stuforcedyou - Kommentare
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Alle Kommentare von stuforcedyou
„Hallo Frank Drebin.“
„Hallo. Ulkig, ich habe den gleichen Namen.“
Wieso ich meinen Kommentar mit einem Zitat aus „die nackte Kanone“ beginne? Ganz einfach deshalb weil ich bei der Sichtung von „Agent Ranjid rettet die Welt“ immer wieder von Erinnerungen heimgesucht wurde, zu einer Zeit als Parodien in Filmform etwas besaßen, was heutigen Vertretern dieses Genres abhanden gekommen ist: der Witz. Kaya Yanars Agenten-Posse ist so erschreckend berechenbar und humorlos, dass es irgendwann bei mir Klick gemacht hat und während Yanar als nerviger Klischee-Inder sich durch eine Geschichte kalauert, die ich bereits 10 Sekunden nach Beginn des Abspanns wieder vergessen habe, kamen die Erinnerungen zurück. An die Filme, die wie „Agent Ranjid rettet die Welt“ die Leute zum Lachen bringen wollte, sie dabei aber nicht für total dumm gehalten haben.
"Es gibt nur zwei Dinge, die ich nicht ausstehen kann: Menschen, die den Kulturen anderer Menschen gegenüber intolerant sind und Holländer!"
Dieser, von Michael Caine gesagte Satz aus „Austin Powers in Goldständer“ benutze ich jetzt einfach mal als elegante Überleitung. Es gab bei Yanars Spielfilmdebüt nämlich etwas, was mich fast schon schockiert hat, ja mich sogar regelrecht traurig gestimmt hat: Rutgar Hauer. Kinder, vielleicht kennt ihr diesen Herren nicht, aber er ist ein toller Schauspieler – und Holländer. Er hat in Genre-Perlen und Meisterwerken mitgespielt wie „Blade Runner“ (nein, da geht es nicht um einen Vampir der vor Wesley Snipes wegläuft) oder „Hitcher“ (wer jetzt an die RomCom mit Will Smith denkt melde sich bitte an der nächsten unbeaufsichtigten Autobahnausfahrt). Dieser Hauer hat seinen Karrierehöhepunkt gewiss längst hinter sich und darf hin und wieder mal in kleineren, mal in größeren Rollen seine Visage in die Kamera halten, aber dass er hier mitspielt stimmt mich einfach nur traurig. Besonders weil seine Auftritte durchaus einen Funken Charme haben. Diese Funken werden vom Klischeekasper Yanar aber schnurstracks erstickt.
"Ich kann nicht laufen. Sie haben mir die Schnürsenkel zusammengebunden.“
"Ein Doppelknoten. Mistkerle!"
(aus „Hot Shots 2“)
Gerne würde ich sagen, dass wirklich alles scheiße an dieser Komödie ist. Ach, es wäre so schön. Aber nein, hin und wieder zeigen sich Gelegenheiten, in denen die Macher nicht unbedingt Agenten- und Actionfilme persiflieren könnten, sondern ihren eigenen Ausschuss. Leider wird dies nie wahrgenommen. Aber alleine die Existenz dieser Chancen ließ mich ab und zu aus meiner „Naked Gun“-Erinnerung aufhorchen. Dann habe ich gehofft und gebangt. Das Ergebnis war aber nur die Erkenntnis, dass „Agent Ranjid rettet die Welt“ für eine Parodie seltsam detailarm ist und ohne Ausbrüche auf der Fun-Freitag-Welle surft, die doch eigentlich längst verebbt sein sollte. Aber dann schau ich in die Fernsehzeitschrift und sehe Bademeister Barth, Nixe Cindy und Lifeguard Panzer. Mein Sportlehrer aus Grundschultagen hatte vielleicht doch recht, als er mir sagte, das Ertrinken kein schöner Tod ist.
"Nick ich habe alles versucht was ich konnte. Ich war beim Konsulat, beim Botschafter, habe mit unserem Außenminister gesprochen, ich habe sogar den UN-Generalsekretär benachrichtigt,...aber es hat nichts genützt, meine Frau will und will keinen Orgasmus bekommen!"
(aus „Top Secret“ und nur für Andy Dufresne ;-) )
Hinter seiner überbrodelnden Fassade aus Schmutz, Abartigkeiten und speziellen, charakterlichen Eigenheiten steckt letztlich ein simples Konstrukt aus Kriminalkomödie und Selbstfindungsdrama. Eine Architektur, die nur in wenigen Momenten vollkommen überzeugt. Dann nämlich, wenn es fast schon exzessiv klamaukig oder nahezu zärtlich und bittersüß wird. Zwischen diesen Pluspolen erstarrt „Small Apartments“ aber zu selbstgefällig in seinem Kuriositäten-Korsett. Regisseur Akerlund tischt hier einfach nur ein Potpourri des Wahnsinns auf. Eine Art des Wahnsinns, der überraschen und unberechenbar sein möchte, letztlich aber immer so wirkt als wäre er am Zeichenbrett mit Zirkel, Maßband und Taschenrechner entstanden. Daraus genieren sich durchaus reizvolle und herrlich diffuse Handlungs-Staffagen (z.B. Dolph Lundgren als Psychologe), welche dann jedoch recht schnell verpuffen. Das was bleibt ist ein Pummel ohne Haare, der nur in Unterhose bekleidet in seinem Apartment steht, von der Schweiz träumt (very strange) und in ein Alpenhorn bläst. Als Segment durchaus belustigend, als Zentrum einer Inszenierung dann doch zu aufdringlich und mühevoll – selbst als Fan von Matt Lucas.
„Männer und die Frauen“ teilt das Schicksal so vieler Episodenfilme. Hier komisch, dort einschläfernd. Alleine durch seine Thematik ist das Projekt von Gilles Lellouche und Jean Dujardin auch keine Innovationsbombe, hat aber zumindest vereinzelt ein paar gelungene, amüsante Momente parat, die den belanglosen bis zähen Rest über die Grenze der Durchschnittlichkeit zerren. So erweist sich „Les infidèles" als rudimentär unterhaltsameres und weit aus freizügigeres Werk als die sonstigen Leiern über Männer, Frauen, Mars, Venus, einparken und zuhören.
[...] „Lawless“ schleppt viele Fehler mit sich herum. In seinem tiefsten Kern ist John Hillcoats Film aber ein durchaus ansprechend geratenes Prohibition-Drama, mit mal gut, mal weniger gut geratenen Ausbrüchen in Sachen Gewalt und Romantik. Die Darsteller geben sich dabei keine Blöße, müssen aber zu oft gegen die inhomogen erzählte Geschichte und die wenig überzeugenden Figurenbeschreibungen ankämpfen. Aber sie kämpfen immerhin und haben so gesehen viel mit den Bondurant-Brüdern gemeinsam.
Videospielverfilmungen. Ein langes Wort mit sieben Silben, welches sofort eine Abwehrhaltung auslöst. Das ist durchaus berechtigt. Verfilmte Games wie „Far Cry“, „Street Fighter“ oder „Max Payne“ haben den Ruf dieser Filmgattung zu Recht auf einer Ebene der Erwartung gezogen, in der ich schon zufrieden bin, wenn das Ergebnis, zumindest rudimentär, als zufriedenstellend, wenn auch nicht vollends überzeugend, zu bezeichnen ist (gutes Beispiel: „Prince of Persia – Der Sand der Zeit“). Dabei gab es in den letzten Jahren viele Videospiele, die nicht nur mit ihrer Technik sowie Mechanik, sondern auch mit einer interessanten Geschichte, zu begeistern wussten.Zu diesen Spielen zählt ohne einen Hauch von Zweifel die „Silent Hill“-Reihe aus dem Hause Konami. Die Games, die zum Genre des Survival-Horrors gehören und sich von ihrem Konkurrenten „Resident Evil“ - welche filmtechnisch bereits mehrmals unterirdisch realisiert und fortgeführt wurde - dadurch unterscheiden, dass hier kein billiger Trash mit Jumpscares im Vordergrund steht, sondern psychologischer Horror, der sich in seinem Design klar bei Filmen wie „Jacobs Ladder“ inspirieren ließ.
Der französische Regisseur Christopher Gans verfilmte den ersten „Silent Hill“ im Jahre 2006 und erschuf damit die wohl beste Videospielverfilmung bisher. Seine Version des Stoffes war nicht frei von Fehlern und erlaubte sich hinsichtlich seiner Vorlage einige Freiheiten. Es gelang ihm aber diese wirklich gut einzubauen, so dass wohl nur hartgesottene Fans des Spiels sich darüber echauffiert haben. Nun lag es am Briten Michael J. Bassett („Deathwatch“, „Wilderness“, „Solomon Kane“) das Sequel zu Gans Verfilmung zu realisieren. „Silent Hill: Revelation“ orientiert sich, wie sein Vorgänger, auch an den Konami-Spielen, jedoch nicht an „Silent Hill 2“, dem besten Teil der Reihe, sondern am dritten. Die Macher haben aber keineswegs den Zweier übersprungen, sondern führen die Handlung nur konsequent fort, da in der Videospielserie „Silent Hill 2“ für sich alleine steht und eine separate Geschichte verfolgt. Dennoch ist es schade, dass eben dieses Spiel nicht auf Zelluloid gebannt wurde. Gehört es doch dank seiner grandiosen Geschichte und seiner verstörenden psychologischen Komponente zum Besten was die Videospielindustrie in den 1990er Jahren hervorbrachte. Aber auch „Silent Hill 3“ war ein gelungenes Spiel und die Hoffnungen, dass die Verfilmung ähnlich überzeugt wie Gans‘ Film waren durchaus hoch.
Fans von Games wie Filmen haben eine große Gemeinsamkeit: sie müssen Frust und Enttäuschungen aushalten können. Egal ob als aktiver Spieler oder passiver Zuschauer, oft genug werden die Erwartungen nicht eingehalten oder gar übertroffen. Häufig sieht man sich als Konsument damit konfrontiert, dass der langherbeigesehnte Film (oder Spiel) nicht die erhoffte Qualität erreicht. So ist es leider auch mit „Silent Hill: Revelation“. Regisseur und Autor Michael J. Bassett gelingt es nicht mit seinem Vorgänger gleich zu ziehen. Ganz im Gegenteil. Sein „Revelation“ erweist sich als optisch überbrodelndes Höllenfest, was trotz seiner Vielzahl von Monstrositäten, Spukgestalten und Fratzen nie wirklich stimmungsvoll wirkt. Streute Christopher Gans die Wechsel zwischen normaler und Schattenwelt noch gezielt und vor allem wirkungsvoll ein, so tötet Bassett die Stilistik seines Films dadurch, dass er ohne Rhythmus und atmosphärischem Taktgefühl immer wieder und ohne breaks in die Vollen geht. Das Anormale wird bei „Silent Hill: Revelation“ schnell zum Gewöhnlichen und verliert somit sehr schnell seine abschreckende wie auch sog hafte Wirkung. Selbst die Musik von Videospielkomponist Akira Yamaoke (der bereits die Spiele kongenial musikalisch verpackte) vermag nicht mehr so recht zu fesseln. Dazu kommt, dass sich „Silent Hill: Revelation“ klar als 3D-Film versteht, er also diverse Male überdimensionale Mordinstrumente und bösartige Antagonisten gen Kameralinse streckt. So kommt das Gefühl auf, es handel sich mehr um eine Attraktion auf einem Jahrmarkt. Zugebenen, es passt im Kontext zum Design des Films, spielen doch entscheidende Szenen auf einem Rummelplatz. Dennoch wirkt sich diese inszenatorische Selbstgefälligkeit abwertend auf die Stimmung aus. Wer also nur eine Geisterbahnfahrt erwartet, sollte zufriedengestellt sein, wer allerdings wieder genauso gut und eindringlich in das „Silent Hill“-Universum eintauche will, wie bei der ersten Verfilmung, wird hier bitter enttäuscht.
Es funktioniert einfach so vieles nicht bei „Silent Hill: Revelation“. Hauptdarstellerin Adelaide Clemens sieht ihrer Vorlage zwar ähnlich und Bassett zeigt seinem Zuschauer, die die Vorlage kennen, immer wieder Szenen, die 1:1 aus dem Spiel entnommen wurden, aber Clemens (die demnächst in Ryuhei Kitamuras Thriller „No One lives“ sowie in Baz Luhrmans „The Great Gatsby“ zu sehen sein wird,) versagt leider völlig dabei ihre Rolle auszufüllen. Nicht nur dass ihre Heather – nett ausgedrückt – äußerst naiv agiert, nein, sie bewirkt auch nie, dass man mit ihr mitfühlt. Egal wie oft sie schreit, sich versteckt oder vor den Kreaturen der Hölle davonläuft (was sie in den 94 Minuten verdammt oft tut), ihre Charakterisierung ist zu einfach zu roh. Sie bleibt trotz ihrer menschlichen Hülle ähnlich blass und leblos wie ihre diversen Häscher, die zwar wie im Vorgänger wieder aus abscheulichen wie absonderlichen Deformationen bestehen, die aber ihre CGI-Herkunft nicht verbergen können. In Teil eins waren diese schrecklichen Geschöpfe noch ein ganz anderes Kaliber. Christopher Gans engagierte professionelle Tänzer und steckte sie in Kostüme. Das Ergebnis: so seltsame wie aber auch furchterregende Schreckgestalten , die mit Liebe zum Detail designt waren und nicht nur der damaligen Hauptfigur Rose (Radha Mitchell) furchteinflößten. Ein wenig fühlt sich „Revelation“ in seinem Monsterdesign an, wie das Reboot/Remake von John Carpenters „Das Ding aus einer anderen Welt“. Der alte Film hatte wunderbare, meist handgemachte Monster-, Ekel- und Schockeffekte. In der versuchten Reanimation des Originals von 2011 wurde diese durch austauschbare Special Effects aus dem Großrechner ersetzt. Ein wahrer Stimmungskiller. Natürlich muss aber erwähnt sein, dass auch Gans‘ „Silent Hill“ mehrfach aus dem Spuk aus dem Rechner zurückgegriffen hatte, aber eben nicht ausschließlich.
Nur auf „Revelation“ herumzuhacken und Gans‘ Film zur ultimativen Verfilmung zu stilisieren, wäre aber auch nur bedingt fair. Auch der erste Teil versäumte es größtenteils das menschliche Konstrukt aus Furcht und Schuld, welches die Spiele auch mit unterbewussten, sexuellen Elementen nutzten, zu bedienen. Es bleibt ein reiner Überlebenskampf gegen Dämonen und einen mysteriösen Kult. Dennoch schlägt der Vorgänger seinen Nachfolger ansonsten in fast allen Bereichen. Nur beim Härtegrad (die FSK hatte beim Tag der Bewertung wohl einen guten Tag) und dem kopieren der im Spiel vorhandenen Figuren versucht „Revelation“ das Zocker-Herz mehr zu befriedigen. Das bringt den Film aber auch nicht weiter, vor allem weil Regisseur Michael J. Bassett diese Momente scheinbar wahllos präsentiert und sie somit mehr als störender Fremdkörper ohne Substanz daherkommen, als ein Stilmittel oder eine Hommage.
Nach gut eineinhalb Stunden „Revelation“, nach dem nun zweiten filmischen Höllentrip in die Stadt, in der es Asche regnet und individuelle Alpträume warten, bleibt Ernüchterung und große Enttäuschung zurück. Ernüchterung deswegen, weil die erste Verfilmung der früher gefeierten Videospielserie immer noch das Beste verfilmte Videospiel ist und große Enttäuschung, da Regisseur und Autor Michael J. Bassett mit seiner ersten Hollywood-Produktion nicht mehr abgeliefert hat als eine vergessenswerte Fahrt auf der Geisterbahn einer Dorfkirmes. Immerhin wurde hier das Spiel „Silent Hill 3“ verhunzt und nicht der superbe zweite Teil, auch wenn dies nur eine kleiner Trost für die Gamerseele ist.
[...] Abseits seines fehlerhaften Castings versagt „Alex Cross“ aber auch in der Paradedisziplin des Thriller-Genres. Rob Cohen gelingt es wirklich über die gesamte Laufzeit keinerlei fesselnde Momente aus der einfach gestrickten Handlung zu konzentrieren. Da können auch keine harten Schicksalsschläge weiterhelfen, die hier immer wieder zu finden sind. Wie könnten sie auch? Schließlich sind, wie bereits erwähnt, die Figuren in „Alex Cross“ wenig überzeugend. Egal ob Empathie (die Helden) oder Abneigung (Bad Guys), nichts davon tritt ein. Einzig eine wirkliche Stärke hat die dritte Cross-Verfilmung, denn anders als seine Vorgänger, bzw. Nachfolger, wird nicht versucht die kriminalistische Klischeeparade mit Hochglanz zu tarnen. „Alex Cross“ ist durch und durch ein B-Movie moderner Art. Mit bekannten Gesichtern vor der Kamera und wenig innovativen Inhalt, versucht Rob Cohen einfach nur einen Thriller auf die Beine zu stellen, der nicht mehr sein will als ein Spannungs-Happen für Zwischendurch. Auch wenn dieser filmische Snack nie seinen vollen Geschmack entfaltet, so ist der Grundgedanke, die Rezeptur im Hintergrund, zumindest recht ehrbar. Ändert dies aber etwas daran, dass „Alex Cross“ nicht wirklich taugt? Nein. Nicht im Geringsten.
Mit einem charmanten, wenn auch sich schnell erschöpfenden, Ideenfundus sowie seiner bissigen und nicht gerade dummen, sinnbildlichen Ausrichtung hat Alejandro Brugués einen durchaus geglückten Versuch unternommen eine humorvolle Zombie-Epidemie nach Kuba zu bringen. Doch trotz seiner Stärken kann der Film seine Schwächen nicht verleugnen und je länger die Figuren sich mit den Untoten herumschlagen, desto beliebiger wirkt es. Die alte Phrase „hier wäre deutlich mehr drin gewesen“ tut der Komödie zwar etwas Unrecht, anwendbar ist sie aber dennoch, auch wenn „Juan of the Dead“ am Ende einen eher mit einem Lächeln in den Abspann entlässt, als mit einem Schulterzucken.
Tusch. Es ist vollbracht. Nach Schmachterei, suizidalen Phantasien, Hochzeit, Kindesgeburt und zig Gründen sich der Oberbekleidung zu entledigen, schließt "Breaking Dawn - Teil 2" die Filmreihe, die für eine Menge Tränen bei Fans wie Hatern sorgte (wenn auch aus verschiedenen Gründen), ab. Ähnlich wie beim zweigeteilten "Potter"-Finale bleibt auch hier die Frage offen, warum dies nicht alles in nur einem Film angehandelt werden konnte. Ist jetzt aber auch egal. An meiner Antipathie zum blutleeren Gefühlsschmuh ändert auch der große Showdown nicht. Aber zumindest sorgte er bei mir für ein kurzes Schmunzeln, denn die finale Schlacht ist schon irgendwie herrlich bescheurt. Erinnerte mich an eine Art KiKa-Version eines Splatterfilms. - ACHTUNG: SPOILER -Ich gebe zu, das hatte was, vor allem als sich das Gezeigte am Ende dann doch nur als Spuk herausstellte, damit Depri-Nuss Bella und ihr Edward (der gut den Mittelteil einer Milchschnitte doublen könnte) doch noch ohne Schattenseiten in die gemeinsame Zukunft flitzen können. Glitzernd in den Sonnenuntergang. Macht's gut ihr zwei und bitte kommt nie wieder. Ach und nimmt auch euer oftmals computeranimiertes Kind mit und geht mit ihr mal zum Hautarzt. Entweder hat sie eine schlimme Akne oder sie leidet unter einer lustlosen der SFX-Abteilung.
„Cocaine Cowboys“ ist eine überaus gelungene Dokumentation, denn es gelingt ihr, dass man als Zuschauer immer wieder verdutzt ist, wenn anscheinende Stereotypen aus den Gangsterfilmen nicht nur bestätigt, sondern oft genug auch noch übertroffen werden. Die hohe Geschwindigkeit mit der dies alles erzählt sowie besprochen wird, erschwert das Anschauen, stoppt aber nicht die Faszination. Das sonnendurchflutete Miami, was Sehnsüchte weckt und mit seinem Look aus Maßlosigkeit und sommerlichen Design diverse Reiseträume beflügelt, es wurde durch Drogen und Grausamkeit errichtet.
„Zoo“ ist kein gewagter Film, keine wirklich kontroverse Dokumentation, sondern lediglich der Versuch unvoreingenommen sich einer Form der Sexualität zu nähern, die für die meisten unvorstellbar, irritierend und abstoßend ist. Das Ergebnis wirkt wenig aufschlussreich, zieht einen aber alleine wegen der „verbotenen“ Thematik in seinen Bann. Am Ende weiß man als Zuschauer aber genauso viel, bzw. genauso wenig wie zuvor.
Es gibt seltsame Dinge. Es gibt Dinge die scheinen einfach nicht echt zu sein, doch egal wie man es dreht und wendet, das hier ist echt und keine Parodie: http://www.youtube.com/watch?v=yr_Lah_7sew
Aber irgendwie ist es dann auch wieder typisch Seagal. So wie er in seinen Filmen kämpft, so spielt er auch Gitarre. Vermutlich kann er es nicht anders, weil er seinen Gitarrenlehrer per Handkantentodesschlag oder Seagaltodesgriff (abgewandelt von Mr. Spock) unter die Erde verfrachtet hat. "Nein Steven, um D-Dur zu spielen musst du das Instrument so greifen."´- "Ach ja. Um dir das Genick zu verquetschen muss ich deinen Hals nur so greifen *knack*. Sag mal, isst du die Wan-Tans noch?" Anyway, viellecht gründet Seagal ja die musikalischen Expendables? Wesley Snipes hat mittlerweile ja bestimmt den Blues.
Die News platzen heute ja über vor lauter Aprilscherzen
Nichts gegen Franziskus I., aber J.J. Abrams wäre die bessere Wahl gewesen. Ich meine der gute Mann kümmert sich um "Star Trek" und "Star Wars". Er arbeite also mit den zwei größten Nerd-Religion schlechthin, da sollte für ihn der Posten des Papstes noch ein Leichtes sein. Ernsthaft, wer mit Trekkies, Siths und Jedis zu tun hat, er wird auch spielend mit den Katholiken fertig.
Das ZDF zeigt sich gegenüber keine Gnade. Früher Skandale (oder Skandälchen), z.B. über Bestechungen werden immer wieder kurz, knackig und auf humorvolle Weise thematisiert. So entsteht das Bild, welches der Mainzer Sender so oder so (und nicht nur er) inne hat: hier herrscht Chaos. Mittendrin die arme Redakteurin Sybille Zarg, gespielt von Eva Löbau. Sybille, die zur Babysitterin von Sascha Hehn degradiert wird, ist das genaue Gegenteil ihres Klienten. Eine charakterliche Rechnung die hier leider nur bedingt aufgeht. Löbau überzeugt darstellerisch einfach nicht genug und die alte Leier vom hochnäsigen, überheblichen Star findet mit Hehn zwar einen dankbaren Darsteller, aber in der ständigen Wiederholung dieser Masche finden keinerlei Entwicklungen oder gar Überraschungen statt. „30 Rock“ geht das ähnlich, aber hier wird der Wahnsinn des Fernsehmachens so kompromisslos auf die Spitze getrieben, dass es genug andere Qualitäten gibt, die für Aufmerksamkeit und Lacher sorgen. „Lerchenberg“ fehlt es einfach ein wenig an Wahnsinn, bzw. an anderen humoresken Ausrichtungen.
Trotz seiner Mängel ist alleine die Existenz dieser Serie etwas Schönes. Die Macher haben eine Serie kreiert, die gerne noch ein paar Folgen/Staffeln weitergehen kann und auch sollte. Entwicklungen lassen sich nämlich nach der ersten, sehr kurzen, Staffel mehr als erahnen und es gibt auch noch genügend Dinge im deutschen Fernsehen (nicht nur im ZDF) die eine satirische Abhandlung verdient hätten. Hoffentlich muss sich Sybille Zarg also noch länger mit Sascha Hehn herumschlagen, dann aber bitte mit etwas mehr Mut zum Wahnsinn.
[...] „Fun Size“ macht nicht alles richtig, aber vieles auch nicht verkehrt. Dank seines Charmes und seiner flotten Inszenierung fallen etwas zu hölzerne, überdramatisierte Minuten nicht all zu sehr ins Gewicht und werden dazu immer wieder von wirklich amüsanten Szenen wettgemacht (ganz vorne mit dabei: der Riesenhahn). Dass der Film Halloween dazu auch noch außerhalb der typischen Horror-Schiene als Setting benutzt und den Flair einer durchzechten, aktionsreichen Nacht mit Freunden gut transportiert, ist auch eine nicht zu vernachlässigende Stärke von Josh Schwartz Spielfilm-Debüt, welches ohne Schwierigkeiten ähnlich gelagtere Komödie der letzten Zeit (z.B. "Bad Sitter" oder "Project X") klar in die Schranken weist.
[...] „God bless America“ ist keine Satire. Es ist mehr vergleichbar mit einem bockigen Kind, das andauernd die Zunge herausstreckt, oder einem müden Prediger, der den erhobenen Zeigefinger mit einer geladenen Waffe gleichsetzt. Im Grunde ist der Film eine hüftsteife Allmachtsfantasie, die den Dingen, auf die er schießt, weit aus ähnlicher ist, als ein echter, ehrlicher Aufschrei dagegen. Na dann… god bless us all.
Als Krimi zu steif, als Komödie zu steif und als Krimikomödie sowieso. Vielleicht sollten die Macher mal über die Realisierung eines Pornofilms nachdenken? Das könnte funktionieren.
An und für sich eine interessante, eine bewegende Geschichte, aber die Impertinenz, mit der das alles inszeniert ist, lässt keine Zwischentöne und echte Rührungen zu. Alles wird brachial-emotional ausgeschlachtet und plattgewalzt. Schade um Simmons und Pucci, schade um die ganze gute Musik.
„Headhunters“ ist vielleicht nicht die Spitze des Thriller-Genres und wird gewiss den einen oder anderen Zuschauer, der mit der Kaltschnäuzigkeit mit der hier Kunstdiebstahl, Menschenjagd und andere eher unpassend erscheinende Spannungs-Mechanismen verwoben werden, missfallen. Dennoch lohnt sich ein Blick. Denn trotz all seiner geschlagenen Haken fühlt sich „Headhunters“ wunderbar erdig und geradlinig an. Kein Spannungsfilm für die Ewigkeit, aber definitiv gut genug für einen mehr als ordentlichen Zeitvertreib.
Ben Afflecks dritte Regiearbeit beweist es erneut: er ist ein guter Regisseur. "Argo" ist inszenatorisch aus einem Guss – wenn auch etwas zu lang-, fesselt dank toller Darsteller und bleibt stets so spannend, dass die politische Einseitigkeit seiner Erzählung, erst dann auffällt, wenn alles vorüber ist und nur noch die letzten Letter des Abspanns über die Mattscheibe flimmern. Ein politisch mutloser, aber dennoch unterhaltsamer Film. Aber dafür dann gleich der Oscar…?
Eine RomCom. Aus Deutschland. Da rollen sich schon mal die Zehennägel zusammen. Die Erinnerungen an mutlose, allzu schematische Vertreter dieses Genre sind einfach zu präsent und vielzählig. Marc Rothemund, einst für „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ für einen Oscar nominiert, inszenierte mit „Mann tut was Mann kann“ eine, im allgemeinen Duktus als typisch deutsch bezeichnete Komödie, voller stereotyper Charaktermodelle und Witzeleien. Furchtbar? Nicht in Gänze.
Mit einem, auf männlicher Seite sehr überzeugenden, prominenten Cast und schicken Hochglanzbildern, die wie bereits bei „Keinohrhasen“ und dessen Fortsetzung den Eindruck erwecken, Berlin wäre das deutsche Kalifornien, so hell, strahlend und sauber wie es dargestellt wird, erzeugt Rothemund eine simple aber gut funktionierende Komödie. Statt dabei auf große, allzu marktschreierische Gags zu setzen, geht hier etwas gediegener zu. „Mann tut was Mann kann“ provoziert nicht andauernd Lacher. Warum auch? Es scheint fast so, als ob sich Rothemund absolut im Klaren darüber war, dass die Komödie nicht von stumpfen Kalauern, sondern von den Figuren getragen wird. Ähnlich wie das Bild von Berlin, sind zwar auch diese weit davon entfernt wirklich echt und greifbar zu wirken, aber sie erfüllen ihre Funktion der Handlung, die vor Banalität nur so strotzt, zumindest ein augenscheinliches Gewicht in den Kategorien Sympathie und Dramatik zu verleihen. Dass die Darsteller, sei es nun an Liefers als überheblicher Poser, Korittke als verliebter Nerd oder Yardim als Künstler mit Silberblick, allesamt ihrer Rolle einen eigenen, im Film unverwechselbaren drive verleihen, ist eine Qualität, die dem Film ebenfalls sehr zuträglich ist.
Weniger zuträglich ist hingegen die Gewichtung der Erzählung. Lange Zeit verharrt der Film als eine Art Buddy-Comedy über eine ungleiche aber dennoch recht harmonische Männer-WG. Hauptdarsteller Wotan Wilke Möhring, der sich als Anführer, Seelentröster und Vermittler darunter befindet, hat also viel zu tun, vor allem weil es da ja noch familiäre Schwierigkeiten gibt und die Suche nach der nächsten Bettgeschichte. Doch zwischen all diesen Tätigkeiten, die durchaus die eine oder andere Facette haben, die nicht wirken, als kämen sie aus der Retorte, findet er dann doch noch die große Liebe, die aber leider kurz vor der Trauung steht. Anstand dies zu zentrieren, wird aber dieser gesamte Handlungsstrang rund um Hauptfigur Paul und Tierärztin Iris regelrecht outgesourced. Störend wäre dies nicht, wenn es dabei geblieben wäre. Doch kurz vor knapp wird wieder alles so gedreht, verschoben und verpackt, als wäre diese Thematik immer die präsenteste. Eine Lüge. Eine, die dem Film nicht gut tut, denn sie stört nicht nur das erzählerische pacing, sondern degradiert auch so ziemliche alle Randfiguren, die allesamt mehr Charisma besitzen als die biedere Love Story zwischen Paul und Iris, zu Statisten.
Es hätte nicht sein müssen, dass Regisseur und Co-Autor Marc Rothemund die wahren Stärken seines Film zuerst hochhält, nur um sie kurz vor knapp dann doch der ewig gleichen Maschinerie aus Kitsch, Heitertei und phantasieloser Romantik zu opfern. Dennoch, trotz seiner Verfehlungen und seiner eher unkreativen Gesinnung, besitzt „Mann tut was Mann kann“ einen nicht zu unterschätzenden Unterhaltungswert, ausgehend von seinen Nebenfiguren und seiner Haltung nicht alle zwei Minuten Lacher um jeden Preis zu erzwingen. Ein nicht gerade perfekte und gegen Ende hin fast schon ärgerliche Komödie, die es aber versteht, zumindest zeitweise ihre Stärke auszuspielen.
„Rampart“ will uns einen Gesetzeshüter der etwas anderen, raueren Art näher bringen. Das Ergebnis ist eine Analyse, die mit voyeuristischem Blick geführt wird und sich in ein Genre-Korsett zwängt, dieses aber trotz des massiven Volumens nicht ansprechend ausfüllen vermag. Dieser Dave ist einfach die personifizierte, nicht genutzte Chance, einen andern, ehrlichen Blick auf einen harten Cop zu werfen, ohne dabei unnötigen Ballast mitzuschleppen. Alles in allem ein gut gemeinter Film, aber gute Absichten schützen nicht vor dramatischen Prahlereien, die weder die Geschichte, noch die darin befindliche Hauptfigur weiterbringen, bzw. interessanter gestalten. Schade um den fulminanten Cast.
Wird auch langsam mal Zeit, dass der Souli hier verewigt wird. Zum Glück habe ich seit längerem ein exklusives Souli-Jahresabo. Sehr zu empfehlen. Okay, die Beitrittsgeschenke sind etwas merkwürdig, aber das geht schon. Da fällt mir ein, will jemand eine originale Souli-Unterhose? Von ihm persönlich getragen!
Til Schweigers „Schutzengel“, der für den erfolgsverwöhnten Star des deutschen Kinos nicht zu dem finanziellen Erfolg wurde wie gedacht (und erhofft), ist es auch nicht gelungen einen Actionfilm zu inszenierten, der beweist, dass unsere Nation mit mehr aufwarten kann, innerhalb des Genres, als „Alarm für Cobra 11“. Schweigers Film krankt an seinen Ambitionen und deren Ausführung. Actiontechnisch nicht sonderlich eindrucksvoll, dramaturgisch viel zu platt und somit ausdruckslos sowie als Gesamtpaket nicht mehr als ein verzichtbarer Funke, der die Tiraden der Schweiger-Hasser nur noch weiter anfeuert. Meine ganz persönliche Tirade zu „Schutzengel“: Der Film ist Murks!
„Playback“ erfüllt spielend alle Vorurteile die gegenüber kleineren Horrorfilme, die ohne Kinoauswertung und größere Publicity bei uns in den Videothekenregalen stehen, gehegt und gepflegt werden. Da wäre die Cover-Täuschung. Christian Slater prangt groß auf der deutschen Packung, gleich daneben eine Waffe. Die klare Assoziation: Slater ist der Hauptdarsteller und die „Playback“ ist reich an Shoot Outs. Die Wahrheit sieht anders aus. Slater darf ein paar Szenen als perverser Cop abarbeiten und verschwindet dann wieder und Action, die kommt bei Michael A. Nickles Film nicht vor, mal abgesehen von den typischen Hetzerein des Horrors-, im spezifischen des Slasher-Genres.
Also ist „Playback“ ein Slasher? Jein. Im Grunde schon, aber nebenbei versucht Regisseur und Autor Nickles seinem Film auch auf die Genre-Plätze des Mystischen und Okkulten zu parken. Seine Navigation lässt dabei aber schwer zu wünschen übrig. Ohne ein Gespür für Timing, Spannungsaufbau und einer flüssigen Handlung schmeißt Nickles mit urbanen und altehrwürdigen Mythen, Besessenheits-Hokuspokus, Teen-Horror und Found Footage-Elementen um sich. Das Ergebnis: unförmig, narrativ ohne Substanz und schrecklich blöde. Auch als Huldigung anderer Größen des Genres funktioniert „Playback“ nicht. Bereits der Beginn pendelt zwischen „Paranormal Activity“, „Das Schweigen der Lämmer“-Finale und John Carpenters „Halloween“-Opening hin und her und schafft es keine der genannten Reminiszenzen wirklich adäquat zu umzusetzen. Es wirkt nie wie eine liebevolle, detaillierte Hommage, sondern immer wie ein Plagiat. Ein schlechtes wohlgemerkt. Eigene Idee besitzt „Playback“ übrigens nicht. Nickles Kreativität beschränkt sich auf das Kopieren. Dabei nutzt er nicht nur bekannte Werke des Horror-Genres, sondern bedient sich auch übermütig bei eher unbeachteten Filmen wie etwa „Dämon – Trau‘ keiner Seele“ oder „Der Killer im System“. Besser wird es damit auch nicht, auch wenn immer wieder sekundäre, weibliche Geschlechtsmerkmale in die Kamera gehalten werden.
Aber genug gemosert und herumgemeckert, dass „Playback“ keine Eigenständigkeit zustande bekommt. Das größere, unentschuldbare Vergehen des Films ist, um es knapp zu sagen, dass er einfach sagenhaft öde ist. Hier funktioniert, bis auf die eingangs erwähnte Kundentäuschung (die letztlich auch nichts Besonderes ist), fast gar nichts. Die Story ist uninspirierter Quark, fesselnd wird das Ganze auch nicht, die typischen Statussymbole des Horror-Genres werden linear und mutlos abgearbeitet und am Ende bleibt nicht mehr als die Frage übrig, was das alles sollte. Die Antwort wissen vielleicht Christian Slater und sein Gehaltscheck.