stuforcedyou - Kommentare

Alle Kommentare von stuforcedyou

  • 8

    Jeder Film der „Mission: Impossible“-Reihe hat seine eigene Handschrift. Im Zentrum steht klar das, was einen Agenten-Film aus macht: Action, Verrat und diverse Handlungsorte. Aber jeder Regisseur verpasste den Abenteuern rund um Super-Agent Ethan Hunt, seinen eigenen, unverkennbaren Stil. Brian DePalma machte es klassisch und konzentrierte sich trotz einiger Actionszenen mehr auf Suspense der Marke Hitchcock, John Woo lies Tauben fliegen und entfachte eine aufwendige wie explosive Choreographie und J.J. Abrams präsentierte moderne Actionszene, versuchte Ethan Hunt aber auch familiär darzustellen. Nun, im vierten Teil darf Brad Bird ans Ruder und der Regisseur von „Ratatouille“ und „Die Unglaublichen“ (ein Animationsfilm, der im Jahre 2004 nicht nur zu den besten Werken aus dem PC, sondern auch einer der beste Actionfilm des Jahres war) inszenierte mit „Ghost Protocol“ einen mitreißenden wie gewitzten Blockbuster.

    Brad Bird hat bei der Inszenierung wirklich ganze Arbeit geleistet. Die Figuren sind interessant, auch wenn sie wahrlich keinen Innovationspreis gewinnen werden, die Geschichte ist einfach aber stimmig und die Action ist mal nett, meistens aber erstklassig und poliert, allerdings niemals austauschbar oder gar ermüdend. Der Höhepunkt ist gewiss die Szene in Dubai, in luftiger Höhe. Im Sommer war ich ja sehr angetan vom Höhengefühl der Flugszenen im dritten „Transformers“, aber der neue „Mission: Impossible“ toppt dieses Gefühl und dies alles ohne 3D-Effekt. Wenn Super-Agent Ethan Hunt das imposanten Luxus-Hochhaus erklimmt, ist das Nervenkitzel pur und darüber hinaus todschick gefilmt. Hier war jede Bewegung voller Adrenalin. Diese Szene toppt sogar die legendäre Einbruchsszene aus dem ersten Teil, in der Cruise in absoluter Stille von der Decke eines CIA-Computerraums hing. Die Macher des vierten Teils haben es wirklich geschafft zum Ende des Jahres noch einmal aufzuzeigen, das Top-Action keinesfalls animierte Schauwerte und 3D-Effekte braucht. „Mission: Impossible – Ghost Protocol“ gehört für mich zum besten Beweis gegen die 3D-Technik, obwohl es mich wirklich erstaunt, dass die Macher nicht auf den Zug aufgesprungen sind. Vielen Dank.

    „Mission: Impossible“ ist ja klar verbunden mit Tom Cruise. Es ist einfach sein Franchise - auch wenn Fans der originalen Serienvorlage die Nase darüber rümpfen -, als Heldenfigur sowie als Produzent, doch jeder Teil besaß sein eigenes Team und viele Figuren durften auch in mehrfach in den Teilen auftreten. Da ist es für mich als Fan der Figur Luther (Ving Rhames) schon etwas enttäuschend, dass dieser im vierten Teil deutlich zu kurz kommt, aber verschmerzbar ist es auf jeden Fall. „Ghost Protcol“ gibt Ethan Hunt nun ein brandneues Team. Nur Simon Pegg hatte zuvor schon „M:I“-Erfahrung und ist hier für die amüsanten Momente zuständig. Das restliche Team setzt sich aus Paula Patton und Jeremy Renner zusammen und die Chemie zwischen den Darstellern stimmt einfach. Diesem Team habe ich furchtbar gern bei ihrer „alltäglichen“ Arbeit zugesehen und gerade Jeremy Renner profiliert sich hier als Superstar und Actionheld der kommenden Zeit. Bleibt zu hoffen, das Teil 5 (ich bitte darum) nicht schon wieder ein neues Team rund um Ethan Hunt zusammenwürfelt, denn in „Ghost Protocol“ stimmte die Chemie einfach.

    Kann also alles so bleiben für die nächsten Kino-Aufträge? Nicht ganz. Ich würde die Macher bitten zwei Dinge zu ändern. Da wären zum einen die Gadgets. Zu Beginn machen diese wirklich Spaß, vor allem die Kletter-Handschuhe, die die waghalsige wie atemberaubende Kletterszene in Dubai erst ermöglichen, aber Teil 4 greift für meinen Geschmack zu oft in die Hilfsmittel-Kiste. Vor allem am Ende wirkte der Gagdetgebrauch zu aufgesetzt, fast so als ob die Autoren nicht wussten, wie sie die Handlung voranbringen sollen. Nicht wirklich ärgerlich, aber das Gefühl, dass es besser und vor allem weniger aufgesetzt geht, blieb vor allem an einer Szene mit Jeremy Renner, der in einem Mega-Computer herum schwebt, haften. Aber ich gestehe es freimütig zu, über dieses Manko (welches viele bestimmt auch als Stärke des Films ansehen) kann ich hinweg sehen.

    Das größte Problem des Films war für mich eh der Schurke. Der war nämlich irgendwie nie wirklich präsent. Dass der Grund für seine Taten nie wirklich geklärt wurde („Er ist geisteskrank“) war gar nicht mal so übel und hatte fast schon einen altruistischen Charme, viel schlimmer war es für mich, dass er zum einen nie wirklich bedrohliche wirkte und dass er keinerlei Ausstrahlung besaß. Ob der Schurke nun Kurt Hendricks heißt oder eine Grapefruit ist, wäre mir nicht weiter aufgefallen. Hier verschenkt der Film Potenzial. Zwar ist so ein Atomsprengkopf in den falschen Händen schon eine Bedrohung, letztlich kommt die Gefahr aber von dem, der den roten Knopf drückt und der war beim „Ghost Protocol“ definitiv unterfordert und glänzte zu oft mit Abwesenheit, statt mit echter bedrohliche Ausstrahlung. Der schwedische Darsteller Michael Nyquist (bekannt aus der Original „Millenium“-Trilogie“), der den bösen Kurt Hendricks a.k.a. Grapefruit spielt, darf leicht psychotisch in den Kamera schauen und ab und zu wegrennen, nur im Finale genehmigt Regisseur Brad Bird ihm einen Aktion, die wirklich einen guten, weil bösartigen und psychopathischen Eindruck von ihm liefert. Schon etwas ärgerlich, vor allem weil Nyquist eigentlich ein guter Schauspieler ist. Schade, dass er hier hinter seinen Möglichkeiten bleibt oder besser gesagt stark vom Drehbuch gezügelt wird.

    Die „Mission: Impossible“-Reihe ist ja nicht nur für tolle, halsbrecherische Action bekannt, sondern auch für ihren enormen Verbrauch an guten, namhaften Darstellern.: Jean Reno, Jon Voight, Brendan Gleason, Emmanuel Béart, Michelle Monaghan, Anthony Hopkins, Kristen Scott Thomas, Laurence Fishburne und viele weitere bereicherten das Ethan-Hunt-Universum, auch wenn keiner bisher der Reihe einen Stempel aufdrücken konnte, oder gar wirklich in der Erinnerung haften blieb. Dies schafften bisher nur Ving Rhames und Simon Pegg. Wobei ich bei Pegg glaube, dass er in „Ghost Protcol“ nicht wegen seiner tollen Leistung in „Mission: Impossible 3“, sondern eher wegen seiner aktuellen Beliebtheit wieder dabei helfen darf, die Welt zu retten. Letztlich ist es halt doch ein gewinnorientiertes Franchise. Sei’s drum und hey „Mission: Impossible“ ist eben Tom Cruise und auch wenn ich bei weitem kein Cruise-Fan bin, so muss ich gestehen, dass er einfach perfekt zur Reihe passt, die bis auf den überfrachteten zweiten Teil immer beste Action-Unterhaltung bot und – wie bereits erwähnt – mit jedem Teil auch eine eigene inszenatorische Signatur besaß. Die von Brad Bird ist wirklich gelungen: temporeich, oftmals elegant aber dennoch wuchtig, sehr amüsant aber immer fesselnd. Dem Heer von enttäuschenden 3D-Sequel und -Prequels wie „Tron Legacy“, „Transformers 3“ oder „On Stranger’s Tide“ stehen am Ende des Jahres gelungene Entertainer wie „X-Men: First Class“, „Planet der Affen: Prevolution“ oder eben „Mission: Impossible – Ghost Protocol“ entgegen. 3D wurde dieses Jahr, zumindest von der Qualität der Filme, vom klassischen Format besiegt. Sehr schön, auch wenn es zu Beginn des Jahres noch anders aussah, aber wie heißt es doch so schön: nichts ist unmöglich.

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    • 4

      Nach der sechsten Season, die stark begann und letztlich doch enorm enttäuschte, präsentieren die "24"-Macher diesen Anheizer auf die siebte Season. "Redemption" ist "24", nur in kürzer, ohne zig Plottwists und Figuren-Karussell. Nach Beendigung hatte ich jedoch keinen wirklich große Lust mit Staffel 7 weiterzumachen, denn auch "Redemption" macht überdeutlich, das die Serie sowie ihr Hauptprotagonist im Grunde nichts mehr zu bieten hat: Terror-Angst, böse Washington-Bonzen, Foltern fürs Volk, fiese Terroristen, dass alles hat "24" zu oft benutzt um seinen Tagesablauf zu füllen. "Redemption" spielt zwar weit von den USA entfernt, aber auch in Afrika finden sich Mittel und Wege die ehemals erfolgreiche, nun aber abgeschlappten Formel anzuwenden und darüber hinaus zu verdeutlichen, dass die Macher Jack Bauer mittlerweile vom coolen Helden zum amerikanischen Mega-Märtyrer stilisiert haben.

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      • Mrs. Portman, sie brauchen nicht sauer zu sein. Wie ich bereits früher erwähnte, würde ich den Job machen und ich hab schon eine durchweg talentierte Crew beisammen.

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        • 0 .5

          Während die "Hulkamania" ihren Höhepunkt erreichte, drehte Wrestling-Legende und Super-Egomane Hulk Hogan diesen debil-bescheuerten Action-Unsinn. Wie schlecht "Der Hammer" ist, lässt sich schon daran erkennen, dass ich den Film selbst als Elfjähriger schon todlangweilig fand und hey ich fand mit elf eigentlich alles super was auf Video lief.

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          • 4
            • Na ja, mehr als eine Aufzählung der Darsteller hat der Teaser nicht zu bieten. Ich warte auf den ersten, richtigen Trailer, oder noch besser: auf den Film.

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              • 3
                • 7

                  10 Figuren, 2 Darsteller, 1 Thema: Liebe.
                  „Die Relativitätstheorie der Liebe“ lebt allein von ihrem Konzept. Olli „Dittsche“ Dietrich und Katja Riemann spielen gleich fünf verschiedene Rollen. Da ist alles drin, vom Guru, über die alternde Latina bis hin zum erfolgreichen aber unglücklichen Chef einer Werbeagentur. Dank einer gelungenen Maske gelingt das Hin und Her zwischen den einzelnen Figuren recht gut und die lichtdurchflutete Großstadt als Hauptkulisse sorgt außerdem für ein einladendes Ambiente. Regisseur und Autor Otto Alexander Jahrreiss gestaltet seinen Film fast wie eine deutsche, sommerliche Variante des Brit-Klassikers „Tatsächlich Liebe“, mit dem Unterschied, dass er dem Zuschauer die Figuren nicht versucht schmackhaft zu machen. Frei nach dem Motto „Take it, or leave it“.
                  Das Gesamtkonzept funktioniert recht gut, auch wenn die von Katja Riemann und Olli Dietrich verkörperten Figuren nie wirklich 100%tig glaubwürdig wirken und trotz guter Ambitionen mehr aus einer klapprigen Klischeekiste zu kommen scheinen, als aus der Wirklichkeit. Macht aber nix, denn mit seinen fast schon knuddligen Erzählungen macht „Die Relativitätstheorie der Liebe“ durchaus Freude und macht ihn für mich zum niedlichsten Film seit langem.

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                  • Lana Wachowski :)

                    Aber wo ist denn "Priscilla - Königin der Wüste"?

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                    • 6

                      Es hätte schlimmer kommen können (siehe „Green Lantern“) mit dem Urgestein der amerikanischen Comic-Superhelden. Die Verfilmung von „Captain America“ ist im Grunde ein nett gemachter Entertainer, der sich durchaus bewusst ist, dass 1940er Pathos nur dann wirklich funktionieren kann, wenn man ihn augenzwinkernd einsetzt und nicht alles so ernst nimmt. Und so heißt der Böse hier Schmidt, die Love Interest des Helden trägt Lippenstift, der so rot ist, dass man ihn für Verkehrsschilder einsetzen könnte und der Chef von der Army ist verdammt bärbeißig und schnauzt selbst DEN Captain an. Ja, das macht durchaus Laune, aber Regisseur Johnston gelingt es dennoch nicht ganz den „First Avenger“ erstklassig zu machen. Wo der Film nämlich gerade in den Details gute Arbeit leistet, versagt er doch im Offensichtlichen: die Actionszenen, das Herz des Genres, wirken seltsam bemüht und oftmals sogar ziemlich einschläfernd, auch wenn es immer wieder Explosionen und Nazi-Verkloppe gibt. Das Dargebotene wirkt irgendwie kraftlos und trotz seines Retro-Chics austauschbar. Dem Captain fehlt es, gerade im Bereich der Action, an einer wirklichen Signatur oder besser gesagt am nötigen Kick. Dafür erweist sich Chris Evans in der Rolle des Helden, als eine gute Wahl und Hugo Weaving als okkulter Mega-Nazi hätte von mir aus gerne mehr Screentime bekommen können. Fazit: Als Zwischenhappen und Lückenfüller bis zum großen Zusammentreffen der „Avengers“ funktioniert „Captain America“ ganz ordentlich.

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                      • 1

                        Eigentlich weiß Regisseur Martin Campbell wie man Action richtig in Szene setzt, aber es scheint als ob es hier vergessen hätte. „Green Lantern“ erweist sich als hüftsteifes, überladenes und extrem schlecht erzähltes Superhelden-Märchen, was mit lieblosen Special Effects, peinliche Figuren und unwirksamen Humor- und Drama-Kanonaden zugekleistert wurde. Die Handlung rund um fremde Wesen, die mit der Macht des Willens den Kosmos beschützen ist dazu äußerst müllig geraten, auch wenn mir Fans des Comics immer wieder versuchen das Gegenteil zu beweisen.

                        Anscheinend scheint der Fundus an interessanten und guten Mainstream-Comichelden für die Traumfabrik erschöpft zu sein, denn weder die grüne Leuchte noch Marvels „Captain America“ haben sich auf den ersten Blick als besonders tauglich fürs Kino erwiesen. Der Unterschied zwischen Marvels First Avenger und DCs Lantern besteht - zumindest in der Filmfassung - darin, dass der Captain sich selbst nicht immer sonderlich ernst nimmt und somit recht gut unterhät. „Green Lantern“ versucht es (für Comicverhältnisse) seriöser und düst somit zielstrebig in sein kackgrünes Verderben. Besäße der Film auch ein Augenzwinkern, er wäre wohl immer noch nicht wirklich gelungen, aber in seinem Versagen nicht nur ärgerlich, sondern eventuell sogar in wenig sympathisch. Tja, hätte, würde, wenn.

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                        • Erst Fußball jetzt das?! Bitte lasst die White Stripes in Ruhe! Zum Film: Könnte ein lustiger No-Brainer-Armory-Porno werden, also genau wie Teil 1.

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                          • "Tranformers 3" war technisch (nur technisch) eine Wucht. Mein Favorit sind aber die Affen, weil es den Machern gelang großartige Emotionen zu erzeugen. Ein Extra-Lob für Andy Serkis.

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                            • Meine erste Sneak war glaube ich "Die Vergessenen", oder war es doch "Exorzist: Der Anfang"? Weiß ich nicht mehr so genau, jedenfalls hatte ich beim sneaken bisher nie Glück, weswegen meine Liste gesneakter Filme sehr kurz ist.

                              • 4 .5

                                Während der Weltwirtschaftskrise von 1933 galt Bankräuber John Dillinger als Gentleman-Ganove, als amerikanischer Robin Hood, weil er "nur das Geld der Banken raubt, nicht dass der Menschen". Gewiss eine Zwiespältigkeit, die der Film von Michael Mann jedoch zu keiner Zeit wirklich in Frage stellt. "Public Enemies" fokussiert sich lieber auf die reine Figur Dillinger und weniger auf seine Symbolik. Das ist durchaus verschenktes Potenzial, vor allem weil Hauptdarsteller Johnny Depp sein Spiel drosselt und der Film so noch viel Raum hätte, wie etwa für den historischen Aspekte der wahren Geschichte. Des Weiteren hätte es sich Angeboten Dillingers Gegenspieler, den FBI Agenten Melvin Purvis, größer auszubauen. Dies wäre der Dynamik zu Gute gekommen, so aber verkommt Christian Bales Rolle des Gaunerjägers leider zur blassen Nebenfigur, ähnlich blass und mutlos bleibt übrigens auch die Romanze zwischen Dillinger und seiner Billie Frechette, gespielt von der unterforderten (oder doch überforderten?) Marion Cortillard.

                                Michael Manns Entscheidung seinen Kameramann Dante Spinotti den Film mit modernen Digitalkamera zu filmen ging leider nach hinten los, denn die modernen Bilder mit ihrer mal klaren mal eher grobkörnigen Komposition passen nie so ganz zur Atmosphäre des Films und lassen ihn oft zu kühl, emotionslos und vor allem künstlich erscheinen. Zum Glück versteht es Regisseur Mann aber aus seinem Gangster-Drama eine große Hand spannender und interessanter Momente zu filtern. So beweist Mann erneut, dass er ein Großmeister der Gewalt ist. Wenn in seinen Filmen Gewalt ausbricht, dann ist diese immer kraftvoll, energisch, impulsiv und erinnert oft genug an die kompromisslosen Werke eines Sam Peckinpah. Diese raue, fesselnde Energie der Actionszenen bleibt aber nur schmuckes Beiwerk und wird von den vielen trägen, ruhigeren Szenen plattgewalzt.

                                "Public Enemies" ist bei weitem nicht das Gangster- Epos geworden, was es hätte werden können, aber zumindest einen Johnny Depp, der diesmal nicht den Kasper spielen muss, sondern der seine Rolle ernsthaft angeht und so durchaus überzeugt. Wenn er am Ende wie das modernes Duplikat eines Clark Gable seinem Schicksal entgegen sieht, dann hat man den Star Johnny Depp längst vergessen und sich ganz und gar auf John Dillinger eingestellt. Für einen so gefragten, beliebten und exzentrischen Schauspieler ist dies wirklich eine Glanzleistung erster Güte, schade dass sie nicht auf den kompletten Film abfärbt.

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                                • 4

                                  Krieg ist doof, die Bush-Regierung hat gelogen und eigentlich geht's doch nur um's Öl. Die Aussage gefällt mir, wurde aber in "Green Zone" zu actionbelastet und zittrig auf Film gebannt, so dass am Ende trotz großer Botschaftsklotzerei nicht mehr übrig bleibt als ein Kriegsfilm in hippen wie unübersichtlichen Wackelbildern (ja, Regie: Paul Greengrass), vorgetragen von routinierten aber sehr selbstgefällig wirkenden Weltenrettern.

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                                  • 7 .5

                                    Romantik und Dramatik mit der Brechstange. Wunderschöne Bilder die man aufsaugt, genießt und schließlich doch schnell wieder vergisst. Akteure, so übertrieben gut oder böse, als ob sie nie etwas mit dem wahren Leben zu tun gehabt hätten. Kitsch und Zuckerwatte wohin das Auge blickt, aber auch ein dunkler Hauch von Gefahr und Abenteuer. Alles irgendwie sehr bekannt und dennoch zum staunen geeignet, auch wenn's nur uralte Kamellen sind. Zirkus eben.

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                                    • 3 .5

                                      "Lola rennt" und "Sliding Doors" grüßen schön.
                                      Der Film des Regie-Duos McGehee und Siegel nimmt den unerschöpfliche Was-wäre-wenn-Gedanken und entspinnt daraus zwei paralell laufende Handlungsstränge. Aber egal in welche der beiden Richtunge sich der Film bewegt, alles wirkt ermüdend und für solch ein Konzept auch ziemlich inspirationslos. Aus einem interessanten Gedanken macht der Film im Grunde zwei (filmisch) mehr als gewöhnliche. Schwach.

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                                      • 5

                                        Mit Charakteren die irgendwo zwischen liebenswert und nervig umherpendeln gelingt es den Machern zwar "Brautalarm" weit aus stimmiger wirken zu lassen, als andere ähnlich gelagter Komödien der letzten Zeit, doch letztlich bietet der Film auch nur das übliche US-Comedy-Gedöns: Meist brachial, viel Hysterie und dazwischen noch Liebe, Lust und Laster. Für kleinere, komische Momente reicht das vollkommen aus, aber dass der Film alleine schon deswegen so toll sein soll, weil die Protagonistinnen genau die selben Katastrophen durchleben wie ihre männlichen Kollegen, ist Mumpitz und bringt weder besonderen Witz noch frische Ideen mit sich. Dass auch Frauen kacken und kotzen weiß ich selber und bei letzteren war ich schon mehr als einmal dabei.

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                                        • 5

                                          Um eines ganz klar zu machen: Als Film taugt diese kalte, gemischte Martial-Arts-Platte herzlich wenig, aber als stumpfe Demonstration kampfkünsterlischen Könnens bietet das Werk mehr als nur eine Handvoll Höhepunkt.

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                                          • 10

                                            Zu Beginn arbeitet "District 9" mit subjektiven Kameramitteln, ähnlich wie in "Rec" oder "Cloverfield" und erzeugt somit eine überaus realistische Stimmung, die auch dann spürbar bleibt, wenn der Film zu klassischen Kamerabildern wechselt, die jedoch immer noch voller Agilität sind und ein wunderbares, wie abenteuerliches Mittendrin-Gefühl erzeugen. Dieses intensive Gefühl, das den Abwechslungsreichtum noch etwas weiter in die Höhe treibt, funktioniert dabei nicht nur bei Actionszenen sondern auch bei ruhigeren Sequenzen und „District 9“ ist gemessen an seinen verfügbaren Möglichkeiten (Genre-, nicht Budget-technisch) eher ein ruhigerer Vertreter. Es sind gerade diese etwas leiseren Szenen die besonders im Gedächtnis haften bleiben. So gelingt es Regisseur Neill Blomkamp ohne größere Umstände die Außerirdischen sowie deren Situation so plastisch, so echt und lebensnah darzustellen, dass man die Wesen aus dem Weltall, die im Film nur „Shrimp“ genannt werden, innerhalb von wenigen Minuten akzeptiert. Dabei macht es sich „District 9“ nicht zu einfach. Die Aliens hier sind größtenteils kriminell, schmutzig und aggressiv. Einfach nur nach Hause telefonieren gibt es bei hier also nicht.

                                            Gut so! Denn die Parabel die Film aufbaut und die für jeden Zuschauer auf den ersten Blick ersichtlich sein sollte, handelt von Integration und Rassismus. Die „Besucher“ als friedliebende Klugscheißer von Alpha Centauri darzustellen wäre der (leider) aktuellen Brisanz des Films nicht zugutegekommen. Denn gerade in Gegenden mit Integrationshintergrund und mangelnde, gesellschaftliche Eingliederung gibt es immer wieder kriminelle Aktivitäten. Warum sollte das bei Aliens anders sein? Bei diesem Gleichnis von Missverständnis bleibt es aber nicht. „District 9“ behandelt auch noch Themen wie Gier, Vertrauen und Liebe. Gerade zu dem letzten Thema sitzt der Film einen fulminanten, emotionalen Schlusspunkt. Ein letztes Bild von einem Alien. Eine Szene die die vom Film erzeugte Betroffenheit, nach dem actionreichen Showdown noch einmal hochkochen lässt und dies mit einfachsten Mitteln.

                                            Einen Großteil zur grandiosen Funktionalität von Blomkamps Sci-Fi Parabel tragen die Darsteller. Allesamt keine bekannte Namen oder Gesichter, was allerdings auch vollkommen egal ist. Hauptdarsteller Sharlto Copley, gibt der Figur des Beamten Wikus van de Merwe ein glaubwürdiges Profil. Wirkt der Beamte zu Beginn noch belächelnswert, so wandelt sich Wikus schnell zu einem toll skizzierten Charakter und noch bevor dieser Charakter komplett ist, hatte ich ihn als Zuschauer ins Herz geschlossen. Gerade bei seiner körperlichen Metamorphose (David Cronenbergs „Die Fliege“ lässt grüßen), sowie den daraus resultierenden Martyrien kann, ja musste ich förmlich mit Wikus mitfiebern und aucxh mitleiden.

                                            „District 9“ bewegt sich beachtlich gut auf mehreren Terrains. Sicherlich, ein eleganter Leisetreter ist der Film nicht. Bullige Symbolik und Logikpatzer machen dem Film zu schaffen, war mir aber bisher immer ziemlich schnuppe. Der Film entfacht nach kürzester Zeit einen atemberaubenden Sog. Vom dokumentarischen Beginn bis zum dröhnenden Finale, alles passt perfekt zusammen und wirkt obendrein nicht wie das bloße Konstrukt eines zusammenkalkulierten Blockbusters. Für mich ist „District 9“ ein wahrer Höhepunkt des Genres, ein moderner Klassiker, der vor allem durch seine Einzigartigkeit besticht und trotz seines enormen Unterhaltungspotenzials noch etwas im Oberstübchen hat und so sicherlich mehr Gehör findet als die diverse stille Arthouse-Dramen, bei denen man immer das Gefühl hat, sie wurden einzig und alleine für eine intellektuelle Elite gefertigt.

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                                            • http://www.youtube.com/watch?v=9QENcN-srE0

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                                              • 7 .5
                                                über Cyrus

                                                Ein Film wie ein Flüstern: Leise, subtil, aber wenn man richtig hinhört erfährt man alles was man wissen will. Ein schöner, ein guter, ein liebenswerter Film, der manchmal so samtpfotig vorgeht, dass jede kleinste Eskalation einem Erdbeben gleichkommt. So was muss man mögen und vor allem muss man selbst still sein, sonst huscht er an einem vorbei.

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                                                • Alle paar Jahre mal, hauptsächlich wegen Bill Nighy als Rock-Opa.

                                                  "Kinder, kauft keine Drogen. Werdet Rockstar, dann bekommt ihr sie umsonst."

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