange um in Fahrt zu kommen. In der Zwischenzeit, wo man auf die Action wartet, versucht Anderson doch tatsächlich so was wie Emotionen in den Film einzubauen. Das wirkt insgesamt aber ziemlich kitschig und albern. Überraschender Weise tummeln sich in „Soldier“ ja mit Kurt Russel, Connie Nielsen und Jason Isaacs recht bekannte Namen, die aber letztendlich nur verschleudert werden. Aber was will man auch groß erwarten? Wenn man hier Anderson in Schutz nehmen möchte, könnte man behaupten, ihm fehlten damals noch die technischen Mittel, um seinen erzählerischen Stil umzusetzen und „Soldier“ den richtigen Schliff zu verpassen. Fraglich ist aber auch, ob dabei etwas Besseres herausgekommen wäre. Jedenfalls fährt dieser streckenweise unterhaltsame B-Actionfilm zum Schluss dann noch ordentlich die Geschütze auf, die man sich während des Films immer herbeigesehnt hat. Und irgendwie erinnert der ganze Showdown dann auch noch einwenig an „Phantom Commando“. Das war mit Sicherheit auch Absicht, denn unter dem Strich ist „Soldier“ ja nichts anderes, als eine missglückte Hommage an das Actionkino der 80er Jahre.

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                                                • 8 .5

                                                  „Revenge“ zählt mit Abstand zu den besten Tony Scott Filmen!

                                                  Sein Ruf allerdings sagt da was anderes. Schon beim damaligen Kino- Release hagelt es schlechte Kritiken, was somit zu fast leeren Kinokassen führte. Aber auch Jahre später hat sich sein Ruf nicht gebessert, obwohl mit dem mittlerweile erhältlichen Dir’ Cut die gewollte Version von Tony Scott vorliegt. Im Vergleich zu der eher lahmen Kinofassung erweist sich diese Schnittfassung als Scott’s heimliches Meisterwerk.

                                                  Wie der Titel „Revenge“ bereits andeutet handelt der Streifen von Rache, angetrieben durch die ältesten Motive der Menschheit: Liebe und Eifersucht. Aber auch die Männerfreundschaft von Kevin Costner und Anthony Quinn steht im Fokus der Geschichte, wenn auch nicht ganz so intensiv. Mit kühlen und stilsicheren Bildern präsentiert uns Scott eine spannende, kompromisslose und enorm erotische Story, die, wenn man sich darauf einlässt, ihre volle Wirkung entfaltet. Visuell ist „Revenge“ eine wahre Pracht und trägt zweifellos die Handschrift seines Regisseurs. Nur alleine durch die Bilder verspürt man förmlich die brechende Hitze Mexikos, sowie die knisternde Erotik, die wahrlich von der höchst attraktiven Madeleine Stowe ausgeht. Überhaupt ist der Cast sehenswert. Kevin Costner überzeugt in einer für ihn eher ungewöhnlichen Rolle, Anthony Quinn zeigt seine Klasse und Madeleine Stowe ist wie schon gesagt einfach nur verdammt heiß. Sex, Gewalt und fehlende Hoffnung sind in Tony Scott’s unterschätztem Werk an der Tagesordnung und eben genau das macht den Film so besonders. Im Dir’ Cut passt alles zusammen. Der Streifen ist kurzweilig erzählt und schafft es trotzdem dem Zuschauer alles näher zu bringen und ihn zu fesseln. Auch das Ende ist einfach nur große Klasse.

                                                  „Revenge“ ist neben „True Romance“ wohl das Beste, was Tony Scott je hervorgebracht hat. Gebt dem Streifen eine Chance, er hat es verdient!

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                                                  • 7

                                                    „Tage des Donners“ ist eigentlich „Top Gun 2“. Jedenfalls könnte man es meinen, sieht man sich mal die Credits hinter und vor der Kamera an. Da hätten wir Regisseure Tony Scott, Hauptdarsteller Tom Cruise, eine fast ähnliche Story und das Produzenten-Duo Jerry Bruckheimer und Don Simpsons. Ganz so ist es dann aber doch nicht, denn der Streifen handelt von einem NASCAR- Fahrer und nicht von einem Jet-Piloten. Dass während den Dreharbeiten noch kein wirkliches Drehbuch existierte, merkt man dem Film natürlich an. Die Geschichte ist einfach zu gradlinig und vorhersehbar geraden. Alles wirkt ziemlich zusammengeschustert und kopiert. Trotzdem gelingt es „Tage des Donners“ aber einen feinen Unterhaltungsfaktor aufzubauen, den man vor allem der gutgelaunten Besetzung zu verdanken hat. Tom Cruise überzeugt erneut als kleiner Macho, Robert Duvall hat Spaß an seiner Rolle als Mentor und auch Nicole Kidmann liefert als Love Interest von Cruise eine solide Leistung ab ( die beiden haben ja kurz nach Ende der Dreharbeiten im wirklichen Leben geheiratet). Aber auch die schick gefilmten Rennsequenzen können überzeugen und sorgen für den nötigen Actiondurchzug. Überhaupt lebt in „Tage des Donners“ schon der optischen Stil, der auch die kommenden Tony Scott Filme beherrschen sollte. Bruckheimer hat sich dabei sicher auch etwas abgeschaut. Beim Soundtrack wurde auch wieder viel Wert auf die Songauswahl gelegt, obwohl „Tage des Donners“ herbei nie den Kultstatus des „Top Gun Soundtracks“ erreicht hat. Für den Score zeichnet sich der damals aufblühende Komponisten Hans Zimmer verantwortlich, der hier auch schon mit seinem gewohnten Musikstil die richtigen Töne trifft.

                                                    Letztendlich ist „Tag des Donners“ nicht mehr als ein lässiger und cooler Mainstream-Streifen, der nicht viel zu bieten hat. Sein Auftreten allerdings lässt so einige Schwächen vergessen. Scott sei Dank!!!

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