Takeshi_Kitano - Kommentare

Alle Kommentare von Takeshi_Kitano

  • 8

    Die eigenwillige Inszenierung, welche sich gefühlt aus Italowestern und amerikanischer Erzählweise speist, lässt den Spätwestern "The Outlaw Josey Wales" fast wie ein anderes Genre wirken. Nach dem brutalen Mord an seiner Familie durch versprengte Nordstaatler, schwört Josey Rache und schließt sich einer Miliz der Südstaaten an. Nach dem Krieg, nun auch da seine alten Kameraden verraten und getötet wurden, flieht Josey nach Texas, weniger nach Rache sinnend, sondern auf der Suche nach einem Neuanfang. Das ganze wirkt dann gerade auch in der ersten Hälfte durch die großartige Kameraarbeit, den weiten Bildern von Arkansas oder Oklahoma mehr wie eine düstere Fantasy Quest statt einem Western. Auch, weil hier völlig unterschiedliche Charaktere und Ethnien zusammengeschweißt werden zu einer Gemeinschaft. Der Film ist am Ende nicht eine simple Rachegeschichte, sondern zeigt den rauen Alltag von Frontiers, Siedlern etc. welche oft tragisch endeten und zudem einen gerechteren Blick auf die Indianer zu einem frühen Zeitpunkt im US-Kino.

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    • 7

      Eingebettet in die altbekannte Rahmengeschichte eines namenlosen Helden, der einer verlorenen Gemeinschaft hilft, spannt Eastwood hier eine archaische Geschichte auf. Die geradezu urwüchsige Landschaft kommt hier den biblischen Motiven, dem Charisma eines im besten, reifen Alter versehenen Eastwood und der exzellenten Inszenierung stilvoll entgegen. Der archaischen Brutalität auch seitens der rächenden Kraft des von Eastwood gespielten Predigers und den biblischen Motiven wird aber ein Kern echter Menschlichkeit durch die zu beschützende Familie, sowie eine Kritik am Raubbau an der Natur entgegengesetzt.

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      • 6 .5

        Denke könnte Team aus John Wick, Donnie Yen und Scott Adkins packen.

        6
        • 6 .5
          Takeshi_Kitano 17.03.2023, 23:12 Geändert 17.03.2023, 23:18

          Scott Adkins ist abgefuckt und hat viel Wut im Bauch, Wut auf die ganze Welt. Das steht ihm hier besonders zu Gesicht. Richtig asozial und brutal aufs Maul gibts hier. Aber richtig brutalst. Gibt auch Grund genug dafür. Ist alles auch ziemlich routiniert und man kennt es besser, bis viel besser aus Filmen wie Bronson oder im Namen des Vaters. Wie Adkins vom Agro ins Zynikerdasein fällt und man über die Jahre sieht, wie er in stoischen Fickt euch doch alle Modus abdriftet, ist aber herzallerliebst. Dazu gibts einen tragenden, ruhigen Soundtrack. Ein Filmchen, was auch irgendwie mehr Drama sein will, am Ende aber, da gibts eben volles Pfund aufs Maul. Bockt sowas.

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          • 6 .5
            Takeshi_Kitano 14.03.2023, 02:28 Geändert 14.03.2023, 02:29

            Kann man sich wirklich anschauen, auch wegen des unverbrauchten aber dennoch klassischen Monster aus alten Zeiten. In den CGI Szenen merkt man dem Film das relativ niedrige Budget an, aber mit Wes Craven auch als Produzenten sieht das vor allem in der Kostümierung des jovial-bösartigen Djinns (geleckt Andrew Divoff) doch überraschend gut aus. In den schlechteren und dennoch sympathischen Momenten ist es mehr eine Folge Buffy oder Mystic Knights, aber das ist ja nichts Schlechtes. Castauftriffte von Freddy Krüger bis Candymann Darsteller gibts zudem auch. 6 und halb von 10 Wünschen bitte.

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            • 8
              Takeshi_Kitano 12.03.2023, 22:46 Geändert 12.03.2023, 22:55

              Ich glaube einer dieser Filme, der im Filmlexikon unter dem Archetyp von einem runden Film laufen sollte. Verschiedene Milieus und Charaktere werden hier eben schlicht zusammengepfercht und müssen überleben. Das nicht in einem abgehobenen Endzeitszenario, sondern im Hier und Jetzt. Das mitten in der Gesellschaft sowas abgekoppelt passiert ist auch der Gruselfaktor. Dies ist im Film nebenbei gar nicht so unrealistisch dargestellt, man weiß wie schnell sich Gewaltspiralen in Gruppendynamiken entwickeln können. Der fantastische Soundtrack von Carpenter, unbekannte aber tolle Darsteller, insbesondere die knisternde Erotik in den Blicken zwischen Sträfling Wilson und der Sekretärin Leigh, der kernige Bishop und die auf die Leinwand springenden, schwitzigen Bilder. Ja, ich denke, Assault ist schon das Meisterwerk Carpenters neben Thing und Halloween.

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              • 3
                • 7 .5

                  Neben Whisper of the Heart mein Geheimfavorit von dem Studio Ghibli. Ocean Waves ist ein klassischer Slice of Life Film, mit dem Charme und der Melancholie den solche Filme eben mitbringen. Nichts Hochtrabendes und dennoch ein schönes Lebenslehrstück, was vieles an Themen jugendlicher Ängste, Sehnsüchte und Sorgen anreißt. Und im Hintergrund immer das schöne Blinken des Meeres und dessen Rauschen.

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                  • 7 .5

                    Harsh Times ist meiner Meinung nach ein unterschätzter Film und definitiv der Beste in David Ayers durchwachsener Karriere. Der semibiografische Film behandelt das schwierige Leben von jungen Veteranen, welche zurück in die amerikanische Gesellschaft wollen. Kriegstraumata, Straßengold, mit Kumpels abhängen, endlich einen Job finden, die Frau seiner Träume erobern oder halten können, schlicht in einem krisengeschüttelten Amerika am Leben teilhaben wollen. Die zwei „Helden“ und Loser des Films, verkörpert von Christian Bale und David Rodriguez wollen genau das und scheitern mehr oder minder auch aneinander. Und irgendwie auch so ein Film, der sagt, man sollte mal loslassen. Das ein oder andere Bier oder Joint mit einem Bruder kann trotz aller Liebe dann doch zu viel sein. Der Film ist teils ziemlich überdreht und crazy, hat einen von der Stange gelassenen Bale und einen geilen Soundtrack. Und vor allem eines, sehr viel Wut im Bauch. An Ayer ist ein Genregisseur verloren gegangen.

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                    • 5 .5
                      Takeshi_Kitano 09.02.2023, 01:56 Geändert 09.02.2023, 01:57

                      Nach dem großartigen Vorgänger leider ein enttäuschender Abschluss. Zugegeben, der Anfang ist großartig und so sollten Horrorfilme auch in positiver Weise mit den Befindlichkeiten des Kinopublikums spielen und diese enttäuschen. Die Psychologisierung ist zwar gelungen, aber auch schon so oft so gesehen. Die Idee von Myers als dunkler Virus, als Es unter Haddonfield ist großartig. Und doch mir fehlte das Überschäumende des zweiten Teils. Myers, das ist eben vor allem dieser marmorne, blutgesprenkelte Gott. 10 Minuten mehr Gemetzel und Stalking von Myers und dafür weniger Drama, ja das wärs gewesen.

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                      • über Pilot

                        Hi, ich bin dafür dass man auch alles andere abschafft also auch Filmbewertungen, Listen und Kritiken. Wir sollten am Ende hier einfach alle angemeldet sein ohne etwas anderes zu können als Clickbait zu bedienen. ♥

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                        • Dieser Mensch ist opportunistisch und erfüllt alle Kriterien eines autoritären Charakters. Bauernschläue, die manche als Intelligenz missinterpretieren, gepaart mit einer gefährlichen Mischung aus Dummheit und Ignoranz. Ganz schlimm.

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                          • 3
                            • 7 .5
                              Takeshi_Kitano 08.01.2023, 20:48 Geändert 08.01.2023, 21:11

                              Der Film sieht fantastisch aus und hört sich fantastisch an. Große Katzen, Natassja Kinski, mythologisch aufgeladener Horror und ein böser Malcolm MCDowell. Das alles auch noch in New Orleans. Kinski, wie McDowell lassen Jagd, Sextrieb und animalischen Furor aufleuchten. Boah liebe sowas. Danke Paul Shrader. Schnurr Schnurr.

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                                Takeshi_Kitano 07.01.2023, 23:59 Geändert 09.04.2023, 03:51

                                Ein dummer deutscher Titel, wie so oft schon. Keine Ahnung, warum hier manche von einem konservativen Film sprechen. So als wäre die Pornoindustrie nicht von Patriarchat, Machtgefälle und Missbrauch gekennzeichnet. Blendet man das alles aus, bleibt immer noch eine in der Regel allzu männliche Kamera und ein toxischer Begriff von Sexualität. Pornogehirne. Der Kontrast, dass ein sehr religiöser Vater seine Tochter verliert, ist nicht als Intention Shraders zu verstehen, sondern um Spannungspunkte aufzudecken. Ich möchte nicht von gegenteiligen extremen sprechen, da man hier einen liebenden Vater sieht. Fest steht aber, dass für Shrader hier der Dreh und Angelpunkt eine nicht emanzipierte Sexualität ist, da ist es egal ob patriarchal, vermarktet oder religiös gehemmt. Und Frau darin als Objektifizierung. Insgesamt spannend und aufwühlend, bisweilen unangenehm gedreht. Und ja, je tiefer man bohrt, desto kaputter wird es in manchen Nischen.

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                                  • 6 .5

                                    Eine von Al Pacino sympathisch und von Michelle Pfeiffer einfühlsam gespielte Liebesromanze über Einsame in der pulsierenden Stadt New York. Neben dem Witz, den Charakteren ist es vor allem das schöne Setting, welches egal, ob von dem kleinen Restaurant, wo beide arbeiten oder Pfeiffers Apartment ein feines Flair haben.

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                                      Takeshi_Kitano 11.12.2022, 15:15 Geändert 11.12.2022, 22:24
                                      über RoboCop

                                      Advents und Wichtelkommentar für Cuboni.

                                      RoboCop ist ein echter Klassiker der 80er und das merkt man auch. Eine SciFiction Dystopie, die jedoch auch Anleihen an episch tragische Helden und Rachegeschichten wie Conan der Barbar hat. Wie etwa durch den genialen Soundtrack von Basil Poledouris. Paul Verhoeven, der frisch in die Staaten emigrierte, zeichnet hier ein wenig aufmunterndes Bild von der damals schon längst im Niedergang gezeichneten Staat Detroit.

                                      Peter Weller ist hier eine aus der Zeit gefallene Figur, eine Art Ritter im Polizeikostüm, der natürlich keine Chance gegen Kriminalität, aber auch gegen die Verbrecher und Korrupten in den eigenen Reihen hat. Eingestreut auch durch zynische Werbung und den Tagesthemen im Film wird aber ein düsteres Rahmengebilde, gleichermaßen von einer sich selbst in Hybris suhlender Gesellschaft, wie zudem die atomare Gefahr von außen gezeigt.

                                      Peter Wellers grausam von dem Gangster Boddicker (genial arschig Kurtwood Smith) da hingemordeter Gesetzeshüter wird hier fast schon zu einer religiösen Erlöserfigur verklärt, wenn er als RoboCop wiederkehrt. Das alles hat aber gerade, weil er beinahe alle seine Emotionen und seine Familie verloren hat, eher tragische Dimensionen als eine schlicht simple Rachegeschichte zu sein.

                                      Am Ende hat trotzdem keiner gewonnen und Peter Weller, gerade als Anfangspolizist ist der Held, den wir brauchen, aber leider nicht verdienten. Und es ist wieder einer dieser Filme, die auch damals eher wenig Budget hatten aber heute noch gut anzuschauen sind.

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                                      • Hätte mir von Mangold einen haptischeren und realistischeren Look erhofft. Furchtbar.

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                                        • 7

                                          Die Definition einer runden Sache. Prominent besetzt mit Veteranen des Hongkong Kinos wie Tony Leung Ka-Fai, Simon Yam oder Suet Lam verschwendet Eye in the Sky keine Minute an fehlender Aufmerksamkeit. Das Für und gegeneinander einer Gruppe von Dieben gegen Ermittlern, angesiedelt in den Häuserschluchten und belebten Gassen Hongkongs lebt von dem Kurzweil, dem Charme des Settings und der Gruppendynamik sowie der schnörkellosen Inszenierung. Ankreiden kann man höchstens noch, dass gegen Ende es wegen der unmoralischen Entscheidungen der Gangster, man schon klar auf Seiten der Polizei ist.

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                                          • 7

                                            Hier passt alles zusammen. Film Noir und Roadmovie. Spannung und Komik. Ein smypathischer Verlierer Nicolas Cage, Arschlochmensch J.T. Walsh als Sheriff, ein Dennis Hooper als abgefuckter, crazy Killer und eine Femme Fatale Lara Flynn Boyle. Trotz aller Abgeklärt und Vertrautheit gibt es tatsächlich, die ein oder andere Überraschung. Solche Filme machen eben Spaß und sind eine runde Sache.

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                                            • Stell dir vor bekannte Regisseure jeglicher Couleur von Kunst, Independent bis Genrekino (sofern man da überhaupt trennen sollte) kritisieren ständig dein heißgeliebtes Franchise und alles, was dir dazu einfällt, sind Plattitüden wie neidisch, lass andere doch den Spaß und anderes Bla und Bla. Haha.

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                                              • 8 .5
                                                Takeshi_Kitano 01.11.2022, 22:18 Geändert 02.11.2022, 11:47

                                                Ein Wuxia Film scheint auf den ersten Blick unpassend zu sein für Wong Kar Wai. Spielen seine Filme von einsamen Menschen, die sich nach Liebe sehnen, doch oft kontrastierend im beengten, modernen urbanen Hongkong. Das chinesische Paralleluniversum Jianghu passt aber nahezu perfekt. Handeln die Geschichten doch oft von Sehnsüchten und Leidenschaften, transportiert aus einem Alltag, der dies oft nicht zulässt. Leslie Cheung spielt hier in einer wüstenhaften Randprovinz Chinas einen Vermittler für Auftragsmörder. Er selbst ist jemand, der seine große Liebe (Maggie Cheung ♥) an seinen Bruder verlor und nun anderen Menschen per Vermittlung ihre „Probleme“ zu lösen ermöglichen versucht. Hier trifft er auf unterschiedlichste Menschen, Kämpfer und Hilfesuchende.

                                                Wie immer auch hier formidabel besetzt mit Brigitte Ling, Tony Leng Chiu Wai oder Jacky Cheung. Der pulsierend, hektische, Stil ist hier nicht möglich, dafür jedoch in den Kämpfen und der glimmenden Schönheit der Wüste. Das ist teils wie ein Fiebertraum eingefangen. Ein Fiebertraum der Liebe. Ähnlich wie die übermenschlichen Kampfkünste ist hier eben alles etwas drüber. Das ist auch das tragisch, schöne an Ashes of Time. Leslie Cheung, will anderen Menschen bei ihren Problemen helfen, scheitert aber an den eigenen. Die Kämpfer und Kämpferinnen verdingen sich teils für geringes Entgelt, haben niedrigste oder höchste Motive und Absichten. Sind zu übermenschlicher Akrobatik imstande. Können dem anderen jedoch nicht die eigene Liebe offenbaren. Stolz, Traditionen oder Verklemmtheit spielen hier rein. Treffen tun sich hier alle in einem einsamen Wüstentaverne, wo blutig schön es aufeinander zu scheitert.

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                                                • über 24

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