strangelet - Kommentare
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Alle Kommentare von strangelet
Wenn man darauf vorbereitet ist, dass sich dieses Ding recht schnell als ganz übler Splatterfilm entpuppt, dann kann man an den satirischen Qualitäten von "Super" wahrscheinlich schon Spaß haben. Aber das sagt einem halt keiner. Naja, das FSK-18-Zeichen, aber das ist ja ein bewegliches Ziel.
Insgesamt würde ich vermuten, dass "Super" ein besserer Film geworden wäre, wenn er sich bei den Gewaltszenen etwas zurückgenommen hätte. Dass die inhaltlich von Bedeutung sind, weil ja in normalen Superheldenfilmen nie irgendwer ernsthaft verletzt wird und alle immer wie aus dem Ei gepellt daherkommen, ist schon klar. Aber das hätten wir auch ohne halb weggeschossene Gesichter kapiert.
Gut möglich, dass ich den jetzt mit 7,5 vor lauter Begeisterung fast ein bisschen überbewerte, aber man muss das ja auch unterstützen, wenn irgendwer in Deutschland mal wenigstens einen halbwegs akzeptablen Film auf die Reihe kriegt.
Natürlich ist "Fack ju Göhte" mehr als bloß halbwegs akzeptabel. Eine witzige Idee, frech und kompromisslos umgesetzt und für unsere heimischen Verhältnisse sehr ordentlich gespielt. (Insbesondere Katja Riemann war noch nirgends so gut wie hier.) Dass man sich manchmal denkt, gut, da hätte man jetzt vielleicht auch eine Winzigkeit weniger dick auftragen können... Was soll's?
Tim Heidecker und Eric Wareheim waren mir bisher absolut kein Begriff, aber ich kann mir schon vorstellen, dass die einen Haufen Fans haben. Nur: Ich gehöre immer noch nicht dazu.
Es ist zwar ganz sicher so, dass der "Billion Dollar Movie" mit voller Absicht so übertrieben doof ist, dass er fast schon als Parodie auf präpubertären Humor durchgeht, aber ein bisschen mehr hätte es für meinen Geschmck dann doch sein dürfen. Ich meine, wenn ein paar Fünfzehnjährige völlig zugeknallt auf einer Party beieinandersitzen und stundenlang Blödsinn reden, dann gibt es irgendwann immer einen, der sowas ähnliches sagt wie: "Wir sollten unsere Partygespräche aufzeichnen, die Leute würden sich totlachen!"
Nun, Tim und Eric haben das getan, mehr oder weniger. Sie haben den ganzen Quatsch sogar verfilmt.
Also lasst euch das eine Lehre sein, Jungs. Lasst das Tonbandgerät stecken.
Es ist am nächsten Tag einfach nicht mehr witzig...
Ich mag "Hard Candy" nicht besonders. Im Prinzip ist das schon ganz gut gemacht, wie man Ellen Page zuerst für eine verführerische Lolita hält, dann für eine komplette Irre, und zum Schluss hin doch immer mehr auf ihre Seite wandert. Aber dieser selbstgerechte Stammtischmoralismus, der hier am Werk ist, der ist halt letztlich doch einfach nur zum Kotzen.
Wie schon beim ersten Teil scheitert das für mich einfach alles daran, dass ich's nicht glaube. Die Prämisse mit den Jugendlichen, die auf Leben und Tod kämpfen müssen, ist schon sturzdoof, das Worldbuilding wie aus dem Kindergarten mit diesen feinsäuberlich eingeteilten Distrikten und den römischen Namen, und der Präsident ist so dämlich, der hätte eigentlich gar keine Revolte nötig, weil er schon lange an einer Salzbreze ersticken hätte müssen.
Bei Catching Fire kommt noch ein schlimmer Fall von Mittelteilsyndrom dazu, da wir ja im wesentlichen nur eine Überleitung zum erwartbaren Happy End sehen und folglich keinen sauberen Spannungsbogen bekommen.
Aber ja, ansonsten ganz unterhaltsam...
Miyazaki hat definitiv schon weniger durchgeknallte Sachen gemacht als diese grenzwertig irre Geschichte, aber am Ende ist halt doch alles so süß und bunt und phantasievoll, dass es einem ja sowieso den Verstand raubt, also... da kann man wohl nichts machen...
Vielleicht bin ich der letzte, den sowas interessiert, aber ich hätte gerne auch dann ein Mindestmaß an Plausibilität, wenn es um nordische Gottheiten geht, die sich unsterblich (höhö) in Fräulein Portman verknallen. Hier habe ich mr schon nach etwa einer Minute gedacht: Oh mein Gott, was für ein Stuss, und das Gefühl ging nie wieder weg.
Unter diesen Umständen könnte der Film alle möglichen großartigen Sachen machen, ohne dass ihn das für mich retten würde, aber das tut er sowieso nicht. Wie in letzter Zeit so häufig bei Marvel gibt's viel nerviges Geprügel, schwache Witzversuche und überflüssiges 3D. Kann man sich also insgesamt sparen.
"Emperor" ist um nicht komplett unerträglich, jedenfalls wenn man sich für Geschichte interessiert, aber er leidet schwer daran, dass er die tatsächliche Geschichte erheblich verzerrt. Dass der romantische Subplot frei erfunden ist, liegt ja noch im Bereich des Erwartbaren, aber auch der dramaturgische Kniff, für die Untersuchung der Schuld des Kaisers nur 10 Tage einzuräumen, basiert auf purer (und absurder) Phantasie.
Und wenn man sowas macht, dann sollte der Film dadurch wenigstens spannend werden. Das ist hier leider nicht der Fall.
Eine ganz ordentliche Interpretation des Themas, aber jetzt nichts, weswegen man nach Hause telefonieren müsste.
Auf der positiven Seite muss man vermerken, dass "Take this Waltz" das alte Klischeethema vom Beziehungsdreieck relativ frisch neu verpackt: Da gibt's keine hochmoralischen Hauptfiguren, bei denen von Anfang an klar ist, dass sie sich am Schluss für das "Richtige" entscheiden werden, sondern echte Menschen mit echten, nachvollziehbaren Gefühlen.
Zumindest bis zu einem gewissen Grad, denn ganz konnte es Sarah Polley sich dann andererseits doch nicht verkneifen, die Charaktere leinwandkonform zu überzeichnen. Michelle Williams ist ein bisschen zu verrückt, ihre Beziehung zu Seth Rogen ein bisschen zu sehr mit süßen Liebesritualen überladen, und die Geschichte mit dem Nachbarn ein bisschen zu leidenschaftlich. Aber man kauft es dem Film letztlich doch ab, und am Ende wird sich so manche(r) vielleicht sogar selbst in den Figuren wiedererkennen...
"The Sessions" ist wohl vor allem deswegen ein Publikumsliebling in Cannes gewesen, weil er absolut nichts tut, was irgendwie die Nachtruhe stören könnte. Ein nettes kleines Geschichtchen ohne große Konflikte. Sogar der Mann der Sexualtherapeutin entschuldigt sich gleich nach 5 Minuten, als er mal ein winziges bisschen eifersüchtig wird. Da wird das Konzept des Feel-Good-Movie auf die Spitze getrieben, und wer sowas mag, für den ist es sicherlich klasse. Wer ein bisschen Spannung, Emotionen oder Humor sucht, der wird aber hier nur begrenzt fündig.
Vielleicht liegt das daran, dass mir Superhelden generell nichts geben, und ich daher für die ganz feinen Unterschiede einfach nicht empfänglich bin, aber genau wie sein Spin-Off "Elektra" ist "Daredevil" bei weitem nicht so schlecht, wie ihn viele machen. Ich würde sagen, er ist z.B. ein winziges bisschen besser als in diesem Jahr "Man of Steel" - genau so wenig Erinnerungswert, weniger hübsche Effekte, dafür aber auch kein unerträglich augedehnter, überflüssiger Action-Showdown.
Es ist natürlich so, dass man nicht einfach vom Hubble-Teleskop zur ISS hüpfen kann. Da kann man nicht mal fliegen, die Umlaufbahnen sind so unterschiedlich, da muss man landen, sich neue Booster dranschrauben lassen und nochmal starten. Und das ist auch nur die Spitze des Eisbergs, was den Wahrheitsgehalt betrifft.
Und es ist natürlich auch so, dass man nicht lange suchen muss, um einen Film mit einer ausgefeilteren Handlung und intelligenteren Dialogen zu finden. Gravity ist ultraspannend, aber nicht gerade die erzählerische Meisterleistung des Jahrzehnts.
Aber das ist alles total wurscht. Diese Bilder!! Wahnsinn! Wer diesen Film nicht mag, der sollte gefälligst blind sein, sonst hat er überhaupt keine Entschuldigung.
Also, mein Gott, ich verstehe schon wieder mal nicht, was genau da jetzt so furchtbar schlecht sein soll an "Elektra". Die Leute, die hier drei Punkte und weniger vergeben, machen sich ja überhaupt keine Vorstellung, wie dämlich und mies Filme wirklich sein können.
Das hier ist jedenfalls ganz normaler Superheldenquark von der Stange, der nur deswegen ein bisschen schwächer ist als der ganze Rest, weil es recht unmotiviert daherkommt: Für Elektra gibt's keine nachvollziehbare Vorgeschichte, keiner weiß, wer die Bösen sind und was sie eigentlich genau wollen, und manche Entscheidungen der Heldin kaufe uch dem Drehbuch einfach nicht ab. Aber völlig langweilig ist das alles nicht, und direkt doof ist es auch nicht. Man kann es sich halt nur sparen. Aber das ist ja oft so.
Der Humor funktioniert hier ausschließlich auf dem Niveau von Dreizehnjährigen, aber er wird immerhin ganz routiniert dargeboten. Und die Grundidee ist auch ganz reizvoll. Überhaupt, man hat schon viel Schlimmeres gesehen...
Im Gegensatz zu den anderen beiden Teilen der Trilogie will "Weiß" eine Komödie sein, aber das ist halt leider nicht die Stärke eines Slow-Motion-Grübelfilmers wie Kieślowski. Die Story ist gewohnt gut konstruiert, aber die zaghaften, inkonsequenten Witzversuche machen mehr kaputt, als sie nützen. Gelacht habe ich da nie, aber wenn der "Humor" immer wieder so unheimlich subtil daherkommen wollte, um seine Einfallslosigkeit zu überdecken, dann war ich mehr als einmal etwas peinlich berührt.
Mitten in der Finanzkrise kommt so ein Thriller über einen erfolgreichen Spekulanten natürlich gerade richtig, um ordentlich Medienhype zu erzeugen, und deshalb hat diese günstige Indy-Produktion dann auch vergleichsweise ordentlich an den Kinokassen abgeräumt. Aber wer Einblicke in die dunklen Machenschaften der Wall Street erwartet, ist hier völlig falsch.
"Arbitrage" ist tatsächlich ein relativ konventioneller Thriller, bei dem die Finanzwelt nur als Hintergrundkolorit dient und die ab und zu eingestreuten Zahlen und wirtschaftlichen Fachbegriffe nicht bedeutungsvoller sind als das Technobabble von Star Trek. Das gleiche Plot-Grundgerüst vom mächtigen Mann, der Mist gebaut hat und sich irgendwie wieder rauswinden muss, hätte problemlos auch mit ganz anderen Figuren und Rahmenbedingen funktioniert.
Das ändert allerdings nichts daran, dass es recht gut funktioniert. Die Charaktere sind zwar gelegentlich mit sehr groben Pinselstrichen gezeichnet, aber nicht so platt, dass die Schauspieler nicht mehr damit zurechtkämen, und die Story ist genaugenommen zwar nicht irrsinnig originell, aber dafür so gut erzählt, dass man trotz nicht vorhandener Action von der ersten Minute an auf der Stuhlkante herumrutscht. Also, kleiner Insidertipp von mir: Wenn Hollywood mit diesem Nicholas Jarecki jetzt auf Long geht, dann könnte das eine ganz ordentliche Rendite bringen.
Stellenweise wirkt "Guilty of Romance" wie eines dieser furchtbar bedeutungsschwangeren, surrealistischen Möchtegernkunstwerke, die ich so gar nicht haben kann, weil sie langweilen ohne Ende. Mit dem winzigen Unterschied, dass mich ununterbrochen interessiert hat, wie die Geschichte weitergeht. Und wenn das der Fall ist, dann bin ich bereit, ein bisschen intellektualistisches Gehabe zu verzeihen.
Oder, gegebenenfalls, sogar davon auszugehen, dass das alles wirklich so tiefsinnig ist, wie es tut.
Nicht dass das irgendwie wichtig wäre.
Ach ja, so furchtbar übel wie manche tun ist das jetzt auch nicht. Wenn Kevin Smith draufsteht, sind die Erwartungen natürlich auf Anschlag, aber er hat ja das Drehbuch ausnahmsweise nicht selber geschrieben, da muss man halt ein paar Abstriche hinnehmen.
Nach einem relativ laschen Anfang gibt es ja dann eh immerhin ein paar Szenen, in denen man des Meisters Humor wiedererkennt, zum Beispiel bei dem elfjährigen Profi-Autodieb oder dem schwarzen Gangster, der in seiner Freizeit gern schöne warme Pullis strickt. Dafür kann man die Durststrecken voller 0815-Machosprüche dazwischen schon mal absitzen, wenn man grade nichts besseres zu tun hat.
Die Mischung aus Drama und Komödie ist eigentlich ganz apart, aber zweieinhalb Stunden hätte das Ganze trotzdem nicht unbedingt dauern müssen.
Beide Filme waren ganz peinlicher Schrott. Bunt, laut und teuer, wie es die bildungsferne Schicht (die auch unter Kritikern die Mehrheit stellt) halt mag, aber ohne jeden Bezug zur ursprünglichen Star-Trek-Philosophie. Orci mag ein erfolgreicher Screenwriter sein, aber die Star-Trek-Faszination hat er nicht verstanden und nicht im Geringsten reproduzieren können. Was er da verbrochen hat, ist einfach nur Stangenware, und nicht mal besonders gute.
Man kann sich fast jeden einzelnen Frame von "The Master" problemlos als Gemälde an die Wand hängen, und die Schauspieler sind sowieso durchweg grandios. Und ich zweifle nicht einmal daran, dass der Film wirklich so tiefsinnig ist, wie er tut, schließlich ist Paul Thomas Anderson nicht irgend ein dahergelaufener Wichtigtuer, der sich bei der Kritik anbiedern muss. Aber insgesamt muss ich doch feststellen, dass die ziemlich episodenhafte Story bei mir leider nicht sehr viel Interesse weckt.
City of Bones ist eigentlich gar nicht so furchtbar übel, aber es ist halt wieder so eine offensichtliche Gelddruckmaschine: Alles, was gerade gut ankommt (Vampire, Werwölfe, Magier, Jugendbuch-Bestseller mit treuer Leserschaft) wird zusammengerührt und relativ billig und unoriginell serviert, in der berechtigten Erwartung, dass sich die Zielgruppe das ja sowieso anschauen wird.
Dass man sich bei solchen Projekten inzwischen gar keine große Mühe mehr geben will, zeigt sich an der Besetzung aus der B-Liste, aus der die vor allem als Seriensternchen bekannten Johnathan Rhys-Meyers und Lena Headey schon weit herausragen, an der dezidiert mittelmäßigen Drehbuchumsetzung und in der deutschen Fassung vor allem an Lily Collins' ganz ausgesucht talentfreier Synchronstimme.
Handwerklich ist das alles immerhin besser als zuletzt der neue Percy Jackson oder die katastrophal miese "Rubinrot"-Verfilmung im Frühjahr, aber es ist halt leider einfach immer wieder das Gleiche. Vordergründig mag es um Götter, Dämonen oder Zeitreisen gehen, aber dahinter versteckt sich immer wieder die selbe langweilige Teenagerphantasie vom abenteuerlichen Ausbruch aus der öden Muggelwelt. Inzwischen würde ich aber eine Buchhalterlehre bald spannender finden als das, vielen Dank.
Manchen Klassikern tut der eigene Erfolg nicht besonders gut, und wenn ihre einstige Größe vor allem auf formalen Innovationen beruht, dann tun sich die stets zahlreichen Nachahmer natürlich besonders leicht, ihre Vorbilder ein bisschen in den Schatten zu stellen.
Und so ist die passgenau eingesetzte Erzählstruktur von "Rashomon" eben heute, wo bald jeder Sommerblockbuster mit Perspektiven und Zeitstrukturen spielt, nicht mehr die gleiche Attraktion wie damals. Dass Kurosawa diese Techniken schon souverän einsetzte, lange bevor Kritiker anfingen, über postmodernes Kino zu salbadern, bleibt natürlich trotzdem filmgeschichtlich interessant, aber historische Einzelheiten tragen eben meist nichts zum Seherlebnis bei.
Was aber nie altert, ist eine gute Story. Und die hat "Rashomon" dann doch allemal.
Ein recht cooler Streifen, in dem eigentlich nur Patrick Swayze leicht stört, der mit seiner Rolle etwas überfordert ist. Nichts, was unbedingt im Gedächtnis bleibt, aber die routinierte Erzählweise deutet da 1991 schon an, wie aus Kathryn Bigelow dereinst eine der besten Regisseure Hollywoods werden konnte.