strangelet - Kommentare
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Alle Kommentare von strangelet
Offenbar war für den zweiten Teil der Saga vom olympischen Harry Potter nicht mehr ganz so viel Budget da, deswegen mussten ein paar Promi-Schauspieler durch Nonames ausgetauscht werden und die ohnehin schon billigen Effektchen noch billiger werden. Das hat dem Film aber gut getan, denn plötzlich hat man sich anscheined immerhin auf sowas wie eine rudimentäre Handlung zurückbesonnen statt nur darauf zu setzen, dass die Zielgruppe schon von selber kommt, egal was für einen Quatsch man ihr vorsetzt.
Leider bleibt aber immer noch genug Quatsch übrig: Niemand verfügt über eine glaubhafte Motivation, jede zweite Textzeile ist unspielbar dämlich, und die Humorversuche sind durchweg armselig. Aber letztlich kann man nur sagen: Weiter so! Wenn sich die Reihe in diesem Tempo verbessert, dann wird ungefähr der vierzehnte Teil ein sensationelles Meisterwerk und kostet nur noch 3 Euro fuffzig.
Irgendwie hat James McAvoys angeblich so brillante Schauspielerei keine Wirkung auf mich, und Joe Wright spielt mir eigentlich zu viel mit der Kamera und dem Licht und anderem Formalkram herum, aber abgesehen davon ist das ein recht ordentliches Drama ohne Kitsch und mit schönen Bildern.
Ich schwanke hin und her. Einerseits wirkt das alles logischerweise nicht mehr so originell wie beim ersten Teil. Andererseits amüsiert man sich mindestens genauso, und es gibt mehr Minions! Also, ich sage mal, genausogut wie der erste. Das heißt: einfach klasse!
Die Leute lieben Quentin Tarantino aus den verschiedensten Gründen, von den knalligen Dialogen bis zu den hemmungslosen Gewaltorgien, aber eigentlich ist sei Geheimnis nur, dass er sich interessante Geschichten ausdenkt und sie mit perfektem Timing umsetzen kann. "Django Unchained" ist dafür das Paradebeispiel: Nicht viel ist hier so abgefahren originell wie in seinen früheren Werken - es gibt keine jüdischen Kommandotrupps, keine säbelschwingenden Bräute und keine Gangster, die über europäische Big Macs philosophieren, sondern nur zwei vergleichsweise stinknormale Kopfgeldjäger auf einer vergleichsweise stinknormalen Mission. Und das Blut fließt zwar buchstäblich in Strömen, aber es ist nur Beiwerk. Eigentlich ist es nur der sich kontinuierlich steigernde und perfekt abgestimmte Rhythmus der Erzählung, die einen bis zum Schluss nicht loslässt.
Man sollte meinen, sowas sollte eigentlich jeder Hollywoodregisseur können. Komischerweise sieht man es aber nur von sehr wenigen, und von keinem so wie von Tarantino.
Der größte Kotzbrocken unter den Superhelden ist natürlich immer eine sehr dankbare Hauptfigur, weil er einfach so viel Charakter mitbringt, dass man ihn nicht einfach auf tumbe Prügelszenen reduzieren kann. Andererseits kann man auch alles übertreiben: Die ständige Selbstreflexion des Adamantium-Mannes wird hier etwa ab der Mitte des Films etwas ermüdend, da hätte man gut ein bisschen was kürzen können.
Das ist aber immer noch besser, als wenn man während der überlangen Actionsequenz einschläft, die bei den letzten paar Genrevertretern im letzten Drittel regelmäßig die Handlung ersetzt hat. Wolverine hat eine brauchbare Story und dosiert die rohe Gewalt etwas angemessener, was ihn noch nicht zu einem großen Meisterstück macht, aber doch zu ganz ordentlicher Unterhaltung. Verglichen mit einigen anderen Produkten vom Marvel-Fließband ist das immerhin auch schon was...
Ein echter Anderson ist das inhaltlich nicht, dazu ist der Film nicht verrückt genug. Aber Roald Dahl hat ja auch eine blühende Fantasie, und zusammen mit Wes Andersons doch unverkennbarem ästhetischen Stil kommt dafür am Ende ein um so charmanteres Juwel heraus, das auch Leuten gefallen dürfte, denen sowas wie die "Tiefseetaucher" eine Nummer zu abgefahren ist.
Ich habe den Verdacht, dass "(500) Days of Summer" eigentlich nur von der durcheinandergewürfelten Chronologie lebt und ansonsten eine ganz normale Romcom ist, aber was soll's: Der kleine Trick hilft doch, den Film aus der oft so unansehnlichen Masse des Genres herauszuheben. Und trotz eines kleinen Durchhängers im letzten Drittel ist er ja obendrein auch recht witzig geraten. Kann man also schon mal anschauen.
Wahnsinnig krasser Shit! Der Film schreckt vor nichts zurück. Und man kann einfach nicht wegschauen! Alter!
Das Rezept funktioniert ja immer wieder: High-School-Setting, die Hauptfigur ein krasser Außenseiter, die Nebenfiguren kaum besser, zur Würze ein paar hirnrissige, aber witzige Details und eine unwahrscheinliche Liebesgeschichte - fertig ist der Teenie-Kulthit. Das wollen die Leute sehen, denn fast jeder hat sich in seiner Jugend schließlich ein bisschen wie der hässliche Nerd gefühlt, und kaum einer erkennt sich im Quarterback-Schönling oder in der Chefcheerleaderin wieder.
Ich stehe da auch drauf, aber Napoleon Dynamite ist mir dann doch fast ein bisschen zu viel des Guten. Diese Hauptfigur ist nicht bloß ein Außenseiter, sondern offenbar tatsächlich der Vollidiot, für den ihn seine cooleren Mitschüler halten, und der restliche Cast ist genauso bis zur Grenze des Erträglichen überzeichnet. Da gibt es keine Identifikationsfiguren mehr, es ist eher so, als würde man die Affen im Zoo beobachten, und das macht man normalerweise auch nicht 82 Minuten lang am Stück.
Natürlich ist das als Satire gedacht, aber ein ohnehin schon unernstes Genre wie die Teeniekomödie durch den Kakao ziehen zu wollen, ist nun mal eher für Fortgeschrittene. Hier funktioniert es womöglich besser als in den meisten anderen Fällen, und ich habe mich auch ganz gut amüsiert, aber dem Kult-Hype kann ich mich jetzt spontan noch nicht gleich anschließen.
Ein schönes, spannendes Gerichtsdrama um einen schlagfertigen jungen Provinzanwalt in Illinois, der zufällig später zu einiger Berühmtheit kommen sollte. Was aber gar nicht sehr relevant ist, denn auch wenn die Hauptfigur nicht Abe Lincoln hieße, bliebe das immer noch ein recht guter Film, und zwar nicht nur nach den Maßstäben von 1939.
Bis auf die letzten ca. 20 Minuten liefert "Die Unfassbaren" eine makellos inszenierte Story mit interessanten Rätseln und witzigen Figuren. Danach wirkt der Film ein bisschen so, als hätte ein talentloser Produzent daran herumgekürzt, um alles ein bisschen schneller und actionreicher zu machen - wo man vorher selbst den verdrehtesten Verwicklungen gut folgen konnte, hat man auf einmal Schwierigkeiten, überhaupt einen groben Überblick zu behalten.
Die Auflösung ist trotzdem am Schluss recht schön, aber schade ist's trotzdem. Wenn der Film seinen Erzählstil konsequent durchgezogen hätte, dann hätte er wirklich einer der besten des Jahres werden können...
"Hanna" zieht den Zuschauer vom ersten Augenblick an in ihren Bann und lässt ihn bis zum Abspann nicht mehr los. Ihre unbekümmerte Mordtour durch Europa mag vielleicht nicht jedermanns Sache sein, aber jedermann wird trotzdem zugeben müssen, dass "Hanna" ein handwerklich beinahe perfekter Film ist. Da sollte man sich nicht von ein paar aufgeschlitzten Hälsen (und den kleinen Löchern in der Story) den Genuß vergällen lassen.
Ich bin ja immer wieder überrascht, wenn ich gelegentlich einen deutschen Film antreffe, der etwas taugt, aber dieser hier ist sogar richtig gut geworden. Nicht einmal die Schauspieler sind so übermäßig theatralisch wie sonst meistens. Und es ist ein Thema, das wirklich eine ordentliche Portion Aufmerksamkeit verdient. Also: Anschauen!
Ein handwerklich routinierter und sehr gut besetzter Film, der leider ein bisserl nervt. Also, jedenfalls mich. Ich kann gar nichts anfangen mit Marion Cotillards Figur, die nichts ist als ein ständiges armes Opfer, und der klischeehaft schmierige Joaquin Phoenix begeistert mich auch nicht gerade. Die Handlung hängt im Mittelteil zudem auch ganz objektiv ein bisserl durch, aber wenn man so tragische Problematiken thematisiert, dann muss halt nicht unterhaltsam sein. Glauben jedenfalls manche Leute...
Das ist natürlich ein billiger Trick: Shakespeare in Schwarzweiß verfilmen, um ein paar Punkte bei der Anspruchsfraktion zu sammeln, das kann ja jeder!
Was aber nicht jeder kann, ist das dann auch noch so zu machen, dass es außer ein paar abgehobenen Feuilletonisten noch jemand sehen will. Joss Whedon und seiner Truppe gelingt es aber: Diese Version von Much Ado About Nothing ist eine flotte und unterhaltsame Umsetzung des Stoffes ganz ohne altbackene Pseudointellektualität.
Braucht einen nicht wundern, dass der gefloppt ist, das ist ja schon ein ganz besonderer Blödsinn. Und zu sowas hat halt die große Mehrheit der Bevölkerung keinen Zugang. Aber ich find's geil!
"Looper" habe ich im Kino verpasst, weil das Konzept es einfach nicht geschafft hat, mich ausreichend zu interessieren. Zeitreisende, die gegen ihr anderes Ich kämpfen? Klingt ja eher nach reinem Geballer als nach guter Science Fiction.
Und so ist es ja auch. "Looper" lebt nicht von einer faszinierenden Idee, denn abgesehen von den Zeitreisen selbst und ein paar anderen Kleinigkeiten ist wenig echte SF zu sehen, und die Handlung folgt tatsächlich einem klassischen Actionplot, wie er in jedem x-beliebigen Jahrhundert angesiedelt sein könnte.
Aber der Film gleicht das aus, indem er ganz einfach perfekt umgesetzt ist. Großartige Schauspieler, gutes Timing, wohldosierte, zielführende Actionszenen und nicht zuletzt eine fein konstruierte Story mit Anklängen an ethisch-philosophische Fragen machen "Looper" zwar auch nicht zu echter Science Fiction, aber immerhin zu einem der besten Actionfilme der letzten Jahre.
Die Handlung hätte hier grade so für einen viertelstündigen Kurzfilm gereicht, aber wenn man immer schön draufhält mit der Kamera, auch wenn grade rein gar nichts passiert, dann kriegt man die achtzig Minuten schon voll. Und es schaut auch noch fett nach Kunst aus!
Okay - man sollte besser ein passionierter Python-Fan sein und am besten die Buchvorlage gelesen haben, sonst wird man daran kaum viel Spaß haben können. Man bekommt hier nämlich keine Autobiographie, sondern eine verwirrende Abfolge von Ausschnitten, Anekdoten und Abschweifungen, die weder alleine noch zusammen besonders viel Sinn ergeben. Das muss so sein, weil das Buch auch schon so ist.
Aber wenn man genügend Bezug dazu hat, ist es natürlich ein Heidenspaß wie alles, wo die Pythons ihre Finger drin haben. Besonders der verlorene Brief des Apostels Paulus an die Neuseeländer hätte wirklich einen größeren Bekanntheitsgrad verdient...
Es wäre Costa-Gavras wahrscheinlich lieber gewesen, wenn die große Bankenkrise noch ein bisschen gewartet hätte, denn dann hätte dieser Film, an dem er seit zehn Jahren arbeitet, richtig beeindruckend mit prophetischen Qualitäten punkten können. Aber auch so ist es eine sehr unterhaltsame Satire geworden, die vermutlich gar nicht so stark satirisch überzeichnet ist...
Ich weiß nicht, ob der Eindruck womöglich täuscht, aber ich schätze, dass die ohnehin unerträglich langen Kampfszenen in neueren Actionsfilmen durch den 3D-Quatsch noch länger und unerträglicher geworden sind. Die Fokussierung auf die (längst niemanden mehr) beeindruckende räumliche Tiefenwirkung steht im direkten Gegensatz zu der positiven Entwicklung hin zu mehr charakterlicher Tiefe, die wir in den letzten beiden Jahrzehnten auch gesehen haben, und macht sie leider weitgehend zunichte.
"Man of Steel" versucht sich an beidem, will auf der einen Seite in guter Nolanscher Batman-Tradition die inneren Konflikte des Superhelden erforschen und auf der anderen Seite viel Kabumm und was für's Auge liefern. Ersteres funktioniert für eine Weile trotz der ziemlich konstruierten Backstory leidlich gut, und letzteres kann der Film eigentlich auch: Die Anfangssequenzen auf Krypton sind hübsch anzusehen, und die Action ist kurz und knackig und treibt die Handlung voran, so wie es eben sein sollte.
Dummerweise fällt das Ganze aber an der üblichen Stelle auseinander. Wenn Superman endlich beginnt, gegen die Bösen zu kämpfen, artet das in eine gefühlt stundenlange Gewalt- und Zerstörungsorgie aus, deren erzählerischer Wert praktisch bei Null liegt und die auch aus dem 3D nichts macht, weil sie viel zu schnell geschnitten und zu kleinteilig ist.
Alles in allem eine Enttäuschung, was besonders schade ist, weil Henry Cavill eigentlich einen würdigen Superman geben könnte und mehr verdient hätte. Ich hasse es, wie ein Nörgelrentner zu klingen, aber vielleicht setzen sich die Damen und Herren Blockbuster-Produzenten ja mal zusammen in einem Vorführraum und ziehen sich ein paar alte James Bonds aus den Sechzigern rein. Damals wussten die Leute nämlich noch, wie man Action und Handlung zusammenbringt...
Der einzige Fehler in "Kabinett außer Kontrolle" ist, dass er minimal weniger witzig ist, als man angesichts der Lobeshymnen erwarten würde. Ansonsten stimmt alles, und dadurch wird's noch unwitziger, denn: Politik funktioniert wirklich und wahrhaftig genau so wie hier gezeigt. Scheiße, oder?
Nur ein Vehikel für Hugh Grant, damit er sich wieder einmal selber spielen kann. Bedeutende Filme sehen anders aus, und vielseitige Schauspieler auch. Aber was soll man sagen: Immerhin kann der gute Hugh das, was er da tut, und das kann auch nicht jeder von sich behaupten.
Da es ja eine wahre Geschichte ist, kann der Film vielleicht nichts dafür, aber es ist halt doch eine ziemliche Schmalz- und Klischeeparade, wenn das arme fette Negerkind da dank der großzügigen Förderung seiner knallweißen und stinkreichen Pflegeeltern den Grundstein für eine große Footballkarriere legt, statt einfach gewalttätig und crackabhängig zu werden wie die ganzen anderen fetten Negerkinder.
Also, ja, da schwingt überall ein bisschen subtiler Rassismus mit. Andererseits hat man auch schon Schlimmeres gesehen, und wenn man sich an sowas nicht allzu sehr stört, kann man "Blind Side" schon anschauen.
Wie das oft so ist mit den großen, einflussreichen Werken, entspricht das tatsächliche Seherlebnis nicht ganz den aufgebauschten Erwartungen. Man muss "Akira" zugute halten, dass er den Weg bereitet hat für die westliche Rezeption anderer, teilweise schon älterer Animes, aber für sich betrachtet ist er 25 Jahre später irgendwie nichts Besonderes mehr.