Spielberg_Fan - Kommentare
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Alle Kommentare von Spielberg_Fan
Man könnte meinen wenn der Regisseur Ridley Scott heißt und der Drehbuchautor ein Pulitzer – Preisträger ist, dass man einen ziemlich starken Film erwarten kann. Nun, das Ergebnis ist eher ernüchtert.
„The Counselor“ ist ein Thriller geworden, dem es in vielen Momenten an Spannung fehlt und auch die Geschichte vermag nicht wirklich zu fesseln. Die Charaktere gehen einem allesamt am Arsch vorbei und sind praktisch nur oberflächlich gezeichnet. Ein Background für alle Figuren fehlt gänzlich. Auch wenn sich die Besetzungsliste traumhaft lesen lässt, so schafft es keiner der Darsteller hier sein wahres Können zu präsentieren. Michael Fassbender, Cameron Diaz, Brad Pitt, Javier Bardem, Penelope Cruz und noch so einige mehr bekannte Gesichter spielen allerhöchstens recht solide. Verschleudertes Potenzial, wie so vieles andere an dem Film.
Immerhin beweist der Regisseur in visueller Hinsicht wieder ein Händchen und macht mit seiner Bildersprache „The Counselor“ zu einem sehenswerten Stück Film. Auch überrascht der Streifen mit doch recht harten Gewaltspitzen, die nur erahnen lassen, was man alles aus diesem Thriller hätte herausholen hätte können. Hin und wieder blitzt auch so was wie elektrisierende Erotik hervor ( siehe Cameron Diaz), die aber schnell wieder abnimmt.
Man hätte aus „The Counselor“ einen echt knallharten und realistischen Thriller machen können, der keine Kompromisse eingeht. Letztendlich ist Regisseur Ridley Scott nur ein durchschnittlicher Streifen gelungen, der nicht aus seinen Vollen schöpft. Bei so einer Besetzung und bei soviel Talent hinter der Kamera müsste doch eigentlich viel mehr drin gewesen sein?
Da uns ja der neuste „Godzilla-Streifen“ demnächst bevor steht, werde ich mich in der nächsten Zeit mal ein wenig quer durch die Filmreihe dieses Ungetüms wühlen. Große Erfahrung mit Godzilla hab ich ja bis jetzt noch keine. Ich kenne nur wenige Titel der Reihe. Schauen wir mal, wie mich das Monster bei Laune halten kann.
Den Anfang macht bei mir gleich das große Finale. „Godzilla: Final Wars“ stellt den Abschluss der Millennium-Staffel. dar und ist gleichzeitig der bisher letzte Godzilla-Streifen der Reihe. Was die Macher mit diesem Film auf die Beine gestellt haben, kann man wirklich als das Finale bezeichnen. „Godzilla: Final Wars“ ist von vorne bis hinten ein absolut verrücktes, actionreiches und ultra trashiges Monster-Spektakel, dass dem japanischen Ungetüm durchaus alle Ehre macht. Auch wenn es der teuerste Teil der Reihe war, so sind doch die Effekte bewusst schlecht und Godzilla-typsich gehalten. Hier tummeln sich sämtliche Kreaturen, die jemals in einem Godzilla-Film ihren Auftritt hatten und dürfen sich mit dem König aller Monster prügeln. Selbst Roland Emmerich’s Godzilla bekommt hier ordentlich eine eingeschenkt. Das macht Laune und wenn sich die Macher dann auch noch auf ihre Weise bei Matrix und Co. bereichern, dann dürfte die Party vollständig sein.
„Godzilla: Final Wars“ verfügt über eine völlig idiotische Story und auch die Darsteller sind echt zum Monsterklatschen. Aber das soll ja auch nicht anders sein, den man will ja denn Kult irgendwie originalgetreu fortführen bzw. hier zu Ende bringen. Zugegeben, die Länge von 125 Minuten ist für so eine Art Streifen schon etwas zu lang, aber trotzdem gelingt es dem Film immer wieder, seinen Zuschauer mit reichlich Schauwert bei Laune zu halten.
„Godzilla: Final Wars“ ist die reinste Monster-Party, die der Filmlegende Godzilla eigentlich einen richtig schönen Abgang beschert hat, jedenfalls aus japanischer Sicht. Fans werden den Film sowieso lieben und dem Rest kann ich sagen, dass man mit dieser Zerstörungsorgie durchaus seinen Spaß haben kann und dabei auch noch den Kult Godzilla für sich entdecken kann.
Kommentar 1000!!!
So, jetzt bin ich bei der magischen Grenze auch angelegt und hoffe, dass ich die nächsten 1000 auch noch knacken werde. Lange hab ich überlegt, welchem Film ich wohl diesen Kommentar widmen werde. Letztendlich viel meine Wahl gestern Abend auf „The Amazing Spider-Man 2“, da mich der Streifen gestern im Kino in einen wirklichen Freudentaumel versetzte.
Auch ich gehörte zu den Skeptikern, die dieses frühzeitige Reboot des Spider-Man – Franchise als absoluten Blödsinn empfanden. Da kam „The Amazing Spider-Man“ in Kinos und ich war praktisch Fan. Dem Film gelang es viel mehr das Wesen der Spider-Man Comics einzufangen als die Trilogie von Sam Raimi. Nun, zwei Jahre später, erblickt „The Amazing Spider-Man 2“ das Licht der Kinoleinwände und ist – Gott sei Dank – eine ausgezeichnete Fortsetzung und Weiterführung der Geschichte rundum Peter Parker, der als Spider-Man seine Heldentaten vollbringt.
Regisseur Marc Webb dreht mit der Fortsetzung noch einmal mehr an der Schauwert-Schraube und liefert hier eine Comicverfilmung ab, die alle wichtigen Zutaten für so eine Adaption zu vereinen weiß. „The Amazing Spider-Man 2“ bietet eine tolle Story, packende Action, Spannung, wohl dosierten und stimmigen Humor, gelungene Spezial Effekte und einen großartigen Cast. Andrew Garfield als Peter Parker/Spider-Man macht einen großartigen Job und lässt einen Toby Maguire locker im Netz hängen. Jamie Fox als Max Dillon/ Elektro überzeugt ebenfalls mit einer guten Performance. Dane DeHaan als Harry Osborn kann einem James Franco locker das Wasser reichen und auch die unvergleichliche, süße und heiße Emma Stone ist wie schon im ersten Teil einfach umwerfend in ihrer Rolle. Die Szenen zwischen ihr und Garfield sind einfach ein Traum und die Liebesgeschichte viel schöner und emotionaler inszeniert als die Kitsch-Seifenblase zwischen Toby Maguire und Kirstin Dunst.
Bei „The Amazing Spider-Man 2“ merkt man, dass dem Regisseur seine Figuren wichtig sind. Webb hat bei seiner Inszenierung den Fokus meistens bei seine Figuren und der Geschichte. Der Film gerät niemals in Gefahr, in einen Action-Overload abzudriften. Klar ist die Action – wenn sie dann mal da ist – ordentlich rasant und effektreich in Szene gesetzt. Auch das 3 D kann dabei aus dem Vollen schöpfen. Das Finale ist zudem ziemlich gut gelungen und haut auch auf der emotionalen Ebene mit einer Überraschung ordentlich rein. Aber wie schon gesagt, diese Comicverfilmung bleibt auf dem Boden.
Was bei Teil 2 außerdem noch positiv zu verzeichnen ist, ist der Score von Hans Zimmer. James Horner schrieb ja schon für den Erstling eine tolle Filmmusik und auch Mr. Zimmer ist es diesmal gelungen zu überraschen. War sein letzter Comic-Score zu „Man of Steel“ doch eher ziemlich platt, scheint er für Spider-Man die richtigen Klänge gefunden zu haben. Ein Score, der mit durchaus guten Einfällen daher kommt.
„The Amazing Spider-Man 2“ ist von vorne bis hinten ausgezeichnetes Popcorn-Kino auf hohem Niveau. Ein Gesamtpaket voller Action, Spannung, Humor, Emotionen, tollen Charakteren und einer guten Geschichte.
„Rush“ ist wohl eine der Überraschungen des letzten Kinojahres. Wer hätte gedacht, dass eine Geschichte über die Rivalität der beiden Rennfahrer-Legenden James Hunt und Niki Lauda so gute Kritik einheimsten würde. Regisseur Ron Howard ist es aber gelungen, aus einer wahren Geschichte einen unterhaltsamen Streifen für die Masse und auch für den gepflegten Filmliebhaber zu erschaffen.
Der Fokus liegt bei „Rush“ ganz klar bei der Rivalität der beiden Hauptfiguren James Hunt und Niki Lauda. Sämtliche Nebenfiguren sind eigentlich nur schickes Beiwerk, die aber trotzdem nicht negativ auffallen. Selbst die Renn-Sequenzen sind nicht unbedingt immer so im Mittelpunkt. Klasse Inszeniert sind sie aber allemal. Wenn ein Film also sich hauptsächlich um zwei Hauptfiguren dreht, dann müssen auch die Rollen gut besetzt sein. Und in diesem Fall sind sie es auch. Daniel Brühl als Niki Lauda überzeugt auf der ganzen Linie und stellt praktisch jeden in diesem Film in den Schatten. Aber Chris Hemsworth als James Hunt liefert eine tolle Performance ab und mimt den attraktiven und makellosen Frauenschwarm der Rennbahn richtig gut. Über 120 Minuten ist es pure Unterhaltung, aber auch Dramatik, den beiden Rennprofis bei ihrem Fight zuzusehen. Howard gelingt der Spagat zwischen einer interessanten Geschichte und rasanten Rennszenen, die von einem soliden, aber passend Score von Hans Zimmer untermalt werden.
Man muss kein Formel-1 Fan sein um „Rush“ zu mögen. Man muss einfach das Interesse für wahre Geschichten mitbringen, die für die Leinwand aufwendig und aufregend inszeniert wurden.
Mel Gibson’s „Die Passion Christi“ gehört wohl ohne Zweifel zu den umstrittensten Werken der Filmgeschichte. Dem Film wird bis heute Gewaltverherrlichung und Antisemitismus vorgeworfen, was ich nach wie vor nicht ganz nachvollziehen kann.
Für mich ist der Streifen ganz klar eine beachtliche Umsetzung eines Bibelstoffes, der den Leidensweg Jesus beeindruckend darstellt. Mel Gibson überzeugt mit einer starken Inszenierung, die dem Regisseur sicherlich einiges abverlangt hat. Kamera, Schnitt, die Ausstattung und auch der Score von John Debney lassen den Film zu einem intensiven Erlebnis werden. Besonders ausschlaggebend für die Authentizität des Streifens ist der Punkt, dass „Die Passion Christi“ komplett in aramäisch, hebräisch und lateinisch gedreht wurde. Eine mutige Umsetzung von Seiten des Regisseurs.
Was die Gewaltdarstellung betrifft, so muss man wirklich sagen, dass Gibson hier keine Rücksicht nimmt, was aber einfach notwendig ist. Die Grausamkeiten sind explizit und brutal in Szene gesetzt, aber auch nur so gewinnt der Film weiter an Realismus. Wenn es so gewesen ist, dann in etwa in diese Richtung. Die Gewalt ist nicht nur bloßes Beiwerk für Splatterfanatiker, sondern ein Element, das den Film unterstützt.
Großes Lob muss man auch für den Cast aussprechen, vor allem für Jim Caviezel, der die Rolle des Jesus sehr stark gespielt hat. Aber auch Monica Bellucci und der Rest überzeugen mit einer sehr guten Performance.
„Die Passion Christi“ ist und bleibt auch nach mehrmaligen sehen immer wieder eine interessante Erfahrung. Ich kann verstehen wenn man diesen Film ablehnt, aber wer ihn noch nicht gesehen hat sollte trotzdem mal einen Blick riskieren. Gläubig oder nicht, das spielt dabei überhaupt keine Rolle! Mel Gibson hat jedenfalls mit diesem Film eine äußerst sehenswerte Umsetzung des Stoffes auf Zelluloid gebannt.
Im dritten Teil der „Chucky-Reihe“ schlitzt sich die mordlustige und ständig Sprüche klopfende Puppe durch eine Militärschule und der Zuschauer denkt sich, das hab ich doch alles schon mal gesehen.
In der Tat waren und sind die „Chucky-Filme“ nie wirklich so gut gewesen, aber sie hatten immer etwas Sympathisches und natürlich diese Puppe. „Chucky 3“ nimmt sich zu seinen beiden Vorgänger auch nicht viel und spult die gleiche Nummer ab. Immerhin wurde die Handlung aus dem Kinderzimmer in eine Militärschule verlegt, was ja schon mal was anderes ist. Letztendlich – wie schon gesagt – passiert da aber auch das Gleiche. Chucky jagt erneut hinter Andy her ( der Junge aus Teil 1 und 2 ) und hinterlässt dabei eine blutige Spur, die gar nicht so blutig ist, was eigentlich schade für so einen Genrefilm ist. Spaßig ist dann auch der Showdown in einer Geisterbahn. Und wie in den Vorgänger zuvor, überzeugen auch in Teil 3 die Puppeneffekte. Gruselig ist das schon.
„Chucky 3“ ist durchschnittlicher Horrorware, die durch seine Hauptfigur immerhin für kurzweilige Unterhaltung sorgt. Gute Ansätze, aber nicht alles gut umgesetzt.
Mit dem Abschluss seiner Spider-Man – Trilogie hat sich Regisseur Sam Raimi leider etwas verkalkuliert.
„Spider – Man 3“ möchte zu viel und scheitert an seinem Vorhaben. Die Fülle an Feinden ( Sandman, Venom, Harry Osborn als neuer grüner Kobold), zusätzliche neue Charaktere ( Gwen Stacy) und die Absicht, hier noch mal was Großes zu präsentieren tun dem Film letztendlich nicht gut. Spidys Gegenspielern wird viel zu wenig Screentime eingeräumt und die Figur der Gwen Stacy verkommt zu einem dummen Blondchen. Darüber hinaus, fühlt sich „Spider-Man 3“ im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern wie ein gigantisches Liebesdrama an. Sicher spielte auch die Liebesgeschichte zwischen Peter und M.J in Teil 1 und 2 auch eine große Rolle, nur hier wirkt alles viel aufgeblasener. Dann gibt es noch solche Ausrutscher wie die Performance von Maguire, als er zu einem richtig doofen Arschloch mutiert und diese furchtbare Tanzeinlage in einer Jazz-Bar. Auch die Actionszenen übertreiben es an manchen Stellen doch etwas zu sehr. Trotzdem, „Spider-Man 3“ hat auch seine guten Seiten.
Insgesamt wird die Geschichte die mit dem ersten Teil begann, mit dem zweiten ihre Wendung fand, gut zu Ende erzählt. Auch wenn Raimi mehr wollte und daran scheiterte, blicken doch immer wieder gute Ansätze durch die Geschichte und durch die Charakterentwicklungen. Langeweile findet sich in den knapp 138 Minuten Laufzeit nicht, was man wieder dem guten Mix aus Action und Story zu verdanken hat.
Insgesamt hat Sam Raimi mit seiner Spider-Man-Trilogie eine echt gute Arbeit abgeliefert, die dem Comic-Genre für die große Leinwand einen wichtigen Anstoß verpasst hat. Sicher wäre es interessant gewesen zu sehen, was Raimi alles noch für Teil 4 und 5 geplant hatte. „Spider-Man 3“ war ja praktisch der Abschluss für die Dreiecksgeschichte von Peter, M.J und Harry. Aber auch das Reboot kann man jetzt nicht als Fehlgriff bezeichnen. Ich war positiv überrascht von „Amazing Spider-Man“ und halte ihn sogar für noch besser als die Raimi- Interpretation.
PS: Für „Amazing Spider-Man“ existiert schon eine Review von mir und die zum zweiten wird auch bald folgen.
Mit „Spider – Man 2“ ist es Regisseur Sam Raimi gelungen, die Geschichte um die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft interessant weiterzuspinnen. Selten hat man so einen Fortsetzung, die den Erstling noch mal übertrifft und das nicht nur an Schauwert. Raimi schafft es erneut, aus dem zweiten Spider-Man – Abenteuer einen richtig guten Mix aus Action, Story und Charaktere zu zaubern. Gemäß der Sequel-Formel aus Hollywood muss alles schneller, lauter und größer sein. Und das ist es auch bei „Spider-Man 2“. Glücklicherweise hat der Regisseur und sein Team aber alles unter Kontrolle, was aus dem echt sehenswerten Blockbuster eine ausgeglichene Comicverfilmung macht, die mit rasanten Actionszenen aufwartet, aber gleichzeitig eine Geschichte erzählt und seine Figuren weiter entwickelt. Man merkt förmlich, wie es dem Regisseur am Herzen lag, eine Superheldengeschichte mit Tiefgang zu erzählen. Auch wenn sich natürlich genug Schauwerte in dem Streifen tummeln, so findet der Film doch immer wieder Zeit sich um seine Figuren und die Geschichte zu kümmern. So muss Superhelden-Kino aussehen !
Trotzdem hat aber auch dieser Film seine kleinen Schwächen und die sind praktisch die gleichen wie beim Erstling. Raimi drückt immer etwas zu stark auf den Kitsch-Button und lässt seinen Hauptdarsteller nach wie vor weinerlich dastehen. Teilweise ist das nicht immer ganz so zum aushalten. Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt, der etwas stärker mit einfließt.
In Sachen Cast gibt es ein Wiedersehen mit praktisch allen bekannten Gesichtern des ersten Teils. Neu ist Alfred Molina als Dr. Otto Octavius, der als hin und her gerissener Schurke eine tolle Performance abliefert. Maguire, Franco und Dunst legen sich außerdem noch leicht mehr ins Zeug als bei „Spider-Man“.
Für mich ist „Spider-Man 2“ ganz klar der beste Teil der Trilogie über den beliebten Wandkrabbler. Ohne Zweifel kann man diese Fortsetzung als eine der gelungensten des Comic-Genres bezeichnen.
Waren „The Last Stand“ und „Escape Plan“ noch wirklich ganz gute bis sehenswerte Comeback – Gehversuche des Action – Urgesteins Arnold Schwarzenegger, so muss man leider bei seinem neuesten Streich die Erwartung zurückschrauben.
„Sabotage“ ist ein dreckiger, ordinärer und gewalttätiger Actionthriller, der auch richtig schön old school inszeniert ist, aber mit einem sehr schwerwiegenden Problem zu kämpfen hat. Ayer’s Film kann sich nicht entscheiden was er sein möchte und fährt sein Potenzial an die Wand. Für einen lupenreinen Actionfilm bietet der Streifen seinem Zuschauer einfach zu wenig Action und für einen Thriller ist die Story einfach zu lahm erzählt und äußerst spannungsarm. Da kann auch der recht prominente Cast rundum Arnold Schwarzenegger nichts mehr ausrichten. Sam Worthington, Olivia Williams, Terrence Howard und einige andere werden praktisch verheizt. Eigentlich ist „Sabotage“ eine One-Man-Show von Schwarzenegger, was ich persönlich jetzt nicht weiter schlimm finde, nur muss diese Show auch richtig in Szene gesetzt werden, wie das auch in den 80er Jahren geschah. Schwarzenegger will hier offensichtlich mehr als möglich aus seiner Rolle herausholen und das gelingt ihm sichtlich nicht.
Immerhin überzeugt die handgemachte Action (wenn sie mal da ist) und auch die Gewaltspitzen, welche die Härte des 80er Jahre Actionkinos zurück auf die Leinwand holen. Aber David Ayer’s Actionthriller hätte auch locker als Direct to DVD Produktion durchgehen können. In „Sabotage“ wird Altbekanntes abgespielt, was sich unglücklicherweise auch noch als völlig unterhaltungsfrei entpuppt. Einen wirklichen Drive entwickelt der Film in keiner Minute. Arni ist das Zugpferd und rettet den Film mit seiner auch nicht so recht guten Performance gerade noch vom Uninteressanten weg.
„Sabotage“ hätte ein knallhartes Ding Actionkino werden können, doch leider wusste man nicht so recht wie man die richtige Richtung hier einschlagen soll. Solide und nichts Besonderes wäre der Streifen immer gewesen, aber der passenden Unterhaltungsgrad hätte so einiges retten können.
Beim nächsten Mal dann wieder lieber Arni!!!
Das Jahr 2002 stellt Rückblickend wohl den Auslöser für den großen Vormarsch von Comicverfilmungen auf der Leinwand dar, die mittlerweile auf ihren Höhepunkt zusteuern. Natürlich gab es mit „Superman“, „Batman“ und auch „X-Men“ würdige Genrevertreter, die es aber nicht wirklich vermochten, das Massenpublikum für das Genre endgültig zu begeistern. Aber dann kam „Spider-Man“ von Sam Raimi und die Comicfilm-Welt schien sich zu wandeln.
„Spider-Man“ ist von vorne bis hinten ein echt sehenswerter Blockbuster, der mit einem gelungen Mix aus Story, Humor, Action, Charaktere und Liebe zum Comic einiges zu bieten hat. Sam Raimi hat sich sichtlich Mühe gegeben, die Grandwanderung zwischen unterhaltsamen Event-Kino und solidem Tiefgang gut in ein Spinnennetz zu bringen. Neben der handfesten Inszenierung des Regisseurs überzeugt auch der Score von Danny Elfman, der genau die richtigen Klänge für Spider-Man bereithält.
Schauspieltechnisch kann man mit dem Cast - mit ein paar Abstrichen – durchaus zufrieden sein. Tobey Maguire macht in der Rolle des Helden zwar keinen schlechten Job, doch ist seine Performance für meinen Geschmack einfach zu weinerlich. Der Peter Parker der Comics war zwar auch anfänglich nie die große Nummer, aber niemals so soft wie die Darstellung von Maguire. William Dafoe als der grüne böse Kobold hingegen trifft die Spinne auf den Kopf. Seine Darbietung ist richtig schön wahnsinnig und böse. Und dann hätten wir noch Kirstin Dunst als Mary Jane Watson und James Franco als Harry Osborn. Beide wirken doch etwas seicht und austauschbar in ihren Rollen.
Wo man ebenfalls Abstriche machen muss, sind die Dialoge. Damals im Kino empfand ich diese als nicht so schlimm, doch nach all den Jahren und dem fortgeschritten Alter muss ich sagen, hier gibt es echt ein paar Passagen, die sind schon ziemlich schwülstig und dämlich.
Insgesamt bleibt „Spider-Man“ aber eine guten Comicverfilmung, die sich trotz Schwächen nicht verstecken muss. Raimi hat mit seinem Film die Entwicklung des Comic-Kinos vorangetrieben und das wird einem immer wieder klar, wenn dieser erste Teil der Trilogie im Player landet.
Mein erster Gedanke war, als ich den ersten Trailer zu „Noah“ sah, ob sich Regisseur Darren Aronofsky jetzt wohl an Hollywood verkauft hat. Nun, jeder Filmemacher muss diesen Weg einmal beschreiten und er ist auch notwendig, nur darf man sich nicht immer für jeden Scheiß hergeben und sich irgendwo treu bleiben.
„Noah“ erzählt die altbekannte biblische Geschichte von dem Mann Noah, der von Gott den Auftrag erhält, eine Archer zu bauen, um viele Tiere dieser Welt vor der zerstörerischen Sintflut zu retten, die die sündige Menschheit ausrotten soll. Jedem dürfte diese Geschichte bekannt sein.
Aronofsky verzichtet bei seiner Umsetzung des Stoffes auf die Bibeltreue und macht aus diesem Werk eher ein Stück Fantasykino mit Elementen aus der biblischen Geschichte. Eine Idee die man durchaus verfolgen kann als Filmemacher. Nur wie der Regisseur sein Vorhaben aufgezogen hat, dass fand ich etwas seltsam. Sicher will der Streifen in keiner Minute jemanden den christlichen Glauben aufzwingen, aber der Mix aus Popcorn-Kino für die Masse und die philosophische Ebene eines Aronofsky bilden ein echt merkwürdiges Gesamtbild. Der Film kann sich nicht so recht entscheiden was er ist sein will. Eine abenteuerliche Interpretation des Bibelstoffes oder doch Kino mit einer Aussage. Anspruch und Unterhaltung kann man auf jeden Fall kombinieren, aber auch bei diesem Punkt fühlt sich „Noah“ eben komisch an. In manchen Momenten wurde ich auch das Gefühl nicht los, dass der Film uns was ganz wichtiges mit auf den Weg geben wollte: Poppen ist extrem notwendig und jedes Männchen braucht ein Weibchen!
Handwerklich wurde der Streifen relativ gut inszeniert. Die Effekte sind zwar nicht gerade als Glanzleistung zu bezeichnen, dafür überzeugen aber die recht gut fotografierten Bilder. Auch die Darsteller liefern eine solide Leistung ab. Russel Crowe, Jennifer Connely und Emma Watson stechen dabei am meisten hervor.
„Noah“ hat überraschender Weise viel vom Stil seines Regisseurs abgekommen. Doch eben dieser Stil in Verbindung mit den typischen Elementen des Blockbusterkinos ergibt eine recht durchwachsene Mischung, die auf den Betrachter recht befremdlich wirken kann. Darren Aronofsky sollte zurück zu seinen Wurzeln gehen oder beim nächsten großen Projekt Wein und Wasser richtig mischen.
Ich hätte nie gedacht dass ich das mal sagen würde, aber „Zeit der Unschuld“ ist ein Martin Scorsese – Film, der mir wirklich nicht so gefiel und furchtbar Langweilig ist. Ich hab ja absolut nichts gegen den Kostümfilm, aber ich musste echt mit der Müdigkeit kämpfen.
Die Geschichte kam überhaupt nicht in die Gänge und die knapp 133 Minuten fühlten sich grausam an. Immerhin konnten die echt schicke Ausstattung, die gelungenen Kostüme, die Kameraführung und auch das Darsteller noch einiges gut machen. Daniel Day-Lewis, Michelle Pfeiffer und Winona Ryder sind doch über jeden Zweifel erhaben.
Sorry Großmeister Scorsese, aber mit diesem Werk konntest du mich erstmals nicht verzaubern. „Zeit der Unschuld“ ist ein Kostüm-Liebesdrama mit verdammt viel Längen.
„ Im August in Osage County“ ist ein lupenreiner Ensemble-Film, der auf ein gleichnamiges Bühnenstück basiert. Hier zählen die darstellerischen Leistungen, die unterschiedlichen Charaktere, die Geschichte und ihre Hintergründe, aber auch die Inszenierung. Technische Spielereien sind hier nicht ausschlaggebend, wie es halt bei solch einer Art Film auch ist.
Mit Julia Roberts, Meryl Streep, Ewan McGregor, Chris Cooper, Benedict Chumberbatch uvm. greift der Film auf ein starkes Schauspielensemble zurück, welches äußert sehenswert agiert. Auch die Geschichte ist interessant, nur wer kein Freund der Theaterkunst ist wird so was wie leichte Langeweile verspüren. Der Film ist sicher nicht Jedermanns Geschmack, aber Theaterfans wird mit dieser Filmadaption die Bühne auf die Leinwand geholt.
„Im August im Osage County“ ist wahrlich ein Familiendrama, das dramatischer nicht sein könnte. Teils traurig, teils lustig und teils auch irgendwo Realistisch. Ein Streifen, den man sich nicht unbedingt öfters anschaut, aber für den Moment genießen kann. Theaterfans werden evtl. öfters auf dieses Stück Film zurückgreifen. Sehenswertes Schauspielkino, das auch einfach mal sein muss!
„The Hunger Games – Catching Fire“ ist ebenso spannend und unterhaltsam wie sein Vorgänger, wenn nicht sogar etwas mehr. Regisseur Francis Lawrence liefert mit dem zweiten Teil einen wirklich guten Film ab, der Lust aufs Buch macht. Ob den Machern dabei eine tolle Adaption des Buches gelungen ist weiß ich nicht, da ich die Vorlage nicht kenne. Aus filmischer Sicht kann man sich aber nicht beklagen.
Handwerklich und auch vom Storyaufbau her ist die Fortsetzung prima Inszeniert und vertieft die Geschichte rundum Katniss und ihrem Widerstand gegen die Staatsgewalt noch dazu. Anfänglich mag alles etwas wie an Aufguss des Vorgängers wirken, doch am Ende diesen Films weiß man, dass man es hier mit einem wichtigen Mittelstück der Geschichte zu tun hatte. Auch wenn es zu Beginn kleine Längen gibt, steigert sich die Spannung doch im Verlauf des Films auf ein schickes Niveau. Auch die Actionelemente finden sich spätestens ab dem Zeitpunkt wieder im Film, wenn der Kampf in der Arena seinen Anfang findet. Dabei kann der zweite Teil der „The Hunger Games – Trilogie“ auch visuell überzeugen und belohnt die Fans mit schönen Kameraeinstellungen. Musikalisch gibt sich der Film mit Komponist James Newton Howard zwar etwas ideenarm, aber da gibt es im heutigen Blockbuster – Segment noch viel, viel, viel schlimmer Kompositionen.
Die Leistung der Darsteller steht dem ersten Teil in nichts nach und so ist es erneut Jennifer Lawrence, die eine wieder an die Hand nimmt und einen durch diese finstere Zukunftsversion führt..
„The Hunger Games – Catching Fire“ ist sehenswertes Popcorn-Kino mit einer kleinen Prise Anspruch. Als dummes Teenie-Abenteuer würde ich diese Film-Trilogie jetzt sicher nicht mehr bezeichnen, auch wenn die Zielgruppe ganz klar noch die Zahnspange trägt. Spannend, gut inszeniert, gut gespielt und auf seine Art unterhaltsam. Das sehenswertes Blockbuster- Kino!
Nach dem enormen Erfolg des Erstlings musst auch die kleine fiese Slasher- Puppe Chucky zurück auf die große Leinwand geholt werden und meuchelt erneut lustig vor sich hin.
„Chucky 2“ ist im Grunde eine typische Fortsetzung eines Slashers. Es wiederholt sich praktisch alles wie im Vorgänger und vielleicht sind die ein oder anderen Mordsequenzen etwas kreativer als zuvor. Nun, wirklich kreativ sind die Morde in diesem zweiten Teil nicht und auch der Blutfaktor lässt etwas zu wünschen übrig. Immerhin kann der Film recht kurzweilig unterhalten und man hat Spaß an dem schwarzen Humor und dem bösen Gequatsche von Chucky. Die Effekte sind nach wie vor richtig sehenswert und haben einfach diesen Charme der 80er Jahre.
Insgesamt wird dem Zuschauer mit "Chucky 2" ein eher durchschnittlicher Streifen geboten, der aber die Standartelemente des Genres gut abspielt. Fans der Killer- Puppe werden den Film aber sowieso lieben.
Mit „Captain America 2 – The Winter Soldier“ findet nun auch die erste Fortsetzung des Frist Avenger Steve Rogers (Captain America) ihren Weg in die Lichtspielhäuser. Und wie man es von Marvel gewönnt ist, darf man sich auf ein effektreiches und unterhaltsames Comicspektakel freuen.
Das zweite Solo-Abenteuer des amerikanischen Volkshelden überrascht mit einer relativ guten Story, ein paar soliden, aber gut gesetzten Wendungen und jeder Menge krachender Action. Von schlagkräftigen Fights, wilden Autoverfolgungsjagden, bis hin zu bombastischen Explosionen ist alles dabei. Auch effekttechnisch überzeugt der neueste Marvel-Streich. Die Spezial Effekte sehen in keiner Minute billig aus und zeugen von wahrem Können. Schön ist auch die Entwicklung bekannter Charaktere zu beobachten. Chris Evans findet sich so langsam in seiner Rolle ein, was auch daran liegt, dass man sich auch diesmal mehr mit dem Inneren der Hauptfigur beschäftigt. Positives ist auch bei der Weiterführung von der Figur Black Widow zu verzeichnen. Scarlett Johansson’s gespielter Charakter bekommt diesmal soviel Screentime wie noch nie und nützt dies prompt. Auch Johansson scheint sich in ihrer Rolle mittlerweile gut eingefunden zu haben. Erfreulich ist auch, dass man Samuel L. Jackson als Nick Fury eine größere Rolle zugeschrieben hat. Eines der neuen Gesichter ist Robert Redford, der wie gewohnt eine gute Performance hinlegt.
Langeweile oder gar Längen sind in „Captain America 2 – The Winter Soldier“ nicht ausfindig zu machen. Der Wechsel zwischen Action und ruhigen Momenten gelingt gut. An der einen oder anderen Stelle hätte der Film zwar etwas mehr Spannung vertragen können, aber auch so funktioniert die Geschichte bis zum Schluss einwandfrei. Negativ hingegen sind der Score von Henry Jackman (muss man den in jedem Blockbuster so substanzlose Musik hören?) und die 3 D- Konvertierung zu beurteilen.
„Captain America 2 – The Winter Soldier“ führt das Marvel- Universum weiter in eine sehenswerte Zukunft, auch wenn der Streifen noch ein paar Sachen hätte besser machen können. Unter dem Strich bleibt ein actionreicher, gut erzählter und schön gespielter Comicfilm, der Lust auf mehr macht.
Man muss Regisseur Paul Greengress schon eingestehen, dass es ihm wirklich gelungen ist, aus wahren Begebenheiten einen spannenden Hochsee-Thriller zu basteln. „Captain Phillips“ hält sich sicherlich nicht ganz genau an die wahren Tatsachen dieser Entführungsgeschichte, aber das ist auch gut so. Der Film wäre sonst einige Spannungsmomente ärmer gewesen. Sieht man den Streifen als reinen Thriller an, der sein Publikum fesseln soll, funktioniert Greengress Film reibungslos. Das Timing stimmt und es schleichen sich praktisch keine schwerwiegenden Längen ein. In den knapp 134 Minuten sitzt man gespannt da und fiebert mit Tom Hanks, der hier seit langer Zeit mal wieder richtig sein Schauspieltalent unter Beweis stellen darf. Aber auch Nebendarsteller Barkhad Abdi überzeugt auf ganzer Linie. Auch handwerklich gibt es an der Umsetzung dieses Stoffes nichts zu bemängeln. Kamera und Schnitt gehen Hand in Hand und auch das Setting und die Dramatik sind gut in Szene gesetzt.
„Captain Phillips“ ist Hollywood-Unterhaltung der verdammt sehenswerten Art. Die Story greift zwar ein realistisches Thema auf, aber es ist den Machern gelungen, diese Thematik in spannendes Popcorn-Kino zu verwandeln. Deswegen kann man auch hier getrost behaupten, dass man auch Mainstream-Kino mit einer guten und realistischen Geschichte ausstatten kann. Es muss nicht immer das große Effekt-Gewitter sein, oder?
Das Regiedebüt von Schauspieler und Regisseur Joseph Gordon- Levitt stellte einen richtigen unterhaltsamen Feel-Good-Movie dar, der vor allem durch seine Überspitztheit an enormen Spaßfaktor gewinnt.
Mit dem passenden Filmtitel „Don Jon“ bekommen wir hier die Geschichte eines wahren Playboy erzählt, der wirklich alle Frauen ins Bett bekommt und nebenbei auch noch nach Internetpornos süchtig ist. Doch dann trifft er auf zwei Frauen, die sein Leben entscheidend verändern.
Es ist einfach herrlich zu sehen, wie es Gordon-Levitt gelingt, praktisch eine Liebesgeschichte zu erzählen und diese erstmal mit so vielen anderen Elementen in den Hintergrund rückt. Es werden einige Klischees wunderbar überdreht dargestellt, der Sex scheint das absolute Zugpferd zu sein und auch die Welt der neuen Medien wird ordentlich aufs Korn genommen. Der Regisseur räumt Facebook, Smart-Phones, Internet und Co. einen echt wichtigen Stellenwert ein und verknüpft diese ganzen Dinge super mit der Handlung.
Neben Joseph Gordon-Levitt selber( er spielt brillant) darf man als Zuschauer auch die extrem heiße und tolle Scarlett Johansson erleben, sowie die wunderbare Julianne Moore, die auch wieder eine super Leistung an den Tag legt.
„Don Jon“ macht in seinen kurzweiligen 89 Minuten richtig viel Laune, überzeugt mit einem treffenden Humor, tollen Einfällen und einem Cast, der sichtliche Freude an der Arbeit hatte. Solche kleinen und kreativen Regiedebüts möchte ich bitte öfters sehen!
Wenn historische Themen von Filmemachern aus Hollywood aufgegriffen werden, dann entstehen meistens auch große Filme, an die man sich ständig zurückerinnert. Im Fall von Ridley Scott’s „1492“ ist das aber nicht so. Sicher ist Scott’s opulent ausgestatte Geschichtsstunde nicht schlecht, aber sie ist an vielen Stellen einfach zu langatmig, nicht intensiv genug inszeniert und auch die historischen Tatsachen nicht ganz auf dem Level der Wahrheit. Aber wie schon gesagt, Scott’s Film ist nicht schlecht. Dem Regisseur gelingt es wie immer seinen Film visuell sehr stark wirken zu lassen. Kamera, Ausstattung und das ganze Setting sind großartig. Auch Hauptdarsteller Gérard Depardieu überzeugt mit einer guten Performancen. Leider bleibt der Rest des namhaften Casts etwas auf der Strecke. Ansonsten gibt sich Scott Mühe, die Geschichte interessant und unterhaltsam seinen Zuschauer zu vermitteln.
Was ich als besonders negativ bei „1492“ empfand, war die zu dick aufgetragene Musik von Vangelis, die fast fehlende Dramaturgie und die Stellen, an denen die Story nicht so richtig voran gehen wollte.
Gesamt betrachtet ist „1492“ eine ganz gut erzählte Abenteuergeschichte, die aber ihrem eigentlichen Thema und dem Regisseur Ridley Scott nicht ganz gerecht wird. Da wäre noch viel mehr drin gewesen.
„River Of No Return“ stellt nun eine weitere Sichtung aus meiner Marilyn Monroe –Box da, die ich vielleicht doch mal öfters in die Hand nehmen sollte.
Dieser abenteuerliche Western von 1954 war nämlich eine recht sehenswerte Angelegenheit. Ohne Zweifel war die Monroe hier wieder eine Augenweite und auch ihre schauspielerische Leistung war gelungen, aber die stark gefilmten Bilder und überhaupt die prächtigen Kulissen mit den Wäldern und dem reißenden Fluss machen ihr durchaus Konkurrenz. Als starker Mann an ihrer Seite agiert hier Schauspiellegende Robert Mitchum, der wie gewohnt seine Performance meistert.
„River Of No Return“ ist mit einer Spielzeit von knapp 90 Minuten richtig schön kurzweilig geraden und diese Zeit reicht ihm auch, um eine abenteuerliche Geschichte zu erzählen, die teilweise spannend ist, an klassischen Hollywood-Elementen nicht geizt und genau das passende Ding für einen Sonntagnachmittag ist.
Wenn Marilyn Monroe ihre Liedchen trällert, Mitchum den Beschützer spielt und die Floßfahrt etwas Fahrt aufnimmt, dann macht „River Of No Return“ richtig Spaß und die Lust nach diesem klassischen Hollywood-Kino wächst immer mehr.
Dass Regisseur Peter Berg den Patriotismus mit Löffeln gefressen hat, das bewies er ja schon mit seiner spektakulären Alieninvasion „Battleship“. Mit „Lone Survivor“ lässt er nun erneut die amerikanische Flagge im Wind wehen.
Basierend auf einer wahren Begebenheit, erzählt der Regisseur die Geschichte eines kleinen SEALs- Trupp, der im tiefsten Afghanistan in einen Hinterhalt gerät und bis zum Tod kämpft. Das ist natürlich alles herrlich patriotisch inszeniert und ziemlich dick aufgetragen, aber dem Film gelingt es etwas Realismus in den Kinosaal zu transportieren. Und auch an der Spannungsschraube dreht der Streifen ordentlich und überzeugt auch mit Actionszenen, die ziemlich hart in Szene gesetzt wurden. Die Feuergefechte zwischen den SEALs und den Taliban sind äußerst intensiv inszeniert und machen auch nicht vor der einen oder anderen Gewaltspitzen halt. Dabei stechen besonders die Tonmischung und auch der Tonschnitt hervor, die Jahr dieses Jahr auch für einen Oscar nominiert wurden.
Nicht hervorragend, aber durchaus solide sind die Leistungen der Darsteller. Mark Wahlberg, Taylor Kitsch, Ben Foster und Emile Hirsch machen allesamt einen guten Job.
Wenn „Lone Survivor“ nicht so offensichtlich diesen knüppelharten Patriotismus zelebrieren würde und die Amerikaner nicht so hoch in den Himmel loben würde, dann könnte man dem Streifen weitaus mehr abgewinnen. Die Aussage des Films ist schon fraglich und auch hier macht sich das Gefühl breit, dass man nur wieder Werbung für das Militär machen wollte. Aus handwerklicher Sicht gibt es aber an dem Film absolut nichts auszusetzen. Auch wenn die Story so furchtbar schäumt vor Selbstverliebtheit einer Weltmacht, so ist das Ganze doch super spannend und actionreich in Szene gesetzt.
Das italienische Genre-Kino der 70er Jahre schlägt wieder zu!
„Neun Gäste für den Tod“ ist ein richtiger kleiner Giallo-Hochgenuss, der schon in seiner Eröffnungssequenz dem Genre alle Ehre macht. Die Handlung ist natürlich wieder genrebedingt typisch.
Ein reicher alter Sack segelt mit seinen Söhnen und deren Frauen zu einer einsamen Insel, wo sich ein Familienwohnsitz befindet. Dabei sind auch noch die Tante und die blutjunge Frau des Gastgebers. Ziel der ganzen Veranstaltung scheint es aber zu sein, dass hier mal schnell jeder mit jedem vögelt. Und so kommt es auch. Unglücklicherweise treibt aber ein Mörder auf der Insel sein Unwesen, der vor keinem der Familienmitglieder Halt macht.
Neben reichlich nackter Haut, italienischen Schönheiten und schick gefilmten Bildern ist „Neun Gäste für den Tod“ auch ein spannender Film, den man zwar mit etwas Erfahrung schnell durchschaut hat, aber sich nicht weiter daran stören sollte. Einer nach dem anderen muss sein Leben lassen und manchmal auch blutig. Das ist alles nach gewohnten Genreregeln aufgezogen und somit steht einem waschechten Giallio nichts mehr im Weg.
„Neun Gäste für den Tod“ ist für Fans des speziellen italienschen Kinos ein absolutes Muss, denn dieser schmierige und böse Inseltrip macht richtig viel Spaß.
1997 war das Jahr der Vulkanausbrüche. Neben dem eher mauen „Volcano“ startete im Frühjahr 97 „Dante’s Peak“, der auch ganz klar der bessere Genrevertreter von den beiden ist.
Bei „Dante’s Peak“ wurde mehr Wert auf Authentizität gelegt und auch die Geschichte rundum des Katastrophenszenarios gefällt besser. Sicher ist auch hier die Story kein Glanzstück, aber es fühlt sich alles irgendwie richtiger an. Roger Donladson’s tobendes Vulkanspektakel überzeugt mit einer wunderbar stimmigen Atmosphäre, einem guten Mix aus Visuell- und Miniatureffects und einem ordentlich Schub Spannung. Überzeugend sind auch die Darsteller, allen voran natürlich Pierce Brosnan und Linda Hamilton, die sicher recht simpel agieren, aber für so eine Art Film echt gut sind. Positiv ist auch hervorzuheben, dass sich der Film erstmal Zeit lässt etwas aufzubauen. Es dauert knapp 1 Stunden bevor das Actionspektakel seinen Lauf nimmt und einem die Effekte um die Ohren und Augen knallt.
„Dante’s Peak“ ist ein typischer Katastrophenfilm wie man ihn sich eigentlich wünscht. Ein Schauwert, der auf dem Boden bleibt und nebenher hüpfen noch ein paar bekannte Schauspieler durchs Bild. Wieder ein gutes Beisspiel dafür, dass man in den 90er Jahren irgendwie noch besseres und mit einer Seele ausgestattetes Popcorn-Kino machen konnte.
Die Drehbuchautoren von „Das Mercury Puzzel“ wussten wohl schon damals, dass von der NSA eine gewisse Gefahr ausgeht, denn hier bekommt es Superstar Bruce Willis mit den bösen Mitarbeitern des Geheimdienstes zu tun. Diese haben es nämlichen auf einen kleinen autistischen Jungen abgesehen, der einen Geheimcode geknackt hat.
Die Story klingt etwas an den Haaren herbeigezogen, doch ein guter Stoff für einen Thriller ist das allemal. „Das Mercury Puzzel“ startet auch stark und bleibt in etwa bis zur Mitte auch auf diesem Niveau. Der Mix aus handgemachter Action und solider Spannung ist da gut gelungen. Leider packt es der Streifen im letzten Drittel dann nicht mehr so richtig und endet letztendlich in einem ziemlichen einfallslosen und seichten Finale. In Sachen Performance überzeugt vor allem Miko Hughes in der Rolle des autistischen Simon. Bruce Willis und Alec Baldwin spielen im Vergleich nur auf Sparflamme. Für alle Filmmusikfans dürfte „Das Mercury Puzzel“ auf jeden Fall auch interessant sein, den Komponist John Barry liefert in diesem Film einen seiner letzten Scores für Hollywood ab. Danach kamen nur noch zwei Scores.
Harold Becker’s Thriller muss ich zugute halten, dass er trotz seiner Schwächen gut unterhalten kann. Der Streifen ist sicher nur ein solider Beitrag für das Genre, aber er hat eben diesen 90er Jahre Blockbuster-Bonus. Wie immer muss ich bei Sichtungen von Filmen aus dieser Zeit feststellen, dass man es auch mit eher durchschnittlicher Ware hinbekommen hat, angenehm gutes Kino zu präsentieren, das gefällt. Der Inszenierungsstil der damalig Zeit ist einfach was besonders. Vielleicht liegt das aber auch daran, weil ich zu dieser Zeit praktisch jedes Wochenende im Kino war. Die 90er Jahre waren mein Jahrzehnt oder so.
In den 90er Jahren waren Regisseur Peter Hyams und Actionstar Van Damme noch gute Garanten für solide, aber gute Actionunterhaltung. Die Zeiten sind lange vorbei und die Filmlandschaft hat sich enorm gewandelt. Kein Wunder also, dass der neueste Actionstreich der beiden nicht mehr so richtig ziehen will.
„Enemies Closer“ ist darauf ausgelegt ein Old-School-Actionfilm zu sein, was auch wirklich so ist. Leider gelingt es Hyams nur stellenweise den alten Charme vergangener Tage aufleben zu lassen. Die Handlung ist für einen Actionfilm dieser Art wie gewohnt gradlinig und simpel. Die Action in diesem Streifen ist auch nicht gerade umwerfend, ist aber durchaus handgemacht und orientiert sich an den 80er Jahren. Es gibt aufs Maul und geschossen wird auch, wie früher halt. Spannung kommt wohl eher weniger auf, weil die ganze Geschichte von Anfang bis Ende vorhersehbar ist. In Sachen Gewalt geht es eher zahm zu, aber Peter Hyams war eh nie so der harte Actionregisseur. Die Aufgabe hat dafür ja sein Sohn mit den „Universal Soldiers- Fortsetzungen“ gut übernommen.
Unterhaltsam ist außerdem die Darbietung von Van Damme, der hier mal nicht den Helden gibt, sondern mal wieder den Bösen. Sein Charakter ist so herrlich schräg, dass ihm nicht jeder was abgewinnen kann.
Unter dem Strich hat man mit „Enemies Closer“ einen extrem kurzweiligen Actionstreifen, der nicht originell ist, aber als Beschäftigungstherapie im Heimkino ganz gut funktioniert. Van Damme und Hyams waren auf jeden Falls schon um einiges besser. Trotzdem ein Film für alte 80er Jahre B-Movie Action-Hasen.